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PINwand Nr 316

Weinmailing Ausgabe November - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

Weinmailing Ausgabe November - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

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Massolino<br />

PIEMONT ITALIEN<br />

P I N W A N D ° 3 1 6<br />

TELMO RODRÍGUEZ<br />

Bodega Lanzaga – Zurück in die Zukunft<br />

Die Vision: „Den besten Rioja des 18. (!) Jahrhunderts machen!“<br />

Erlesene Weine und Feinkost November 2020<br />

1


PINWAND °<strong>316</strong> November 2020<br />

FRANKREICH<br />

Domaine Clos des Papes | Châteauneuf-du-Pape. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Parker: „2018 – ein weiterer großartiger Jahrgang dieses Guts!“. Jeb Dunnuck: „Welch wunderschöne Eleganz,<br />

mir kommt ein Grand Cru aus dem Burgund in den Sinn!“ Und endlich wieder verfügbar: der neue Petit Vin d’Avril!<br />

Domaine de Boudau | Roussillon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Unsere Preis-Genuss-Wunder vom Fuße der Pyrenäen. Der Inbegriff der unschlagbaren<br />

Preiswürdigkeit der Weine aus dem Midi, in Weiß, Rosé und Rot. Nicht umsonst Publikumsliebling!<br />

Domaine Jacques-Frédéric Mugnier | Burgund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Der Inbegriff eines feinen und eleganten Pinot-Stils aus dem Burgund. Weltklasse! Legende!<br />

Besser geht nicht, nur anders!<br />

Domaine Jean-Louis Chave | Rhône. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Allein schon der Name genießt Weltruf und seine Nennung löst Gänsehaut aus: wunderbare<br />

Rhône-Weine von einem der großen Altmeister!<br />

Maison Bouvet-Ladubay | Loire . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Jeder Tag ein Fest. Weinwirtschaft: „Die mit Abstand besten Crémants von der Loire!“.<br />

Mit attraktiven Paket-Preisen!<br />

Champagne Jacquesson | Champagne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Schäumende Meisterwerke, die große Emotionen auslösen!<br />

Einer der Top-Produzenten für Weltklasse-Champagner!<br />

Château Bel-Air Marquis d‘Aligre | Bordeaux . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

„Der Rayas von Margaux!“ Jacques Perrin. Einer der pursten und subtilsten Bordeaux,<br />

ein Wein wie aus der Zeit gefallen.<br />

ÖSTERREICH<br />

Weingut Johannes Hirsch | Kamptal. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Überragend – 2019, ein fast perfekter Jahrgang für einen der begeisterndsten Weißweinwinzer ganz<br />

Österreichs! Durch die Bank spektakuläre Bewertungen!<br />

ITALIEN<br />

Chiara Condello | Emilia-Romagna. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Ein wahrgewordenes Weinmärchen: elfenhafte Weine voll innerer Schönheit und bezaubernder Anmut.<br />

Brandaktuell: 3 Gläser im Gambero Rosso und Gold beim WineHunterAward für Lucciole 2017,<br />

für den Predappio 2017 sogar 95 Punkte im ‚Guida Essenziale ai Vini d’Italia 2021‘!<br />

Riecine | Toskana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Eine Stilikone aus der Toskana: unverfälschte, authentische Chianti. 99 Punkte für den Chianti Classico<br />

von Gardini! 3 Gläser im Gambero Rosso für La Gioia und 98 Punkte für die grandiose Riserva von Gardini!<br />

SPANIEN<br />

NEU: Bodega Lanzaga- Telmo Rodriguez | Rioja . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

Zurück in die Zukunft. Die Essenz der alten Rioja.<br />

Alvaro Palacios | Priorat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

Traumweine vom Wanderer zwischen den Welten! Geniale Prioratweine voller Finesse<br />

aus fulminantem Jahrgang.<br />

DEUTSCHLAND<br />

Weingut Jakob Schneider | Nahe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />

Gault&Millau: „Die Glückseligkeit im Programm!“ Jakob liefert eine brillante<br />

2019er-Kollektion mit Spitzenwertungen von Stuart Pigott!<br />

Weingut Georg Breuer | Rheingau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />

Fein, rein, elegant, komplex, tief. Für viele Weinliebhaber mit die schönsten Rieslinge Deutschlands!<br />

Ein Lieblingsweingut der Pinard-Crew!<br />

2 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


November 2020<br />

PINWAND °<strong>316</strong><br />

pinwandº<strong>316</strong><br />

Liebe Freunde von Pinard de Picard,<br />

Telmo Rodríguez ist ein ‚Hansdampf in allen Gassen‘, wie ein Wirbelwind<br />

fegt er durch Spanien und hat viele visionäre Projekte angestoßen<br />

und sich in besonderem Maße um die Entwicklung des<br />

spanischen Weinbaus verdient gemacht. Heute stellen wir Ihnen<br />

eine der spannendsten Bodegas vor: Lanzaga aus der Rioja, gegründet<br />

mit dem Anspruch, zurück zu den Wurzeln des geschichtsträchtigen<br />

Anbaugebiets zu gelangen und „den besten Rioja des<br />

18. (!) Jahrhunderts zu vinifizieren!” Mit seinem ‚Lanzaga‘ ist er diesem<br />

Ziel bereits ein gutes Stück näher gekommen.<br />

Nicht weniger spektakulär sind die Weine von Álvaro Palacios,<br />

ebenfalls eine lebende Ikone in Spanien. Sein Markenzeichen sind<br />

unglaublich ausgewogene, perfekt ausbalancierte Weine, wie keinem<br />

Zweiten gelingt ihm der Brückenschlag zwischen Tradition<br />

und Moderne.<br />

Der Jahrgang 2019 wird durch die Bank von den Kritikern gefeiert<br />

(Ein 100 Punkte-Jahrgang), Jakob Schneider brilliert mit Top-<br />

Nahe-Weinen mit einem unschlagbaren Preis-Genuss-Verhältnis<br />

und Theresa Breuer stellt eine faszinierende Kollektion von<br />

Hammer-Rieslingen aus dem Rheingau vor – schlichtweg genial!<br />

Ebenfalls besonders erwähnen wollen wir an dieser Stelle den<br />

stillen Revoluzzer aus dem Kamptal, Johannes Hirsch, der in aller<br />

Unaufgeregtheit eine ÜBERRAGENDE 2019er-Phalanx von Grünen<br />

Veltlinern und Rieslingen auf die Flasche gezogen hat, die fast<br />

sprachlos macht. Auf homogen allerhöchstem Niveau hat er die<br />

vielleicht beste Kollektion seine Lebens vinifiziert!<br />

Frankreich glänzt mit seinen großen Klassikern: Mugnier, Clos des<br />

Papes, Jacquesson, Chave, die Aneinanderreihung dieser berühmten<br />

Namen liest sich wie das Inhaltsverzeichnis der ‚Hall of Fame‘<br />

des französischen Weins, dazu die Publikumslieblinge Bouvet-<br />

Ladubay und Boudau!<br />

Und aus Italien dürfen wir Ihnen zwei unserer absoluten Lieblingsweingüter<br />

präsentieren, mit Riecine und Chiara Condello ist zweimal<br />

Sangiovese das Thema, zwei unterschiedliche Regionen zwar,<br />

aber eine große Überschrift: Eleganz und Finesse vor Kraft und<br />

Power, für uns mit das Schönste, was man aus Sangiovese machen<br />

kann. Traumhaft!<br />

Wir wünschen Ihnen allen viel Spaß beim Schmökern,<br />

bleiben Sie alle gesund!<br />

Versandkonditionen<br />

innerhalb Deutschlands!<br />

Frei Haus ab 95,00 €<br />

oder ab 12 Flaschen<br />

(Weine, Spirituosen & Olivenöle)<br />

Für Bestellungen unterhalb der Freihausgrenze erheben<br />

wir eine Versandkostenpauschale von 6,50 €<br />

Ralf Zimmermann,<br />

Markus Budai &<br />

Toni Aguado<br />

und das Team von Pinard de Picard<br />

3


FRANKREICH CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE<br />

Clos des Papes<br />

Clos des Papes<br />

CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE<br />

Clos des Papes: Aristokrat von der südlichen Rhône<br />

und biodynamische Legende der Appellation!<br />

Parker: „Clos des Papes ist eines der Referenzgüter für<br />

traditionelle und lagerfähige Châteauneuf du Pape!“<br />

„Clos des Papes 2018: Welch wunderschöne Eleganz,<br />

mir kommt ein Grand Cru aus dem Burgund in den Sinn!“<br />

Jeb Dunnuck<br />

„L’homme fait la difference“, sagen die Franzosen über große<br />

Winzerpersönlichkeiten, was wörtlich übersetzt bedeutet: „Der<br />

Mensch macht den Unterschied.“ Denn neben dem unverzichtbaren<br />

Schatz einer großen Lage, ist es immer und immer und<br />

immer der Winzer, oder – im Falle dieses traditionsreichen Guts<br />

– eine ganze Familiendynastie, deren unermüdliches Qualitätsstreben<br />

die Charakteristika eines großartigen Terroirs mit dem<br />

erlesenen und feinen Stil der Weine verbindet, den nur ein genialer<br />

Schöpfer so feinfühlig zu interpretieren und herauszuarbeiten<br />

versteht. Kein anderes Gut, mit Ausnahme von Beaucastel,<br />

verkörpert auch nur annähernd die Tradition und glorreiche<br />

Vergangenheit einer der besten Appellationen der Welt, wie die<br />

Châteauneuf-du-Pape-Dynastie schlechthin. Denn die Familie<br />

Avril, Eigentümerin dieser alteingesessenen Familiendomaine,<br />

ist bereits seit Anfang des 17. Jahrhunderts inmitten dieser<br />

„Wallfahrtstätte“ für Weinenthusiasten ansässig, und ihre weltweit<br />

berühmten, klassisch eleganten, finessenreichen Gewächse<br />

nicht von ungefähr schon immer heiß begehrt. Das gilt nicht<br />

etwa nur für eine bloß in homöopathischen Dosen erzeugte<br />

Spitzencuvée! Nein, der traditionsbewusste Paul Avril, dessen<br />

Erbe von Sohn Vincent weitergeführt wird, war vehement ge-<br />

4 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Clos des Papes<br />

CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE FRANKREICH<br />

und finessenreicher kann kein Châteauneuf-du-Pape schmecken<br />

– nur anders! Die enorme Komplexität verdanken die Weine<br />

aber auch den verstreut über die ganze Appellation liegenden<br />

80 (!) Parzellen, die über sehr unterschiedliche Böden verfügen,<br />

von den Sandböden im Westen bis hin zu den steinigen Lehmund<br />

Kalksteinböden im Nordosten. So vereint die vollendete<br />

Cuvée die Vorteile der unterschiedlichen Bodenformationen<br />

und der vielfältigen Rebsorten. Deutlich schmeckbar ist aber<br />

auch der Anteil von 7 Hektar uralter Reben, die in den berühmtesten<br />

Parzellen von Châteauneuf-du-Pape, auf der Hochebene<br />

von Crau, erzeugt werden. Vincent Avril erntet zudem „derart<br />

wenig, dass kaum ein Winzer in Frankreich oder anderswo auf<br />

der Welt diesen Verlust an Menge hinnehmen würde“.<br />

© Marc Ginot<br />

Die Kellerarbeit findet, ganz traditionell und vorbildlich behutsam,<br />

bei (übers Jahr) konstanten 12 °C statt. Nach der extrem<br />

schonenden Vinifikation ohne Pigeage werden alle Rebsorten<br />

gemeinsam in großen Holzfässern ausgebaut und so sorgfältig<br />

wie möglich unfiltriert abgefüllt. Keine Barriques, keine törichten<br />

Moden, Klassik pur! Jung schon häufig sehr ansprechend,<br />

gehören diese Gewächse aus der Kategorie „persönliche Lieblingsweine“<br />

zu den langlebigsten Tropfen der Appellation – ein<br />

großer Wein und ein Muss für alle Liebhaber nobler Châteauneuf-du-Pape-Gewächse.<br />

gen die Erzeugung von Luxuscuvées, auch, weil er ohnehin seit<br />

Jahrzehnten das Lesegut, das seinen Ansprüchen nicht genügte,<br />

an négociants weiterverkaufte. Daher gibt es in jedem Jahr<br />

nur einen roten und einen weißen Châteauneuf, von gänzlich<br />

traditioneller Machart, nicht manipuliert, weder geschönt noch<br />

filtriert – aber mit maßstabsetzender Finesse und Eleganz:<br />

„Tiefgründigkeit, Geradlinigkeit, Frische. Weine, bei denen<br />

einem nicht die Schwere zu Kopf steigt, wie man es bei vielen<br />

Weinen aus dem Süden erlebt.“ – so Michel Bettane, der große<br />

Mann des französischen Weinjournalismus. Was uns schon immer<br />

besonders an dem roten Châteauneuf von Clos des Papes<br />

gefallen hat, ist seine innere Harmonie, seine Balance und das<br />

Fehlen jeglicher marmeladiger, überreifer Noten. Klassischer<br />

5


FRANKREICH CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE<br />

Clos des Papes<br />

LE PETIT VIN D’AVRIL, ROUGE 2019<br />

Monsieur Avril, Clos des Papes und ein „kleiner“ Tischwein<br />

FRS170319 Le Petit Vin d’Avril rouge 2019 Diam-Kork 15,5% Vol. 19,73 €/l 14,80 €<br />

Neben seinem Weltklasse-Rotwein vinifiziert Vincent<br />

Avril auch einen herrlich unkomplizierten Alltagswein<br />

von exzellenten Weinbergen in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

zu Châteauneuf-du-Pape, die neben den traditionellen<br />

Rebsorten der Region auch einen kleinen<br />

Anteil von Trauben der Edelreben Merlot und Cabernet-Sauvignon<br />

enthalten. Außerdem verwendet Avril<br />

hier Trauben von jüngerem Rebmaterial, die später<br />

einmal Bestandteil des grand vin von Clos des Papes<br />

sein werden. Der sehr dichte, fast dunkelviolettrote<br />

vin de pays duftet nach schwarzen Johannisbeeren,<br />

dunklen Kirschen, reifen Brombeeren, einem Hauch<br />

Vanille und Pflaume, nach einer Weile im Glas zart rauchig.<br />

Am Gaumen wirkt Vincent Avrils „kleiner Wein“<br />

wunderbar (trink-)reif und harmonisch, die stattlichen<br />

15,5 Vol.-% sind perfekt eingearbeitet („gefühlt“ liegen<br />

wir bei gerade einmal 13+ Vol.-%). Die samtigen, aber<br />

präsenten Tannine verleihen dem dicht gewirkten<br />

Wein (jetzt noch mehr dunkle Frucht, Süßholz, mit<br />

Meersalzflocken versetzte Schokolade, zartestes Walnussbitter,<br />

Gewürze) eine sehr schöne Struktur – unverkennbar<br />

die Handschrift eines begnadeten Winzers<br />

und meilenweit entfernt von typischen „Brot-und-Butter“-Weinen,<br />

die, so muss man annehmen, nur ihrer<br />

marmeladenartigen Stilistik wegen so heißen. Ganz<br />

anders dieser wirklich traumhafte, im besten Sinne<br />

„gemütliche“, weil die Stimmungslage extrem aufhellende,<br />

ja euphorisierende Alltagswein, der ohne einen<br />

Jahreszahl auf dem Etikett auskommt. Als Assemblage<br />

mehrerer Jahrgänge demonstriert er aufs Schönste,<br />

wie animierend, wie spannend Harmonie und Balance<br />

im Glas sein können. Von der Qualität dieser traumhaften<br />

Cuvée (Grenache, Syrah, Mourvèdre, Cabernet<br />

Sauvignon, Merlot, Marselan und Caledoc) kann<br />

so mancher Châteauneuf-du-Pape nur träumen! Und<br />

dann ist da noch dieser äußerst sympathische Preis …<br />

6 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020<br />

© Marc Ginot


Clos des Papes<br />

CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE FRANKREICH<br />

94+ Punkte<br />

© Marc Ginot<br />

PARKER<br />

94 Punkte<br />

CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE, BLANC 2019<br />

DUNNUCK<br />

Rara avis – Weißweinklassiker aus Châteauneuf-du-Pape<br />

FRS170219 Châteauneuf-du-Pape, BLANC 2019 14% Vol. 93,20 €/l 69,90 €<br />

94+ Punkte: „Das ist einer der beeindruckendsten<br />

Weißweine, die ich von diesem Benchmark-Weinguts<br />

verkostet habe.“ – Joe Czerwinski (Parker)<br />

94 Punkte – Jeb Dunnuck<br />

Vincent Avril vinifiziert mit seinem weißen Châteauneuf-du-Pape<br />

aus den Rebsorten Roussanne, Grenache<br />

Blanc, Clairette, Picpoul, Picardan, und Bourboulenc<br />

eine Rhône-Legende. Dieser absolut magische<br />

Wein zählt zu Recht zu den größten Weißweinen<br />

Frankreichs und besitzt darüber hinaus einen schon<br />

fast mythischen Status, da er – was in dieser Region<br />

zumindest für einen Weißwein geradezu gewohnheitsbedürftig<br />

ist – da er über ein enormes Alterungspotenzial<br />

verfügt. Was möglicherweise daher rührt,<br />

dass die die früher reifenden Rebsorten zum optimalen<br />

Zeitpunkt spontan vergoren werden, der Most<br />

der später geernteten Sorten kontinuierlich dazugegeben<br />

wird, was sich unter Umständen über mehrere<br />

Wochen hinziehen kann. Und weil Vincent Avril den<br />

biologischen Säureabbau vermeidet (Malo ist tabu!),<br />

gerät dieser Klassiker – im Gegensatz zu den häufig<br />

zu cremigen, leicht fetten weiße Châteauneufs – stets<br />

extrem frisch und präzise. Das kann zwar in der Jugend<br />

ganz schön mächtig wirken, allerdings halten sich bei<br />

Clos des Papes Intensität und Trinkfluss brillant die<br />

Waage – hier ist ein Meister am Werk!<br />

2019 war ein vergleichsweise unkompliziertes Jahr,<br />

nicht zu vergleichen mit den – was die Erntemengen<br />

betraf – Problem- bis Katastrophenjahrgängen 2017<br />

und 2018. Und dennoch ist dieser Wein bedauerlicherweise<br />

nicht in großen Mengen vorhanden, die Allokationen<br />

sind leider nicht allzu üppig … Wir können Sie<br />

nur ermutigen, bald zu ordern, denn das eingangs erwähnte<br />

unkomplizierte Jahr 2019 kristallisiert sich zum<br />

Spitzenjahrgang heraus – Clos des Papes at its very<br />

best! Wer könnte bei diesem traumhaften Bouquet,<br />

das zwischen perfekter und fast schon ätherischer<br />

Frische changiert, widerstehen? Intensiv zitrische Noten<br />

(reife Cedrat-Zitronen, Grapefruit, Lemon Curd,<br />

ein Hauch Zitronenthymian), Blüten und Blütenhonig,<br />

dazu Anis und Melone. Am Gaumen druckvoll,<br />

ja mächtig, dabei mit einem enormen Trinkfluss, wieder<br />

Melone, reife Apfel und Birnenfrucht, die Frische<br />

und Saftigkeit von Salicorn, etwas Litschi und eine an<br />

feuchten, zerriebenen Stein erinnernde Mineralität.<br />

Grandioses Spiel von zarter, leicht salziger Säure und<br />

Frucht, das sich vor allem im extrem langen Nachhall<br />

als ungemein belebendes Element erweist. Wir haben<br />

schon den Vorgängerjahrgängen eine großartiges Alterungspotenzial<br />

bescheinigt – aber dieser hier kann<br />

noch einmal deutlich mehr! Natürlich ist der Wein<br />

schon jetzt eine Wucht und Trinkvergnügen sondergleichen.<br />

Aber mit der Reife von mehr als zehn Jahren<br />

(wir geben dem blanc von Monsieur Avril ohne zu<br />

zögern 20+!) gewinnt er eine ganz neue Dimension,<br />

die man so kaum erwarten würde: Konzentration und<br />

Transparenz in einem! Das Spannende daran ist, das<br />

zwischen diesen beiden Stadien kaum eine Entwicklung<br />

stattfindet und der Wein nicht zu altern scheint.<br />

Daher sollte man ihn sich entweder jetzt ganz jung in<br />

den ersten vier Jahren vornehmen oder in erst einmal<br />

für ein (gutes) Jahrzehnt im Keller vergessen. Oder<br />

doch zwei (oder vier) Flaschen kaufen? Wie auch immer<br />

man es angeht, dieser Weintyp, der so nur an der<br />

Rhône existiert, begeistert: ein Chef d‘Œu v re!<br />

Jetzt bis 2023, dann ab 2029 bis 2040+.<br />

7


FRANKREICH CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE<br />

Clos des Papes<br />

CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE, ROUGE 2018<br />

Ultra-rar: Clos des Papes, Châteauneuf-du-Pape mit maximalem Ausdruck!<br />

FRS170118 Châteauneuf-du-Pape, rouge 2018 15% Vol. 113,33 €/l 85,00 €<br />

FRS170118M Châteauneuf-du-Pape, rouge 2018 MAGNUM 15% Vol. 116,66 €/l 175,00 €<br />

