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KACHEN #25 (Winter 2020) Deutsch Ausgabe

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SAISONALE REZEPTE<br />

MICHAËL VRIJMOED<br />

DIE PHANTASIE DES GESCHMACKS<br />

Michaël Vrijmoed, dessen Stil sich ständig<br />

weiterentwickelt, ist seit 25 Jahren Küchenchef.<br />

In seinem gleichnamigen Restaurant im<br />

belgischen Gent hat er eine außergewöhnliche<br />

Methode bei der Zubereitung von Gerichten<br />

gewählt: Alles beginnt mit einer Hauptzutat, von<br />

der aus er über Empfindungen wie Geschmack<br />

und Textur nachdenkt, die seinen Kreationen eine<br />

unnachahmliche Form geben werden. Kürzlich<br />

haben Michaël, der unter anderem von Guy van<br />

Cauteren und Peter Goossens ausgebildet wurde,<br />

und sein „Vrijmoed“-Team den zweiten Preis für<br />

das beste „Gemüserestaurant <strong>2020</strong>“ gewonnen.<br />

Michaël, was zeichnet Sie besonders aus?<br />

Die Tatsache, dass ich seit 25 Jahren meinen Weg gehe. Heute<br />

bereite ich eine schmackhafte Küche zu, in der Gemüse sehr<br />

wichtig ist, arbeite aber auch mit Fleisch und Fisch. Im Vordergrund<br />

steht für mich die Qualität der Produkte.<br />

Ihr Werdegang in wenigen Worten?<br />

Mit 14 Jahren ging ich zur Hotelfachschule. Ich wusste<br />

schon, dass ich Bäcker werden wollte. Ich interessierte mich<br />

für Konditorei, und meine Eltern schickten mich zur Hotelfachschule,<br />

damit ich alle Berufe der Branche kennenlernte.<br />

So konnte ich durch die Praktika in der Ausbildung meine<br />

wahre Leidenschaft entdecken. Nach der Schule war ich eine<br />

Saison lang im Louis XV bei Alain Ducasse, einige Monate in<br />

England und dann in einem kleinen Restaurant, wo ich viel<br />

über die Organisation beim Kochen lernte. Dann ging ich zu<br />

Guy van Cauteren, dessen Restaurant zwei Michelin-Sterne<br />

hatte. Er war sehr wichtig für meinen Werdegang. Dann war<br />

ich Souschef in Peter Goossens’ Hof van Cleve, der während<br />

meiner Zeit zum einzigen 3-Sterne-Restaurant Belgiens<br />

wurde. Das war eine verrückte Zeit, wir hatten viel Arbeit,<br />

ich blieb acht Jahre lang. Im Jahr 2013 habe ich mein eigenes<br />

Restaurant eröffnet.<br />

Welche Vorstellung haben Sie von Küche?<br />

Das Wichtigste ist der Geschmack. Ich beginne nie mit einer<br />

Zeichnung oder Formen, sondern mit der Auswahl einer Hauptzutat.<br />

Ich suche nach Kontrasten in Textur, Geschmack, Temperatur<br />

oder auch Mundgefühl. Erst dann frage ich mich, wie<br />

wir das Ganze auf dem Teller arrangieren. Wenn ich es dann<br />

geschafft habe, dass bei geschlossenen Augen das perfekte<br />

Mundgefühl entsteht, denke ich mir eine Präsentation aus.<br />

Was bedeutet der Preis des „besten Gemüserestaurants“<br />

für Sie?<br />

Das gibt Selbstvertrauen, mein Team und ich sind sehr stolz,<br />

wir haben alle die gleiche Philosophie und wir sind jeden Tag<br />

mit Leib und Seele dabei. Vor sieben Jahren haben wir angefangen,<br />

unser Gemüsemenü anzubieten, und zwar nicht, weil<br />

es gerade modern war, sondern weil ich das wirklich wichtig<br />

fand. Wenn man früher zum Beispiel ein Gericht mit Zwiebeln<br />

präsentierte, galt das als armseliges Gericht. Ich möchte<br />

Gerichte, die einfache und nicht unbedingt luxuriöse Produkte<br />

enthalten, interessant machen. Ich möchte mit einfachen<br />

Produkten sehr gute Gerichte zubereiten, und zwar so perfekt,<br />

dass sie den Gästen lange im Gedächtnis bleiben.<br />

Sind noch andere Dinge wichtig für Sie?<br />

Die Gäste, die bei uns das vegetarische Menü wählen, sind<br />

nicht unbedingt Vegetarier, sondern einfach neugierig. Und<br />

darauf baue ich. Wir bieten aber auch Gerichte mit Fisch und<br />

Fleisch an; ich möchte, dass alle Gäste genau das bestellen<br />

können, was sie essen wollen.<br />

Eines möchte ich aber hinzufügen: Diesen Preis haben wir<br />

auch unseren lokalen Lieferanten zu verdanken, den Landwirten<br />

aus Flandern. Jeden Monat besuche ich einen von unseren<br />

Lieferanten, was immer eine Inspiration ist. Ich möchte sehen,<br />

wie sich die Produkte entwickeln und was man aus ihnen<br />

machen kann. Jedes Mal lerne ich etwas Neues. Es sind<br />

passionierte Landwirte, denn sie erzeugen fast alle biologisch,<br />

was nicht immer einfach ist, und ich bin sehr froh, mit solchen<br />

Menschen arbeiten zu können.<br />

42<br />

<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20

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