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KACHEN #25 (Winter 2020) Deutsch Ausgabe

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DOSSIER<br />

TÖDLICHER TRAUBENSIRUP?<br />

Bereits die alten Römer waren bekanntlich<br />

keine Kostverächter und auch Süßem<br />

durchaus nicht abgeneigt. Der Haken:<br />

Zucker war in Rom eine absolute<br />

Rarität, die aus Indien importiert werden<br />

musste und die sich daher nur die ganz<br />

Reichen leisten konnten. Alle anderen<br />

griffen auf Defrutum zurück, Traubensirup:<br />

Traubensaft wurde hierfür durch<br />

langes Kochen auf in der Regel ein Drittel<br />

seines ursprünglichen Volumens reduziert.<br />

Das Problem bei der Sache war,<br />

dass die allgemeine Empfehlung lautete,<br />

den Sirup in Bleigefäßen zu kochen.<br />

Heute ist bekannt, dass das ziemlich<br />

ungesund ist. Damals wusste man das<br />

nicht. Mit dem Resultat, dass manche<br />

Wissenschaftler mittlerweile vermuten,<br />

das Römische Reich sei nicht aufgrund<br />

von Laster und Dekadenz zugrunde gegangen,<br />

sondern schlicht und einfach<br />

nach und nach einer kollektiven Bleivergiftung<br />

zum Opfer gefallen.<br />

DIE SACHE MIT DEM<br />

SÜSSSTOFF<br />

Als Erfinder – oder vielmehr zufälliger<br />

Entdecker – des ersten künstlichen Süßstoffs<br />

gilt der russischstämmige Chemiker<br />

Constantin Fahlberg (1850-1910), der<br />

Ende des 19. Jahrhunderts an der amerikanischen<br />

Johns-Hopkins-Universität<br />

eigentlich über Steinkohlenteer forschte.<br />

Er selbst erklärte seinen Zufallsfund<br />

später so: „Ich hatte, nachdem ich<br />

den ganzen Tag fleißig gearbeitet hatte,<br />

meine Hände vor dem Nachhausegehen<br />

gründlich gewaschen. Ich war<br />

sehr überrascht, als meine Hände beim<br />

Essen, als ich das Brot zum Munde führte,<br />

süß schmeckten. Ich hatte die Hausfrau<br />

im Verdacht, [doch] nicht das Brot<br />

schmeckte süß, sondern meine gewaschenen<br />

Hände“ – der Süßstoff Saccharin<br />

war geboren.<br />

DIE HORRORMÄR VOM ASPARTAM<br />

Einer der meistverbreiteten Süßstoffe neben Saccharin ist heute das auch<br />

unter dem Namen Nutrasweet bekannte Aspartam, das in zahllosen Light-<br />

Produkten wie z. B. in Coca-Cola Zero enthalten ist. Auch wenn Verschwörungstheoretiker<br />

gern erzählen, mit Aspartam wollten irgendwelche geheimnisvollen<br />

US-Unternehmen die Weltbevölkerung vergiften: Bislang<br />

ist der Unkenruf, der Süßstoff sei krebserregend, in keiner wissenschaftlichen<br />

Studie nachgewiesen worden. Das Problem beim Süßstoff ist lediglich,<br />

dass er zuckrige Gelüste kein bisschen stillt. Das Zeug schmeckt<br />

zwar süß, aber das Gehirn lässt sich nicht austricksen – die Lust auf was<br />

„echt Süßes“ bleibt bestehen. So kann Süßstoff schlimmstenfalls sogar<br />

zum Dickmacher werden, wenn nach dem Verzehr von ersatz-gesüßten<br />

Lebensmitteln dann doch noch zu „richtigen“ gegriffen wird. Tipp: In solchen<br />

Fällen soll ein Stückchen Traubenzucker angeblich Wunder wirken.<br />

DIE MENGE MACHT’S<br />

Natürlich braucht keine Naschkatze ganz und gar auf Zucker zu verzichten.<br />

Doch wer Gewicht und Zähne (be)halten will, für den gilt folgende<br />

Faustregel: Laut WHO sollten es für einen Erwachsenen nicht mehr als 25<br />

bis 50 Gramm reiner Zucker am Tag sein, wobei 50 Gramm ca. 10 Teelöffeln<br />

entsprechen. Wie, Sie meinen, so viel würden Sie niemals zu sich nehmen?<br />

Nun ja, allein eine Dose Limo hat gut und gerne mal 40 Gramm …<br />

67<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20

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