KACHEN #25 (Winter 2020) Deutsch Ausgabe
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EUROPA<br />
JENS RITTMEYER<br />
OHNE SAUCE KEIN VERGNÜGEN<br />
Es ist eine Bilderbuchkarriere: Mit<br />
26 Jahren wird Jens Rittmeyer<br />
Küchenchef und erkocht sich kurz<br />
darauf in Portugal seinen ersten<br />
Michelin-Stern. Ein Titel, den er<br />
bis heute verteidigt. Seine große<br />
Leidenschaft sind exzellente Saucen,<br />
die ihm den Namen „Saucengott“<br />
einbrachten. Weil immer mehr<br />
Gäste danach fragten, produzierte<br />
er nebenbei verschiedene Saucen in<br />
Gläschen, die reißenden Absatz finden.<br />
Warum er heute kulinarisch nur noch<br />
auf seine Gäste hört und am liebsten<br />
im John-Wayne-Stil kocht, verriet er<br />
uns in seinem Restaurant No.4<br />
in Buxtehude bei Hamburg<br />
Ann-Christin Baßin<br />
Götz Wrage<br />
T E X T<br />
FOTOS<br />
154<br />
Für andere mag es nichts Besonderes sein, für Jens Rittmeyer<br />
war es als Kind der Himmel auf Erden – wenn seine<br />
Mutter gebackenen Camembert mit pikanter Tomatensauce<br />
machte. „Für mich und meine Schwester gab’s<br />
nichts Besseres!“, schwärmt der Sternekoch noch heute.<br />
Von Mutter und Großmutter erbte er die Liebe zum Kochen.<br />
Schon damals hatte er ein Faible für Saucen. Und<br />
so war es das Größte, wenn er die Tomatensauce selbst<br />
zubereiten durfte.<br />
Dass er nach der zehnten Klasse eine Kochlehre machen<br />
würde, war also sonnenklar. Jens Rittmeyer ist dem<br />
Schicksal dankbar für viele glückliche Umstände: Dank<br />
dem Mauerfall hatte er die Chance, von Halle an der Saale<br />
im 750 km entfernten Baden-Baden zu lernen. „Für mich<br />
taten sich damit ganz neue Möglichkeiten auf“, erinnert<br />
sich der 45-Jährige.<br />
Nach verschiedenen Stationen zog es ihn im Jahr 2000<br />
in die Sterneküche nach Xanten (Nordrhein-Westfalen)<br />
ins Landhaus Köpp, wo er lernte, wie man eine Sauce aromatisiert,<br />
und ein Jahr später als Saucier nach Bergisch<br />
Gladbach ins Schlosshotel Lerbach, in das Restaurant<br />
von Dieter Müller. Neben Eckart Witzigmann hat Dieter<br />
Müller die Entwicklung der deutschen Hochgastronomie<br />
maßgeblich vorangetrieben. Er erkochte 1997 seinen dritten<br />
Michelin-Stern. Schon früh konzentrierte er sich auf<br />
die Kunst der klassischen Saucen. Also genau die richtige<br />
Adresse für Jens Rittmeyer! Der junge Koch war ehrgeizig<br />
und ließ sich weder von harter Arbeit noch von langen<br />
Tagen schrecken.<br />
„Dieter Müller sah wahrscheinlich das Händchen beim<br />
Saucenkochen“ sagt Rittmeyer. „Er hat mir sehr viel Vertrauen<br />
gegeben. Das war wie ein Ritterschlag. Zum Abschied<br />
bekam der Saucier von Dieter Müller ein sehr<br />
gutes Zeugnis und eine Schürze, auf der stand: „Danke<br />
für die fantastischen Saucen auch im Namen vieler glücklicher<br />
Gäste.“<br />
<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20