KACHEN #25 (Winter 2020) Deutsch Ausgabe
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TRADITIONEN<br />
4<br />
reichlich Buttercreme, sondern der legendäre, für unsere<br />
Gaumen ungewohnte Plumpudding, der mit Rosinen,<br />
Zucker, Orange und Zitrone zubereitet wird. Außerdem<br />
sind oft noch einige Löffel irischer Whisky oder Cognac<br />
enthalten: In Irland weiß man zu feiern.<br />
➋ In Mexiko dauern die Feierlichkeiten neun Tage:<br />
Jetzt sollte man bei der angeheirateten Familie gut<br />
angeschrieben sein, damit alles perfekt abläuft. Bei den<br />
Festlichkeiten vom 16. bis 24. Dezember wird Maria und<br />
Josefs Reise von ihrem Aufbruch in Nazareth bis nach<br />
Bethlehem nachempfunden. An diesen neun Tagen, den<br />
sogenannten Posadas, trifft man sich jeden Abend mit<br />
der Familie oder auch engen Freunden, wie es Maria und<br />
Josef damals gemacht haben, als sie während ihrer Reise<br />
in Posadas, Herbergen, einkehrten. Bei dieser Gelegenheit<br />
lässt man sich Buñuelos – köstliche süße Beignets –<br />
schmecken.<br />
In Guatemala, wo die kulinarischen Traditionen wie in<br />
Mexiko sind, beginnen die Feiern am 7. Dezember mit<br />
der „Quema Del Diablo“, der Verbrennung des Teufels.<br />
Durch das Verbrennen des Teufels vor Weihnachten sollen<br />
schlechte Schwingungen beseitigt werden …<br />
➌ In den Vereinigten Staaten ist Weihnachten zwar weniger<br />
wichtig als Thanksgiving, wird aber dennoch gefeiert, wie es<br />
sich gehört (man denke nur an die vielen weihnachtlichen<br />
Fernsehfilme aus Amerika!). Es beginnt mit einer unglaublichen<br />
Menge an leuchtenden Dekorationen in den Klein- und<br />
Großstädten. Gegessen wird oft Truthahn, dazu Green Bean<br />
WARUM WIRD ZU WEIHNACHTEN<br />
TRUTHAHN GEGESSEN?<br />
Die Geschichte besagt, Christoph Kolumbus habe ihn<br />
1492 aus Amerika mitgebracht. Da er glaubte, Indien<br />
entdeckt zu haben, nannte man den Vogel „Hahn Indiens“,<br />
was in Französisch schnell zu „Dinde“ wurde.<br />
Auch wenn man damals eher Gans aß (ein „Vogel der<br />
Sonne“, der denen, die ihn aßen, Schutz und Wohlstand<br />
garantierte), hat sich Truthahn an den großen<br />
Tischen schnell durchgesetzt, da er günstiger war als<br />
die Festtagsgans. Wegen seiner als exotisch empfundenen<br />
Herkunft galt er außerdem als seltene Speise.<br />
Casserole (grüne Bohnen, Pilzcreme und gebratene Zwiebeln),<br />
Süßkartoffelpüree und Moosbeerensauce.<br />
➍ In Schweden sind Traditionen außerordentlich wichtig.<br />
Die Festlichkeiten beginnen Anfang Dezember bei Einbruch<br />
der Nacht (am frühen Nachmittag!). An allen Fenstern<br />
leuchten sternförmige Lampen oder Kerzen in Haltern<br />
mit der Form eines umgedrehten V. Das Weihnachtsmenü<br />
hat sogar einen eigenen Namen: Julbord. Man isst Sill<br />
(marinierte Heringsfilets), Sillsallad (Salat mit Rote Bete,<br />
Kartoffeln, Eiern und Heringen), Gravad Lax (roher marinierter<br />
Lachs), Janssons Frestelse (Auflauf mit Kartoffeln,<br />
Zwiebeln und Anchovis), verschiedene schwedische<br />
Brot- und Käsesorten, aber auch Schweinerippchen (Revbensspjäll),<br />
andere Fleischarten und den Star des Dinners:<br />
Julkinka (Weihnachtsschinken). Jede Familie hat dafür<br />
ihr Geheimrezept!<br />
WARUM ZU WEIHNACHTEN WEIH-<br />
NACHTSSTERNE VERSCHENKEN?<br />
Die <strong>Winter</strong>pflanze stammt aus<br />
Südmexiko. Die Legende besagt,<br />
eine junge, sehr arme Mexikanerin<br />
habe zur Mitternachtsmesse<br />
kein anderes Geschenk<br />
für das Kind Jesus gehabt als<br />
einen Strauß Unkraut. Als sie sich<br />
hinkniete, um ihn an der Krippe<br />
niederzulegen, wurde er zu einem Strauß leuchtend<br />
roter Blumen. Seitdem werden Weihnachtssterne,<br />
deren Blätter dem Stern von Bethlehem ähneln, zu<br />
Weihnachten verschenkt.<br />
➎ Die Äthiopier feiern Weihnachten als Letzte. Die Feiern,<br />
die Ganna genannt werden, finden am 7. Januar statt. Denn<br />
die Weihnachtsgeschichte sagt uns, dass drei Weise, auch<br />
Heilige Drei Könige genannt, vom Orient nach Bethlehem<br />
reisten, um dem Kind Jesus zu huldigen, und dabei<br />
einem wundersamen Stern folgten. Es wird oft angenommen,<br />
dass die Heiligen Drei Könige aus Asien, Europa und<br />
Äthiopien kamen, doch für viele Äthiopier waren die drei<br />
(manche denken sogar, es seien zwölf gewesen) äthiopisch.<br />
Bei dieser Gelegenheit kleiden sich die Äthiopier in Weiß<br />
und ziehen das traditionelle Netela an – ein sehr feiner Stoff<br />
aus weißer Baumwolle mit leuchtenden Farbstreifen an den<br />
Rändern.<br />
<strong>KACHEN</strong> No.25 | WINTER 20