korn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte - Christliche ...
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Christus dem Osten<br />
Jahresbericht 2009<br />
Juni 2010 • Nr. 457
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Jahresbericht 2009<br />
Juni 2010 • Nr. 457<br />
Editorial 3<br />
Wort des Missionsleiters 4<br />
Senf<strong>korn</strong>projekte 5<br />
Die Kirche in Zentralasien wächst 6 + 7<br />
Verk<strong>auf</strong>t, missbraucht <strong>und</strong> ausgebeutet 8 + 9<br />
Tausende von Arbeitsplätzen 10 + 11<br />
Kinder wünschen sich <strong>ein</strong>e Familie 12 + 13<br />
Länderinformationen 14 + 15<br />
Überlebenshilfe für die Ärmsten 16 + 17<br />
Werden Sie Patin oder Pate 18 + 19<br />
Geteilte Freude ist doppelte Freude 20 + 21<br />
Wie lange halten sie es noch aus? 22<br />
Mit Leidenschaft Veränderung schaffen 23<br />
Ihre Hilfe kommt an! 24 + 25<br />
Bilanz <strong>und</strong> Betriebsrechnung 26 + 27<br />
Eine Investition, die sich multipliziert 28<br />
CHRISTUS DEM OSTEN<br />
wird monatlich herausgegeben von der<br />
CHRISTLICHEN OSTMISSION (COM),<br />
Worb<br />
Nr. 457: Juni 2010<br />
Jahresabonnement: CHF 15.–<br />
Nachdruck mit Quellenangabe unter<br />
Zusendung von 2 Belegexemplaren<br />
erlaubt.<br />
Redaktion: Georges Dubi<br />
Adresse: <strong>Christliche</strong> Ostmission,<br />
Bodengasse 14, 3076 Worb BE<br />
Telefon: 031 838 12 12<br />
Fax: 031 839 63 44<br />
E-mail: mail@ostmission.ch<br />
Internet: www.ostmission.ch<br />
Postkonto: 30-6880-4<br />
Bankkonto:<br />
Spar + Leihkasse Münsingen,<br />
16 0.264.720.06<br />
Kontrolle der Bücher:<br />
Unico Treuhand AG, Burgdorf<br />
Bildquelle: COM, HAGAR Karl Grobl,<br />
JMEM, www.flickr.com<br />
Wenn nicht anders vermerkt, haben die abgebildeten<br />
Personen k<strong>ein</strong>en Zusammenhang<br />
mit den erwähnten Beispielen.<br />
Druck: Jordi AG, Belp<br />
Papier: Der Jahresbericht ist <strong>auf</strong> chlorfrei<br />
gebleichtem <strong>und</strong> FSC-zertifiziertem Papier<br />
gedruckt.<br />
Spenden sind in vielen Kantonen steuerabzugsberechtigt.<br />
Nähere Auskünfte erteilt unser<br />
Sekretariat. Gehen für <strong>ein</strong> Projekt mehr<br />
Spenden als benötigt <strong>ein</strong>, werden diese für<br />
ähnliche Zwecke <strong>ein</strong>gesetzt.<br />
Vorstand:<br />
Pfr. Christine Maurer, Schwadernau, Präsidentin/Mario<br />
Brühlmann, Orp<strong>und</strong>, Vizepräsident/<br />
Georges Dubi, Muri, Missionsleiter/Pfr.Rudolf<br />
Staub, Jouxtens M./Günther Baumann, Magglingen/Pfr.<br />
Thomas Hurni, Leutwil/Pfr. Jürg<br />
Maurer, Hirschthal/Markus Reidhaar, Gümligen/Liliane<br />
Rudaz, Thierrens/Thomas Haller,<br />
Rüegsauschachen<br />
Beratendes Komitee:<br />
Pfr. Guido Hemmeler, Altnau/<br />
Jean-Claude Muller, Daillens
Editorial<br />
Das Himmelreich gleicht <strong>ein</strong>em<br />
Senf<strong>korn</strong><br />
Drei Senfkörnchen erspüre ich mit<br />
m<strong>ein</strong>em Finger. Sie sind <strong>auf</strong> <strong>ein</strong>e<br />
Karte geklebt – <strong>und</strong> so kl<strong>ein</strong>, <strong>das</strong>s<br />
man sie kaum sieht... Und von<br />
diesem Samen sagt Jesus im Gleichnis<br />
über <strong>das</strong> Himmelreich: «Das<br />
Himmelreich gleicht <strong>ein</strong>em Senf<strong>korn</strong>,<br />
<strong>das</strong> <strong>ein</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>nahm</strong> <strong>und</strong> <strong>auf</strong> s<strong>ein</strong>en<br />
<strong>Acker</strong> <strong>säte</strong>; <strong>das</strong> ist <strong>das</strong> kl<strong>ein</strong>ste<br />
unter allen Samenkörnern; wenn es<br />
aber gewachsen ist, so ist es grösser<br />
als alle Kräuter <strong>und</strong> wird <strong>ein</strong> Baum,<br />
so <strong>das</strong>s die Vögel unter dem Himmel<br />
kommen <strong>und</strong> wohnen in s<strong>ein</strong>en<br />
Zweigen.» (Matthäus 13, 31+ 32)<br />
Aus kl<strong>ein</strong> wird gross, <strong>das</strong> wünschen<br />
wir uns doch oft. Eine unsch<strong>ein</strong>bare<br />
Pflanze überragt schliesslich alle<br />
anderen, <strong>ein</strong>e bescheidene Idee<br />
wirkt nachhaltig <strong>und</strong> bringt Erfolg,<br />
<strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Kind entwickelt sich<br />
prächtig <strong>und</strong> hat später als Erwachsener<br />
grossen Einfluss – <strong>und</strong> <strong>ein</strong><br />
kl<strong>ein</strong>er, winziger Glaube kann Berge<br />
versetzen! Wunschdenken,<br />
Träume?<br />
Bei Jesus wird dieser Wunsch Realität,<br />
ja, es ist die Folge <strong>ein</strong>es Naturgesetzes:<br />
Der kl<strong>ein</strong>ste aller Samen<br />
wird <strong>ein</strong> grosser Baum, <strong>ein</strong>e Wohnstätte<br />
für die Vögel. So soll es mit<br />
dem Himmelreich s<strong>ein</strong>, mit dem<br />
Glauben an <strong>das</strong> Himmelreich. Es<br />
ist k<strong>ein</strong>e Utopie, k<strong>ein</strong> Wahn, k<strong>ein</strong><br />
Überspielen der Probleme hier – es<br />
wird Realität!<br />
Die Hoffnung – <strong>und</strong> wenn sie noch<br />
so kl<strong>ein</strong> ist, wenn sie noch so bescheiden<br />
aussieht – hat Zukunft, Verheissung!<br />
Gottes Verheissung!<br />
Dar<strong>auf</strong> dürfen wir uns verlassen.<br />
Karl Barth, der Schweizer Theologe,<br />
spricht davon, <strong>das</strong>s der Christ<br />
mit s<strong>ein</strong>er Hoffnung gewissermassen<br />
zum «Platzhalter» wird, wohl<br />
in «Schwachheit <strong>und</strong> Anfechtbarkeit»<br />
bis Gott «im Kommen s<strong>ein</strong>es<br />
Tages endgültig <strong>und</strong> unwidersprechlich»<br />
s<strong>ein</strong>e Herrschaft <strong>auf</strong>richtet.<br />
Auch werde der Christ andererseits<br />
«Platzhalter» für die «schlafende<br />
<strong>Mensch</strong>heit».<br />
Wir dürfen in unserer Mission<br />
dar<strong>auf</strong> zählen, <strong>das</strong>s <strong>Mensch</strong>en, angerührt<br />
von Jesu Worten, s<strong>ein</strong>er<br />
Verheissung, s<strong>ein</strong>er Liebe, fähig<br />
werden, Hoffnung <strong>auf</strong>recht zu<br />
halten für sich selber, für die anderen,<br />
für die Welt!<br />
Ohne diese Hoffnung, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
Glaubenssenf<strong>korn</strong> wächst <strong>und</strong> gedeiht,<br />
hat unsere Arbeit k<strong>ein</strong>e Zukunft.<br />
So dürfen wir als Christen nicht versäumen,<br />
selber Same zu s<strong>ein</strong>, jener<br />
Same, der uns befreit, in der Hoffnung<br />
zu leben!<br />
Allen möchten wir herzlich danken,<br />
die mit Vertrauen, Hoffnung <strong>und</strong><br />
Glaube unser Werk unterstützen.<br />
Auch aus <strong>ein</strong>em «Räppler» kann<br />
Grosses entstehen! Vergellt's Gott!<br />
Christine Maurer, Präsidentin<br />
3
4<br />
Wort des Missionsleiters<br />
Der Kreis schliesst sich<br />
Die Arbeit der <strong>Christliche</strong>n Ostmission<br />
ist vielfältig. Doch eigentlich<br />
geht es immer um <strong>das</strong>selbe:<br />
Wir leisten Hilfe, wo <strong>Mensch</strong>en in<br />
Not sind.<br />
Die COM verteilt Lebensmittel <strong>und</strong><br />
Kleider in grossen Mengen an verarmte<br />
<strong>Mensch</strong>en in der GUS. Da<br />
sind <strong>ein</strong>mal die Rentnerinnen <strong>und</strong><br />
Rentner: Viele von ihnen haben<br />
den Zweiten Weltkrieg miterlebt <strong>und</strong><br />
später unter grössten Entbehrungen<br />
mitgeholfen, ihr Land <strong>auf</strong>zubauen.<br />
Heute interessiert sich niemand mehr<br />
für sie. Im Gegenteil: Der Staat verhöhnt<br />
sie mit <strong>ein</strong>er Rente, die nicht<br />
<strong>ein</strong>mal reicht, um <strong>ein</strong>e Woche zu<br />
überleben. Die COM steht diesen<br />
<strong>Mensch</strong>en bei <strong>und</strong> hilft ihnen, <strong>ein</strong>en<br />
würdigen Lebensabend zu verbringen.<br />
Überbrückung von Notlagen<br />
Arm sind auch Familien, All<strong>ein</strong>erziehende,<br />
Kranke <strong>und</strong> Behinderte.<br />
Manche überleben nur dank der<br />
Nothilfe. Häufig dient die Hilfe als<br />
Überbrückung <strong>ein</strong>er vorübergehenden<br />
Krise, zum Beispiel wenn <strong>ein</strong>e<br />
Krankheit <strong>das</strong> Familienbudget zum<br />
Kippen bringt. Die Nothilfe ist aber<br />
mehr als Überlebenshilfe: Sie gibt<br />
den Empfängern neuen Mut <strong>und</strong><br />
Kraft, sich den Schwierigkeiten zu<br />
stellen <strong>und</strong> ihr Leben zunehmend<br />
wieder selbst zu meistern.<br />
Rumänen helfen Vietnamesen<br />
Zur nachhaltigen Armutsbekämpfung<br />
gehört die Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen. Deshalb hat die<br />
Mission vor r<strong>und</strong> 20 Jahren in<br />
Rumänien mit der Förderung von<br />
Gewerbe- <strong>und</strong> Landwirtschaftsbetrieben<br />
begonnen. Seither sind<br />
über 2’000 Betriebe entstanden!<br />
Doch nicht nur <strong>das</strong>: Das erfolgreiche<br />
Modell wird in anderen Ländern<br />
nachgeahmt <strong>und</strong> beginnt, auch<br />
dort Frucht zu tragen. Besonders<br />
erwähnenswert ist Vietnam, wo<br />
2009 <strong>ein</strong> umfangreiches Projekt in<br />
Gang kam. Die Erfahrungen aus<br />
Rumänien werden nach Vietnam<br />
multipliziert. Ja, Mitarbeiter aus<br />
Rumänien kommen sogar bei der<br />
Schulung von vietnamesischen Mitarbeitern<br />
zum Einsatz!<br />
Die Armut nachhaltig bekämpfen<br />
Auch im Kampf gegen den Frauen<strong>und</strong><br />
Kinderhandel ist die Schaffung<br />
von Arbeitsplätzen <strong>ein</strong> Schlüssel<br />
zum Erfolg, <strong>und</strong> zwar bei der Prävention<br />
wie auch bei der Hilfe an<br />
die Opfer. Fehlende Erwerbsmöglichkeiten<br />
bedeuten Armut. Arme<br />
Familien können sich nicht leisten,<br />
ihre Kinder zur Schule zu schicken.<br />
Armut kann so erdrückend s<strong>ein</strong>,<br />
<strong>das</strong>s Eltern k<strong>ein</strong>en anderen Ausweg<br />
sehen, als ihre Kinder zu verk<strong>auf</strong>en.<br />
Diese landen in der Prostitution<br />