96 Punkte<br />

DECANTER<br />

96 Punkte<br />

DUNNUCK<br />

96 Punkte: „Er besitzt diese schöne Eleganz (man<br />

ist wieder an einen Grand Cru aus dem Burgund erinnert)<br />

gepaart mit großer Intensität und Länge.“<br />

– Jeb Dunnuck<br />

95 Punkte: „Der 2018er Châteauneuf-du-Pape ist ein<br />

weiterer grandioser Jahrgang dieses Weinguts.“<br />

– Joe Czerwinski (Parker)<br />

Vincent Avril produziert ungemein komplexe,terroirgeprägte,<br />

traditionelle Châteauneuf-Weine<br />

alter Schule ohne jeden Barriqueausbau<br />

(dafür umso mehr Finesse!).<br />

Dabei verwendet er sämtliche der in der<br />

Appellation zugelassenen Traubensorten,<br />

die bei ihm selbstverständlich von alten<br />

Reben stammen. Der nach Prinzipien des<br />

biodynamischen Anbaus vinifizierte 2018er<br />

Clos des Papes besteht zu einem Großteil<br />

aus Grenache und Mourvèdre. Besonders<br />

letztere spielt eine tragende Rolle, sorgt<br />

sie doch auch in wärmeren Jahrgängen für<br />

die notwendige Frische im Wein. Grenache dagegen<br />

ist das Rückgrat dieses grand vins, die entscheidende<br />

Komponente für Langlebigkeit und Struktur dieses<br />

mächtigen Weins. Vincent Avrils Klassiker sieht niemals<br />

neues Holz und Rappen. All dies, in Verbindung<br />

mit der hohen Reife des Lesematerials, ergibt einen<br />

extrem seidigen und feinen Châteauneuf-du-Pape,<br />

dessen charakteristische Aromatik stets von süßlichreifen<br />

Früchten dominiert wird. Dieser dicht granatfarbene<br />

Rotwein zeigt bereits allein im wuchtigen<br />

Bouquet, welch Klasse 2018 an der Südrhône besitzen<br />

kann. Jeb Dunnuck fühlt sich stilistisch an 1999 und<br />

2004 mit einer Spur 2006 erinnert , was bei einem<br />

derart „finsteren“ Jahrgang (Erklärung folgt!) wie 2018<br />

einem Ritterschlag nebst Erhebung in den (Hoch-)<br />

Adelstand gleichkommt! Ein Wein jedenfalls, der mit<br />

2017, 2016 und 2010 zu den größten Jahrgängen der<br />

2000er gezählt werden muss und den Mythos Clos<br />

des Papes begründet.<br />

Der dicht lilafarbene Clos des Papes duftet charmant,<br />

intensiv und mit feiner Süße nach Schattenmorellen,<br />

Blau- und Johannisbeeren, nach einiger Zeit auch reifen<br />

Himbeeren. Wie schon der Vorgängerjahrgang,<br />

der im Duft fast an Kirschgeist, an die konzentrierte,<br />

ätherische Essenz der Frucht (Fruchtfleisch, Kerne und<br />

Schale inklusive) erinnerte, ist die Nase auch diesmal<br />

spektakulär. Die Kirsche wird diesmal von deutlich<br />

mehr „dunklen“ Gewürzen (Zimt und Macis-Blüte,<br />

Sternanisnoten, schwarzer Pfeffer) sowie noch grünen<br />

Kaffeebohnen und Leder grundiert: phänomenal! Am<br />

Gaumen zeigt sich der 2018er mit wunderbar seidigen,<br />

fast schmelzenden hinter der hinreißenden Fruchtpräsenz<br />

(jetzt deutlich mehr reife, dabei frische Waldbeeren<br />

als Kirsche – Mourvèdre!). Eine feine, herrlich<br />

belebende Säureader (wer will schon ein „Absacken“<br />

in bloße Fruchtigkeit?) zieht sich durch den Wein. Vincent<br />

Avril holt hier ein Maximum aus dem minimalen<br />

Jahrgang heraus. „Minimal“, weil sich 2018 als das „Jahr<br />

des Mehltaus“ entpuppt hat. Die schon 2017 auf die<br />

Hälfte eingeschmolzene Erntemenge hat sich im Kalamitäten-Jahrgang<br />

von 2018 noch einmal verringert!<br />

Die Allokationen darf man mit Fug und Recht als „homöopathische<br />

Dosen“ bezeichnen. Was ein Jammer,<br />

bei so einem phänomenalen, hochkomplexen Wein,<br />

der uns mit seiner „magischen“ Melange von Intensität<br />

und Finesse immer weiter in seinen Bann zieht!<br />

Dank der Kaltmazeration der Trauben, machen sich<br />

diese schon im jugendlichen Alter als vitalisierendes<br />

Element bemerkbar, zeigen sich glockenhell, präzise,<br />

niemals verkitscht. Auch 2018 ist ein vin de garde, dessen<br />

Potenzial und Kraft das Alleinstellungsmerkmal<br />

der Kreszenzen von der südlichen Rhône verdeutlicht,<br />

der allerdings jetzt schon mit großem Genuss (etwas<br />

Muße und ein entsprechend großes Glas vorausgesetzt)<br />

über einen Abend getrunken werden kann, dabei<br />

beredt und eindrucksvoll die Faszination Châteauneufs<br />

veranschaulicht. Ein funkelndes, kostbares Juwel<br />

von Wein!<br />

Schon jetzt ein grandioses Erlebnis, perfekt wohl ab 2035<br />

bis 2048+.<br />

8 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Clos des Papes<br />

CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE FRANKREICH<br />

© Marc Ginot<br />

9


FRANKREICH ROUSSILLON<br />

Boudau<br />

Domaine<br />

Boudau<br />

ROUSSILLON<br />

Gelegen am Fuße der majestätischen Pyrenäen, gefeiert<br />

von unseren Kunden und der Fachpresse gleichermaßen<br />

wegen des spektakulären Preis- Genuss-Verhältnisses<br />

ihrer Weine!<br />

Das Roussillon ist eine begeisternd schöne Region. Spektakulär<br />

der Blick auf die majestätischen Pyrenäen, das gewaltige Bergmassiv,<br />

das den Charakter der Region prägt. Im frühen Herbst,<br />

wenn deren Spitzen am Horizont bereits mit Schnee bedeckt<br />

sind, kontrastiert das Weiß des Gebirges mit dem Goldgelb der<br />

Weinberge, dem Grün der Weiden und Wälder und dem Blau<br />

des Mittelmeers. Gänsehautatmosphäre! Spektakulär wie diese<br />

atemberaubende Landschaft auch das Aufsehen in der Weinwelt<br />

über Jahre hinweg und insbesondere nach Bewertungen<br />

der REVUE DU VIN DE FRANCE, Frankreichs wichtigster Weinzeitschrift.<br />

Sie stellte in ihrer Jahrgangsdegustation zwei Weine<br />

unseres kleinen Kultweingutes, der Domaine Boudau, auf eine<br />

Stufe mit den Prestigeweinen des Roussillon, und das trotz ihrer<br />

so ungemein fairen Preise. Chapeau!<br />

Kein Wunder, dass diese betörenden Weine heute als einige<br />

der heißesten Tipps Südfrankreichs gehandelt werden und bei<br />

Pinard de Picard zu den größten Rennern des Programms zählen.<br />

Zwei Gründe gibt es für diese großartigen Qualitäten: Bestes<br />

Rebmaterial, das aus den berühmtesten Lagen aus Châteauneuf-du-Pape<br />

stammt und die handwerklich und ökologisch<br />

vorbildliche Weinbergsarbeit (ab dem Jahrgang 2020 dann auch<br />

bio-zertifiziert) der sympathischen Boudau-Geschwister Véronique<br />

und Pierre auf ihren erstklassigen Terroirs. Allerdings findet<br />

sich kein (im Roussillon ansonsten häufig vorkommender) Schiefer<br />

unter diesen hochwertigen Lagen. Sie sind stattdessen von<br />

Kalk- und Tonanteilen geprägt, so dass die betörenden Weine<br />

der Domaine Boudau in ihrem feinwürzigen und tieffruchtigen<br />

Charakter eine singuläre Stilistik besitzen und gänzlich anders<br />

10 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Boudau<br />

ROUSSILLON FRANKREICH<br />

dann seine Lieblingsweine mit der begehrten Saint Bacchus-<br />

Trophäe aus. Seit 10 Jahren wurde kein Winzer mehr mit drei<br />

Weinen gleichzeitig ausgezeichnet! Doch bereits viermal wurde<br />

diese große Ehre unserer Domaine Boudau zuteil: Herzlichen<br />

Glückwunsch dem sympathischen Geschwisterpaar Véronique<br />

und Pierre Boudau, die seit vielen Jahren mit visionärer Weitsicht<br />

und Tatkraft dieses Mustergut in einer wunderschönen<br />

Region leiten! Und weiter geht es mit den Auszeichnungen: Im<br />

„Guide des Meilleurs Vins de France“ erhält die Domaine Boudau<br />

die Auszeichnung für ein „exzellentes Preis-Genuss- Verhältnis<br />

seiner Weine“!<br />

Noch ein ganz großer Coup: „Mythische Weine“ empfahl<br />

Frankreichs renommierte Weinzeitschrift „REVUE DU VIN DE<br />

FRANCE ihren Lesern vor vier Jahren. Hochwertige Weltklasseweine<br />

von Beaucastel, Guigal, Dujac, Margaux oder Cheval<br />

Blanc. Und konnte auch ein paar echte Geheimtipps mit einer<br />

traumhaften Preis-Genuss-Relation verraten: So erhielt unser<br />

Bestseller ‚Henri Boudau’ unserer Domaine Boudau vom Fuße<br />

der majestätischen Pyrenäen eine sagenhafte Bewertung angesichts<br />

seines höchst attraktiven Preises. 16,5/20 Punkten sind<br />

geradezu eine Sensation. Wahrlich: Die bezaubernden Tropfen<br />

von Boudau gehören zu den größten Schnäppchen des französischen<br />

Südens! Santé!<br />

© Marc Ginot<br />

im Charakter sind als beispielsweise die Weltklasse-Weine von<br />

Gérard und Lionel Gauby.<br />

Diese auf eine wollüstig-pralle Frucht setzende Stilistik von<br />

Véronique und Pierre begeistert unsere Kunden und (wie oben<br />

erwähnt) die Fachpresse gleichermaßen: Im letzten Jahrzehnt<br />

hat unsere Vorzeigedomaine bis dato einzigartige Ehrungen<br />

erhalten: Saint Bacchus ist ein renommiertes Weinfest, das im<br />

Roussillon jedes Jahr ausgiebig gefeiert wird. Die Weinbruderschaft<br />

der Maître Tasteurs du Roussillon trifft hierzu eine Vorauswahl<br />

der besten Gewächse der Region aus jeder Lage und<br />

präsentiert diese Weine während des Festes einer renommierten,<br />

hochkarätig besetzten Jury erfahrener Verkoster aus mehreren<br />

Ländern. Nach einer Blindverkostung zeichnet das Gremi<br />

© Marc Ginot<br />

11


FRANKREICH ROUSSILLON<br />

Boudau<br />

PETIT CLOSI, ROSÉ 2019<br />

So geht Rosé: Wollüstig-pralles Fruchtvergnügen mit Niveau<br />

und einem herrlichen, seidig und elegant erfrischendem Mundgefühl<br />

FRO030619 Petit Closi, rosé 2019 KK 12,5% Vol. 10,60 €/l 7,95 €<br />

Vielleicht ist es schon die kräftige Farbe, die bei dieser<br />

typischen Cuvée aus Syrah, Grenache noir und<br />

Cinsault verrät: Hier kommt kein Leisetreter, sondern<br />

ein fröhlicher, fruchtig-aromatischer Rosé-Vertreter<br />

aus Südfrankreich. Und das ist gut, denn erst bringt<br />

dieser verführerische Himbeerduft mit einem Hauch<br />

Cassis und einer Pink Grapefruit-Frische im Bouquet<br />

die Säfte im Mund gehörig in Wallung. Dann setzt<br />

sich immer mehr aromenstarke reife Erdbeere durch.<br />

Und weil unterschwellig eine mediterrane kräuterige<br />

Würze und „coole“ Kalkstein-Mineralik mitgrooven,<br />

wollen wir gar nicht lange die Nase ins Glas stecken,<br />

sondern die gut gekühlte Flüssigkeit endlich am Gaumen<br />

spüren.<br />

Unter die kräftigen roten Früchte mischt sich exotisch<br />

für einen Lidschlag der Begeisterung Banane. Ist das<br />

wunderbar einladend, ohne aufdringlich zu sein! Wonnig<br />

laben wir uns an der satten Frucht und lassen die<br />

seidige Textur genüsslich mundfüllend kreisen. Das ist<br />

richtig elegant und ausgewogen. Ein herrlich frischer<br />

Pfiff im Abgang rundet diesen sommerlichen Tropfen<br />

für jede Gelegenheit, zu der – neben guter Laune – ein<br />

guter Wein gehört, ab.<br />

Ab sofort bis 2023 und gut gekühlt zwischen 6 und 8 °C.<br />

Zum Picknick, zum Grillen und unbedingt gerne zum<br />

lebhaften Beisammensein unterm freiem sonnigen Himmel.<br />

LE CLOS, BLANC 2019<br />

Verdunstet wie von selbst!<br />

FRO030919 Le Clos BLANC 2019 KK 13% Vol. 11,93 €/l 8,95 €<br />

Ein Duft zum Reinsetzen! Was uns da aus dem Glas<br />

entgegenströmt ist schlicht betörend. Frisch geschnittene<br />

Ananas, Mandelsplitter und ein Tick<br />

Kokosnuss sorgen für ein ungewöhnliches, aber deshalb<br />

auch umso attraktiveres Aromenspiel.<br />

Saftig rollt der Wein im Mund an und hüllt die Zunge<br />

in reifen Apfel, gefolgt von Birnen ein. Weich ist<br />

er im Mundgefühl, sanft und anschmiegsam und doch<br />

sehr fokussiert in seinem Auftritt. Feine Blütentöne<br />

erweitern den ersten Eindruck, und aus dem Hintergrund<br />

taucht wieder die reife Ananas auf, um ein wenig<br />

Exotik in das Fruchtspiel hineinzubringen. Trotz<br />

seiner Saftigkeit ist der Le Clos ein herrlich trockener<br />

Tropfen, der gekonnt mit Frucht und Frische spielt<br />

und ständig dazu animiert, den nächsten Schluck zu<br />

nehmen. Auf der Zunge steht Frucht und Saft, am<br />

Gaumen herbe Blütentöne und eine feine leise Würze<br />

rundet das Gesamtbild ab. Wunderbar harmonisch,<br />

ausgesprochen verlockend und traumhaft süffig ist<br />

dieser feine Südfranzose. Zum Ende hin übernehmen<br />

nocheinmal Apfel und Birne das Kommando und machen<br />

sich gemeinsam in einen fruchtig-herben Abgang<br />

auf. Ein Klasse-Wein für heiße Tage, prima einsetzbar<br />

auch als vielseitiger Essensbegleiter. Ein „Selbstverdunster“,<br />

von dem man sich gerne immer wieder auf<br />

ein nächstes Glas verführen lässt.<br />

12 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Boudau<br />

ROUSSILLON FRANKREICH<br />

„HENRI BOUDAU BLANC”, CÔTES DU ROUSSILLON BLANC 2019<br />

Extrem starker Weißer aus dem Roussillon!<br />

FRO031219 „Henri Boudau blanc”, C. d. R. blanc 2019 KK 13% Vol. 15,93 €/l 11,95 €<br />

Ein Weißwein aus dem heißen Süden, und dennoch:<br />

Höchst erfrischend steigen Aromen von frischen<br />

Stachelbeeren und einer ausgesprochen steinigen<br />

Mineralität aus dem Glas, insgesamt ein unglaublich<br />

animierender Eindruck.<br />

Sofort setzt Speichelfluss bei uns ein und wir freuen<br />

uns auf den ersten Schluck, der mit einer wunderbaren<br />

herben Note und seiner „Trockenheit“ ohne jedes<br />

Zuckerschwänzlein beeindruckt. Zarte Zitrusnoten<br />

machen sich bemerkbar, rote Fruchtanklänge ebenso,<br />

doch bleibt der Tropfen immer würzig, mineralisch,<br />

schlicht fast von jeder Frucht befreit, was für die aromaintensiven<br />

Weine aus dem Midi eher ungewöhnlich<br />

ist und den ‚Henri Boudau blanc‘ dadurch nur um so<br />

attraktiver macht.<br />

Trinkanimo auf höchstem Level ist das und, so haben<br />

wir es notiert, der Wein „zischt” über die Zunge. Fein<br />

steht der Tropfen am Gaumen, versprüht dort ein wenig<br />

Kalk und fühlt sich dabei kühl und frisch an. Auf<br />

der Zunge rollt zunächst er mit seiner weichen Textur<br />

ab, wird zum Ende hin jedoch immer straffer. Der<br />

Wein verführt dazu, mit ihm im Mund zu spielen,<br />

ihn hin und her zu rollen, darauf zu kauen. Um<br />

sich dann an einem traumhaft mineralischen Finale<br />

zu erfreuen. Je länger man den Henri Boudau<br />

blanc im Mund behält, umso tiefer brennt<br />

er sich ins Weingedächtnis ein. Das ist wirklich<br />

gut! Ein weißer Côtes du Roussillon, der (nicht<br />

nur) heiße Sommertage erträglicher und jede<br />

Party lustiger macht. Ein Wein, mit dem man<br />

sich unkompliziert die Zeit vertreiben und jede<br />

Menge Spaß mit haben kann.<br />

Macht bereits jetzt Spaß, Potenzial für 3-5 Jahre<br />

sicherlich!<br />

13


FRANKREICH ROUSSILLON<br />

Boudau<br />

LE CLOS, CÔTES DU ROUSSILLON, ROUGE 2019<br />

Geniales Stöffchen.<br />

FRO030119 Le Clos, Côtes du Roussillon, rouge 2019 KK 14% Vol. 11,93 €/l 8,95 €<br />

Der FEINSCHMECKER hatte getestet und geurteilt:<br />

„11 Rotweine für den Herbst, bei denen Preis und<br />

Leistung stimmen. Wahre Schnäppchen und die FEIN-<br />

SCHMECKER-Favoriten aus ganz Europa“. Elf Weine<br />

wurden gefeiert – unser ,Le Clos’ und weitere drei<br />

Weine unseres Programms gehören dazu! Welch Triumph<br />

unserer handwerklich arbeitenden Winzer!<br />

„Dies ist einer dieser authentischen Tropfen aus dem<br />

Süden Frankreichs, die begeistern, ein traumhafter<br />

Ausdruck von Grenache und Syrah, pur, ohne jegliche<br />

Schminke von Holz, mit betörender Frucht in der Nase<br />

und am Gaumen schmeichelnd und elegant, intensive<br />

Aromen von reifen dunklen Beeren, dazu von einer<br />

schönen Frische und mit sehr feinen Tanninen.“<br />

Die so treffenden Worte des FEINSCHMECKER<br />

könn-ten beinahe auch auf unseren aktuellen 2019-er<br />

Jahr-gang zutreffen. Denn im Zentrum dieses Weins<br />

steht kein Holz, sondern die fast schon anrüchig<br />

verspielte und dunkle Frucht. Beim 2018er Jahrgang<br />

kommt zu-dem ein Extrahauch Frische hinzu, in Form<br />

frischer Minzblätter, die dem Wein einen<br />

hochkomplexen Charakter verleihen. Es duftet nach<br />

Brombeeren, Holunderbeeren und Cassis, etwas<br />

Nelke und purem Kakao. Im Antrunk offenbart sich<br />

dann die ganze Anziehungskraft dieses Weins. Welch<br />

geschmeidi-ges, samtiges Tannin sich da über den<br />

Gaumen legt. Und auch die Frucht ist eine satte,<br />

konzentrierte An-sammlung an Waldbeeren, allen<br />

voran reife und saftige<br />

Brombeeren. Man spürt die Wärme des Südens<br />

und gleichzeitig auch die Frische im Wein. Eine angenehm<br />

reife Säure zieht sich hindurch und animiert zum<br />

nächsten Schluck. Und neben aller Waldfrucht spielt<br />

sich vor allem in Richtung Abgang ein feines Spiel aus<br />

Gewürzen wie schwarzem Pfeffer und Nelke nebst erdigen<br />

Noten sowie dunkler Schokolade ab.<br />

Man mag einfach nur baden in diesem beerigfrischen<br />

Le Clos 2019, der gegenüber zum Vorjahr<br />

noch etwas mehr Frische besitzt. Verträgt locker<br />

ein, zwei Stun-den an der Luft. Sinnlicher Genuss<br />

und großes Wein-vergnügen, einer dieser ungemein<br />

preiswerten Weine, die dazu beigetragen haben, den<br />

legendären Ruf Süd-frankreichs in aller Welt zu<br />

begründen.<br />

Sie erinnern sich auch sicher noch, dass er bereits in<br />

der REVUE DU VIN DE FRANCE zu den größten<br />

Wei-nen des Roussillon gezählt und dabei eingerahmt<br />

wur-de von den über ein Vielfaches teureren<br />

Luxuscuvées der Prestigegüter. Ein Schnäppchen<br />

also, werte Kun-den, wie man es ganz selten zu<br />

finden vermag!<br />

„Kistenweise in den Keller einlagern! Boudau Le Clos:<br />

Dieses geniale Stöffchen scheint zu verdunsten, so<br />

schnell sind die Gläser stets geleert. Wohl<br />

bekommt’s!“ – Ralf Zimmermann Höchster Trinkspaß<br />

nach ein paar Monaten Flaschen-reifung bis 2023+<br />

14 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020<br />

© Marc Ginot


Boudau<br />

ROUSSILLON FRANKREICH<br />

CUVÉE „HENRI BOUDAU”, C.D. ROUSSILLON VILLAGE,<br />

ROUGE 2018<br />

Cuvée Henri Boudau: Das ist Erotik im Wein, sündhafte Sinnlichkeit im Mund<br />

und ein Zaubertrank, der fesselt!<br />

FRO030318 Cuvée „H. Boudau”, C.d. R. village, rouge 2018 14% Vol. 15,93 €/l 11,95 €<br />

Das ist er, der Wein, der so viel Schlagzeilen schrieb!<br />

„Mythische Weine“ empfahl Frankreichs renommierte<br />

Weinzeitschrift REVUE DU VIN DE FRANCE ihren Lesern.<br />

Hochwertige Weltklasseweine von Beaucastel,<br />

Guigal, Dujac, Margaux oder Cheval blanc. Und auch<br />

ein paar echte Geheimtipps mit einer traumhaften<br />

Preis-Genuss-Relation. Mit dabei in dieser illustren<br />

Runde: unser Besteller vom Fuße der majestätischen<br />

Pyrenäen, die ‚Cuvée Henri Boudau‘, die darüber hinaus<br />

noch eine sagenhafte Bewertung angesichts ihres<br />

höchst attraktiven Preises erhielt! Und eine Bank als<br />

Kunden-Lieblingswein!<br />

Es handelt sich hierbei um eine verführerische Cuvée<br />

aus ¾ Syrah und ¼ Grenache, die für zwölf Monate<br />

in Barriques ausgebaut wurden. Im Süden Frankreichs,<br />

an den Grenzen des Mittelmeers, füllen Véronique und<br />

Pierre Boudau diesen Traumwein ab. Und was ist das<br />

wieder für eine verführerische Cuvée, die da in dunklem<br />

Violett im Glase steht. Dunkle Sauerkirsche, Cassis<br />

und saftige Brombeere heben sich hier hervor. Mit<br />

etwas Belüftung entwickelt die Cuvée Henri Boudau<br />

aber auch noch weitere Aromen wie süße<br />

Gewürze. Vanille- und Zimtstangen tummeln<br />

sich neben einer reifen Nektarine und einem<br />

Hauch Dörrobst von Pflaumen und Aprikosen.<br />

Es ist dieses bezaubernd duftige Bouquet,<br />

welches den Wein so attraktiv macht.<br />

Auch am Gaumen tritt wieder Zimt und Vanille<br />

hervor, neben einer reifen pflaumigen<br />

Note, Veilchen und Rosen, um dann letztendlich<br />

in eine saftige Waldfruchtaromatik<br />

überzugehen, die von Brombeere und auch<br />

einem Hauch Walderdbeeren geprägt ist.<br />

All dies wird umrahmt vom attraktiv zartrauchigen<br />

Duft des Barriques und einer<br />

schokoladigen Note. Ein grandios vielschichtiger<br />

Gaumenschmeichler von<br />

allerhöchster Komplexität.<br />

Macht jetzt schon Spaß, Potenzial<br />

für mindestens 5 weitere lustvolle<br />

Jahre!<br />

© Marc Ginot<br />

15


FRANKREICH ROUSSILLON<br />

Boudau<br />

„PADRI“, CÔTES DU ROUSSILLON VILLAGE 2017<br />

FRO030717 Padri, Côtes du Roussillon village 2017 14% Vol. 19,93 €/l 14,95 €<br />

‚Padri’ wurde nach dem Großvater und Gründer des<br />

Weinguts benannt. Diese Hommage vereint Mourvèdre,<br />

Syrah und Grenache, die im französischen<br />

Barrique ausgebaut werden. Und wie bei allen Weinen<br />

der Domaine Boudau begeistert wieder einmal<br />

diese traumhafte Nase voller üppiger Aromen. Der<br />

‚Padri’ duftet direkt nach dem Öffnen verführerisch<br />

nach roten Früchten, allen voran satten Herzkirschen.<br />

Doch daneben ist auch eine extreme Würzigkeit ausgeprägt,<br />

die in Form von Kümmel, frischer Brotkruste<br />

und Tomatensalz strahlt und das Roussillon im Glase<br />

lebendig werden lässt. Am Gaumen erdiger und erneut<br />

sehr würzig, der hohe Anteil an Mourvèdre lässt reife<br />

Brombeeren durchklingen. Die Tannine sind feinkörnig<br />

und mittelkräftig und vereinen sich mit der hohen Aromendichte<br />

zu einem kraftvollen Gesamtkunstwerk.<br />

Liebe Kunden, trinken sie diesen herrlich komplexen<br />

Wein bedenkenlos in den ersten beiden Jahren oder<br />

halten Sie ihn bis zu neun Jahre im Keller. Er wird in jeder<br />

Phase eine schöne Aromatik besitzen und kann bereits<br />

jetzt ohne Belüftung begeistern. Das ist generell<br />

die große Stärke der Weine von der Domaine Boudau.<br />

CUVÉE PATRIMOINE, CÔTES DU ROUSSILLON VILLAGE<br />

ROUGE 2017<br />

Einer der Lieblingsweine des französischen Südens – so süffig, so saftig, so vielschichtig.<br />

FRO030217 Cuvée Patrimoine, C. d. R. Villages rouge 2017 14% Vol. 23,93 €/l 17,95 €<br />

Innerhalb kürzester Zeit haben sich die Geschwister<br />

Véronique und Pierre Boudau mit ihrer gleichnamigen<br />

Domaine einen festen Platz bei Ihnen, verehrte<br />

Kunden, erworben. Ihr Rezept ist ein geradezu unvergleichlich<br />

gutes Preis-Genuss-Verhältnis ihrer Weine<br />

bei gleichzeitig maximaler Sinnlichkeit und Saftigkeit.<br />

Das zeigt sich bei ihren einfachen Weinen genauso wie<br />

bei ihrer Top-Cuvée von uralten Grenache-Rebstöcken<br />

(80 %) und Syrah (20 %), die in rotem eisenoxid- und<br />

tonhaltigen Oberboden stehen und in einer Schicht<br />

aus Corbières-Kalk wurzeln. Um die ganze saftige<br />

Frische und Lebendigkeit zu konservieren, haben die<br />

beiden den Wein über 24 Tagen im Edelstahl vergoren<br />

und auch über acht Monate hinweg ausgebaut.<br />

So ist ein beeriger und fruchtiger Wein entstanden,<br />

dem man seine Vielschichtigkeit trotzdem direkt anmerkt.<br />

Es sind vor allem die alten Reben, die aus den<br />

hervorragenden Böden eine tiefe Mineralität gezogen<br />

haben, die für Spannung und unbändige Vitalität<br />

sorgt. Rote und vor allem dunkle Beerenfrüchte<br />

und Zwetschgen treffen im Duft auf Garrigue und<br />

trockenes Unterholz, auf getrocknete Kirschen samt<br />

Kirschkernen, auf Süßholz und dunkle Schokolade. Am<br />

Gaumen ist der Patrimoine dank des hohen Grenache-<br />

Anteils voluminös und kraftvoll mit feiner seidiger Säure<br />

und Textur sowie einer balancierten Tanninstruktur.<br />

Obwohl hier kein Holz im Spiel war, hat die Cuvée eine<br />

bemerkenswerte Tiefe. Wir geben den Wein aktuell in<br />

eine Karaffe, um ihm die gesamte Komplexität zu entlocken.<br />

Trinken Sie diesen Patrimoine jetzt, wenn Sie ihm eine<br />

Stunde oder mehr Luft geben. Potenzial hat der Wein bis<br />

2025 oder länger.<br />

16 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Boudau<br />

ROUSSILLON FRANKREICH<br />

VDN MUSCAT DE RIVESALTES, BLANC 2019<br />

Pflichtwein in jedem Weinschrank.<br />

FRO030519 VDN Muscat de Rivesaltes, blanc 2019 15,5% Vol. 18,60 €/l 13,95 €<br />

So riecht Verführung. Was für ein Duft! Intensiv, aromatisch.<br />

Nach Akazienhonig, Pfirsich und Bananen,<br />

nach Melone, Muskattrauben und nach aufgeschnittenen<br />

Limetten. Einfach grandios. Im Mund ein Feuerwerk,<br />

das nicht mehr enden will. Banane auf der Zunge,<br />

Nougat, süße Trauben und dahinter eine Würze,<br />

die, zur allgemeinen Überraschung eine wunderbare<br />

Herbe mitführt. Süß und herb zugleich, cremig und<br />

doch griffig, eine Ananas trabt hinterher, Litschis rollen<br />

durch die Zungenmitte und der Gaumen „out of<br />

order“, weil er sich in einem wahren Sinnesrausch befindet.<br />

Überhaupt ist dieses Spiel von süß und herb ein<br />

wunderbar schönes. Die Würze ist leicht pfeffrig, hat<br />

eine feine Schärfe, welcher sich die Süße frech entgegenstellt<br />

und sie in Schach hält. Eiskalt serviert ist der<br />

Muscat de Rivesaltes ein Traum für alle Freunde von<br />

Vin Doux Naturel. Das Finale dieses Edeltropfens ist<br />

dann schlicht ergreifend. Gelbe Frucht, pikante Würze<br />

und im reifen Saft eingelegter Pfeffer - ein Hochgenuss!<br />

Am besten zu Ziegen- und Rotschimmelkäse, zu<br />

Gänseleber oder überhaupt gleich ohne alles. Was für<br />

ein Verführer, was für ein Weinerlebnis. Beide Daumen<br />

hoch! Pflichtwein in jedem Weinschrank.<br />

© Marc Ginot<br />

17


FRANKREICH BURGUND<br />

Mugnier<br />

Domaine<br />

Jaques-Frédéric<br />

Mugnier<br />

BURGUND<br />

„Eleganz und Grazie sind die<br />

Visitenkarte dieser Domaine“<br />

– WILLIAM KELLEY (PARKER)<br />

Der Winzermagier Frédéric Mugnier aus Chambolle-Musigny<br />

vinifiziert Pinot Noir voller Eleganz und Filigranität. In<br />

seinen „roten Rieslingen“ begegnen sich sinnliche Finesse und<br />

feinste Mineralität!<br />

Frédéric Mugnier vinifiziert unvergleichliche, traumhafte Pinot<br />

Noirs mit einer Präzision und Feinheit wie kaum ein zweiter im<br />

Burgund. Für Kenner und Liebhaber ist daher unstrittig, dass Pinot<br />

Noir zwar anders, aber niemals besser schmecken kann als<br />

Mugniers ungemein elegante und sinnliche Burgunder-Preziosen.<br />

Sie verkörpern mit ihrer einzigartigen Finesse und Filigranität<br />

einen Pol von Weltklasseweinen.<br />

Für Burgunderliebhaber ist ein perfekter Grand Cru Musigny<br />

der Superlativ eines Pinot Noirs. Es ist das Nonplusultra, und<br />

sogar die besten und selbstbewussten Winzer aus Vosne-Romanée<br />

geben gerne zu, dass sie davon träumen, auch eine Parzelle<br />

im Musigny zu besitzen. Denn über den Charme und die<br />

18 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Mugnier<br />

BURGUND FRANKREICH<br />

Finesse von Chambolle-Musigny reicht wenig hinaus und viele<br />

Liebhaber der Region halten diese Appellation für das Ideal Burgunds.<br />

Frédéric Mugnier besitzt hier einige der schönsten Parzellen.<br />

Neben dem raren Musigny, der mittlerweile erst mit einigen<br />

Jahren Flaschenlagerung ausgegeben wird, ist eine seiner<br />

Paradelagen der 1er Cru „Les Amoureuses“, definitiv mit dem<br />

„Clos St. Jacques“ in Gevrey-Chambertin eine der Lagen, die<br />

glasklar (inoffiziellen) Grand-Cru-Status besitzen. Der 1er Cru<br />

„Les Fuées“ ist insbesondere durch Mugnier bekannt geworden,<br />

ein durch seinen höheren Lehmanteil fleischiger Pinot Noir, mit<br />

dem erotisch-lasziven Einschlags eines Chambolle-Musigny.<br />

Sein Bonnes-Mares, von dem er nur eine 0,36 Hektar kleine<br />

Parzelle besitzt, ist der wohl kräftigste Wein im Lagenportfolio,<br />

ein echter vin de garde, dessen mineralische Kraft sich oft erst<br />

in der Reife entfaltet.<br />

Im Zentrum steht aber ein ganz anderer Wein. Er stammt aus<br />

Nuits-Saint-Georges, von einem Weinberg, um den sich eine<br />

Mauer zieht und der sich im alleinigen Besitz der Domaine Mugnier<br />

befindet: der 1er Cru „Clos de la Maréchale“, um den sich<br />

so viele Geschichten ranken. Mugnier hat ihn nach über 50-jähriger<br />

Verpachtung an den Négociant<br />

Faiveley wieder zurückerobert und<br />

vinifiziert nun daraus einen dunkelwürzigen<br />

Pinot, der für Nuits-Saint-<br />

Georges einen extrem femininen und<br />

finessenreichen Einschlag hat, wie<br />

dies keinem anderen Erzeuger hier<br />

mit seinen Weinen gelingt.<br />

Frédéric Mugniers Kreszenzen zu<br />

genießen bedeutet stets: Hier spielen<br />

Geigen auf und feinsinnig, filigran<br />

brillieren seine unvergleichlichen<br />

Pinot-Noir-Weine im Glas! In ihrer<br />

Jugend muss man ihnen aufmerksam<br />

zuhören. Doch mit ein wenig<br />

Reife auf der Flasche enthüllen sie<br />

ihre wahre Pracht und werden zu<br />

seidigen, schwebend-transparenten<br />

Wesen, die jeden mit ihrer majestätischen<br />

Schönheit bezaubern, ihrer<br />

eleganten Tiefgründigkeit und funkelnden<br />

Komplexität – Kategorie<br />

persönliche Lieblingsweine!<br />

19


FRANKREICH BURGUND<br />

Mugnier<br />

NUITS-SAINT-GEORGES 1ER CRU<br />

„CLOS DE LA MARÉCHALE“, ROUGE 2018<br />

„Der Clos de la Maréchale besitzt einen Touch Chambolle-Eleganz.“<br />

– Clive Coates, MW (The Wines of Burgundy)<br />

FBU050118 Nuits St. Georges 1er Cru „Clos de la Maréchale”, r. 2018 14% Vol. 133,26 €/l 99,95 €<br />

