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Stahlreport 2020.11

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75. Jahrgang | November 2020<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />

11<br />

20<br />

Die Container-Revolution | S.18<br />

Wie eine Technologie aus Deutschland die<br />

Hafenlogistik verändert<br />

RWI-Konjunkturbericht | S.40<br />

Die Lage am Stahlmarkt<br />

Total zentral | S.8<br />

Neues Lotter-Biegezentrum in Frankfurt a.M.


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EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

das „jüngste Gericht“ ist uns allen bekannt, die Wikinger nannten ihn Ragnarök: den<br />

Weltuntergang. Während sich die kriegerischen Nordmänner das letzte Geschehen als<br />

eine Art netflixgeeignete epische Schlacht vorstellten und auch in der christlichen<br />

Vorstellung vier schreckliche Reiter die Apokalypse über die Welt bringen, ist die<br />

wissenschaftliche Betrachtung der ganzen Sache heute nüchterner: Aber sicher, die<br />

Welt endet – in etwa drei Milliarden Jahren, wenn die Sonne langsam an Leuchtkraft<br />

zunimmt, ist es soweit. Falls nicht vorher ein Mega-Meteorit einschlägt, ein schwarzes<br />

Loch sich in unserer Nähe auftut oder Aliens mit böser Absicht und genug Feuerkraft<br />

auftauchen. Solange das also nicht der Fall ist, kann man davon ausgehen, dass es<br />

erstmal weitergeht.<br />

Sieht man sich derzeit die globalen Entwicklungen an – klimatechnisch, global -<br />

politisch, konjunkturell – kann man, von den Medien befeuert, jedoch fast zu dem<br />

Schluss kommen, dass es nun tatsächlich soweit ist. Die wieder um sich greifende<br />

Pandemie tut ein Übriges.<br />

Es stimmt, die Zeichen stehen nicht gerade auf ein entspanntes Weiterso. Aber das<br />

Ende zu besingen hat noch nie etwas genützt. Es geht eben weiter und es geht besser<br />

weiter, wenn man dabei ein paar Dinge plant, einkalkuliert und versucht, möglichst<br />

gut zu machen (ein schöner Nebeneffekt ist dabei übrigens der Motivationsgewinn,<br />

den das Zukunftplanen zuverlässig abwirft). Und wie lautet nochmal der dritte<br />

Paragraph des Kölschen Grundgesetzes? Et hätt noch immer jot jejange.<br />

Wie Unternehmen des Stahlhandels und verwandter Branchen trotz großer<br />

Herausforderungen weitermachen, planen, und Erfolge verbuchen – dafür finden Sie<br />

wieder einige Beispiele in dieser <strong>Stahlreport</strong>-Ausgabe. Die SMS group beispielsweise,<br />

einer der Top-Maschinen- und Anlagenbauer für die Stahlproduktion weltweit, hat in<br />

den letzten Jahren unter der Entwicklung der Stahlindustrie gelitten – und daran<br />

gearbeitet, sich mit neuen Geschäftsfeldern selbst eine Perspektive zu geben. Eines<br />

der Ergebnisse, ein Hochregallager für Container, könnte die Hafenlogistik<br />

revolutionieren (S. 18). Zwar keine Revolution, aber einen wichtigen Schritt in<br />

Richtung nachhaltiges Bauen mit Stahl hat Sülzle Stahlpartner möglich gemacht: Als<br />

erster Bewehrungs stahlhändler in Deutschland liefert das Unternehmen „grünen“<br />

Stahl (S. 12). Und auch der BDS plant in die Zukunft: Unter anderem mit dem online<br />

veranstalteten DigiDay im Januar 2021 (S. 39). Save the Date!<br />

Wie immer viel Informationsgewinn und Vergnügen beim Lesen wünscht<br />

Markus Huneke<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

3


Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 11 2020<br />

18<br />

Ein Hochregallager für Container<br />

Wie eine Technologie aus Deutschland<br />

die Hafenlogistik revolutioniert<br />

Die Seefrachter werden immer größer – und transportieren immer mehr mehr<br />

Waren und Güter pro Fahrt. Die Hafenlogistik hinkt der Entwicklung jedoch<br />

hinterher. Engpass sind Lagerung und Handling der Container-Boxen. Effiziente<br />

Abhilfe schafft ein System des Anlagenherstellers SMS group (ab S.18).<br />

Die Lage am Stahlmarkt<br />

RWI-Konjunkturbericht<br />

40<br />

Die akute Corona-Krise ist überwunden, strukturelle Probleme<br />

aber bleiben: So bilanziert der RWI-Konjunkturbericht die Lage<br />

am Stahlmarkt. Während China gestärkt aus der Pandemie<br />

hervorgeht, rechnet das Forschungsinstitut hierzulande damit,<br />

dass der Rückgang auch 2021 nicht vollständig aufgeholt wird.<br />

Der ausführliche Bericht ab S. 40.<br />

Total zentral<br />

8<br />

Neues Lotter-Biegezentrum<br />

in Frankfurt a.M.<br />

Kundennähe ist ein entscheidender Faktor<br />

im Handel. Für die Gebr. Lotter KG bot der<br />

ehemalige Standort der Knauf Interfer im<br />

Frankfurter Westhafen daher eine einmalige<br />

Gelegenheit. Mit dem neuen Biegezentrum<br />

können Kunden im Rhein-Main-Gebiet nun<br />

noch schneller bedient werden (ab S.8).<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


PERSÖNLICHES<br />

6 Kurznachrichten<br />

STAHLHANDEL<br />

8 Lotter – Neues Biegezentrum in Frankfurt a. M.<br />

10 SchwarzwaldEisen baut Kundennähe aus<br />

12 Sülzle – Erster klimaneutraler Bewehrungsstahlhändler<br />

16 Jebens – Höchste Qualität für Exzenterantriebe<br />

17 Vanilla Steel – Neue Auktionsplattform für überschüssigen Stahl<br />

STAHLVERARBEITUNG<br />

18 SMS Group – Hochregallager für Container revolutioniert Hafenlogistik<br />

22 Uhl – Gute Auftragslage im Jubiläumsjahr<br />

24 Trumpf eröffnet weitere Smart Factoy<br />

STAHLPRODUKTION<br />

26 Ugitech – Mit Betonstahl Korrosionen verhindern<br />

28<br />

Das Säge-Kraftpaket<br />

Schwere Werkstücke<br />

komfortabel trennen<br />

Die ganz dicken Dinger: Genau<br />

dafür eignet sich das Kraftpaket<br />

KASTObbs, eine Block- und<br />

Plattenbandsäge für die<br />

Schwerindustrie. Je nach<br />

Ausführung können Werkstücke<br />

mit Schnitthöhen bis 2.000 mm<br />

mit maximalen Tischlängen bis<br />

14.000 mm und einem Gewicht<br />

von 64 t bearbeitet werden. Wie<br />

komfortabel das geht lesen Sie<br />

ab S.28.<br />

ANARBEITUNG & LOGISTIK<br />

28 Kasto – Kraftpaket für große und schwere Werkstücke<br />

30 Boschert – Individuelle XL-Tafelschere für Metallverarbeiter<br />

32 transfluid – Rohre spanlos trennen<br />

BDS-RESEARCH<br />

36 Beständiges Auf und Ab<br />

BDS-BERUFSBILDUNG<br />

38 Hybrid-Tagung „Aus Bildung wird Zukunft”<br />

BDS-KOMMUNIKATION<br />

39 Safe the date: DigiDay 2021<br />

MESSEN UND MÄRKTE<br />

40 RWI-Konjunkturbericht – die Lage am Stahlmarkt<br />

44 Termine<br />

45 Messekalender<br />

WISSENSWERTES<br />

46 Buchtipps, Merkblätter und mehr<br />

LIFESTEEL<br />

48 Cooler Kumpel – thyssenkrupp Steel gründet Modelabel<br />

50 Das Stahlwerk – Spannender Duisburg-Krimi<br />

50 Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

5


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Damstahl<br />

Dennis Dyck<br />

ist seit 1. November als Verkaufsleiter bei der<br />

Damstahl GmbH tätig. Das meldete das Fachjournal<br />

Focus Rostfrei. Der zuletzt für thyssenkrupp<br />

Schulte aktive Vertriebsspezialist könne<br />

auf eine lange Erfahrung in der Branche<br />

bauen. Das Unternehmen freue sich, mit ihm<br />

gemeinsam über den Tellerrand zu blicken<br />

und sich und seine Services für die Zukunft zu<br />

rüsten.<br />

BDB Bundesverband Deutscher<br />

baustoff-Fachhandel<br />

Katharina Metzger<br />

ist neue Präsidentin des Bundesverbandes<br />

Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB). Sie<br />

tritt die Nachfolge von Stefan Thurn an, der im<br />

August verstorben war. Metzger war zuvor<br />

bereits drei Jahre lang Vizepräsidentin des<br />

BDB. Dessen Satzung sah nach dem Tod<br />

Thurns eine direkte Nachfolge aus der Reihe<br />

der Vizepräsidenten vor.<br />

Mit Katharina Metzger übernimmt erstmalig in<br />

der über 117-jährigen Verbandsgeschichte<br />

eine Frau das Ruder beim Deutschen Baustoff-Fachhandel.<br />

Die Dortmunderin führt als<br />

geschäftsführende Gesellschafterin die Metzger-Gruppe<br />

in der zweiten Generation. Sie ist<br />

seit drei Jahren Vorsitzende des Vereins „WIR<br />

für Ausbau und Trockenbau“ – eine Organisation,<br />

die sich die Förderung der Trockenbauweise<br />

in Deutschland auf die Fahnen<br />

geschrieben hat. Überregional bekannt ist<br />

Katharina Metzger auch durch ihre langjährige<br />

Funktion als Sprecherin der Eurobaustoff-<br />

Fachgruppe „Trockenbau“. Katharina Metzger<br />

unterstrich in einer ersten Stellungnahme als<br />

neue BDB-Präsidentin,<br />

dass der Verband<br />

in der Corona-Zeit<br />

vor neuen Herausforderungen<br />

stehe.<br />

Auch der Organisationsprozess<br />

im BDB<br />

müsse weitergeführt<br />

werden. In seiner<br />

zwölfjährigen Präsidentschaft<br />

hatte Stefan Thurn bereits mit der<br />

Reorganisation der Landesverbände zum Bundesverband<br />

einen wichtigen Schritt gemacht.<br />

Mit dem Umzug nach Berlin startete Thurn<br />

dann eine grundlegende Neuausrichtung und<br />

setzte vermehrt politische Akzente – insbesondere<br />

mit den Themen Wohnungsbau,<br />

Wohneigentumsförderung und Insolvenzanfechtung.<br />

An diese für die berufsständische<br />

Bild: Katharina Metzger<br />

SCHÄFER WERKE-Gruppe<br />

Management erweitert<br />

Seit 1. Oktober 2020 wird die Unternehmensgruppe<br />

Schäfer Werke neben dem<br />

geschäftsführenden Gesellschafter und<br />

Unternehmensgründer Theo Schäfer<br />

zukünftig von Marcus Düber, Michael<br />

Mockenhaupt und Guido Klinkhammer<br />

geleitet. Mit dem Management-Team gehe<br />

die Gruppe, bestehend aus EMW Stahl-<br />

Service-Center, SCHÄFER Lochbleche,<br />

SCHÄFER IT-Systems, SCHÄFER Container<br />

Systems und VIZUU sowie den zentralen<br />

Verwaltungsbereichen, neue Wege. Man<br />

lege die Geschicke der Unternehmensgruppe<br />

in die Hände von vier erfahrenen<br />

Führungskräften mit unterschiedlichen<br />

Stärken und Aufgabenschwerpunkten. Als<br />

ausgewiesene Experten sei das Management-Team<br />

die ideale Besetzung in Zeiten<br />

eines herausfordernden Marktumfeldes,<br />

so Theo Schäfer, geschäftsführender<br />

Gesellschafter.<br />

Marcus Düber verantwortet seit 1. Oktober<br />

2020 als kaufmännischer Geschäftsführer<br />

die Verwaltungsbereiche der Schäfer<br />

Werke-Gruppe. Der diplomierte<br />

Betriebswirt ist innerhalb der Unternehmensgruppe<br />

schon seit September 2016<br />

als kaufmännischer Leiter bei der tschechischen<br />

Tochtergesellschaft SCHÄFER<br />

Sudex tätig und verantwortet seit Oktober<br />

2018 die Ressorts Finanzen und Controlling.<br />

Bild: Schäfer Werke-Gruppe<br />

Geschäftsführer Schäfer Werke-Gruppe: Marcus Düber, Guido Klinkhammer, Theo Schäfer,<br />

Michael Mockenhaupt (v. l. n. r.)<br />

Michael Mockenhaupt führt bereits seit<br />

November 2013 erfolgreich die Geschäfte<br />

des EMW Stahl-Service-Centers. Als<br />

Geschäftsführer verantwortet der diplomierte<br />

Kaufmann nun zusätzlich den<br />

Geschäftsbereich SCHÄFER Lochbleche.<br />

Guido Klinkhammer wechselte zum 1. Oktober<br />

2020 als Geschäftsführer die Chef-<br />

Etage vom D.S.I. Getränkearmaturen-Hersteller<br />

zu seinem ehemaligen Arbeitgeber<br />

Schäfer Werke. In seinem Verantwortungsbereich<br />

befinden sich nun Schäfer Werke,<br />

SCHÄFER Container Systems, SCHÄFER IT-<br />

Systems, VIZUU, die Auslandsgesellschaften<br />

SCHÄFER Sudex und SCHÄFER Container<br />

Systems North America. Einen<br />

Arbeitsschwerpunkt sieht der studierte<br />

Manager in dem weiteren Ausbau der Digitalisierungsprojekte<br />

der Unternehmensgruppe<br />

sowie dem strategischen Innovations-<br />

und Produktmanagement. „Wir<br />

stehen im Rahmen des digitalen und wirtschaftlichen<br />

Wandels vor spannenden<br />

Chancen, denen wir gemeinsam sehr positiv<br />

entgegensehen“, erklärt Guido Klinkhammer,<br />

Geschäftsführer Schäfer Werke-<br />

Gruppe.<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


Interessenvertretung wichtige politische<br />

Arbeit will Katharina Metzger anknüpfen.<br />

voestalpine AG<br />

Hubert Zajicek<br />

Mitglied des Vorstandes der voestalpine AG<br />

und Leiter der Steel Division, wurde im Rahmen<br />

der diesjährigen Hauptversammlung in<br />

das Executive Committee der World Steel<br />

Association gewählt. Zajicek ist damit einer<br />

der beiden europäischen Repräsentanten im<br />

Vorstand des Weltstahlverbandes („World<br />

Steel Association –worldsteel“), der zu den<br />

weltweit größten Branchenverbänden zählt.<br />

Der Verband wurde 1967 als „International<br />

Iron and Steel Institute (IISI)“ gegründet. Seit<br />

2008 firmiert er als „World Steel Association<br />

– worldsteel“. Die<br />

Non-Profit-Organisation<br />

hat ihren Hauptsitz<br />

in Brüssel und<br />

einen weiteren in<br />

Peking. Verbandsmitglieder<br />

sind rund 170<br />

Stahlproduzenten,<br />

nationale und regionale<br />

Stahlvereinigungen<br />

sowie einschlägige<br />

Forschungsinstitute. worldsteel vertritt<br />

insgesamt etwa 85 % der weltweiten Stahlproduktion.<br />

Sie ist damit einer der größten Branchenverbände<br />

der Welt.<br />

Salzgitter AG<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Heinz Jörg Fuhrmann<br />

Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG tritt<br />

2021 planmäßig in den Ruhestand. Zum neuen<br />

Vorstandsvorsitzenden ab 1. Juli 2021 berief<br />

der Aufsichtsrat Dipl.-Ing. Gunnar Groebler.<br />

Groebler ist zurzeit Mitglied des Executive<br />

Group Management des schwedischen Energiekonzerns<br />

Vattenfall AB, zuständig für die<br />

Business Area Wind. „In seiner dann 25-jährigen<br />

Dienstzeit im Vorstand unseres Konzerns<br />

hat Prof. Fuhrmann für Solidität, Innovation<br />

sowie soziale und wirtschaftliche Verantwortung<br />

gestanden. Die<br />

dabei verfolgte Strategie<br />

wird fortgeführt<br />

werden. Gerade deswegen<br />

freue ich mich,<br />

mit Herrn Groebler<br />

einen Nachfolger<br />

gewonnen zu haben,<br />

der hohe Kompetenz<br />

und Erfahrungen in<br />

Bild: voestalpine<br />

Bild: Salzgitter AG<br />

wichtigen Aspekten der für die Salzgitter AG<br />

entscheidenden Zukunftsthemen besitzt“,<br />

erklärte der Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />

Heinz-Gerhard Wente.<br />

thyssenkrupp AG<br />

Dr. Verena Volpert<br />

ist seit 1. Oktober 2020 Mitglied des Aufsichtsrats<br />

der thyssenkrupp AG. Sie folgt auf<br />

Dr. Ingrid Hengster, die ihr Mandat aus beruflichen<br />

Gründen niedergelegt hat und zum 30.<br />

September 2020 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden<br />

ist. „Mit Verena Volpert haben wir<br />

eine ausgewiesene und anerkannte Finanzexpertin<br />

für den Aufsichtsrat von thyssenkrupp<br />

gewinnen können. Ihre Kenntnisse und Erfahrungen<br />

im Bereich der Unternehmensfinanzierung<br />

sind eine außerordentlich gut passende<br />

Ergänzung für unser<br />

Gremium. Wir freuen<br />

uns auf die Zusammenarbeit<br />

mit Frau<br />

Volpert. Im Namen<br />

des gesamten Aufsichtsrats<br />

danke ich<br />

Ingrid Hengster für<br />

Bild: thyssenkrupp AG<br />

ihr kluges und umfassendes<br />

Engagement<br />

und die konstruktive<br />

Zusammenarbeit in den letzten gut fünfeinhalb<br />

Jahren. Wir wünschen Frau Hengster<br />

alles erdenklich Gute für anstehende Aufgaben“,<br />

sagte Prof. Dr. Siegfried Russwurm, Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats der thyssenkrupp<br />

AG.<br />

Stahl Judenburg<br />

Thomas Krenn<br />

verlässt die Stahl Judenburg GmbH zum Jahresende.<br />

Das meldeten österreichische<br />

Medien im Oktober. Der zur Georgsmarienhütte<br />

(GMH)-Gruppe gehörende Hersteller von<br />

Edelstahl-Stabstählen hat die Regelung der<br />

Nachfolge demnach für die kommenden<br />

Wochen angekündigt. Nach fünfzehn Jahren in<br />

der GMH-Gruppe, davon fünf Jahren als<br />

Geschäftsführer von Stahl Judenburg, verlasse<br />

Krenn das Unternehmen auf eigenen Wunsch<br />

und widme sich neuen Aufgaben. Krenn blickt<br />

dabei auf eine positive Bilanz: Unter seiner<br />

Leitung wurde das Automotive-Geschäft ausgeweitet<br />

und die Produktion bzw. Auslieferung<br />

von CNC-bearbeiteten und einbaufähigen<br />

Komponenten verstärkt. Zahlreiche<br />

Großaufträge seien an Land gezogen wurden,<br />

zudem wurde zuletzt stark in die Ausbildung<br />

investiert.<br />

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<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

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Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Neues Lotter-Biegezentrum in Frankfurt am Main<br />

Total zentral<br />

Als Vollsortimenter mit einer Biegekapazität von rund 400.000 t Bewehrungsstahl zählt die<br />

Lotter-Gruppe zu den Top-Adressen auf dem Armierungssektor. Durch das neue Biegezentrum<br />

im Frankfurter Westhafen kann das gesamte Rhein-Main-Gebiet jetzt noch schneller mit<br />

hochwertigen Betonstahl-Lösungen und Dienstleistungen versorgt werden.<br />

[ Kontakt]<br />

Hauptsitz<br />

Gebr. Lotter KG<br />

71636 Ludwigsburg<br />

+49 7141 406-0<br />

www.lotter.de<br />

Frankfurt a. M.<br />

60327 Frankfurt a. M.<br />

+49 69 2400459-12<br />

nl.frankfurt@lotter.de<br />

Die zentrale Lage der sechs Hallen in Frankfurt am<br />

Main, mitten in einem der stärksten Wirtschaftsräume<br />

Deutschlands, sowie die unmittelbare Anbindung des<br />

17.000 m 2 großen Areals an das Autobahnnetz war das<br />

ausschlaggebende Kriterium für den Kauf der Immobilie.<br />

„Die Gelegenheit am ehemaligen Standort der Knauf Interfer<br />

einen Biegebetrieb aufzubauen war für die Betonstahlabteilung<br />

der Lotter-Unternehmensgruppe ein Glücksgriff“,<br />

sagt Torsten Haller Prokurist des Unternehmens.<br />

Weniger CO 2 dank bester Anbindung<br />

Ein weiterer Vorteil des neuen Frankfurter Standorts<br />

ist die Trimodalität des Areals: Die direkte Anbindung<br />

nicht nur an das Autobahnnetz, sondern auch an Gütertransport<br />

und Binnenschiff, ermöglicht Haller zufolge<br />

den teilweisen Umstieg von Lkw auf diese Verkehrsträger.<br />

„Dadurch können rund 40 % des bisherigen CO 2 -<br />

Austoßes eingespart werden“, sagt Haller.<br />

Als Garant für die termingerechte Lieferung an die<br />

Kunden sieht der Geschäftsbereichsleiter und Prokurist<br />

den firmeneigenen Fuhrpark mit über 150 Lkw. Auch<br />

dabei ist der neue Standort von Vorteil: Im Verbund<br />

mit den weiteren Lotter-Standorten Gaggenau, Ludwigsburg,<br />

Schweinfurt und Würzburg verbessere sich dessen<br />

Auslastung.<br />

Mit einem Lagervolumen von über 20.000 t Betonstahl,<br />

einem hochmodernen Maschinenpark sowie einer<br />

– derzeit im Aufbau befindlichen – Mannschaft von<br />

30 Mitarbeitern, sieht Haller die Chance, das Lotter-<br />

Betonstahlsegment in die Zukunft weiterzuentwickeln<br />

und zum Erfolg des Ludwigsburger Familienunternehmens<br />

beizutragen.<br />

Lotter-Systemverbund spart Kunden Zeit und Geld<br />

An den neun Betonstahl Standorten der Lotter-Gruppe werden<br />

jährlich über 400.000 t Betonstahl angearbeitet, die<br />

vom Einfamilienhaus bis zur Großbaustelle in einem breiten<br />

Spektrum von Bauprojekten zum Einsatz kommen, wie<br />

etwa im Spezialtiefbau. Der Lotter-Systemverbund, bestehend<br />

aus vorgefertigten Bewehrungselementen, zum Bei-<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


spiel BAMTEC-Elementen, und Lotter-<br />

Anschlußkorb (LAK) sowie Bohrpfahlbewehrungen<br />

und Bauteiltemperierung,<br />

spare Verwendern Material,<br />

Personal, Bauzeit und Kosten.<br />

Als BAMTEC-Lizenznehmer der<br />

ersten Stunde bietet Lotter seinen<br />

Kunden alles aus einer Hand – von<br />

der Planung über die Produktion<br />

und Lieferung bis hin zur Verlegung.<br />

Statt der herkömmlichen Matten-<br />

oder Einzelstabverlegung kommen<br />

bei BAMTEC-Elementen<br />

individuell vorgefertigte, ausrollbare<br />

Bewehrungsteppiche zum Einsatz:<br />

Einzelstäbe im Durchmesserbereich<br />

zwischen 8 mm und 28 mm<br />

werden mittels Bandstahlblechen<br />

verschweißt und in Teppichbreiten<br />

zwischen 1,65 m und 15 m auf die<br />

Baustelle geliefert, wo sie mühelos<br />

von zwei Verlegern ausgerollt werden.<br />

„Unser Fokus liegt nicht nur auf<br />

Produkten, sondern vor allem auf<br />

Lösungen – immer mit dem Ziel,<br />

Schnittstellen zu minimieren, Bauabläufe<br />

zu optimieren und so das<br />

Bauprojekt mit höchster Effizienz<br />

abzuwickeln“, erläutert Haller. 2<br />

17.000 m 2 , sechs Hallen und über 20.000 t Betonstahl: das neue Lotter-Biegezentrum im Frankfurter Westhafen.<br />