oder werden als Zwangsarbeiter<br />
ausgebeutet. Werden sie aus den<br />
Fängen ihrer P<strong>ein</strong>iger befreit, haben<br />
sie ohne Ausbildung <strong>und</strong> ohne<br />
Arbeitsplätze k<strong>ein</strong>e Möglichkeit,<br />
ihrer Not zu entkommen. Erst wenn<br />
sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen<br />
können, haben sie <strong>ein</strong>e<br />
Chance, wieder vollwertige Glieder<br />
der Gesellschaft zu werden.<br />
Was unabhängig von<strong>ein</strong>ander begonnen<br />
hat – Armutsbekämpfung,<br />
Engagement gegen den Frauen- <strong>und</strong><br />
Kinderhandel, Förderung von Gewerbe<br />
<strong>und</strong> Landwirtschaft – kommt<br />
mehr <strong>und</strong> mehr zusammen, der Kreis<br />
beginnt sich zu schliessen.<br />
Danke!<br />
Die <strong>Christliche</strong> Ostmission hat sehr<br />
viele verlässliche Spender. Ihre<br />
Treue <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>enheit sind be<strong>ein</strong>druckend.<br />
Dank ihnen konnte<br />
die COM 2009 alle Projekte wie<br />
geplant durchführen <strong>und</strong> finanzieren,<br />
zur grossen Ermutigung <strong>und</strong><br />
Freude aller Beteiligten. Allen Betern,<br />
Spendern <strong>und</strong> Paten danken<br />
wir herzlich für die grosszügige<br />
Unterstützung.<br />
Die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter sind <strong>ein</strong><br />
nicht mehr wegzudenkender Teil<br />
der Mission. Dank ihnen konnte die<br />
<strong>Christliche</strong> Ostmission ihre humanitäre<br />
Hilfe in diesem Umfang <strong>auf</strong>recht<br />
erhalten. Weil <strong>auf</strong> sie Verlass<br />
ist, durften wir 21 Sattelschlepper<br />
mit Kleidern <strong>und</strong> Weihnachtspäckli<br />
in den Osten transportieren. Dafür<br />
gebührt ihnen grosser Dank.<br />
Herzlichen Dank allen Mitarbeitenden<br />
der <strong>Christliche</strong>n Ostmission <strong>und</strong><br />
allen Partnerorganisationen. Gem<strong>ein</strong>sam<br />
konnten wir hoffnungslosen<br />
<strong>Mensch</strong>en Hoffnung vermitteln, Armen<br />
<strong>und</strong> Benachteiligten helfen <strong>und</strong><br />
neue Lebensperspektiven ermöglichen.<br />
Georges Dubi, Missionsleiter
Senf<strong>korn</strong>projekte<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Hilfe zur Selbsthilfe ist bei der<br />
<strong>Christliche</strong>n Ostmission seit ihrer<br />
Gründung <strong>ein</strong> Thema.<br />
Wir sind immer schnell <strong>und</strong> wirkungsvoll<br />
zur Stelle, wenn es darum<br />
geht, <strong>Mensch</strong>en in akuter Not zu<br />
helfen. Die Projekte mit Lebensmittel<strong>und</strong><br />
Katastrophenhilfe sind leider<br />
immer noch bitter nötig. Glücklicherweise<br />
sind viele Spender der COM<br />
bereit, gerade hier immer wieder zu<br />
helfen.<br />
Genauso wichtig ist aber die Hilfe<br />
zur Selbsthilfe: <strong>Mensch</strong>en werden angeleitet<br />
<strong>und</strong> unterstützt, aus eigener<br />
Kraft Probleme zu lösen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen<br />
für <strong>ein</strong>e hoffnungsvolle Zukunft<br />
zu schaffen. Im Erfolgsfall erleben<br />
sie nicht nur Wohlstand <strong>und</strong><br />
Unabhängigkeit, sondern auch grosse<br />
Befriedigung <strong>und</strong> Würde. Die «Hilfe<br />
zur Selbsthilfe»-Projekte der COM<br />
haben ihre Begründung <strong>und</strong> ihre<br />
Verheissung im Senf<strong>korn</strong>-Gleichnis,<br />
wo Jesus zu s<strong>ein</strong>en Jüngern sagte:<br />
«Das Himmelreich<br />
gleicht <strong>ein</strong>em Senf<strong>korn</strong>,<br />
<strong>das</strong> <strong>ein</strong> <strong>Mensch</strong><br />
<strong>nahm</strong> <strong>und</strong> <strong>auf</strong> s<strong>ein</strong>en<br />
<strong>Acker</strong> <strong>säte</strong>; <strong>das</strong> ist <strong>das</strong><br />
kl<strong>ein</strong>ste unter allen<br />
Samenkörnern; wenn<br />
es aber gewachsen<br />
ist, so ist es grösser<br />
als alle Kräuter <strong>und</strong><br />
wird <strong>ein</strong> Baum, so<br />
<strong>das</strong>s die Vögel unter<br />
dem Himmel kommen<br />
<strong>und</strong> wohnen in<br />
s<strong>ein</strong>en Zweigen.»<br />
Matth. 13, 31 – 32<br />
Der Resignation entfliehen<br />
wollen wir Samenkörner säen, die<br />
<strong>auf</strong>gehen <strong>und</strong> <strong>Mensch</strong>en <strong>ein</strong> Leben<br />
in Eigenverantwortung <strong>und</strong> Würde<br />
ermöglichen. Darum pflanzen wir<br />
in unseren Projekten seit Jahrzehnten<br />
kl<strong>ein</strong>e Samenkörner in Form<br />
von Gedanken, Ideen, Ermutigung,<br />
Fachwissen <strong>und</strong> Verantwortungsbewussts<strong>ein</strong><br />
in die Köpfe <strong>und</strong> Herzen<br />
von vertrauenswürdigen <strong>Mensch</strong>en.<br />
Diese nehmen sie <strong>auf</strong> <strong>und</strong><br />
setzen sie in kl<strong>ein</strong>en Schritten in<br />
die Praxis um. Schritt für Schritt erleben<br />
sie persönliches Wachstum<br />
<strong>und</strong> oft <strong>das</strong> Gedeihen von Firmen<br />
<strong>und</strong> Organisationen. Von der praktischen<br />
Liebe <strong>und</strong> Anteil<strong>nahm</strong>e werden<br />
<strong>Mensch</strong>en angesprochen <strong>und</strong><br />
angespornt, ihrer Resignation zu<br />
entfliehen <strong>und</strong> ihr Schicksal in die<br />
Hand zu nehmen. Eine Aufwärtsspirale<br />
kommt in Gang <strong>und</strong> steckt<br />
immer wieder andere an.<br />
Dank solcher Projekte ist es beispielsweise<br />
gelungen, unzählige<br />
Frauen aus der Gefangenschaft<br />
der erzwungenen Prostitution zu<br />
befreien. In <strong>ein</strong>em langen Prozess<br />
wurden sie von ihrem Trauma befreit<br />
<strong>und</strong> befähigt, interessante Arbeiten<br />
auszuführen. Nun sind sie in<br />
der Lage, weitgehend selbständig<br />
für sich <strong>und</strong> ihre Kinder zu sorgen.<br />
Arbeitslose Männer <strong>und</strong> Frauen<br />
wurden durch solche Samenkörner<br />
ermutigt <strong>und</strong> befähigt, eigene Fir-<br />
men zu gründen. Sie haben gelernt,<br />
Ziele zu setzen <strong>und</strong> Schwierigkeiten<br />
zu überwinden. Viele von ihnen<br />
sind heute Inhaber namhafter Betriebe.<br />
Sie haben nicht nur ihre<br />
eigene wirtschaftliche Situation verbessert,<br />
sondern auch jene vieler<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong> deren Familien.<br />
Und wir denken an die vielen Kinder<br />
in hoffnungslosen Verhältnissen.<br />
Ohne die erwähnten Samenkörner<br />
wären sie verloren. In unseren Projekten<br />
kümmern sich <strong>auf</strong>opfernde<br />
Pflegeeltern <strong>und</strong> Leiterinnen von Ferienlagern<br />
liebevoll um <strong>ein</strong>zelne<br />
junge <strong>Mensch</strong>en <strong>und</strong> ihr Wohlergehen.<br />
Durch ihre Fürsorge schenken<br />
sie <strong>ein</strong> Stück Geborgenheit <strong>und</strong> Energie<br />
zur Persönlichkeitsenwicklung.<br />
Nicht selten ist <strong>das</strong> der Schlüssel zu<br />
neuem, hoffnungsvollem Leben. Ein<br />
Stück Himmelreich <strong>auf</strong> Erden.<br />
Mario Brühlmann, Vizepräsident<br />
der <strong>Christliche</strong>n Ostmission<br />
5
6<br />
Die Kirche in Zentralasien wächst<br />
Mission<br />
Seit 13 Jahren bildet <strong>das</strong> Theologisch-Pädagogische<br />
Institut in<br />
Moldawien <strong>Mensch</strong>en zu Schlüsselpersonen<br />
in der Verbreitung des<br />
Evangeliums in Zentralasien aus.<br />
Nach dem Zerfall der Sowjetunion<br />
haben sich in dieser Region Tausende<br />
von <strong>Mensch</strong>en für <strong>ein</strong> Leben<br />
mit Jesus entschieden, der Hunger<br />
nach biblischer Lehre ist gross.<br />
Der Studienleiter Mihail Malanca<br />
erzählt: «Die Freude über die wachsende<br />
Zahl neuer Gläubiger ist<br />
riesig. Gem<strong>ein</strong>sam mit den lokalen<br />
Leitern haben wir griffige Strategien<br />
entwickelt, um unter Diskriminierung<br />
oder gar Verfolgung neue<br />
Kirchen zu gründen <strong>und</strong> die Gem<strong>ein</strong>deglieder<br />
zu betreuen. Zunehmend<br />
müssen wir jedoch um <strong>das</strong><br />
Leben der Brüder <strong>und</strong> Schwestern<br />
vor Ort bangen.» Mitte März wur-<br />
den in Usbekistan 13 Pastoren festgenommen<br />
<strong>und</strong> zu Bussen von<br />
umgerechnet je 2‘500 Schweizer<br />
Franken verurteilt.<br />
Betreuung sicherstellen<br />
Regelmässig besuchen Lehrer vom<br />
Institut die Kirchen ehemaliger Absolventen<br />
sowie die vier Bibelschulzentren.<br />
Doch die Gefahr, beim<br />
Bibelunterricht in Privathäusern von<br />
Sicherheitsleuten entdeckt zu werden,<br />
wächst. Trotz aller Schwierigkeiten<br />
verbreiten die Christen in<br />
Zentralasien die Gute Nachricht in<br />
Wort <strong>und</strong> Tat. Noch <strong>ein</strong>mal der<br />
Studienleiter: «Wir haben früh gemerkt,<br />
<strong>das</strong>s wir die Studenten auch<br />
im Aufbau <strong>ein</strong>es Betriebes anleiten<br />
müssen. So gründen Bibelschulabsolventen<br />
Gem<strong>ein</strong>den <strong>und</strong> sind<br />
gleichzeitig in der Geschäftswelt<br />
tätig.»<br />
«Auf d<strong>ein</strong> Wort habe ich m<strong>ein</strong>e Hoffnung<br />
gesetzt. Lass mich darum nicht schweigen,<br />
wenn ich d<strong>ein</strong>e Treue rühmen soll!»<br />
Psalm 119, 43<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4
1.1<br />
2.1<br />
3.1<br />
4.1<br />
1<br />
Indonesien<br />
Die <strong>Christliche</strong> Ostmission unterstützt fünf Bibelschulen (Bible, Missionary<br />
and Work Training Centers, BMW). Zurzeit erhalten 255 Studentinnen<br />
<strong>und</strong> Studenten <strong>ein</strong>e wertvolle Ausbildung in Missiologie, Theologie<br />
<strong>und</strong> Pädagogik, die sie <strong>auf</strong> ihren Dienst im meist moslemischen<br />
Umfeld vorbereitet.<br />
2 Zentralasien<br />
Das Theologisch-Pädagogische Institut in Chisinau, Moldawien, ermöglicht<br />
Studentinnen <strong>und</strong> Studenten aus Zentralasien <strong>und</strong> dem Kaukasus<br />