Ein Besuch bei Frédéric Mugnier ist immer auch eine<br />

Lehrstunde übers Burgund. Und zwar erzählt aus einer<br />

Sicht eines Elder Statesman. Frédéric Mugnier wirkt<br />

immer wie jemand, der zurückblickt ohne dabei zu<br />

verklären, jemand, der keine eigenen wirtschaftlichen<br />

oder persönlichen Interessen verfolgt und daher Tatsachen<br />

zu beschönigen oder sie positiv für sich umzudeuten<br />

sucht. Er blickt auf das Burgund als ein großes<br />

Erbe, das durch Menschenhand geführt wird aber niemals<br />

in Besitz genommen werden kann. Diesen Blick,<br />

das Burgund als kulturelles Erbe zu betrachten, teilt er<br />

mit niemand geringerem als Aubert de Villaine, Miteigentümer<br />

der Domaine de la Romanée-Conti. Und<br />

so freuen wir uns auch stets wie wissbegierige Schüler<br />

auf den Besuch bei Frédéric Mugnier im Château<br />

de Chambolle-Musigny, in der Gewissheit aus erster<br />

Hand, ganz ohne Filter wichtige Informationen über<br />

den Jahrgang und die aktuelle Dynamik der Côte d’Or<br />

zu erfahren.<br />

In den letzten Jahren blickt Mugnier dabei mit melancholischem<br />

Blick auf das Burgund. Die Klimaveränderung<br />

ist sein großes Thema, ein Phänomen, das er<br />

schon lange beobachtet und immer mehr als unaufhaltbares<br />

Szenario einschätzt. Er, der früher als Pilot<br />

unterwegs war, flog in einer Fokker dreimal wöchentlich<br />

für eine französische Fluggesellschaft durch die<br />

Weltgeschichte und konnte schon vor Jahren das Abschmelzen<br />

der Alpen beobachten.<br />

Doch es gibt auch eine gute Nachricht, die uns so<br />

ähnlich auch von Winzern hier aus Deutschland mitgeteilt<br />

wurde: Es scheint so etwas wie einen echten<br />

Lernprozess zu geben, auf Seite der Menschen – wie<br />

auch der Natur. Im Jahr 2018, sicherlich ein echter Potenzialjahrgang,<br />

beobachtete Frédéric, dass sich seine<br />

Reben ohne technische Eingriffe in den letzten wärmeren<br />

Jahren immer mehr an den schnelleren Reifezyklus<br />

adaptierten. Dies resultierte in niedrigeren pH-<br />

Werten und einer natürlicheren höheren Säure, trotz<br />

Ausreifung der Trauben: Ein Prozess, der sich seit 2015<br />

nachvollziehen lässt. Abseits davon haben sich auch<br />

eher festgefahrene Überzeugungen im Hause Mugnier<br />

geändert. Nach dem Hitzejahrgang 2003 beschloss der<br />

Winzer, der sich einst rühmte, niemals vor September<br />

mit der Lese zu beginnen, diese Regel über Bord zu<br />

werfen. Ein schwerer Schritt, der allerdings verdeutlicht,<br />

welch vergleichsweise drastische Maßnahmen<br />

weltweit nötig sind, um sich den natürlichen Begebenheiten<br />

zu adaptieren, sofern Finesse und Frische<br />

oberstes Ziel im Weinbau darstellen. Und so überrascht<br />

es nicht, dass seine 2018er-Kollektion von einer<br />

fantastischen Frische und Finesse geprägt ist. Eigenschaften,<br />

für die der Winzer aus Chambolle-Musigny<br />

weltweit gefeiert wird. Dabei entspringt der Mythos<br />

Mugnier vor allem einer Lage, die gar nicht in Chambolle-Musigny,<br />

sondern im nahgelegenen Nuits-Saint-<br />

Georges beheimatet ist, dem „Clos de la Maréchale“.<br />

Es gibt so viele Einzigartigkeiten an dieser Lage, die<br />

zudem eine große Geschichte birgt. Frédéric Mugniers<br />

Monopollage ist ein komplett von einer Mauer umgebener<br />

Weinberg, den man an der äußersten, nach<br />

Beaune gelegenen Seite von Nuits-Saint-Georges findet.<br />

Die dort unter den Händen des Magiers Mugnier<br />

vinifizierten Weine gehören zu den zartesten, femininsten,<br />

gleichzeitig elegantesten Gewächsen dieser<br />

weltberühmten Appellation, die ihrer faszinierenden<br />

Feinheit wegen allerorten gerühmt wird, weltweit für<br />

Furore sorgt.<br />

Denn tendenziell zeigen sich die Weine aus Nuits-<br />

Saint-Georges im Vergleich zu ihren Geschwistern aus<br />

Chambolle-Musigny stets eher etwas kräftiger, dunkler<br />

und auch ein wenig kerniger. Es sind Weine, die<br />

aromatisch dem würzigen und erdigen Vosne-Romanée<br />

nahestehen. Doch Frédéric Mugnier erkannte die<br />

Einzigartigkeit dieses außergewöhnlichen Weinbergs,<br />

der sich über 50 Jahre in Pacht der Domaine Faiveley<br />

befand. 2004 lief dieser Vertrag aus, und Mugnier ergriff<br />

die einmalige Gelegenheit beim Schopfe: Über<br />

Nacht vergrößerte sich der gerade einmal vier Hektar<br />

große Betrieb zum heutigen 14-Hektar-Weingut. Und<br />

Mugnier investierte, baute einen neuen Keller unter<br />

dem Château und engagierte ambitionierte Angestellte.<br />

Mit diesem so naheliegenden wie genialen strategischen<br />

Schritt eröffnete sich ihm zudem die Möglichkeit,<br />

sich voll und ganz auf das Weingut konzentrieren<br />

zu können. Denn bis zu Beginn der 2000er-Jahre war<br />

„Frédy“ als Pilot unterwegs. Nur in seiner Freizeit kümmerte<br />

er sich um seine wahre Leidenschaft, den Wein.<br />

Seitdem haben sich die schon zuvor weltberühmten,<br />

aber leider nur in kleinsten Mengen verfügbaren Weine<br />

qualitativ nochmals weiterentwickelt. Eine ganz<br />

20 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Mugnier<br />

BURGUND FRANKREICH<br />

eigene Liga, die unvergleichlich scheint. Kein Wunder,<br />

denn, so schätzt Frédéric, der Arbeitsaufwand, den<br />

die intensive Weinbergsarbeit verlangt, ist seit jenem<br />

Schritt um 300 % gestiegen! Was sich ausgezahlt hat.<br />

Denn es gibt heute wohl keinen Nuits-Saint-Georges<br />

mit mehr Finesse, vibrierender Energie und spielerischer<br />

Eleganz! Und ganz nebenbei ist Pilot „Frédy“<br />

nicht nur eine Ikone Burgunds, sondern auch so etwas<br />

wie der ruhige Mahner und die Seele der Region geworden.<br />

Kaum ein Winzer, der nicht ehrfürchtig eine<br />

Anekdote über den Magier aus Chambolle-Musigny<br />

erzählen kann, der so viele Talente nachhaltig inspiriert<br />

und geprägt hat.<br />

2018 bietet hier ein enormes Potenzial, das William<br />

Kelley (Parker) wie folgt zusammenfasst: „Das ist<br />

wieder einmal eine wunderschöne Auswahl an Weinen,<br />

die selbst in diesem warmen Jahrgang die Eleganz<br />

und Grazie ausstrahlen, welche die Visitenkarte<br />

dieser Domäne ausmacht.“ und weiter: „Über die<br />

ganze Bandbreite der Lagen hinweg handelt es sich<br />

um seriöse Weine, die muskulöser und offener strukturiert<br />

sind als der saftigere, geschmeidigere und unendlich<br />

charmante Jahrgang 2017 dieses Erzeugers,<br />

und die Geduld erfordern.“. Wer Frédéric Mugnier<br />

kennt, weiß, dass Bescheidenheit und Geduld Tugenden<br />

sind, die er, wie wenige andere lebt- So hält<br />

er beispielsweise seinen Grand Cru, den Musigny,<br />

bewusst über viele Jahre so lange zurück, bis er der<br />

Meinung ist, dass der Wein sein erstes Trinkfenster<br />

öffnet. Und verhindert so, dass die raren Flaschen auf<br />

dem Sekundärmarkt teuer verkauft und viel zu jung<br />

getrunken werden.<br />

So befremdlich es erscheinen mag: Frédéric oberstes<br />

Ziel ist Weine zu erzeugen, die möglichst keinen Abdruck<br />

der Arbeit des Winzers im Keller hinterlassen,<br />

alle Weine werden daher gleich vinifiziert, vom Villages<br />

bis zum Grand Cru. Dahinter steckt die philosophisch<br />

inspirierte Theorie, dass ausschließlich durch<br />

absolute Gleichbehandlung in der Kellerarbeit die<br />

wahren Lagenunterschiede herauszuarbeiten sind.<br />

Eine Philosophie hors catégorie, die sich uns mit jedem<br />

weiteren Weingutsbesuch als einzig schlüssiger,<br />

ja zwingender Ansatz erweist.<br />

Im Bouquet zeigt sich ein Potpourri dunkler Früchte.<br />

Schwarzkirschen und ein Hauch Cassis treten<br />

hier besonders hervor. Der 2018er Monopol-Wein<br />

offenbart dann mit weiterer Belüftung und steigender<br />

Temperatur auch erdige Komponenten wie sie<br />

typisch für einen Wein aus Nuits-Saint-Georges sind.<br />

Etwas Laub, ein Hauch feuchte Erde, auch Schwarztee.<br />

Über dieser Vermählung von dunkler Frucht und<br />

würzig-erdigen Anklängen schwebt aber stets die<br />

fragile Frucht eines großen Pinot Noir, die fast wie<br />

ein Parfüm nicht im Glas liegt, sondern sich regelrecht<br />

emporhebt, dazu eine himmlische Note<br />

von Rosenblättern! Das Holz bleibt, wie bei<br />

allen Weinen der Domaine, völlig im Hintergrund,<br />

der Neuholzanteil macht lediglich 20 %<br />

aus. Bei Mugnier dreht sich immer alles um die<br />

maximale Feinheit. Die Tannine sind markant<br />

aber feinkörnig, ordnen sich der fleischigen<br />

Kirschfrucht unter, die hier über dem Gaumen<br />

schwebt. Uns gefällt am 2018er eine gewisse<br />

Strenge, eine seriöse Note, die andeutet, dass<br />

dieser Jahrgang enormes Potenzial besitzt, für<br />

die lange Strecke ausgelegt ist. Und dann ist<br />

da dieser mineralische, ja saline Ausklang –<br />

wie ihn nur große Burgunder vom Kalk besitzen!<br />

–, der sekündlich mit roten Kirschen<br />

und Pflaumensaft abwechselt und dem<br />

Wein ein äußerst nobles Finale beschert:<br />

ganz im Stile Mugniers.<br />

Kurzum: Wenn Sie einmal erfahren<br />

wollen, wie das Musterbeispiel eines<br />

großen, eleganten Burgunders<br />

aussieht, was ihn ausmacht, dann<br />

probieren Sie einen der Weine<br />

von Mugnier. Der „Clos de la Maréchale“<br />

ist ein perfekter Nuits-<br />

Saint-Georges, mit diesem Wein<br />

lässt sich so leicht die Begeisterung<br />

für Pinot Noir aus dem<br />

Burgund und die Faszination,<br />

die davon ausgeht, entfachen.<br />

Denn dieser Wein erzählt vom<br />

vielgerühmten, mythischen<br />

Terroir Burgunds, das aber immer<br />

nur dann strahlt, wenn es<br />

von großen Meistern perfekt<br />

und mit großem Aufwand<br />

interpretiert wird – so wie es<br />

hier auf fast magische Weise<br />

der Fall ist.<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt<br />

ca. 2025 bis mindestens<br />

2040.<br />

21


FRANKREICH RHÔNE<br />

Chave<br />

Jean-Louis Chave – ein Name, der untrennbar mit dem Mythos<br />

Hermitage, einer der berühmtesten Weinlagen der Welt<br />

verbunden ist. Ein Name wie in den Stein des „ewigen“ Hügels<br />

gehauen. An den steilen Hängen dieses Zeugenbergs, wo Syrah,<br />

Marsanne und Roussanne zur Perfektion heranreifen, entstehen<br />

einige der bedeutendsten, größten Weine Frankreichs, die weltweit<br />

höchste Begehrlichkeit wecken.<br />

Bereits in der Antike waren die „Weine aus Vienne“ – so der<br />

damalige Name für die heutigen Hermitage und Côte-Rotie –<br />

über die Maßen gefragt, noch nie jedoch so sehr wie jetzt. Was<br />

nicht zuletzt daran liegt, dass Jean-Louis Chave und auch bereits<br />

sein Vater Gérard, geradezu sisyphosartige Mühen auf sich<br />

genommen haben, um den spektakulären lieux dits (u. a. Les<br />

Bessards, Le Méal, Les Beaumes und Les Rocoules) herausragende<br />

Weine abzuringen. Bedauerlicherweise sind die beiden<br />

Hermitage-Weine (rouge und blanc), die Jean-Louis hier vinifiziert,<br />

aufgrund ihrer beeindruckenden Konstanz und vieler legendärer<br />

Jahrgänge mittlerweile in preisliche Sphären gerückt,<br />

die vielen Liebhaber der Nordrhône den Genuss dieser Weine<br />

nahezu unmöglich machen, so man denn überhaupt Flaschen<br />

davon ergattern kann.<br />

Daher widmete sich Chave bereits früh den Qualitäten anderer,<br />

recht großartiger Terroirs unweit des berühmten Hügels und<br />

fand insbesondere um Saint-Joseph hervorragende Weinberge,<br />

die er teilweise selbst erwerben oder deren Trauben befreundeten<br />

Winzern abkaufen konnte, um sie selbst auszubauen.<br />

Das Ergebnis: klassische Rhône-Weine unter dem Signet „J.<br />

L. Chave Sélection“, die Großes versprechen. Und halten!<br />

Absolut hinreißend der Saint-Joseph Offerus, ein wunderbar<br />

komplexer Nord-Rhône-Syrah, der sich bei all seiner Jugendlichkeit<br />

schon sehr präzise, sehr elegant erweist.<br />

Für jeden Tag bietet Chaves außerdem den erfreulich erschwinglichen<br />

Côtes-du-Rhône „Mon Coeur“ an, ein in jeder<br />

Hinsicht „echter“ Chave mit jeder Menger Herzblut (und<br />

natürlich absoluter Könnerschaft!) und für uns eine klare<br />

Benchmark der Region. Der perfekte Einstieg in die Welt der<br />

Weine von Jean-Louis Chaves – mit nicht einmal 16 Euro für<br />

einen Rhône-Klassiker …!<br />

Jean-Louis Chave ist der Erbe einer Winzerdynastie, die seit<br />

sechs Jahrhunderten (seit 1481!) Weine vinifiziert und zählt<br />

unangefochten zu den besten Weinproduzenten der Welt.<br />

Tiefgründige Mineralität, geradezu burgundische Finesse<br />

und fast erotisch zu nennender Schmelz vermählen sich zu<br />

einem unvergleichlichen Gesamtkunstwerk. Ganz gleich ob<br />

bei seinen Hermitages, den Gewächsen aus St. Joseph oder<br />

von der südlichen Rhône – Chave lässt mit ungemein kreativer<br />

Intelligenz, einem immensen Wissens- und Erfahrungsschatz<br />

und – nicht zuletzt – profunder Empathie absolute<br />

Referenzweine entstehen. Magnifique, Jean-Louis Chave!<br />

22 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Chave<br />

RHÔNE FRANKREICH<br />

CÔTES-DU-RHÔNE „MON COEUR“ ROUGE 2018<br />

„Mon Coeur“ – kraftvolles Herzgewächs aus den Côtes-du-Rhône!<br />

FRN010118 C.-d.-R. „Mon Coeur”, J.L. Chave Sel. r. 2018 PK 15% Vol. 21,20 €/l 15,90 €<br />

Syrah und Grenache aus den Gemeinden Vinsobres,<br />

Visan, Buisson und Estézargues bilden das Rückgrat<br />

dieses kraftvollen Weins aus den Côtes-du-Rhône.<br />

Das ist der Einstieg in Jean-Louis Chaves Rhône-<br />

Welt, und was für einer! Diese Cuvée gehört längst<br />

zu unseren liebsten Weinen aus dieser Region; denn<br />

Chave versteht es wie kaum ein Zweiter, Fülle, Reife<br />

und Eleganz untrennbar zusammenzubringen.<br />

Die Nase dunkel, saftig, herrlich intensiv, im ersten<br />

Moment Umami, fleischige Noten, Pfeffer und Oliventapenade,<br />

was allmählich von reifen Blaubeeren<br />

und Brombeeren, Schwarzkirschen und Pflaumen<br />

mehr und mehr überlagert wird. Später dann auch<br />

Süßholz, Waldboden und kühler feuchter Stein. Im<br />

Geschmack ist dieser Wein einfach umwerfend! Da<br />

findet sich so viel süße, reife, dunkle Frucht, so viel<br />

Lakritze und Gewürze, ein solch beeindruckend lebendiges,<br />

frisches Säuregerüst und schließlich eine<br />

präsente, dabei sehr charmante Tanninstruktur –<br />

der „Mon Coeur“ bietet the full package! Im Nachhall<br />

kommt noch einmal die dunkle, würzig-warme<br />

Mineralität dieses Côtes-du-Rhône zu ihrem Recht,<br />

nimmt einen innerhalb weniger Augenblicke gefangen,<br />

was uns bei jedem Schluck aufs Neue begeistert:<br />

So darf, nein, so soll ab jetzt immer ein Côtesdu-Rhône<br />

schmecken. „Mon Coeur“ heißt der Wein<br />

– ein absolutes „Herzgewächs“ zum Freundschaftspreis,<br />

was Jean-Louis Chave da auf die Flasche gezogen<br />

hat!<br />

Ist jetzt schon (gerne auch leicht gekühlt) eine Sünde<br />

wert, bis 2030+<br />

SAINT-JOSEPH „OFFERUS“, ROUGE 2017<br />

Saint-Joseph – extrem charmant und zum Niederknien schön!<br />

FRN010217 St.-Joseph „Offerus”, J.L. Chave Sel. r. 2017 PK 14% Vol. 35,86 €/l 26,90 €<br />

17 Punkte – Jancis Robinson<br />

Seit dem ersten Jahrgang, dem 1995er Offerus, hat<br />

sich bei Jean-Louis Chave viel verändert. Damals<br />

hat er die Syrah-Trauben für diese Sélection<br />

noch komplett von befreundeten<br />

Vertragswinzern erworben – ihm<br />

fehlten die entsprechenden Weinberge!<br />

Sehr bald aber stellte sich – wie<br />

zu erwarten! – der große Erfolg ein<br />

und bescherte ihm die Möglichkeit,<br />

immer mehr erstklassige Parzellen in<br />

Saint-Joseph zu erwerben. Die Ernte<br />

dieser Parzellen steckt nun im Offerus,<br />

dessen Frucht in großen offenen<br />

Holzbottichen vergoren wurde, um dann in alten,<br />

neutralen Holz-Demi-Muids (rund 650 Liter Fassungsvermögen)<br />

zu reifen. Das Ergebnis: Ein überaus<br />

charmanter, eleganter Nord-Rhône-Syrah, der<br />

sich zunächst verhalten, mit etwas mehr Zeit (und<br />

entsprechender Belüftung) immer zugänglicher, offener,<br />

ja generöser zeigt. Bleistift- bis Graphitnoten<br />

und balsamisch-pfeffrige Würze treffen hier auf reife<br />

Blaubeeren, Brombeeren und wie mit Anis versetzte<br />

Kirschen und eine fast rauchige Melange von dunklem<br />

Gestein und Erde. Am Gaumen wirkt der Syrah<br />

bei aller jugendlichen Kraft und Präsenz schon ausnehmend<br />

elegant: reifes, feinkörnig-griffiges Tannin,<br />

das die dunkle Frucht wie flüssige Schokolade umhüllt.<br />

Im Finale macht sich die pfeffrige,<br />

dabei ätherische Würze des Saint-<br />

Joseph, die von zart vegetabilen<br />

Noten (von Blütenduft über<br />

Garrigue bis Waldboden) begleitet<br />

wird, bemerkbar. Unglaublich,<br />

wie lebendig, wie<br />

einladend sich dieser noch<br />

junge, so komplexe wie harmonische<br />

Saint-Joseph schon<br />

jetzt präsentiert.<br />

23


FRANKREICH LOIRE<br />

Bouvet<br />

Maison Bouvet<br />

Ladubay<br />

SAUMUR<br />

24 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Bouvet<br />

LOIRE FRANKREICH<br />

Höchste französische Eleganz aus prickelnden<br />

Träumen: Jeder Tag ein Fest mit unseren edlen<br />

Schaumweinen von der Loire!<br />

Der legendäre Ruf von Bouvet-Ladubay wird seit Jahren<br />

untermauert durch grandiose Testsiege. Jüngster Erfolg: Der<br />

Crémant „Trésor Blanc 2016“ ist der „Wein des Jahres” in der<br />

Januarausgabe der Weinwirtschaft, 1. Platz in der Kategorie<br />

„Bester Schaumwein Frankreichs!” Und dies nun schon zum<br />

neunten Mal in seiner Geschichte!<br />

VINUM schreibt zum Bouvet Trésor: „Dieser Crémant ist eine<br />

Unverschämtheit: Ein Schaumwein dieser Qualität zu einem<br />

derart niedrigen Preis gehört eigentlich verboten...“ Weitere<br />

aktuelle Erfolge: Im Weinführer „Guide Bettane & Desseauve<br />

2018“ belegt Bouvet-Ladubay den 1. Platz unter allen Loire-<br />

Schaumweinen, außerdem jeweils 16/20 Punkten für Trésor<br />

blanc und rosé.<br />

Liebe Kunden: Es wäre ein geradezu unmögliches Unterfangen,<br />

die Armada der gesamten Testerfolge hier aufzulisten: Zahlreiche<br />

Publikationen in diversen Gourmet- und Weinzeitschriften<br />

mit Blindverkostungen wirklich großer Champagner, in denen<br />

die Sekte von Bouvet-Ladubay als Piraten eingeschmuggelt<br />

wurden, belegen eindrucksvoll die Gleichwertigkeit, bisweilen<br />

gar die Überlegenheit dieser herausragenden Sekte selbst gegenüber<br />

hochwertigen Prestigeprodukten.<br />

Und so hat kein anderer Schaumweinerzeuger in den letzten<br />

Jahren für solch ein Aufsehen, ja gar ungläubiges Erstaunen auf<br />

internationalen Verkostungen gesorgt wie einer der ältesten<br />

und gleichzeitig der renommierteste Schaumwein hersteller an<br />

der Loire, Bouvet-Ladubay. Das 1851 gegründete Traditionshaus,<br />

im reizvollen und romantischen Loiretal bei dem pittoresken<br />

Städtchen Saumur gelegen, verfügt über ca. acht km lange und<br />

in bis zu zwölf Meter Tiefe gegrabene kühle Kellergewölbe, in<br />

denen unter optimalen Bedingungen nach der hochwertigen<br />

traditionellen Methode (Flaschengärung) Sekte auf absolut gehobenem<br />

Niveau erzeugt werden. Nur wesentlich preiswerter<br />

als viele Prestigeerzeugnisse aus anderer Region!<br />

Die Grundlage für die außergewöhnlichen Qualitäten unseres<br />

Traditionshauses ist die Lese sehr reifer und streng selektierter<br />

Chenin Blanc- und Chardonnay-Trauben von sehr kreidehaltigen<br />

Böden, die sich für den individuellen Charakter dieser<br />

exzellenten Prickler verantwortlich zeichnen. Diese klassisch<br />

trockenen, cremigen, mit einer weichen Seidigkeit und großartigen<br />

Frische ausgestatteten Premium-Schaumweine von der<br />

Loire sind wegen ihrer perfekten Produktionsbedingungen und<br />

der Sorgfalt im Detail im Weinberg wie im Keller einfach konkurrenzlos<br />

gut! Mit ihrer Dichte, transparenten Reintönigkeit<br />

und fruchtigen Finesse sind sie genau das Richtige zum Schwelgen,<br />

Genießen und Feste feiern!<br />

PS: In vielen französischen Familien ist es Brauch, bei<br />

festlichen Anlässen Loire-Sekt zu entkorken – und<br />

ganz bewusst den Crémant von dort! Er prickelt<br />

einfach frischer, fröhlicher und gefällt mit mehr<br />

beschwingter Leichtigkeit als viele gravitätischen<br />

Berühmtheiten aus Reims! In Qualität und Geschmackserlebnis<br />

stehen sie den prickelnden Tropfen<br />

mit den großen Namen aber in nichts nach!<br />

BOUVET, BRUT BLANC 1851<br />

Der Einstieg in die Bouvet-Welt, sehr feines Mousseux.<br />

FLO011200 Bouvet Brut blanc 1851 12,5% Vol. 13,20 €/l 9,90 €<br />

FLO011200P 12 x Bouvet Brut blanc 1851 (12 Flaschen zum Preis von 11) statt 118,80 € 108,00 €<br />

Ein Paradeschaumwein, in einer fast unverschämt<br />

günstigen Preisklasse, der im großen STERN-Vergleichstest<br />

bekannte – und weitaus teurere – Marken-Erzeugnisse<br />

hinter sich ließ. Eine exzellente Einstiegsqualität<br />

in die faszinierende Welt des qualitativ<br />

führenden Sektherstellers Frankreichs: Ein echter<br />

Spaßmacher und optimaler Schaumwein für die<br />

fröhliche Party; nicht zum Einlagern bestimmt, sondern<br />

jung zu trinken. Das Bukett ist sehr feinfruchtig,<br />

blumig und durchaus subtil für einen prickelnden<br />

Wein dieser Preisklasse. Es duftet animierend nach<br />

Birnen, weißen Blüten und Holunder. Am Gaumen<br />

rassig, der Nachhall ist intensiv, sanft cremig und<br />

fein unterlegt mit einer delikaten Mandelnote. Ein<br />

sehr feines Mousseux – in seiner so genussfreundlichen<br />

Preisklasse überschäumend gut.<br />

25


FRANKREICH LOIRE<br />

Bouvet<br />

BOUVET ROSÉ „EXCELLENCE”, CRÉMANT DE LOIRE BRUT<br />

Oberklasse-Rosé-Crémant zu einem begeisternden Preis.<br />

FLO011400 Bouvet Rosé „Excellence”, Crémant de Loire Brut 12,5% Vol. 15,86 €/l 11,90 €<br />

FLO011400P 12 x Bouvet Rosé „Ex.”, C. de Loire Brut (11 + 1 gratis) statt 142,80 € nur 130,90 €<br />

Seit mehr als 150 Jahren steht das Haus Bouvet-Ladubay<br />

an der Spitze der Crémant-Erzeuger an der Loire.<br />

Dabei hat es das heute wieder von der Ursprungs-Familie<br />

geführte Haus nicht nur zur Meisterschaft bei<br />

den von Chenin Blanc dominierten Schaumweinen gebracht,<br />

sondern auch bei den Rosés aus Cabernet. Es<br />

ist allerdings gar nicht so leicht, aus den tanninstarken<br />

Rebsorten Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon<br />

einen beschwingten und fruchtigen Wein zu erzeugen,<br />

wie es der Rosé Excellence zweifelsohne ist. Doch, wie<br />

gesagt, Bouvet-Ladubay hat es zur Meisterschaft gebracht<br />

und liefert hier einen Crémant ab, dessen Preis-<br />

Genuss-Verhältnis immer wieder im positiven Sinne<br />

für Kopfschütteln sorgen dürfte. Wäre der Crémant<br />

50 % teurer, könnte man sich immer noch freuen. Für<br />

aktuell 11,90 € aber ist dieser Rosé Excellence Brut absolut<br />

konkurrenzlos, zumindest ist das unsere Meinung.<br />

Denn was Sie hier erwartet, ist ein Rosé in einem intensiven<br />

Lachston, der vom ersten Moment an seinen<br />

Charme versprüht. Getragen von einer feinen Perlage,<br />

duftet der Rosé Excellence nach frischen roten Beeren,<br />

vor allem nach roten Johannisbeeren, aber auch<br />

nach Himbeeren, ergänzt von Berberitzen und einem<br />

Hauch Grapefruit, weißem Tee und einer feinen Süße,<br />

die an Erdbeeren mit Schlagsahne erinnert. Am Gaumen<br />

dann wird diese charmante rote Frucht von einer<br />

frischen und spritzigen Säure getragen. Die Perlage ist<br />

markant und der Rosé Crémant frisch, hell und voller<br />

Energie im vergleichsweise langen Finale. Dass es<br />

dafür von Chris Kissack, dem »Winedoctor« und anerkannten<br />

Loire- Spezialisten, 91 Punkte gibt, wundert<br />

uns nicht. Aber der Preis, der dafür zu zahlen ist, der ist<br />

und bleibt faszinierend.<br />

Ein Crémant für den sofortigen Genuss, der seine Klasse<br />

aber sicher bis 2022 hält.<br />

EXCELLENCE CRÉMANT DE LOIRE BRUT BLANC<br />

Das ist er: Der Wein des Jahres!<br />

FLO011300 Bouvet Excellence C. de Loire brut blanc 12,5% Vol. 15,86 €/l 11,90 €<br />

FLO011300P 12 x Bouvet Excellence C. de Loire brut blanc (11 + 1 gratis) statt 142,80 € 130,90 €<br />

92 Punkte<br />

WINEDOCTOR<br />

CHRIS KISSACK, JULI 2018<br />

„Der Testsieger in der Kategorie ‚Traditionelle Flaschengärung<br />

Frankreich‘ ist Bouvets Excellence.<br />

Der Crémant-Botschafter der Loire!“ (WEINWIRT-<br />

SCHAFT)<br />

Goldmedaillen im Guide Gilbert & Gaillard sowie im<br />

Concours National des Crémants!<br />

Seriensieger in vielen Verkostungen ist diese Cuvée<br />

aus Chenin Blanc und Chardonnay. Ein sehr heller<br />

Strohfarbton strahlt im Glas, der etwas<br />

mehr Farbtiefe als der ‚Saphir’ zeigt, mit<br />

reichlich feinem Mousseux. Die Aromen<br />

sind anfangs sehr zurückhaltend,<br />

zeigen aber nach kurzer Zeit im Glas reine Noten von<br />

Zitrusfrüchten und gelbem Pfirsich. Es folgt ein ebenso<br />

eleganter Eindruck am Gaumen, der eine weiche,<br />

feinkörnige Kreidemineralität mit üppigen Kumquatund<br />

Mandarinenfrüchten kombiniert, die sich mit Pfirsichblättern<br />

und Bitterorangen in einen langen, markanten<br />

Abgang durchziehen. Das ist einfach sehr, sehr<br />

gut. Das Bukett ist ungewohnt feinfruchtig und subtil<br />

für einen prickelnden Wein dieser Kategorie. Am Gaumen<br />

durchaus rassig, der Nachhall ist intensiv, sanft<br />

cremig und fein unterlegt mit einer delikaten Mandelnote.–<br />

in seiner so genussfreundlichen Preisklasse<br />

überschäumend gut! Eine klare Kaufempfehlung für<br />

alle Liebhaber prickelnder Gewächse!<br />

26 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Bouvet<br />

LOIRE FRANKREICH<br />

CUVÉE „150”<br />

„Es gehört viel mehr Crémant getrunken!”<br />

FLO010500 Cuvée „150” 12,5% Vol. 16,66 €/l 12,50 €<br />

FLO010500P 12x Cuvée „150” (11 + 1 gratis) statt 150,00 € nur 137,50 €<br />

„Was wäre das Leben ohne sprudelnden Wein?“,<br />

diesen Satz hören wir öfters während unseren Verkostungen<br />

in Saarwellingen. Und es muss ja nicht immer<br />

Schampus sein, oft reicht schon ein feiner Crémant<br />

wie dieser hier, um in den belebenden Genuss der<br />

spritzigen und animierenden Vitalität der Schaumweine<br />

zu kommen.<br />

Traumhaft weich das Perlenspiel, das sich über die<br />

Zunge und den Gaumen hermacht, typisch Chardonnay<br />

im zartfruchtigen Aromenspiel. Reife Birne im<br />

Hintergrund, warmes Brioche ganz vorne. Weich im<br />

Mund, sanft, fast schüchtern tritt die Cuvée 150 auf,<br />

versucht, sich leise zu verhalten und kein Aufsehen zu<br />

erregen. Da ist Fülle auf der Zunge die aber niemals<br />

breit wird, da ist Druck am Gaumen, der sich aber<br />

leicht und elegant anfühlt. Wunderbar weiche und<br />

sanfte Bläschen sorgen für eine traumhaft wohlige<br />

Mundmassage, es moussiert sehr fein, es prickelt leise<br />

und es fühlt sich ungemein sexy an. Das ist hoch<br />

seriöser Schaumwein, der sich nirgendwo verstecken<br />

muss, der es locker mit sogenannten ‚Prestige- oder<br />

Premiumschäumern‘ aufnimmt. „Es gehört viel mehr<br />

Crémant getrunken“, diesen Satz flüstert uns eine gute<br />

Freundin immer wieder ins Ohr. Ganz unrecht hat sie<br />

damit nicht. Eine richtig gute Schaumweinqualität<br />

kann auch richtig günstig sein und noch dazu richtig<br />

Spaß machen, Crémant und Loire: Die zwei gehören<br />

zusammen, dort weiß man, wie das geht mit den kleinen<br />

feinen Blasen. Diese stimmige Komposition aus<br />

tausend Komponenten lässt viele Blanc de Blancs alt<br />

aussehen. Ein feingeschliffener Diamant mit vielen<br />

funkelnden Facetten!<br />

27


FRANKREICH LOIRE<br />

Bouvet<br />

CUVÉE TRÉSOR ROSÉ BRUT<br />

Nimmt es mit jedem gutem Prestige-Schaumwein auf!<br />

FLO010300 Cuvée Trésor Rosé Brut 12,5% Vol. 22,00 €/l 16,50 €<br />

FLO010300M Cuvée Trésor Rosé Brut MAGNUM 12,5% Vol. 21,33 €/l 32,00 €<br />

FLO010300P 12x Cuvée Trésor Rosé Brut (11 + 1 gratis) statt 190,80 € nur 174,90 €<br />

Die qualitative Ausnahme unter den französischen Rosé-Schaumweinen<br />

und offensichtlich auch bei unseren<br />

Kunden sehr beliebt. Reinsortig hergestellt aus Cabernet-Franc-Trauben<br />

fasziniert dieser rassige Sekt durch<br />

eine zartrosa Tönung, eine beeindruckende rotfruchtige<br />

Nase (Johannisbeeren, Himbeeren und zarte Erdbeeranklänge)<br />

und einen ausgewogenen Geschmack auf der<br />

Zunge mit einer delikaten Konzentration. Ein einmaliger,<br />

verrückter, fast anarchistischer Tropfen mit dem<br />

vollen, weinigen Körper eines Roten und der Lebendigkeit<br />

eines Weißen: die Quintessenz eines Rosés!<br />

Der FALSTAFF urteilt: „Mittleres Lachsrosa, Silberreflexe,<br />

zartes Mousseux. Feines, attraktives rotes<br />

Waldbeerkonfit, zart mit Mandarinenzesten unterlegt.<br />

Anklänge von Kirschen. Komplex, stoffig, seidige Textur,<br />

rote Fruchtnuancen, finessenreiche Säurestruktur,<br />

gute Länge, mineralischer Nachhall, lagerfähiger Stil,<br />

vielseitiger Speisenbegleiter. Nimmt es mit jedem gutem<br />

Champagner auf.“ Stimmt zu 100 %.<br />

CUVÉE TRÉSOR BLANC BRUT 2016<br />

1. Platz: Top 100, Kategorie „Klassische Flaschengärung, Frankreich“<br />

(Weinwirtschaft, Jan. 2020)<br />

FLO010216 Cuvée Trésor Blanc Brut 2016 12,5% Vol. 22,53 €/l 16,90 €<br />

FLO010216P 12x Cuvée Trésor Blanc Brut 2016 (11 + 1 gratis) statt 202,80 € nur 185,90 €<br />

