Goldhaubenzeitung 2010/2 - Goldhauben.net
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die gOldhaube 02/<strong>2010</strong><br />
stattfinden solle. Diese Erweiterung dokumentierte sich in<br />
dem Wunsch, dass man eine Tracht haben wollte, die den<br />
Namen des Heimatortes trug. Unsere Trachten tragen den<br />
Namen nach ihren Fundorten. Diese nunmehr in den letzten<br />
Jahren neu entstandenen Trachten tragen die Namen der<br />
Heimatgemeinden.<br />
Die Mitglieder der <strong>Goldhauben</strong>gruppen, verschiedener Ver-<br />
eine und Gemeinschaften, haben sich zusammengesetzt und<br />
haben ihre Tracht selber bearbeitet, ihre Wünsche kundge-<br />
tan, sie auf einen Nenner gebracht und ihre Vorschläge dann<br />
dem OÖ Heimatwerk unterbreitet. Nicht alles konnte akzep-<br />
tiert werden, aber es war immer ein gemeinsamer Nenner<br />
zu finden, sodass es heute gegen 400 neue Trachten in OÖ<br />
nach den guten alten Regeln der trachtlichen Gesetzmäßig-<br />
keit gibt, die mit großer Freude und großem Stolz getragen<br />
werden.<br />
„die tracht lebt bei uns in Oberösterreich,<br />
sie kann nur lebendig bleiben,<br />
wenn wir Veränderungen zulassen,<br />
wenn wir sie tragen, wenn wir uns in<br />
dieser Kleidung wohl fühlen.“<br />
Die Kenntnisse und das Verständnis für die Grundregeln der<br />
echten Tracht sind in der Gemeinschaft der <strong>Goldhauben</strong>-,<br />
Kopftuch- und Hutgruppen so groß, dass bei dieser gewalti-<br />
gen Welle der Trachtenerweiterung keine groben Fehler pas-<br />
siert sind. Das kann man mit großer Freude feststellen.<br />
Die Tracht lebt also bei uns in OÖ, sie kann nur lebendig blei-<br />
ben, wenn wir Veränderungen zulassen, wenn wir sie tragen,<br />
wenn wir uns in dieser Kleidung wohl fühlen. Tracht soll so<br />
wie die Heimat Glück und Geborgenheit vermitteln.<br />
Allerdings sind bei jeder Erneuerung das allerwichtigste<br />
die Leute, nämlich jene Leute, die an dem hängen, was sie<br />
umgibt, die ihr Lebensumfeld selber mitgestalten wollen,<br />
die von den traditionellen Werten überzeugt sind, ohne fa-<br />
natisch zu sein, die dem Neuen offen, aber nicht unkritisch<br />
gegenüber stehen.<br />
Wichtig sind jene Menschen, die selbstbewusst sind, ohne<br />
überheblich zu sein. Weil wir in unserer Gemeinschaft diese<br />
Frauen und Männer haben, haben wir etwas aufzuweisen,<br />
das mit den Schätzen unseres Bundeslandes an Kunst und<br />
Kultur, mit der Schönheit der Landschaft, zusammen ein ty-<br />
pisches, ein schmückendes, ein wertvolles Element unserer<br />
Heimat darstellt – unsere Trachten!<br />
Jene Trachten, die im Alltag, im Sommer, im Winter, bei Fes-<br />
ten und Feiern, zu kulturellen, gesellschaftlichen und priva-<br />
ten Ereignissen so selbstverständlich getragen werden wie<br />
eben Gott sei Dank noch immer die Blumen auf unseren Wie-<br />
sen blühen.<br />
Hoffen wir weiter auf ein geistiges, menschliches Klima in<br />
unserem Land, das dies alles gedeihen lässt. Dafür arbeiten<br />
wir alle und ich denke auch, dass wir das tun, weil wir wissen,<br />
dass es sich lohnt, für eine gute Zukunft in unserer Heimat<br />
Oberösterreich!<br />
Anneliese Ratzenböck<br />
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Anneliese Ratzenböck und<br />
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer.<br />
Foto: Land OÖ./Pichler