Mit dem hochmodernen Maschinenpark können Kunden im gesamten Rhein-Main-Gebiet noch schneller mit<br />

hochwertigen Betonstahl-Lösungen versorgt werden.<br />

Bilder: Gebr. Lotter KG<br />

„Mit der BAMTEC-Technologie, dem<br />

Lotter-Anschlußkorb (LAK) und der<br />

Lotter-Bewehrungsmatte stehen den<br />

Kunden drei Bausteine zur Verfügung,<br />

die sich optimal ergänzen und einen<br />

effektiven Bauablauf gewährleisten.“<br />

Torsten Haller (Mitte), Leiter des Geschäftsbereichs Betonstahl<br />

und Prokurist der Gebr. Lotter KG<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

9


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Für beide Unternehmen ein Schritt in die Zukunft: die Übernahme des Stober-Stahlstandorts in Karlsruhe (hier v.l.n.r. die Geschäftsführenden Gesellschafter<br />

von Schwarzwald Eisen Dr. Steffen Auer und Ingo Auer, der Schwarzwald Eisen-Geschäftsführer Alexander Hatt und Timo Stober, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Willi Stober GmbH & Co. KG).<br />

Bild: SchwarzwaldEisen<br />

Willi Stober-Stahlbereich in Karlsruhe übernommen<br />

SchwarzwaldEisen baut Kundennähe aus<br />

Die Schwarzwald Eisenhandel GmbH & Co. KG mit Sitz in Lahr hat zum 1. Oktober 2020 die Stahl -<br />

handelsaktivitäten der Willi Stober GmbH & Co. KG in Karlsruhe übernommen. Alle dort beschäftigten<br />

28 Mitarbeiter sind übernommen worden. Mit der Übernahme ist SchwarzwaldEisen jetzt in ganz<br />

Baden an den vier Standorten Bad Säckingen, Freiburg, Lahr und Karlsruhe vertreten. Damit können<br />

alle Kunden in Baden, im Elsass und der Nordwestschweiz erreicht werden, so das Unternehmen.<br />

„Mit dieser Übernahme haben<br />

wir die gesamte Unternehmensgruppe<br />

im Bereich Stahl zukunftsfähiger<br />

gemacht und erreichen eine<br />

gute Marktposition in Baden und im<br />

Elsass“, sagte Dr. Steffen Auer,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

von SchwarzwaldEisen.<br />

„Mit diesem Schritt führen<br />

wir die Konzentration unserer<br />

Vertriebstätigkeit auf den<br />

Technischen Handel fort und<br />

wollen uns voll und ganz der<br />

Zukunftsfähigkeit in diesen<br />

Produktbereichen widmen.<br />

Vom Shop bis hin zu individuellen<br />

Versorgungs- und<br />

Logistikkonzepten möchten<br />

wir Lösungen bieten, die unsere Kunden<br />

erfolgreich am Markt agieren<br />

lassen“, sagte Timo Stober,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Willi Stober GmbH & Co. KG.<br />

Bereits zum Anfang des Jahres<br />

hatte SchwarzwaldEisen die Betonstahlbiegerei<br />

von Willi Stober in Kippenheim<br />

bei Lahr übernommen –<br />

und damit seine Betonstahlkapazitäten<br />

um 50 % erweitert. Um diesem<br />

nachhaltigen Wachstum Stand zu<br />

halten, wurde zum 1. September<br />

2020 Alexander Hatt als zusätzlicher<br />

Geschäftsführer bei SchwarzwaldEisen<br />

bestellt. Er betreut den Standort<br />

„Es freut uns, dass wir alle am Standort<br />

Karlsruhe beschäftigten erfahrenen<br />

Mitarbeiter übernehmen können.<br />

Damit können wir die Kunden jetzt<br />

auch im Großraum Karlsruhe schnell<br />

und zuverlässig bedienen.“<br />

Ingo Auer, Geschäftsführender Gesellschafter SchwarzwaldEisen<br />

in Karlsruhe und ist in der Gesellschaft<br />

für den Gesamtvertrieb verantwortlich.<br />

SchwarzwaldEisen handelt mit<br />

Stahl aller Art sowie Objekttüren<br />

und -toren. Im Jahr 2020 werde die<br />

Unternehmensgruppe mit mehr als<br />

350 Mitarbeitern einen Umsatz von<br />

voraussichtlich über 100 Mio. €<br />

erzielen. Weitere drei Stahlstandorte<br />

der Gruppe befinden sich außerhalb<br />

Badens im Westerwald und im<br />

Rheinland.<br />

Die Willi Stober GmbH & Co. KG<br />

führt am Karlsruher Stammsitz den<br />

Großhandel mit Werkzeugen/Ma–<br />

schinen, Sanitär/Heizung/<br />

Installation sowie Bauelementen/Sicherheitstechnik/Befestigungstechnik<br />

und Arbeitsschutz weiter.<br />

Dort und in den Niederlassungen<br />

des Unternehmens<br />

in Stuttgart und Mannheim<br />

beschäftigt Stober<br />

insgesamt knapp 200 Mitarbeiter,<br />

die einen Umsatz<br />

von rund 40 Mio. € erzielen. 2<br />

[ Kontakt]<br />

Schwarzwald Eisenhandel<br />

GmbH & Co. KG<br />

77933 Lahr/Schwarzwald<br />

+49 7821 5805-0<br />

www.schwarzwald-eisen.de<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


gegründet 1969<br />

Europäischer<br />

Stahldistributeur<br />

Träger / Formstahl in S355J2<br />

Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG<br />

Consolstraße 11, D-45889 Gelsenkirchen<br />

Tel. +49(0)209/98251-10, Fax +49(0)209/98251-31<br />

info@bepro.de, www.bepro.de


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Offizieller Pressetermin im Oktober auf der Blickle-Baustelle zur Übergabe der Urkunde „CO 2 -neutraler Stahl“. Von links nach rechts: Geschäftsführende<br />

Gesellschafter der Sülzle-Gruppe Heinrich Sülzle und Andreas Sülzle, David Blickle und Dr. Sarah Blickle-Fenner, Mitglied der Geschäftsleitung bei Blickle,<br />

sowie Walter Wager und Reinhold Blickle, Geschäftsführer der Blickle Räder+Rollen GmbH u. Co. KG.<br />

Sülzle Stahlpartner liefert „Grünen Stahl“<br />

Erster klimaneutraler<br />

Bewehrungsstahlhändler<br />

Sülzle macht mit der Selbstverpflichtung zum nachhaltigen Wirtschaften ernst und hat seinen<br />

CO 2 -Fußabdruck unter die Lupe genommen. Klimarelevante Emissionen wurden analysiert, reduziert<br />

und kompensiert. Seit 2020 ist die Sülzle Stahlpartner GmbH nun ein klimaneutrales Unternehmen.<br />

Als erster Bewehrungsstahlhändler in Deutschland bietet Sülzle seinen Kunden nun auch die<br />

Möglichkeit, „Grünen Stahl“ zu beziehen – ein Meilenstein in der Bewehrungsstahlbranche, so das<br />

Unternehmen. Denn nachhaltige Baumaterialien seien gefragter denn je.<br />

[ Kontakt]<br />

Sülzle Holding<br />

GmbH & Co. KG<br />

72348 Rosenfeld<br />

+49 7428 9414-0<br />

www.suelzle<br />

Für die modernen Erweiterungsbauten des Räderund<br />

Rollenspezialisten Blickle aus Rosenfeld liefert<br />

Sülzle Stahlpartner erstmalig rund 4.000 t CO 2 -neutralen<br />

Baustahl. Sülzle Stahlpartner ist damit Vorreiter in der<br />

Bewehrungsstahlbranche und ermöglicht es Bauherren,<br />

sich für Stahl mit neutraler Ökobilanz zu entscheiden.<br />

Freiwillige CO 2 -Kompensation<br />

Um bislang unvermeidbare CO 2 -Belastungen bei Stahl<br />

auszugleichen, können Kunden hochwertige Klimaschutzzertifikate<br />

erwerben und sich beim Kauf von<br />

„grünem Stahl“ die Unterstützung von globalen Projekten<br />

und die damit verbundene Klimaneutralität<br />

für den gekauften Stahl per Urkunde bescheinigen<br />

lassen. Grundlage dafür ist der zuvor ermittelte CO 2 -<br />

Produkt-Fußabdruck. Globale Kompensationsprojekte<br />

sind zum Beispiel ein Wasserkraftprojekt in Uganda,<br />

ein Waldaufforstungsprojekt in Uruguay, ein Wasseraufbereitungsprojekt<br />

in Zimbabwe sowie ein Photovoltaikprojekt<br />

in Indien. Sülzle denkt dabei nicht nur<br />

regional, sondern weltweit, um die Zukunft von erneuerbaren<br />

Energien sowie ein nachhaltiges Wachstum<br />

in Schwellen-und Entwicklungsländern zu unterstützen.<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


Bild: Sülzle-Gruppe<br />

Bild: Blickle Räder+Rollen GmbH u. Co. KG<br />

Seit Mitte März 2020 sind bei Blickle die Bauarbeiten für die neue Polyurethanfertigung<br />

in vollem Gange.<br />

Nachhaltigkeit über<br />

vier Generationen<br />

„Nachhaltigkeit ist in unserer Familie<br />

schon lange ein wichtiges Thema. Wir<br />

werden deshalb Schritt für Schritt den<br />

CO 2 -Fußabdruck der gesamten Unternehmensgruppe<br />

reduzieren. Was man<br />

nicht reduzieren kann, wird kompensiert.<br />

Unser Bestreben ist es, Verantwortung<br />

zu übernehmen, um die 17<br />

Ziele für nachhaltige Entwicklung zur<br />

Erreichung der Agenda 2030 der UN<br />

zu unterstützen“, unterstreichen die<br />

Sülzle-Gesellschafter, die das Unternehmen<br />

in vierter Generation führen.<br />

Seit März 2020 ist die Sülzle-Gruppe<br />

deshalb aktiver Unterstützer der Allianz<br />

für Entwicklung und Klima.<br />

Die Gesellschafter der Sülzle-<br />

Gruppe und der Blickle Räder+Rollen<br />

GmbH & Co. KG verbindet nicht nur<br />

Familientradition und unternehmerisches<br />

Denken und Handeln über Generationen.<br />

Auch ein schonender<br />

Umgang mit Ressourcen liegt beiden<br />

Unternehmern am Herzen. Die erste<br />

Baustellen-Belieferung mit CO 2 -neutralem<br />

Bewehrungsstahl bei Blickle<br />

erfolgte im Oktober.<br />

„Das Bauprojekt beim Marktführer<br />

für Räder und Rollen in unserer Heimatstadt<br />

zeigt, wie man modernen<br />

Industriebau mit „grünem Stahl“ nachhaltig<br />

umsetzen kann. Ein hohes Ziel<br />

für die Zukunft, das wir nur gemeinsam<br />

mit unseren Kunden, Mitarbeitern,<br />

Lieferanten und Partnern erreichen<br />

können“, so Heinrich Sülzle.<br />

„Wir gratulieren der Firma Blickle zu<br />

den Erweiterungsbauten und freuen<br />

uns auf weitere nachhaltige Bauprojekte“,<br />

ergänzt Andreas Sülzle.<br />

Blickle schafft Kapazitäten<br />

Der Räder- und Rollenspezialist<br />

wächst und errichtet an seinem<br />

Stammsitz eine neue Polyurethanfertigung.<br />

Zusätzlich wird das Verwaltungsgebäude<br />

mit einem modernen<br />

Kundenzentrum und einer Mitarbeiterkantine<br />

erweitert – eine der größten<br />

Investitionen in der Firmengeschichte.<br />

„Nachhaltiges Bauen ist die Zukunft.<br />

CO 2 -neutraler Stahl ist ein wichtiger<br />

Bestandteil – auch weil Stahl generell<br />

immer wieder recycelt werden kann.“<br />

Heinrich und Andreas Sülzle,<br />

Geschäftsführende Gesellschafter der Sülzle-Gruppe<br />

Der erste Spatenstich für das neue<br />

Fertigungsgebäude erfolgte im März<br />

2020 und der zweite für das siebenstöckige<br />

Verwaltungsgebäude im September<br />

dieses Jahres. Bei seinen Neubauten<br />

legt Blickle nicht nur beim<br />

Bewehrungsstahl großen Wert auf<br />

Klimaneutralität. Durch eine hocheffiziente<br />

Technik sowie eine intelligente<br />

Gebäudehülle wird der Heizund<br />

Kühlbedarf sehr gering gehalten.<br />

„Mit den Erweiterungsbauten setzen<br />

wir weiterhin auf den Standort Rosenfeld<br />

und schaffen Kapazitäten für die<br />

Zukunft“, sagt David Blickle, Mitglied<br />

der Geschäftsleitung der Blickle<br />

Räder+Rollen GmbH u. Co. KG. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

13


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Aktion „Wir geben mehr!“<br />

Stahlhandel Gröditz lobt 20.000 € aus<br />

Unter der Corona-Pandemie leiden Unternehmen, aber auch Sportvereine, Kitas oder Schulen.<br />

Der Stahlhandel Gröditz hält mit einer positiven Aktion dagegen.<br />

Die Unternehmensgruppe der<br />

Familie Voß, zu der unter anderem<br />

der Stahlhandel Gröditz gehört, vergibt<br />

in diesem Jahr 20.000 € zusätzlich<br />

für besondere Vorhaben. Die<br />

Aktion „Wir geben mehr!“ richtet<br />

sich an ehrenamtlich Engagierte,<br />

Vereine, Schulen, Kitas oder Organisationen<br />

in der Region, die Unterstützung<br />

für ein Projekt benötigen.<br />

Wichtig sind dabei der regionale<br />

Bezug – und ein gutes Konzept, wie<br />

das Unternehmen mitteilt.<br />

Die Unternehmensgruppe unterstüzt<br />

bereits seit Jahren verschiedene<br />

Projekte, erst 2019 wurde eine<br />

zusätzliche Spendensumme von<br />

10.000 € ausgelobt. Angesichts der<br />

wirtschaftlichen Lage durch die<br />

Corona-Pandemie hat sich die Familie<br />

Voß aber entschlossen, den Betrag<br />

in diesem Jahr zu verdoppeln. Zuletzt<br />

hatten insgesamt mehr als 30 Vereine<br />

und Projekte aus der Region<br />

profitiert.<br />

Schriftliche Bewerbung<br />

Für die aktuelle Aktion bewerben<br />

können sich Interessenten aus der<br />

Region, die Unterstützung für ein<br />

Projekt brauchen. Dafür müssen sie<br />

in einer schriftlichen Bewerbung<br />

das Vorhaben vorstellen und bis<br />

Mitte November einreichen. Danach<br />

entscheidet die Geschäftsleitung,<br />

welche Projekte mit welchem Betrag<br />

unterstützt werden.<br />

Regionales Förderprojekt: Michael und Marcel Voß von der gleichnamigen Unternehmensgruppe<br />

loben 20.000 € für regionale Projekte aus.<br />

Das Unternehmen Stahlhandel Gröditz<br />

wurde 1993 gegründet und hat<br />

sich auf Qualitäts- und Edelstahlzuschnitte<br />

spezialisiert. Im Angebot<br />

ist ein Sortiment von Edelstählen<br />

über Werkzeug- und Wälzlagerstahl<br />

bis zu weiteren Sonderstählen. Zum<br />

Unternehmen gehören auch Tochtergesellschaften<br />

in Spanien und<br />

Polen. Betreut werden mehr als<br />

5.000 Kunden in 82 Ländern. 2<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.stahlportal.com/sozialesengagement<br />

Bild: Sebastian Schultz<br />

Erweitertes Portfolio, optimierte Logistik- und Sourcing-Prozesse<br />

Knauf Interfer bündelt Aktivitäten<br />

Im Vertriebsbüro Knauf Interfer Benelux konzentriert das Unternehmen<br />

seit November sämtliche Vertriebsaktivitäten in Belgien, den<br />

Niederlanden und Luxemburg sowie Großbritannien und Irland. Hervorgegangen<br />

ist das Vertriebsbüro aus der Interfer Staal, Eindhoven, die<br />

seit 1992 zur Unternehmensgruppe gehört und sich seither zu einem<br />

zentralen Vertriebsstandort in der Region entwickelt hat. Mit der Neuorganisation<br />

verbunden ist eine erhebliche Ausweitung des Produktportfolios,<br />

das direkt über das Vertriebsbüro bezogen werden kann.<br />

Die Knauf Interfer Benelux hat neben dem bestehenden Produktangebot<br />

damit Zugriff auf das gesamte Stahlportfolio und die logistischen<br />

Ressourcen der Unternehmensgruppe. Dadurch will das<br />

Unternehmen die Stärken eines agilen und auf fachlicher und persönlicher<br />

Ebene exzellent aufgestellten Vertriebsbüros mit den<br />

Kapazitäten und der Leistungsfähigkeit eines der führenden werksunabhängigen<br />

Distributeure, Bearbeiter und Serviceanbieter für<br />

Stahl in Europa zusammenführen werden.<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


Tageslicht für angenehmeres<br />

Arbeiten im Stahlcenter I: Kicherer<br />

hat 150 laufende Meter durchsturzsichere<br />

Lichtbänder im Dach<br />

und 2000 m 2 Lichtband in der Fassade<br />

installiert.<br />

Bilder: Kicherer<br />

reinforcement<br />

solutions<br />

Durch eine verbesserte Fassadendämmung<br />

werden im Stahlcenter I<br />

konstantere Temperaturen und eine<br />

angenehme Akustik erreicht. Ein<br />

umlaufendes Geländer erhöht die<br />

Sicherheit bei Dachwartungsarbeiten.<br />

Kicherer erneuert Stahlcenter I<br />

Investition in komfortablere Arbeitsplätze<br />

Nach dem Neubau des Stahlcenters<br />

II im Jahr 2018 in wärmegedämmter<br />

Sandwichausführung, erneuert die Friedrich<br />

Kicherer GmbH & Co. KG nun nach und<br />

nach alle Bestandsgebäude. Der Fokus<br />

liegt dem Unternehmen zufolge dabei auf<br />

attraktiveren Arbeitsplätzen, dem Ausbau<br />

der Arbeitssicherheit sowie der Verbesserung<br />

des Brandschutzes. „Wir schaffen<br />

damit komfortablere Arbeitsbedingungen<br />

für alle gewerblichen Arbeitnehmer sowie<br />

das Fahr- und Ladepersonal in von Tageslicht<br />

durchfluteten Hallen“, so das Unternehmen.<br />

und eine angenehme Akustik durch eine<br />

verbesserte Fassadendämmung. Die Dämmung<br />

mit Mineralwolle optimiert außerdem<br />

den bestehenden Brandschutz. Mehr<br />

Arbeitssicherheit wird mit einem umlaufenden<br />

Schutzgeländer für Dachwartungs- und<br />

Reparaturarbeiten geschaffen. Kicherer<br />

setzt bei der Erneuerung auf bewährte<br />

Produkte aus dem eigenen Sortiment.<br />

„Unsere Investitionen haben auch zum Ziel,<br />

gleichwertige Arbeitsplätze im gesamten<br />

Unternehmen herzustellen und ein optisch<br />

einheitliches Erscheinungsbild zu gewährleisten“,<br />

so das Unternehmen weiter.<br />

Mattenschweißmaschine<br />

Drahtricht- und Schneideanlage<br />

Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />

gehören auch konstantere Temperaturen<br />

www.kicherer.de<br />

Stahl Krebs launcht neue Webseite<br />

Ganz nach dem Motto „Fit für die Zukunft“ bietet die Ernst Krebs KG aus Solingen seit über<br />

135 Jahren ein umfassendes Sortiment sowie Services im Bereich des Stahlhandels. Zum<br />

Oktober 2020 hat Stahl Krebs nun seinen Internet-Auftritt überarbeitet. Gemeinsam mit<br />

der Werbeagentur Ipanema2c aus Wuppertal hat das Unternehmen eine einheitliche Bildund<br />

Markensprache entwickelt. Kunden und Lieferanten finden auf der Website Antworten<br />

auf alle Fragen rund um Material, Services und das Stahl Krebs-Team. Der neue Auftritt des<br />

Unternehmens implementiert durchgängig auch das neue CI (Corporate Identity) – neues<br />

Logo und neuer Claim inklusive.<br />

Der neue Webauftritt unter<br />

www.stahlkrebs.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

15<br />

Korbschweißmaschine Pfähle<br />

mbk Maschinenbau GmbH<br />

Tel. +49 7563 9131 0 · info@mbk-kisslegg.de<br />

Neuigkeiten auf<br />

www.mbk-kisslegg.de<br />

Besuchen Sie unsere social media channels!


