KACHEN #25 (Winter 2020) Deutsch Ausgabe
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DOSSIER<br />
Der Erfolg kam so überraschend,<br />
dass zu Silvester 1991 kaum noch eine<br />
Flasche im Handel erhältlich war.<br />
Und dabei war er erst sechs Wochen<br />
zuvor, am 15. November, auf den<br />
Markt gekommen: Der „Crémant de<br />
Luxembourg“, der neue Schaumwein<br />
von der Luxemburger Mosel, fand<br />
sofort reißenden Absatz.<br />
Noch vor der Veröffentlichung der<br />
großherzoglichen Verordnung am<br />
4. Januar 1991, die die Einführung des<br />
Crémants amtlich besiegelte, hatten<br />
fünf Produzenten beschlossen, Cuvées<br />
aus dem Jahrgang 1990 zusammenzustellen.<br />
Denn schon damals war eine<br />
Flaschengärung und ein Hefelager von<br />
mindestens neun Monaten Pflicht, und<br />
man wollte im November ausliefern<br />
können. Die sechs Pioniere waren<br />
Domaines Vinsmoselle, Caves Desom,<br />
Caves Krier, Caves Mathes, Kohll-Reuland<br />
(heute Keyser-Kohll) und Caves<br />
Kox-Risch (heute Domaine L. & R. Kox).<br />
Die Herstellung von Crémant ist an<br />
strenge Auflagen gebunden, die in<br />
einem Lastenheft festgehalten sind. So<br />
dürfen nur Trauben von der Luxemburger<br />
Mosel gekeltert werden, die Lese<br />
muss per Hand erfolgen, und aus 150<br />
Kilo Trauben dürfen maximal 100 Liter<br />
Most gewonnen werden.<br />
Alternative zur „Méthode<br />
champenoise“<br />
Der Crémant war eine Notwendigkeit.<br />
Denn die Hersteller von Champagner<br />
hatten ein paar Jahre zuvor<br />
in Brüssel erwirkt, dass die Bezeichnung<br />
„Méthode champenoise“ nur<br />
noch in der Region um Reims, Aÿ<br />
und Epernay benutzt werden durfte<br />
und nicht mehr von Produzenten aus<br />
anderen Regionen. Deshalb hatten<br />
sich verschiedene französische<br />
Weinbaugebiete für die „Crémant“-Zulassung eingesetzt: Alsace, Bordeaux,<br />
Bourgogne, Die, Jura, Limoux und Loire. Luxemburg sprang dann 1991 auf<br />
den Zug auf. Mittlerweile produzieren auch die Savoie und andere europäische<br />
Weinbauregionen Crémants, zuletzt Wallonien.<br />
Im Geburtsjahr des „Crémant de Luxembourg“ stellten die fünf Pionierbetriebe<br />
exakt 227.850 Flaschen her. Man hatte angenommen, dass diese Menge<br />
locker für die Feiertage reichen würde. Doch weit gefehlt: Nicht zuletzt dank<br />
der exzellenten, cool-modernen Marketingkampagne, in die die Domaines<br />
Vinsmoselle erhebliche Mittel investiert hatten, stürzten sich die Kunden auf<br />
das neue Produkt. Die Genossenschaftswinzer hatten gleich sechs verschiedene<br />
Cuvées im Angebot, eine Strategie, die aufging. Selbst den damaligen<br />
Vinsmoselle-Direktor Constant Infalt, der entscheidend an der Einführung<br />
des Crémants beteiligt war, hatte die positive Resonanz überrascht.<br />
Der Crémant hatte voll eingeschlagen und dementsprechend konsequent<br />
wurde die Produktion Jahr für Jahr gesteigert. Die Entscheidung der Winzerschaft,<br />
auf den Crémant zu setzen, war logisch und der eigentliche Startschuss<br />
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<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20