<strong>ein</strong>e f<strong>und</strong>ierte theologische Ausbildung. In den vier Richtungen Theologie,<br />
Missiologie, Sozialpädagogik <strong>und</strong> Jugendarbeit lassen sich zurzeit<br />
117 Vollzeitstudenten ausbilden. 59 von ihnen stammen aus Zentralasien.<br />
In Tadschikistan, Usbekistan <strong>und</strong> Kasachstan führt <strong>und</strong> betreut <strong>das</strong><br />
Institut vier Bibelschulzentren.<br />
3 Rumänien<br />
Die elf von der <strong>Christliche</strong>n Ostmission unterstützten Missionare stehen<br />
<strong>ein</strong>er oder auch mehreren Gem<strong>ein</strong>den vor. Insbesondere die Roma-<br />
Kirchen wachsen stark. Der Glaube an Gott verändert die Lebens<strong>ein</strong>stellung<br />
der Roma gr<strong>und</strong>legend. Sie beginnen <strong>ein</strong> geregeltes Leben<br />
zu führen, brechen aus ihrer sozialen Isolation aus <strong>und</strong> kämpfen für <strong>ein</strong><br />
würdigeres Ansehen in der rumänischen Gesellschaft.<br />
4 Mazedonien<br />
Die christliche Buchhandlung «Offenbarung» in Skopje ist zu <strong>ein</strong>em beliebten<br />
Treffpunkt für Studenten geworden. Neben christlicher Literatur<br />
finden sie bei den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern <strong>ein</strong> offenes Ohr für<br />
ihre Fragen.<br />
Die Gem<strong>ein</strong>de wächst Jahr für Jahr; <strong>das</strong> Kirchengebäude platzt aus allen<br />
Nähten. Im Frühling 2010 konnte sie nach langen Jahren des Wartens<br />
<strong>ein</strong> geeignetes Gr<strong>und</strong>stück für <strong>ein</strong>en Neubau k<strong>auf</strong>en. Die Bauarbeiten<br />
sind für die nächsten Monate geplant.<br />
Esther Meyer<br />
Bild 1.1: Zur Ausbildung der Bibelschüler in Wonogiri, Indonesien,<br />
gehören auch praktische Themen wie Landwirtschaft <strong>und</strong> Kirchenbau.<br />
Bild 2.1: Studenten aus Zentralasien <strong>und</strong> dem Kaukasus knüpfen während<br />
ihres Studiums in Moldawien tiefe Fre<strong>und</strong>schaften, die auch später von wertvoller<br />
Bedeutung sind.<br />
Bild 3.1: Die Roma-Gem<strong>ein</strong>den in Rumänien wachsen stetig. Die T<strong>auf</strong>e<br />
neuer Gläubiger ist jedesmal <strong>ein</strong> grosses Fest.<br />
Bild 4.1: Das Team der Buchhandlung «Offenbarung» zeigt viel Einsatzbereitschaft<br />
an der internationalen Büchermesse in Skopje, wo sich viele<br />
<strong>Mensch</strong>en für christliche Literatur in mazedonischer Sprache interessieren.<br />
7
8<br />
Verk<strong>auf</strong>t, missbraucht<br />
<strong>und</strong> ausgebeutet<br />
Frauen- <strong>und</strong> Kinderhandel<br />
Die <strong>Christliche</strong> Ostmission<br />
betreut jährlich über 1000<br />
gehandelte Kinder, die befreit<br />
wurden.<br />
Dass <strong>Mensch</strong>en wie Ware gehandelt,<br />
zu Prostitution gezwungen oder<br />
als Arbeitssklaven ausgebeutet<br />
werden, ist unerträglich. Die COM<br />
kämpft gegen den <strong>Mensch</strong>enhandel<br />
<strong>und</strong> setzt sich für Frauen <strong>und</strong><br />
Kinder <strong>ein</strong>, die ihm zum Opfer fallen.<br />
Die Internationale Arbeitsorganisation<br />
schätzt, <strong>das</strong>s weltweit 2,4 Millionen<br />
Kinder <strong>und</strong> Erwachsene dem<br />
<strong>Mensch</strong>enhandel zum Opfer fallen.<br />
All<strong>ein</strong> von Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa<br />
werden jährlich 120‘000 – 500‘000<br />
Frauen wie Waren nach Westeuropa<br />
verschoben. Von <strong>ein</strong>er noch höheren<br />
Zahl Betroffener wird ausgegangen,<br />
wenn die Personen mitgezählt<br />
werden, die als Arbeitskräfte in<br />
anderen Branchen als der Prostitution<br />
ausgebeutet werden.<br />
Kinder werden nicht verschont<br />
Eine wichtige Ursache des Frauenhandels<br />
ist die Situation in den Herkunftsländern.<br />
Frauen sind in zwei<br />
Dritteln der Haushalte weltweit für<br />
<strong>das</strong> Überleben der Familien zuständig.<br />
Ihre Aufgabe wird zunehmend<br />
schwieriger. In den meisten Ländern<br />
Afrikas, Asiens, Lat<strong>ein</strong>amerikas <strong>und</strong><br />
Osteuropas gibt es nicht genügend<br />
Arbeitsplätze <strong>und</strong> die Löhne reichen<br />
nicht aus, um <strong>das</strong> Überleben der<br />
Familie zu ermöglichen <strong>und</strong> nachhaltig<br />
zu sichern.<br />
Jeden Tag werden weltweit 3’000<br />
Kinder Opfer von <strong>Mensch</strong>enhändlern.<br />
In Westeuropa kennt man bislang<br />
vor allem zwei Opfergruppen:<br />
Mädchen ab 12 Jahren <strong>und</strong> zunehmend<br />
auch Buben, die in die Prosti-<br />
tution gezwungen werden, sowie<br />
Mädchen <strong>und</strong> Buben, die für ihre<br />
«Besitzer» betteln <strong>und</strong> stehlen müssen.<br />
Schwerpunktprojekt der <strong>Christliche</strong>n<br />
Ostmission<br />
Das Engagement gegen den<br />
Frauen <strong>und</strong> Kinderhandel ist <strong>ein</strong><br />
Schwerpunktprojekt der <strong>Christliche</strong>n<br />
Ostmission. Bereits vor 20<br />
Jahren in Kambodscha begann<br />
die COM, sich gegen dieses Unrecht<br />
zu wehren. Nach dem Zusammenbruch<br />
der kommunistischen<br />
Staaten in Osteuropa wurde <strong>das</strong><br />
Engagement <strong>auf</strong> diese Gebiete<br />
ausgeweitet.<br />
Georges Dubi, Missionsleiter
Projekte der <strong>Christliche</strong>n Ostmission gegen den Frauen- <strong>und</strong> Kinderhandel<br />
Opferbefreiung <strong>und</strong> Rückschaffung<br />
In Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen sucht<br />
die <strong>Christliche</strong> Ostmission bei gezielten Einsätzen in<br />
Rotlichtvierteln Kinder, Teenager <strong>und</strong> Frauen aus Bordellen<br />
zu befreien.<br />
Betreuung<br />
Befreite Kinder <strong>und</strong> Frauen sind traumatisiert. Sie<br />
brauchen professionelle <strong>und</strong> individuelle Hilfe <strong>und</strong><br />
<strong>ein</strong>e gute Infrastruktur in Rehabilitationszentren.<br />
Die Aufarbeitung der grauenhaften Erlebnisse dauert<br />
oft Jahre. Mit verständnisvoller Pflege, Respekt <strong>und</strong><br />
Wertschätzung werden die Opfer <strong>auf</strong> ihrem Weg in<br />
<strong>ein</strong> würdiges <strong>und</strong> selbständiges Leben begleitet.<br />
R<strong>ein</strong>tegration<br />
Die grösste Herausforderung besteht in der R<strong>ein</strong>tegration<br />
der Opfer in die Gesellschaft. Meist können<br />
die Kinder <strong>und</strong> Frauen nicht in die alte Umgebung<br />
zurückkehren, weil sie ausgegrenzt würden. Kinder<br />
<strong>und</strong> Teenager, die in die Fänge von <strong>Mensch</strong>enhändlern<br />
geraten, haben oft k<strong>ein</strong>e Schulbildung, was <strong>ein</strong>e<br />
grosse Hürde bei der Arbeitssuche ist. Nicht selten<br />
müssen die jungen <strong>Mensch</strong>en zuerst gr<strong>und</strong>legendste<br />
schulische Kenntnisse erwerben.<br />
Sichere Emigration <strong>und</strong> Grenzkontrollarbeit<br />
Viele junge <strong>Mensch</strong>en in armen <strong>und</strong> korrupten Ländern<br />
haben kaum Aussichten <strong>auf</strong> <strong>ein</strong>e gute Ausbildung oder<br />
<strong>ein</strong>en sicheren Arbeitsplatz. Ihre Sehnsucht nach <strong>ein</strong>em<br />
besseren Leben im Westen ist gross, was sie anfällig<br />
macht für falsche Versprechen. Mit Vorträgen in Schulen<br />
macht die <strong>Christliche</strong> Ostmission <strong>auf</strong> die Gefahren<br />
des <strong>Mensch</strong>enhandels <strong>auf</strong>merksam.<br />
An der unbewachten Grenze zwischen Nepal <strong>und</strong><br />
Indien versuchen ehemalige Zwangsprostituierte, in unermüdlichem<br />
Einsatz Nepalesinnen vom Grenzübertritt<br />
abzuhalten. Sie wollen sie davor bewahren, in Indien<br />
dem <strong>Mensch</strong>enhandel zum Opfer zu fallen. Sie<br />
informieren die Ausreisewilligen über die Gefahren,<br />
kontrollieren ihre Reisepapiere <strong>und</strong> helfen ihnen, in ihre<br />
Heimatdörfer zurückzukehren, falls dies gewünscht<br />
wird.<br />
In den vergangenen Jahren konnten<br />
so, über 15’000 Mädchen <strong>und</strong><br />
Frauen abgefangen werden, die an<br />
Bordelle verk<strong>auf</strong>t werden sollten.<br />
Prävention<br />
Heimkinder aus Osteuropa müssen nach Abschluss<br />
ihrer Schulzeit mit 16 Jahren <strong>das</strong> Heim verlassen. In<br />
diesem Alter dürfen sie jedoch noch nicht arbeiten.<br />
Sie haben k<strong>ein</strong> Sozialnetz <strong>und</strong> l<strong>auf</strong>en Gefahr, Opfer<br />
von <strong>Mensch</strong>enhändlern zu werden. Um dem entgegenzuwirken,<br />
sucht die Mission Pflegefamilien, die<br />
bereit sind, Heimkinder bei sich <strong>auf</strong>zunehmen.<br />
Schweiz<br />
Der hohe Konsum von Erotik <strong>und</strong> Pornographie <strong>und</strong><br />
die unersättliche Nachfrage in der Sexindustrie sind<br />
wichtige Ursachen für den Handel mit <strong>Mensch</strong>en.<br />
Mit Informationsveranstaltungen in der Schweiz macht<br />
die <strong>Christliche</strong> Ostmission <strong>auf</strong> die Zusammenhänge<br />
zwischen Sexindustrie <strong>und</strong> <strong>Mensch</strong>enhandel <strong>auf</strong>merksam<br />
<strong>und</strong> zeigt die schlimmen Auswirkungen <strong>auf</strong> die<br />
Gesellschaft <strong>auf</strong>.<br />
9
10<br />
Tausende von Arbeitsplätzen<br />
Senf<strong>korn</strong>projekte<br />
Seit 1990 betreibt die COM Gewerbeförderung<br />
in Entwicklungs<strong>und</strong><br />
Schwellenländern. Nach<br />
der biblischen Senf<strong>korn</strong>idee unterstützt<br />
sie zuverlässige <strong>Mensch</strong>en<br />
mit Geld <strong>und</strong> Wissen, damit diese<br />
Firmen <strong>auf</strong>bauen <strong>und</strong> Arbeitsplätze<br />
schaffen können. Es funktioniert,<br />
h<strong>und</strong>ert- <strong>und</strong> tausendfach.<br />
In Rumänien, Kirgistan, Moldawien,<br />
Albanien <strong>und</strong> Vietnam profitieren<br />
bereits tausende Familien von <strong>ein</strong>em<br />