Bouvet-Ladubays Trésor feiert Triumphe!: 9 x<br />

Schaumwein des Jahres Frankreich in der<br />

WEINWIRTSCHAFT<br />

„Kaum eine Diskussion entfacht sich, wenn es um die<br />

Frage des erfolgreichsten französischen Flaschengärproduzenten<br />

außerhalb der Champagne geht. Bouvet-<br />

Ladubay ist in allen Segmenten des Fachhandels bestens<br />

aufgestellt, mit einer Vielzahl unterschiedlicher<br />

Cuvées, teils als Crémant de Loire, teils als Saumur deklariert.<br />

Das „Cheval de bataille” des Familienbetriebs<br />

ist und bleibt der Trésor Brut,“ so urteilt die Jury in Meiningers<br />

Weinwirtschaft über den erneuten 1. Platz des<br />

bereits 9-fachen Siegers seiner Kategorie!<br />

Die Prestigecuvée Bouvets aus Chenin- und Chardonnay<br />

bester Lagen vereint enorme Finesse und Klasse<br />

mit höchst feiner Perlage, wie man sie sonst zu diesem<br />

Preis kaum gewohnt ist. Diese Cuvée mit dem zart<br />

briochigen Duft, vermählt mit Quitten, gelben Pflaumen<br />

und Äpfeln, wurde in Barriques vergoren und verweist<br />

regelmäßig wesentlich teurere Schaumweine<br />

auf die Plätze.<br />

Christina Hilker, Deutschlands Sommelière des Jahres:<br />

„Lassen Sie sich in genussreichen Stunden von diesem<br />

Prachtexemplar eines Weltklasse-Schaumweines<br />

verzaubern. Der Trésor Blanc tänzelt förmlich auf der<br />

Zunge sowie am Gaumen und hat die Attribute eines<br />

Grand Cru: Feinheit, Leichtigkeit und Ausgewogenheit.<br />

Eine sinnlich-verführerische Alternative mit einer<br />

feinen Säurestruktur und dem gewissen Frischekick!<br />

Die salzige und anregende Mineralität im Nachhall lassen<br />

ihn zum perfekten Apéritif werden, aber er begleitet<br />

auch feine Gerichte mit Muscheln, Krustentieren<br />

und Meeresfisch vortrefflich. Mit diesem Schaumwein<br />

wird jeder Tag zum Feiertag. Denn jede Flasche macht<br />

Lust auf mehr!“<br />

Der FALSTAFF schwärmt ebenfalls: „Sehr feines, gut<br />

anhaltendes Mousseux. Leckere gelbe Tropenfrucht,<br />

feiner Blütenhonig, ein Hauch von Biskuit, attraktives<br />

Bukett. Stoffig, seidige Textur, gelbe Birnenfrucht, finessenreicher<br />

Säurebogen, elegant und lange anhaltend,<br />

salziger Touch im Abgang, ein toller Speisenbegleiter.“<br />

28 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Bouvet<br />

LOIRE FRANKREICH<br />

Online Weineprobe<br />

– RENDEZ-VOUS VIRTUELL MIT BOUVET-LADUBAY!<br />

3. DEZEMBER 2020 | 20 UHR<br />

Anmeldeschluss 21. November<br />

Bouvet-Ladubay beschreitet neue Wege und<br />

lädt Sie, werte Kunden, zu einem virtuellen<br />

Rendez-vous ein!<br />

JULIETTE MONMOUSSEEAU<br />

Inhaberin und Geschäftsführerin<br />

Juliette Monmousseau (Inhaberin und Geschäftsführerin<br />

von Bouvet-Ladubay) und die Sommelière Natalie<br />

Lumpp führen virtuell durch eine Crémant-Verkostung<br />

der Extraklasse.<br />

Moderiert wird das Webinar von Weinexpertin Sabine<br />

Ernest-Hahn. Seien Sie dabei, wenn am 03. Dezember<br />

2020 um 20.00 Uhr die erste Online-Weinprobe<br />

von Bouvet Ladubay stattfindet!<br />

Vorgestellt werden 3 Klassiker aus dem Hause Bouvet-Ladubay:<br />

der ‚Bouvet Excellence Crémant de<br />

Loire blanc‘, der ‚Trésor blanc‘ sowie der ‚Trésor rosé‘!<br />

SABINE ERNEST-HAHN<br />

Weinexpertin<br />

FLO019901P<br />

„Rendez-Vous Virtuell”- Paket<br />

(3 Flaschen) 20,13 €/l<br />

statt 49,90 € nur 44,90 €<br />

NATALIE LUMPP<br />

Sommelière<br />

WIE FUNKTIONIERT ES?<br />

Mit dem Kauf dieses Verkostungspakets erhalten<br />

Sie neben den 3 Crémants, die an diesem Abend<br />

ausführlich vorgestellt werden, zwei Schaumwein-<br />

Flaschenverschlüsse sowie eine Verkostungsliste<br />

und eine ‚Gebrauchsanweisung‘ zur Teilnahme an<br />

dieser virtuellen Weinprobe, welche live auf Zoom<br />

stattfindet und später auch bei Youtube abzurufen<br />

sein wird. Der Zugang erfolgt über einen QR-Code<br />

und einen Link zur Anmeldung für die Online-Probe<br />

bei Zoom (alle Details können Sie dem Beileger<br />

des Verkostungspakets entnehmen).<br />

Anmeldeschluss für die Teilnahme an der Probe ist<br />

der 27. November! Viel Vergnügen!<br />

Das Paket zum Aktionspreis*<br />

von nur 44,90 € enthält:<br />

► Bouvet Excellence Crémant de Loire blanc<br />

► Bouvet Trésor blanc Saumur Brut Vintage<br />

► Bouvet Trésor Rosé Saumur Brut<br />

► 2 Bouvet Ladubay Schaumwein-Verschlüsse<br />

► eine Anleitung für die Probe und<br />

einen Auszug aus dem „FINE Magazin“ über<br />

das Haus<br />

* Die Teilnahme am virtuellen Rendez-Vous ist im Paket enthalten. · Selbstverständlich können Sie auch am Webinar teilnehmen ohne das Verkostungspaket<br />

zu erwerben. Fragen Sie uns gerne nach dem Zugangslink oder QR-Code zur Registrierung.<br />

29


FRANKREICH C H A M PAG N E<br />

Jacquesson<br />

Champagne<br />

Jacquesson<br />

DIZY<br />

Welch ein Traditionsgut!<br />

30 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Jacquesson<br />

CHAMPAGNE FRANKREICH<br />

MAISON DE CHAMPAGNE JACQUESSON<br />

Gerhard Eichelmann zählt unser Kleinod in seinem<br />

unbedingt lesenswerten Standardwerk „Alles über<br />

Champagner“ zu den neun besten Häusern, die über<br />

allen anderen Domainen stehen: Weltklasse-Erzeuger!<br />

„Weine von selten gesehener Tiefe und Finesse.“<br />

– PETER LIEM, CHAMPAGNE<br />

Jacquesson wurde 1778 gegründet. Und blickt somit auf mehr<br />

als über 200 Jahre wechselvoller Geschichte zurück. Mitte des<br />

19. Jahrhunderts genoss das Haus bereits einen internationalen<br />

Ruf und zog berühmte Persönlichkeiten wie Frankreichs Kaiser<br />

Napoleon I. und Johann-Joseph Krug in seinen Bann: Krug lernte<br />

zwei Jahre lang hier das Champagner-Handwerk! Doch mit<br />

dem Tod des Gründers fiel Jacquesson in einen langen Dornröschenschlaf.<br />

Und so richtig zum Leben erwachte die Marke erst<br />

wieder, als sie im Jahr 1974 von der tüchtigen Winzerfamilie Chiquet<br />

erworben wurde. Es war der Beginn einer Zeitenwende!<br />

Heute ist die Domaine eine der allerbesten Adressen der ganzen<br />

Champagne. Mit einem weltweiten Ruf wie ein Donnerhall.<br />

Gerhard Eichelmann zählt sie in seinem unbedingt lesenswerten<br />

Standardwerk „Champagne“ (aktuelle Edition: 2017) zu den<br />

neun besten Häusern. Und das Magazin VINUM feierte Jacquesson<br />

sogar schon als Champagnermarke des Jahres!<br />

Knapp 300.000 Flaschen werden hier jährlich abgefüllt, etwa<br />

die Menge, die ein Bordelaiser Premier Cru produziert. Und<br />

zehn-, zwanzig-, ja fünfzigmal weniger, als alle anderen großen<br />

Champagnerhäuser auf Flaschen ziehen. Und die Trauben<br />

stammen zum größten Teil aus eigenen oder dazu gepachteten<br />

Rebflächen! Das macht den Unterschied zu industriell gefertigten<br />

Massenprodukten, die viel kosten, aber geschmacklich ohne<br />

Seele und Charakter sind und von Egly-Ouriet, Moncuit, Lassaigne,<br />

„unserem“ Sektmagier aus Deutschland, Volker Raumland<br />

oder eben Jacquesson, qualitativ an die Wand gespielt<br />

werden! Diese singuläre Qualität ist einem ungewöhnlichen<br />

Gespann zu verdanken: den Jacquesson-Brüdern Jean-Hervé<br />

und Laurent Chiquet. Jean-Hervé, der ältere der beiden, hat die<br />

Leitung des Hauses im Jahr 1978 übernommen. Laurent steht<br />

ihm seit 1986 zur Seite. „Gemeinsam arbeiten Jean-Hervé und<br />

Laurent seither an der Quadratur des Champagner-Zirkels: das<br />

Konzept einer Marke mit der Philosophie einer Winzerfamilie zu<br />

verbinden“ (VINUM). So pochen sie im Gegensatz zu den Verantwortlichen<br />

aller anderen Häuser eisern darauf, dass selbst<br />

ihre Basiscuvée jedes Jahr anders ausfallen darf. Der Brut des<br />

Hauses trägt daher eine fortlaufende Nummer. Aktuell wird die<br />

Cuvée No 743 ausgeliefert.<br />

Und natürlich ist wie bei allen großen Winzern der Welt der Respekt<br />

vor dem Terroir und die sorgfältige Weinbergsarbeit von entscheidender<br />

Bedeutung für die Qualität auf der Flasche: „In den<br />

1980er-Jahren wurde dem Terroir in der Champagne kaum mehr<br />

Beachtung geschenkt. Das haben wir nach und nach geändert,<br />

beeinflusst von der Burgunder- Weinphilosophie. Unsere Neuanlagen<br />

werden wie dort mit 11.000 Reben je Hektar bepflanzt,“ erläutert<br />

Jean-Hervé Chiquet in seiner engagierten Art. „Der Begriff<br />

Terroir war doch zu einer leeren Worthülse verkommen. Dabei<br />

ist alles eigentlich ganz einfach. Terroir braucht hochklassigen<br />

Weinbau, der danach strebt, auf die Eigenart jeder Lage einzugehen.“<br />

Und dieser Grundgedanke der kompromisslosen Qualität<br />

hat Jacquesson dahin geführt, wo das Haus heute zu Recht steht.<br />

In die absolute Spitzengruppe der wenigen Champagnerhäuser<br />

auf absolutem Weltklasse-Niveau.<br />

Oder um mit Eichelmann zu sprechen: „Jacquesson-Champagner<br />

sind eigenständig und kraftvoll. Sie sind komplex und<br />

eindringlich, lang und nachhaltig, besitzen gute Struktur und<br />

Substanz, sind immer wieder geprägt von mineralischen Noten.<br />

Aperitifchampagner für Puristen, zum Essen zu genießen<br />

für alle, die diese Art von Champagner nicht gewohnt sind.“ –<br />

Santé!<br />

31


FRANKREICH C H A M PAG N E<br />

Jacquesson<br />

CUVÉE N° 743, EXTRA-BRUT<br />

Jacquessons Champagner-Ikone mit 700er-Nummer: wie immer genial!<br />

FCH030115 Cuvée N°743, Extra-Brut 12,5% Vol. 74,66 €/l 56,00 €<br />

FCH030115M Cuvée N°743, Extra-Brut, blanc MAGNUM 12,5% Vol. 88,00 €/l 132,00 €<br />

94 Punkte<br />

WINE ENTHUSIAST<br />

Endlich ist es wieder soweit! Laurent und Jean-Hervé<br />

Chiquet präsentieren die Champagner-Cuvée mit<br />

der fortlaufenden Siebenhunderternummer, die heuer<br />

eine Primzahl, die (N°) 743 schmückt. 743, das<br />

bedeutet in der Nomenklatur der Maison de<br />

Champagne Jacquesson, dass es sich um einen<br />

auf dem Jahrgang 2015 (den Jean-Hervé<br />

als „perfekt“ beschreibt) basierenden Wein<br />

handelt. Der „Ritt“ durch die 700er begann<br />

im Jahr 2000 mit No 728, einem Champagner<br />

der weder als Basis- noch als Standard-Non-<br />

Vintage-Cuvée konzipiert wurde.<br />

„Das Konzept der Cuvée 700 ist in der<br />

Champagne einzigartig – und das komplette<br />

Gegenteil eines „Bruts“ ohne Jahrgang! Wir<br />

streben eher nach Exzellenz als nach Gleichmäßigkeit,<br />

wir zollen dem Charakter des<br />

Jahrgangs Respekt und negieren ihn nicht,<br />

sondern huldigen einem großartigen Wein<br />

und klammern uns nicht an einen Stil. Die<br />

Reserveweine werden mit dem Ziel hinzugefügt,<br />

die Komplexität zu verstärken,<br />

allerdings ohne jedoch den Charakter<br />

des Basisjahres zu kaschieren.<br />

Und aus genau diesen Gründen<br />

erschien es uns zwecklos, einen<br />

Jahrgangschampagner weiterzuentwickeln,<br />

der nur die Cuvée<br />

700 hätte verarmen lassen.“<br />

Mehr als die Hälfte der Trauben<br />

für diese Cuvée stammt<br />

aus den Ortschaften Aÿ, Dizy<br />

und Hautvilliers, der Rest aus<br />

Trauben aus Avize und Oiry,<br />

davon sind wiederum mehr<br />

als die Hälfte (aus entweder<br />

Premier- oder Grand-Cru-Lagen)<br />

Chardonnay sowie Pinot<br />

Noir und Pinot Meunier<br />

zu etwa gleichen Teilen. Die<br />

vins clairs fermentieren im<br />

Holz, werden dann in älteren<br />

Fuderfässern ausgebaut, der<br />

Champagner im August 2019<br />

degorgiert. Ausgezeichnet<br />

wird er jahrgangsunabhängig<br />

als „Extra-Brut“, obschon die<br />

Nummer 743 überhaupt nicht<br />

dosiert wurde, wir es hier im<br />

Grunde mit einem reinrassigen<br />

„Dosage-Zéro-Schäumer“ zu tun haben.<br />

Jacquessons No 743, „Einstiegschampagner“ und zugleich<br />

„Flaggschiff“ des Hauses, ist ein Charakterwein<br />

par excellence, der auch in diesem „sonnigen und ausgewogenen“<br />

Jahr durch ein Spiel von Harmonie, Konzentration,<br />

Kraft und Finesse besticht. Ein unnachahmlich<br />

weicher, fast zarter Beginn –frisch gebackene<br />

Brioche, Vanille, weiße Blüten, Weinbergpfirsich, Reinetten,<br />

süße Mandeln, ein Hauch Honig und Bienen –,<br />

am Gaumen dann extrem präsent, kraftvoll und, trotz<br />

der zéro dosage, auf eleganteste Weise üppig. perfekt<br />

eingebundene Säure, eine glockenhelle, fast „transparente“<br />

Mineralität, grip und subtile Fülle in bester<br />

Balance: Ein ganz großer Wurf! William Kelley schreibt<br />

in Robert Parker’s THE WINE ADVOCATE: „weich<br />

und präzise, elegant fleischig, mit einem einhüllenden<br />

Fruchtkern, einer punktgenauen Mousse und einem<br />

hübsch definierten, salzigen Abgang“ – auch das deckt<br />

sich mit unseren Eindrücken.<br />

Schon jetzt absolut hinreißend, in 5 bis 10 Jahren vermutlich<br />

noch viel schöner.<br />

32 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Jacquesson<br />

CHAMPAGNE FRANKREICH<br />

CUVÉE N° 738, DÉGORGEMENT TARDIF<br />

„Weine von selten gesehener Tiefe und Finesse“ (Peter Liem, Champagne)<br />

FCH030610 Cuvée N°738, Extra-Brut Dégorgement Tardif 12,5% Vol. 119,33 €/l 89,50 €<br />

Jacquessons noble spätdegorgierte Version<br />

Jacquessons Dégorgement Tardif ist die noble Version<br />

der 7er-Reihe des Hauses. Hier belassen die Chiquets<br />

ihre Basiscuvée deutlich länger auf der Hefe, bis zu<br />

fünf Jahre mehr Reifezeit genehmigt man dem Champagner<br />

hier, der übrigens, ganz wie ehedem, während<br />

dieser Zeit mit einem Naturkorken, statt des heutzutage<br />

überall gängigen Kronkorkens verschlossen wird.<br />

Dies ermöglicht eine sehr subtile Mikrooxidation, die<br />

den Champagner stilistisch noch generöser, noch<br />

„weiniger“ werden lässt (eine Praxis die beispielsweise<br />

auch bei Bollinger praktiziert wird). Das Ergebnis: einer<br />

der schönsten Champagner, bei dem man klar merkt,<br />

wie enorm wichtig, wie geschmacklich maßgebend die<br />

Reifung auf der Hefe ist. In diesem Champagner, der<br />

Cuvée N° 738, sind die drei klassischen Rebsorten der<br />

Champagne vertreten, Chardonnay, Pinot Noir und<br />

Pinot Meunier. Basis dieser Cuvée ist der legendäre<br />

Jahrgang 2010, der hier allerdings noch mit Reservegrundweinen<br />

vermählt wurde. Durch die lange Reifung<br />

auf der Hefe (bis ins Jahr 2019!) bewahrt der Champagner<br />

bei immer fortwährender Verfeinerung seine Frische.<br />

Allgemein erinnert uns die Spätfüllung an eine<br />

intensivere Version der Basis-Cuvée, alles wirkt allerdings<br />

noch einmal aromatischer und komprimierter.<br />

Eine der schönsten Champagner, neben den Single-Vineyard-Füllungen<br />

des Hauses, und alljährlich<br />

eines unserer Highlights der Gebrüder Chiquet,<br />

bedauerlicherweise auch einer unserer rarsten<br />

Champagner. Doch einmal sollten Sie sich diese<br />

Luxuscuvée gönnen, verkörpert sich doch sämtliche<br />

Eigenschaften, die Jacquesson auszeichnen<br />

in Vollendung: „Weine von selten gesehener Tiefe<br />

und Finesse“ (Peter Liem, Champagne).<br />

96 Punkte<br />

WINE ENTHUSIAST<br />

„Impressive wine“<br />

– WINE ENTHUSIAST<br />

33


FRANKREICH C H A M PAG N E<br />

Jacquesson<br />

DIZY „CORNE BAUTRAY“, BLANC DE BLANCS 2009<br />

Rassige Stilistik, enormer Tiefgang – Königsklasse<br />

FCH030209 Dizy „Corne Bautray”, Blanc de Blancs 2009 12,5% Vol. 237,33 €/l 178,00 €<br />

94 Punkte: „Elegant und weinig.“ – Parker<br />

Jahrgangschampagner ist immer etwas ganz Besonders.<br />

Im Hause Jacquesson geht man jedoch noch weiter,<br />

fügt sich dem großartigen Terroir und füllt selbstbewusst<br />

die spezifischen Spitzenlagen des Hauses als<br />

einzelne Champagner ab. Der generöse Jahrgang 2009<br />

stellt hier nun die Basis für den„Corne Bautray“, eine<br />

südwestlich ausgerichtete Parzelle. Die Reben wurden<br />

hier in den 1960er-Jahren gepflanzt, stehen auf Kiesund<br />

Mergelböden mit Kreideuntergrund. Die Lage ist<br />

stets etwas ausladender als „Champ Caïn“, überzeugt<br />

aber dieses Jahr durch eine unglaublich rassige Stilistik.<br />

Getrocknete Blüten, Tannenhonig und Montélimar-<br />

Nougat vermischen sich hier mit eingelegten, mit Safran<br />

gewürzten Birnen. Das Mousseux ist höchst fein<br />

und federt diesen noblen Blanc-de-Blancs-Champagner<br />

der Extraklasse ab. Er wurde im Frühjahr 2019 degorgiert<br />

und besticht durch enormen Tiefgang, Frische<br />

und eine Brillanz, wie sie eben nur derart ausgereifte<br />

Champagne besitzen. Willkommen in der Königsklasse<br />

der Champagne!<br />

95 Punkte<br />

WINE ENTHUSIAST<br />

94 Punkte<br />

PARKER<br />

34 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Jacquesson<br />

CHAMPAGNE FRANKREICH<br />

AVIZE „CHAMP CAÏN“, BLANC DE BLANCS 2009<br />

94 Punkte: „Zeigt auf welchem Niveau der Weinbau der Jacquesson-Brüder<br />

bereits vor einer Dekade abgeliefert hat.“ – William Kelley (Parker)<br />

FCH030309 Avize „Champ Cain”, Blanc de Blancs 2009 12,5% Vol. 237,33 €/l 178,00 €<br />

Grandiose Kalklage aus dem Spitzenjahrgang des 21.<br />

Jahrhunderts!<br />

Neben der mittlerweile kultigen Cuvée der 700er-Reihe<br />

von Jacquesson, zählen die Einzellagen-Champagne<br />

des Hauses zum Nonplusultra ihrer Kategorie. Denn<br />

hier kommt der puristische und kompromissfreie Stil<br />

der Chiquet-Brüder bestens zur Geltung.<br />

Ein Garant für die große Bühne liefern sie mit dem<br />

„Champ Caïn“ Extra brut aus dem 2009er-Jahrgang,<br />

der kürzlich für denMarkt freigegeben wurde. Der im<br />

Frühjahr 2019 degorgierte Champagnerist ein großer<br />

Wurf. Nahezu knochentrocken (Dosage: 1,5 g/l) betont<br />

er die kalkige Seite des „Champ Caïn“, vernachlässigt<br />

aber nicht den – in der Champagne –generösen<br />

Charakter des 2009er-Jahrgangs. Hier vermischen sich<br />

Kalkstaub, Pfirsiche und frisch gebackene, mit Anis<br />

zart aromatisierte Brioche. Das ist wunderbar finessenreich<br />

und anregend und von einer Klasse, wie sie<br />

nur Vintage-Champagner mit entsprechender<br />

Reife erlangen können. Und dann ist da<br />

diese Finesse am Gaumen, die fleischige<br />

Textur des nach Steinobst schmeckenden<br />

Blanc de Blancs und ein wunderbar feines<br />

Mousseux. Feinheit und Tiefe lauten die<br />

beiden stärksten Attribute dieses herausragenden<br />

Champagners aus dem Top-Terroir<br />

Avize. Die nur 1,3 Hektar umfassende<br />

Lage bringt Jahr für Jahr herausragende<br />

Qualitäten hervor, wird aber – so die Philosophie<br />

des Hauses – nur in den allerbesten<br />

als Single-Cru freigegeben. 2009 reiht sich<br />

in die Liste der ganz großen Jahrgänge ein, die durch<br />

kraftvolle Textur und Tiefgang bestechen. Wir wissen<br />

jedenfalls, womit wir an Silvester auf das neue Jahr anstoßen<br />

werden – und freuen uns schon jetzt darauf!<br />

95 Punkte<br />

WINE ENTHUSIAST<br />

94 Punkte<br />

DECANTER<br />

„Perfekt balanciert“<br />

– DECANTER<br />

35


ITALIEN FRANKREICH PIEMONT BORDEAUX<br />

Château Bel Air-Marquis Massolino d’Aligre<br />

„Last Man<br />

Standing“<br />

– NEAL MARTIN<br />

Château Bel Air-<br />

Marquis d’Aligre<br />

MARGAUX<br />

MARGAUX, GRAND CRU EXCEPTIONNEL, ROUGE 2010<br />

„Die Reben von Pierre Boyer bringen einen der pursten und subtilsten<br />

Weine dieser Region hervor“ – Bettane & Desseauve<br />

FBO490110 Château Bel Air-Marquis d‘Aligre, Margaux rouge 2010 12,5% Vol. 78,66 €/l 59,00 €<br />

„Der Rayas von Margaux“ – Jacques Perrin<br />

Keine Punkte, dafür 100 % Emotion. So könnte in etwa das Motto<br />

für das Château Bel Air-Marquis d’Aligre lauten. So ziemlich<br />

alles, was wir an traditionellen Bordeaux der alten Schule und<br />

früherer Jahrzehnte lieben, trifft auf das in der Appellation Margaux<br />

gelegene Weingut zu. Inhaber Jean-Pierre Boyer, mittlerweile<br />

85 Jahre alt, hat seinen ersten Jahrgang 1947 gemeinem<br />

mit seinem Vater vinifiziert. Es gibt keinen Château-Besitzer, der<br />

nicht ein mit Hochachtung von Monsieur Boyer spräche oder<br />

eine schöne Anekdote zum Besten geben könnte. Auf Château<br />

Bel Air-Marquis d’Aligre scheint die Zeit still zu stehen, hier wird<br />

Bordeaux à l’ancienne gelebt. Und daher konnten wir erst jetzt<br />

diesen ganz zu Anfang seiner Trinkreife stehenden Bordeaux aus<br />

dem Spitzenjahrgang 2010 – vielerorts gehyped und nahezu bei<br />

jedem Château längst als Primeurwein verkauft – von diesem<br />

Traditionsweingut (vor Ort selbstverständlich perfekt gelagert)<br />

für Sie erwerben. Im ganzen Bordelais dürfte so etwas nicht<br />

mehr zu finden sein, weshalb der ehrenwerte Monsieur Boyer<br />

von Ex-Parker-Bordeauxkritiker Neal Martin auch augenzwinkernd<br />

als „last man standing“ bezeichnet wurde.<br />

Die Weinberge befinden sich um Soussans, einem der schönsten<br />

Plätze der Appellation Margaux, dessen erstklassige Güte<br />

bereits in den Klassifikationen des 17. und 18. Jahrhunderts hervorgehoben<br />

wurde – heute ist der Wein des Château als Cru<br />

Exceptionel eingestuft. Monsieur Boyer baut den Wein wirklich<br />

genau wie früher aus. Und wir meinen damit: wie ganz früher!<br />

36<br />

PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Massolino Château Bel Air-Marquis d’Aligre<br />