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Bilder: Jebens GmbH<br />

Jebens fertigte den Exzenterantrieb aus Blechen der Güte S235JR<br />

mit bis zu 210 mm Dicke und einem Rohling aus 42CrMo4 QT.<br />

Mit einem Durchmesser von 2.270 mm, einer Höhe von 1.391 mm<br />

und 12 t Gewicht war jedes der vier Bauteile ein richtiger Koloss.<br />

Jebens absolviert erfolgreiche Premiere<br />

Höchste Qualität<br />

für Exzenterantriebe<br />

Die Fertigung von tonnenschweren Exzenterantrieben mit einem<br />

Zahnkranz aus hochlegiertem Stahl ist eine heiße Sache: Neben der<br />

Komplexität der Baugruppen bedeutet die Temperaturführung eine<br />

echte Herausforderung für Mensch und Aggregate. Für einen namhaften<br />

Anlagenbauer fertigte die Jebens GmbH aus Korntal-Münchingen<br />

vier Exzenterantriebe als Ersatzteile für eine Großpresse.<br />

Beim Zusammenbau stellte Jebens sicher, dass die beiden runden<br />

Komponenten auf dem Schweißtisch exakt positioniert waren.<br />

[ Kontakt]<br />

Jebens GmbH<br />

70825 Korntal-<br />

Münchingen<br />

+49 711 8002-0<br />

www.jebens.de<br />

Mit einem Durchmesser von 2.270 mm, einer Höhe<br />

von 1.391 mm und 12 t Gewicht war jedes dieser Bauteile<br />

ein richtiger Koloss. Gefertigt wurde er aus Blechen der<br />

Güte S235JR mit bis zu 210 mmn Dicke. Für den äußeren<br />

Zahnkranz stellte der Kunde einen Rohling aus 42CrMo4<br />

QT bei.<br />

Der Auftrag an den Brennschneidspezialisten umfasste<br />

neben Erstellen und Zukaufen aller benötigten Teile auch<br />

das Schweißen der Baugruppen, Spannungsarmglühen,<br />

Strahlen und Grundieren. Entsprechend anspruchsvoll<br />

war das Zeitmanagement, um zu gewährleisten, dass alle<br />

Komponenten beim Start des Zusammenbaus vollständig<br />

vorhanden waren.<br />

Temperatur-Herausforderung beim Schweißen<br />

Zusätzliche Herausforderungen waren die Abklärung der<br />

Schweißvorgaben und Schweißnähte sowie die beim Schweißen<br />

und Glühen des hochlegierten Stahls erforderliche<br />

Temperaturführung. 42CrMo4 QT erfordert beim Schweißen<br />

eine Vorwärmtemperatur von 250 C°, was für den Schweißer<br />

eine enorme Temperaturbelastung darstellt. Normalerweise<br />

ist die Vorwärmtemperatur nur halb so hoch.<br />

Angesichts der Größe kühlt das Zahnrad zudem schnell<br />

wieder ab, muss also kontinuierlich geheizt werden.<br />

Eine eigens entwickelte Drehvorrichtung unter Einbezug<br />

eines großen Manipulators für das partiell eingehauste<br />

Bauteil ermöglichte, dass der Schweißer – mit entsprechender<br />

Schutzkleidung – den Zahnkranz aus 42CrMo4<br />

QT mit den Nabenscheiben aus S235JR von vorne verschweißen<br />

konnte.<br />

Exakt per Hand zusammengeschweißt<br />

Alle Schweißnähte der Baugruppen wurden vor dem<br />

Zusammenbau zum kompletten Rad von der Qualitätssicherung<br />

des Kunden auf Rissfreiheit geprüft. Beim<br />

Zusammenbau stellte Jebens durch entsprechende Kennzeichnung<br />

der Fluchtungen an den Bauteilen sicher,<br />

dass die beiden runden Komponenten auf dem Schweißtisch<br />

exakt positioniert waren, bevor sie per Hand verschweißt<br />

wurden.<br />

Ausgewiesene Fachkompetenz war auch für die sensible<br />

Temperaturführung beim anschließenden Spannungsarmglühen<br />

gefragt, da der vergütete CrMo-Ring<br />

unter der Anlasstemperatur geglüht werden musste. Die<br />

gestrahlten und grundierten Exzenterantriebe bestanden<br />

die Abnahmeprüfung des Kunden mit Bravour, sodass<br />

Jebens fortan die Zulassung auch für den Bau solcher<br />

anspruchsvollen Komponenten die Zulassung besitzt. 2<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


Digitale Auktionsplattform Vanilla Steel<br />

Überschüssigen Stahl<br />

online verkaufen<br />

„Never let a good crisis go to waste“ – das bekannte Bonmot<br />

Winston Churchills haben die Gründer von Vanilla Steel zum<br />

Motto erhoben – und während der Covid-19-Pandemie eine<br />

neue E-Auktionsplattform für europäische Stahlunternehmen<br />

ins Leben gerufen.<br />

Bereits vor der Pandemie<br />

sahen sich viele Stahlunternehmen<br />

in Europa mit weltweiten Überkapazitäten<br />

und unsicheren Märkten<br />

konfrontiert. Covid-19 habe nun den<br />

Bedarf an digitalen Verkaufskanälen<br />

für Stahl, die sowohl Verkaufskosten<br />

als auch Kosten für die Lagerhaltung<br />

senken, enorm vergrößert, so das<br />

neue Berliner Stahl-Startup.<br />

Diese Lücke will nun die Auktionsplattform<br />

Vanilla Steel füllen.<br />

„Wir helfen Stahlunternehmen –<br />

Produzenten, aber auch Lagerhaltern<br />

– überschüssiges Material über<br />

Online-Auktionen, die von diesen<br />

veröffentlicht werden, an ein Netzwerk<br />

vertrauenswürdiger Kunden<br />

zu verkaufen. Darüber hinaus ermöglichen<br />

wir ihnen auch, freie Produktionskapazitäten<br />

über Vanilla Steel<br />

zu vermarkten“, erläutert Mitgründer<br />

Simon Zühlke.<br />

und Überschussmengen ohne Kundenauftrag<br />

sowie deklassiertes Material,<br />

das weiterverarbeitet werden<br />

kann. Lagerhalter verwenden Vanilla<br />

Steel unter anderem auch, um langsam<br />

drehendes Material zu verkaufen.<br />

Während sich viele Plattformen<br />

und Online-Shops für Stahl und andere<br />

Metalle im Besitz von Produzenten<br />

oder Händlern befinden, positioniert<br />

sich Vanilla Steel als unabhängige<br />

digitale Plattform. „Unabhängigkeit<br />

ist ein Schlüsselelement für unseren<br />

erfolgreichen Start. Wir schützen alle<br />

Daten, die wir erhalten, und kein Wettbewerber<br />

kann einen Anspruch darauf<br />

erheben”, bestätigt der Mitgründer.<br />

Das Unternehmen wurde im Juni offiziell<br />

gegründet, hatte nach eigenen<br />

Angaben von der ersten Woche an<br />

Transaktionen und zählt heute zahlreiche<br />

Lieferanten und Käufer in 20<br />

europäischen Ländern zu seinen Kunden.<br />

Über Vanilla Steel<br />

Vanilla Steel ist eine (managed)<br />

E-Auktionsplattform für überschüssiges<br />

Material aus Kohlenstoffstahl<br />

und Edelstahl. Das Unternehmen<br />

hat seinen Hauptsitz in Berlin und<br />

wird von seinen vier Gründern Matthias<br />

Affeldt, Alexis Ducros, Clifford<br />

Ondara und Simon Zühlke geleitet,<br />

die zusammen 50 Jahre digitale<br />

Erfahrung vereinen und sich dafür<br />

einsetzen, bestehende Herausforderungen<br />

in der europäischen Stahlindustrie<br />

durch Digitalisierung zu<br />

lösen. 2<br />

www.vanillasteel.com<br />

Preisfindung per Auktion<br />

Die Kunden von Vanilla Steel sind<br />

meist Stahlproduzenten und -verarbeiter<br />

in Europa, die überschüssiges<br />

Material effizient verkaufen wollen.<br />

Dabei hilft Vanilla Steel den Lieferanten,<br />

durch Online-Auktionen<br />

einen fairen Marktpreis zu finden.<br />

Jede Woche können Verkäufer Auktionen<br />

veröffentlichen und mit Käufern<br />

in Kontakt treten, die Gebote<br />

über dem Mindestpreis abgeben.<br />

Vanilla Steel stellt Lieferanten die<br />

Kontaktdaten der erfolgreichen Bieter<br />

zur Verfügung, und die Transaktion<br />

wird direkt zwischen Lieferant<br />

und Käufer zu den vorher<br />

vereinbarten Bedingungen abgeschlossen.<br />

Auf Vanilla Steel ist ein breites<br />

Spektrum an überschüssigem Material<br />

zu finden: Halbzeug, Überwalz-<br />

Die Vanilla Steel-Gründer (v.l.n.r.) Matthias Affeldt, Clifford Ondara, Alexis Ducros und Simon Zühlke.<br />

Bild: Vanilla Steel<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

17


Stahlverabeitung<br />

Bericht<br />

Wie eine Technologie aus Deutschland die Hafenlogistik verändert<br />

Die Container-Zukunft ist vertikal<br />

Moderne Containerschiffe sind mittlerweile größer als Flugzeugträger und laden mit einer Fracht 24.000 oder mehr<br />

Container ab. Nahezu alle bestehenden Häfen können mit dieser Entwicklung nicht mithalten. Hinzu kommt: Die aktuelle<br />

Containerlogistik ist durch häufige Umlagerungen oft ineffizient. Die Lösung bietet das neue System BOXBAY der SMS<br />

group – ein komplett automatisiertes Hochregallager für Container.<br />

Die Frachtkapazitäten weltweit<br />

steigen – und mit ihr die Zahl der<br />

Container, die ab- oder aufgeladen<br />

werden müssen. Für Hafenbetreiber<br />

bringt das einige Probleme mit sich:<br />

Containerterminals lassen sich meist<br />

nicht einfach erweitern, denn der<br />

erforderliche Platz steht nicht mal<br />

eben so zur Verfügung. Eine weitere<br />

Schwierigkeit ist, dass die Containerkrane<br />

für das Be- und Entladen der<br />

Frachter mittlerweile deutlich schneller<br />

geworden sind, doch das nachfolgende<br />

Lagersystem stellt sich häufig<br />

als Nadelöhr heraus.<br />

Nach gängiger Methode werden<br />

Container in den Häfen zurzeit bis zu<br />

sechs Einheiten hoch übereinandergestapelt.<br />

Stapelt man höher, wird es<br />

ineffizient, weil dann fast immer mehrere<br />

Container umgestapelt werden<br />

müssen, um Zugriff auf den gewünschten<br />

Container zu bekommen. Kurz<br />

gesagt: die Logistik nach den Containerbrückenkranen<br />

am Kai ist zu langsam<br />

und benötigt zu viel Platz.<br />

Bekannte Technologien,<br />

neue Anwendungsgebiete<br />

Die Lösung dafür kommt nun aus<br />

einer unerwarteten Richtung. Der<br />

Maschinen- und Anlagenbauer SMS<br />

group mit Hauptsitz in Düsseldorf,<br />

normalerweise bekannt als einer der<br />

weltweit führenden Hersteller von<br />

Stahlwerksanlagen, Walz- und<br />

Schmiedewerken, ist in sich gegangen<br />

– und bietet mit Boxbay ein Lagersystem<br />

für Container an, das die Logistik<br />

in Häfen revolutionieren könnte.<br />

Das kommt nicht von ungefähr, sondern<br />

ist Teil eines weit ausgreifenden<br />

Strategieprogramms – „New Horizon“<br />

genannt. Denn auch wenn die SMS<br />

group mit ihren rund 14.000 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern weltweit<br />

zu den ersten Adressen in der Stahlund<br />

Metallproduktion gehört – die<br />

schwierige Entwicklung dieses Industriesektors<br />

in den vergangenen Jahren<br />

sowie die nicht unbedingt rosigen<br />

Aussichten für die Zukunft sind auch<br />

an der SMS group nicht spurlos vorüber<br />

gegangen.<br />

Die Auftragseingänge sanken, in<br />

Folge ebenso die Umsätze, Sparprogramme<br />

wurden aufgelegt. Gleichzeitig<br />

ist man auf die Suche gegangen,<br />

wie man diese Entwicklung entschärfen<br />

kann. Kern der Lösung ist eine<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


eigentlich simple wie naheliegende<br />

Frage, die sich die SMS group gestellt<br />

– und beantwortet hat: Auf welche<br />

Bereiche lassen sich unsere Produkte<br />

noch anwenden? Herausgekommen<br />

sind vielversprechende Ansätze, mit<br />

der bestehende Technologien – und<br />

davon gibt es in einem Hochtechnologieunternehmen<br />

wie der SMS group<br />

eine ganze Reihe – auf neue Anwendungsgebiete<br />

übertragen wurden. Ein<br />

Beispiel ist Boxbay, ein anderes das<br />

Recycling von Lithiumionen-Batterien,<br />

für das aktuell eine Pilotanlage<br />

in Hilchenbach errichtet wird.<br />

Containersystem löst<br />

das Raumproblem<br />

Das neue System Boxbay, das die SMS<br />

group in einem Joint Venture-Unter-<br />

Digital gesteuerte Containerlogistik mit hohem<br />

Durchsatz: das Boxbay-System von SMS group und<br />

DP World bietet Hafenbetreibern eine nachhaltige und<br />

wirtschaftliche Lösung bestehender Kapazitätsengpässe.<br />

nehmen gemeinsam mit dem Hafenbetreiber<br />

DP World aus Dubai anbietet,<br />

ist ein komplett digitalisiertes und<br />

automatisiertes 11-stöckiges Hochregallager<br />

für Container. Das Besondere<br />

dabei: Jeder Container steht im direkten<br />

Zugriff, kann einzeln angesteuert<br />

werden, ohne andere Container dafür<br />

umlagern zu müssen.<br />

Was im Stahlhandel nach einer Selbstverständlichkeit<br />

klingt, ist es in der<br />

Hafenlogistik nicht. Container können<br />

mit Fracht bis zu insgesamt 30 t wiegen,<br />

das ist etwas anderes als einzelne<br />

Bleche, Rohre oder Stangen einzulagern.<br />

Entwickelt wurde das Boxbay-<br />

System – eine disruptive Innovation<br />

in der Hafenbranche – von AMOVA,<br />

einem Tochterunternehmen der SMS<br />

group am Standort Netphen. AMOVA<br />

ist seit 65 Jahren spezialisiert auf die<br />

Logistik in Stahl- und Aluminiumwalzwerken.<br />

Das Unternehmen hat<br />

bisher über 80 Hochregallagersysteme<br />

für Stahl- oder Aluminiumcoils konstruiert<br />

und errichtet. Hier werden<br />

bis zu 50 t schwere Coils mit hoher<br />

Taktung von Walzwerken automatisch<br />

transportiert, ins Hochregallager eingelagert<br />

und mittels modernster Trackingsysteme<br />

lückenlos nachverfolgt.<br />

Vom Prinzip her ähnelt Boxbay also<br />

sehr dem Coilhandling in Walzwerken.<br />

Im Vergleich zu konventionellen<br />

Lösungen kann mit Boxbay die Lagerkapazität<br />

in Container-Häfen um mehr<br />

als das Dreifache und die Umschlagsgeschwindigkeit<br />

am Kai um mehr als<br />

20 % gesteigert werden, so die SMS<br />

group. Das sind gewaltige Hebel, die<br />

mit Boxbay möglich werden. Weniger<br />

als ein Drittel der Grundfläche sind<br />

damit nötig, um die gleiche Menge an<br />

Containern zu lagern. Auch der Nachteil<br />

der herkömmlichen Stapelweise<br />

keinen direkten Zugriff auf einen<br />

bestimmten Container zu haben, entfällt<br />

in einem Container-Hochregallager<br />

– und es kann in die Höhe gebaut<br />

werden.<br />

Modular, erweiterbar,<br />

beidseitig zugänglich<br />

Technisch gesehen ist Boxbay ein<br />

sogenanntes High Bay Store System<br />

– kurz HBS – für sämtliche Container-Standardmaße.<br />

Aufgesetzt ist Boxbay<br />

dabei als modulares System, das<br />

individuell angepasst und auf Wunsch<br />

schrittweise erweitert werden kann.<br />

Besonders für bestehende Hafenumgebungen<br />

ist das interessant.<br />

In den Gängen zwischen den<br />

Regalfächern des Lagers transportieren<br />

spezielle Krane, Stacker Cranes<br />

genannt, die Container und lagern sie<br />

ein bzw. entnehmen sie – und zwar<br />

beidseitig, sowohl links als auch<br />

rechts.<br />

Unter dem Lagergerüst befindet<br />

sich ein weiteres, umlaufendes Transportsystem<br />

auf Schienen. Die Stacker<br />

Cranes können die oben entnommenen<br />

Container nach unten durchreichen<br />

und damit die umlaufenden<br />

Palettenwagen beladen – und umgekehrt.<br />

Von dort werden die Container<br />

zur Lkw-Übergabestation geschleust.<br />

q<br />

Weitere Infos<br />

und eine 3D-Tour<br />

finden Sie unter<br />

www.box-bay.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

19


Stahlverabeitung<br />

Bericht<br />

„Boxbay macht die Hafenlogistik auf<br />

kleinerem Raum nicht nur schneller,<br />

sondern es bietet auch die Möglichkeit,<br />

jederzeit auf einzelne Container<br />

zuzugreifen.“<br />

Burkhard Dahmen, CEO der SMS group<br />

Die große Stärke aber ist es, ganze<br />

Frachtaufträge für den Weitertransport<br />

zusammenzustellen, die das<br />

System flexibel und selbstständig<br />

erledigt. Es sind keine zeitraubenden<br />

Umlagerungen mehr notwendig, sondern<br />

die Container stehen umgehend<br />

in der festgelegten und optimalen<br />

Reihenfolge an den Übergabepunkten<br />

zur Verfügung, um auf Lkw, Zug<br />

oder Schiff verladen zu werden“,<br />

sagt Dipl.-Ing. Volker Brück, Director<br />

Business Development von Boxbay.<br />

q Bei allen Lagerbewegungen werden<br />

Krane und Paletten digital perfekt<br />

harmonisiert: Ein enormer<br />

Geschwindigkeitsvorteil und ein<br />

Höchstmaß an Flexibilität sind das<br />

Resultat.<br />

Sehr hoher Durchsatz<br />

Mit einem Boxbay-Lager werden<br />

Containerschiffe wie bisher mit speziellen<br />

Portalkränen gelöscht, den<br />

sogenannten Containerbrücken. Von<br />

dort werden die Container von<br />

Frachttransportern übernommen<br />

und zu den Aufnahmepositionen von<br />

Boxbay gebracht – dank des Unterflur-Palettenumlaufsystems<br />

ist das<br />

auf allen vier Seiten des Lagersystems<br />

möglich.<br />

Darüber hinaus verbindet das<br />

Palettenumlaufsystem die einzelnen<br />

Lagergassen miteinander. Als Ergebnis<br />

bietet das Container-Hochregallager<br />

eine sehr hohe Flexibilität und<br />

eine vollständige Entkopplung der<br />

Materialflüsse. Da alle Regalbediengeräte<br />

gleichzeitig ohne gegenseitige<br />

Behinderung arbeiten können, ist<br />

damit eine sehr hohe Durchsatzleistung<br />

möglich. Simulationen einer<br />

Referenzanlage haben eine Leistung<br />

von mehr als 500 wasserseitigen<br />

und 300 landseitigen Containerbewegungen<br />

gleichzeitig gezeigt.<br />

– bis hin zur 3D-Darstellung – auf<br />

Monitoren oder anderen mobilen<br />

Endgeräten wie Tablets oder<br />

Smartphones visualisiert. Manuelle<br />

Eingriffe in die vollautomatischen<br />

Logistikprozesse von Boxbay seien<br />

in der Regel nicht notwendig.<br />

„Es ist mit den digitalisierten<br />

Prozessen von Boxbay ganz einfach,<br />

einzelne Container zu entnehmen.<br />

Benötigte Energie<br />

erzeugt Boxbay selbst<br />

Der „Smart Port“ der Zukunft ist<br />

zugleich auch ein „Green Port“. Boxbay<br />

wird vollständig emissionsfrei<br />

mit elektrischer Energie betrieben.<br />

Durch Fotovoltaik-Anlagen auf dem<br />

Dach kann das System komplett<br />

seine eigene benötigte Energie erzeugen.<br />

Hinzu kommt, dass bei den<br />

Installation eines Boxbay-Hochregalsystems für Frachtcontainer in Dubai.<br />

Trackingsystem aus der<br />

Walzwerk-Logstik<br />

Beim Tracken der Container greift<br />

Boxbay auf eine ursprünglich aus<br />

der Lagerlogistik für Stahlcoils in<br />

Walzwerken stammende Technologie<br />

zurück – dank dessen Boxbay<br />

die Position jedes einzelnen Containers<br />

jederzeit genau kennt. Diese<br />

Informationen werden übersichtlich<br />

Bilder: SMS group<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


Absenkbewegungen der RBG des<br />

Hochregallagers die Energie durch<br />

Rekuperation zurückgewonnen wird<br />

– ähnlich wie die Bremsenergie bei<br />

Elektroautos.<br />

Mit Boxbay können die von<br />

Häfen benötigten Kapazitätserweiterungen<br />

weiterhin ohne zusätzliche<br />

Landerschließungen ausgeführt werden,<br />

die empfindlichen Ökosysteme<br />

des Meeres werden nicht beeinträchtigt.<br />

Als vollautomatisches System<br />

benötigt Boxbay zudem rund um die<br />

Uhr kein Licht. Das heißt, die sonst<br />

so typische hellerleuchtete Aura von<br />

Häfen in der Nacht kann signifikant<br />

minimiert werden und die Lebensqualität<br />

in Hafennähe so gesteigert<br />

werden.<br />

Ein System, das sich rechnet<br />

Um ihre Marktchancen und Rentabilität<br />

zu steigern, müssen auch Hafenbetreiber<br />

ihre Betriebskosten senken<br />

und Prozesse rationalisieren bzw.<br />

automatisieren. Ein neues System zu<br />

installieren, ist da ein gewichtiges<br />

Argument. Mit Boxbay würden die<br />

Anforderungen der Hafenbetreiber<br />

jedoch erfüllt. „Ein Hauptkostenfaktor<br />

von Boxbay ist der Stahlbau. Wir<br />

konnten im Gegensatz zu konventionellen<br />

Hochregallagern aus der Industrie<br />

oder Logistikcentern hier einen<br />

sehr großen Effizienzvorteil erreichen,<br />

Für die Praxis gemacht<br />

indem wir die Regalböden weggelassen<br />

haben. Die Container sind selbsttragend.<br />

Wir benötigen quasi nur<br />

einen Rahmen, der die Container aufnimmt.<br />

Entsprechend haben wir das<br />

System mit einer sicheren Stabilität<br />

konstruiert“, so Volker Brück weiter.<br />

Ist Boxbay in Betrieb, rechne sich das<br />

System vom ersten Container durch<br />

Einsparungen gegenüber bisherigen<br />

Lösungen. 2<br />

„Wir haben Boxbay genau auf die Praxisanforderungen hin ausgerichtet. Von Anfang an standen eine<br />

reibungslose Funktionalität und ein geradliniges, für den Betreiber beherrschbares Anlagenkonzept<br />

mit wenig Komplexität im Mittelpunkt. Die Hafenbetreiber gehen mit uns nicht das Risiko einer völlig<br />

neuen Entwicklung mit vielen unbekannten Faktoren und sogenannten Kinderkrankheiten ein. Im<br />

Gegenteil: Unsere jahrzehntelange Erfahrung aus der Walzwerkslogistik mit angeschlossenen<br />

Hochregallagern ist der Garant dafür, dass es funktioniert. Wir haben weltweit hunderte erfolgreiche<br />

Referenzen. Wir sind beim Engineering daher auch nicht über das Ziel hinausgeschossen, sondern<br />

setzen zuverlässige und erprobte Techniken ein. Dabei übernehmen wir auch bewährte<br />

Konstruktionen aus der Hafenlogistik. Ich denke, dieses intelligente und harmonische<br />

Zusammenbringen von ausgereiften Technologien zu einem neuen System ist ein wesentlicher<br />

Erfolgsfaktor von Boxbay.“<br />

Dipl.-Ing. Volker Brück, Director Business Development bei AMOVA<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

21


Stahlverabeitung<br />

Bericht<br />

Bild: Uhl<br />

Drei Generationen der Uhl-Geschäftsleitung: Frank Schneider, Johannes Schneider, Josef Schneider (als Porträt an der Wand),<br />

Thomas Schneider, Heribert Schneider und Marko Graf (v.l.n.r.: ).<br />

Stahl- und Metallbauunternehmen Uhl – 150 Jahre Würzburger Firmengeschichte<br />

Gute Auftragslage im Jubiläumsjahr<br />

Nach eineinhalb Jahrhunderten steht das traditionsreiche Würzburger Familienunternehmen gut da:<br />

etabliert im Markt, modernstes Equipment und vor allem mit qualifizierten, loyalen Mitarbeitern. Bei<br />

Uhl blickt man selbstbewusst in die Zukunft.<br />

[ Kontakt]<br />

Uhl GmbH & Co.<br />

Stahl- und<br />

Metallbau KG<br />

97076 Würzburg<br />

+49 931 27990-0<br />

www.uhlwuerzburg.de<br />

Der Beginn war eine Schlosserei.<br />

Als sich Anton Uhl im Jahr<br />

1870 in der Würzburger Innenstadt<br />

selbstständig machte, hat er wohl<br />

kaum daran gedacht, dass sein kleiner<br />

Betrieb 150 Jahre später ein hochmodernes<br />

mittelständisches Handwerksunternehmen<br />

mit rund 100<br />

Mitarbeitern sein würde. Endgültig<br />

auf Wachstumskurs begab sich das<br />

Unternehmen nach den beiden Weltkriegen,<br />

als Schlossermeister Josef<br />

Schneider, damals langjähriger Mitarbeiter,<br />

1949 den kinderlosen Gründersohn<br />

Karl Uhl beerbt hatte.<br />

Dritte Generation hat Ruder<br />

übernommen<br />

Mittlerweile steht bei der Uhl GmbH<br />

& Co. Stahl- und Metallbau KG die<br />

dritte Generation der Familie Schneider<br />

am Ruder. Erst zu Beginn des<br />

Jubiläumsjahrs haben die langjäh-<br />

rigen Geschäftsführer – und Brüder<br />

– Johannes und Heribert Schneider,<br />

Söhne von Josef Schneider, den Staffelstab<br />

übergeben. Gerne würde die<br />

jetzige Geschäftsleitung, bestehend<br />

Rauhe Zeiten – so war es früher<br />

aus Thomas und Frank Schneider<br />

sowie Marko Graf, das Jubiläum<br />

gebührend feiern, doch die Einschränkungen<br />

durch die Corona-<br />

Pandemie sind dazwischen gekom-<br />

Wie sich die Arbeit innerhalb von fünf Jahrzehnten verändert hat, daran erinnert<br />

sich Johannes Schneider im Gespräch mit dem langjährigen Mitarbeiter Walter<br />