Arbeitsplatz. Sie haben täglich zu<br />
Essen <strong>und</strong> <strong>ein</strong> Dach über dem Kopf<br />
<strong>und</strong> sie können ihren Kindern <strong>ein</strong>e<br />
Ausbildung ermöglichen.<br />
Gem<strong>ein</strong>sam mit Swiss Create, dem<br />
Nonprofitbereich der Swiss Consulting<br />
Group, bietet die COM den<br />
Projektpartnern professionelle <strong>und</strong><br />
biblisch f<strong>und</strong>ierte Unterstützung an.<br />
Und so funktioniert es:<br />
Kredite<br />
Die COM gewährt kl<strong>ein</strong>en <strong>und</strong><br />
mittleren Firmen <strong>und</strong> Landwirtschaftsbetrieben<br />
günstige Kredite zum<br />
Auf- <strong>und</strong> Ausbau ihrer Betriebe. Diese<br />
Kredite müssen zurückbezahlt<br />
werden <strong>und</strong> stehen so wieder für<br />
die nächsten Interessenten zur Verfügung.<br />
Beratungen<br />
Inhaber <strong>und</strong> Führungskräfte von<br />
Gewerbe- <strong>und</strong> Landwirtschaftsbetrieben<br />
erhalten praktische Hilfe<br />
beim Erstellen von Businessplänen,<br />
Finanzierungsanträgen für Fremdkredite,<br />
Kostenoptimierungen <strong>und</strong><br />
Unternehmensstrategien. Bei Bedarf<br />
kommen auch Spezialisten zum<br />
Einsatz, die Unternehmer bei der<br />
Lösung branchentypischer Aufgaben<br />
mit Rat <strong>und</strong> Tat unterstützen.<br />
Schulungen<br />
Die COM bietet öffentliche <strong>und</strong><br />
firmeninterne Seminare für Unternehmer<br />
<strong>und</strong> Führungskräfte zu betriebswirtschaftlichen<br />
Themen an.<br />
Die wichtigsten sind in den vier<br />
Gr<strong>und</strong>modulen Geschäftsmodell,<br />
Marketing, Finanzen <strong>und</strong> Führung<br />
abgedeckt.<br />
Die Förderung des Lehrlingswesens<br />
ist in der KMU-Entwicklung sehr<br />
wichtig. In den COM-Projekten werden<br />
die Unternehmer für die Lehr-<br />
lingsausbildung sensibilisiert, <strong>und</strong><br />
wo möglich bieten wir Kurse für<br />
Lehrlinge <strong>und</strong> Lehrlingsbetreuer an.<br />
In Zusammenarbeit mit der Emanuel-Universität<br />
in Rumänien bietet<br />
die COM auch Seminare für Studenten<br />
<strong>und</strong> künftige Verantwortungsträger<br />
an.<br />
Dorfentwicklung<br />
Für wirtschaftlich benachteiligte<br />
Dörfer bietet die COM in Zusammenarbeit<br />
mit den lokalen Behörden<br />
umfassende Dorfentwicklungsprogramme<br />
an. Dazu gehören<br />
Mass<strong>nahm</strong>en zur Verbesserung der<br />
Wasserqualität <strong>und</strong> der Hygiene,<br />
zu besserer Schulbildung <strong>und</strong> zur<br />
Einkommenssteigerung. Dies geschieht<br />
durch den Bau von Kläranlagen,<br />
Biogasanlagen, Kindergärten<br />
<strong>und</strong> Schulhäusern. Zudem<br />
werden Lehrerinnen ausgebildet<br />
<strong>und</strong> Schulen mit Material ausgerüstet.<br />
Für die ländliche Gewerbeförderung<br />
werden Kuhbanken <strong>auf</strong>gebaut.<br />
Die Mass<strong>nahm</strong>en zeigen Wirkung<br />
Kinder gewinnen Zukunftsperspektiven,<br />
Jugendliche Ausbildungsplätze.<br />
Erwachsene Arbeitsplätze.<br />
Arme gewinnen Zugang zu sauberem<br />
Wasser <strong>und</strong> regelmässigen<br />
warmen Mahlzeiten. Benachteiligte<br />
<strong>Mensch</strong>en leben sorgloser <strong>und</strong> gesünder.<br />
Mario Brühlmann,<br />
Projektleiter KMU-Förderung
12<br />
Kinder wünschen sich <strong>ein</strong>e Familie<br />
Kinder<br />
Tausende Kinder leben in Heimen,<br />
obschon ihre Eltern noch am Leben<br />
sind. Gewalt, Alkohol, Migration<br />
oder sexueller Missbrauch sind Gründe<br />
dafür, <strong>das</strong>s sie nicht in ihren<br />
Familien <strong>auf</strong>wachsen können. Die<br />
Kinder leiden sehr unter der Trennung.<br />
Was auch immer der Gr<strong>und</strong> dafür<br />
ist, <strong>das</strong>s Kinder in Heimen leben,<br />
alle haben zwei Dinge gem<strong>ein</strong>sam:<br />
den Schmerz, abgeschoben, nicht<br />
geliebt oder missbraucht geworden<br />
zu s<strong>ein</strong>, sowie die Sehnsucht nach<br />
<strong>ein</strong>er Familie, nach Eltern <strong>und</strong> Geschwistern,<br />
nach <strong>ein</strong>em Ort, wo sie<br />
sich geliebt <strong>und</strong> geborgen fühlen<br />
können.<br />
Kinderheime mit Grossfamilien<br />
Die <strong>Christliche</strong> Ostmission finanziert<br />
Kinderheime, in denen missbrauchte<br />
<strong>und</strong> aus Bordellen befreite Kinder<br />
in Grossfamilien <strong>auf</strong>wachsen. Die<br />
Jugendlichen können bleiben, bis sie<br />
<strong>ein</strong>en Beruf erlernt haben <strong>und</strong> <strong>auf</strong><br />
eigenen B<strong>ein</strong>en stehen können. Weil<br />
immer mehr Kinder Obhut <strong>und</strong> <strong>ein</strong>en<br />
sicheren Ort benötigen, sind diese<br />
Heime <strong>auf</strong> die Dauer kaum mehr finanzierbar.<br />
Hier hat sich <strong>das</strong> Modell<br />
von Pflege- <strong>und</strong> Adoptiveltern als<br />
geradezu ideal herausgestellt. Wenn<br />
Kinder die Wahl zwischen <strong>ein</strong>em<br />
Heim mit Grossfamilien oder Pflegeltern<br />
haben, entscheiden sie sich<br />
meist für die zweite Möglichkeit.<br />
Staatliche Kinderheime<br />
Anders ist die Situation für Kinder,<br />
die in staatlichen Kinderheimen in<br />
der GUS <strong>auf</strong>wachsen. Viele dieser<br />
Heime sind sehr schlecht geführt.<br />
Meist ist die medizinische Betreuung<br />
nicht gewährleistet, die Kinder<br />
werden im Heim nicht zu Selbständigkeit<br />
erzogen <strong>und</strong> betreten nach<br />
dem Heimaustritt <strong>ein</strong>e für sie unbekannte<br />
Welt, in der sie sich nicht<br />
zurechtfinden. Meist bleibt ihnen<br />
nur der Weg in die Kriminalität<br />
oder die Prostitution.<br />
Pflegefamilien<br />
Ein Schwerpunktprojekt der <strong>Christliche</strong>n<br />
Ostmission in den nächsten<br />
Jahren wird s<strong>ein</strong>, für missbrauchte<br />
Kinder <strong>und</strong> Kinder aus Heimen<br />
Pflege- <strong>und</strong> Adoptivfamilien zu finden.<br />
Die Suche erfolgt ausschliesslich<br />
in den betreffenden Ländern
<strong>und</strong> meist in Zusammenarbeit mit<br />
lokalen Kirchen. Es werden k<strong>ein</strong>e<br />
Kinder ins Ausland vermittelt. Erfahrungen<br />
der letzten Jahre in Rumänien,<br />
Moldawien <strong>und</strong> Kambodscha<br />
sind sehr ermutigend.<br />
Die Kinder <strong>und</strong> ihre Adoptiv- oder<br />
Pflegefamilien werden bis zum Berufsabschluss<br />
der Kinder von missionseigenen<br />
Fachleuten begleitet<br />
<strong>und</strong> betreut. Die meisten Kinder, ob<br />
sie nun aus Kinderheimen kommen<br />
oder sexuell missbraucht wurden,<br />
sind traumatisiert. Sie <strong>und</strong> ihre Eltern<br />
brauchen Beratung <strong>und</strong> Begleitung.<br />
Meist benötigen die Pflegeeltern<br />
auch finanzielle Unterstützung,<br />
denn ihr Einkommen reichte schon<br />
vor der Adoption kaum aus, um<br />
den Lebensunterhalt zu bestreiten.<br />
Pflege- <strong>und</strong> Adoptionsfamilien für<br />
missbrauchte Kinder <strong>und</strong> Kinder<br />
aus Heimen zu suchen, ist <strong>ein</strong> hoffnungsvolles<br />
Projekt. Es gibt benachteiligten<br />
Kindern die Chance,<br />
<strong>ein</strong> neues Leben <strong>auf</strong>zubauen <strong>und</strong><br />
nicht mehr der Willkür <strong>ein</strong>es nicht<br />
funktionierenden Sozialsystems<br />
oder ihren P<strong>ein</strong>igern ausgeliefert<br />
zu s<strong>ein</strong>. Es ist aber auch <strong>ein</strong> Projekt,<br />
<strong>das</strong> <strong>ein</strong>e langjährige <strong>und</strong> verlässliche<br />
Finanzierung voraussetzt.<br />
Die <strong>Christliche</strong> Ostmission ist der<br />
M<strong>ein</strong>ung, <strong>das</strong>s sich diese Investition<br />
lohnt.<br />
Georges Dubi, Missionsleiter<br />
Jedem Kind s<strong>ein</strong>e Familie<br />
Wenn Sie <strong>das</strong> Projekt Familien für missbrauchte Kinder <strong>und</strong> Heimkinder<br />
regelmässig unterstützen <strong>und</strong> in die Zukunft benachteiligter<br />
Kinder investieren möchten, können Sie dies mit <strong>ein</strong>er Kinderpatenschaft<br />
der <strong>Christliche</strong>n Ostmission tun.<br />
In der Mitte des Jahresberichtes finden Sie <strong>ein</strong>en Anmeldetalon.<br />
Wenn Sie weitere Informationen wünschen, nehmen Sie mit uns<br />
Kontakt <strong>auf</strong>, wir freuen uns <strong>auf</strong> Ihre Anfrage. Herzlichen Dank!<br />
13
Länderinformationen<br />
Jahresbericht 2009<br />
1 Projekte Albanien<br />
• Patenschaften für <strong>das</strong> Kinderheim Rreze Dielli in Tirana. Von ihren Eltern nicht<br />
gewollte Kinder wachsen in <strong>ein</strong>em familiären Umfeld <strong>auf</strong><br />
Bau <strong>ein</strong>es neuen Zentrums ausserhalb von Tirana mit Kinderheim, Lehrwerkstätten<br />
<strong>und</strong> Erwachsenenbildung für die Dorfbevölkerung<br />
Projekte GUS<br />
2 Moldawien 3 Ukraine 4 Weissrussland<br />
Humanitäre Hilfe <strong>und</strong> Lebensmittelpatenschaften, Verteilung von über 900 Tonnen<br />
Kleidern <strong>und</strong> Lebensmittel an bedürftige Familien, All<strong>ein</strong>stehende, Behinderte,<br />
Kinder- <strong>und</strong> Altersheime<br />
Sommerlager für über 4'000 Kinder<br />
Spitex-Projekt Bethanien <strong>und</strong> Bethanien-Projektpatenschaften<br />
<strong>Christliche</strong> Zeitung Alfa & Omega, St. Petersburg<br />
Aktion Weihnachtspäckli: in Zusammenarbeit mit AVC, HMK <strong>und</strong> Licht im Osten<br />
87'000 Päckli<br />
Gewerbeförderung<br />
Theologisch-Pädagogisches Institut in Chisinau: Ausbildung von Theologiestudenten<br />
aus Zentralasien<br />
Unterstützung von Gem<strong>ein</strong>debau, Arbeit mit Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
Engagement gegen Frauen- <strong>und</strong> Kinderhandel<br />
5 Projekte Indonesien<br />
Finanzielle Unterstützung von fünf Bibelschulen<br />
Materielle Hilfe für Christen, die aus Glaubensgründen flüchten mussten <strong>und</strong> in<br />
Lagern leben<br />
