Stahlreport 2020.11
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EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
das „jüngste Gericht“ ist uns allen bekannt, die Wikinger nannten ihn Ragnarök: den<br />
Weltuntergang. Während sich die kriegerischen Nordmänner das letzte Geschehen als<br />
eine Art netflixgeeignete epische Schlacht vorstellten und auch in der christlichen<br />
Vorstellung vier schreckliche Reiter die Apokalypse über die Welt bringen, ist die<br />
wissenschaftliche Betrachtung der ganzen Sache heute nüchterner: Aber sicher, die<br />
Welt endet – in etwa drei Milliarden Jahren, wenn die Sonne langsam an Leuchtkraft<br />
zunimmt, ist es soweit. Falls nicht vorher ein Mega-Meteorit einschlägt, ein schwarzes<br />
Loch sich in unserer Nähe auftut oder Aliens mit böser Absicht und genug Feuerkraft<br />
auftauchen. Solange das also nicht der Fall ist, kann man davon ausgehen, dass es<br />
erstmal weitergeht.<br />
Sieht man sich derzeit die globalen Entwicklungen an – klimatechnisch, global -<br />
politisch, konjunkturell – kann man, von den Medien befeuert, jedoch fast zu dem<br />
Schluss kommen, dass es nun tatsächlich soweit ist. Die wieder um sich greifende<br />
Pandemie tut ein Übriges.<br />
Es stimmt, die Zeichen stehen nicht gerade auf ein entspanntes Weiterso. Aber das<br />
Ende zu besingen hat noch nie etwas genützt. Es geht eben weiter und es geht besser<br />
weiter, wenn man dabei ein paar Dinge plant, einkalkuliert und versucht, möglichst<br />
gut zu machen (ein schöner Nebeneffekt ist dabei übrigens der Motivationsgewinn,<br />
den das Zukunftplanen zuverlässig abwirft). Und wie lautet nochmal der dritte<br />
Paragraph des Kölschen Grundgesetzes? Et hätt noch immer jot jejange.<br />
Wie Unternehmen des Stahlhandels und verwandter Branchen trotz großer<br />
Herausforderungen weitermachen, planen, und Erfolge verbuchen – dafür finden Sie<br />
wieder einige Beispiele in dieser <strong>Stahlreport</strong>-Ausgabe. Die SMS group beispielsweise,<br />
einer der Top-Maschinen- und Anlagenbauer für die Stahlproduktion weltweit, hat in<br />
den letzten Jahren unter der Entwicklung der Stahlindustrie gelitten – und daran<br />
gearbeitet, sich mit neuen Geschäftsfeldern selbst eine Perspektive zu geben. Eines<br />
der Ergebnisse, ein Hochregallager für Container, könnte die Hafenlogistik<br />
revolutionieren (S. 18). Zwar keine Revolution, aber einen wichtigen Schritt in<br />
Richtung nachhaltiges Bauen mit Stahl hat Sülzle Stahlpartner möglich gemacht: Als<br />
erster Bewehrungs stahlhändler in Deutschland liefert das Unternehmen „grünen“<br />
Stahl (S. 12). Und auch der BDS plant in die Zukunft: Unter anderem mit dem online<br />
veranstalteten DigiDay im Januar 2021 (S. 39). Save the Date!<br />
Wie immer viel Informationsgewinn und Vergnügen beim Lesen wünscht<br />
Markus Huneke<br />
Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />
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