BORDEAUX PIEMONT FRANKREICH ITALIEN<br />

© Armand Borlant<br />

Der Wein sieht nie neues Holz, sondern reift über mehrere Jahre<br />

in Betontanks, so wie es bereits im 19. Jahrhundert im Bordelais<br />

praktiziert wurde, lange bevor man auf Konzentration und Kraft<br />

setzte (der allerorts sehr kräftige Jahrgang 2010 bringt hier lediglich<br />

12,5 Vol.-% auf die Waage!). Auch die Rebsortenzusammensetzung<br />

unterscheidet sich von den heutigen Spitzen-Crus.<br />

So sind, zusätzlich zu Cabernet Sauvignon, Malbec und Merlot<br />

auch die traditionellen Rebsorten wie Petit Verdot und Cabernet<br />

Franc in fast gleichen Anteilen enthalten.<br />

Im Glas liegt dieser Wein eher hellrot und mit durchsichtiger<br />

Robe, anstatt durch konzentriert tintige Farbe zu beeindrucken.<br />

Ein Wein, der nichts versteckt, der nicht optimiertes Ergebnis<br />

nach Kritikervorgaben ist, sondern pures Handwerk. Keine<br />

ominöse „Philosophie“, dafür jede Menge Savoir-vivre. Er duftet<br />

nach roten Beeren, umgarnt von rauchigen Noten, etwas Tabak,<br />

auch altes Leder. Mit Luft gesellt sich intensive Noten von<br />

frischen Himbeeren hinzu. Dabei wirkt alles ätherisch schwebend<br />

statt verdichtet. Dieser Wein ganz ohne Holzeinfluss besticht<br />

durch den Charme seiner wunderbaren Frucht und einen<br />

feinen Sous-bois-Ton, den Duft nach Kräutern. Und ein wenig<br />

schlägt der Cabernet durch mit seiner feinen Paprika-Nase.<br />

Jacques Perrin, großer Bordeaux-Enthusiast und Weinphilosoph,<br />

schreibt über das Terroir und Monsieur Boyer: „Ein bisschen wie<br />

ein Rayas von Margaux. Nur, dass Monsieur Boyer nicht Monsieur<br />

Raynaud heißt, nicht die ganze Welt hierher pilgert, um<br />

eine Allokation auszuhandeln. Außer diesem Unterschied, der<br />

aufgrund des Psittacismus’ der Leute entstand, ist die Parallelität<br />

ansonsten auffallend.“<br />

Und so zeigt sich der Wein auch am Gaumen: Er ist ehrlich.<br />

Eine saftige, fein säuerliche rote Frucht zieht sich am Gaumen<br />

entlang, erfrischt diesen und wird begleitet von feinstoffigem<br />

Tannin, ganz typisch für den großen Potenzialjahrgang 2010.<br />

Der Wein wirkt schlank, besitzt keine Extraktsüße<br />

durch Überkonzentration. Er<br />

animiert zum nächsten Schluck, bleibt<br />

verspielt mit den Aromen von Erdbeere<br />

und Kräutern, wirkt nicht<br />

zu kraftvoll und komplex. Seine<br />

Größe ist sein Trinkfluss. Wer<br />

hier Power sucht, sucht vergebens.<br />

Wer aber auf der Suche<br />

nach Eleganz und Authentizität<br />

ist, wird hier fündig – garantiert!<br />

Kurzum: Ein höchst delikater<br />

Wein, ganz im Geiste des alten<br />

Bordeaux, dessen Persönlichkeit<br />

keine Marktbedürfnisse<br />

oder Kritiker bestimmen,<br />

sondern einzig und allein die<br />

Idealvorstellungen von Monsieur<br />

Boyer, der lediglich eine<br />

Produktion von rund 30.000<br />

Flaschen zum seinem jährlichen<br />

Inventar zählt. Glauben<br />

Sie uns, er kennt jede einzelne<br />

Flasche, hegt und pflegt sie.<br />

Das schmeckt man und man<br />

spürt es auch: die Liebesbeziehung<br />

des Winzers zu seinen<br />

Reben!<br />

Zu genießen an einen langgedehnten<br />

Abend, ab sofort und<br />

mindestens über die nächsten<br />

zwei Jahrzehnte.<br />

37 37


ÖSTERREICH KAMPTAL<br />

Hirsch<br />

Die Revolution<br />

im Kamptal!<br />

Weingut Hirsch<br />

KAMMERN<br />

Lauter Einser:<br />

Die 1. Lagen sind eingetroffen!<br />

„Ich hasse alles Eintönige und Austauschbare. Meine Weine<br />

sollen die Tradition und das Terroir unserer Region widerspiegeln,<br />

Eleganz und Finesse sind mir wichtiger als überkonzentrierte<br />

Monsterweine mit hohen Alkoholgraden in einem weltweit<br />

immer häufiger anzutreffenden vinologischen Einheitsbrei,<br />

die hohe Punkte-Bewertungen erzielen, aber bei Kennern keinen<br />

rechten Trinkgenuss aufkommen lassen. Entscheidend für den<br />

Stil meiner Rieslinge und Grünen Veltliner ist unsere biodynamische<br />

und handwerklich sehr intensive Weinbergsarbeit (extrem<br />

aufwändige Laubwerksarbeiten, hohe Rebstockdichte wegen<br />

der Wurzelkonkurrenz, so dass die Wurzeln tief in die Erde vordringen<br />

müssen und bei der Suche nach Wasser die wertvollen<br />

Mineralien aufnehmen können, Gründüngung und, wenn nötig<br />

in heißen Sommern, zielgerichtete, punktuelle Bewässerung),<br />

die Trauben brauchen eine maximale physiologische Reife und<br />

dazu kommt eine extreme Auslese mit wenigstens vier Erntedurchgängen<br />

in jedem Ried! Im Keller vinifiziere ich ganz traditionell<br />

und vergäre ausschließlich spontan mit weineigenen Hefen,<br />

die in den einzelnen Weingärten ganz natürlich vorkommen<br />

und die den unterschiedlichen Charakter des jeweiligen Terroirs<br />

optimal herausarbeiten“, so das Credo von Johannes, diesem<br />

energiegeladenen, so ungemein sympathischen Winzer: „Denn<br />

die Natur kann man nicht verbessern!“<br />

Johannes Hirsch und seine Frau Sandra muss man einfach mögen,<br />

er ist so ein wohltuend grundehrlicher Sunnyboy – und<br />

dennoch polarisierte er in den letzten Jahren wie kaum ein<br />

anderer! Nicht umsonst lautet der Leitspruch des Weinguts<br />

„Weingut Hirsch seit 1878 mit Eigensinn“.<br />

38 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Hirsch<br />

KAMPTAL ÖSTERREICH<br />

Doch schon früher, 1999, staunte man nicht schlecht über<br />

Johannes Hirsch. Als alle österreichischen Funktionäre den<br />

Rotwein als Antwort auf den Klimawandel propagierten, ging<br />

Hirsch in die entgegengesetzte Richtung. Denn obwohl seine<br />

Rotweine zu den besten der Region zählten, riss er alle Reben<br />

aus und konzentrierte sich auf Riesling und Grünen Veltliner.<br />

Und sollte damit recht behalten. International begann ein richtiger<br />

Boom nach Riesling und Veltliner, Hirsch kann heute bei<br />

weitem nicht die weltweite Nachfrage nach seinen edlen Gewächsen<br />

decken. Diese wirtschaftliche Weitsicht fiel auch den<br />

Juroren der Tageszeitung „Die Presse“ auf. Erstmals bekam ein<br />

Winzer, der höchste Auszeichnungen für seine Weine durchaus<br />

gewöhnt ist, selbst einen Preis. In der Kategorie „Wirtschaft“<br />

trat Johannes Hirsch als erster Vertreter der Weinbranche in der<br />

Geschichte des Wettbewerbs gegen die Managerelite Österreichs<br />

an und wurde prompt aufs Siegerpodest gewählt!<br />

Viel Aufsehen erregte der damalige Shootingstar nämlich nicht<br />

nur wegen seiner großartigen Qualitäten, sondern weil er als erster<br />

Spitzenwinzer alle Weine, selbst die Preziosen des Hauses, mit<br />

einem Schraubverschluss ausstattete. Was ihm seinerzeit einen<br />

Boykott-Aufruf des FALSTAFF und<br />

gleichzeitig den Titel „Weingut des Jahres“<br />

bei WINE-TIMES, dem Internetportal<br />

für österreichischen Wein, eintrug.<br />

Einige Importeure boykottierten ihn<br />

auch tatsächlich, was ihm andererseits<br />

die Solidarität zahlreicher Sommeliers<br />

einbrachte, die der Korkdiskussionen überdrüssig waren. Längst ist<br />

der Verschluss kein ernsthaftes Thema mehr, nur noch die grandiosen<br />

Qualitäten wird gesprochen, die selbst die wesentlich teureren<br />

Prestigeweine der Wachau das Fürchten lehren! „Heute kann ich<br />

endlich wieder über meine Weine reden und nicht immer nur über<br />

Verschlüsse.“ Und im aktuellen Falstaff-Guide gibt es folgerichtig<br />

4 Sterne für das Weingut und die Jury urteilt enthusiastisch: „Hier<br />

entstehen Weine mit Eigensinn, aus biodynamisch bewirtschafteten<br />

Weingärten, in denen sich die Kraft der Region widerspiegelt<br />

– Weine mit Leichtigkeit, Spannung, Vitalität.”<br />

„Das Weingut Hirsch zählt wahrlich<br />

zu den besten Weißweinproduzenten<br />

Österreichs!“<br />

Trotz aller abrupter Kehrtwenden in seinem Leben: Johannes<br />

ist im Grunde seines Herzens gar kein Revoluzzer, viel eher<br />

ein Bewahrer, aber eben durchaus mit starkem Charakter und<br />

Eigensinn. Ein Wertkonservativer, dem das Schicksal unseres<br />

Planeten alles andere als egal ist: So führte Johannes Hirsch<br />

voller Überzeugung zunächst den biologischen, dann den biodynamischen<br />

Anbau ein, was vor allem auch mit der Geburt<br />

seiner Tochter zusammenhängt: „Ich hatte sie im Arm und<br />

wusste, sie soll in gesunder Natur aufwachsen, und dazu musst<br />

du deinen Beitrag leisten.“ So ist das Geheimnis des großen Erfolgs<br />

seiner Weine das häufig beschworene, hier Wirklichkeit<br />

gewordene ideale Zusammenspiel von Tradition und Moderne<br />

im Weingut. Wie etwa das Gebäude-Ensemble in Kammern im<br />

Kamptal, das straßenseitig einen über 500 Jahre alten barocken<br />

Zehnthof des Stiftes Passau zeigt, während man aus dem modernen<br />

Keller- und Verkostungsanbau aus großen Panoramascheiben<br />

auf Hirschs wichtigste Weinberge Heiligenstein und<br />

Gaisberg blicken kann. Idylle zum Innehalten! Genauso harmonisch<br />

wie das intakte Ökosystem im Wingert, funktioniert das<br />

Zusammenspiel der Generationen im Hause Hirsch. Dass Sohn<br />

Johannes heute den Mist der Wasserbüffel der nahegelegenen<br />

Bio-Käserei einsetzt, ist letztlich „nur“ eine logische Weiterentwicklung.<br />

Denn Vater Josef war es,<br />

der schon vor unendlich vielen Jahren<br />

den Kunstdünger aus den Weingärten<br />

verbannte! Heute leitet Johannes<br />

das Weingut gemeinsam mit seinem<br />

Vater, der Mutter und seiner Frau<br />

Sandra. Mit Tochter Marie und den<br />

Zwillingen Florian und Josef steht der über 140-jährigen Weingutstradition<br />

eine weiterhin blühende Zukunft bevor.<br />

Sämtliche Elogen und Preise aufzuzählen, mit denen Johannes<br />

Hirsch in den letzten Jahren im In- und Ausland überhäuft<br />

wurde, hieße die berühmten Eulen nach Athen zu tragen – wir<br />

schließen uns einfach dem Urteil des Gault&Millau an: „Das<br />

Weingut Hirsch zählt wahrlich zu den besten Weißweinproduzenten<br />

Österreichs!“<br />

39


ÖSTERREICH KAMPTAL<br />

Hirsch<br />

HIRSCH, GRÜNER VELTLINER „HIRSCHVERGNÜGEN” 2019<br />

Der Guts-Veltliner sorgt mal wieder für Vergnügen, für viel Vergnügen, für „Hirschvergnügen“.<br />

OKA030119 „Hirschvergnügen” Grüner Veltliner 2019 (Bio) DV 12% Vol. 12,66 €/l 9,50 €<br />

AT-BIO-402<br />

Mit dem Grünen Veltliner „Hirschvergnügen“ eröffnet<br />

Johannes Hirsch traditionellerweise den neuen Jahrgang,<br />

und so ist es auch beim 2019er Jahrgang. Der<br />

kühle Frühling, der heiße Juni, der gemäßigte Juli und<br />

der klassische Herbst haben für einen ebenso klassischen<br />

Weinjahrgang voller Saftigkeit und reifer Säure,<br />

Trinkfluss und Reifepotential gesorgt. Aber reifen<br />

lassen will man den „Hirschvergnügen“ eigentlich<br />

gar nicht. Viel mehr möchte man den von Lössböden<br />

stammenden Grünen Veltliner in großen Schlucken<br />

genießen. Ja, was für ein Vergnügen bietet sich hier<br />

im Glas! Der in biodynamisch gepflegten Weinbergen<br />

entstandene Gutswein aus dem Kamptal öffnet sich<br />

mit einem herrlichen Duft von weißen Blüten und von<br />

frisch aufgeschnittenem grünen und gelben Apfel, von<br />

Birne und Nektarine, Zitrone und Orange. Das alles<br />

ist eingebettet in eine leicht cremige Note und wird<br />

begleitet von feiner Kräuterwürze. Am Gaumen dann<br />

bietet dieser Wein genau das, wofür sein Name steht.<br />

Es ist das reine Trinkvergnügen mit einer perfekten<br />

Mischung aus Anspruch und Trinkfluss. Kernobst und<br />

etwas festes Steinobst sind eigebettet in eine reife,<br />

seidige und doch markante Säure. Sie werden begleitet<br />

von grünen Kräutern und einer Würze, die weniger<br />

an das berühmte Pfefferl erinnert als an ein leichtes<br />

Curry und einen Streifen Grapefruitschale und Ingwer.<br />

Ein Wein, der jetzt, aber sicher auch bis 2024 getrunken<br />

werden kann.<br />

GRÜNER VELTLINER KAMMERN KAMPTAL 2019<br />

Ein traumhaft klassischer Jahrgang sorgt beim Ortswein „Kammern“<br />

für eine traumhafte Bewertung von 92 Punkten im Falstaff.<br />

92 Punkte<br />

FALSTAFF<br />

OKA030219 Kammern Kamptal Grüner Veltliner 2019 (Bio) DV 12,5% Vol. 18,53 €/l 13,90 €<br />

AT-BIO-402<br />

Für Johannes Hirsch sind die Löss- und Lehmböden<br />

am Rande des historischen Weinortes Kammern im<br />

Kamptal ideal geeignet, um zwischen dem Gutswein<br />

„Hirschvergnügen“ und seinen Einzellagen<br />

diesen eleganten, saftigen Grünen Veltliner anzusiedeln,<br />

der sich so ideal als Allrounder und<br />

Speisebegleiter eignet.<br />

Wir sind immer wieder begeistert von diesem Ortswein,<br />

der aufgrund seiner biodynamisch erzeugten<br />

Trauben und dem großen Talent des Weinmachers Johannes<br />

Hirsch so viel Eleganz, Dichte, Würze, Frucht<br />

und Spannung liefert. Viele Winzer im Kamptal wären<br />

sicherlich froh, einen solchen Wein in einer Einzellage<br />

erzeugen zu können. Bei Hirsch ist der „Grüne Veltliner“<br />

in der mittleren Preisebene angesiedelt. Dass<br />

auch andere von diesem Wein begeistert sind, bezeugt<br />

Peter Moser im Falstaff, der dem 2019er „Kammern“<br />

glatte 92 Punkte verleiht. Tatsächlich ist der 2019er in<br />

seiner klassischen Art aus großer Saftigkeit und einer<br />

reifen, überaus eleganten Säurestruktur besonders<br />

schön geworden. Der „Grüne Veltliner“ duftet intensiv<br />

nach knackigen Äpfeln und Birnen samt Schale, nach<br />

Wiesenkräutern und nach ein wenig Pfeffer, begleitet<br />

von blondem Tabak und zerriebenem Gestein. Am<br />

Gaumen fließt der Wein elegant und wiederum mit<br />

viel Würze und Phenolik über die Zunge. Die Säure ist<br />

in diesem Jahr wirklich überaus elegant geworden. Dabei<br />

schafft sie trotzdem Struktur, bleibt klar wie auch<br />

frisch und wird begleitet von einem feinen Steinsalz<br />

und einer herb pikanten, an Orangenschalen und kandierten<br />

Ingwer erinnernden Note im Finale.<br />

Ein Wein, der jetzt, aber sicher auch bis 2028 getrunken<br />

werden kann.<br />

40<br />

PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Hirsch<br />

KAMPTAL ÖSTERREICH<br />

RIESLING „ZÖBING” 2019<br />

Ein klassischer Jahrgang mit exzellentem Reifepotential und traumhafter Saftigkeit.<br />

OKA030319 Zöbing Riesling 2019 (Bio) DV 12,5% Vol. 19,33 €/l 14,50 €<br />

AT-BIO-402<br />

Was für ein starker Auftritt! Wir waren sehr gespannt,<br />

als wir vor einiger Zeit zur Vorstellung ersten 2019er<br />

Weine von Johannes Hirsch kamen, und wir waren<br />

mal wieder aus dem Häuschen, nachdem wir verkostet<br />

hatten, was Johannes uns hier vorgelegt hatte.<br />

Der Strahlemann aus dem Kamptal, der doch so konsequent<br />

seine Linie verfolgt, sorgte für Begeisterung,<br />

und das nicht nur bei uns, sondern auch bei Peter Moser<br />

vom Falstaff. 92 Punkte gab es für den Ortswein<br />

„Zöbing“. Der präsentiert sich in intensivem Strohgelb<br />

und duftet tatsächlich ganz klassisch nach Kamptal<br />

in seiner Kombination aus heimischer und exotischer<br />

Frucht, verbunden mit ausgeprägter Würze. Das Jahr<br />

2019 mit seinem kühlen Mai, dem heißen Juni und<br />

dem gemäßigten Juli und August hat für ganz klassische<br />

Fruchtausprägungen und eine seidig reife Säure<br />

gesorgt. Im Duft erinnert der Riesling an Kräuter, an<br />

nassen Stein, trockene Erde und Kurkuma, begleitet<br />

von gelben Äpfeln und Apfelschalen, etwas Mango,<br />

Orange und kandiertem Ingwer. Am Gaumen präsentiert<br />

sich der nach den Regeln von respekt-BIODYN<br />

erzeugte Wein mit einer wunderbar gelbfleischigen<br />

Frucht, mit Kraft und Substanz, mit viel Würze und<br />

Spannung und einer Seidigkeit, die wirklich phänomenal<br />

ist. Im Finale verbinden sich Frucht und Würze mit<br />

einer leichten Süße und noch mehr Salzigkeit. Das hat<br />

so viel Charme, dass man sich dem nicht entziehen<br />

kann – und man will es auch wirklich nicht.<br />

Ein Ortsriesling, der jetzt, aber sicher auch bis 2028<br />

getrunken werden kann.<br />

41


ÖSTERREICH KAMPTAL<br />

Hirsch<br />

ZÖBINGER HEILIGENSTEIN, RIESLING 1. LAGE 2019<br />

Dieser „Heiligenstein“ gehört zu den großen Rieslingen aus 2019.<br />

Von „James Suckling“ gibt es dafür 98 Punkte!<br />

98 Punkte<br />

SUCKLING<br />

OKA030619 Ried Heiligenstein, Riesling 1. Lage 2019 (Bio) DV 13% Vol. 42,00 €/l 31,50 €<br />

AT-BIO-402<br />

Der Smaragd-Killer!<br />

Die Riede Heiligenstein in Zöbingen gehört zu den Paradelagen<br />

des Kamptals und ist vielleicht „der“ Wachau-Konkurrent<br />

aus dem benachbarten Tal. Die Riede<br />

ist nach Süd-Südwest ausgerichtet, terrassiert und geprägt<br />

vom sogenannten Zöbinger Perm mit einer einzigartigen<br />

Bodenstruktur von an die Oberfläche tretenden<br />

feldspatreichen rotbraunen Sandsteinen und<br />

Konglomeratgesteinen sowie Quarzporphyren.<br />

Der „Riesling Heiligenstein“ wurde Mitte September<br />

von Hand gelesen, sortiert und dann als Ganztraube<br />

gepresst. Die Vergärung der biodynamisch erzeugten<br />

Trauben erfolgte bei Johannes Hirsch spontan und<br />

ohne Temperaturkontrolle. Der Wein wurde teils im<br />

Edelstahl, teils im großen Holz auf der Feinhefe ausgebaut,<br />

Mitte Mai abgestochen und Ende Juli gefüllt.<br />

Der Zöbinger Heiligenstein gehört ganz ohne<br />

Frage zu den besten Terroirs, die es für Riesling<br />

gibt. Die Weine aus dieser Lage haben eine beeindruckende<br />

Tiefe und Kraft und zugleich eine<br />

mineralische Spannung, Leichtigkeit und auch<br />

Harmonie, wie man sie anderswo lange suchen<br />

muss. Diese Erfahrung haben wir schon bei anderen<br />

Winzern gemacht, die dort Parzellen besitzen, und<br />

ebenso bei Johannes Hirsch in den letzten Jahren, in<br />

denen sich sein „Riesling Ried Heiligenstein“ immer<br />

mehr zum Wachau-Jäger entwickelt hat. Was er jedoch<br />

in diesem Jahr erzeugt hat, ist noch einmal eine<br />

Stufe hinauf auf dem Weg zum Thron. Im Jahr 2019<br />

hat für den biodynamisch arbeitenden Winzer einfach<br />

alles gepasst, sodass er die Charakteristika dieses Wei-<br />

nes noch einmal tiefer und auch feiner herausarbeiten<br />

konnte. Der noch blutjunge „Heiligenstein“, der immer<br />

ein paar Jahre braucht, um voll aufzublühen, zeigt im<br />

Moment noch ein paar Spontanvergärungsnoten, die<br />

an Zündplättchen erinnern, zugleich aber auch auf den<br />

Quarzanteil im Boden verweisen. Daher karaffiert man<br />

den Wein idealerweise. Dann zeigt sich immer stärker<br />

das so typische Aroma, das an zerstoßenen Stein erinnert,<br />

an zerkleinerte Zitrusfrüchte, an Wiesenkräuter<br />

und Blüten. Der „Ried Heiligenstein“ ist ein Terroir-<br />

Wein, ein Gesteinswein, der dies schon im Duft deutlich<br />

macht, besonders aber am Gaumen, wo er vom<br />

ersten Moment an einen enormen Druck aufbaut,<br />

sich an den Gaumen presst, wo die überbordende Mineralität<br />

wie eine Blockbatterie wirkt und gleichsam<br />

Strom fließen lässt. Dieser Riesling zeigt sich auch<br />

am Gaumen hell in der Aromatik, steinig, zitrisch mit<br />

einigen leicht exotisch wirkenden Aromen, zu denen<br />

auch Ingwer und Kurkuma gehören, ferner ein wenig<br />

Steinfrucht und Kräuter. Der Wein zeigt neben der lebendigen<br />

Säure und Mineralität einen feinen Schmelz<br />

vom langen Ausbau auf der Feinhefe sowie einen ganz<br />

leichten Gerbstoff bis ins lange Finale hinein. Das ist<br />

ganz ohne Frage ein fantastischer Riesling zu einem<br />

– im Verhältnis gesehen – geradezu unglaublich günstigen<br />

Preis. Man bedenke: Stuart Pigott hat dem „Ried<br />

Heiligenstein“ in diesem Jahr 98 Punkte verliehen!<br />

Der Riesling aus dem Heiligenstein kann idealerweise<br />

ab ca. 2024 getrunken werden und hat ein Potential für<br />

weitere zehn bis zwölf Jahre. Aktuell sollte er bestenfalls<br />

karaffiert werden.<br />

42<br />

PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Hirsch<br />

KAMPTAL ÖSTERREICH<br />

97 Punkte<br />

ZÖBINGER GAISBERG, RIESLING 1. LAGE 2019<br />

Die Riede Gaisberg entwickelt sich zum neuen Hotspot für großartige Rieslinge.<br />

Von „James Suckling“ gibt es 97 Punkte für 2019!<br />

SUCKLING<br />

OKA030819 Ried Gaisberg 1. Lage Zöbing, Riesling 2019 (Bio) DV 13% Vol. 42,00 €/l 31,50 €<br />

AT-BIO-402<br />

Mit der Riede Gaisberg verfügen die Hirschs über eine<br />

Lage, die 2019 sowohl einen großen Grünen Veltliner<br />

als auch einen großen Riesling hervorgebracht hat.<br />

Die Riede Gaisberg im Kamptal schließt östlich an<br />

den Zöbinger Heiligenstein an und erstreckt sich über<br />

die Orte Strass, Zöbing und Kammern, wo das Weingut<br />

Hirsch beheimatet ist. Der obere Teil im südlich<br />

ausgerichteten Hang ist der östlichste Ausläufer der<br />

sogenannten Gföhler Gneisplatte und entsprechend<br />

geprägt von Paragneis, Amphibolit und Glimmer. Dort<br />

wo der Amphibolit auftaucht, findet sich auch Kalk im<br />

Oberboden, sonst ist es vor allem Braunerde. Im unteren<br />

Teil des Hanges zeigt sich kalkiger Tschernosem,<br />

kalkhaltige Schwarzerde mit Löss und kristallinem<br />

Schutt über Kies.<br />

Der „Riesling Ried Gaisberg“ wurde Mitte September<br />

von Hand gelesen, sortiert und dann als Ganztraube<br />

gepresst. Die Vergärung der biodynamisch erzeugten<br />

Trauben erfolgte bei Johannes Hirsch spontan und<br />

ohne Temperaturkontrolle. Der Wein wurde teils im<br />

Edelstahl, teils im großen Holz auf der Feinhefe ausgebaut,<br />

Mitte Mai abgestochen und Ende Juli gefüllt.<br />

Mit dem „Riesling Ried Gaisberg“ zeigt Johannes<br />

Hirsch neben dem Riesling aus dem Zöbinger Heiligenstein<br />

einen weiteren großartigen Terroir-Wein, der<br />

durch und durch die Handschrift dieses Meisters der<br />

Finesse und Mineralität trägt. Gerade wer die auch<br />

heute oft noch eher ausladenden Wachauer Weine<br />

im Kopf und auf der Zunge hat, wird begeistert sein<br />

von dem Raffinement dieses Großen Gewächses, das<br />

sich zunächst mit einem leichten Feuerstein-Aroma<br />

öffnet, welches noch von der spontanen Vergärung<br />

und dem reduktiven Ausbau stammt, der unter Screw-<br />

Cap-Verschlüssen länger konserviert wird. Nach kurzer<br />

Zeit aber findet der Wein zu einer Note, die an<br />

einen ganzen Steinobstgarten erinnert inklusive der<br />

am Fuße der Obstbäume gelegenen Wiesen mit Blüten<br />

und Kräutern, Gestein und Erde. Rote, weiße und<br />

gelbe Frucht ist hier präsent – eindringlich, aber nie<br />

laut, immer subtil und fein, garniert mit einem Hauch<br />

von Hefe, Rauch und etwas Kamille. Am Gaumen setzt<br />

sich dies nahtlos fort und äußert sich in einer wunderbaren<br />

Tiefe und Komplexität, zu der bei diesem in biodynamischer<br />

Wirtschaftsweine entstandenen Wein<br />

zusätzlich pikante und herbe Noten ebenso beitragen<br />

wie eine lebendige Säure und die in allen Hirsch-Weinen<br />

so präsente Mineralität. Das ist so unaufdringlich<br />

wie eindringlich und in sich stimmig. Genau das macht<br />

große Weine aus.<br />

Der Riesling erreicht seinen Höhepunkt zwischen 2026<br />

und 2030 und sollte vorher idealerweise karaffiert werden.<br />

43


ÖSTERREICH KAMPTAL<br />

Hirsch<br />

KAMMERNER LAMM, GRÜNER VELTLINER 1. LAGE 2019<br />

Was für ein profunder, komplexer und mineralischer Grüner Veltliner.<br />

Von „James Suckling“ gibt es dafür 98 Punkte!<br />

OKA030419 Ried Lamm, Grüner Veltliner 1. Lage 2019 (Bio) Dv 13,5% Vol. 42,00 €/l 31,50 €<br />

AT-BIO-402<br />

98 Punkte<br />

SUCKLING<br />

Die Riede „Lamm“ in Kammern im Kamptal gehört<br />

zu den bekanntesten Lagen Österreichs.<br />

Sie bildet den südöstlichen Hangfuß des Zöbinger<br />

Heiligensteins und ist geprägt vom sogenannten<br />

Zöbinger Perm mit einer einzigartigen<br />

Bodenstruktur von Lehm (früher „Loam“ oder<br />

„Laam“, daher der heutige Name „Lamm“), Ton,<br />

Kalk, Sandstein und Schluff. Da der Boden viel<br />

Wasser aufnimmt, ist er ideal geeignet für Grünen<br />

Veltliner.<br />

Der „Grüne Vetliner Ried Lamm“ wurde von Anfang<br />

bis Mitte September von Hand gelesen, sortiert und<br />

dann als Ganztraube gepresst. Die Vergärung der biodynamisch<br />

erzeugten Trauben erfolgte bei Johannes<br />

Hirsch spontan und ohne Temperaturkontrolle. Der<br />

Wein wurde teils im Edelstahl, teils im großen Holz<br />

auf der Feinhefe ausgebaut, Mitte Mai abgestochen<br />

und Ende Juli gefüllt.<br />

Dieser Grüne Veltliner bietet eine wunderbare Bandbreite<br />

an Aromen, hat eine bestechende Tiefe und<br />

Komplexität und dabei eine Trinkfreude und einen<br />

Trinkfluss, wie man ihn selten findet. Darin zeigt sich<br />

die Ausprägung des 2019er Jahrgangs, der den Hirschs<br />

geradezu perfekt gelungen ist. Der grüngelb schimmernde<br />

Wein duftet intensiv nach Kräutern, ein wenig<br />

nach Waldmeister und Verbene, vor allem aber nach<br />

grünen und gelben Pflaumen, nach Apfel und ein wenig<br />

nach Birne und Grapefruit. Darüber liegt neben<br />

einer feinen Feuerstein-Note ein wenig Extrakt. Am<br />

Gaumen äußerst sich der Grüne Veltliner mit einer<br />

großartigen Saftigkeit und einer seidigen Textur. Die<br />

Säure zeigt sich reif, ist aber sehr lebendig. Sie sorgt<br />

zusammen mit der tiefen Mineralität dieses Weines<br />

für Spannung und bei aller Kraft und Komplexität für<br />

eine geradezu tänzelnde Leichtigkeit auf der Zunge.<br />

Das ist exzellent! Wir können sehr gut verstehen, dass<br />

es für diesen „Ausnahme-Lamm“ 98 Punkte bei „James<br />

Suckling“ gibt.<br />

Dieser Grüne Veltliner ist ab sofort zu genießen, erreicht<br />

seinen Höhepunkt aber sicher erst ab 2022 und hat Potential<br />

für weitere zehn bis zwölf Jahre.<br />

44 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Hirsch<br />

KAMPTAL ÖSTERREICH<br />

KAMMERNER GAISBERG, GRÜNER VELTLINER 1. LAGE 2019<br />

„Das kommt der Verwirklichung meines Traums vom Grünen Veltliner sehr nahe!“<br />

Stuart Pigott für „James Suckling“: 98 Punkte!<br />

OKA031019 Ried Gaisberg, Grüner Veltliner 1. Lage 2019 (Bio)DV 13% Vol. 29,20 €/l 21,90 €<br />

AT-BIO-402<br />

Die Riede „Gaisberg“ im Kamptal schließt östlich an<br />

den Zöbinger Heiligenstein an und erstreckt sich über<br />

die Orte Strass, Zöbing und Kammern, wo das Weingut<br />

Hirsch beheimatet ist. Der obere Teil im südlich<br />

ausgerichteten Hang ist der östlichste Ausläufer der<br />

sogenannten Gföhler Gneisplatte und entsprechend<br />

geprägt von Paragneis, Amphibolit und Glimmer. Dort<br />

wo der Amphibolit auftaucht, findet sich auch Kalk im<br />

Oberboden, sonst ist es vor allem Braunerde. Im unteren<br />

Teil des Hanges zeigt sich kalkiger Tschernosem<br />

(kalkhaltige Schwarzerde mit Löss und kristallinem<br />

Schutt) über Kies.<br />

Der „Grüne Veltliner Ried Gaisberg“ wurde von Anfang<br />

bis Mitte September von Hand gelesen, sortiert<br />

und dann als Ganztraube gepresst. Die Vergärung der<br />

biodynamisch erzeugten Trauben erfolgte bei Johannes<br />

Hirsch spontan und ohne Temperaturkontrolle.<br />

Der Wein wurde teils im Edelstahl, teils im großen<br />

Holz auf der Feinhefe ausgebaut, Mitte Mai abgestochen<br />

und Ende Juli gefüllt.<br />

Beim Genuss dieses Grünen Veltliners kann einem<br />

schon ein wenig der Atem stocken, so präzise, so<br />

klar, so faszinierend balanciert präsentiert sich dieser<br />

Wein. Er ist so komplex und elegant<br />

wie ein großer junger Burgunder und<br />

dabei geprägt von einer wunderbaren<br />

Lebendigkeit und Frische. Schon die<br />

Jahrgänge 2017 und 2018 gefielen uns<br />

sehr gut, aber 2019 legt einfach nochmal<br />

eine Schippe drauf. Im Duft erinnert<br />

der „Grüne Veltliner Ried<br />

Gaisberg“ an Wiesen- wie an<br />

Gartenkräuter, an Kamille<br />

und Verbene, an rosa wie an<br />

ein wenig weißen Pfeffer und<br />

ebenso an Birnen, süße Ananas,<br />

reife Äpfel, Reineclauden<br />

und Avocados. Dabei deutet sich ein<br />

Hauch von Stein und etwas zitrische<br />

Frische an. Am Gaumen zeigt sich<br />

der Grüne Veltliner knochentrocken,<br />

gleichzeitig in hohem Maße salzig und<br />

mineralisch mit enormer Konzentration<br />

an steinigen Noten, ein wenig fester<br />

Frucht, cremiger Textur und einem<br />

Druck in der Säure, wie man ihn von<br />

dieser Rebsorte sonst nur selten am<br />

Gaumen hat. Würze ist hier Trumpf:<br />

Würze vom Stein, Würze von den<br />

Kräutern, und dazu kommt ein sich<br />

nicht erschöpfendes Maß an Mineralität,<br />

das den Wein sehr lange trägt<br />

und tänzeln lässt. Das ist groß und<br />

wird von Stuart Pigott entsprechend<br />

mit 98 Punkten bewertet.<br />

98 Punkte<br />

SUCKLING<br />

45


ÖSTERREICH KAMPTAL<br />

Hirsch<br />

KAMMERNER GRUB, GRÜNER VELTLINER 1. LAGE 2019<br />

„So aromatisch, dabei so zart, das ist ein supereleganter Grüner Veltliner!“<br />

Stuart Pigott für „James Suckling“: 97 Punkte!<br />

OKA031119 Ried Grub, Grüner Veltliner 1. Lage 2019 (Bio) DV 13,5% Vol. 42,00 €/l 31,50 €<br />