6 Projekte Indien<br />
Schulpatenschaften: Schulbildung für sozial benachteiligte Kinder in Tagesschulen<br />
7 Projekte Kambodscha<br />
Hilfe für Frauen <strong>und</strong> Mütter, die der häuslichen Gewalt, dem Missbrauch oder<br />
der Prostitution entflohen sind <strong>und</strong> in den Strassen der Grossstädte leben oder<br />
die aus Bordellen befreit worden sind<br />
Betrieb <strong>ein</strong>es Zentrums für Mütter mit ihren Kindern<br />
Grossfamilien für Kinder, die Opfer von Gewalt oder sexueller Ausbeutung geworden<br />
sind<br />
Schulunterricht <strong>und</strong> Schulmilch-Patenschaften; ges<strong>und</strong>e Ernährung für mangelhaft<br />
ernährte Kinder<br />
Berufsausbildung <strong>und</strong> Arbeitsplatzbeschaffung für Frauen, die <strong>auf</strong> der Strasse<br />
leben<br />
Hebammenausbildung <strong>und</strong> medizinische Gr<strong>und</strong>versorgung in den Dörfern der<br />
Provinz Stung Treng, Dorfentwicklung, Ges<strong>und</strong>heitsprogramme, Malariaprävention<br />
9<br />
8 Projekte Mazedonien<br />
1 8<br />
Mitfinanzierung der christlichen Buchhandlung «Offenbarung» in Skopje<br />
Unterstützung Gem<strong>ein</strong>debau<br />
Finanzierung christlicher Literatur in mazedonischer Sprache<br />
9 Projekte Portugal<br />
Kinder-Patenschaften: Förderung von sozial <strong>und</strong> wirtschaftlich benachteiligten<br />
Kindern<br />
10 Projekte Rumänien<br />
ROMCOM: Schaffung neuer Arbeitsplätze durch die Gründung von Gewerbebetrieben<br />
<strong>und</strong> die Kreditvergabe an Gewerbe-, Kl<strong>ein</strong>industrie- <strong>und</strong> Landwirtschaftsbetriebe(n)<br />
Fachseminare für Geschäftsleute in Zusammenarbeit mit der Universität Oradea<br />
Comunia: Lebenshilfe für Jugendliche <strong>und</strong> Familien durch Seminare, Vorträge,<br />
Sommerlager, Kampf gegen Frauen- <strong>und</strong> Kinderhandel<br />
Patenschaften (Moreni): Betreuung behinderter Waisenkinder in Pflegefamilien<br />
Unterstützung von 10 rumänischen Inland-Missionaren<br />
11 Projekte Vietnam<br />
Verbesserung von Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Lebensqualität durch den Bau von Toiletten,<br />
Wasser<strong>auf</strong>bereitungs- <strong>und</strong> Biogasanlagen<br />
Landwirtschaftshilfe: Bereitstellung von Saatgut, Kuhbankprojekt<br />
Dorfentwicklung unter Einbezug der Dorfbehörden<br />
Förderung von Landwirtschafts- <strong>und</strong> Gewerbebetrieben<br />
Fachseminare für Geschäftsleute<br />
10<br />
4<br />
2<br />
3<br />
Projekte gegen Frauen- <strong>und</strong> Kinderhandel<br />
6<br />
Unterstützung von Projekten gegen Zwangsprostitution, Frauen- <strong>und</strong> Kinderhandel<br />
Prävention <strong>und</strong> Aufklärung in Schulen <strong>und</strong> Heimen<br />
Pflege-, Ferien- <strong>und</strong> Adoptionsplätze in moldawischen Familien für gefährdete<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
Befreiung von Kindern <strong>und</strong> Frauen aus Bordellen, Opferbetreuung, Ausbildungskurse,<br />
berufliche Integration<br />
Auffangen <strong>und</strong> Betreuen von verschleppten Kindern an der nepalesisch-indischen<br />
Grenze<br />
Öffentlichkeitsarbeit in der Schweiz<br />
Projektländer: Rumänien, Moldawien, Mazedonien, Nepal, Kambodscha,<br />
Afghanistan, Vietnam<br />
Projekte Religionsfreiheit<br />
Materielle Hilfe, juristischer <strong>und</strong> moralischer Beistand für verfolgte Christen<br />
Einsatz für Religionsfreiheit<br />
Zusammenarbeit mit der Kommission für Religionsfreiheit der Europäischen<br />
Evangelischen Allianz (EEA)<br />
5<br />
7<br />
11<br />
15
16<br />
Überlebenshilfe für die Ärmsten<br />
Nothilfe<br />
Behinderte, Grossfamilien, all<strong>ein</strong>erziehende<br />
Mütter <strong>und</strong> <strong>ein</strong>same<br />
Rentner in der GUS finden kaum je<br />
aus der Armutsfalle heraus. Die<br />
Nothilfe der <strong>Christliche</strong>n Ostmission<br />
hilft ihnen, sich selbst zu versorgen<br />
<strong>und</strong> in Würde zu leben. 2009<br />
verteilte die COM 150‘000 kg<br />
Kleidung <strong>und</strong> 719‘000 kg Lebensmittel<br />
an Bedürftige.<br />
«Da hat es ja sogar Kichererbsen<br />
dabei!», ruft die 88-jährige Paraskovia<br />
voll Freude, während sie<br />
<strong>das</strong> Lebensmittelpaket begutachtet,<br />
<strong>das</strong> sie soeben erhalten hat. «Ich<br />
habe schon seit langem k<strong>ein</strong>e Erbsen<br />
mehr gegessen, vielen, vielen<br />
Dank!» Die Rentnerin aus Moldawien<br />
kann kaum glauben, <strong>das</strong>s sie<br />
<strong>ein</strong>fach so Weizenmehl, Zucker, Teigwaren,<br />
Hirse, Griess, Reis, Maismehl,<br />
Sonnenblumenöl <strong>und</strong> Haferflocken<br />
erhält. Von den 11 kg Gr<strong>und</strong>nahrungsmitteln<br />
kann sie r<strong>und</strong> <strong>ein</strong>en<br />
Monat leben <strong>und</strong> mit dem gesparten<br />
Geld die Schulden für ihre Wohnung<br />
begleichen.<br />
Als Dank für die Nachbarn, von<br />
deren Hilfe sie abhängig ist, strickt<br />
Paraskovia Socken.<br />
Die Rente reicht nirgends hin<br />
Paraskovia bekommt monatlich<br />
r<strong>und</strong> 70 Franken Rente. Im Winter<br />
kostet die Heizung ihrer 1-Zimmer-<br />
Wohnung 65 Franken pro Monat,<br />
dazu kommen Strom, Wasser, Gas,<br />
Lebensmittel, Medikamente... «Man<br />
muss k<strong>ein</strong> Mathematiker s<strong>ein</strong>, um<br />
die Absurdität der Situation zu verstehen»,<br />
m<strong>ein</strong>t unser moldawischer<br />
Mitarbeiter Andrey Cazac. Paraskovia<br />
stottert <strong>das</strong> ganze Jahr ihre<br />
Heizschulden ab. Dabei ist sie <strong>ein</strong>e<br />
tüchtige Frau <strong>und</strong> hat ihr Leben lang<br />
hart gearbeitet. Sie ist k<strong>ein</strong> Einzelfall,<br />
Tausenden von Rentnern in Moldawien<br />
geht es genau gleich.<br />
Bewegte Lebensgeschichte<br />
Paraskovia ist in Moldawien <strong>auf</strong>gewachsen.<br />
Mit ihrem Mann zusammen<br />
betrieb sie <strong>ein</strong>e Ölpresse, die<br />
Familie arbeitete hart. 1949 wurde<br />
sie im Zuge der Kollektivierung<br />
<strong>und</strong> des Kampfes gegen die «reichen<br />
Bauern» nach Sibirien vertrieben.<br />
Wer <strong>ein</strong>en eigenen Betrieb hatte<br />
<strong>und</strong> nicht «zum Wohl der Gesellschaft»<br />
in <strong>ein</strong>er Kolchose arbeitete,<br />
galt als Staatsf<strong>ein</strong>d. Das Leben in<br />
Sibirien war hart, aber die Familie<br />
überlebte <strong>und</strong> baute sich wieder<br />
<strong>ein</strong>e Existenz <strong>auf</strong>. Erst als Paraskovias<br />
Mann krank wurde, kehrte<br />
<strong>das</strong> Paar nach Moldawien zurück.<br />
Nun ist er gestorben <strong>und</strong> Paraskovia<br />
ist ganz all<strong>ein</strong>. Ihre Kinder leben<br />
in Sibirien. Zu sowjetischen Zeiten<br />
empfand sie die grosse Distanz nicht<br />
so stark, heute ist <strong>das</strong> ganz anders...<br />
Andrey Cazac erklärt: «Ohne Unterstützung<br />
können Rentner kaum<br />
überleben. Auch wenn sie sich jeden<br />
Franken am M<strong>und</strong> absparen,<br />
reicht es nicht. Viele von ihnen haben<br />
ganz schreckliche Existenzängste.<br />
Dabei haben sie <strong>ein</strong> Leben<br />
lang hart gearbeitet <strong>und</strong> für die<br />
Familie <strong>und</strong> auch für die Sowjetunion<br />
Opfer <strong>auf</strong> sich genommen.<br />
Darum schenken wir <strong>ein</strong>samen<br />
Rentnern besondere Aufmerksamkeit<br />
bei der Verteilung der Hilfsgüter.<br />
Ein Lebensmittelpaket bedeutet<br />
manchmal die Rettung aus<br />
grosser Not.»<br />
Grosse Dankbarkeit<br />
Paraskovia kann nur mühsam gehen,<br />
in der Wohnung nimmt sie<br />
<strong>ein</strong>en Stuhl zu Hilfe. Nette Nachbarn<br />
k<strong>auf</strong>en für sie <strong>ein</strong>, im Gegenzug<br />
strickt sie Socken <strong>und</strong> Halstücher<br />
für die ganze Nachbarschaft.<br />
«Sie bringen mir Garn, ich stricke<br />
gern <strong>und</strong> so habe ich <strong>ein</strong>e sinnvolle<br />
Beschäftigung», erzählt sie bescheiden.<br />
Sie freut sich sehr über die<br />
Lebensmittel <strong>und</strong> bedankt sich immer<br />
wieder. Damit ist sie nicht all<strong>ein</strong>:<br />
Viele Bedürftige können ihr Glück<br />
kaum fassen, wenn sie <strong>ein</strong> Lebensmittelpaket<br />
oder dringend benötigte<br />
Kleidung erhalten. Ihren überschwänglichen<br />
Dank <strong>und</strong> ihre Segenswünsche<br />
geben wir gerne<br />
an die Spenderinnen <strong>und</strong> Spender<br />
weiter.<br />
Kathrin Bürki, Projektleiterin
Lebensmittel<br />
Lebensmittelpatenschaft 2009: R<strong>und</strong> 50‘000 Bedürftige werden<br />
regelmässig mit Gr<strong>und</strong>nahrungsmittel versorgt.<br />
Kartoffeln-Aktion Winter 2009/10: 19‘000 Bedürftige bekamen<br />
334 Tonnen Kartoffeln.<br />
Alle Lebensmittel wurden in Moldawien, Russland, Weissrussland <strong>und</strong><br />
der Ukraine <strong>ein</strong>gek<strong>auf</strong>t <strong>und</strong> von lokalen Mitarbeitenden <strong>und</strong> Hilfsorganisationen<br />
an bedürftige Familien, Rentner, Behinderte, Kinder- <strong>und</strong><br />
Altersheime sowie Spitäler verteilt.<br />
Mit <strong>ein</strong>er Lebensmittel-Patenschaft von 90 Franken pro Monat ermöglichen<br />
Sie die Verteilung von r<strong>und</strong> 100 kg Gr<strong>und</strong>nahrungsmitteln wie<br />
Mehl, Reis, Buchweizen <strong>und</strong> Teigwaren.<br />
Kleider<br />
2009 transportierten 14 LKWs insgesamt 150 Tonnen Kleidung von<br />
Worb nach Moldawien, Weissrussland <strong>und</strong> in die Ukraine. Lokale<br />
Mitarbeitende verteilten die Kleider an Bedürftige, Kinder- <strong>und</strong> Altersheime<br />
sowie Spitäler. Die Verteilung erfolgte in Zusammenarbeit<br />
mit lokalen Sozialämtern, Kirchgem<strong>ein</strong>den <strong>und</strong> Selbsthilfe-Organisationen.<br />
Gern nehmen unsere Sammelstellen folgende Artikel entgegen:<br />
Kleider<br />
Schuhe (paarweise zusammengeb<strong>und</strong>en)<br />
Bett-, Frottee- <strong>und</strong> Küchenwäsche<br />