Bauer. „Mitarbeiter seiner Kategorie wären heutzutage Techniker oder Ingenieure“,<br />

betont Schneider, doch hatte seine Familie damals nicht die Mittel, um<br />

ihrem Sohn den Besuch weiterführender Schulen zu ermöglichen.<br />

Im Betrieb herrschten zur damaligen Zeit raue Sitten: „Freitags wurden die Hallen<br />

von den Lehrlingen unter Leitung des Chefs gekehrt. Sofern Josef Schneider<br />

mit den Aufräumarbeiten unzufrieden war und beispielsweise eine Zigarettenkippe<br />

oder eine abgebrannte Elektrode am Boden liegen sah, musste noch einmal<br />

von vorne angefangen werden“, erzählt Walter Bauer. Dadurch verpasste er<br />

öfters den Zug und kam erst mit mehreren Stunden Verspätung zuhause an.<br />

Da der Betrieb in den 1960er-Jahren noch über keine Kräne verfügte, war körperlich<br />

schwere Arbeit an der Tagesordnung. Es wurden hauptsächlich Stahltüren<br />

und Geländer – meistens für Autobahnbrücken – angefertigt und sonstige<br />

Schlosserarbeiten ausgeführt. Auftraggeber waren vor allem die Bauämter. Aus<br />

Platzgründen wurden Stahlteile zumeist auf der Straße grundiert bzw. lackiert,<br />

was auf dem Kopfsteinpflaster häufig fotografierte „Kunstwerke“ hinterließ.<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


men. Momentan wird das kommende Jahr für Feierlichkeiten<br />

anvisiert.<br />

Doch nicht immer sah es bei Uhl so gut aus wie<br />

heute. Um 1975 sorgte ein großer Schuldenberg für<br />

Erfolgsdruck im Unternehmen. Dass Uhl diese schwierige<br />

Phase erfolgreich meisterte, verdanke der Stahlund<br />

Metallbauer zum großen Teil seiner stabilen Belegschaft,<br />

die über vier Jahrzehnte hinweg Hand in Hand<br />

vorzüglich zusammenarbeitete, so das Unternehmen.<br />

Ein Meilenstein sei auch die Einführung eines internen<br />

Projektleitersystems Ende der 80er-Jahre sowie eigene<br />

Uhl-Normen und Uhl-Details gewesen. Schließlich<br />

bescherte die Wiedervereinigung dem Unternehmen<br />

einen erfreulichen Auftragsschub.<br />

Gute Auftragslage<br />

stimmt optimistisch<br />

Anders als in der „guten alten Zeit“ verfügt Uhl<br />

heute über eine hochmoderne leistungsfähige Ausstattung,<br />

dazu Qualifizierungen und Zertifikate, die<br />

den hohen Standard bestätigen. Thomas Schneider<br />

betont, dass „die aktuelle Auftragslage und die Auftragseingänge<br />

der letzten Wochen uns schon optimistisch<br />

für das erste Halbjahr 2021 machen. Wie<br />

gesagt, das kann man länger nicht planen. Aber die<br />

nächsten sechs Monate sind schon halbwegs ,in trockenen<br />

Tüchern‘“. 2<br />

Holz- und Stahlbau für neues Nationalparkzentrum fertig<br />

Übergabe am Ruhestein<br />

Züblin Timber hat den konstruktiven<br />

Holz- und Stahlbau für das neue Zentrum<br />

des Nationalparks Schwarzwald fertiggestellt.<br />

Im Beisein von Baden-Württembergs<br />

Ministerpräsident Winfried Kretschmann<br />

sind die Schlüssel für den Neubau im Oktober<br />

feierlich übergeben worden. Das neue<br />

Zentrum beherbergt auf rd. 3.200 m² Nutzfläche<br />

nicht nur die Nationalparkverwaltung,<br />

sondern informiert Besucherinnen und Besucher<br />

auch über Wandermöglichkeiten und<br />

Angebote des Nationalparks. Am Ende des<br />

unüberdachten Skywalks und auf dem Aussichtsturm<br />

eröffnen sich Ausblicke aus der<br />

Vogelperspektive über den etwa 120 Jahre<br />

alten Tannen- und Fichtenwald.<br />

Züblin Timber verantwortete sämtliche<br />

Stahlbau-, Holzbau und Tragwerksarbeiten,<br />

die Fachwerkträger aus Baubuchen-Furnierschichtholz<br />

und Brettschichtholz mit über<br />

60 m Spannweite für den Skywalk, alle<br />

Stahlbau-Verbindungen sowie den Bau des<br />

Aussichtsturms aus Stahlfachwerkträgern<br />

und BSP-Wandplatten. In insgesamt 470<br />

Montage-Tagen verbaute das Unternehmen<br />

Das neue Nationalparkzentrum ist eingebettet in die dicht bewaldete Schwarzwald-Landschaft<br />

am 950 m hohen Ruhestein.<br />

unter anderem 1.150 m³ Brettsperrholz,<br />

206 m³ Brettschichtholz und 312 t Stahl, rd.<br />

4 Mio. Ankernägel wurden dabei vernagelt.<br />

Wegen der Corona-Pandemie wird das neue<br />

Nationalparkzentrum noch nicht für die<br />

breite Öffentlichkeit, sondern zunächst stufenweise<br />

für den Publikumsverkehr geöffnet.<br />

Der Start des uneingeschränkten<br />

Betriebs wird für den Sommer 2021 angepeilt.<br />

Bild: Züblin/Atelier Dirk Altenkirch<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

23


Stahlverabeitung<br />

Bericht<br />

Die Smart Factory von Trumpf in Ditzingen zeigt, wie sich verschiedene Maschinentypen miteinander vernetzen lassen.<br />

Vernetzte Fertigung<br />

Trumpf eröffnet weitere Smart Factory<br />

TRUMPF hat an seinem Stammsitz in Ditzingen eine neue Smart Factory eröffnet. Dort produziert das Unternehmen<br />

ab sofort Blechbauteile für seine Werkzeugmaschinen. Zudem dient die neue vollvernetzte Fabrik auch als<br />

Vorführzentrum, in dem insbesondere auch kleine und mittelständische Unternehmen einen Einblick in die effiziente<br />

Blechfertigung bekommen.<br />

[ Kontakt]<br />

Trumpf<br />

GmbH + Co. KG<br />

71254 Ditzingen<br />

+49 7156 303-0<br />

www.trumpf.com<br />

„In unserer neuen Smart Factory haben wir 30<br />

Maschinen miteinander vernetzt. Dadurch vermeiden<br />

wir Ausschuss, senken die Bearbeitungszeit und sorgen<br />

für mehr Effizienz. Unsere Lösungskompetenz für die<br />

Blechbearbeitung ist in dieser Form weltweit einzigartig“,<br />

sagt Heinz-Jürgen Prokop, Chief Executive Officer Werkzeugmaschinen<br />

bei Trumpf. Die Smart Factory erstreckt<br />

sich über drei Hallen mit insgesamt 5.000 m 2 . Ditzingen<br />

ist neben Chicago in den USA und Taicang in China<br />

nun der dritte Unternehmensstandort mit einer vollvernetzten<br />

Fabrik.<br />

Assistenzsysteme für den Arbeitsalltag<br />

In der neuen Smart Factory sind sowohl Schneid-, Biegeund<br />

Schweißmaschinen als auch Großlager und fahrerlose<br />

Transportsysteme miteinander vernetzt. Die gesamte<br />

Produktion lässt sich vom sogenannten Control Center<br />

aus steuern. In dieser Schaltzentrale laufen alle wichtigen<br />

Kennzahlen aus der Fertigung in Echtzeit zusammen<br />

– vom Auftragseingang bis zum fertigen Bauteil.<br />

„Wer die Effizienz seiner Blechfabrik steigern möchte,<br />

sollte sich vor allem auf die vor- und nachgelagerten<br />

Arbeitsschritte der eigentlichen Bearbeitung seines<br />

Bauteils konzentrieren. Gerade in Zeiten von kleineren<br />

Losgrößen, schnelleren Reaktionszeiten und komplexer<br />

werdenden Bauteilen ist die Vernetzung von Produktionsprozessen<br />

und Maschinen der entscheidende Wettbewerbsvorteil<br />

für Blechfertiger“, sagt Prokop.<br />

In der neuen Smart Factory unterstützen Assistenzsysteme<br />

die Mitarbeiter im Arbeitsalltag. Die komplette<br />

Fertigung lässt sich mit Hilfe der Trumpf-Fertigungssteuerungssoftware<br />

TruTops Fab von überall<br />

aus per Tablet, Smartphone oder Smartwatch überwachen.<br />

Lösungsanbieter für die gesamte Fertigung<br />

Die Smart Factory von Trumpf dient nicht nur der hauseigenen<br />

Fertigung, sondern auch als Vorführzentrum<br />

für Blechbearbeiter aus Deutschland und ganz Europa.<br />

Sie können sich dort Effizienzverbesserungen beim<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


Durch die digitale<br />

Vernetzung behalten<br />

Blechfertiger jederzeit<br />

den Überblick<br />

über die Produktion.<br />

Eine Smartwatch<br />

informiert über den<br />

Zustand der automatisierten<br />

Fertigung.<br />

Sollte es zu einer<br />

Störung kommen,<br />

lässt sie sich sofort<br />

beheben.<br />

Bilder: Trumpf<br />

Schneiden, Biegen, Stanzen und<br />

Schweißen in einer realen Produktion<br />

ansehen. Sowohl kleine, mittelständische<br />

als auch große Unternehmen<br />

finden dort neue Vernetzungslösungen<br />

für ihre Produktion. So können<br />

etwa kleine Firmen durch Einstiegslösungen<br />

wie beispielsweise einen<br />

KI-basierten Absortierassistenten zu<br />

wesentlich besseren Ergebnissen<br />

kommen, so das Unternehmen.<br />

Trumpf demonstriert in der<br />

Smart Factory, wie Kunden ihre Fertigung<br />

schrittweise weiter vernetzen<br />

können, beispielsweise in der Logistik.<br />

Vertreter von Unternehmen mit<br />

einem großen Maschinenpark können<br />

innerhalb der Trumpf-Smart<br />

Factory eine teilautonome Fertigung<br />

sehen. Dort greifen Stanz-, Laserund<br />

Biegeprozesse sowie ein Lager<br />

nahtlos ineinander, heißt es von dem<br />

Maschinenhersteller.<br />

Flurförderfahrzeuge<br />

transportieren fahrerlos<br />

Teile durch<br />

die Smart Factory zu<br />

den verschiedenen<br />

Maschinen.<br />

Lösungsanbieter mit Partnern<br />

Trumpf sieht sich künftig noch mehr<br />

als Lösungsanbieter für die gesamte<br />

Fertigung und setzt dazu auch auf<br />

Partnerschaften. Die modernen Flur-<br />

förderfahrzeuge, die an den Werkzeugmaschinen<br />

Material anliefern<br />

und abtransportieren, stammen etwa<br />

vom Partner Jungheinrich. Die Lager-<br />

systeme kommen von STOPA, eine<br />

Richt- und Entgratmaschine von<br />

ARKU und eine Messmaschine von<br />

Inspecvision. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

25


Stahlproduktion<br />

Bericht/Nachrichten<br />

UGIGRIP – Bauwerke dauerhaft schützen<br />

Mit Betonstahl Korrosionen verhindern<br />

Rostfrei und langlebig – in der Bauindustrie sind die Anforderungen an Bewehrungen, Verankerungen<br />

und Befestigungen hoch. Die in Bauwerken verwendeten Stäbe aus konventionellem Betonstahl beginnen<br />

jedoch meist nach einigen Jahren zu korrodieren. Der Spezialstahl UGIGRIP® verhindert diesen<br />

Prozess. Ugitech, ein Unternehmen der Swiss Steel-Group, hat damit eine Stahlgüte mit außergewöhnlich<br />

hoher Korrosionsbeständigkeit entwickelt.<br />

Bild: Swiss Steel-Group<br />

Außergewöhnlich hohe Korrosionsbeständigkeit und besondere mechanische Eigenschaften: der Spezialstahl Ugigrip von Ugitech,<br />

einem Unternehmen der Swiss Steel-Group.<br />

Weitere Informationen<br />

unter bit.ly/ugigrip<br />

Neben der hohen Korrosionsbeständigkeit<br />

verfügt Ugigrip zudem<br />

über besondere mechanische Eigenschaften,<br />

wodurch Gebäudestrukturen<br />

über Jahrzehnte gesichert werden<br />

können, so das französische<br />

Unternehmen Ugitech. Ob für Parkhäuser,<br />

Bauwerke aus Betonfertigteilen<br />

oder Konstruktionen im maritimen<br />

Bereich: UGIGRIP-Betonstahl<br />

eigne sich aufgrund seiner besonderen<br />

Eigenschaften für viele<br />

Anwendungen in unterschiedlichen<br />

Branchen.<br />

Hohe Streckgrenze<br />

Stäbe und Walzdrähte aus dem rostfreien<br />

Ugitech-Stahl haben eine hohe<br />

Streckgrenze von über 500 N/mm²<br />

und erfüllen die Anforderungen des<br />

Eurocode 8, Klasse M für erdbeben-<br />

sicheres Bauen. Sie bieten eine verbesserte<br />

Feuerbeständigkeit im Vergleich<br />

zu konventionellen Stählen<br />

und sind damit auch bei hohen Temperaturen<br />

kriech- und zugfest. Eine<br />

niedrige Wärmeleitfähigkeit von 15<br />

W/(mK) verhindert Wärmebrücken<br />

und minimiert Wärmeverluste. Die<br />

homogene Stahloberfläche und Bildung<br />

der Passivschicht zwischen<br />

Metall und umgebendem Medium<br />

führen zu einer maximalen Korrosionsbeständigkeit.<br />

So können<br />

extreme Chloridbelastungen, beispielsweise<br />

durch Tausalze oder<br />

Kontakt mit Meerwasser, dem rostfreien<br />

Bewehrungsstahl nichts anhaben.<br />

Kunden profitierten gleich<br />

mehrfach von der neuen Stahlgüte,<br />

so der Hersteller: Sie könnte auf<br />

Korrosionsschutzmaßnahmen verzichtet<br />

werden, Instandhaltungskosten<br />

könnten minimiert und die<br />

Lebensdauer von Bauwerken erheblich<br />

verlängert werden. Darüber<br />

hinaus ließen sich durch die Einsparung<br />

von Beton und die Reduzierung<br />

der Betondeckung auch<br />

leichtere Konstruktionen realisieren.<br />

Ugitech bietet Ugigrip in unterschiedlichen<br />

Qualitäten an. Das<br />

Unternehmen der Swiss Steel-Group<br />

empfiehlt die drei Varianten 1.4062,<br />

1.4362 und 1.4462 für den Einsatz<br />

in korrosionsgefährdeten Bauwerken.<br />

Der rostfreie Bewehrungsstahl<br />

ist auch als nichtmagnetische Variante<br />

für Gebäude mit besonderen<br />

Anforderungen, wie Flughäfen oder<br />

Krankenhäuser, verfügbar. 2<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


Stahl für grüne Energie<br />

Offshore Windpark baut auf<br />

Dillinger-Grobbleche<br />

Mit einer Leistung von 1,2 GW zählt<br />

der britische Offshore-Windpark Hornsea<br />

One zu den leistungsstärksten der Welt und<br />

gilt als Wegbereiter für die Energiewende.<br />

Dabei baut der Windpark auf Stahl aus Dillingen:<br />

Für die Monopile-Gründungsstrukturen<br />

lieferte Dillinger ca. 99.000 t thermomechanisch<br />

gewalzte Grobbleche.<br />

Die Inbetriebnahme des Windparks vor der<br />

Küste Großbritanniens in der Nordsee ist<br />

zukunftsweisend für die Produktion von<br />

grünem Strom: Hornsea One von Ørsted ist<br />

der erste Windpark der Welt mit einer Leistung<br />

von über 1 GW. Er erzeugt jährlich<br />

eine so große Menge an Windstrom, dass<br />

1 Mio. Haushalte in Großbritannien mit<br />

grünem Strom versorgt werden könnten.<br />

„Stahl ist für die nachhaltige Gewinnung<br />

von erneuerbaren Energien unverzichtbar“,<br />

so Tim Hartmann, Vorstandsvorsitzender<br />

Grobbleche für Windrad-Fundamente: Für den Offshore-Windpark Hornsea One-Turbinen lieferte Dillinger<br />

ca. 99.000 t thermomechanisch gewalzte Grobbleche in Dicken von 30 bis 90 mm.<br />

von Dillinger. „Ohne Stahl gibt es keine<br />

grüne Energie.“<br />

120 km vor der Ostküste Großbritanniens<br />

gelegen, ist Hornsea One weiter<br />

vom Festland entfernt als jeder andere<br />

bisher fertig gestellte Offshore-Windpark.<br />

Der Park erstreckt sich mit insgesamt<br />

174 7-MW-Windturbinen über eine<br />

Fläche von 407 km 2 und ist damit größer<br />

als die Insel Malta. Die Windturbinen<br />

ragen rund 190 m in den Himmel, die<br />

Rotorblätter sind 75 m lang und mit<br />

einem Rotordurchmesser von 154 m sind<br />

die Turbinen im Durchmesser größer als<br />

das Riesenrad London Eye. Die Windräder<br />

stehen in Wassertiefen von bis zu 40<br />

m auf Fundamenten mit Durchmessern<br />

bis zu 8,1 m und einem Gewicht von<br />

jeweils 900 t.<br />

Bild: Ørsted<br />

Im September 2020<br />

wurde mehr Rohstahl weltweit<br />

produziert<br />

Die weltweite Rohstahlproduktion für die 64<br />

Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />

Bericht erstatten, lag im September<br />

2020 bei 156,3 Mio t, ein Anstieg von 2,9 %<br />

gegenüber September 2019.<br />

Rohstahlproduktion weltweit<br />

China 92,5 Mio. t 10,9 %<br />

Japan 6,5 Mio. t -19,3 %<br />

Südkorea 5,8 Mio. t -2,1 %<br />

Deutschland 3,0 Mio. t -9,7 %<br />

EU 11,1 Mio. t -14,0 %<br />

USA 5,7 Mio. t -18,5 %<br />

GUS 8,2 Mio. t -0,3 %<br />

Ukraine 1,6 Mio. t -5,4 %<br />

Türkei 3,2 Mio. t 18,0 %<br />

Aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten, die die COVID-19-Pandemie mit sich bringt, sind viele dieser<br />

Zahlen des Monats Schätzungen, die mit der Produktionsaktualisierung des nächsten Monats revidiert<br />

werden können.<br />

Rohstahlproduktion in<br />

Deutschland weiter rückläufig<br />

Die Rohstahlerzeugung in Deutschland lag<br />

im September 2020 um fast 10 % unter dem<br />

entsprechenden Vorjahresmonat. Von<br />

Januar bis September wurde im vergleich<br />

zum Vorjahr rund 16 % weniger Rohstahl<br />

hergestellt. Zwar hat die Stahlproduktion<br />

erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie<br />

wieder die Marke von 3 Mio. t überschritten,<br />

liegt jedoch weiterhin auf einem<br />

sehr niedrigen Niveau, berichtete die Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl.<br />

Rohstahlproduktion in Deutschland von Januar bis September 2020<br />

Rohstahl gesamt 25.728 -15,7%<br />

Oxygenstahl 17.260 -19,4%<br />

Elektrostahl 8.468 -7,3%<br />

Roheisen 16.064 -18,3%<br />

Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 22.542 -14,8%<br />

Januar bis September in Tonnen Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

27


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Die KASTObbs ist<br />

eigens für den Einsatz<br />

in der Schwerindustrie<br />

entwickelt – unter<br />

anderem für Stahlwerke<br />

und Stahlhandelsbetriebe.<br />

Block- und Plattenbandsäge KASTObbs<br />

Kraftpaket für große und schwere Werkstücke<br />

Mit der Block- und Plattenbandsäge KASTObbs hat der Sägetechnik-Spezialist KASTO ein echtes Kraftpaket im<br />

Portfolio. Die Säge ist eigens für den Einsatz in der Schwerindustrie entwickelt – unter anderem für Stahlwerke und<br />

Stahlhandelsbetriebe. Beim Trennen von Werkstücken mit großen Abmessungen und hohem Gewicht sorgt die<br />

KASTObbs für komfortables Handling, kurze Schnittzeiten und optimale Ergebnisse, so der Hersteller. Anwender<br />

haben die Wahl zwischen verschiedenen halb- und vollautomatischen Maschinenausführungen.<br />

