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Die neue Macht der Moral

Wie vielfältig ist unsere Gesellschaft? Und wie halten wir es mit Ansichten, die uns nicht passen? Und wie steht es um das Verhältnis von Marken und Moral? Moral ist eine der wenigen Dinge, die jeder nur für sich selbst entwickeln kann. Zugleich ist Moral etwas, was wir vor allen Menschen, quer durch alle Kulturkreise erwarten. Galt früher der Grundsatz: Alle Menschen sind gleich, so betonen wir heute das Recht auf Anders-sein und den Schutz fragmentierter Lebensentwürfe. Das sorgt regelmäßig für Streit. Medien und Marketing tragen dabei erheblich zur Polarisierung bei: Extreme Positionen sind einfach oft spannender und damit berichtenswerter. In der aktuellen Ausgabe des UmweltDialog-Magazins beleuchten wir auf 80 Seiten zahlreiche Aspekte rund um die Frage, warum gerade heute von uns Moral und Glaubwürdigkeit eingefordert wird.

Wie vielfältig ist unsere Gesellschaft? Und wie halten wir es mit Ansichten, die uns nicht passen? Und wie steht es um das Verhältnis von Marken und Moral? Moral ist eine der wenigen Dinge, die jeder nur für sich selbst entwickeln kann. Zugleich ist Moral etwas, was wir vor allen Menschen, quer durch alle Kulturkreise erwarten. Galt früher der Grundsatz: Alle Menschen sind gleich, so betonen wir heute das Recht auf Anders-sein und den Schutz fragmentierter Lebensentwürfe. Das sorgt regelmäßig für Streit. Medien und Marketing tragen dabei erheblich zur Polarisierung bei: Extreme Positionen sind einfach oft spannender und damit berichtenswerter. In der aktuellen Ausgabe des UmweltDialog-Magazins beleuchten wir auf 80 Seiten zahlreiche Aspekte rund um die Frage, warum gerade heute von uns Moral und Glaubwürdigkeit eingefordert wird.

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„<br />

<strong>Moral</strong><br />

Am Ende kämpft<br />

man nur noch<br />

um Bil<strong>der</strong><br />

“<br />

und Symbole<br />

Von Sonja Scheferling<br />

Wohlstand, wirtschaftliches Wachstum und<br />

Nachhaltigkeit wi<strong>der</strong>sprechen sich nicht, sagt<br />

Prof. Dr. Dominik H. Enste vom Institut <strong>der</strong><br />

deutschen Wirtschaft in Köln. Wir haben uns<br />

mit ihm über aufgeheizte Debatten,<br />

Marktwirtschaft und <strong>Moral</strong> unterhalten.<br />

UmweltDialog: Herr Prof. Enste, viele Grabenkämpfe des<br />

21. Jahrhun<strong>der</strong>ts sind Themen, die mit Nachhaltigkeit und Wirtschaft<br />

zu tun haben. Warum ist das so? Wie viel <strong>Moral</strong>isierung<br />

verträgt Nachhaltigkeit?<br />

Prof. Dr. Enste: Dahinter steckt <strong>der</strong> traditionelle Konflikt<br />

über die unvereinbaren Gegensätze von Ethik und Wirtschaft.<br />

<strong>Die</strong>ser Konflikt zieht sich durch den gesamten wirtschaftsethischen<br />

Diskurs und manifestiert sich in <strong>der</strong> Nachhaltigkeitsthematik.<br />

<strong>Die</strong> aktuelle Debatte zwischen Nachhaltigkeit<br />

und Klimaschutz auf <strong>der</strong> einen Seite und Wohlstand und wirtschaftlichem<br />

Wachstum, das wir benötigen, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Seite, versinnbildlicht diesen Konflikt.<br />

Wir übersehen dabei häufig, dass es selbstverständlich Ideen<br />

gibt, wie man beide Ebenen miteinan<strong>der</strong> „versöhnen“ und sowohl<br />

ökologische als auch ökonomische Ziele erreichen kann.<br />

Aber dank Social Media und <strong>der</strong> aktuellen Diskussionskultur<br />

ist es heute sehr schwer, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.<br />

<strong>Die</strong>se aufgeheizten Debatten entstehen, weil <strong>der</strong>en Vertreter –<br />

zum Beispiel Fridays for Future einerseits und Unternehmen<br />

an<strong>der</strong>erseits – sich oft keine Verän<strong>der</strong>ungen wünschen und<br />

sich nicht aufeinan<strong>der</strong> zubewegen wollen.<br />

14 Ausgabe 14 | November 2020 | Umweltdialog.de

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