Andere Artikel werden nicht akzeptiert. Alles muss frisch gewaschen<br />
<strong>und</strong> in sehr gutem Zustand s<strong>ein</strong>.<br />
Mit 5 Franken pro Bananenschachtel oder Kleidersack helfen Sie, die<br />
Kosten für Transport <strong>und</strong> Verteilung zu decken. Wo sich die nächste<br />
Sammelstelle befindet, erfahren Sie unter Telefon 031 838 12 12 oder<br />
<strong>auf</strong> unserer Homepage www.ostmission.ch.<br />
Spitex-Projekt Bethanien, Weissrussland<br />
Das Projekt Bethanien betreut kostenlos r<strong>und</strong> 80 mittellose Kranke, Behinderte<br />
<strong>und</strong> Betagte. Unter der Leitung von Ruth Thomann, der <strong>ein</strong>zigen<br />
Schweizer Mitarbeiterin der COM im Ausland, arbeiten 14 Pflegeschwestern<br />
in Gomel, Grodna, Minsk <strong>und</strong> Mogiljow.<br />
Die Betreuungsarbeiten reichen von Pflege <strong>und</strong> Körperhygiene bis zu<br />
Kochen, Putzen oder Holzhacken.<br />
17
18<br />
Werden Sie Patin oder Pate<br />
PatenschaftenNeu!<br />
Kinder-<br />
Patenschaft<br />
Mit <strong>ein</strong>er Patenschaft verpflichten<br />
Sie sich, monatlich <strong>ein</strong>en bestimmten<br />
Betrag zu spenden. Sie helfen<br />
damit, die Kontinuität <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />
<strong>ein</strong>es Projekts zu gewährleisten.<br />
Sie werden zweimal jährlich<br />
über den Projektverl<strong>auf</strong> informiert.<br />
Ihre Patenschaft können Sie<br />
jederzeit kündigen.<br />
Bethanien-Patenschaft<br />
in Weissrussland<br />
CHF 50.– pro Monat<br />
Das in Weissrussland <strong>ein</strong>zigartige<br />
Spitex-Projekt Bethanien<br />
verbessert die Lebenssituation<br />
von vielen all<strong>ein</strong> gelassenen Behinderten,<br />
von Alten <strong>und</strong> Kranken,<br />
die mit ihrer Pflege <strong>und</strong><br />
dem Haushalt nicht mehr zurechtkommen<br />
<strong>und</strong> mit finanziellen<br />
Schwierigkeiten kämpfen.<br />
Kinder-Patenschaft<br />
Wahlweise CHF 50.– oder<br />
CHF 100.– pro Monat<br />
Für Heimkinder in der GUS <strong>und</strong><br />
sexuell missbrauchte Kinder in Asien<br />
werden Pflegefamilien gesucht, wo<br />
sie Wertschätzung, Liebe <strong>und</strong> Geborgenheit<br />
erfahren. Die Auswahl der<br />
Pflegefamilien geschieht in Zusammenarbeit<br />
mit lokalen Kirchgem<strong>ein</strong>den<br />
<strong>und</strong> Sozialämtern. Weil die meisten<br />
dieser Kinder traumatisiert sind,<br />
werden sie <strong>und</strong> ihre Pflegeltern so<br />
lange wie notwendig von Fachpersonen<br />
der Mission betreut <strong>und</strong> begleitet.<br />
Die meisten Familien werden bis<br />
zum Berufsabschluss der Kinder finanziell<br />
unterstützt. Heimkinder werden<br />
von der Mission begleitet, auch<br />
wenn k<strong>ein</strong>e Pflegefamilie gef<strong>und</strong>en<br />
werden kann.<br />
Mit der Kinder-Patenschaft<br />
ermöglichen Sie:<br />
– Obhut <strong>und</strong> Geborgenheit für<br />
Heimkinder in <strong>ein</strong>er Familie<br />
– Professionelle Betreuung traumatisierter<br />
Kinder<br />
– Schutz für missbrauchte <strong>und</strong><br />
aus Bordellen befreite Kinder<br />
– Schulbildung für benachteiligte<br />
Mädchen <strong>und</strong> Buben<br />
– Ges<strong>und</strong>e Ernährung <strong>und</strong> medizinische<br />
Betreuung für Heimkinder<br />
Patenschaft Rreze-Dielli in Albanien<br />
CHF 50.– pro Monat<br />
Im Kinderheim Rreze-Dielli in Tirana erhalten Waisen- <strong>und</strong> Findelkinder<br />
Auf<strong>nahm</strong>e <strong>und</strong> können sich in <strong>ein</strong>em geschützten Umfeld entwickeln.<br />
Eine Patenschaft bewirkt, <strong>das</strong>s:<br />
– Kinder aus Elend <strong>und</strong> sozialer Benachteiligung herauskommen <strong>und</strong><br />
zu <strong>ein</strong>em erfüllten Kinds<strong>ein</strong> finden
Missionspatenschaft<br />
Wahlweise CHF 50.– oder<br />
CHF 100.– pro Monat<br />
Viele <strong>Mensch</strong>en in Osteuropa<br />
<strong>und</strong> Zentralasien haben noch nie<br />
von Jesus Christus gehört. Sie<br />
wissen nichts vom Angebot, <strong>das</strong><br />
Gott ihnen mit der Versöhnungstat<br />
s<strong>ein</strong>es Sohnes macht.<br />
Mit <strong>ein</strong>er Missionspatenschaft<br />
ermöglichen Sie:<br />
– die Ausbildung von Missionaren<br />
<strong>und</strong> Pastoren<br />
– die Begleitung im missionarischen<br />
Dienst<br />
– Gem<strong>ein</strong>dearbeit mit Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen<br />
Patenschaft Frauen- <strong>und</strong> Kinderhandel<br />
Wahlweise CHF 50.– oder CHF 100.– pro Monat<br />
Frauen- <strong>und</strong> Kinderhandel gehört zu den grausamsten<br />
<strong>und</strong> menschenverachtendsten Verbrechen.<br />
Mit <strong>ein</strong>er Projektpatenschaft ermöglichen Sie den<br />
Kampf an vielen Fronten:<br />
– Schutz <strong>und</strong> Begleitung von gefährdeten Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen<br />
– Begleitung <strong>und</strong> Betreuung von Opfern<br />
– Schul- <strong>und</strong> Ausbildungsmöglichkeiten, berufliche<br />
Integration<br />
– Aufklärungskampagnen, Gesetzesrevisionen in<br />
den Herkunftsländern<br />
Schulmilch-Patenschaft in Kambodscha<br />
CHF 45.– pro Monat<br />
Armut hält viele Eltern davon ab, ihre Kinder in die<br />
Schule zu schicken. Die kostenlose Abgabe der Soja-<br />
Schulmilch ist <strong>ein</strong>e starke Motivation, die Kinder<br />
am Unterricht teilnehmen zu lassen.<br />
Die Schulmilch-Patenschaft:<br />
– trägt zum regelmässigen Schulbesuch vieler<br />
Kinder bei<br />
– ernährt Kinder aus armen Bevölkerungsschichten<br />
– bekämpft Armut<br />
GUS-Lebensmittel-<br />
Patenschaft<br />
Wahlweise CHF 45.– oder<br />
CHF 90.– pro Monat<br />
In <strong>ein</strong>igen Ländern der ehemaligen<br />
Sowjet-Republiken leben<br />
über 50% der Bevölkerung unter<br />
dem Existenzminimum.<br />
Die Lebensmittel-Patenschaft<br />
b<strong>ein</strong>haltet:<br />
– Verteilung von Gr<strong>und</strong>nahrungsmittel<br />
an bedürftige Familien,<br />
all<strong>ein</strong>stehende Rentner,<br />
Behinderte <strong>und</strong> Kranke<br />
– medizinische Gr<strong>und</strong>versorgung<br />
Schul-Patenschaft<br />
in Indien<br />
CHF 45.– pro Monat<br />
In Bihar, dem Armenhaus Indiens,<br />
haben nur jedes fünfte<br />
Mädchen <strong>und</strong> jeder zweite<br />
Junge Zugang zur Schulbildung.<br />
Mit der Schul-Patenschaft<br />
ermöglichen Sie:<br />
– Schulbildung in <strong>ein</strong>em christlichen<br />
Umfeld<br />
– tägliche Mahlzeiten<br />
– medizinische Gr<strong>und</strong>versorgung<br />
Hagar-Patenschaft in Kambodscha<br />
CHF 50.– pro Monat<br />
Das Hagar-Projekt bietet umfassende Hilfe für Frauen <strong>und</strong><br />
Mütter, die der häuslichen Gewalt, dem Missbrauch oder der<br />
Prostitution entflohen sind.<br />
Die Hagar-Patenschaft:<br />
– trägt dazu bei, <strong>das</strong>s missbrauchte <strong>und</strong> ausgebeutete<br />
Frauen mit Kindern im Hagar-Projekt Auf<strong>nahm</strong>e <strong>und</strong> Förderung<br />
finden<br />
– führt die Betroffenen in <strong>ein</strong> würdevolles Leben zurück<br />
19
20<br />
Geteilte Freude ist doppelte Freude<br />
Aktion Weihnachtspäckli<br />
Kinder strahlten um die Wette, bedürftigen<br />
Müttern liefen Tränen<br />
übers Gesicht <strong>und</strong> Rentner <strong>und</strong> Behinderte<br />
konnten ihr Glück kaum<br />
fassen, als sie <strong>ein</strong> Päckli erhielten.<br />
Herzlichen Dank allen, die mitgeholfen<br />
haben, 87‘000 <strong>Mensch</strong>en<br />
Weihnachtsfreude zu bereiten!<br />
Über 400 Sammelstellen <strong>nahm</strong>en<br />
in der Schweiz 87‘000 W<strong>ein</strong>achtspäckli<br />
entgegen, die mit 21 Sattelschleppern<br />
in acht osteuropäische<br />
Länder transportiert <strong>und</strong> dort an<br />
87‘000 bedürftige <strong>Mensch</strong>en verteilt<br />
wurden. Das sind be<strong>ein</strong>druckende<br />
Zahlen. Noch be<strong>ein</strong>druckender<br />
aber sind die <strong>Mensch</strong>en, die<br />
hinter diesen Zahlen stehen: Die<br />
Päcklimacherinnen, Helfer, Beterinnen<br />
<strong>und</strong> Spender in der Schweiz,<br />
die Mitarbeitenden in Osteuropa,<br />
die beim Verteilen der Päckli mit<br />
viel Elend konfrontiert sind, sowie<br />
die Empfängerinnen <strong>und</strong> Empfänger,<br />
die oft nur staunen können<br />
über die wertvollen Geschenke.<br />
Eine bemerkenswerte Familie<br />
Michael <strong>und</strong> Evdokia wohnen in<br />
<strong>ein</strong>em kl<strong>ein</strong>en Dorf in Moldawien.<br />
Michael ist Bauarbeiter, wenn er<br />
Arbeit findet, <strong>und</strong> Evdokia verdient<br />
etwas Geld als Putzfrau in der<br />
Schule. Daneben sind sie Kl<strong>ein</strong>bauern,<br />
halten <strong>ein</strong>e Kuh, Schw<strong>ein</strong>e,<br />
Hühner <strong>und</strong> züchten Bienen. Ihre<br />
Michaela staunt über ihr Päckli; sie<br />
erhält sonst nie so grosse Geschenke.<br />
zwei älteren Kinder sind ausgezogen.<br />
Im Winter wohnt die Familie<br />
<strong>auf</strong> engem Raum: Die Eltern<br />
schlafen in der Küche <strong>und</strong> die jüngste<br />
Tochter Michaela <strong>auf</strong> der grossen<br />
Ofenbank im zusätzlichen Zimmer.<br />
Auf dem Hof gibt es <strong>ein</strong> «Sommerhaus»,<br />
<strong>das</strong> aber k<strong>ein</strong>e Heizung<br />
hat. Badezimmer hat die Familie<br />
k<strong>ein</strong>es, nur <strong>ein</strong> Plumpsklo hinter dem<br />
Haus. Die engen <strong>und</strong> <strong>ein</strong>fachen<br />
Verhältnisse hindern sie nicht daran,<br />
seit drei Jahren in den Ferien jeweils<br />
zwei Kinder aus <strong>ein</strong>em Kinderheim<br />
bei sich <strong>auf</strong>zunehmen. Die<br />
Mädchen sind 10 <strong>und</strong> 11 Jahre alt<br />
<strong>und</strong> heissen Diana <strong>und</strong> Verica.<br />
Die 7-jährige Michaela teilt ihre<br />
Ofenbank mit den Mädchen <strong>und</strong><br />
freut sich sehr <strong>auf</strong> sie.
