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KACHEN #25 (Winter 2020) Deutsch Ausgabe

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DOSSIER<br />

ZUCKER<br />

DIE KALORIENBOMBIGE<br />

VERSUCHUNG<br />

Auch und vor allem dank Zucker wird Europa immer kugelrunder.<br />

Eine erstaunliche Karriere, die der süße Verführer da hingelegt<br />

hat – wenn man bedenkt, dass ihn in unseren Breiten vor knapp<br />

200 Jahren noch kaum jemand kannte.<br />

TROPISCHES NATURPRODUKT<br />

Eigentlich müsste man ja meinen, Zucker sei total gesund.<br />

Schließlich handelt es sich um ein pflanzliches Produkt,<br />

und was aus der Natur kommt, gilt in der Regel als unverdächtig.<br />

Gewonnen wird Zucker einerseits aus dem<br />

tropischen Zuckerrohr, dessen lateinische Fachbezeichnung<br />

Saccharum officinarum lautet, und das vor allem<br />

in Brasilien, Indien und China sowie in Australien, den<br />

USA und weiteren lateinamerikanischen Ländern angebaut<br />

wird. Hauptsache, es ist schön warm, denn bei Frost<br />

stirbt Zuckerrohr im Handumdrehen den Erfrierungstod.<br />

Süßmäulern, die auf die Idee verfallen sollten, an<br />

ein paar Zuckerrohrblättern zu knabbern, sei an dieser<br />

Stelle empfohlen, sich besser auf die Halme zu verlegen,<br />

denn in deren Mark befindet sich der Zucker. Das nach<br />

ein- oder gar mehrjähriger Kulturdauer geerntete Mark<br />

enthält zwischen elf und 20 Prozent davon, wird gepresst<br />

und dann entweder zu braunem Rohrzucker eingedampft<br />

oder zur Gewinnung von weißem Zucker gereinigt und<br />

konzentriert.<br />

NAPOLEON WAR EIN RÜBEN-FAN<br />

Im Gegensatz zur Zuckerrohrpflanze, deren süßes Geheimnis<br />

bereits 8.000 v. Chr. in Neuguinea gelüftet wurde,<br />

hat die auch in unseren Graden verbreitete Runkelrübe ihren<br />

Siegeszug als Zuckerlieferantin erst vergleichsweise<br />

spät angetreten. Im Jahr 1747 stellte der deutsche Chemiker<br />

Andreas Sigismund Marggraf (1709-1782), dessen Vater<br />

in seiner Berliner Apotheke einen lukrativen Handel<br />

mit dem damals apothekenpflichtigen Luxusgut Rohrzucker<br />

betrieb, auf seiner Suche nach Zucker in heimischen<br />

Gewächsen fest, dass der Zucker der Runkelrübe mit dem<br />

des Rohrzuckers identisch war. Innerhalb weniger Jahr-<br />

zehnte gelang es, den ursprünglich geringen Zuckeranteil<br />

von rund 1,5 Prozent auf fünf und später über zwölf<br />

Prozent zu steigern. Heute liegt er bei durchschnittlich<br />

17 Prozent. Mit der Entdeckung des Rübenzuckers war<br />

das Monopol des importierten Rohrzuckers gebrochen.<br />

Durch Napoleons Kontinentalsperre gegen britische Kolonialwaren<br />

in den Jahren 1806-1813, dem damit einhergehenden<br />

Einbruch des Zuckerrohrhandels und eine rübenfreundliche<br />

Gesetzgebung des Franzosen erlebte die<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20

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