[ Kontakt]<br />

KASTO Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

77855 Achern-Gamshurst<br />

+49 7841 61-0<br />

www.kasto.com<br />

Für Stahlwerke und Stahlhandelsbetriebe,<br />

aber auch im Werkzeug-<br />

und Formenbau bietet die<br />

Anarbeitung von Walzblöcken und<br />

-platten eine ganze Reihe von Vorteilen:<br />

Zum Beispiel lässt sich damit<br />

der Aufwand für weitere Bearbeitungsschritte<br />

wie Fräsen deutlich<br />

reduzieren. Auch bleiben ausgesägte<br />

„Abfallstücke“ für eine weitere Verwendung<br />

erhalten, was wiederum<br />

zu mehr Material- und Kosteneffizienz<br />

beiträgt.<br />

Für diese anspruchsvolle Aufgabe<br />

hat Kasto die Block- und Plattenbandsäge<br />

KASTObbs entwickelt:<br />

Die Maschinen der Baureihe sind je<br />

nach Ausführung für Schnitthöhen<br />

von 360 bis 2.000 mm und je nach<br />

Tischlänge für maximale Schnittlängen<br />

zwischen 2.000 und 14.000 mm<br />

geeignet. Die Tragkraft des Materialauflagetischs<br />

beträgt beim kleinsten<br />

Modell 3,5 t und beim größten<br />

64 t. Damit ist die KASTObbs ein<br />

echtes Kraftpaket, das auch mit gro-<br />

ßen Abmessungen und schweren<br />

Werkstücken spielend leicht zurechtkommt.<br />

Fixiertes Werkstück,<br />

bewegte Säge<br />

Charakteristisch für die Baureihe<br />

ist die Langschnittarbeitsweise.<br />

Dabei verfährt die Sägeeinheit mit<br />

seitlich angeordneten, gehärteten<br />

und geschliffenen Laufrollen auf präzise<br />

bearbeiteten Laufschienen. Das<br />

Werkstück bleibt auf dem Sägetisch<br />

fixiert. Dadurch sind die Sägen im<br />

Vergleich zu anderen Modellen<br />

besonders platzsparend. Ihre verwindungssteife<br />

Schweißkonstruktion<br />

sorgt zugleich für eine hohe<br />

Laufruhe ohne Vibrationen. Dies<br />

ermöglicht kurze Schnitt- und lange<br />

Werkzeugstandzeiten sowie präzise<br />

Ergebnisse.<br />

Der elektronisch gesteuerte Sägevorschub<br />

lässt sich Kasto zufolge<br />

optimal an die Werkstoffqualität und<br />

den Materialquerschnitt anpassen.<br />

Die Geschwindigkeit des Sägebandes<br />

ist ebenfalls stufenlos verstellbar.<br />

Durch den Einsatz von Bi- oder Hartmetallbändern<br />

ist die KASTObbs<br />

auch für Aluminium oder schwer<br />

zerspanbare Werkstoffe wie Titan,<br />

Hastelloy und Inconel bestens geeignet.<br />

Halb- und vollautomatisch Sägen<br />

Sämtliche Anzeige- und Bedienelemente<br />

der KASTObbs befinden sich<br />

auf einem mitfahrenden Steuerpult.<br />

Das sorgt für maximale Übersicht,<br />

einen ungehinderten Blick auf das<br />

Werkstück und eine gefahrlose Kontrolle<br />

des Schnittvorgangs.<br />

Für unterschiedliche Anforderungen<br />

in Sachen Automatisierung bietet<br />

Kasto die Säge sowohl als halbautomatische<br />

Variante KASTObbs U wie<br />

auch als vollautomatische Ausführung<br />

KASTObbs A an. Letztere verfügt<br />

neben elektromotorisch angetriebenen<br />

Vorschubeinheiten und<br />

Werkstückanschlägen auch über<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


eine optional verfügbare Funktion der 0/90°-Bandverdrehung.<br />

Damit ist der Anwender in der Lage, Werkstücke<br />

sowohl in Längs- wie auch in Querrichtung zur<br />

Rollenbahn zu sägen. Dies ermöglicht einen mannlosen<br />

Betrieb vom vollständigen Block bis zum fertig zugeschnittenen<br />

Werkstück.<br />

Geeignet fürs mannlose Sägen<br />

Auch bei der Steuerung der Säge haben Betreiber die<br />

Wahl zwischen verschiedenen Varianten mit unterschiedlichem<br />

Funktionsumfang. Die einfache Bedienung<br />

per Touchscreen erleichtert den Umgang mit der<br />

Maschine. Die intuitive Benutzerführung liefert alle<br />

wichtigen Zustands- und Störungsmeldungen im Klartext.<br />

Darüber hinaus bietet der integrierte Auftragsspeicher<br />

ideale Voraussetzungen für einen mannlosen Betrieb,<br />

so das Unternehmen. All das mache die KASTObbs zu<br />

einer leistungsfähigen und wirtschaftlichen Lösung für<br />

eine Vielzahl von Aufgaben – vom Trennen von Blöcken<br />

und Platten über das Besäumen bis hin zu Ausklinkschnitten.<br />

Das Sortiment zur Bearbeitung von Walzblöcken<br />

bzw. –platten, Vierkant- oder Flachmaterialien wird<br />

durch die Baureihen KASTOcross, KASTObloc, KASTOplate<br />

und der KASTOvertical vervollständigt. Besonders<br />

die kleinste Blockbandsäge KASTOvertical weist eine<br />

kompakte Bauweise auf, welche auch mit einem optionalen<br />

NC-Messanschlag (automatischer Vorschub) verfügbar<br />

ist. Dadurch können Rüstzeiten drastisch reduziert<br />

werden, so das Unternehmen. 2<br />

DAS NEUE<br />

VOSS.ONLINE 3.0<br />

LANGPRODUKTE<br />

RUND UM DIE UHR.<br />

Die Highlights:<br />

Bilder: KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

Mit der Block- und Plattenbandsäge KASTObbs hat der<br />

Sägetechnik-Spezialist Kasto ein echtes Kraftpaket im Portfolio.<br />

In der 0°-Stellung sägt die KASTObbs längs zur Rollenbahn.<br />

Nach Bandverdrehung um 90° steht die Sägerichtung quer zur<br />

Rollenbahn.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

29<br />

+ neue, moderne Benutzerführung<br />

+ optimiert für Desktop, Tablet und Smartphone<br />

+ Barcode-Scanner für alle Voß Etiketten<br />

+ noch flexiblere Konfigurierbarkeiten<br />

+ Online-Zugriff auf alle Dokumente<br />

+ Produkterweiterung durch Partnerartikel<br />

+ eigene Matchcodes<br />

+ und vieles weitere mehr …<br />

Mehr als 12.000 Tonnen Edelstahl, Aluminium &<br />

Messing. In Blitzgeschwindigkeit geliefert.<br />

Und 24/7 verfügbar.<br />

VOSS-EDELSTAHL.COM/ONLINE


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Die G-Electro Cut ist mit einem vollelektrischen Antriebskonzept aus einem AC-Servomotor mit Riementrieben ausgestattet.<br />

Boschert baut maßgeschneiderte G-Electro Cut für HAST-Metallverarbeitung<br />

Tafelschere XL mit allen Schikanen<br />

HAST-Metallverarbeitung setzt bei der Produktion von Blechteilen für die Baubranche auf die<br />

bewährten Bearbeitungsmaschinen von Boschert. Neuester Zugang zum Maschinenpark ist eine<br />

maßgeschneiderte G-Electro Cut 4006, mit der das Unternehmen gerade Schnitte von hoher<br />

Qualität setzt – und das dank cleverer Modifikationen wirtschaftlich, effizient und ergonomisch.<br />

[ Kontakt]<br />

Boschert GmbH & Co. KG<br />

79541 Lörrach-Hauingen<br />

Michael Roser<br />

Verkaufsleiter<br />

m.roser@boschert.de<br />

+49 7621 9593-0<br />

www.boschert.de<br />

HAST-Metallverabeitung<br />

GmbH & Co. KG<br />

72461 Albstadt<br />

+49 7432 94009950<br />

www.hast-mv.de<br />

HAST-Metallverarbeitung im<br />

baden-württembergischen Albstadt<br />

ist ein sehr junges Unternehmen –<br />

doch Gründer und Geschäftsführer<br />

Siegfried Strobel verfügt über jahrelange<br />

Erfahrung in der Blechbearbeitung.<br />

Zusammen mit einem fest<br />

angestellten Mitarbeiter und zwei<br />

variabel einsetzbaren Aushilfskräften<br />

produziert der Lohnfertiger in<br />

seiner gut 600 m 2 großen Halle<br />

Blechteile für den Einsatz auf dem<br />

Bau.<br />

Von Muster- und Einzelteilen bis<br />

zu Losgrößen von 400 Stück kann<br />

das Unternehmen liefern. „Zu 98 %<br />

arbeiten wir mit Aluminium, aber<br />

wir können auch Stahl und Edelstahl“,<br />

sagt Siegfried Strobel. Zu seinen<br />

Kunden gehören Unternehmen<br />

aus der Sonnenschutz- und Metallbaubranche<br />

sowie Fassaden- und<br />

Fensterbauer aus der Region. Seine<br />

Auftraggeber schätzen vor allem<br />

seine Flexibilität, die schnelle Ver-<br />

fügbarkeit der Teile und die hohe<br />

Qualität seiner Produkte. Um diese<br />

Erwartungen erfüllen zu können,<br />

muss die Ausstattung der Werkstatt<br />

passen.<br />

„Ich kenne die Maschinen von<br />

Boschert schon seit vielen Jahren<br />

und bin von ihrer Leistung und<br />

Zuverlässigkeit begeistert“, erklärt<br />

Strobel. Ein Blick in die Halle zeigt<br />

darum auch ziemlich viel Blau, der<br />

Firmenfarbe der Maschinenbauer<br />

aus Lörrach-Hauingen. Die Boschert<br />

G-Electro Cut 4006 vervollständigt<br />

seit Beginn des Jahres den Maschinenpark.<br />

Eine vollelektrische Tafelschere<br />

mit allen Extras<br />

„Die G-Electro Cut ist mit ihrem vollelektrischen<br />

Antriebskonzept aus<br />

einem AC-Servomotor mit Riementrieben<br />

derzeit einmalig auf dem<br />

Markt“, erklärt Michael Roser, Verkaufsleiter<br />

bei Boschert. „Der Motor<br />

arbeitet nur, wenn die Schere einen<br />

Hub auslöst. Sie spart so bis zu 50 %<br />

Energie im Vergleich zu hydraulischen<br />

Scheren – leiser ist sie dabei<br />

auch noch.“<br />

Zudem arbeite die servo-elektrische<br />

Schere doppelt so schnell wie<br />

ihr hydraulisches Pendant und da<br />

sie ohne Hydrauliköl auskommt, entfalle<br />

bei einer Wartung auch der<br />

Ölwechsel und ist somit auch noch<br />

umweltfreundlicher. Davon abgesehen<br />

ist die G-Electro Cut die erste<br />

kulissengeführte Tafelschere der<br />

Schwarzwälder. Diese Methode ist<br />

im Vergleich zum Schwingsschnitt<br />

vor allem beim Schneiden von Aluminium<br />

von Vorteil, da sich auf diese<br />

Weise bei dem weichen Material<br />

nicht so große Grate bilden.<br />

Siegfried Strobel hatte Boschert<br />

darauf aufmerksam gemacht, dass<br />

der Schwungschnitt bei Aluminium<br />

nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen<br />

führt. Schnittversuche mit<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


Vor allem beim Schneiden von Aluminium ist der Kulissenschnitt von Vorteil. So bilden sich bei diesem weichen Material nicht so<br />

große Grate. Zudem lassen sich auch kleinere und dünnere Blechstreifen nahezu verdrehungsfrei schneiden.<br />

Bilder: Boschert GmbH & Co. KG<br />

der neuen Technik konnten die<br />

Blechbearbeitungsspezialisten auf<br />

der Stelle überzeugen. „Die Probeschnitte<br />

lieferten sofort perfekte<br />

Ergebnisse“, sagt Roser.<br />

Neben dem Antrieb und der<br />

Schnitttechnik trägt die G-Electro<br />

Cut weitere clevere Features unter<br />

ihrem blauen Blechkleid – etwa eine<br />

automatische Schnittspalteinstellung<br />

oder den automatisch einstellbaren<br />

Schneidwinkel (0,5 bis 2 Grad), der<br />

Material und Blechdicke berücksichtigt<br />

und für saubere und präzise<br />

Schnitte sorgt.<br />

Die Blech-Hochhalte-Vorrichtung<br />

schleust das geschnittene Blechteil<br />

wahlweise wie bei konventionellen<br />

Scheren nach hinten aus, befördert<br />

es nach vorn in eine Wanne oder<br />

zurück auf den Maschinentisch.<br />

Damit gewinnt der Anwender Flexibilität<br />

im Produktionsprozess und<br />

er kann nachgelagerte Arbeitsschritte<br />

besser anbinden. Zudem lassen<br />

sich mit diesem System, in Kombination<br />

mit dem einstellbaren<br />

Schneidwinkel, auch kleinere und<br />

dünnere Blechstreifen nahezu verdrehungsfrei<br />

schneiden.<br />

Gesteuert wird die Schere über<br />

ein übersichtlich gestalteten und intuitiv<br />

bedienbaren 10,4 Zoll Farb-Touchscreen.<br />

Der Bediener wählt zwischen<br />

unterschiedlichen Schnittprogram-<br />

men, startet den (Halb-) Automatikmodus<br />

und programmiert die<br />

gewünschten Schnittlängen. Die Steuereinheit<br />

übernimmt die Schnittspaltverstellung<br />

und berechnet anhand des<br />

Materials und der Blechdicke automatisch<br />

den optimalen Schneidwinkel.<br />

Die maßgeschneiderte Schere<br />

„Wir haben bei der G-Electro Cut<br />

zwar fast alles eingebaut, was man<br />

in eine Schere einbauen kann“, sagt<br />

Roser. „Aber für Siegfried Strobel<br />

haben wir die Anlage modifiziert<br />

und ihm sozusagen seine G-Electro<br />

Cut auf den Leib gezimmert.“ Die<br />

4006 für HAST Metallverarbeitung<br />

ist mit einer Schnittlänge von 4 m<br />

insgesamt größer als die Standardschere<br />

und verfügt über einen auf<br />

1,5 m verlängerten Hinteranschlag.<br />

Das macht die Arbeit effizienter und<br />

ergonomischer. Mit der 4006 kann<br />

Strobel auch Tafeln bis zu 2.000 x<br />

4.000 mm schneiden.<br />

Auf alle Fragen eine Antwort –<br />

Siegfried Strobel ist mehr als zufrieden<br />

mit seiner G-Electro Cut 4006.<br />

„Sie ist genau wie gedacht und er -<br />

hofft“, erzählt er. 2<br />

Siegfried Strobel, Inhaber von HAST-Metallverarbeitung (li.) und Michael Roser, Verkaufsleiter bei BOSCHERT,<br />

begutachten die sauberen Schnitte der G-Electro Cut 4006.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

31


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

transfluid – Nachhaltigkeit und Innovation vereinen<br />

Rohre spanlos trennen<br />

Der Maschinenhersteller transfluid bietet neben Rohrbiege- und Rohrumformmaschinen seit vielen Jahren auch Rohrtrennmaschinen<br />

an. „Da vor dem Biegevorgang und dem Umformen am Rohr immer der Zuschnitt steht, war es für uns ein<br />

logischer Schritt, unseren Kunden diese Möglichkeit anzubieten“, erklärt Stefanie Flaeper, Geschäftsführung Vertrieb.<br />

[ Kontakt]<br />

transfluid ®<br />

Maschinenbau GmbH<br />

57392 Schmallenberg<br />

+49 271 770016-0<br />

www.transfluid.de<br />

Durch den soliden Maschinenaufbau<br />

sind die Rohrtrennmaschinen<br />

von Transfluid langlebig und zeitlos,<br />

wirbt das Unternehmen. Die Schnittergebnisse<br />

können transfluid zufolge<br />

je nach Anforderung ohne weitere Entgratprozesse<br />

verarbeitet werden. Einfache<br />

Rüstvorgänge erlaubten zudem<br />

schnelle Umstellungen der Rohrdurchmesser.<br />

Je nach Zuschnittslänge und<br />

Rohrdurchmesser liegt die Schnittleistung<br />

bei bis zu 1.800 Trennschnitten<br />

pro Stunde.<br />

Die transfluid-Maschinen t cut verfügen<br />

außerdem über eine effiziente<br />

Peripherie. So können zum Beispiel<br />

kleinere Mengen über ein Schrägmagazin<br />

oder bündelweise über automatische<br />

Zuführungen und Vereinzelungen<br />

bearbeitet werden. Auch die<br />

Rohrbearbeitung direkt vom Coil ist<br />

möglich. Hierbei sorgen präzise Richteinheiten<br />

für exakt gerade Rohre, so<br />

das Unternehmen.<br />

Sortenrein vereinzeln<br />

Die Sortierung zugeschnittener Rohre<br />

kann über diverse Ausschleusungseinheiten<br />

sichergestellt werden: auf vier<br />

oder acht Positionen wird sortenrein<br />

vereinzelt und ausgeschleust. Im<br />

Bedarfsfall kann hier jedes einzelne<br />

Rohr auch beschriftet werden, damit<br />

eine exakte Identifizierung im weiteren<br />

Prozess sichergestellt ist. Bei der Nut-<br />

t cut – Besonderheiten auf einen Blick<br />

z Rohre spanlos und sauber trennen<br />

z Umformungen und Biegen können direkt nach dem Rohrtrennen<br />

durchgeführt werden<br />

z Je nach Rohrtrennmaschine ist ein Ausstoß von bis zu 1.800 Rohren/Stunde<br />

möglich<br />

z Kein Materialverlust zwischen den Schnitten<br />

z Schnittoptimierung und Reduzierung der Reststücke<br />

z Das Messertrennverfahren der speziellen Rohrtrennmaschine ermöglicht<br />

scharfkantige und rechtwinklige Trennschnitte mit langlebigen Rundmessern<br />

zung von Rohrlängen über das Magazin<br />

können diese Maschinen ein automatisches<br />

Nesting durchführen. D.h. wenn<br />

dieser Maschine genug Längen und<br />

Stückzahlen vorgegeben werden, werden<br />

die Rohre mit geringstem Verschnitt<br />

getrennt.<br />

Der Trennvorgang erfolgt mittels<br />

eines Trennmessers im Orbitalverfahren.<br />

Während des gesamten Trennvorgangs<br />

wird das Rohr an der Schnittstelle beidseitig<br />

gesteuert gezogen, um dann zur<br />

gegebenen Zeit gerissen zu werden. D.h.<br />

die Rohrtrennung erfolgt zu einem großen<br />

Teil über Rundmesser, die letzten<br />

hundertstel Millimeter der Wandstärke<br />

werden dann auseinandergezogen, wenn<br />

das Messer noch im Eingriff ist.<br />

Taktzeiten verkürzen<br />

Sowohl das Moment des Ziehens als<br />

auch der Zeitpunkt des Schnitts können<br />

sehr genau in der Steuerung gewählt<br />

werden. Der Zieh-/Reißvorgang erfolgt<br />

wahlweise über elektrische oder<br />

hydraulische Antriebe. Durch diese<br />

Ausstattung, wie sie bei der RTO 628<br />

aus der Transfluid t cut Serie zu finden<br />

ist, kann das Trennergebnis bei unterschiedlichen<br />

Materialien und Durchmessern<br />

entscheidend verbessert werden.<br />

Außerdem ergibt sich so eine<br />

Verkürzung der Taktzeit, wodurch diese<br />

Art der Rohrtrennung einen erheblichen<br />

Vorteil in der gesamten Produktion<br />

darstellt: sauber, effizient, genau<br />

und schnell.<br />

Diese Art der Maschinen sind auch<br />

sehr häufig einer Fertigungszelle vorgeschaltet,<br />

bei der in der Gesamtverarbeitung<br />

die Rohre direkt zugeführt<br />

werden. Hier können die Rohre gesamtheitlich<br />

verarbeitet werden, z.B. umgeformt<br />

und gebogen in einem vollautomatischen<br />

Prozess. Als Einzelmaschine<br />

oder auch als Zelle können Transfluid<br />

Trennmaschinen auf Wunsch als 4.0-<br />

Version ausgestattet werden. 2<br />

Die spanlos orbitale Trennanlage RTO 628 von Transfluid steht für saubere Schnitte und ist zudem ressourcenschonend<br />

und zeitsparend für nachfolgende Prozesse.<br />

Die RTO 628 von Transfluid trennt mit<br />

langlebigen Rundmessern, die für ein<br />

optimales Schnittergebnis sorgen.<br />

Bilder: transfluid<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


WIR v ersor<br />

gen Sie<br />

Zug um Zug.<br />

Karin Eich, Kundenberaterin<br />

„Bei P ersonenzügen, die eine<br />

Geschwindigkei<br />

it von über 300 km/h<br />

erreichen, stehtt<br />

Sicherheit an oberster<br />

Stelle. Entsprechend zertifiziert und<br />

hochwertig müssen die maßgeschnei-<br />

derten Bleche und Profile sein, auf die<br />

unsere Kunden bauen.“<br />

www.kloeckne<br />

rdeutschland deutschland.de<br />

WIR machen den Mehrwert<br />

.