AktionWeihnachtspäckli<br />
Weihnachtsfreude<br />
Evdokia erzählt: «Wir hörten in unserer<br />
Kirchgem<strong>ein</strong>de von der Möglichkeit,<br />
Kinder bei uns <strong>auf</strong>zunehmen.<br />
Es gibt jedes Jahr <strong>ein</strong> Seminar<br />
für uns Pflegeeltern, von dem wir<br />
viel profitieren. Die Kinder aus dem<br />
Heim haben schwere Dinge erlebt.<br />
Einige sind Waisen, bei anderen<br />
sind die Eltern im Gefängnis, haben<br />
Alkoholprobleme oder sie haben<br />
sich ins Ausland abgesetzt <strong>und</strong> ihre<br />
Kinder zurückgelassen.<br />
Wir wollen den Kindern Gutes tun,<br />
sie Liebe erfahren lassen. Die ersten<br />
Tage sind jeweils intensiv, die<br />
Mädchen sind <strong>ein</strong> geregeltes Familienleben<br />
nicht gewohnt. Aber dann<br />
sind sie sehr glücklich, geniessen<br />
<strong>das</strong> Spielen <strong>und</strong> die Freiheit. Der<br />
Abschied ist immer hart – für beide<br />
Seiten.» Evdokia <strong>und</strong> Michael<br />
sind froh, <strong>das</strong>s sie jedes Jahr <strong>ein</strong><br />
Die Aktion Weihnachtspäckli ist <strong>ein</strong> gem<strong>ein</strong>sames Projekt von AVC,<br />
HMK Hilfe für <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> Kirche, Licht im Osten <strong>und</strong> der <strong>Christliche</strong>n<br />
Ostmission.<br />
Unter www.weihnachtspaeckli.ch finden Sie aktuelle Informationen.<br />
Seminar für Pflegeeltern besuchen<br />
können, von dem sie viel profitieren.<br />
Dass Diana <strong>und</strong> Verica, wenn in <strong>ein</strong><br />
paar Tagen die Ferien beginnen, <strong>ein</strong><br />
Weihnachtspäckli aus der Schweiz<br />
vorfinden werden, freut Evdokia besonders.<br />
Auch über die Päckli für<br />
ihre Familie ist sie begeistert, die Lebensmittel,<br />
Hygieneartikel <strong>und</strong> Schulsachen<br />
sind <strong>ein</strong>e grosse Hilfe. Über<br />
die Süssigkeiten <strong>und</strong> Spielsachen<br />
freut sich Michaela ganz besonders.<br />
Merci!<br />
Familien wie die von Michael <strong>und</strong><br />
Evdokia erhalten von der <strong>Christliche</strong>n<br />
Ostmission neben Schulung<br />
<strong>und</strong> Beratung auch Geld, um Nahrung<br />
für die Ferienkinder zu k<strong>auf</strong>en.<br />
Ohne diese Hilfe wäre es den wenigsten<br />
Familien möglich, Waisen bei<br />
sich <strong>auf</strong>zunehmen.<br />
Die <strong>Christliche</strong> Ostmission unterstützt<br />
<strong>Mensch</strong>en in Osteuropa, die<br />
sich für die Verbesserung der Verhältnisse<br />
in ihrem Land <strong>ein</strong>setzen.<br />
Daneben gibt es nach wie vor unzählige<br />
<strong>Mensch</strong>en in Not, die ums<br />
Überleben kämpfen, gebrechlich<br />
oder krank <strong>und</strong> <strong>auf</strong> Unterstützung<br />
angewiesen sind. Tausende von ihnen<br />
durften <strong>ein</strong> Päckli in Empfang<br />
nehmen <strong>und</strong> die Weihnachtsbotschaft<br />
von Gottes Liebe ganz praktisch<br />
erfahren.<br />
Kathrin Bürki, Projektleiterin<br />
Michael <strong>und</strong> Evdokia singen als<br />
Merci <strong>ein</strong> Lied für die Päcklimacher<br />
<strong>und</strong> -macherinnen.<br />
21
22<br />
Wie lange halten sie es noch aus?<br />
Verfolgte Christen in Nordkorea<br />
Wegen ihres christlichen Glaubens<br />
werden weltweit 200 Millionen <strong>Mensch</strong>en<br />
verfolgt <strong>und</strong> jährlich r<strong>und</strong><br />
100‘000 Männer, Frauen <strong>und</strong> Kinder<br />
ermordet. Die <strong>Christliche</strong> Ostmission<br />
kümmert sich seit ihrem<br />
Bestehen um die verfolgte Kirche.<br />
Über die weltweite Evangelische<br />
Allianz setzt sie sich auch <strong>auf</strong> politischer<br />
Ebene für die Verfolgten<br />
<strong>ein</strong>.<br />
Nordkorea ist <strong>ein</strong>es der Schwerpunktländer<br />
des diesjährigen Sonntags<br />
der verfolgten Kirche. In k<strong>ein</strong>em<br />
anderen Land werden so viele<br />
<strong>Mensch</strong>en unterdrückt <strong>und</strong> verfolgt.<br />
Nordkorea muss man als grösstes<br />
Gefängnis der Welt bezeichnen. Seit<br />
<strong>ein</strong>igen Jahren engagiert sich die<br />
<strong>Christliche</strong> Ostmission punktuell in<br />
diesem Land.<br />
Unvorstellbare Armut<br />
Seit Jahren herrscht <strong>ein</strong>e durch Misswirtschaft<br />
<strong>und</strong> Naturkatastrophen<br />
verursachte Hungersnot, regelmässig<br />
verhungern <strong>Mensch</strong>en. Die Lebenserwartung<br />
der 24 Millionen Nordkoreaner<br />
ist um zwölf Jahre niedriger<br />
als diejenige in Südkorea. 40<br />
Prozent der Kinder gelten als mangelernährt,<br />
zwölfjährige Nordkoreaner<br />
sind im Durchschnitt mindestens<br />
sechs Zentimeter kl<strong>ein</strong>er als<br />
ihre Altersgenossen im Süden. Das<br />
Pro-Kopf-Einkommen hat sich in<br />
den vergangenen zwanzig Jahren<br />
fast halbiert. Wie lange halten die<br />
<strong>Mensch</strong>en die grosse Armut, die<br />
Kälte im Winter <strong>und</strong> die periodisch<br />
<strong>auf</strong>tretenden Hungersnöte noch<br />
aus?<br />
Leiden in Konzentrationslagern<br />
Christen in den meist nicht registrierten<br />
Gem<strong>ein</strong>den Nordkoreas müssen<br />
stets damit rechnen, verhaftet<br />
<strong>und</strong> in Konzentrationslager gesteckt<br />
zu werden, wo sie strengste<br />
Zwangsarbeit verrichten müssen.<br />
Wird jemand verhaftet, kommt meist<br />
die ganze Familie ins Lager. Nach<br />
Schätzungen gehören etwa 200’000<br />
Personen zu christlichen Gem<strong>ein</strong>den.<br />
Derzeit sollen etwa 70’000<br />
nordkoreanische Christen in Arbeitslagern<br />
gefangen gehalten werden.<br />
Doch trotz aller Verfolgung wächst<br />
die Kirche in Nordkorea.<br />
Hilfe ist möglich<br />
Trotz schwierigster Umstände ist Hilfe<br />
möglich: Die <strong>Christliche</strong> Ostmission<br />
hat in den letzten Jahren Lebensmittel,<br />
Medikamente <strong>und</strong> christliche<br />
Literatur ins Land bringen können.<br />
Die Hilfsgüter konnten auch in ganz<br />
abgelegene Regionen gebracht<br />
<strong>und</strong> verteilt werden, obschon viele<br />
Provinzen nur in den schneefreien<br />
Jahreszeiten erreichbar sind.<br />
Es war <strong>ein</strong> Höhepunkt in der Literaturarbeit<br />
der <strong>Christliche</strong>n Ostmission,<br />
als im Jahr 2008 100‘000<br />
Neue Testamente in nordkoreanischer<br />
Sprache gedruckt <strong>und</strong> verteilt<br />
werden konnten.<br />
Georges Dubi, Missionsleiter
Mit Leidenschaft Veränderung<br />
schaffen<br />
Seit über 30 Jahren ist die <strong>Christliche</strong><br />
Ostmission im Dienst an bedürftigen<br />
<strong>Mensch</strong>en – tatkräftig unterstützt<br />
von vielen treuen Missionsfre<strong>und</strong>en.<br />
Der Auftrag der <strong>Christliche</strong>n Ostmission<br />
ist klar: ganzheitliche Hilfe<br />
an Leib <strong>und</strong> Seele, rasche Hilfe für<br />
<strong>Mensch</strong>en in Not, nachhaltige Unterstützung<br />
durch Hilfe zur Selbsthilfe.<br />
Diesem Auftrag Jahr für Jahr an<br />
verschiedensten Orten nachzuleben,<br />
ist nur möglich, weil die COM<br />
<strong>auf</strong> die aktive Mithilfe engagierter<br />
Missionsfre<strong>und</strong>e zählen kann. Ihr<br />
Engagement ist vielfältig:<br />
Gebet. Eine Mission ohne Gebet<br />
gleicht <strong>ein</strong>em Ruderboot ohne<br />
Ruder. Das Boot treibt <strong>auf</strong> dem Wasser,<br />
ist den Winden ausgesetzt, die<br />
Richtung <strong>und</strong> <strong>das</strong> Ziel fehlen. Das<br />
Gebet der Fre<strong>und</strong>e unserer Mission<br />
ist von unschätzbarem Wert, es<br />
unterstützt unsere Projektarbeit <strong>auf</strong><br />
kostbare Weise.<br />
Ehrenamtliche Mitarbeit.<br />
Freiwillige haben im vergangenen<br />
Jahr zugunsten Hilfsbedürftiger<br />
2’320 St<strong>und</strong>en unentgeltlich gearbeitet!<br />
Manche haben Kleider <strong>und</strong><br />
andere Hilfsgüter gesammelt, verpackt<br />
<strong>und</strong> für den Transport bereitgestellt.<br />
Fast Unzählige haben bei<br />
der Aktion Weihnachtspäckli mitgemacht.<br />
Spenden. Treue Spenderinnen<br />
<strong>und</strong> Spender ermöglichen es uns<br />
seit Jahren, unsere Projekte durchzuführen<br />
<strong>und</strong> den Hilfsbedürftigen<br />
wie auch den Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern vor Ort zuverlässige<br />
Partner zu s<strong>ein</strong>.<br />
Fahrdienst zugunsten der Mission<br />
Seit 10 Jahren ist Ernst Lüthi fast<br />
wöchentlich mit <strong>ein</strong>em Kl<strong>ein</strong>bus<br />
unterwegs, um Kleider <strong>und</strong> Schuhe<br />
von unseren Aussenstationen nach<br />
Worb zu transportieren, wo sie für<br />
den Transport bereitgestellt werden.<br />
Alle 2 – 3 Wochen verlässt <strong>ein</strong><br />
Hilfsgütertransport Worb Richtung<br />
Osten.<br />
Ausgediente Regenschirme finanzieren Hilfsgütertransporte<br />
Frau Ettlin aus Carouge GE ist leidenschaftliche Näherin. Unter ihren<br />
geschickten Händen entstehen aus weggeworfenen Regenschirmen<br />
w<strong>und</strong>erschöne, praktische Taschen.<br />
Sie erklärt: «M<strong>ein</strong>e Fre<strong>und</strong>in löst den Stoff sorgfältig vom Metall,<br />
wäscht <strong>und</strong> bügelt ihn <strong>und</strong> schneidet <strong>das</strong> Modell zu. M<strong>ein</strong>e Arbeit besteht<br />
im Nähen. Ich brauche r<strong>und</strong> zwei<strong>ein</strong>halb St<strong>und</strong>en pro Tasche.<br />
Henri, m<strong>ein</strong> Mann entsorgt die Metallteile.»<br />
Das pensionierte Ehepaar verk<strong>auf</strong>t die meisten Taschen privat oder via<br />
Weltladen im Quartier für 10 Franken pro Stück. «Im letzen Jahr haben<br />
wir 480 Schirme zu ungefähr 240 Taschen verarbeitet. Der Erlös<br />
von 2‘400 Franken ging an die <strong>Christliche</strong> Ostmission zur Finanzierung<br />
von Hilfsgütertransporten.»<br />
Herzlichen Dank für alles Mittragen!<br />
Ernst Lüthi ist 90‘000 unfallfreie<br />
Kilometer gefahren, um Hilfsgüter<br />
für bedürftige <strong>Mensch</strong>en zusammenzuführen.<br />
Ernst Lüthi: «Auf <strong>ein</strong>er von der COM organisierten Reise nach Lettland/<br />
Russland <strong>und</strong> <strong>ein</strong>er Reise nach Rumänien konnte ich mich selbst überzeugen,<br />
wie froh viele <strong>Mensch</strong>en im Osten über die gut erhaltenen<br />
Waren sind. Durch den Fahrdienst habe ich viele <strong>Mensch</strong>en kennen<br />
gelernt, denen der Missions<strong>auf</strong>trag wichtig ist. Ihr Einsatz in den Kleidersammelstellen<br />
zeugt davon. Bei <strong>ein</strong>er Fahrt mit Weihnachtspäckli<br />
geriet ich in <strong>ein</strong>e Fahrzeugkontrolle. Der Bus war überladen, doch der<br />
Polizist drückte grosszügig <strong>ein</strong> Auge zu.»<br />
Lassen Sie sich anstecken von der Begeisterung <strong>ein</strong>iger treuer<br />