AT-BIO-402<br />

Die Riede „Grub“ im Kamptal schließt östlich an den<br />

Zöbinger Heiligenstein an und wird westlich vom<br />

Gaisberg begrenzt. Als Kessellage ist sie von drei Seiten<br />

windgeschützt. Schon in der Steinzeit bot der Ort<br />

Mammut- und Rentierjägern Schutz, was sich aufgrund<br />

diverser Fundstellen nachweisen lässt. Die nach<br />

Südwesten geöffnete Lage ist geprägt von kalkhaltigem<br />

Löss und lehmig-sandigem Schluff mit partiell<br />

auftauchendem Grus und Kies. Darunter findet sich in<br />

Teilen diejenige Art von Schluff und Sandstein, durch<br />

die auch der Zöbinger Heiligenstein und die Riede<br />

Lamm geprägt sind.<br />

Der „Grüne Veltiner Ried Grub“ wurde von Anfang bis<br />

Mitte September von Hand gelesen, sortiert und dann<br />

als Ganztraube gepresst. Die Vergärung der biodynamisch<br />

erzeugten Trauben erfolgte bei Johannes Hirsch<br />

spontan und ohne Temperaturkontrolle. Der Wein wurde<br />

teils im Edelstahl, teils im großen Holz auf der Feinhefe<br />

ausgebaut, Mitte Mai abgestochen und Ende Juli gefüllt.<br />

Dieser Grüne Veltliner zeigt die seidig elegante Seite<br />

der so vielschichtigen Rebsorte. Gerade wenn man die<br />

drei Weine aus den nebeneinander liegenden Rieden<br />

Lamm, Grub und Gaisberg probiert, die im Keller exakt<br />

gleich ausgebaut wurden, wird dies deutlich. Dies<br />

sind Terroir-Weine par excellence, und wenn man die<br />

Eigenheiten des „Ried Grub“ kennt, kann man das im<br />

Glas sofort nachvollziehen. Von den drei Veltlinern, die<br />

wir Ihnen aus der 1. Lage anbieten, ist dieser der vom<br />

ersten Moment an aromatischste Wein. Dabei fällt<br />

vor allem das wunderbar reife und konzentrierte Aroma<br />

von Streuobstwiesen auf, in denen alte Apfel- und<br />

Birnensorten gemischt stehen. Hinzu kommt die dem<br />

Grünen Veltliner eigene Würze von Süßholz und ein<br />

wenig Anis, die in einer etwas wärmeren Lage in den<br />

Vordergrund tritt sowie Noten von Grapefruits und<br />

Kräutern. Gerade diese Kräuter (Wiesenschaumkraut,<br />

Kamille, ein wenig Verbene und Waldmeister) die<br />

sich mit rosa Pfeffer und Stein vermischen, sind<br />

wiederum allen Grünen Veltlinern von Johannes<br />

Hirsch im 2019er-Jahrgang gemeinsam. Sie<br />

drücken den typischen Stil dieses Winzers aus,<br />

der ja schon seit vielen Jahren rein biodynamisch<br />

arbeitet. Seine Weine, und dazu zählt selbstverständlich<br />

auch der umwerfend charmante „Ried<br />

Grub“!, sind geprägt von Präzision und Frische,<br />

Lebendigkeit und Mineralität. Das wird spätestens<br />

am Gaumen offensichtlich, wo sich in die<br />

reife Kern- und Steinobstfrucht – wir denken<br />

hier vor allem an Reineclauden, Mirabellen<br />

und Birnen – eine feste Zitrusfrucht mischt,<br />

wiederum steinige Noten und eine reife,<br />

aber lebendige Säure. Die Säurestruktur<br />

und die „blühende“ Mineralität geben<br />

diesem Grünen Veltliner einen großen<br />

Schub bis ins leicht salzige, kraftvolle<br />

und doch immer frische Finale. Stuart<br />

Pigott, der in diesem Jahr die Gewächse<br />

aus Deutschland und Österreich für<br />

„James Suckling“ bewertet hat, gibt<br />

97 Punkte. Und wir sind wieder grenzenlos<br />

glücklich, Weine von Johannes<br />

Hirsch in unseren Reihen zu haben.<br />

Dieser Grüne Veltliner ist ab sofort zu<br />

genießen, erreicht seinen Höhepunkt<br />

aber sicher erst ab 2022 und hat Potenzial<br />

für weitere zehn bis zwölf Jahre.<br />

46 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Hirsch<br />

KAMPTAL ÖSTERREICH<br />

47


ITALIEN EMILIA-ROMAGNA<br />

Condello<br />

Chiara<br />

Condello<br />

FIUMANA DI PREDAPPIO<br />

Brandaktuell:<br />

3 Gläser Gambero Rosso für Lucciole 2017<br />

Bereits im Debütjahrgang vom DECANTER zu den „Most<br />

Exiting Picks“ gewählt – Predappio: „20 unter 20 Dollar:<br />

Weine, die die Seele füttern“ – DECANTER<br />

Wie Sie sich gewiss vorstellen können, probieren wir über das<br />

Jahr hinweg sehr viele Weine. Oftmals sind es Tipps von befreundeten<br />

Winzern oder Weinfreunden, mal von Sommeliers,<br />

manchmal sind es auch einfach Zufälle. Da in der heutigen Zeit<br />

über die sozialen Netzwerke jeder Geheimtipp binnen kürzester<br />

Zeit weltweit kommuniziert wird, wissen wir meist, um wen<br />

oder was es sich handelt. Nur selten bekommen wir Weine auf<br />

den Tisch, die uns völlig unbekannt sind, und noch seltener sind<br />

es dann auch Gewächse, die uns sofort derart in ihren Bann<br />

ziehen wie die von Chiara Condello. Was waren wir begeistert,<br />

als wir im vorvergangenen Jahr die beiden Erstlingswerke einer<br />

jungen italienischen Winzerin vor uns hatten.<br />

Nun haben wir den dritten Jahrgang vor uns und können sagen:<br />

Wenige andere Weine Italiens erfreuen sich derartiger Beliebtheit<br />

bei unseren Kunden wie diese feinfruchtigen und noblen<br />

Sangiovese von Chiara Condello. Die Jungwinzerin aus der kulinarisch<br />

wie vinologisch wertvollen Emilia-Romagna verzaubern<br />

uns seit ihrem Erstlingswerk.<br />

Aktuell gibt es frisch mit dem Eintreffen des neuen Jahrgangs<br />

des ‚Predappios‘ gleich zwei schöne Nachrichten, die wir gerne<br />

mit Ihnen teilen: Der DECANTER veröffentlichte eine Liste mit<br />

„20 Weinen unter 20 Dollar, welche die Seele nähren“. Dabei<br />

ging es nicht um Weine mit den höchsten Bewertungen, sondern<br />

um individuelle, charaktervolle Gewächse, die wegen ihrer<br />

Eigenständigkeit und Klasse aus der Masse herausragen und<br />

sich in das Gedächtnis gebrannt haben. Einzige Einschränkung:<br />

die Weine dürfen nicht teurer als 20 US-Dollar sein! Und einer<br />

48 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Condello<br />

EMILIA-ROMAGNA ITALIEN<br />

dieser Top-Weine, die bei den Weinkritikern einen bleibenden<br />

Eindruck hinterlassen haben, ist Chiara Condellos Sangiovese<br />

Predappio (für lediglich 13,90 €!!), von dem wir Ihnen heute<br />

erstmals den neuen Jahrgang anbieten! Für ihren Spitzenwein,<br />

den ‚Le Lucciole‘ 2016 gibt es zudem eine große Anerkennung<br />

in Form von 94 Punkten aus dem Hause Galloni. Vinous schreibt<br />

über den Wein: „Der unglaublich elegante und raffinierte Le<br />

Lucciole Riserva 2016 stammt aus einer kleinen Parzelle im<br />

Weinberg von Chiara Condello, deren nach Osten ausgerichtete<br />

Exposition und die mageren Böden einzigartig sind“ und<br />

urteilt: „Die personifizierte Eleganz.“<br />

Über das Weingut<br />

Predappio, Chiaras Heimat, liegt schon recht hoch in den Ausläufern<br />

des Apennin und profitiert neben dem exzellenten Klima,<br />

das deutlich von der Adria und den Bergen bestimmt ist,<br />

von einer außergewöhnlichen Bodenstruktur, die Spungone<br />

genannt wird. Spungone ist eine Mischung aus Gips, Kalk- und<br />

Sandsteinverwitterungen sowie einem hohen Tonanteil – perfekt<br />

für den Sangiovese di Romagna. Das sah auch Chiaras Vater<br />

Francesco so, der bei Predappio ein Weingut im Stile eines<br />

Châteaus aufgebaut hat, wo die Weingärten in den Hügeln<br />

rund um das Weingut liegen. Chiara vinifiziert hier die Weine<br />

von Condé zusammen mit den Önologen Stefano Zoli und Federico<br />

Curtaz, der früher für Angelo Gaja gearbeitet hat. Neben<br />

der Arbeit auf dem Familienweingut in der Tradition des Vaters<br />

hat Chiara aber auch den Anspruch, Weine zu vinifizieren, bei<br />

denen sie keine Kompromisse eingehen will und ihre persönlichen<br />

Vorstellungen und Ideen umsetzen möchte. Daher hat<br />

sich die bekennende Burgund-Liebhaberin vor einigen Jahren<br />

entschlossen, ihre eigenen Weine auszubauen. Sie nutzt dafür<br />

zwar die hervorragenden, biologisch bewirtschafteten Lagen<br />

ihrer Familie, führt jedoch andere Laubarbeiten und Lesezeitpunkte<br />

durch und setzt im Keller auf feines Handwerk wie etwa<br />

auf eine alte Korbpresse, andere Maischestandzeiten und Ausbauarten.<br />

Chiara weiß genau, wohin sie mit ihren Weinen will:<br />

„In meinen Weinen suche ich den authentischen Ausdruck meines<br />

Landes, seiner Geschichte, seiner Seele. Ich stelle mir einen<br />

reintönigen unverfälschten Wein vor, der aus den unwiederholbaren<br />

Bedingungen des Jahrgangs und seines Terroirs geboren<br />

wird. Um das zu erreichen, habe ich beschlossen, auf eine einfache<br />

Art und Weise zu arbeiten, gemäß den Ideen des ökologischen<br />

Weinbaus und einer handwerklichen Kellerarbeit. Ich<br />

verfolge einen klaren Weg: organisches Arbeiten im Weinberg,<br />

Aufmerksamkeit und Respekt für die Pflanzen und den Boden,<br />

Handarbeit, organische Düngung, mechanische Unkrautbekämpfung<br />

und, falls nötig, eine nur minimale Verwendung von<br />

Schwefel und Kupfer für die Schädlingsbekämpfung. Bevor<br />

man ein guter Weinmacher wird, ist es wichtig, dass die Weinberge<br />

gesund und in einem guten Gleichgewicht sind. Deshalb<br />

beobachte ich jeden Tag die Entwicklung in den Weinbergen<br />

mit dem Ziel, gesunde und perfekt gereifte Trauben in den<br />

Keller zu bringen, die keinerlei kellertechnischer Korrekturen<br />

mehr bedürfen. Die Ernte erfolgt sorgfältig von Hand und die<br />

Arbeiten im Keller erfolgen durch das Prinzip des Respekts vor<br />

den Trauben, der Sangiovese bestimmt den Zeitplan. Die Gärbottiche<br />

werden mit Hilfe der Schwerkraft befüllt, und ich lehne<br />

alles ab, was Standardisierung bringen könnte, meine Idee<br />

der Vinifizierung bewahrt alle Quellen der Vielfalt: kellereigene<br />

Hefen für die Gärung, nur sehr geringe Temperaturkontrolle<br />

und lange Mazerationszeiten. Die Reifung findet in slowenischen<br />

Eichenfässern statt, bevor diese auf der Flasche vollendet<br />

wird, die Füllung findet ohne Filtration statt.“<br />

So präsentieren sich ihre Weine duftig, floral und aromatisch<br />

transparent. Chiara greift damit ganz klar auf, was ihr beim<br />

Weinmachen am Herzen liegt. Für sie ist ein Teil ihrer persönlichen<br />

Heimat das Burgund, wo sie Freunden immer wieder<br />

über die Schulter schaut und mit Hand anlegt. Dieses burgundische<br />

Wissen, die Verwurzelung in Predappio und die Liebe<br />

zum Sangiovese schmeckt man in den Weinen von Chiara. Sie<br />

sind berührend und voller Energie. Sie sind elegant, feminin und<br />

zugleich voller Kraft und Selbstbewusstsein. Nach den Weinen<br />

von Verónica Ortega aus dem Bierzo ist dies unsere zweite<br />

wunderbare Neuentdeckung mit Frauenpower, viel Können und<br />

noch mehr Gefühl für das richtige Weinmachen.<br />

49


ITALIEN EMILIA-ROMAGNA<br />

Condello<br />

„PREDAPPIO“, ROSSO ROMAGNA DOC 2017<br />

„20 unter 20 Dollar: Weine, die die Seele nähren“ – DECANTER<br />

IER020217 Chiara Condello Predappio, rosso 2017 Romagna DOC 14% Vol. 18,53 €/l 13,90 €<br />

95 Punkte<br />

GUIDA ESSENZIALE<br />

AI VINI D’ITALIA 2021<br />

Romagna: Nouvelle Vague des Sangiovese<br />

Es ist nun mittlerweile der dritte Jahrgang, den Chiara<br />

Condello unter ihrem eigenen, so charmanten kleinen<br />

Label veröffentlicht. Weinerfahrung besitzt die<br />

Winzerin schon weitaus länger, da sie zudem im<br />

familieneigenen Weingut tätig ist. Was Chiara<br />

aber mit ihrer eigenen Linie geschaffen hat, davor<br />

kann man nur den Hut ziehen!<br />

Der 2017er Sangiovese di Romagna aus der Subregion<br />

Predappio ist ein Wunder an Trinkfluss und<br />

Seidigkeit, an Balance aus reifer und saftiger<br />

Frucht und feiner Säure. Man kann sich diesem<br />

Wein überhaupt nicht entziehen, möchte<br />

mehr davon im Glas haben und mit Vergnügen<br />

schlürfen. Chiara Condello schafft<br />

es, das Besondere der Region mit ihrer<br />

persönlichen, vom Burgund geprägten<br />

Art, Wein zu machen, zu verbinden.<br />

Aber was ist das Besondere an Predappio?<br />

Es ist die Lage in den Ausläufern<br />

des Apennin, geprägt von dem<br />

besonderen Spungone-Boden mit<br />

viel Kalk, Ton, Sandstein und Gips,<br />

der eine Klarheit der Frucht und eine<br />

tiefe innere Spannung und Mineralität<br />

in den Wein bringt – begünstigt<br />

vom Klima, bei dem die Winde der<br />

nahe gelegen Adria auf die Anhöhen<br />

des Apennin treffen. Sangiovese wird<br />

hier seit Jahrhunderten angebaut,<br />

aber ganz sicher selten mit einem<br />

so eindrucksvollen Ergebnis wie bei<br />

den Weinen von Chiara Condello.<br />

Hier verbindet sich Eleganz mit<br />

großer Energie, Brillanz mit einem<br />

untrüglichen Gefühl für Schönheit.<br />

Ihr Sangiovese stammt von einer vier Hektar umfassenden<br />

Lage des Weinguts ihrer Familie, biologisch<br />

bewirtschaftet und peinlich genau gepflegt. Gepresst<br />

wurde in einer kleinen alten Korbpresse, spontan vergoren<br />

und ausgebaut in großer slowenischer Eiche sowie<br />

im Edelstahl.<br />

Mittlerweile sind Chiaras Weine kein Geheimtipp<br />

mehr, sondern erfreuen sich größter Beliebtheit und<br />

steigender Aufmerksamkeit der Fachpresse. Auch Andreas<br />

März, Herausgeber der Zeitschrift MERUM, hat<br />

sich mit den Sangiovese aus der Romagna beschäftigt<br />

– und ist schlichtweg aus dem Häuschen. „Die besten<br />

der Romagna Sangiovese kann ich mit Begeisterung<br />

empfehlen!“, und unter den „entdeckenswerten Weinen“<br />

– ja, natürlich: Chiaras Sangiovese Predappio!<br />

Beim aktuellen Jahrgang 2017 überzeugten dunkle und<br />

reife Anklänge mit einer feinen, balsamischen Tiefe.<br />

Maraschino-Kirschen, Granatapfel und Veilchen, vermischt<br />

mit dem Duft nach feuchter Erde tummeln<br />

sich im Glas. Der Wein hat an Tiefe gewonnen, allein<br />

das Bouquet lädt zum Träumen und Verweilen ein. Am<br />

Gaumen malt Chiara einen noblen Rosso auf die Aromenleinwand,<br />

der durchaus burgundische Anmutung<br />

ausstrahlt. Die Feinheit, fernab von marmeladigen<br />

Eskapaden, die Präzision und Unaufdringlichkeit sind<br />

hier einzigartig. Ein herrlich strahlender Predappio,<br />

dessen süßer Fruchtkern, seidiges Tannin und stimmige<br />

Säure bereits in der Jugend höchsten Genuss bieten.<br />

Trinkfreude pur – das sollten Sie, werte Kunden,<br />

unbedingt kennenlernen. Eine 100%ige Kaufempfehlung<br />

für diesen kostbaren Edelstein in unserem Italienportfolio.<br />

Spettacolare, bravissima!<br />

Trinkreif ab sofort bis 2026+<br />

50 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Condello<br />

EMILIA-ROMAGNA ITALIEN<br />

„LE LUCCIOLE“, ROSSO ROMAGNA DOC 2017<br />

„Chiara Condello begeistert nach nur drei Jahrgängen bereits<br />

Sangiovese-Liebhaber auf der ganzen Welt.“ Eric Guido (Vinous)<br />

IER020117 Le Lucciole, rosso 2017 Romagna DOC 14% Vol. 57,20 €/l 42,90 €<br />

IER020117M Le Lucciole, rosso 2017 Romagna DOC MAGNUM 14% Vol. 62,33 €/l 93,50 €<br />

Burgundischer Sangiovese<br />

Als wir im Februar zum ersten Mal den 2017er und<br />

damit den dritten Jahrgang des „Le Lucciole“ – zu<br />

deutsch „die Leuchtkäfer“ von Chiara Condello probieren<br />

konnten (und ebenso den 2018er vom Fass), war<br />

klar, dass alles, was wir von dieser jungen Winzerin ab<br />

dem ersten Jahrgang erwartet hatten, in Erfüllung gegangen<br />

ist. Wir waren damals begeistert und sind es<br />

jetzt noch mehr; denn Chiara hat gleich drei völlig unterschiedliche<br />

Jahrgänge auf vorzügliche Weise vinifiziert<br />

und in dem ihr eigenen Stil interpretiert. Dieser ist<br />

französisch geprägt; denn praktisch jede freie Minute,<br />

die sie erübrigen kann, verbringt sie bei Freunden und<br />

Kollegen im Burgund. Deshalb zögert sie auch keinen<br />

Moment, wenn sie nach ihrer Idee vom perfekten „Le<br />

Lucciole“ gefragt wird, um zu antworten: „Was ich suche,<br />

ist ein ,Morey Saint Denis‘ in der Romagna“. Und<br />

genau davon künden ihre Weine nun seit drei Jahren.<br />

Während der 2015er-Jahrgang eher kühl und zu Beginn<br />

vom Tannin geprägt war und der 2016er sich überaus<br />

sinnlich und ganz klassisch zeigte, kommt 2017 noch<br />

eine dunkle fruchtbetonte Komponente hinzu, die sich<br />

durch den heißen, trockenen Sommer erklärt, in dem<br />

das Team alle Hände voll zu tun hatte, um den Weinberg<br />

Rocca delle Caminate, der seit Jahren biologisch<br />

bewirtschaftet wird, so zu managen, dass Frische und<br />

Säure erhalten blieben. Das ist vorbildlich gelungen,<br />

und schon der erste Eindruck ist ein überaus sinnlicher,<br />

bei dem sich die dunkle Frucht mit erdiger Würze<br />

paart und sich seidige Kraft zeigt. Da wären wir dann<br />

schon in der Nase wieder bei besagtem Vergleich mit<br />

einem „Morey Saint Denis“, von dem es heißt, dass die<br />

Lagen des Ortes die Kraft des benachbarten Gevrey<br />

und das Delikate des ebenfalls benachbarten Chambolle<br />

miteinander verbinden. So ist es hier im Duft, bei<br />

dem mit Luft immer mehr dunkler Tabak hinzukommt,<br />

ferner eine kühle steinige Note und wo es immer offensichtlicher<br />

wird, dass die Frucht auf den Punkt genau<br />

gelesen wurde. Neben der Weinbergsarbeit nach<br />

biologischen Kriterien und der wie immer recht frühen<br />

Lese kommt Chiara zugute, dass die 0,8 Hektar umfassende<br />

Parzelle des heimischen Weinbergs in Predappio<br />

recht kühl und direkt am Waldrand gelegen<br />

ist. Ebenfalls förderlich: der besondere Boden,<br />

der „Spungone“ genannt wird und eine Menge<br />

an Kalk und Fossilien aufweist, zudem Gips,<br />

Sandsteinverwitterung und Ton. Dieser Boden<br />

liefert dem Wein ein mineralisches Gerüst<br />

sowie eine Spannung, die bemerkenswert<br />

ist. Im Weingut wurde der von Hand gelesene<br />

Sangiovese in einer Korbpresse sehr<br />

langsam gepresst und rund 40 Tage lang<br />

ohne Temperaturkontrolle auf der Maische<br />

belassen, dann in 35-hl-Fudern aus<br />

slowenischer Eiche über zwei Jahre<br />

hinweg ausgebaut. All das führt zu<br />

einem bemerkenswerten Erlebnis<br />

am Gaumen, wo die „Sangiovese<br />

Riserva“ auf Samt und Seide dahingleitet<br />

und trotz aller Eleganz eine<br />

wunderbare Kraft und eine leichte<br />

Kernigkeit zeigt, die sich mit roter<br />

und dunkler Frucht verbindet, mit<br />

flüssiger Schokolade, ein wenig<br />

Brotgewürz, Tabak und Erde. „Le<br />

Lucciole“, der in jedem Jahr ein<br />

neues Etikett einer befreundeten<br />

Künstlerin erhält, schafft es<br />

Spannung aufzubauen und gleichzeitig<br />

tiefenentspannt zu wirken.<br />

Er schafft es ferner, seidig dahinzufließen<br />

und doch präzise und<br />

klar zu wirken. Kurz gesagt: Das<br />

ist ein Sangiovese-Erlebnis ersten<br />

Ranges, frisch ausgezeichnet mit<br />

den „Tre Bicchieri“ des „Gambero<br />

Rosso“.<br />

„Le Lucciole“ erreicht seine Trinkreife<br />

ca. 2022 und sollte vorher karaffiert<br />

werden. Er hat ein Potenzial bis<br />

ca. 2035.<br />

3 Gläser<br />

GAMBERO ROSSO<br />

Goldmedaille<br />

THE WINEHUNTER<br />

51


ITALIEN TOSKANA<br />

Riecine<br />

Riecine<br />

GAIOLE IN CHIANTI<br />

Stilikone der Toskana!<br />

Originäres Chianti, wie es nobler und unverfälschter<br />

nicht sein kann!<br />

Laue Abende in der Toskana verführen zum Träumen: Mit allen<br />

Sinnen saugen wir bei jeder neuen Winzerreise den berauschenden<br />

Geruch des Herbstes ein und genießen den Chianti mit guten<br />

Freunden. Ja, diese Gewächse sind die Seele der Toskana, es<br />

sind Herzblutweine. Wenn sie denn mit Könnerschaft vinifiziert<br />

sind: Handwerklich, in größter Achtung vor der Natur hergestellte<br />

Sangiovese-Weine (die autochthone Urrebe der Region),<br />

vibrierend lebendige Geschöpfe voller Individualität, denen es<br />

im besten Fall gelingt, neben verführerischer Frucht und trinkanimierender<br />

Frische mit eleganter Aura im Glase zu stehen.<br />

Eine dieser leider so raren Trouvaillen, die immer wieder viel zu<br />

schnell ausverkauft sind, können wir Ihnen heute mit heißem<br />

Herzen anempfehlen, denn die neuen Jahrgänge sind frisch eingetroffen:<br />

Das Weingut Riecine aus Gaiole in Chianti ist in jeder<br />

Hinsicht eine Perle und einer der strahlenden Fixsterne von<br />

„Bella Italia“ und nimmt in stilistischer Hinsicht eine absolute<br />

Ausnahmestellung ein. Die Weine sind so betörend anders –<br />

schwebenden Wesen ähnlich, in unverfälschter, höchst authentischer<br />

toskanischer Weintradition! Diese Inkarnation von burgundischer<br />

Feinheit in Duft und Textur bildet den Gegenpol zu<br />

den unzähligen austauschbaren Technoweinen, die heute den<br />

Markt überschwemmen.<br />

Riecine steht für geschliffene Sangiovese-Delikatessen – völlig<br />

frei von modischen überreifen Aromen, fetter Frucht oder gar<br />

trockenen Tanninen. Handwerkliche Sangiovese-Weine voller<br />

Eleganz statt holzüberladener Super-Tuscans aus internationalen<br />

uns einfach ans Herz! Sie beschwören die Magie ihrer Herkunft,<br />

sie rufen wehmütige Erinnerungen wach an laue Sommerabende<br />

unter toskanischem Himmel und das unbeschreiblich<br />

schöne fahle Licht in der Abenddämmerung, sie besitzen burgundische<br />

Textur und sind außerordentlich vielschichtig im faszinierenden<br />

Duft. Gänsehautatmosphäre! Die Sehnsucht nach<br />

solch ursprünglichen, unverwechselbaren, authentischen Weinen<br />

zu fairen Preisen wie nach dem prallen Leben in mediterranem<br />

Ambiente lodert im Herzen eines jeden echten Toskanafans.<br />

Die originären Chianti wagen avantgardistische Tradition,<br />

besitzen Charisma und unverfälschten Herkunftscharakter: Sie<br />

sind die Essenz der Toskana, wahrlich ihr pochendes Herz! Die<br />

magischen Weine von Riecine gehören schlicht zu den größten<br />

Weinen Italiens. Und werden dementsprechend von der internationalen<br />

Fachpresse begeistert gefeiert!<br />

52 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Riecine<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

CHIANTI CLASSICO DOCG 2018<br />

99 Punkte – GardiniNotes! Chianti mit 2018er-Magie!<br />

Unser Lieblings-Chianti seit vielen Jahren!<br />

ITO040118 Chianti Classico DOCG, rosso 2018 14% Vol. 25,06 €/l 18,80 €<br />

ITO040118M Chianti C. DOCG, rosso 2018 MAGNUM 14% Vol. 30,00 €/l 45,00 €<br />

Ein waschechter Chianti Classico, wie er authentischer<br />

wohl kaum schmecken kann. Ein edles Gewächs<br />

der Toskana aus Höhenlagen von 450-500 m über<br />

Meereshöhe, mit seidigem Mundgefühl, feiner Struktur<br />

und einem Trinkvergnügen, das ihn weit hochpreisiger<br />

schmecken lässt, als er tatsächlich kostet!<br />

Riecines Chianti Classico ist eine Bank. Und dies seit<br />

Jahren. Es gibt kaum eine Auszeichnung, welche dieser<br />

waschechte Chianti nicht abgeräumt hat. Und dass,<br />

obwohl er meilenweit entfernt ist von einem Verkostungs-<br />

und Powerwein. Aber vielleicht wurde er genau<br />

deshalb derart häufig mit Lob überschüttet? James Suckling<br />

vergab 2016 94 Punkte, nochmals 2 mehr als im<br />

großen Jahrgang 2015. Vor allem im Decanter ist dieser<br />

Wein eine feste Größe geworden.<br />

Er war bereits bester Chianti des Jahrgangs 2010 und<br />

2007. 2016 erhielt er daher die Platin-Medaille und unglaubliche<br />

97 Punkte! Und nun haben wir den aktuellen<br />

Jahrgang 2018 im Glas!<br />

Das ist wahrlich ein handwerkliches Meisterwerk voller<br />

Finesse mit samtenen, fein polierten Tanninen, das<br />

wohlige Emotionen auslöst. Seine seidige, geschmeidige<br />

Fülle, sein edler Extrakt, die zart-herben Anklänge<br />

(Thymian und Nelke!) an die duftende Erde der toskanischen<br />

Hügellandschaft nach einem erfrischenden<br />

sommerlichen Regen machen einfach Lust, diesen<br />

urigen Chianti über einen Abend mit großem Genuss<br />

„solo“ zu leeren – ein Wein, der aber auch als kongenialer<br />

Essensbegleiter zu Pasta oder gehobener italienischer<br />

Küche dient. Und genau diese Einfachheit bei<br />

der Essensbegleitung liegt ihm wie kein anderer Wein.<br />

Riecines Chianti ist kein Wein für ein ambitioniertes<br />

mehrgängiges Sonntagsmenü, sondern der kongeniale<br />

Partner puristischer Pastagerichte.<br />

Jens Priewe, eine Koryphäe des italienischen Weinjournalismus,<br />

urteilt: „Im Chianti Classico liegt die Messlatte<br />

hoch und wer die Entwicklung verfolgt, weiß,<br />

dass man, um wirklich der Beste zu sein, erstmal die<br />

Weine von (...) Riecine schlagen muss.“<br />

Und wieder einmal ist es schon das Bouquet, was uns<br />

zum Schwärmen bringt. Riecines Chianti Classico ist<br />

ein Riechwein! Dieser feine, granatfarbene Chianti<br />

duftet zart pflaumig und angenehm warm. Eine Kopfnote<br />

in Form von wilden Rosen und Herzkirschen<br />

schweben aus dem Glas. Mit der Zeit gesellen sich frische<br />

Mandeln und Blutorangen hinzu. Der Wein verändert<br />

sich minütlich, fächert dabei immer neue, vielschichtigere<br />

Aromen auf. Dieses feine Potpourri aus<br />

süßlichen roten Früchten und säuerlicher Waldfrucht<br />

verströmt die DNS eines Sangiovese der alten Schule.<br />

Am Gaumen gewinnt der Wein mit saftiger Schlehe,<br />

Pflaumen und Sauerkirschen. Die Tannine sind dabei<br />

wunderbar weich und fein poliert, strukturieren den<br />

Wein nur im Hintergrund, ohne auch nur am Gaumen<br />

zu haften. Dieser Chianti verströmt Grazie, zeigt sich<br />

– und das ist nun die Magie des 2018er-Jahrgangs in<br />

Norditalien – charmant und offen und von einer tiefen<br />

und intensiven Aromatik. Dabei verströmt der Sangiovese<br />

nie den Eindruck von Holz oder Konzentration,<br />

sondern besitzt stets Trinkfluss dank seiner feinen roten,<br />

nicht zu reifen Frucht. Welch faszinierend ätherischer<br />

und saftig duftender Chianti! Im Vergleich zu<br />

seinem Vorgänger aus 2017 zeigt sich der aktuelle Jahrgang<br />

noch etwas tiefer und nachhaltiger am Gaumen,<br />

er wirkt stärker und bleibt doch immer ein Charmeur<br />

und Verführer, so wie wir es bei Riecine gewohnt sind.<br />

Für viele Toskana-Aficionados bildet Riecines Chianti<br />

Classico einen der großen Referenzweine des Chianti:<br />

Sangiovese kann anders schmecken, besser wohl<br />

kaum! Toskana unverfälscht und ungeschminkt, nobel<br />

im Duft und frisch und burgundisch in der Textur.<br />

Nichts ist „marktschreierisch“, alle Ingredienzien sind<br />

nobel verwoben und doch will der Wein nie mehr vorgeben<br />

als er ist. Ein Stück italienische Lebenskultur.<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt ab 2022 bis 2030.<br />