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachrichten<br />

MEBA treibt Projekte zur Digitalisierung voran<br />

Säge-Digitalisierung<br />

spart Zeit und Geld<br />

Für Produktionsunternehmen sind ungeplante Störfälle und<br />

Stillstandzeiten teuer, eine Beeinträchtigung der Qualität führt zu<br />

Folgekosten. Daher legt die hochwertige Bearbeitung im ersten Schritt<br />

der Prozesskette, dem Sägen, den Grundstein für erfolgreiche<br />

Endprodukte. Zum wirtschaftlichen Betreiben der Anlagen gehört aber<br />

auch eine transparente Planung sowie ein flexibler Mitarbeitereinsatz.<br />

Der Hersteller für Metall-Bandsägen MEBA entwickelt deshalb sinnvolle<br />

und machbare Lösungen, die dies ermöglichen – etwa mit vernetzten<br />

Bandsägemaschinen.<br />

Bild: Meba<br />

MEBAconnect – so benennt der<br />

Sägemaschinenhersteller verschiedene<br />

Meba-Produkte, die Kunden die Möglichkeit<br />

geben, außerhalb der Säge erstellte<br />

Sägeprogramme über das Netzwerk in<br />

die Maschine zu importieren oder<br />

Betriebsdaten der Maschine für Analysezwecke<br />

und Optimierung zu exportieren.<br />

Verwendet werden können dabei kundeneigene<br />

oder mitgelieferte Programme.<br />

Ferndiagnose und Online Problemlösung<br />

sind dem Unternehmen zufolge ebenfalls<br />

bereits im Einsatz und können die Maschinenverfügbarkeit<br />

signifikant erhöhen.<br />

Sägeprozesse transparent machen<br />

Die Entwicklung zu digitalen Services<br />

treiben weitere aktuelle Projekte bei Meba<br />

voran. Das Unternehmen fokussiert sich<br />

unter anderem auf die Transparenz der<br />

Sägeprozesse und den Zustand der<br />

Maschine. Über ein entsprechendes digitales<br />

Medium soll dies künftig auch angezeigt<br />

werden können. Außerdem werde<br />

es Lösungen geben, die dem Facharbei-<br />

termangel entgegenkommen, so das<br />

Unternehmen. Die neuen Features sollen<br />

Schritt für Schritt mit neuen Maschinen<br />

verfügbar gemacht werden. Darüber<br />

hinaus sollen – wenn möglich – auch<br />

ältere Maschinen für die digitale Welt<br />

nachgerüstet werden können.<br />

Passend zu den technischen Möglichkeiten<br />

hat Meba drei Servicepakete entwickelt,<br />

in die Diagnose- und Online-Wartungssysteme<br />

sowie andere digitale<br />

Services integriert sind. Die drei Pakete<br />

unterscheiden sich im Servicelevel und<br />

im Umfang der inkludierten Serviceleistungen.<br />

Das heißt: unterschiedlich<br />

schnelle Verfügbarkeit, Telefon- und Live-<br />

Video-Support sowie Fernzugriff auf die<br />

Maschinen. Jeder Kunde könne sein benötigtes<br />

Servicelevel individuell buchen.2<br />

[ Kontakt]<br />

MEBA Metall-Bandsägemaschinen GmbH<br />

72589 Westerheim<br />

Tel. +49 7333 9644-0<br />

www.meba-saw.com<br />

MEBAconnect: Sägeprozesse<br />

transparent machen<br />

Servohydraulische Prüfmaschine HA 100<br />

Hohe Testsequenzen<br />

Schwingfestigkeit von<br />

Blechen bestimmen<br />

Fahrwerkskomponenten für die Automobilindustrie<br />

müssen hohen Anforderungen<br />

genügen. Da der externe Aufwand für Ermüdungsprüfungen<br />

an Blechen und Bauteilen stetig<br />

steigt, hat ein führendes Unternehmen der<br />

Branche in eine servohydraulische Prüfmaschine<br />

für dynamische Tests von ZwickRoell<br />

investiert, meldet der Prüfspezialist. Sie soll im<br />

Wesentlichen bei der Ermittlung von Wöhlerkurven<br />

zur Bestimmung der Schwingfestigkeit<br />

von Materialproben oder Bauteilen eingesetzt<br />

werden. Darüber hinaus geht es darum, Bauteile<br />

und Komponenten zu prüfen, die mit<br />

neuen Fertigungsmethoden produziert wurden.<br />

Die servohydraulische Prüfmaschine von<br />

ZwickRoell mit einer dynamischen Nennkraft<br />

von 100 kN steigere durch hohe axiale und<br />

laterale Steifigkeit der 2-Säulen Lastrahmen<br />

die Leistungsfähigkeit des Prüfsystems und<br />

ermögliche hohe Frequenzen und Probenverformungen,<br />

so das Unternehmen. Darüber<br />

hinaus können Seitenkräfte, wie sie bei Druckund<br />

Biegeversuchen auftreten können, problemlos<br />

aufgenommen werden.<br />

Integriert in die servohydraulische Prüfmaschine<br />

des Anwenders ist zudem eine Knickstütze<br />

mit Extensometer zur Prüfung von dünnen<br />

Blechproben.<br />

www.zwickroell.com<br />

Bild: ZwickRoell<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


Dem CB-Rundvibrator werden die Werkstücke<br />

über ein Förderband von der Seite zugeführt.<br />

Bild: Walther Trowal GmbH & Co. KG<br />

Weiterentwickelte Trowal-Rundvibratoren<br />

Kreisverkehr für Stanzteile<br />

Vorteile vereinigt: Bei der Oberflächenbearbeitung<br />

von Druckguss- und Stanzteilen<br />

vereinen die weiterentwickelten<br />

Rundvibratoren der CB-Serie von Walther<br />

Trowal die Vorzüge der linearen Durchlaufanlagen<br />

mit denen der Rundvibratoren.<br />

grat aufweisen, oder Stanzteile, deren Kanten<br />

entgratet werden sollen. Die Entwicklung<br />

vieler Produktionsprozesse beim Aluminium-,<br />

Zink- oder Magnesium-Druckguss<br />

zeigt, dass heute in vielen Fällen deutlich<br />

kürzere Bearbeitungszeiten ausreichend<br />

sind als noch vor wenigen Jahren. Ebenso<br />

weisen viele Stanzteile nur noch geringe<br />

Grate auf. Auch wenn es lediglich darum<br />

geht, eine Kante zu brechen, genügen heute<br />

oft wenige Minuten für das Trowalisieren.<br />

Neu ist, dass die Teile nicht chargenweise in<br />

den Rundvibrator eingefüllt werden, sondern<br />

ihm kontinuierlich so zugeführt werden, wie<br />

sie im Takt der Produktion gefertigt werden.<br />

Mit den neuen Maschinen können Flittergrate<br />

dem Unternehmen zufolge schon bei<br />

einer Durchlaufzeit von fünf bis sechs Minuten<br />

restlos von seinen Aluminium-Druckgussteilen<br />

entfernt werden.<br />

Für das Trowalisieren von Guss- und Stanzteilen<br />

bietet Walther Trowal zwei Alternativen:<br />

Für Werkstücke, die vergleichsweise<br />

geringe Grate aufweisen, sind die CB-Rundvibratoren<br />

die Anlagen der Wahl. Wenn eine<br />

hohe Intensität der Bearbeitung und/oder<br />

ein hoher Anlagendurchsatz gefordert ist,<br />

sind die linearen AV-Anlagen die optimale<br />

Lösung.<br />

[ Kontakt]<br />

Walther Trowal GmbH & Co. KG<br />

42781 Haan<br />

+49 2129 571-209<br />

www.walther-trowal.de<br />

KION Group mit starkem Auftragseingang in den ersten neun Monaten<br />

Lichtblick E-Commerce<br />

Die Umsatzentwicklung der Kion-Group spiegelt nach neun<br />

Monaten des Geschäftsjahres 2020 die deutlichen Beeinträchtigungen<br />

durch die Corona-Pandemie wider: Der in den ersten drei Quartalen<br />

erzielte Konzernumsatz sank um 8,0 % auf 6,0 Mrd. €. Einen<br />

Lichtblick verschaffte dem Konzern dabei das auf Automatisierungslösungen<br />

spezialisierte Segment Supply Chain Solutions (SCS), das<br />

auch im dritten Quartal einen Auftragsschub erzielte. Die positive<br />

Geschäftsentwicklung des Segments wurde insbesondere durch die<br />

hohe Nachfrage in dem Bereich E-Commerce getrieben, so das<br />

Unternehmen. Im Segment Industrial Trucks & Services (IT&S)<br />

setzte nach dem starken Rückgang in den ersten sechs Monaten im<br />

dritten Quartal eine leichte Erholung ein, dennoch lag der Auftragseingang<br />

im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr deutlich im<br />

Minus. Beim wertmäßigen Auftragseingang hat der Konzern trotz der<br />

schwierigen Marktbedingungen den starken Vorjahreszeitraum in<br />

den ersten neun Monaten dieses Jahres damit sogar übertroffen. Er<br />

stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,8 % auf 6,715 Mrd. €.<br />

Die Maschinen eignen sich besonders für<br />

Werkstücke, für die nur eine leichte Entgratung<br />

erforderlich ist – zum Beispiel für<br />

Druckgussteile, die einen geringen Flitterwerde<br />

auch im weiteren Jahresverlauf beeinträchtigt sein. Lediglich<br />

für die Absatzregion China geht Kion von einer positiven Marktentwicklung<br />

aus, während für den Rest der Welt mit einer rückläufigen<br />

Entwicklung gerechnet wird. Der Markt für Supply-Chain-Lösungen<br />

entwickle sich aufgrund des nachhaltig positiven Trends im E-Commerce<br />

und trotz der Corona-Pandemie voraussichtlich positiv.<br />

Beim Ausblick ist der Konzern jedoch vorsichtig: Trotz der einsetzenden,<br />

aber in vielen Regionen noch zögerlichen Erholung nach dem<br />

Einbruch der Wirtschaftsleistung rechnet die Kion-Group auf<br />

Gesamtjahressicht mit einem deutlichen Rückgang der globalen<br />

Wirtschaftsleistung. Der Markt für Industrial Trucks & Services<br />

Automatisierung in der Supply Chain:<br />

Fahrerloses Transportsystem der Kion-Group<br />

Bild: Kion-Group<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

35


BDS<br />

XXXXX Research A XXXXX<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Beständiges Auf und Ab<br />

Der Start ins Jahr 2020 verlief für die deutsche Stahldistribution recht ordentlich. Die Stimmung in der<br />

Wirtschaft hatte sich etwas aufgehellt und man hatte den Eindruck, dass Nachholeffekte vom Jahresende<br />

2019 das Geschäft zum Jahresstart 2020 beflügelten. Dann kam „Corona“ und die Welt veränderte sich.<br />

Immerhin war der Stahlhandel bislang weitaus weniger negativ betroffen als andere Wirtschaftszweige.<br />

Die Marktlage ist gespalten und variiert je nach Abnehmerbranche.<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis einschließlich<br />

September 2020 vorliegenden<br />

Zahlen.<br />

Fragen zur<br />

Statistik<br />

beantwortet im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahl -<br />

handel (BDS) Jörg<br />

Feger, Prokurist<br />

und Bereichsleiter<br />

Research:<br />

Feger-BDS@<br />

stahlhandel.com<br />

Foto: privat<br />

Lagerabsatz<br />

Kurzer Rückblick: 2019 war ein für die<br />

Stahldistriubtion in Deutschland verhaltenes<br />

Jahr. Insgesamt wurden im<br />

Vorjahr rund 10,7 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt – rund 4,3 %<br />

weniger als noch 2018. Besonders der<br />

Absatz von Flachprodukten und Stabstahl<br />

zeigte sich schwächer. Als einziges<br />

Produkt konnte der Betonstahl weiter<br />

zulegen.<br />

Der Jahresauftakt 2020 hingegen<br />

verlief für die Branche recht dynamisch:<br />

Im Januar wurden 975.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt. Dies entspricht<br />

einem Plus von 2,4 % im Vergleich<br />

zum Januar 2019. Auch der<br />

Februar lag mit knapp 937.000 t bei<br />

3,1 % über dem Vorjahresmonat. Ursache<br />

war hierfür unter anderem die niedrige<br />

Bestandslage in Händler- und Verarbeiterlagern<br />

zum Jahreswechsel.<br />

Noch dynamischer liefen die<br />

Geschäfte im März, und dies trotz der<br />

sich mit Wucht entfaltenden Corona-<br />

Pandemie samt eingeleiteter Maßnahmen<br />

zur Monatsmitte. Es wurden fast<br />

1 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt. Da schon größere Teile der<br />

stahlverarbeitenden Industriezweige,<br />

allen voran der Fahrzeug- und Maschinenbau,<br />

Einbrüche im Auftragseingang<br />

verzeichnet und Kurzarbeit angemeldet<br />

hatten, ist anzunehmen, dass viele Kunden<br />

aus Gründen der Versorgungssicherheit<br />

über ihren aktuellen Bedarf<br />

bestellt haben.<br />

Im April und Mai traf dann<br />

„Corona“ auch die deutsche Stahldistribution<br />

mit erheblicher Wucht. Die<br />

Absatzrückgänge lagen in diesen beiden<br />

Monaten im Vergleich zu den Vorjahresmonaten<br />

um durchschnittlich<br />

zwischen 20 und 30 %. Dieser Negativtrend<br />

konnte im Juni gestoppt werden.<br />

Im Vergleich zum Juni 2019 musste<br />

lediglich ein Rückgang von knapp 4 %<br />

verzeichnet werden. Insgesamt wurden<br />

816.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt. Auch der Juli verlief recht<br />

ordentlich. 889.000 t wurden verbucht.<br />

Enttäuschend hingegen zeigte sich der<br />

August mit einem Lagerabsatz von<br />

815.000 t. Allenthalben wurde berichtet,<br />

dass sich die Urlaubszeit mehr als<br />

gewöhnlich bemerkbar machte. Die<br />

Gegenbewegung erfolgte im September.<br />

An 22 Arbeitstagen wurden in Summe<br />

931.000 t verbucht.<br />

Weiterhin ist festzuhalten, dass<br />

sich die Auftragslage je nach Abnehmerbranche<br />

deutlich unterscheidet.<br />

Die Bauwirtschaft ist immer noch das<br />

Zugpferd der Konjunktur. Im Automobil-<br />

und Maschinenbau sind zum Teil<br />

deutliche Produktionsrückgänge zu<br />

verzeichnen. So konnte der Lagerabsatz<br />

bei Betonstahl, in den ersten acht Monaten<br />

des Jahres fast zweistellig zulegen<br />

während bei warm- und kaltgewalzten<br />

Blechen deutliche Rückgänge zu beobachten<br />

waren.<br />

Lagerbestand<br />

Ende Dezember 2019 wurden 2,03<br />

Mio. t Lagerbestand gemeldet – der<br />

niedrigste Jahresendbestand seit 1996.<br />

Im Januar erfolgte dann ein moderater<br />

Aufbau, der bei allen Produktgruppen<br />

zu beobachten war. Ungewöhnlicherweise<br />

reduzierte sich im Februar der<br />

Bestand wieder ein wenig. Die Monate<br />

März, April und Mai zeigten krisenbedingt<br />

nicht den saisonal üblichen Aufbau<br />

der Bestände. Auch zwischen Juni<br />

und September veränderten sich die<br />

Läger kaum. Am 30. September 2020<br />

lag der Bestand mit 2,10 Mio. t knapp<br />

6 % niedriger als im September 2019.<br />

Lagerreichweite<br />

Die durchschnittliche Lagerreichweite<br />

bei Walzstahlfertigerzeugnissen lag im<br />

Jahr 2019 bei 2,7 Monaten bzw. 81<br />

Tagen. Damit bewegte sie sich in etwa<br />

auf dem Niveau des Vorjahres. Im<br />

Januar und Februar 2020 lag die Lagerreichweite<br />

bei guten Absätzen und weiterhin<br />

sehr geringen Beständen bei<br />

niedrigen 2,2 Monaten bzw. 66 Tagen.<br />

Im März war sie aufgrund des hohen<br />

Lagerabsatzes sogar noch etwas niedriger<br />

und belief sich auf 2,1 Monate.<br />

Die starken Rückgänge der Lagerabsätze<br />

im April und Mai ließen die<br />

Lagerreichweiten in die Höhe schnellen.<br />

In den Monaten Juni bis August nahmen<br />

sie wieder die gewohnten Dimensionen<br />

an. Im September lag sie vor<br />

dem Hintergrund ordentlicher Absätze<br />

und niedriger Bestände bei 2,3 Monaten.<br />

Dies entspricht 69 Tagen (vgl. Abbildung<br />

1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen Bereich<br />

zufolge gaben die Preise in den meisten<br />

Monaten des Jahres 2019 bei nahezu<br />

allen Produkten nach. Diese Rückgänge<br />

waren bei Rohren und den meisten<br />

Flachprodukten ausgeprägter als bei<br />

Langprodukten. Gegen Ende des Jahres<br />

konnten vereinzelt auch wieder leichte<br />

Preissteigerungen festgestellt werden.<br />

Diese Tendenz setzte sich am<br />

Anfang des Jahres 2020 fort. Gerade<br />

im Februar und März konnte ein teilweise<br />

spürbarer Preisaufbau festgestellt<br />

werden, der sich, unterschiedlich ausgeprägt,<br />

über alle Produktgruppen<br />

erstreckte.<br />

Der April zeigte sich hingegen<br />

uneinheitlich. Teilweise wurden leichte<br />

Preisrückgänge festgestellt. Dies war<br />

auch im Mai der Fall. Im Juni wurden<br />

bei allen Produktgruppen sinkende<br />

Verkaufspreise beobachtet. Dieser<br />

Trend setzte sich mit einigen Ausnahmen<br />

im Juli und August fort. Im September<br />

legten die Verkaufspreise bei<br />

fast allen Produkten zu (vgl. Abbildungen<br />

2 und 3). 2<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />

n Absatzindex (2007 = 100)<br />

n Lagerreichweite in Tagen<br />

140<br />

120<br />

200<br />

180<br />

160<br />

100 97 94 96<br />

90<br />

94 94<br />

98 100<br />

90<br />

89<br />

94<br />

89 93 140<br />

82 82 120<br />

80<br />

74<br />

68<br />

100<br />

54<br />

60<br />

80<br />

40<br />

60<br />

40<br />

20<br />

78 75 81 81 66 72 72 72 114 66 66 63 87 96 78 72 78 69<br />

0<br />

20<br />

0<br />

Ø<br />

2016<br />

Ø<br />

2017<br />

Ø<br />

2018<br />

Ø<br />

2019<br />

Ø<br />

2020<br />

Sep.<br />

2019<br />

Okt.<br />

2019<br />

Nov.<br />

2019<br />

Dez.<br />

2019<br />

Jan.<br />

2020<br />

Feb.<br />

2020<br />

März<br />

2020<br />

April<br />

2020<br />

Mai<br />

2020<br />

Juni<br />

2020<br />

Juli<br />

2020<br />

Aug.<br />

2020<br />

Sep.<br />

2020<br />

Absatz und Lagerreichweite<br />

der<br />

Stahldistribution<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

160<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Preisentwicklung<br />

bei Langprodukten<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

4. Q. 2017<br />

1. Q. 2018<br />

2. Q. 2018<br />

3. Q. 2018<br />

4. Q. 2018<br />

1. Q. 2019<br />

2. Q. 2019<br />

3. Q. 2019<br />

4. Q. 2019<br />

1. Q. 2020<br />

2. Q. 2020<br />

3. Q. 2020<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

4. Q. 2017<br />

1. Q. 2018<br />

2. Q. 2018<br />

3. Q. 2018<br />

4. Q. 2018<br />

1. Q. 2019<br />

2. Q. 2019<br />

3. Q. 2019<br />

4. Q. 2019<br />

1. Q. 2020<br />

2. Q. 2020<br />

3. Q. 2020<br />

Preisentwicklung bei<br />

Flachprodukten und<br />

Rohren<br />

Quelle: BDS<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

37


BDS<br />

Berufsbildung<br />

Eintägige Hybrid-Veranstaltung rund um die Ausbildung<br />

Aus Bildung wird Zukunft<br />

Unter dem Sinn stiftenden Motto „Aus Bildung wird Zukunft“ veranstaltete der Düsseldorfer<br />

Ausbilderkreis e.V. – bei dem sich auch der BDS engagiert – Anfang Oktober eine hybride<br />

Veranstaltung rund um das Thema Ausbildung. Hierzu waren einige Referenten persönlich für<br />

Vorträge und Interviews vor Ort, andere wurden zugeschaltet. Einige wenige angemeldete Gäste<br />

saßen im Zuschauerraum. Über 300 Interessierte verfolgten die Veranstaltung im Live-Stream.<br />

Zu Wort kamen Experten aus<br />

den unterschiedlichsten Branchen,<br />

Berater sowie Vertreter von Instituten,<br />

Kammern und Verbänden. Eine<br />

Frage einte sie alle: Wie kann ich<br />

auch in schwierigen Zeiten dafür<br />

sorgen, interessierte junge Menschen<br />

für eine Ausbildung zu begeistern<br />

und diesen dann auch ein spannendes<br />

Lernumfeld im Betrieb zu<br />

bereiten und passende Angebote<br />

außerhalb des Unternehmens anzubieten?<br />

Dies ist zu Zeiten von Corona<br />

noch einmal anspruchsvoller geworden.<br />

Als eine Herausforderung<br />

wurde beispielswiese erkannt, dass<br />

Ausbildungsleiter selbst Schulungsbedarf<br />

haben, um neue Medien im<br />

Rahmen der Ausbildung sinnvoll zu<br />

nutzen. Hier werden momentan<br />

beträchtliche Unterschiede von Person<br />

zu Person und Unternehmen zu<br />

Unternehmen beobachtet.<br />

BDS-Bildungsangebote<br />

vorgestellt<br />

Da bei einer solch abwechslungsreich<br />

gestalteten Veranstaltung die<br />

Stahldistribution nicht fehlen sollte,<br />

präsentierte Jörg Feger vom Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel welche<br />

Angebote die Branche und der<br />

Verband für junge Leute entwickelt<br />

hat. So berichtete Feger über speziell<br />

für Auszubildende zugeschnittene<br />

Seminare, regional tätige Arbeitskreise<br />

sowie das sich im Startblock<br />

befindende eLearning-Angebot des<br />

BDS. Auch das seit 25 Jahren etablierte<br />

verbandliche Fernstudium<br />

wurde als Mischung aus Präsenzund<br />

Onlineweiterbildungsangebot<br />

vorgestellt.<br />

Der Ausbilderkreis e.V.<br />

Trotz aller Möglichkeiten, die digitale<br />

Medien bieten, herrschte Einigkeit<br />

darüber, dass es immer noch auf die<br />

Menschen vor Ort ankommt. Diese<br />

machen nach wie vor den Unterschied,<br />

ob Auszubildende sich angesprochen<br />

fühlen, motiviert lernen<br />

und im Unternehmen mit Eifer und<br />

auch dem notwendigen Spaß an der<br />

Sache zu Werke gehen. 2<br />

Ein Mitschnitt der Veranstaltung<br />

kann auf der Website des Vereins<br />

unter www.ausbilderkreis-duesseldorf.de<br />

angeschaut werden.<br />

Bereits seit 1969 bietet der Düsseldorfer Ausbilderkreis e. V. als<br />

gemeinnütziger Verein einen Rahmen zum Austausch sowie ein sachkundiges<br />

Netzwerk aus Arbeitgebern, Bildungsträgern, Schulen, Selbstständigen und<br />

Freiberuflern, Ausbildungsleitern und Ausbildern, Personalverantwortlichen,<br />

Hochschulen und Einzelpersonen. Mehr als 100 Mitglieder diverser Branchen<br />

profitieren von den Angeboten und Aktivitäten des Vereins. Da die Angebote<br />

nicht nur interessierte Unternehmen in Düsseldorf, sondern in der gesamten<br />

Region ansprechen, hat sich der e.V. auf einer außerordentlichen<br />

Mitgliederversammlung Ende Oktober umbenannt und firmiert fortan an als<br />

„Der Ausbilderkreis“.<br />

Moderierten die Veranstaltungen souverän, unterhaltsam und geistreich –<br />

Lisa Marie Schelig und Christoph Sochart<br />

Stellte die Berufsbildungsangebote im Stahlhandel vor – Jörg Feger<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


Messen<br />

XXXXXXXXXX<br />

und Märkte<br />

Bericht<br />

RWI-Konjunkturbericht: akute Corona-Krise überwunden, strukturelle Probleme bleiben<br />

Die Lage am Stahlmarkt<br />

Die Rohstahlerzeugung ist international und in Deutschland im Zuge der Corona-Krise deutlich gesunken. Hierzulande<br />

erwartet das Essener RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung für das laufende Jahr 2020 eine rund 15 % niedrigere<br />

Stahlproduktion als im Vorjahr. Auch im kommenden Jahr 2021 dürfte der Rückgang demnach nicht vollständig aufgeholt<br />

werden. Wesentliche Ursache ist, dass die Stahlnachfrage der Automobilindustrie wohl nur verhalten zunehmen wird.<br />