Missionsfre<strong>und</strong>e, deren Engagement wir hier stellvertretend für andere<br />
vorstellen.<br />
23
Ihre Hilfe kommt an!<br />
«Wir sind allen Unterstützern überaus dankbar<br />
für <strong>das</strong> mitfühlende <strong>und</strong> gütige Herz, <strong>das</strong> sie für<br />
uns <strong>und</strong> unsere Arbeit haben. Gott möge es Ihnen<br />
h<strong>und</strong>ertfach zurückgeben.»<br />
Serghei Namesnic, Direktor theologisch-<br />
Pädagogisches Institut in Moldawien<br />
Bestelltalon Ratgeber<br />
«Mit letztem Willen Gutes tun»<br />
Ich interessiere mich für den Ratgeber.<br />
Ich wünsche <strong>ein</strong> unverbindliches Gespräch<br />
über Fragen zur Regelung m<strong>ein</strong>es Nachlasses.<br />
Nehmen Sie bitte mit mir Kontakt <strong>auf</strong>.<br />
Telefon<br />
«Am liebsten arbeite ich dort, wo<br />
noch k<strong>ein</strong>e christliche Gem<strong>ein</strong>de<br />
besteht. Alle <strong>Mensch</strong>en sollen <strong>das</strong><br />
Evangelium hören!»<br />
Ljuba Tschumik, Ukraine, setzt sich<br />
seit fast 20 Jahren besonders für<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche <strong>ein</strong>.<br />
«Mit letztem Willen Gutes tun»<br />
unser Ratgeber für Testament <strong>und</strong> Vermächtnis<br />
Viele <strong>Mensch</strong>en möchten über ihren Tod hinaus Gutes tun,<br />
unterschätzen aber dabei die Wichtigkeit, <strong>ein</strong> Testament zu<br />
verfassen.<br />
Mit <strong>ein</strong>em Testament entscheiden Sie selbständig, was mit<br />
Ihrem Besitz geschehen soll. Unser Ratgeber bietet gute Hilfe,<br />
auch anhand von Beispielen, wenn Sie nachhaltig helfen <strong>und</strong><br />
Benachteiligten neue Lebensqualität <strong>und</strong> Hoffnung schenken<br />
möchten.<br />
Mit untenstehendem Talon können Sie den Ratgeber<br />
«Mit letztem Willen Gutes tun» bestellen.<br />
Name<br />
Vorname<br />
Strasse<br />
PLZ/Wohnort<br />
Nurgulia (links) aus Kirgistan<br />
studiert Sozialarbeit am<br />
Theologisch-Pädagogischen Institut in Moldawien. «Ich<br />
empfinge es als grosses Vorrecht, hier studieren zu<br />
können. Ich danke allen, die mir dies ermöglichen.»<br />
Bitte <strong>ein</strong>senden an: Vertraulich/Persönlich,<br />
<strong>Christliche</strong> Ostmission, Bodengasse 14, 3076 Worb<br />
✁
26<br />
Bilanz per 31.12.2009<br />
Bezeichnung Berichtsjahr Vorjahr Abw. VJ<br />
CHF % CHF % in %<br />
Flüssige Mittel (Kasse, Post, Bank) 2'452'174.25 60.1 2’675'094.02 63.6 -8.3<br />
Forderungen 29'223.37 0.7 36'992.45 0.9 -21.0<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungen 396.70 0.0 3'752.50 0.1 -89.4<br />
UMLAUFVERMÖGEN 2'481'794.32 60.9 2'715'838.97 64.6 -8.6<br />
Mobile Sachanlagen 180'000.85 4.4 80'000.00 1.9 125.0<br />
Darlehen Büroneubau ROMCOM 553'748.25 13.6 534'942.00 12.7 3.5<br />
Immobile Sachanlagen 862'780.00 21.2 873'180.00 20.8 -1.2<br />
ANLAGEVERMÖGEN 1'596'529.10 39.1 1'488'122.00 35.4 7.3<br />
AKTIVEN 4'078'323.42 100.0 4'203'960.97 100.0 -3.0<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 501'014.30 12.3 401'427.41 9.5 24.8<br />
Fonds Rückstellungen 780'307.10 19.1 1'039'665.21 24.7 -24.9<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 90'068.00 2.2 61'079.00 1.5 47.5<br />
KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1'371'389.40 33.6 1'502'171.62 35.7 -8.7<br />
LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL (Darlehen) 100'000.00 2.5 100'000.00 2.4 0.0<br />
Organisationskapital am 1.1. 2'601'789.35 63.8 2'589'039.56 61.6 0.5<br />
Jahreserfolg 5'144.67 0.1 12'749.79 0.3 -59.6<br />
ORGANISATIONSKAPITAL am 31.12. 2'606'934.02 63.9 2'601'789.35 61.9 0.2<br />
PASSIVEN 4'078'323.42 100.0 4'203'960.97 100.0 -3.0<br />
Frau M. Moisei, 86,<br />
ist Witwe <strong>und</strong> lebt von ihren Kindern verlassen<br />
im Norden Moldawiens: «Ich mag mich nicht<br />
erinnern, <strong>das</strong>s in unserem Dorf jemals <strong>ein</strong>e solch<br />
w<strong>und</strong>erbare Hilfe verteilt wurde. Von m<strong>ein</strong>em<br />
Lebensmittelpaket kann ich zwei Monate leben.<br />
Mit dem gesparten Geld kann ich Holz k<strong>auf</strong>en<br />
<strong>und</strong> damit im Winter heizen.»<br />
«Dank Ihnen durfte ich im Sommerlager<br />
Gott kennenlernen. Ich kann mit ihm reden<br />
<strong>und</strong> er ist immer bei mir.» Irina<br />
«Vielen Dank, <strong>das</strong>s ich im Lager s<strong>ein</strong><br />
konnte. Die Leiter haben uns Kinder viele<br />
praktische Sachen gelehrt.» Olga<br />
Teilnehmerinnen am Kinderlager<br />
Kompass in Moldawien
Betriebsrechnung vom 1.1.2009 bis 31.12.2009<br />
Bezeichnung Berichtsjahr Vorjahr Abw. VJ<br />
CHF % CHF % in %<br />
Spenden Ostarbeit 4'597'448.12 56.9 5'154'478.05 54.4 -10.8<br />
Ertrag Versand/Handelsertrag 133'227.46 1.6 137'931.29 1.5 -3.4<br />
Naturalienspenden 3'343'936.00 41.4 4'185'888.00 44.2 -20.1<br />
Total Betriebsertrag 8'074'611.58 100.0 9'478'297.34 100.0 -14.8<br />
Aufwand für Projekte -3'133'423.98 -38.8 -3'531'913.51 -37.3 -11.3<br />
Weitergeleitete Naturalienspenden -3'343'936.00 -41.4 -4'185'888.00 -44.2 -20.1<br />
Projektleitung Worb -415'593.00 -5.1 -430'752.10 -4.5 -3.5<br />
Hilfeleistungen -6'892'952.98 -85.4 -8'148'553.61 -86.0 -15.4<br />
BRUTTOERFOLG 1'181'658.60 14.6 1'329'743.73 14.0 -11.1<br />
Öffentlichkeitsarbeit inkl. Aufwand Versand -995'338.30 -12.3 -1'067'370.49 -11.3 -6.7<br />
Finanz <strong>und</strong> Administration -216'850.48 -2.7 -228'463.65 -2.4 -5.1<br />
Sonstiger Betriebs<strong>auf</strong>wand -1'212'188.78 -15.0 -1'295'834.14 -13.7 -6.5<br />
BETRIEBSERFOLG -30'530.18 -0.4 33'909.59 0.4 -190.0<br />
Erfolg Geschäftsliegenschaft Worb 46'074.85 0.6 39'824.05 0.4 15.7<br />
Erfolg betriebsfremde Liegenschaften 0.00 0.0 16'015.70 0.2 -100.0<br />
Abschreibungen <strong>auf</strong> Liegenschaften -10'400.00 -0.1 -77'000.00 -0.8 -86.5<br />
JAHRESERFOLG 5'144.67 0.1 12'749.34 0.1 -59.6<br />
Verwendung der Mittel 2009<br />
Weitergeleitete Hilfsgüter 44,6%<br />
Finanzielle Hilfeleistungen 37,7%<br />
Öffentlichkeitsarbeit inkl. Versand 10,7%<br />
Projektleitung in der Schweiz 4,6%<br />
Finanzen <strong>und</strong> Administration 2,4%<br />
«Galina, m<strong>ein</strong>e Frau, wurde am 10. Januar<br />
operiert <strong>und</strong> ich am 20. Januar. Wir sind beide<br />
momentan nicht in der Lage zu arbeiten. Aber<br />
der Herr hat uns<br />
über die Gem<strong>ein</strong>de<br />
<strong>und</strong> Sie so w<strong>und</strong>erbar<br />
versorgt. Die<br />
Lebensmittel, die mit<br />
dem Geld von Euch<br />
gek<strong>auf</strong>t wurden,<br />
sind rechtzeitig angekommen.<br />
Gott<br />
sei Dank für Ihre<br />
grosszügige Hilfe!»<br />
Familie Hripkov<br />
aus Russland<br />
86,9% des gesamten Aufwandes<br />
für Hilfeleistungen<br />
«Die Auf<strong>nahm</strong>e im<br />
Kuhbankprojekt <strong>und</strong> in<br />
den Landwirtschafts-<br />
seminaren sichert m<strong>ein</strong>e<br />
Existenz <strong>und</strong> gibt<br />
m<strong>ein</strong>en Kindern <strong>ein</strong>e<br />
Zukunft.»<br />
Nguyen Thi Thu aus<br />
Ben, Nordvietnam<br />
27
28<br />
Eine Investition, die sich multipliziert<br />
Kuhbankprojekt Vietnam<br />
Das Kuhbankprojekt der <strong>Christliche</strong>n<br />
Ostmission in Vietnam ist<br />
genial: Mit <strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>maligen Investition<br />
kann über Jahre verarmten<br />
Familien geholfen werden,<br />
sich <strong>ein</strong>e sichere Zukunft <strong>auf</strong>zubauen.<br />
Eine Zukunft, die auch<br />
den Kindern erlaubt, in der Landwirtschaft<br />
tätig zu bleiben.<br />
Die Familie Nguyen Thi lebt in<br />
<strong>ein</strong>em Weiler im Norden Vietnams.<br />
Die kl<strong>ein</strong>en Reisbauern haben immer<br />
irgendwie überlebt. Vor zwei<br />
Jahren kam es jedoch zu <strong>ein</strong>em<br />
Zwischenfall, der sie vor sch<strong>ein</strong>bar<br />
unlösbare Probleme stellte: Nach<br />
lang anhaltenden Regenfällen stürzte<br />
<strong>das</strong> <strong>ein</strong>fache Haus der Familie<br />
<strong>ein</strong>. Weil die meisten Backst<strong>ein</strong>e<br />
vermodert <strong>und</strong> für den Wieder<strong>auf</strong>bau<br />
nicht mehr brauchbar waren,<br />
stand die Familie vor dem Nichts.<br />
K<strong>ein</strong> Ausweg<br />
Der Landwirtschaftsbetrieb hatte<br />
nie genug Ertrag abgeworfen, um<br />
Geld <strong>auf</strong> die Seite legen zu können.<br />
Die Ernte reichte immer nur<br />
zum Überleben. Den Eltern blieb<br />
nur die Möglichkeit, <strong>ein</strong>e Arbeit in<br />
Hanoi anzunehmen. Ihre zwei<br />
Kinder mussten sie im Dorf bei Ver-<br />
wandten zurücklassen. Erstmals in<br />
ihrem Leben erhielten die beiden<br />
<strong>ein</strong>en Monatslohn: umgerechnet 45<br />
Franken für 10 St<strong>und</strong>en pro Tag<br />
<strong>und</strong> 6 Tage pro Woche – <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />
bei Lebenskosten von 55 Franken<br />
pro Monat. Bald schon machte die<br />
Firma Konkurs, ohne den letzten<br />
ausstehenden Lohn zu bezahlen.<br />
Um ins Dorf zurückreisen zu können,<br />
musste sich <strong>das</strong> Paar verschulden.<br />
Eine Kuh kostet 500 Franken<br />
Eine Kuh verändert alles<br />
Das Ehepaar Nguyen Thi wurde<br />
<strong>auf</strong> <strong>das</strong> Kuhbankprojekt der Mission<br />
<strong>auf</strong>merksam gemacht. Mit <strong>ein</strong>em<br />
Kredit der Mission k<strong>auf</strong>te es <strong>ein</strong>e<br />
Kuh, die bei der Feldarbeit <strong>ein</strong>e<br />
grosse Hilfe ist. Die Familie begann<br />
Melonen anzubauen <strong>und</strong> hat damit<br />
bereits <strong>ein</strong>en bescheidenen Gewinn<br />
erzielt. Sobald als möglich möchte<br />
sie ihr Haus wieder<strong>auf</strong>bauen.<br />
Nachdem <strong>das</strong> erste Kalb an die<br />
Kuhbank zurückgegeben ist, möchte<br />
<strong>das</strong> Paar mit dem Erlös der weiteren<br />
Kälber <strong>ein</strong>e Schw<strong>ein</strong>ezucht starten.<br />
Die Familie Nguyen Thi stand<br />
vor dem Nichts, mit <strong>ein</strong>er Kuh aus<br />
dem Kuhbankprojekt der <strong>Christliche</strong>n<br />
Ostmission ist sie dabei, sich<br />
<strong>ein</strong>e neue Zukunft <strong>auf</strong>zubauen.<br />
Eine Zukunft, die den Eltern <strong>und</strong> ihren<br />
Kindern <strong>ein</strong>e gute Existenz <strong>auf</strong><br />
dem Hof sichert.<br />
Georges Dubi, Missionsleiter<br />
Mit Ihrer Spende können Sie <strong>ein</strong>er verarmten vietnamesischen Bauernfamilie<br />
helfen, <strong>ein</strong>e Existenz <strong>auf</strong>zubauen. Ihre Spende multipliziert sich,<br />
da immer <strong>das</strong> erste Kalb ans Projekt zurückgegeben wird <strong>und</strong> von<br />
da zu <strong>ein</strong>er neuen Familie kommt. Mit <strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>maligen Investition können<br />
über Jahre viele Familien unterstützt werden.