99 Punkte<br />

GARDININOTES<br />

53


ITALIEN TOSKANA<br />

Riecine<br />

CHIANTI CLASSICO RISERVA DOCG 2017<br />

Dieser Top-Wein verkörpert den Inbegriff der Sangiovese-Traube<br />

und bewahrt ihre Essenz für Dekaden<br />

ITO040217 Chianti Classico Riserva, rosso 2017 15% Vol. 39,86 €/l 29,90 €<br />

Dieser Chianti aus in mehreren Durchgängen<br />

handgelesenen Trauben, die vor dem Keller<br />

nochmals über einen Sortiertisch gingen, um das absolut<br />

bestmögliche Ausgangsmaterial zu selektionieren,<br />

duftet ätherisch im Glas. Das Bouquet deutet bereits<br />

würzige und erdige Töne an, duftet nach Nelken,<br />

Zwetschgen und Cassis. Umrahmt wird dieser dunkle<br />

Duft von einem Hauch Thymian, Criollo-Kakao und<br />

Pinien. Holz und Flaschenreife verleihen dem Sangiovese<br />

hier im Vergleich zum einfachen Chianti Classico,<br />

einen noch feineren, dabei tiefgründigeren Charakter<br />

– die Riserva als Bühne für das Ausdruckspotenzial der<br />

Rebsorte. Der Wein zeigt sich betörend zugänglich<br />

und schon jetzt in bester Balance.<br />

98 Punkte<br />

GARDININOTES<br />

98 Punkte von GardiniNotes – Riecine kann Riserva.<br />

Und wie!<br />

Aus Gaiole in Chianti stammt diese nur in allerbesten<br />

Jahrgängen erzeugte Riserva aus im Jahr 1971 gepflanzter<br />

Reben. Allein, dass Riecine 2017 zum Riserva-Jahrgang<br />

auserkoren hat, betont die immense Güte des<br />

Unterfangens. Denn nur in absoluten Spitzenjahrgängen<br />

veröffentlicht das Weingut diesen Wein. Das war<br />

tatsächlich in den beiden Jahre zuvor und nun 2017 der<br />

Fall, davor erst wieder in 2009! Intern nennen wir die<br />

den letzten drei Jahrgänge daher gerne „die Heiligen<br />

Drei Könige“ der Toskana!<br />

Anders als der Jahrgang 2016, der durch enorme Frische,<br />

Eleganz und feine Säure gezeichnet ist, handelt<br />

es sich bei der aktuellen Riserva um einen extrem<br />

tiefen, würzigen und erdigen Wein, der eine enorme<br />

Komplexität besitzt. Dabei bleibt er, typisch Riecine,<br />

dem feinen und eleganten Stil des Hauses treu, präsentiert<br />

sich als unverfälschter, auf seine Art ultimativer<br />

Ausdruck des Sangiovese!<br />

Die Trauben für die Riserva stammen aus dem Gittori-Weinberg<br />

in Gaiole. Eine nach Süden ausgerichtete<br />

Terrassenanlage, deren Besonderheit die auf 450 bis<br />

500 Metern über dem Meeresspiegel stehenden<br />

Reben sind. Diese haben mittlerweile ein Alter<br />

von bis zu 49 Jahren und liefern zwar niedrige<br />

Erträge, dafür aber fantastische aromatische<br />

Trauben von bestechender Güte.<br />

Campatellis Idee der Riserva ist mitnichten die einer<br />

kräftigeren Version des Chianti Classico. Vielmehr ist<br />

es ihm darum getan, einen feineren und facettenreicheren<br />

Sangiovese einzufangen. Der Wein verbrachte<br />

über 20 Monate im großen Holz und bis jetzt zur<br />

Freigabe – der Reife wegen – noch weitere Zeit auf<br />

der Flasche. Wir lieben seine fast schwebende, kühle<br />

Seidigkeit am Gaumen, die schwarze Kirschfrucht und<br />

das mineralische, zartwürzige Aroma dieser Riserva.<br />

An dieser Stelle müssen wir auch einmal eine Lanze<br />

brechen für das „neue alte Team“ Riecines, welches<br />

die letzten Jahrgänge zu verantworten hat. Nachdem<br />

Sean O’Callaghan das Weingut 2015 verließ, war<br />

schnell klar, welche Personen die Zukunft des Weinguts<br />

leiten sollten. Niemand Geringeres als Carlo<br />

Ferrini, Italiens sicherlich renommiertester Önologe,<br />

konnte für Riecine zurückgewonnen werden. Ferrini<br />

und Riecine haben einen gemeinsame, wenn auch<br />

nicht allzu lange Geschichte, arbeitete der spätere<br />

Kultweinmacher vor vielen Jahren doch für das Weingut,<br />

bevor er dann eine sensationelle Karriere hinlegte<br />

und sich größeren Projekten widmete.<br />

Doch nun ist der verlorene Sohn zurückgekehrt! Er<br />

berät den 35-jährigen Alessandro Campatelli, der gemeinsam<br />

mit Ilda Roci den kompletten Weinbau- und<br />

die Vinifikation verantwortet und seit 2015 im Betrieb<br />

tätig ist. Wir haben neue Gesicht des Betriebs, Alessandro,<br />

getroffen und ihn als hochmotivierten Feingeist<br />

kennengelernt. Sein Wunsch ist es, die – überaus<br />

erfolgreiche! – Stilistik Riecines in voller Schönheit zu<br />

erhalten, möglicherweise noch ein wenig mehr „zuzuspitzen“,<br />

aber auf keinen Fall dem Weingut einen (wie<br />

auch immer gearteten) persönlichen Stempel aufzudrücken.<br />

Eine bemerkenswert bescheidene Herangehensweise,<br />

die uns sehr beeindruckt hat und heutzutage<br />

nur noch selten anzutreffen ist. Seine Riserva ist die<br />

Krönung einer durch und durch glanzvollen Gesamtkollektion.<br />

54 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Riecine<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

LA GIOIA, IGT ROSSO 2016<br />

Riecines ‚Super-Tuscan‘ aus 100 % Sangiovese meisterhaft komponiert.<br />

94 Punkte Parker: „La Gioja ist eine Schönheit.“ – Monica Larner<br />

ITO040<strong>316</strong> La Gioia, IGT rosso 2016 13,5% Vol. 65,33 €/l 49,00 €<br />

3 Gläser – Gambero Rosso 2021<br />

Der etwa 50 Jahre alte Weinberg, der rund um das<br />

Kultweingut Riecine in Gaiole in Chianti platziert ist,<br />

verfügt über unterschiedliche Parzellen mit verschiedenen<br />

Bodentypen und Sonnenausrichtungen. Gemeinsam<br />

ist den Parzellen, dass sie bei 450 bis 500<br />

Metern recht hoch liegen und somit immer über genügend<br />

nächtliche Kühle verfügen, um eine klare Säure<br />

ausbilden zu können. Für La Gioia werden Trauben verwendet,<br />

die von besonders sonnenverwöhnten Ecken<br />

des Weinbergs stammen – während für den Riecine<br />

di Riecine, der ja sozusagen der Burgunder unter den<br />

Spitzenweinen des Weinguts ist, eher Trauben von<br />

den kühleren Parzellen Verwendung finden. Mit dem<br />

La Gioia schafft man auf dem biologisch-organisch bewirtschafteten<br />

Weingut einen Cru im Sinne eines Super-Tuscans,<br />

allerdings ausschließlich aus der Sangiovese-Traube.<br />

Der Sangiovese wird nach der Vergärung<br />

in Beton-cuves über 24 Monate hinweg in Tonneaux<br />

aus erster, zweiter und dritter Belegung ausgebaut.<br />

Holz findet sich in der jugendlichen Aromatik zwar<br />

auch, nimmt hier aber nie eine bestimmende Position<br />

ein. Vielmehr ist La Gioia Ausdruck einer reifen<br />

dunklen Frucht von Pflaumen, schwarzen Kirschen<br />

und Brombeeren. Dahinter liegt schon im Duft eine<br />

immense Mineralität, ausgedrückt in kühl wirkendem<br />

zermahlenen Stein. Begleitet wird dies mit einem<br />

Hauch von Zedernholz, Leder, Veilchen und frischer<br />

Blutorange. Am Gaumen dann zeigt sich der enorm<br />

frische und energiegeladene Charakter, den man bei<br />

manch anderem Super-Tuscan durchaus schon einmal<br />

vermisst. Saftigkeit und eine elektrisierende Vitalität,<br />

gepaart mit feiner Würze, kraftvollem und reifem<br />

Tannin, sorgen hier, aber auch bei Robert Parker und<br />

James Suckling für Begeisterung, wo es 94 bzw. 94 bis<br />

95 Punkte gibt. Und ganz frisch wurde die sensationelle<br />

Spitzen-Cuvée im Gambero Rosso mit den berühmten<br />

tre bicchieri ausgezeichnet. Eine gelungene<br />

Bewertung für einen Sangiovese aus dem Chianti, der<br />

sich mit seinem Charakter wohltuend aus der Chianti-<br />

Classico-Masse abhebt und zum Besten gehört, was<br />

wir aus der Region kennen.<br />

Der Sangiovese dürfte seinen Höhepunkt ca. 2026 erreichen<br />

und sich weiterentwickeln bis 2038.<br />

Brandaktuell:<br />

3 Gläser im<br />

Gambero Rosso!<br />

55


ITALIEN TOSKANA<br />

Riecine<br />

RIECINE DI RIECINE IGT, ROSSO 2015<br />

Wer das Burgundische in der Toskana sucht, entscheidet sich für den Riecine di Riecine<br />

ITO040615 Riecine di Riecine IGT, rosso 2015 13% Vol. 58,53 €/l 43,90 €<br />

Sangiovese wie aus einem Keller der Côte de Nuits.<br />

Sangiovese mit burgundischer Finesse und Eleganz,<br />

dafür aber von toskanischer Sonne verwöhnt<br />

und mit einer fantastischen Würze ausgestattet, die<br />

den Wein dann doch ganz eindeutig verortet. Dieser<br />

Sangiovese ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie<br />

groß purer Sangiovese werden kann. Heute ist es ja<br />

eher an der Tagesordnung, dass diese Sorte mit Holz<br />

geradezu überfrachtet wird. Hier jedoch war überhaupt<br />

kein Holz im Spiel – nicht einmal gebrauchtes.<br />

Stattdessen wurde der Sangiovese, der aus den besten<br />

Parzellen des gut 45 Jahre alten Hausweinbergs in<br />

Gaiole stammt, sowohl im Nomblot-Betonei vergoren<br />

als auch über 36 Monate dort ausgebaut. Die Besonderheit<br />

dieser Betoneier besteht sowohl in der einzigartigen<br />

Mikrooxidation, die der Wein durchläuft, als<br />

auch darin, dass der Wein durch die Eiform immer in<br />

Schwingung bleibt.<br />

Das Ergebnis ist betörend und intensiv. Der Riecine<br />

di Riecine zeigt intensive Aromen von Pflaumen, Kirschen,<br />

Himbeeren sowie von einem Hauch Marzipan,<br />

schwarzem Kardamom und Tabak, schwarzem Tee<br />

und sowie Unterholz und Waldboden. Darüber liegt<br />

ein feiner Duft von Rosen sowie von Zedernholz und<br />

Leder. Am Gaumen zeigt sich dann die ganze Größe<br />

dieses Sangiovese: So dicht verwoben sind Frucht und<br />

würzige Noten, so poliert das Tannin, dass man keinen<br />

Zweifel daran hat, dass der Sangiovese sich über die<br />

36 Monate im Betonei bis zum Hochglanz abgeschliffen<br />

hat. Noch beeindruckender, wenn das überhaupt<br />

möglich ist, finden wir die präzise Säure, die den Riecine<br />

di Riecine durchzieht und die einhergeht mit einer<br />

tiefen, lebendigen Mineralität und einer trotz des<br />

sonnenverwöhnten Jahrgangs immer kühlen steinigen<br />

Stilistik – der Weinberg liegt auf 450 bis 500 Metern<br />

Höhe. Es ist ein Sangiovese, der an gereiften Nebbiolo<br />

oder Pinot denken lässt, so klar, so frisch, so fein ist<br />

dieser Wein. Es ist ein Grand Cru des Chianti.<br />

Der Sangiovese dürfte seinen Höhepunkt ca. 2024 erreichen<br />

und sich bis 2035 weiterentwickeln.<br />

„TRESETTE“, MERLOT ROSSO 2016<br />

97-Suckling-Punkte: „Ein Unikat.“<br />

ITO040816 ”TreSette”, Merlot rosso 2016 13,5% Vol. 105,33 €/l 79,00 €<br />

97 Punkte<br />

SUCKLING<br />

Eine Neuheit aus dem Hause Riecine: ein<br />

sortenreiner Merlot! Natürlich ist dies<br />

kein überextrahiertes, modernes Marmeladenbömbchen,<br />

sondern ein höchst<br />

faszinierender, außergewöhnlicher Wein<br />

von Weltformat – in ureigener<br />

Interpretation, aber ganz<br />

klar, fast überdeutlich Hausstil!<br />

Diese Preziose stammt von<br />

einer sehr kleinen Parzelle<br />

(480 Meter hoch gelegen) in<br />

Gaiole und wird nur in den allerbesten<br />

Jahrgängen vinifiziert. Die<br />

Rebstöcken sind mittlerweile im<br />

Schnitt b45 Jahre alt und stehen<br />

auf Böden aus Kalkstein, Lehm<br />

und Schiefer. 20 Monate reift der<br />

Wein in gerade einmal drei französischen<br />

Fässern à 700 Litern<br />

– woher auch sein Name rührt:<br />

„TreSette“. Lediglich 2700 Flaschen dieses kostbaren<br />

Merlot-Elixiers sowie einige Magnumformate konnten<br />

für diesen Jahrgang gefüllt werden.<br />

Im Glas steht ein völlig eigenständiger Rotwein vor<br />

uns, wie wir ihn so aus der Toskana noch nicht verkostet<br />

haben. Wow! Bereits der wilde, ätherische Duft<br />

von frischem Basilikum, Nelken und Lorbeer untermalt<br />

von Tonka-Bohnen und saftigen, intensiv säuerlichfruchtigen<br />

Brombeeren ist faszinierend und macht<br />

Neugier auf den ersten Schluck. Und hier erwartet<br />

uns dann ein nicht zu kräftiger und keinesfalls marmeladiger,<br />

sondern in ein kühles und seidiges Gewand<br />

gekleideter Merlot, perfekt ausbalanciert, mit einer vitalen<br />

Säureader, die ihm die typische Riecine-Frische<br />

verleiht, und der von samtigem Tannin umhüllt wird.<br />

Aufregend kühl wirkende Frucht, Schicht um Schicht<br />

entfalten sich köstlichste Aromen blauer Beeren und<br />

verleihen dem noch jungen Wein Finesse und einen<br />

hinreißend charmanten Charakter!<br />

Zu genießen ab sofort; Höhepunkt bis 2035.<br />

56 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Riecine<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

57


SPANIEN RIOJA<br />

Rodríguez<br />

neu<br />

in unserem<br />

Programm!<br />

TELMO RODRÍGUEZ<br />

Bodega<br />

Lanzaga<br />

LANCIEGO<br />

Zurück in die Zukunft<br />

Die Vision: „Den besten Rioja des<br />

18. (!) Jahrhunderts machen!“<br />

Eine Reise zum Ursprung<br />

Immer wieder Telmo: Wer sich mit spanischen Weinen beschäftigt,<br />

stößt unweigerlich (und das recht häufig) auf den Namen<br />

Telmo Rodríguez. Dieser energiegeladene Baske ist scheinbar<br />

überall. Zunächst studierte Telmo in Bordeaux Önologie, arbeitete<br />

drei Jahre lang bei Cos d’Estournel, bereiste das Land, um<br />

bei Clape (Cornas), Gérard Chave (Hermitage), bei den Perrins<br />

auf Château de Beaucastel und Eloï Durbachs Le Domaine de<br />

Trévallon (Provence) dem Geheimnis großer Weine nachzuspüren,<br />

bevor es ihn 1989 ins elterliche Weingut mit dem archetypisch-spanischen<br />

Namen „La Granja de Nuestra Señora de<br />

Remelluri“ zog, das sein Vater 1967 erworben hatte. Zwischenzeitlich<br />

verließ er Remelluri und gründete gemeinsam mit Pablo<br />

Eguzkiza, Schüler von Jean-Claude Berrouet (Petrus), die Compañía<br />

de Vinos Telmo Rodríguez. Eine Bürgschaft des Vaters<br />

über stolze 3.000 Euro war sein ganzes Startkapital. Einen zentralen<br />

Teil der Compañía de Vinos Telmo Rodríguez bildet dabei<br />

die 1998 gegründete Bodega Lanzaga in Lanciego.<br />

58 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Rodríguez<br />

RIOJA SPANIEN<br />

Der Aufbruch in den 1990er-Jahren<br />

Spanien fand nach Francos Tod 1975 schnell zur Demokratie,<br />

1986 trat das Land der Europäischen Gemeinschaft bei. Gesellschaftlich,<br />

vor allem wirtschaftlich veränderte sich Spanien rasant,<br />

eine Dynamik die besonders auch der Weinwirtschaft auf<br />

der iberischen Halbinsel zugute kam. Neue, aufstrebende Regionen<br />

machten sich daran, dem alten, vielleicht etwas träge gewordenen<br />

Platzhirsch Rioja zu überflügeln, zu lange hatte man<br />

es sich hier auf einem vermeintlich weichen Ruhekissen, den<br />

Lorbeeren der Vergangenheit gemütlich gemacht. Nicht wenige<br />

Bodegas der Region zahlten einen hohen Preis für ihre Versäumnisse<br />

und verschwanden in der Bedeutungslosigkeit oder<br />

gar vollkommen von der Bildfläche. Doch andere Weingüter,<br />

Winzer und Önologen sahen in dieser Entwicklung ihre, ja die<br />

Chance für einen Neustart. Zu den Pionieren, den Erforschern<br />

und Gründervätern einer Rioja 2.0 gehörte von Anfang an der<br />

junge Telmo Rodríguez. Ab 1989 war er mit Esprit und einem<br />

Kopf voller neuer Ideen bei Remelluri, dem elterlichen Weingut,<br />

involviert. Und keine zehn Jahre später gemeinsam mit Pablo<br />

Eguzkiza, seinem kongenialen Partner, im eigenen Betrieb – der<br />

Bodega Lanzaga.<br />

Ein verborgener Schatz<br />

Die Weingemeinde Lanciego – nie gehört? Kein Wunder, kein<br />

Problem, denn selbst Rioja-erfahrene Weinscouts finden Lanciego<br />

nicht ohne fremde Hilfe. Hierbei handelt es sich um ein<br />

Örtchen (mit immerhin 650 Einwohnern), das zur Provinz Álava<br />

und somit zum baskischen Teil der Rioja gehört. Lanciego<br />

ist eine von 18 Gemeinden, die sich das „Filetstück“ der Rioja<br />

Alavesa teilen. Der Ort selbst liegt in einem kleinen unzugänglichen<br />

Tal umringt von terrassierten Weinbergen, Hängen und<br />

Hügeln. Haro, das historische Zentrum der Rioja liegt knapp<br />

30 Kilometer Luftlinie weiter westlich. Heute trennt Haro und<br />

Lanciego nur eine 45-minütige Autofahrt auf der malerischen<br />

Nationalstraße N-232a. Die Panoramaroute am Fuße der Sierra<br />

Cantabria führt durch viele wichtige und schöne Weinorte der<br />

Rioja. Als die ersten großen Weingüter der Region entstanden,<br />

war das kleine Lanciego allerdings nur mühsam zu erreichen, die<br />

kleinteiligen Parzellen nur unter großen Anstrengungen zu bewirtschaften.<br />

Daher blieben Lanciegos Winzer und Weinberge<br />

für lange Zeit abgeschieden, ihre Schätze noch unentdeckt.<br />

Modernisten, die mit der Historie leben<br />

Weingüter wie Artadi oder Winzer wie unser Freund David<br />

Sampedro von Bodegas Bhilar werden wie auch Telmo oft als<br />

die Avantgarde der Rioja angeführt. Dabei entdecken sie im<br />

Kern die Historie und die Traditionen der Rioja wieder, nicht<br />

unbedingt die der großen Weingüter, aber definitiv die des „Viticultors“<br />

(spanisch für Weinbauer) oder, um ein von Luis Gutiérrez,<br />

Parkers Mann in Spanien wieder ins Spiel gebrachtes<br />

Wort zu gebrauchen, des „Viñadors“, dem Winzer, aber auch<br />

„Hüter eines Weinbergs“. Sehr viel Handarbeit und die Fokussierung<br />

auf das besondere Terroir eint diese Gruppe von Winzern.<br />

David Sampedro dessen Cru-Parzellen schon von seinem<br />

Großvater bewirtschaftet wurden, erzählt oft aus längst vergangenen<br />

Tagen – die ihn unter anderem dazu inspiriert haben,<br />

wieder Pferden zur Bearbeitung des Bodens einzuführen. Telmo<br />

nimmt uns sogar noch tiefer in die Vergangenheit zurück: „Wir<br />

träumen davon den besten Rioja des 18. Jahrhunderts machen.“<br />

Er kokettiert (aber nur ein bisschen) mit der Tatsache, dass die<br />

ersten großen Bodegas Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet<br />

wurden. Am damaligen Grundmodell von Kellereien und Appellation<br />

hat sich bis heute nur wenig verändert. Ein Umstand, der<br />

„Terroiristen“ wie Telmo Rodríguez ziemlich missfällt, denn die<br />

Rioja stellt traditionellerweise das Blending im Keller über den<br />

Ausdruck einer Lage.<br />

Arbeit im heimlichen Zentrum<br />

Telmo und Pablo allerdings wollten den ursprünglichen Geschmack<br />

Riojas wiederentdecken. Dazu, soviel war ihnen klar,<br />

mussten sie in den besten Gegenden auf die Spurensuche gehen,<br />

an Orten mit einer langen Weinbautradition. Das Duo<br />

siedelte sich in Lanciego an, denn die drei winzigen Gemeinden<br />

Krípan im Norden, Elvillar im Westen und eben Lanciego<br />

im Osten, sind – unweit von Laguardia – quasi das Epizentrum<br />

59


SPANIEN RIOJA<br />

Rodríguez<br />

in puncto Terroir und echten Cru-Lagen innerhalb der<br />

Rioja Alavesa. Telmo konnte damals zum Teil winzige<br />

Parzellen, für die sich niemand mehr zu interessieren<br />

schien, akquirieren. Parzellen, um die ihn heute alle<br />

Welt beneidet! Auf sein Gespür für exzeptionelles Terroir<br />

ist Verlass, was er in der Vergangenheit (und bis<br />

heute) immer wieder mit grandiosem Erfolg bewiesen<br />

hat. Heute besitzt Bodega Lanzaga insgesmat 21 Hektar<br />

Rebfläche, sämtliche Stöcke wachsen in der hier<br />

traditionellen Buscherziehung und werden streng biologisch<br />

bewirtschaftet. Bei den meisten Parzellen handelt<br />

es sich um sehr alte Anlagen, bepflanzt mit den<br />

alten Sorten der Region: Tempranillo, Garnacha, Graciano,<br />

Viura, Moscatel, Maturana und vielen anderen,<br />

von denen mitunter immer noch unklar ist, um welche<br />

genau es sich in den alten Rebanlagen handelt. Auch<br />

bei Neupflanzungen bleibt man der Tradition treu:<br />

Sämtliche Anlagen präsentieren sich wie die Weinberge<br />

der Rioja vor 1870, neue Sorten und Klone sucht<br />

man hier vergebens.<br />

Vier Crus – Essenz der alten Rioja<br />

„Zeit und Wein haben gezeigt, dass sie außergewöhnlich<br />

sind“, erklärt Telmo, wenn er über seine Crus „Las<br />

Beatas“, „Tabuérniga“, „El Velado“ und „La Estrada“<br />

spricht. Sein größter Wunsch (und einem inneren<br />

Zwang folgend) war es, solch außergewöhnliche Anlagen<br />

zu finden – die daraus resultierenden Weine seien<br />

schlicht ein „Produkt seiner Obsession“, wie er lachend<br />

zu Protokoll gibt. Viele Jahre lang haben Pablo und er<br />

in und mit diesen Weinbergen gearbeitet, um ihr ganzes<br />

Potenzial ermessen und verwirklichen lassen zu<br />

können. Telmo spricht dabei selten bis nie über die Arbeit<br />

im Keller, dafür immer über den Ort an dem seine<br />

Reben wachsen. Für ihn ist das nur logisch, denn große<br />

Weine entstehen im Weinberg, niemals im Keller. Der<br />

Keller ist in Telmos Kosmos lediglich die „guardería“,<br />

der Hort seiner Weine. Hier werden sie behütet, hier<br />

gibt man ihnen die nötige Zeit, sich zu entwickeln.<br />

60 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Rodríguez<br />

RIOJA SPANIEN<br />

LZ, RIOJA TINTO 2019<br />

Telmo Rodríguez von A bis (L)Z: charmant fruchtbetonter Rioja für jede Gelegenheit<br />

SRI020219 LZ, Rioja tinto 2019 (Bio) 14% Vol. 11,86 €/l 8,90 €<br />

ES-ECO-026-VAS<br />

Den „LZ“ bezeichnet Telmo Rodríguez als Hommage<br />

an die Arbeit der Weinbauern vor Ort in den 1920ern,<br />

auf jeden Fall dürfte es eine vollkommen mustergültige<br />

Interpretation dessen sein, was damals, im versteckten<br />

Lanciego de Álava, in technischer Hinsicht<br />

exerziert wurde. Die Trauben (Tempranillo, Graciano<br />

und Garnacha) stammen aus eigenen 500 bis 700 Meter<br />

hoch gelegenen Lagen rund um Lanciego (Campoluengo,<br />

Las Rozas, Castillejo, El Romeral, Agozaderas<br />

und El Plano), bei denen zwei Bodentypen – Sandsteinuntergrund,<br />

steinig, kalkhaltig und leicht schlammig<br />

sowie sanfte Hanglagen auf Mergel mit feiner,<br />

lehmiger Textur – vorherrschen. Spontanvergärung<br />

und Ausbau (sechs bis sieben Monate) der schonend<br />

gepressten Trauben aus Bio-Anbau erfolgen in kleinen<br />

Zementbehältern: so wie vor hundert Jahren schon!<br />

„Das ist reine Frucht, als ob man in eine Handvoll reife<br />

Trauben beißen würde – saftig und erfrischend“,<br />

schreibt Luis Gutiérrez, Parkers Spanien-Verkoster<br />

über diesen extrem charmanten Wein (und wir können<br />

dem nur zustimmen!), mit dem sich, trotz aller<br />

vermeintlichen Anspruchslosigkeit, ein ganzer Abend<br />

wunderbar bestreiten lässt! Wie schon erwähnt:<br />

Frucht!, Frucht!, Frucht!, herrlich direkter Kirsch-Beeren-Pflaumen-Duft,<br />

dazu Orangenschale, etwas weißer<br />

Pfeffer, florale, dann wieder leicht zitrische Noten<br />

mit einem kleinen Drall gen Johannisbeere. Am Gaumen<br />

ungemein erfrischend, sehr feine Säure, die für<br />

einen beneidenswerten Trinkfluss auf erstaunlich hohem<br />

Niveau sorgt. Nach wie vor bestimmt die Fruchtaromatik<br />

(würzig-dunkle Brombeeren) das Geschehen,<br />

ein zartes „Maulbeerblau“ mischt sich ins Finish,<br />

öffnet einer belebenden Mineralität Tür und Tor – was<br />

den Wein einerseits eleganter, fast seriöser, andererseits<br />

nur noch süffiger macht. Bravo, Telmo!<br />

Ab sofort bis 2025+<br />

61


SPANIEN RIOJA<br />

Rodríguez<br />

CORRIENTE, RIOJA TINTO 2017<br />

Corriente: Wenn Gewöhnliches so außergewöhnlich gut gelingt, steckt Methode dahinter!<br />

SRI020817 Corriente, Rioja tinto 2017 14% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Telmo Rodríguez spielt mit dem „Corriente“, seinem<br />

Alltagsrioja, auf eine inoffizielle, leicht archaische Kategorisierung<br />

von Weinen an, wie sie in dieser Region<br />

üblich war: „vino corriente“, also ein „gewöhnlicher“,<br />

„landläufiger“, „kurrenter“ Wein im Gegensatz zu einem<br />

„vino selecto“, einem „ausgewählten“ Wein. Der<br />

Untertitel des Etiketts – „Bueno de diario“ – relativiert<br />

die Angelegenheit insofern, als dass das „Gewöhnliche“<br />

auch das „täglich Gute“ oder etwas, das „gut für<br />

jeden Tag“ ist. Eine kleine Verbeugung gen Vergan-<br />

g<br />

ES-ECO-026-VAS<br />

enheit, in der einfach mehr Lametta war – und eben<br />

unkompliziert gute Weine! Telmo bezieht einen Teil<br />

der Tempranillo-, Graciano- und Garnacha-Trauben<br />

für diesen Wein von konventionell arbeitenden Weinbauern,<br />

die allerdings mit seinen (durchaus strengen)<br />

Vorgaben vertraut sind, der andere Teil stammt von<br />

eigenen, biologisch bewirtschafteten Weinbergen aus<br />

Lagen um Lanciego und Viñaspre in 480 bis 680 Metern<br />

Höhe. Die Trauben wurden per Hand in kleinen<br />

Boxen gelesen, die Gärung erfolgte spontan in 6.500<br />

bis 8.500 Kilo fassenden Zementtanks. Ausgebaut<br />

wurde der Wein zwischen zehn und zwölf Monaten in<br />

Fässern und Foudres unterschiedlicher Größe.<br />

Wir sind, liebe Kunden, vom täglichen Umgang mit<br />

dieser fröhlich lustbetonten ziemlich begeistert, müssen<br />

uns fast schon ein wenig am Riemen reißen, um<br />

ein „des Guten zuviel“ zu vermeiden. Was keine ganz<br />

leichte Übung ist, da uns dieser Everyday-Rioja (was<br />

manch’ ein Winzer dafür gäbe, wenn er so einen Wein<br />

als „Tagesdauerläufer“ im Portfolio hätte<br />

…) eine Menge Spaß macht! Dicht, griffig,<br />

fruchtig (Brombeere, Wildkirschen,<br />

Pflaume und Granatäpfel), wunderschön<br />

geschmeidige Tannine, ein elegant-mineralischer<br />

grip, im Nachhall fast zupackend,<br />

fast markant, dabei über die Maßen<br />

zugänglich. Das passt! Unbedingt<br />

– und täglich!<br />

Ab sofort, und mir Genuss bis 2024+.<br />

62 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Rodríguez<br />

RIOJA SPANIEN<br />

LANZAGA, RIOJA TINTO 2015<br />

„Lanzaga“ von Bodegas Lanzaga – ein „vorklassischer“ Rioja von erlesener Qualität<br />