Zuletzt hat sich die Rohstahl -<br />

erzeugung zwar etwas erholt, so Stahlmarktexperte<br />

Prof. Dr. Roland Döhrn,<br />

vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung,<br />

Essen. In den meisten<br />

Ländern liege sie jedoch noch unter<br />

dem Vorkrisenniveau. Allerdings nicht<br />

in China. Die Produktion des „Reichs<br />

der Mitte”, das als erstes von der<br />

Corona-Pandemie betroffen war,<br />

erreichte einen neuen Höchstwert,<br />

was die Dominanz des Landes auf dem<br />

Stahlmarkt verstärkt habe.<br />

In Deutschland<br />

wird die Rohstahlerzeugung<br />

ungeachtet<br />

der auch hier zu<br />

beobachtenden Besserung<br />

im Jahr 2020<br />

voraussichtlich rund<br />

15 % geringer sein<br />

als im Vorjahr, erwartet Döhrn. Im<br />

Jahr 2021 dürfte der Rückgang nicht<br />

vollständig aufgeholt werden, so der<br />

Stahlmarktexperte weiter. Wesentliche<br />

Ursache dafür sei, dass die Stahlnachfrage<br />

der Automobilindustrie, die<br />

Per Saldo dürfte die globale Rohstahlerzeugung<br />

nach einem Minus von gut 3 % im Jahr 2020<br />

im kommenden Jahr um etwa 6 % zunehmen.<br />

bereits ab Ende 2018 rückläufig war,<br />

wohl nur verhalten zunehmen werde.<br />

Das RWI erwartet für 2021 eine Rohstahlerzeugung<br />

von 37,5 Mio. t (+11 %).<br />

Damit wären die Kapazitäten zu rund<br />

75 % ausgelastet.<br />

In den ersten acht Monaten dieses<br />

Jahres wurden in Deutschland 16,5 %<br />

weniger Rohstahl erzeugt als im entsprechenden<br />

Zeitraum des Vorjahres.<br />

„Damit bewahrheitet sich wieder einmal<br />

die hohe Konjunktursensibilität<br />

der Stahlbranche”, schreibt Stahlmarktexperte<br />

Prof. Dr. Roland Döhrn,<br />

vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung,<br />

Essen. Wichtige<br />

Kunden wie die Automobilindustrie,<br />

der Maschinenbau und die Elektrotechnik<br />

fuhren aufgrund des durch<br />

die Corona-Krise ausgelösten Nachfrageeinbruchs<br />

ihre Produktion deutlich<br />

herunter, und dies in nahezu allen<br />

Ländern, so Döhrn weiter.<br />

China ist auf dem Stahlmarkt<br />

stärker geworden<br />

Während die Rohstahlerzeugung in<br />

China im zweiten Quartal einen kräftigen<br />

Zuwachs von etwa 3 % mehr als<br />

im Vorjahreszeitraum erzielt hat –<br />

und damit gar auf einen Allzeit-Rekordwert<br />

geklettert ist – habe sich in<br />

nahezu allen anderen<br />

Ländern der Produktionseinbruch<br />

in<br />

Q2 verschärft. Kräftige<br />

Rückgänge bei<br />

der Stahlerzeugung<br />

der betroffenen Länder<br />

waren die Folge:<br />

so in der EU um 27 %, in den USA um<br />

34 % und in Japan um 31 %.<br />

In den Monaten Juli und August<br />

verbesserte sich die Situation zwar<br />

allgemein etwas. „Alles in allem führten<br />

die geschilderten regionalen Unter-<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


schiede dazu, dass der Einfluss Chinas<br />

auf dem globalen Stahlmarkt und auf<br />

den Beschaffungsmärkten für Rohstoffe<br />

der Stahlerzeugung zugenommen<br />

hat. Kam vor der Corona-Krise<br />

etwas mehr als die Hälfte des weltweit<br />

erzeugten Stahls aus China, so waren<br />

es zuletzt etwa 60 %“, schreibt Döhrn<br />

in seiner Marktanalyse.<br />

Vorkrisenniveau wird im<br />

kommenden Jahr nicht erreicht<br />

Auch für die nächste Zeit erwartet das<br />

RWI eine zweigeteilte Entwicklung<br />

des Stahlmarktes. Zwar erhole sich<br />

die Konjunktur und damit auch der<br />

Stahlmarkt in allen Ländern von dem<br />

durch die Covid-19-Pandemie ausgelösten<br />

Einbruch. Insbesondere in den<br />

Fortgeschrittenen Volkswirtschaften<br />

werde die gesamtwirtschaftliche Produktion<br />

im kommenden Jahr aber aller<br />

Voraussicht nach noch nicht das Vorkrisenniveau<br />

erreichen.<br />

Belastend wirkten hier zudem<br />

strukturelle Probleme in der Automobilindustrie,<br />

einem der wichtigsten<br />

Stahlverwender, deren Produktion sich<br />

mit dem Übergang zur Elektromobilität<br />

weiterhin auf niedrigerem Niveau als<br />

früher bewegen dürfte.<br />

knapp 15 % – sofern sich die konjunkturelle<br />

Erholung fortsetze. Der Rückgang<br />

der Stahlproduktion sei zwar<br />

wesentlich durch den Einbruch der<br />

gesamtwirtschaftlichen Nachfrage im<br />

Zuge der Corona-Krise verursacht.<br />

Vom ersten auf das zweite Quartal<br />

2020 fiel die Produktion der Stahlverwender<br />

um 23 %. Allerdings setzte der<br />

Rückgang der Stahlverwendung und<br />

damit auch der Stahlproduktion bereits<br />

früher ein, nämlich im Herbst 2018,<br />

stellt Döhrn fest. Darin spiegelten sich<br />

die seitdem deutlich geringeren Fertigungszahlen<br />

in der Automobilindustrie<br />

wider. Auch die Stahlexporte brachen<br />

coronabedingt in der ersten Jahreshälfte<br />

2020 ein. Allerdings habe<br />

sich zugleich die Abwärtstendenz bei<br />

den Walzstahl-Einfuhren fortgesetzt,<br />

teils aufgrund der schwächeren Nachfrage,<br />

aber wohl auch aufgrund der<br />

Safeguard-Maßnahmen der EU, so<br />

Döhrn. Alles in allem erlebte die Produktion<br />

von Walzstahlerzeugnissen<br />

in Deutschland im zweiten Quartal<br />

2020 einen Absturz um 26 % gegenüber<br />

dem Vorquartal.<br />

q<br />

Margen für Stahlhersteller<br />

bleiben unter Druck<br />

Die Weltmarktpreise für die Rohstoffe<br />

der Stahlindustrie entwickeln sich<br />

dem RWI zufolge weiterhin unterschiedlich.<br />

Während der Kohlepreis<br />

im Verlauf dieses Jahres seine<br />

Abwärtstendenz fortsetzte, hat sich<br />

Eisenerz seit April 2020 dem Konjunkturbericht<br />

nach verteuert. Die<br />

Preise für Walzstahlprodukte bewegen<br />

sich demgegenüber weiterhin auf<br />

niedrigem Niveau, so Döhrn. Die<br />

schwache inländische Nachfrage und<br />

der erhöhte Wettbewerb unter den<br />

Stahlanbietern ließen kaum Preiserhöhungen<br />

zu. Angesichts der zuletzt<br />

gestiegenen Preise für Eisenerz bleiben<br />

die Margen der Stahlunternehmen<br />

unter Druck.<br />

Rohstahlerzeugung in<br />

Deutschland rückläufig<br />

Für die Rohstahlerzeugung in Deutschland<br />

erwartet Döhrn auf das gesamte<br />

Jahr hochgerechnet ein Minus von<br />

Quelle: rwi Bild: rwi<br />

RWI-Stahlmarktexperte Prof. Dr. Roland Döhrn<br />

Welt-Rohstahlerzeugung nach Regionen<br />

2017 bis 2020; in Millionen Tonnen<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

2017 2018 2019 2020<br />

China<br />

RWI-Berechnungen nach Angaben von worldsteel.<br />

Andere Länder<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

41


Messen<br />

XXXXXXXXXX<br />

und Märkte<br />

Berichte<br />

Quelle: rwi<br />

q Konjunktureller Aufschwung<br />

auch in der Stahlindustrie<br />

Mit Fortsetzung der konjunkturellen<br />

Erholung nach der Corona-Krise<br />

dürfte sich auch die Lage in der Stahlindustrie<br />

weiter verbessern, schreibt<br />

Döhrn. Dies habe sich bereits in den<br />

Produktionszahlen von Juli und<br />

Preise für Rohstoffe der Stahlindustrie<br />

2013 bis 2020; auf Dollar-Basis, 2015=100<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020<br />

RWI-Berechnungen nach Angaben des HWWI.<br />

Rohstahlerzeugung in Deutschland<br />

2012 bis 2020; in 1000 Tonnen je Monat<br />

Kohle Eisenerz und Schrott NE-Metalle<br />

RWI-Berechnungen nach Angaben der Wirtschaftsvereinigung Stahl. – Waagrechte Linien: Jahresdurchschnitte.<br />

Zahlenangaben: Jahresdurchschnittliche Veränderungen. 2020 geschätzt.<br />

1<br />

Gleitende Drei-Monats-Durchschnitte.<br />

August angedeutet. Allerdings lege<br />

die gesamtwirtschaftliche Prognose<br />

für Deutschland nahe, dass die Produktion<br />

der Stahlverwender und<br />

damit auch die Nachfrage nach Stahl<br />

nur verhalten zulegen wird. Ausrüstungsinvestitionen<br />

und Ausfuhren,<br />

die besonders „stahlhaltig“ sind, werden<br />

nach der aktuellen Konjunkturprognose<br />

des RWI im kommenden<br />

Jahr wohl noch nicht das Vorkrisenniveau<br />

erreichen.<br />

Insbesondere die Automobilproduktion,<br />

auf die etwa ein Viertel des<br />

Stahlbedarfs entfällt, dürfte im Zuge<br />

des Wandels zur E-Mobilität nur<br />

gedämpft expandieren, schreibt<br />

Döhrn. Die Bauinvestitionen, die im<br />

Jahr 2020 die Nachfrage nach Stahl<br />

noch stützen, dürften 2021 langsamer<br />

zunehmen als in diesem Jahr.<br />

Dies alles schlage sich darin nieder,<br />

dass die Produktion der Stahlverwender<br />

das Minus dieses Jahres, das<br />

voraussichtlich 14,5 % beträgt, im<br />

kommenden Jahr nicht ausgleichen<br />

werde. Der Zuwachs dürfte lediglich<br />

7,3 % betragen. Bei trendmäßig weiter<br />

abnehmender Stahlintensität der<br />

Produktion ziehe dies eine Zunahme<br />

der Stahlverwendung um lediglich<br />

6,2 % nach sich, nach einem Minus<br />

von 15,5 % in diesem Jahr.<br />

Lagerbestände füllen sich wieder<br />

Mit wachsender Nachfrage nach Stahl<br />

dürfte sich die Lagerhaltung bei Produzenten,<br />

Handel und Verwendern<br />

wieder erhöhen, nachdem in den Jahren<br />

2019 und 2020 die Lagerbestände<br />

reduziert wurden, was die Stahlproduktion<br />

zusätzlich belastete. Auch<br />

werden sich mit der Belebung der<br />

internationalen Konjunktur die Ausfuhren<br />

voraussichtlich beleben, prognostiziert<br />

der Stahlmarktexperte. Die<br />

Einfuhren dürften aber ebenfalls steigen,<br />

so dass sich der Saldo des Außenhandels<br />

mit gewalzten Stahlprodukten<br />

wohl nur wenig ändern werde.<br />

Alles in allem rechnet Döhrn für<br />

das kommende Jahr mit einer<br />

Zunahme der Erzeugung gewalzter<br />

Stahlprodukte um 8,4 % und von Rohstahl<br />

um 10,9 %, woraus sich eine Rohstahlerzeugung<br />

von 37,5 Mio. t ergebe.<br />

Die Erzeugungskapazitäten dürften<br />

dann zu gut 75 % ausgelastet sein, ein<br />

im längerfristigen Vergleich niedriger<br />

Wert.<br />

Nachfrage- und angebotsseitige<br />

Herausforderungen bleiben<br />

Die deutsche Stahlindustrie sieht sich<br />

gegenwärtig Herausforderungen auf<br />

der Nachfrage- wie auf der Angebotsseite<br />

gegenüber. Nachfrageseitig stellt<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


sich Frage, wie sich der Stahlbedarf<br />

in Deutschland entwickeln wird. Bisher<br />

habe die deutsche Wirtschaft sehr<br />

stahlintensiv produziert, insbesondere<br />

weil ihre Exportstruktur durch stahlhaltige<br />

Produkte wie Automobile und<br />

Maschinen geprägt ist.<br />

Der Übergang zur E-Mobilität<br />

bringe hier möglicherweise aber eine<br />

Zäsur, weil er die Kostenstruktur und<br />

die Lieferbeziehungen der Automobilindustrie<br />

ändert. Für die deutsche<br />

Stahlindustrie, die in der Vergangenheit<br />

im internationalen Vergleich gut<br />

ausgelastet war, bedeute dies, dass<br />

ein wichtiger Verwender künftig weniger<br />

nachfragen könnte, und sie deshalb<br />

auf strukturelle Überkapazitäten<br />

zusteuert.<br />

Angebotsseitig sei die Dekarbonisierung<br />

der Stahlerzeugung eine<br />

Herausforderung. Eine weitere Verringerung<br />

der CO 2 -Emissionen setze<br />

neue Produktionstechnologien voraus.<br />

Das größte Potenzial, um „grünen<br />

Stahl“ zu erzeugen, biete die Wasserstofftechnologie.<br />

Die Umstellung benötige<br />

Zeit und erhebliche Investitionen,<br />

die für die Stahlindustrie in Anbetracht<br />

der geringen Margen schwierig zu<br />

finanzieren sein dürften, stellt der<br />

RWI-Experte fest.<br />

Staatliche Hilfen sind<br />

zweischneidig<br />

Staatliche Hilfen an die Stahlindustrie<br />

sind allerdings ein zweischneidiges<br />

Schwert, so Döhrn. Einerseits sei eine<br />

Reduktion des CO 2 -Ausstosses des<br />

größten industriellen Emittenten mit<br />

Blick auf die deutschen Klimaziele<br />

bedeutsam. Außerdem sei das Risiko<br />

eines carbon leakage – also die Verlagerung<br />

von Emissionen durch Einfuhr<br />

von Stahl aus anderen Ländern,<br />

der mit hohen CO 2 -Emissionen produziert<br />

wurde – groß, würde man die<br />

deutschen Stahlhersteller mit den<br />

Anpassungskosten alleine lassen.<br />

Andererseits können staatliche Hilfen<br />

den Strukturwandel in der Industrie<br />

behindern. Denn es dürfte der Öffentlichkeit<br />

nur schwer zu vermitteln sein,<br />

dass eine Industrie staatliche Hilfen<br />

dazu verwendet, Kapazitäten und<br />

damit Beschäftigung zu verringern<br />

oder Produktionsstätten an solche<br />

Standorte zu verlagern, die den Standortanforderungen<br />

des „grünen Stahls“<br />

eher entsprechen. Die Erfahrungen<br />

aus der Vergangenheit sprechen jedenfalls<br />

dafür, dass Kapazitätskürzungen<br />

schwer umzusetzen sind. 2<br />

Der RWI-Konjunkturbericht<br />

ist kostenlos als<br />

PDF erhältlich unter<br />

bit.ly/rwistahlmarkt<br />

Aktuelle Themen<br />

des RWI unter<br />

www.rwi-essen.de<br />

Briten drohen knapp 14 Mrd. € Exportverluste<br />

Harter Brexit, teure Regenschirme<br />

Der Brexit ist längst eine unendliche Geschichte. Die Wahrscheinlichkeit eines Ausscheidens der Briten aus<br />

der Europäischen Union (EU) ohne Handelsabkommen liegt nach Einschätzungen des weltweit führenden<br />

Kreditversicherers Euler Hermes bei inzwischen 45 % – auch wenn die Experten in ihrer aktuellen Studie als<br />

wahrscheinlichstes Szenario weiterhin von einer Einigung in letzter Sekunde ausgehen.<br />

Für die Briten stehen dem<br />

Euler Hermes-Expertinnen und -<br />

Experten nach bis zu 15 % der<br />

Exporte in die EU (Volumen) und<br />

damit 13,7 Mrd. € auf dem Spiel.<br />

Zudem stünde bei einem harten Brexit<br />

2021 ein weiterer Einbruch der<br />

britischen Wirtschaft ins Haus.<br />

Die Euler Hermes Volkswirte<br />

gehen bei einem harten Ausstieg<br />

für 2021 von einer erneuten Rezession<br />

von -5 % beim Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) aus sowie von einer<br />

Inflation oberhalb von 5 %, vor allem<br />

bedingt durch die mit 15 % stark<br />

steigenden Preisen von Importen<br />

sowie die starke Abwertung des britischen<br />

Pfunds gegenüber dem Euro<br />

(-10 %). Auch die Pleiten dürften in<br />

Großbritannien drastisch steigen.<br />

Auch Deutschland mit<br />

Millardeneinbußen<br />

Steigende Preise für importierte<br />

Waren bei einem Ausstieg ohne<br />

Abkommen träfen allerdings auch<br />

zahlreiche EU-Länder hart, allen<br />

voran Deutschland. „In der EU stehen<br />

insgesamt Exporte in Höhe von<br />

rund 33 Mrd. € auf dem Spiel, davon<br />

drohen mit 8,2 Mrd. € die größten<br />

Einbußen in Deutschland“, sagt Ron<br />

Van het Hof, CEO von Euler Hermes<br />

in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz. Deutlich mehr Geld müssten<br />

die Briten künftig unter anderem<br />

für Schuhe, Hüte oder die auf der<br />

Ein harter Ausstieg zusätzlich zur Covid-<br />

19-Pandemie und der sowieso schon<br />

schwierigen wirtschaftlichen Lage<br />

würde vor allem Großbritannien selbst<br />

sehr hart treffen.<br />

Ana Boata, Leiterin Makroökonomie, Euler Hermes-Gruppe<br />

Insel praktisch unverzichtbaren<br />

Regenschirme auf den Tisch legen.<br />

Um rund 20 % dürften die Preise für<br />

diese und andere Waren anziehen.<br />

In Deutschland wären bei einem<br />

harten Brexit vor allem Exporte in<br />

den Bereichen Transportmittel und<br />

-ausrüstungen (2,9 Mrd. €), Maschinenbau<br />

(1,4 Mrd. €), Chemie<br />

(752 Mio. €), Kunststoffe und Gum -<br />

mi (603 Mio. EUR) sowie Metalle<br />

(540 Mio. €) gefährdet. 2<br />

Die vollständige<br />

Studie finden Sie<br />

kostenlos unter<br />

bit.ly/eulerhermesstudie<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

43


Messen<br />

und Märkte<br />

Termine<br />

Messe abgesagt<br />

wire & Tube 2020<br />

Die Messen wire und Tube sind von der<br />

Messe Düsseldorf aufgrund der aktuellen<br />

Covid-19-Entwicklung abgesagt worden.<br />

Die Neuauflage der Messen findet turnusgemäß<br />

im Jahr 2022 in Düsseldorf statt.<br />

„Aufgrund der Bund-Länder-Entscheidung<br />

vom 28. Oktober 2020 können Messen<br />

vorerst bis Ende November nicht stattfinden.<br />

Damit werden die letzten Präsenzveranstaltungen<br />

dieses Jahres am Standort<br />

Düsseldorf nicht durchgeführt. Sowohl<br />

unser Hygiene- und Infektionsschutzkonzept,<br />

das von den Ausstellern positiv aufgenommen<br />

wurde, sowie der Fokus auf<br />

eine europäische Ausrichtung der Messen<br />

ließ bis vor kurzem noch die Hoffnung auf<br />

eine erfolgreiche Durchführung unter<br />

größtmöglichen Schutz für alle Beteiligten<br />

realistisch erscheinen. Durch die Zuspitzung<br />

des Pandemie-Geschehens in<br />

Deutschland und unseren europäischen<br />

Nachbarländern musste die Situation<br />

nochmals komplett neu bewertet werden.<br />

Vor diesem Hintergrund und der aktuellen<br />

Vielzahl an Unwägbarkeiten auf Ausstellersowie<br />

Besucherseite haben wir die Entscheidung<br />

getroffen, die Messen abzusagen“,<br />

erklärt Wolfram Diener, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf<br />

GmbH.<br />

Virtuelles Fachmesseformat<br />

D-EXPO Metall<br />

Erfolgreicher Online-<br />

Branchentreff Metall<br />

Vom 8. September bis 2. Oktober 2020 lief<br />

die Fachmesse D-EXPO Metall über die<br />

Bühne – erstmals online im Netz. Über 350<br />

Besucherinnen und Besucher aus dem Inund<br />

Ausland nutzten die Plattform, um sich<br />

zu informieren und auszutauschen. Die D-<br />

EXPO bot Besuchern und Ausstellern viele<br />

multimediale Produktpräsentationen, Live-<br />

Streams und Interaktionsmöglichkeiten,<br />

meldete der Veranstalter. Unter den Ausstellern<br />

der digitalen Fachmesse zur Metallbearbeitung<br />

fanden sich namhafte Unternehmen<br />

wie Bruker Alicona GmbH, die<br />

Chiron Werke GmbH & Co KG, die Hartmetall-Werkzeugfabrik<br />

Paul Horn GmbH, Meusburger<br />

Georg GmbH & Co. KG und die Stratasys<br />

GmbH.<br />

„Es ist uns gelungen, mit dem virtuellen Format<br />

in Zeiten, in denen Präsenzmessen und<br />

Dienstreisen schwierig sind, eine echte<br />

Alternative zu schaffen. Und das Format<br />

überzeugt – zahlreiche Besucher kamen<br />

nicht nur an einem Tag, sondern nutzten<br />

sowohl die drei Live-Tage als auch die Möglichkeit,<br />

sich Videos der Beiträge und Interviews<br />

im Messearchiv anzusehen“, so<br />

Michael Justus, Leiter Business Development<br />

beim Carl Hanser Verlag.<br />

Weitere Informationen zur D-EXPO Metall,<br />

Agenda und Link zum Video-Archiv stehen<br />

online unter www.d-expo-metall.de<br />

Michael Justus und Susanne Schröder vom D-EXPO-Metall-Team des Carl Hanser Verlags<br />

bei der offiziellen Messe-Eröffnung.<br />

Bild: Hanser<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


Online-Messe<br />

Virtual Manufacturing Day<br />

Am 24. November 2020 veranstalten die<br />

Unternehmen FOBA Laser Marking und Alltec<br />

GmbH den ersten Virtual Manufacturing<br />

Day 2020. Die Veranstaltung richtet sich an<br />

produzierende Industriebetriebe aus der<br />

Automobil-, Medizin- oder Elektronikindustrie,<br />

die nach Automatisierungslösungen<br />

speziell für die Produktrückverfolgung<br />

suchen. Die Aussteller zeigen Innovationen<br />

in optischer Qualitätskontrolle, robotergestützter<br />

Produktion, Analyse und Diagnostik,<br />

im Werkstoffeinsatz mit Metall oder<br />

Kunststoff sowie in der Lasermarkierung.<br />

Es gibt Vorträge zu den Themen:<br />

z Zukunftsorientierte Automatisierung<br />

z Lernen Sie Titus kennen, den kleinsten<br />

Lasermarkierkopf der Welt!<br />

z UDI-Sicherheit-Compliance in der Medizintechnik<br />

– wie schaffe ich rechtzeitig die<br />

regulatorischen Anforderungen der MDR<br />

technisch umzusetzen?<br />

z Lasermarkierung von Polymeren und die<br />

Verbesserung durch Laserpigmente<br />

z Design und Entwicklung sowie die schnelle<br />

Markteinführung<br />

z Recycling von technischen Kunststoffen …<br />

die Zukunft einer Branche?<br />

Weitere Informationen zur Tagung,<br />

Anmeldung sowie eine Ausstellerund<br />

Vortragsübersicht finden Sie unter<br />

www.tom-meetings.com/event/<br />

virtual-manufacturing-day_de<br />

Messekalender<br />

Datum Messe Ort Info<br />

10.-13.11.2020 GRINDTEC, Internationale Fachmesse für Schleiftechnik Augsburg www.grindtec.de<br />

13.-15.01.2021 BAU Online, Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme München www.bau-muenchen.de<br />

28.1.2021 BDS-DigiDay online www.stahlhandel.com<br />

21.-24.02.2021 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />

25.2.-3.3. Interpack - Processing & Packaging Düsseldorf www.interpack.de<br />

23.-27.02.2021 METPACK, Weltleitmesse für Metallverpackungen Essen www.metpack.de<br />

2.-5.03.2021 INTEC, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und<br />

Leipzig www.messe-intec.de<br />

Automatisierungstechnik<br />

2.-5.03.2021 Z, Internationale Zuliefermesse für Teile,<br />

Leipzig www.zuliefermesse.de<br />

Komponenten, Module und Technologien<br />

9.-12.03.2021 EuroBLECH, Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung Hannover www.euroblech.com<br />

16.-18.03.2021 EuroCIS, The Leading Trader Fair for Retail Technology Düsseldorf www.eurocis.com<br />

17.-19.03.2021 Made in Steel Mailand/Italien www.madeinsteel.it<br />

23.-26.03.2021 METAV, Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung Düsseldorf www.metav.de<br />

12.-16.4.2021 CeMAT 2021 Hannover www.hannovermesse.de<br />

12.-16.4.2021 Hannover Messe 2021 Hannover www.hannovermesse.de<br />

14.-16.04.2021 DST Dreh- und Spantage Südwest Villingen- www.DSTsuedwest.de<br />

Schwenningen<br />

26.-29.4.2021 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de<br />

4.-6.05.2021 SENSOR + TEST, Messtechnik-Messe Nürnberg www.sensor-test.de<br />

4.-7.05.2021 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />

5.-6.05.2021 Stainless 2021 Brünn www.stainless2021.com<br />

18.-20.5.2021 Aluminium Düsseldorf www.aluminium-exhibition.com<br />

18.-20.05.2021 Fastener Fair, Internationale Fachmesse der Verbindungs- und Befestigungsbranche Stuttgart www.fastenerfair.com<br />

26.-29.05.2021 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />

8.-10.06.2021 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />

8.-11.06.2021 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.de/<br />

moulding-expo<br />

22.-24.06.2021 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement<br />

Stuttgart www.logimat-messe.de<br />

Verschoben von März auf Juni<br />

7.-12.9.2021 IAA - Internationale Automobilausstellung München www.iaa.de<br />

13.-17.09.2021 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com<br />

4.-9.10.2021 EMO Milano, Die Welt der Metallbearbeitung Mailand www.emo-milano.com<br />

5.-7.10.2021 11. Internationale Zulieferbörse (IZB) Wolfsburg www.izb-online.com<br />

5.-7.10.2021 Parts2clean, Internationale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung Stuttgart www.parts2clean.de<br />

5.-8.10.2021 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />

12.-14.10.2021 DeburringEXPO, Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen Karlsruhe www.deburring-expo.de<br />

26.-29.10.2021 Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung Stuttgart www.blechexpo-messe.de<br />

30.11.-2.12.2021 Stainless Steel World Conference & Expo Maastricht www.stainless-steel-world.net<br />

18.-21.01.2022 SWISSBAU Basel www.swissbau.ch<br />

25.-28.01.2022 NORTEC, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />

4.-8.04.2022 MACH, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnologie Birmingham www.machexhibition.com<br />

Verschoben von Januar 2021 auf April 2022<br />

26.-29.04.2022 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

45


Wissenswertes<br />

Nachrichetn<br />

Ein Erfolg und – in Coronazeiten – eine Ausnahmeveranstaltung:<br />

das 52. Kraftwerkstechnische<br />

Kolloquium der TU Dresden im Oktober mit rund<br />

500 Präsenz- und 300 Online-Teilnehmern<br />

Bild: taktiker Werbeagentur<br />

52. Kraftwerkstechnisches Kolloquium der TU Dresden<br />

Regenerativ und konventionell – wie geht das zusammen?<br />

Mit breiter Teilnahme von über 500<br />

Präsenz- und mehr als 300 Online-Teilnehmern<br />

war das zweitägige Kraftwerkstechnische<br />

Kolloquium (KWT) der Technischen<br />

Universität Dresden ein großer Erfolg. Auf<br />

der begleitenden Unternehmensmesse präsentierten<br />

sich 66 Aussteller. Von den rund<br />

100 Vortragenden waren mehr als 80 vor<br />

Ort, die anderen online zugeschaltet. Das<br />

KWT wurde im Juli von der Sächsischen Landesregierung<br />

mit maximaler Teilnehmerzahl<br />

von 600 vor Ort und unter Auflage eines<br />

ausgefeilten Hygienekonzepts genehmigt.<br />

Coronabedingt war das Kolloquium der einzige<br />

Fachkongress der Branche in diesem<br />

Jahr. Ein Themenschwerpunkt der Veranstaltung<br />

war das Zusammenspiel regenerativer<br />

und konventioneller Energien in der Koexistenzperiode<br />

bis 2040, in der Kohle- und Gaskraftwerke<br />

noch einen maßgeblichen Beitrag<br />

zum Energiemix leisten.<br />

Im Rahmen der Begrüßung stellte Prof. Dr.<br />

Ing. Michael Beckmann, Leiter des KWT,<br />

auch das neue Fachbuch „Europäische und<br />

amerikanische technische Regelwerke im<br />

Vergleich“ von Dr. Axel Willauschus vor, das<br />

zusammen mit den beiden Kongressbänden<br />

der Fachvorträge allen<br />

Teilnehmer als eBook<br />

per Link überreicht<br />

wurde. Die Fachbuchpräsentation<br />

erfreute sich<br />

dabei großer Resonanz,<br />

zahlreiche Teilnehmer<br />

aus Industrie und den<br />

Forschungseinrichtungen<br />

sprachen den Autor<br />

auf die Schwerpunkte<br />

und die Zielrichtung der<br />

Publikation an. Im<br />

Dezember sollen die<br />

Europäische<br />

und amerikanische<br />

technische<br />

Regelwerke für<br />

Rohrleitungskomponenten<br />

im Vergleich<br />

Dr. Axel Willauschus<br />

Kongressbände und das Fachbuch aufgrund<br />

der hohen Nachfrage als Printversion<br />

erscheinen.<br />

Dr. Axel Willauschus: Europäische und amerikanische<br />

technische Regelwerke für Rohrleitungskomponenten<br />

im Vergleich, SAXONIA<br />

Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft<br />

mbH, 2020, 210 S., ISBN 978-3-934409-<br />

85-9<br />

Faser-KunstoffVerbund: Fraunhofer-Alternative zu Metallen<br />

Leichtbau-Batteriepack für Elektromobilität<br />

Kosteneffizienter Leichtbau für die<br />

Elektromobilität: Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für<br />

Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit<br />

LBF in Darmstadt haben ein Leichtbau-<br />

Batteriepack entwickelt, das ausschließlich<br />

Faser-Kunststoff-Verbunde verwendet. So<br />

habe das Gewicht gegenüber Aluminiumgehäusen<br />

um 40 % gesenkt werden können.<br />

Weil das Batteriepack in einem eigens entwickelten<br />

hocheffizienten Verfahren gefertigt<br />

wird und über einen spezifischen Strukturaufbau<br />

verfügt, lasse es sich sehr günstig<br />

produzieren.<br />

Batteriepacks für Elektrofahrzeuge sind<br />

aktuell sehr schwer, wenn die geforderten<br />

hohen Reichweiten jenseits von 500 km<br />

erreicht werden sollen. Die mechanische<br />

Struktur um die Zellen, wie Zellhalter und<br />

insbesondere das gegenwärtig aus Aluminium<br />

oder Stahl hergestellte Gehäuse,<br />

addieren sich neben den elektrischen Komponenten<br />

zu einem hohen Gesamtgewicht<br />

von mehreren Hundert Kilogramm. So kann<br />

je nach Fahrzeugdesign die mechanische<br />

Struktur des Batteriepacks mehr als 30 %<br />

von dessen Gesamtmasse ausmachen. Vor<br />

diesem Hintergrund hat das Forscherteam<br />

des Fraunhofer LBF ein<br />

Leichtbau-Batteriepackgehäuse<br />

aus Endlosfaser<br />

verstärkten<br />

Thermoplasten im<br />

Sandwichaufbau hergestellt<br />

und nutzte dazu<br />

ein neuartiges Verfahren,<br />

das die Herstellung<br />

fertiger Leichtbau-<br />

Batteriegehäuse<br />

innerhalb von rund<br />

zwei Minuten ohne<br />

Nachbearbeitung<br />

ermöglicht. Gleichzeitig<br />

wird darüber hinaus der Materialeinsatz<br />

reduziert.<br />

Weitere Infos unter<br />

bit.ly/batterieleichtbau<br />

Leichter als Aluminium- oder Stahllösugen: ein Leichtbau-Batteriepack<br />

aus einem Faser-Kunststoff-Verbund des Fraunhofer LBF.<br />

Bild: Fraunhofer LBF<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


Neues ISER-Merkblatt 987<br />

Merkblatt zu nichtrostenden und hitzebeständigen Stählen<br />

Die Informationsstelle Edelstahl<br />

Rostfrei (ISER) hat ein neues Merkblatt zu<br />

nichtrostenden und hitzebeständigen Stählen<br />

bei hohen Temperaturen herausgegeben.<br />

Das kostenlose Merkblatt erläutert<br />

alle Aspekte rund um den Werkstoff bei<br />

hohen Temperaturen, wie die Rolle der<br />

Legierungselemente und der Gefügestruktur<br />

oder die Gefügestabilität.<br />

Es geht auch auf die mechanischen Eigenschaften<br />

bei hohen Temperaturen ein, wie<br />

Kriechfestigkeit, Zeitstandfestigkeit, Duktilität,<br />

thermische Ermüdung und vieles<br />

mehr. Das Merkblatt beantwortet systematisch<br />

alle Fragen, die beim Hochtemperatureinsatz<br />

auftauchen. Eine Auflistung<br />

typischer Anwendungen einzelner nicht -<br />

rostender und hitzebeständiger Stähle auch<br />

unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit findet<br />

sich ebenfalls in der Schrift.<br />

Merkblatt 987 „Nichtrostende und hitzebeständige<br />

Stähle bei hohen Temperaturen”,<br />

Der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. (BME) hat<br />

in Kooperation mit dem Springer Gabler-<br />

Verlag, Wiesbaden, das Fachbuch „Supply<br />

Management Research – Aktuelle Forschungsergebnisse<br />

2020“ veröffentlicht.<br />

Die Publikation ist der dreizehnte Band aus<br />

der vom BME herausgegebenen Buchreihe<br />

„Advanced Studies in Supply Management“<br />

und beinhaltet Beiträge des 13. Wissenschaftlichen<br />

Symposiums des Verbandes<br />

Merkblatt 987<br />

Nichtrostende und hitzebeständige<br />

Stähle bei hohen Temperaturen<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />

1. Auflage 2020, 36 S., A4, 10 Tabellen, 22 Bilder.<br />

Das Merkblatt ist als kostenloser Download<br />

erhältlich unter bit.ly/merkblattiser<br />

Fachbuch zum BME-Symposium<br />

„Supply Management Research 2020“ erschienen<br />

(9. bis 10. März 2020, Mannheim) in deutscher<br />

und englischer Sprache. Autoren sind<br />

Wissenschaftler und Praktiker aus Einkauf,<br />

Supply Chain-Management und Logistik.<br />

Auf 277 Seiten stehen u.a. folgende Themen<br />

im Fokus:<br />

z Decision-making in supply risk and supply<br />

disruption management<br />

z Datengetriebene Ansätze zur Optimierung<br />

der Beschaffung und Lagerhaltung von<br />

Rohstoffen in volatilen Märkten<br />

z Behavioral challenges to cross-functional<br />

teams in purchasing and supply management<br />

z The strategic relevance of logistics:<br />

insights from multinational corporations<br />

z Nutzung von elektronischen Marktplätzen<br />

in einer regulierten Beschaffungsumgebung<br />

z Governance-Mechanismen zur Reduzierung<br />

der Time-to-Market<br />

C. Bode, R. Bogaschewsky, M. Eßig, R.<br />

Lasch, W. Stölzle (Hrsg.): „Supply Management<br />

Research – Aktuelle Forschungsergebnisse<br />

2020“, Springer Gabler-Verlag, Oktober<br />

2020, 277 S., ISBN 978-3-658-31897-0, 44,99 €<br />

Neue Ausbildungsmaterialien<br />

Azubis für sichere Arbeit<br />

sensibilisieren<br />

„Bin mir sicher“ – wenn Auszubildende<br />

das sagen können, während sie an<br />

Maschinen arbeiten oder bei bestimmten<br />

Tätigkeiten mit Gefahrstoffen zu tun<br />

haben, dann haben Ausbilderinnen und<br />

Ausbilder einen guten Job gemacht. Doch<br />

wie gelingt es ihnen eigentlich, Azubis<br />

das benötigte Wissen rund um sicheres<br />

und gesundes Arbeiten zu vermitteln?<br />

Die Berufsgenossenschaft Holz und<br />

Metall (BGHM) hat dazu das Angebot mit<br />

dem Motto „binmirsicher“ für ihre Mitgliedsbetriebe<br />

entwickelt. Es besteht aus<br />

zwei Broschüren und verschiedenen<br />

Video-Tutorials. Anschaulich und zielgruppengerecht<br />

bietet das Heft für Ausbilderinnen<br />

und Ausbilder den Verantwortlichen<br />

Tipps, wie sie ihren jungen<br />

Schützlingen das benötigte Grundlagenwissen<br />

für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

vermitteln – und wie sie sie<br />

dafür gewinnen, dieses Wissen auch<br />

anzuwenden. Die Broschüre ist sowohl<br />

für den Einsatz im Unterricht oder in<br />

Unterweisungen geeignet als auch für<br />

den Einsatz vor Ort im Betrieb.<br />

Das Azubiheft dagegen dient als Arbeitsgrundlage<br />

für die jungen Beschäftigten.<br />

Es vermittelt Wissen für sichere und<br />

gesunde Arbeit und gibt Hinweise auf<br />

weitere Informationen. Es führt zudem zu<br />

den eigens für die „binmirsicher“-Aktion<br />

erstellten Video-Tutorials – multimedial<br />

lernt es sich schließlich besonders gut.<br />

Da die Protagonisten der Hefte echte<br />

Azubis sind, gelingt die Wissensvermittlung<br />

auf Augenhöhe.<br />

Das „binmirsicher“-Angebot thematisiert<br />

den Umgang mit Gefahrstoffen, behandelt<br />

verschiedene Arbeitsverfahren an<br />

und mit Maschinen (vom Bohren bis zum<br />

Schweißen) und bietet Grundlagen-Wissen<br />

zur Sicherheit auf dem Arbeitsweg,<br />

zur Arbeitskleidung oder zur Ersten Hilfe.<br />

Die Hefte können von Betrieben der Holzund<br />

Metallverarbeitung kostenfrei<br />

bestellt werden.<br />

Alle Materialien unter:<br />

www.bghm.de/binmirsicher<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

47


Lifesteel<br />

Bericht<br />

thyssenkrupp Steel und Grubenhelden gründen Modelabel<br />

Coole Kumpel<br />

Stahl ist vielseitig, modern und herausragend beim Recycling. All diese Eigenschaften vereint die neue Marke<br />

„august & alfred“: Nicht etwa eine neue Stahlgüte, sondern eine außergewöhnliche Kollektion aus Damen- und<br />

Herrenoberbekleidung sowie Accessoires, die in Kooperation mit dem Modelabel Grubenhelden entstanden ist.<br />

Das Besondere an der Kleidung:<br />

Sie wird aus ausrangierten<br />

Schmelzermänteln hergestellt, die<br />

spezielle, hitzebeständige Arbeitsschutzkleidung<br />

für die Mitarbeitenden<br />

auf dem Hüttenwerk. Die Kollektion<br />

wird in Zusammenarbeit der Duisburger<br />

Inklusionswerkstätten des<br />

Stahlherstellers mit dem Modelabel<br />

„Grubenhelden“ gefertigt.<br />

Dessen Gründer und Inhaber,<br />

Matthias Bohm, ist als Urenkel eines<br />

Bergmanns im Ruhrgebiet geboren<br />

und aufgewachsen. Vor einigen Jahren<br />

hat er seinen Job in der Marketingabteilung<br />

des FC Schalke 04 an<br />

den Nagel gehängt und sich mit dem<br />

Modelabel „Grubenhelden“ in seiner<br />

Heimatstadt Gladbeck einen Traum<br />

erfüllt.<br />

Sozial und lokal:<br />

Die Zweite Chance<br />

Die Accessoires und Zuschnitte für<br />

die Ruhrgebietsunikate werden zu<br />

100 % in Handarbeit hergestellt –<br />

und zwar von Mitarbeitenden in der<br />

Inklusionswerkstatt bei thyssenkrupp<br />

Steel in Duisburg, die trotz<br />

persönlicher Wendepunkte in ihrem<br />

Leben weitermachen und ihre<br />

Zukunft gestalten. „Unsere Mitarbeitenden<br />

können aufgrund ihres<br />

Erlebten nicht mehr an ihren<br />

ursprünglichen Arbeitsplätzen arbeiten,<br />

manche können nach ihrer<br />

Rückkehr, z.B. nach langer Krankheit,<br />

gar nicht mehr zurück in den<br />

Betrieb“, eläutert Frederik Hoffmann,<br />

Leiter des Bereichs Inklusion und<br />

treibende Kraft in der Kooperation.<br />

Diese Mitarbeitenden finden einen<br />

Arbeitsplatz in den betriebseigenen<br />

Duisburger Werkstätten, wo sie<br />

unter anderem für die Betriebe Sattler-,<br />

Schweiß-, Folier-, Gravier- und<br />

Näharbeiten erledigen.<br />

Für Hoffmanns Mitarbeitende<br />

sei das Kreieren von Mode ein komplett<br />

neues Beschäftigungsfeld und<br />

damit zu Beginn gewöhnungsbedürftig<br />

gewesen. Doch die eindrucksvollen<br />

Ergebnisse und die Chance, die<br />

Produkte auch außerhalb der Werkstore<br />

zu verkaufen, begeisterten die<br />

Mitarbeitenden recht schnell für die<br />

neue Aufgabe. Mitarbeitende, deren<br />

Leistungsfähigkeit sich gewandelt<br />

hat, weiter zu beschäftigen, gehöre<br />

eben zu der unternehmenseigenen<br />

sozialen Verantwortung. Mit einer<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


Inklusionsrate von 9,1 % übertrifft<br />

der Duisburger Stahlhersteller die<br />

geltenden Auflagen von 5 % erheblich.<br />

Fair und nachhaltig<br />

Auch die Arbeiten, die nicht in Duisburg<br />

ausgeführt werden, finden<br />

unter fairen Bedingungen statt und<br />

werden an Partner in der EU vergeben,<br />

die sich ebenfalls diesen Standards<br />

verpflichten. Zudem geht ein<br />

Teil des Erlöses aus dem Verkauf<br />

der Produkte von august & alfred an<br />

gemeinnützige Projekte. „Unsere<br />

Mode soll hochwertig und nachhaltig<br />

sein, daher lassen wir unsere Kollektionen<br />

schon immer in Portugal<br />

und Gladbeck fair nähen, und unsere<br />

Kunden wissen das zu schätzen“,<br />

erklärt Matthias Bohm die Ansprüche<br />

seines Labels Grubenhelden.<br />

„Die Idee, aus alten Schmelzermänteln<br />

neue Mode zu machen, ist<br />

kreativ, spannend – und nachhaltig.<br />

Hier treffen Tradition, Zukunft und<br />

urbanes Lebensgefühl perfekt<br />

zusammen“, sagt Markus Grolms,<br />

Personalvorstand bei thyssenkrupp<br />

Steel. „Und dass unsere Mitarbeitenden<br />

die Kollektion zu guten Teilen<br />

in unseren Inklusionswerkstätten<br />

fertigen, macht das Konzept zu etwas<br />

ganz Besonderem. Das Team von<br />

Grubenhelden und thyssenkrupp<br />

Steel hat mit Unternehmergeist,<br />

sozialem Engagement und viel Herzblut<br />

ein tolles Projekt auf die Beine<br />

gestellt.“<br />

Dass Stahl zu nahezu 100 %<br />

recyclingfähig ist, ist eine seiner<br />

herausragenden Eigenschaften.<br />

Diese Idee nimmt die Mode-Kooperation<br />

auf: Ausrangierte Schmelzermäntel<br />

werden so zu wertvollem<br />

Rohstoff. Wer neugierig auf die<br />

brandneue Kollektion ist, kann sie<br />

online oder auch in den Shops der<br />

Grubenhelden kaufen. 2<br />

Erhältlich sind die Kleidungsstücke<br />

online unter<br />

www.grubenhelden.de oder im<br />

lokalen Store.<br />

Lokale Grubenhelden-Stores gibt<br />

es im Oberhausener CentrO, auf<br />

der Zeche Zollverein sowie in<br />

Gladbeck (Adresse online auf<br />

grubenhelden.de).<br />

Bilder: thyssenkrupp<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|20<br />

49


Lifesteel<br />

XXXXX Nachricht A XXXXX<br />

Krimi von Christian Piskulla<br />

Das Stahlwerk<br />

1942. Der Zweite Weltkrieg tobt in Europa und der Welt. Die Herstellung<br />

von Rüstungsgütern hat Vorrang vor allem. In Deutschlands größtem<br />

Stahlwerk, der Germania Metall Union in Duisburg, läuft die Stahlproduktion<br />

auf Hochtouren. Doch es rumort in dem Werk: Ein Unbekannter<br />

ermordet innerhalb weniger Wochen mehrere Arbeiter und Angestellte.<br />

So lautet der Plot des Debütkrimis von Christian Piskulla – ein<br />

spannendes Lesevergnügen für kalte Herbst- und Wintertage.<br />

Als Krimiautor ist Christian Piskulla<br />

bisher nicht in Erscheinung getreten.<br />

Erfahrung mit dem Schreiben hat<br />

er jedoch zur Genüge. Als erfolgreicher<br />

Fachbuchautor in der Druck- und<br />

Medienbranche hat er bisher über 20<br />

Bücher veröffentlicht. Er geht dabei<br />

einen eigenen Weg: Seine Bücher veröffentlicht<br />

er ausschließlich über seinen<br />

eigenen Verlag. Nun hat sich Christian<br />

Piskulla dem Krimi zugewandt – und<br />

einen Stahlthriller geschrieben.<br />

Piskulla kennt die Welt, von der er<br />

schreibt aus eigener Anschauung. Als<br />

Kind ist er direkt<br />

neben den Stahlwerken<br />

der<br />

Peine-Salzgitter<br />

AG aufgewachsen,<br />

berichtet er<br />

in einem Interview<br />

mit krimicouch.de.<br />

Auch<br />

der Großvater<br />

väterlicherseits<br />

und der Vater<br />

arbeiteten in diesem Stahlwerk. Und er<br />

selbst hat als junger Mann unter anderem<br />

als Kranfahrer in einem großen<br />

Stahlwerk gearbeitet.<br />

Ein ungewöhnlicher Ermittler<br />

Worum geht es nun in dem Krimi? Angesichts<br />

der Morde weigern sich viele<br />

Arbeiter, in entlegenen Bereichen des<br />

Stahlwerks zu arbeiten. Nachtschichten<br />

können nicht besetzt werden, die Produktion<br />

ist in Gefahr. Das Rüstungsministerium<br />

zeigt sich besorgt. Wer ist der<br />

Täter? Ist es ein Psychopath oder handelt<br />

es sich um eine subtile Form der Sabotage?<br />

Werkschutz und Polizei sind mit<br />

der Situation überfordert. Die Werksleitung<br />

entschließt sich daher zu einem<br />

ungewöhnlichen Schritt. Sie beauftragt<br />

„Es war mir wichtig, dem<br />

Leser ein möglichst authentisches<br />

Bild des Arbeitermilieus<br />

und der Lebensumstände<br />

im Jahre 1942 zu<br />

vermitteln. Denn erst durch<br />

dieses Bild trägt sich auch die<br />

Geschichte des Buches.“<br />

Christian Piskulla<br />

den Zwangsarbeiter Jarek Kruppa, vor<br />

dem Krieg Kriminalkommissar in Warschau,<br />

nach dem Mörder zu suchen.<br />

Der Jäger wird zum Gejagten<br />

Kruppa stellt schnell fest, dass das<br />

Stahlwerk der perfekte Ort für einen<br />

Serienmörder ist. Er taucht tief ein in<br />

die dunklen Hallen, kilometerlangen<br />

Tunnel und tiefen Keller des riesigen<br />

Stahlwerks. Schließlich kommt er hinter<br />

das Geheimnis des Mörders – und<br />

wird vom Jäger zum Gejagten.<br />

Die Figur des Ermittlers, ein polnischer<br />

Zwangsarbeiter,<br />

der von der<br />

Führungsetage<br />

aus Verzweiflung<br />

mit der<br />

Aufgabe betraut<br />

wird, die Morde<br />

aufzuklären ist<br />

sogar angelehnt<br />

an den Großvater<br />

mütterlicherseits<br />

von Christian Piskulla. Der<br />

Pole wurde von den Nazis in ein Hüttenwerk<br />

nach Stettin verschleppt und<br />

musste dort als Zwangsarbeiter mehrere<br />

Jahre am Hochofen arbeiten. 2<br />

Weitere Infos zum Buch und zum<br />

Autor unter www.das-stahlwerk.de.<br />

Ein Probekapitel als PDF gibt es unter<br />

bit.ly/stahlwerkkrimi<br />

Eine Rezension von krimi-couch.de gibt<br />

es unterbit.ly/stahlkrimirezension.<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel,<br />

Produktion und Verarbeitung<br />

Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Markus Huneke (Chefredakteur)<br />

Telefon +49 211 86497-24<br />

E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon+49 211 86497-21<br />

E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon +49 211 86497-0<br />

Telefax +49 211 86497-22<br />

Layout:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland<br />

zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.<br />

Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung<br />

einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -<br />

ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die<br />

Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug<br />

eines Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />

im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />

enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Anzeigenpreis:<br />

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 37.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />

Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und<br />

Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />

Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter<br />

auf die gleichzeitige Verwendung männlicher<br />

und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,<br />

dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />

Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />

verwendet und entsprechende Begriffe häufig<br />

eingedeutscht werden.<br />

International Standard Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />

Papier hergestellt.<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


BERUFSBILDUNG 20/21<br />

<br />

SEMINARTHEMA TERMIN ORT<br />

PRÜFBESCHEINIGUNGEN 19.01.2021<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind vorbehalten. Über weitere Details<br />

sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />

» <br />

www.stahlhandel.com/seminare


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