SRI020115 Lanzaga, Rioja tinto 2015 (Bio) 14% Vol. 26,53 €/l 19,90 €<br />

ES-ECO-026-VAS<br />

Folgt man Telmo Rodríguez, den begnadeten Winzer<br />

aus der Rioja – mit Dependancen in der Sierra de Gredos,<br />

Málaga, Toro, Valdeorras, der Ribera del Duero,<br />

Alicante und Rueda, so verkörpert der „Lanzaga“ die<br />

Identität des Weinguts, ist der reinste, deutlichste Ausdruck<br />

seiner Arbeit in Lanciego, einer Arbeit, die schon<br />

in den 1990ern begonnen hat und die – so zumindest<br />

empfindet er es –seit wenigen Jahren erst die Früchte<br />

trägt, die er damals zu ernten ins Auge fasste.<br />

Für den „Lanzaga“, den nach der Bodega, dem Großprojekt<br />

„zukünftige Vergangenheit“ benannten Wein,<br />

stammen die nach „Telmo-typisch“ strengen Kriterien<br />

ausgewählten Trauben (Tempranillo, Graciano und Garnacha)<br />

aus eigenen 500 bis 700 Meter hoch gelegenen,<br />

komplett bio-zertifiziert bewirtschafteten Lagen rund<br />

um Lanciego (Atalaya, Majadales, Arroyo la Losa, Pasocastillo<br />

und Soto), bei denen – wie auch beim „LZ“<br />

aus dem gleichen Hause, zwei Bodentypen – Sandsteinuntergrund,<br />

steinig, kalkhaltig und leicht schlammig sowie<br />

sanfte Hanglagen auf Mergel mit feiner, lehmiger<br />

Textur – vorherrschen.<br />

Der Wein wird in 6.000-Liter-Betontanks spontanvergoren,<br />

reift dann 14 Monate in gebrauchten 1.500- und<br />

2.500-Liter-Eichenfoudres sowie einigen wenigen Barriques<br />

neueren Datums. „Lanzaga vereint alle Elemente,<br />

die unsere Arbeitsweise charakterisieren: der Respekt<br />

vor Ort und Lage, die Buscherziehung der Reben, der<br />

ökologische Weinbau, die Gärung in Zement, Reifung in<br />

Foudres und Fässern unterschiedlicher Größe und Herkunft,<br />

eine sehr begrenzte Produktionsmenge und die<br />

‚menschliche Dimension‘ – die Kombination all dieser<br />

Elemente zeitigt einen ernsthaften, verfeinerten Wein<br />

mit einem hohen Alterungspotenzial. Lanzaga ist ein<br />

Rioja, mit einem sense of place, einem echten Gespür<br />

für den Ort, an dem er geschaffen wurde“.<br />

Im Duft macht sich dieser sense of place sofort bemerkbar,<br />

die tiefe, wahre Schönheit dieses Weins teilt sich<br />

sofort mit, in unserem Fall, werte Kunde, ist eine Kombination<br />

aus Wildblumen, kühlem Stein, fast Graphit und<br />

leuchtend roten, saftigen Kirschen und Beeren (Brombeere,<br />

rote Johannisbeeren), deren Fruchtigkeit sich<br />

quasi in Schichten offenbart. Nach einer Weile im Glas<br />

mischt sich hier eine kühle Note wie von zerstoßenem<br />

Kalk ein, im Gefolge dann auch ein wenig Blutorange, ein<br />

Hauch Granatapfel. Am Gaumen ist der Wein kraftvoll,<br />

wirkt enorm dicht, dabei in keinem Moment aromatisch<br />

opak. Mit Luftkontakt wird der Wein zunehmend beeindruckender,<br />

nicht etwa, weil er sich jetzt „verströmt“,<br />

sondern weil sich die einzelnen aromatischen Stränge<br />

zu einem komplexeren Ganzen verbinden. Kirsche und<br />

Zartbitterschokolade, „leise“ Milchkaffeenoten und Salzlakritz<br />

– das in ähnlich pikanter Mineralität aufgeht, zusammen<br />

mit der leicht zitrischen Säure für vibrierende<br />

Lebendigkeit. Die Tannine sind noch sehr präsent, müssten<br />

sich noch um ein Jota fügen, was nach einiger Zeit im<br />

Glas geschieht. Wunderbarer Wein mit bemerkenswerten<br />

Aussichten hinsichtlich seines Alterungspotenzials!<br />

Flaggschiff, indeed!<br />

Schon jetzt ein großer Genuss, vielleicht aber sollte man<br />

sich aber in Zurückhaltung üben?! Ab 2022 bis sicherlich<br />

2045+.<br />

95 Punkte<br />

SUCKLING<br />

94 Punkte<br />

PARKER<br />

63


SPANIEN RIOJA<br />

Rodríguez<br />

96 Punkte<br />

SUCKLING<br />

EL VELADO, RIOJA TINTO 2017<br />

„El Velado“: Liebe auf den ersten Blick in lichten Höhen – großartiger Stoff!<br />

SRI020417 El Velado, Rioja tinto 2017 (Bio) 14% Vol. 78,66 €/l 59,00 €<br />

ES-ECO-026-VAS<br />

max. 1 Fl. pro Kunde<br />

„El Velado“, ein sehr alter, „wunderschöner“ (Telmo dixit)<br />

Weinberg auf einer Höhe von etwa 600 Metern<br />

über dem Meeresspiegel, war für Telmo Rodríguez und<br />

seinen partner in wine, Pablo Eguzkiza, Liebe auf den<br />

ersten Blick. Der Weinberg, den sie anlässlich ihres<br />

ersten Besuchs in Lanciego sofort in ihr Herz schlossen.<br />

Keiner anderer „bringt den Einfluss des Lichts<br />

in Lanciego“ so gut zum Ausdruck wie diese hauptsächlich<br />

nach Süden und Westen ausgerichtete, lichtdurchflutete<br />

Lage. Diese Ausrichtung bedingt auch die<br />

Rebsortenmischung im Wein, der hauptsächlich auf<br />

Garnacha basiert, mit geringen Tempranillo-Anteilen<br />

sowie anderen autochthonen (auch weißen) Sorten.<br />

„Sein Alter von über 80 Jahren, die geringe Größe und<br />

die skulpturale Form der dort wachsenden Buschreben<br />

machen diesen Weinberg zu etwas ganz Besonderem<br />

– voller Licht, das wir separat einfangen und abfüllen<br />

wollten“, erläutert Telmo, der mit dem 2017er seinen<br />

mittlerweile vierten „Lichtwein“ vinifiziert hat. „El Velado“<br />

hat die doch recht heftigen Frühlingsfröste Ende<br />

April 2017 nicht zuletzt aufgrund seiner „lichten“ Höhe<br />

wegen gut verkraftet. Im Duft dominiert hier die kraftvolle,<br />

frische, unverfälschte Frucht der Garnacha, die<br />

sich in süßen bis säuerliche Kirschen, in Himbeer- und<br />

Erdbeernoten, Blutorange und Granatapfel mit Gusto<br />

mitteilt. Am Gaumen wiederholt sich dieser Eindruck,<br />

jetzt allerdings noch expressiver, mit einer Strahlkraft,<br />

die fast Wildheit assoziieren lässt. Eine zarte laktische<br />

Note „dämpft“ für Sekundenbruchteile das Geschehen,<br />

das dann, qua (durchaus reiferer) Säure und einer<br />

herrlich kalkigen Mineralität und feinkörnigem, doch<br />

präsentem Tannin, wieder Fahrt aufnimmt. Langer<br />

wunderbar komplexer und bei aller „Kühnheit“ doch<br />

enorm eleganter Nachhall. Wer Garnacha versteht,<br />

wird diesen Wein doppelt lieben, Rioja-Fans ohnehin!<br />

Macht schon jetzt enorm viel Spaß, bestimmt noch bis<br />

2042+.<br />

64 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Rodríguez<br />

RIOJA SPANIEN<br />

TABUÉRNIGA, RIOJA TINTO 2017<br />

97 Punkte: „Ich liebe die Aromen von Lavendel und Rosmarin,<br />

die dunklen Beeren und Brombeeren.“ – Suckling<br />

SRI020617 Tabuerniga, Rioja tinto 2017 (Bio) 14% Vol. 78,66 €/l 59,00 €<br />

ES-ECO-026-VAS<br />

97+ Punkte: „Das ist unglaublich elegant, floral, ausdrucksvoll<br />

und aromatisch. Superbe Balance, überaus<br />

feine Tannine – eine wirklich atemberaubende<br />

Balance.“ – Luis Gutiérrez (Parker)<br />

Beim „Tabuérniga“ (wahlweise mit oder, zumindest auf<br />

dem Etikett, ohne Akzent auf dem „e“) ringen selbst<br />

professionelle Kritiker um Worte (siehe Zitate oben)!<br />

Parker-Verkoster Luis Gutiérrez kommt nicht über die<br />

tatsächlich atemberaubende (im Original verwendet<br />

er die Vokabel „gobsmacking“) Balance dieses gemischten<br />

Satzes aus Tempranillo, Garnacha und Graciano<br />

(und sieben bis acht nicht zu identifizierenden<br />

roten und weißen Rebsorten) hinweg, James Suckling<br />

indes befindet sich bereits in dunkelbeeriger Ekstase.<br />

Und ehrlich gesagt: Uns ist es ähnlich ergangen – was<br />

wirklich kein Wunder ist! Telmo Rodríguez bezeichnet<br />

die Lage „Tabuérniga“ als „außergewöhnlichen Ort“ in<br />

Labastida, einer kleinen Gemeinde in der Rioja Alavesa,<br />

die auf eine immerhin über 1300-jährige Weinbautradition<br />

zurückblicken kann. Ein weiterer „Kraft-Ort“,<br />

„an dem mittelalterliche Weinpressen in den Felsen<br />

zwischen den Weinbergen das Erbe früherer Zeiten<br />

bewachen“. Auch die Landschaft ist „atemberaubend“<br />

schön, „Tabuérniga“ befindet sich in einem kleinen, isolierten<br />

Tal, das von Weinbergen durchzogen wird: einige<br />

davon aufgelassen, andere in Bewirtschaftung und<br />

viele andere, die Telmo und sein Verbündeter Pablo<br />

Eguzkiza dem Vergessen entrissen haben. 2011 kauften<br />

sie dem Winzer José Luis López, genannt „El Chifla“<br />

vier Hektar kleinerer, von Feigen-, Mandel- und Pfirsichbäumen<br />

umgebenen Parzellen ab. „Dieser Weinberg<br />

hat 50 Jahre lang täglich diesen Winzer gesehen.<br />

In gewisser Weise haben wir seinen Weinberg und seine<br />

Arbeit geerbt. Wir verpflichten uns ihn zu pflegen<br />

zu hüten und einen großartigen Wein zu machen. Der<br />

Weinberg ist es auf jeden Fall!“ – und der „Tabuérniga“,<br />

liebe Kunden, ist es auch! Im Grunde wie die anderen<br />

Lanzaga-Crus vinifiziert (Spontanvergärung in offenen<br />

3000-Liter-Bottichen aus Eichenholz und 14 bis 16 Monate<br />

im 1.500 Liter fassenden Fuderfass), wobei dieser<br />

Wein tatsächlich den Jahrgang „transzendiert“, dem<br />

fulminanten 2016er hart auf den Fersen ist: Wieder<br />

diese unglaubliche florale Finesse, die Veilchensträuße,<br />

Lavendelfelder, diesmal sogar Orangenblüten, die<br />

in der Lage sind die komplette Frucht zu transportieren.<br />

Im Duft „errötet“ er zusehends, rote Beeren<br />

(später dann auch die Suckling’schen dunklen Brombeeren,<br />

Blau- und Johannisbeeren), Kirschen, dann<br />

erstmals Rosen, Wildkräuter (Salbei, etwas Fenchel)<br />

und eine kalkige, fast „schneeige“ Kühle. Am Gaumen<br />

verblüffend seidige, nahezu cremige Tannine, eine<br />

zarte, schwerelos wirkende Säure, die der jetzt voller,<br />

runder wirkenden Frucht den Passepartout stiftet.<br />

Absolut brillante Struktur, für uns in „Rufweite“ des<br />

„Las Beatas“ zu einem im Vergleich unglaublich fairen<br />

Preis. Für uns war’s tatsächlich Liebe auf den ersten<br />

Schluck – und wir haben noch immer Schmetterlinge<br />

im Bauch!<br />

Jetzt einfach schon himmlisch! Bis 2040+.<br />

max. 1 Fl. pro Kunde<br />

97 Punkte<br />

SUCKLING<br />

97+ Punkte<br />

PARKER<br />

65


SPANIEN RIOJA<br />

Rodríguez<br />

LA ESTRADA, RIOJA TINTO 2017<br />

Lanzagas „La Estrada“: Tempranillo von Telmos Gnaden – fantastisch!<br />

96 Punkte<br />

SUCKLING<br />

SRI020517 La Estrada, Rioja tinto 2017 (Bio) 14% Vol. 88,00 €/l 66,00 €<br />

ES-ECO-026-VAS<br />

„La Estrada Alta“ ist ein vergleichsweise winziger<br />

Weinberg von nur 0,64 Hektar Größe, der<br />

auf 610 Metern Höhe im westlichsten Teil der<br />

Gemeinde Lanciego mit äußerst kargen Böden.<br />

Diese in den 1940er-Jahren bepflanzte Lage<br />

wurde seinerzeit hauptsächlich mit Tempranillo<br />

und einer Graciano-Zugabe bestückt. Der nach<br />

Nordosten ausgerichtete Weinberg „thront“ im oberen<br />

Bereich eines Hangs mit reinem Kalkmergelboden.<br />

Ein Weinberg, der Telmo immer seiner „Tiefe und Ausgewogenheit“<br />

fasziniert hat – und immer wieder fasziniert!<br />

Aus der Reihe der raren Cru-Weine der Bodega Lanzaga,<br />

der vermutlich am „modernsten“ wirkende Wein.<br />

Der deutliche Tempranillo-„Überhang“ macht sich im<br />

Duft mit vergleichsweise üppiger Kirschfrucht und<br />

distinkter Würzigkeit bemerkbar. „Vergleichsweise“,<br />

da jedes dieser Einzellagen-Wunder nach unserem Ermessen<br />

gar nicht anders kann als in jeglicher Hinsicht<br />

schlank und elegant wirken. Neben der schon erwähnten<br />

Kirsche, „umweht“ uns nun vielschichtige Beerenfrucht<br />

(von der Brombeere über rote Johannisbeeren<br />

max. 1 Fl. pro Kunde<br />

bis fast Himbeermus), die sich, von zarten floralen<br />

„Spitzen“ einmal abgesehen perfekt mit verschiedensten<br />

Gewürznoten (weißer Pfeffer, etwas Zimt bis fast<br />

Spekulatius) und einer leisen Süßholznote verbindet.<br />

Am Gaumen ist das Kirschintermezzo nur von kurzer<br />

Dauer, jetzt machen sich wieder Brombeeren, fast fleischige<br />

Noten und vor allem eine dunkelschimmernde<br />

Mineralität bemerkbar. Dazu Waldboden, feste, dabei<br />

feinkörnige Tannine, und spät, sehr spät (Geduld<br />

ist eine Tugend!) wieder würzig-florale Aromen. Die<br />

Länge und der Nachhall schlicht phänomenal, alleine<br />

dafür lohnt es sich die Flasche zu öffnen: fantastische<br />

Salzigkeit mit zitrischer Komponente im Finish – das<br />

wirkt, nein das ist enorm elegant! Ein trotz des ansehnlichen<br />

„Gewürzdepots“ (oder gerade wegen? Sind<br />

es die ätherischen Noten?) ausgesprochen frischer,<br />

fast kühler Wein, der mit längerem Luftkontakt eine<br />

animierende Saftigkeit entwickelt – absolut verblüffend!<br />

Darf noch ein, zwei Jahre warten, dann mit Genuss bis<br />

leicht 2038+.<br />

LAS BEATAS, RIOJA TINTO 2017<br />

„Las Beatas“, das Rioja-Unikat von Telmo Rodríguez<br />

– denn die Zukunft ist die Vergangenheit!<br />

SRI020717 Las Beatas, Rioja tinto 2017 (Bio) 14% Vol. 220,00 €/l 165,00 €<br />

ES-ECO-026-VAS<br />

98+ Punkte: „Das ist immer ein mysteriöser Wein,<br />

vollkommen anders und dauernd verändernd – ‚dreidimensional‘,<br />

wie Telmo zu sagen pflegt – und ich<br />

dachte an einen Roman von Agatha Christie. (…) Ein<br />

bezaubernder und zarter Ausdruck der Rioja, voller<br />

Licht und Energie.“ – Luis Gutiérrez (Parker)<br />

„Las Beatas“, „die Seligen“, die vom Glück begünstigten“,<br />

ein Sehnsuchtsort, 1,9 Hektar im äußersten<br />

Nordwesten der Rioja Alavesa oberhalb von Labastida,<br />

ein Zengarten mit zehn nach Osten, Süden und Nordwesten<br />

ausgerichteten Terrassenebenen, wo Miozän-<br />

Konglomerate mit Sandstein- und Mergelaufschlüssen<br />

aus dem späten Tertiär vermischt sind. „Mein Ziel war<br />

es diese Reliquie ‚zurückzugewinnen‘, dieses Museum<br />

von Weinberg mit elf Rebsorten“, erzählt uns Telmo.<br />

Uralter Tempranillo, Garnacha, auch Graciano und<br />

lokale weiße Sorten (welche?) als field blend. Acht,<br />

möglicherweise auch neun dieser autochthonen Sorten<br />

kann niemand mehr benennen. Ähnlich wie bei<br />

den einstmals über 70 verschieden Sorten, die in der<br />

Rioja heimisch waren – die Namen kennt keiner mehr.<br />

max. 1 Fl. pro Kunde<br />

Auch das Wissen um die Weinberge versickerte in den<br />

uralten Böden. Dafür ist „Las Beatas“ ein „ganz außergewöhnlicher<br />

Ort, der in der Lage ist, die Reben regelmäßig<br />

mit Wasser zu versorgen, wie es nur Grand Crus<br />

tun“ – einen Grand Cru, den Telmo vor nun fast 27 Jahren<br />

in drei Raten erwerben konnte. Zusammen mit der<br />

kleinen, aus dem Stein gehauenen Bodega in Olalluri<br />

aus dem 17. Jahrhundert (mit entsprechend alten Hefen,<br />

die an den Wänden des Keller seit Generationen<br />

gedeihen) eine Zeitmaschine, mit der sich der „Großmeister<br />

aller driving winemakers“ aufgemacht hat, um<br />

den besten Rioja des 18. Jahrhunderts zu machen.<br />

Einen der vier besten Riojas des 21. Jahrhunderts hat<br />

er laut Parker’s Wine Advocate allerdings schon gemacht:<br />

„Las Beatas“ von 2015, wie der aktuelle Jahrgang<br />

in Handarbeit und aus biodynamischem Anbau<br />

wurde mit 100 Punkten bewertet. 2016 erreichte dann<br />

„nur“ noch 99 Punkte – aber was sind schon Punkte?<br />

Die Erträge sind verschwindend gering, vom aktuellen<br />

Jahrgang sind es 1.501 Flasche (Normalgröße) und 24<br />

Magnums für die ganze Welt. Mehr sind augenblick-<br />

66 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Rodríguez<br />

RIOJA SPANIEN<br />

lich „nicht drin“. Jede Rebe der Parzelle wird einzeln<br />

bestimmt, der Zeitpunkt festgelegt an dem gelesen<br />

wird. Teilentrappte Trauben (alles Handarbeit!) werden<br />

mit dem reifen Teil der Rappen als Ganztrauben in<br />

einem offenen Holzbottich spontanvergoren. Danach<br />

erfolgt der Ausbau (ohne Bâtonnage) im 1.200-Liter-<br />

Foudre für zwei Jahre auf der Feinhefe, der Wein reift<br />

„in unserem sehr alten und kalten Keller“.<br />

„Wir sind glücklich, dass „Las Beatas“ im Jahrgang<br />

2017, der uns als der große Frost – -5 °C Ende April –<br />

in Erinnerung bleiben wird, sämtliche Schwierigkeiten<br />

überwinden und uns wieder einen großartigen Wein<br />

anbieten konnte. Das nach dem Frost sehr warme und<br />

trockene Jahrgang, hat uns gezwungen, wir früher denn<br />

je zu lesen. Und doch hat uns dieser Jahrgang wieder<br />

einmal mit seinen zarten und floralen Ausdruck, dem<br />

selben Zauber und Charme wie üblich überrascht“ –<br />

zart und floral ist dann, bei aller Bescheidenheit, doch<br />

etwas untertrieben: Ein Veilchenmeer, Rosenduft,<br />

Akazien- Apfelblüte, ein Hauch Verveine, blühender<br />

Thymian, Walderdbeeren und Waldhimbeeren inklusive<br />

Blattwerk, ein schier endlos gewundenes Band, das<br />

Blüten und Beeren wie einen filigrane Schleppe bei jedem<br />

(gedachten Schritt) hinter sich herzieht: ebenso<br />

unendlich fein. Am Gaumen unglaublich erfrischend,<br />

ungemein kühl, dabei enorm anziehend, die schon<br />

erwähnte „Dreidimensionalität“ wird nicht nur sensorisch,<br />

sondern auch geradezu psychisch erfahrbar.<br />

Jedes Aroma am Gaumen hallt wie Glockenschläge im<br />

Bewusstsein nach. Salz und Frucht, Stein und Säure in<br />

absoluter Harmonie, druckvoll ohne auch nur den Anschein<br />

von roher Kraft: eine telekinetische Erfahrung<br />

par excellence. Im Bereich des Reproduzierbaren dann<br />

seidigstes Tannin, von balsamisch-ätherische Kräuternoten,<br />

helle Kirschen, wieder Beeren, jetzt fruchtbetonter,<br />

weniger ätherisch, Blutorange (Frucht und<br />

Zeste), zartester Rauch und hell abgetöntem Umami<br />

kontrastiert – geniale Komplexität, die, einmal im Glas,<br />

so leicht, so erfüllend zu verstehen ist.<br />

Was lässt sich noch sagen? Wir erlauben uns einen<br />

Journalisten zu zitieren, der noch nie Punkte verteilt<br />

hat, noch nie Mitglied einer nationalen oder internationalen<br />

Jury war: „Dieser Wein ist ein magischer Filter,<br />

ein unvergesslicher Zaubertrank, der sich, wenn<br />

Du ihn einmal versucht hat, an die Hirnrinde haftet,<br />

der im Labyrinth Deiner Neuronen unsterblich wird.<br />

Moleküle der Ewigkeit, die Raum und Zeit transzendieren.“<br />

– Amen!<br />

Immer. Bis 2050+ sicherlich.<br />

98+ Punkte<br />

PARKER<br />

97 Punkte<br />

SUCKLING<br />

67


SPANIEN PRIORAT & BIERZO<br />

Palacios<br />

Álvaro Palacios<br />

GRATALLOPS<br />

Álvaro Palacios – Priorat-Ikone,<br />

Bierzo-Pionier und Wanderer zwischen<br />

den Welten<br />

„And I like it, I like it, here we go, rockin‘ all over the world“…<br />

wer kann sie nicht trällern, den berühmten Refrain des Klassikers<br />

von Status Quo? Wenn wir an Álvaro Palacios denken, haben<br />

wir immer sofort diesen Ohrwurm im Kopf (obwohl der spanische<br />

Starwinzer es privat – ganz authentisch! – mit Flamenco<br />

hält). Denn Alvaros Weine rocken, sind in höchstem Maße bei<br />

den Kunden beliebt und somit: erfolgreich! Und trotzdem lässt<br />

Álvaro nicht locker, lanciert immer wieder neue und erfolgreiche<br />

Projekte oder feilt an den Ergebnissen, wird von Jahr zu<br />

Jahr nur noch konsequenter in seinem Tun. Die Rioja ist seine<br />

Heimat, das Priorat erster „Abenteuerspielplatz“ und Anker, der<br />

Bierzo seine ewige Liebe. Dabei gelingt es ihm, so hat es den<br />

Anschein, mühelos, in den völlig unterschiedlichen Anbaugebieten<br />

Spaniens immer! mit Topqualitäten zu reüssieren. Ganz<br />

gleich, welchen Maßstab man anlegen möchte: Álvaro Palacios<br />

zählt zur spanischen Winzer-Elite, seine Weine besitzen absoluten<br />

Referenzcharakter – auch außerhalb Spaniens.<br />

Álvaro ist als Winzerkind in fünfter Generation aufgewachsen.<br />

Sein Elternhaus steht in Alfaro (Rioja), doch seine ersten<br />

Lorbeeren erwarb er zunächst an einem anderen Ort – dem<br />

Priorat. Spätestens nach 1993, dem ersten Jahrgang seines Kultweins<br />

„L’Ermita“, erlangte der junge Wilde, der es gewagt hatte<br />

dafür einen höheren Preis aufzurufen als man damals noch für<br />

den „Único“ von Vega Sicilia hätte bezahlen müssen, Weltruhm<br />

(und der 2013er-Jahrgang seines Weinmonuments dann 100 Parker-Punkte).<br />

Erst nach dem Tod seines Vaters (zu Beginn des<br />

Jahrtausends) kehrte er in die Rioja zurück, zettelte dort eine<br />

kleine Revolution. Er folgte seiner Intuition und der für ihn natürlich<br />

naheliegenden Intention, das elterliche Weingut an die<br />

qualitative Spitze zu führen – und zwar nach seinen Ideen und<br />

Vorgaben. In einer Radikalkur ließ er in den Weinbergen keinen<br />

Stein auf dem anderen, veränderte den Anbau und Schnitt der<br />

Tempranillo-Reben, propfte Garnacha auf Tempranillo-Unterlagen,<br />

stellte auf behutsames biologisches Arbeiten um. Und wie<br />

68 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Palacios<br />

PRIORAT & BIERZO SPANIEN<br />

seinerzeit schon im Priorat, mündeten diese Bemühungen in<br />

einem großen Wein aus einer Einzellage, „Quiñón de Valmira“,<br />

der sein Debüt 2014 feierte. Die dritte Region, der Álvaro Palacios<br />

seinen Stempel aufgedrückt oder anders: in die ihn sein<br />

unbändiger Entdeckergeist geführt hat, ist der Bierzo – eine<br />

Weinregion (D.O.-Status seit 1989), die offiziell Kastilien zugerechnet,<br />

klimatisch und „spirituell“ aber viel eher dem grünen<br />

Galicien verwandt ist. El Bierzo“ zählt mit seinen nur knapp<br />

über 2.850 Hektar Rebfläche zu den kleineren Weinanbaugebieten<br />

Spaniens, von den annähernd 2.200 Weinbauern gehören<br />

fast die Hälfte Genossenschaften an, die Zahl der Weingüter<br />

beläuft sich auf nicht einmal 80. So weit, so beschaulich. Und<br />

doch handelt es sich hier um eine über die Maßen dynamische<br />

Region, deren wichtigste Rebsorte –Mencía – die Weinwelt in<br />

Atem hält. Álvaro Palacios hat hier schon früh das Potenzial des<br />

Terroirs erkannt, zusammen mit seinem Neffen Ricardo „Titín“<br />

Pérez Palacios produzierte er in nach biodynamischen Prinzipien<br />

bewirtschafteten Weingärten nach nur wenigen Jahren nicht<br />

nur immens elegante(„atlantische“), sondern schlicht ergreifende<br />

Weine: Álvaro, der Magier!<br />

Es gibt wenige Menschen, die andere mit ihrem Charisma derart<br />

in ihren Bann zu schlagen vermögen, seiner vibrierenden<br />

Energie, seinem Esprit, seiner Ausstrahlung und seiner offenen<br />

Herzlichkeit kann man sich im Grunde nicht entziehen. Mittlerweile<br />

zählt er zu den bedeutendsten Winzern der Welt („Man<br />

of the Year“ des DECANTER, das Institute of Masters of Wine<br />

zeichnet ihn als „Winemakers’ Winemaker“ aus …) und ist in<br />

Spanien zur Ikone einer ganzen Zunft aufgestiegen. Er hat wie<br />

kein Zweiter mit der betörenden Stilistik seiner Gewächse und<br />

mit ihrer akzentuierten Frucht die revolutionäre Entwicklung<br />

der modernen spanischen Weine geprägt. Dabei legt Álvaro, bei<br />

aller Erneuerung in Wingert und Keller, größten Wert darauf,<br />

die unterschiedlichen Böden und Charaktereigenschaften der<br />

jeweiligen Rebsorten im Wein idealtypisch zum Ausdruck zu<br />

bringen. Dazu bedarf es nicht nur großer Erfahrung und profundem<br />

Wissen, sondern eines ausgeprägten Fingerspitzengefühls,<br />

immenser Kreativität, Intuition, einer Leidenschaftlichkeit, die<br />

auch die Umsetzung neuer und neuester Ideen nicht scheut.<br />

Das alles und noch viel mehr: Álvaro Palacios!<br />

69


SPANIEN PRIORAT & BIERZO<br />

Palacios<br />

CAMINS DEL PRIORAT, TINTO 2019<br />

„Wegweiser“ für den perfekten Einstieg ins Priorat<br />

SPR010319 Camins del Priorat, tinto 2019 14,5% Vol. 22,60 €/l 16,95 €<br />

91 Punkte<br />

PARKER<br />

Alvaro Palacios „Camins del Priorat“ ist mittlerweile<br />

eine echte Marke geworden. Ein mehr als zuverlässiger<br />

Wein in jedem Jahrgang, der als Botschafter für<br />

die ganze Region wirbt und einen perfekten Einstieg<br />

in die faszinierende, schiefergeprägte Welt des Priorats<br />

ermöglicht. Ein Referenzwein, den vermutlich<br />

jeder Priorat-Liebhaber schon einmal getrunken hat,<br />

den man als „Neuankömmling“ unbedingt für sich entdecken<br />

sollte. Er verkörpert das, was Perrins Réserve<br />

für die Côtes-du-Rhône darstellt oder Riecines Chianti<br />

Classico für die Toskana. Álvaro ist mit dem 2019er<br />

das Kunststück gelungen (Luis Gutiérrez, Parkers<br />

Mann für Spanien, spricht von einem „Sieg über die<br />

(klimatischen) Bedingungen des Jahrgangs“), trotz des<br />

– auch für spanische Verhältnisse – ungewöhnlich heißen<br />

und trockenen Sommers, dieser Cuvée aus Garnacha,<br />

Syrah, Cabernet Sauvignon, Cariñena, Merlot und<br />

anderen autochthonen Sorten, eine Kühle und (trotz<br />

eines ausgeprägten Muskelspiels) Eleganz abzuringen,<br />

die schlicht bemerkenswert ist! Und bei aller Modernität<br />

(Stichwort: Bordeaux-Sorten) verleugnet der „Camins“<br />

in keinem Moment seine Herkunft,<br />

das mineralische Profil seiner schieferhaltigen<br />

Böden, auf denen die 12 bis 42 Jahre alten Reben<br />

aus Gratallops, Porrera, Torroja, Les Vilelles, Bellmunt,<br />

El Molar, El Lloar und Poboleda auf einer Höhe von 350<br />

bis zu 700 Metern gedeihen, ist unverkennbar. Für uns<br />

zählt dieser Priorat-Klassiker in zu den Evergreens der<br />

Region und wir kennen hier keinen Wein, der Jahr für<br />

Jahr in dieser Preisklasse alle Erwartungen übertrifft.<br />

Im Duft reife Beerenfrucht (Blaubeeren, aber auch<br />

Himbeere) und ein Hauch Blutorange in Kombination<br />

mit floralen Noten (Rosenblätter, Trockenblumen), am<br />

Gaumen kraftvoll, fast sehnig strukturiert, dabei mit<br />

wunderbar kühlem grip, aromatisch zwischen Lakritz,<br />

Heidelbeere, Kirsch- und Kakaonoten. Dazu eine schöne<br />

Säure mit süßem Fruchtkern, sehr weiche, samtene<br />

Tannine und eine langer fruchtbetonter, zartwürziger<br />

Nachhall: das hat schon „magnetische“ Qualitäten!<br />

Bei aller Kraft und Intensität stimmt hier die Balance<br />

perfekt, die großartige „Klarheit“ des Weins bedeutet<br />

vor allem: Trinkfluss – und Lust auf ein weiteres Glas<br />

„Camins“!<br />

Ab sofort bis 2024+<br />

91 Punkte<br />

PEÑIN<br />

70 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Palacios<br />

PRIORAT & BIERZO SPANIEN<br />

GRATALLOPS VI DE VILA, TINTO 2018<br />

Ein Village aus dem Priorat von beeindruckender Eleganz und Leichtfüßigkeit<br />

SPR010418 Gratallops Vi de Vila, tinto 2018 14,5% Vol. 38,66 €/l 29,00 €<br />

Das Priorat-Weingut von Álvaro Palacios ist im Nichtganz-250-Seelen-Örtchen<br />

Gratallops beheimatet –<br />

und seinen dem burgundischen Vorbild folgenden<br />

Village-Wein heißt dann auch für alle Welt erkennbar<br />

„Vi de Vila“, Ortswein. Er stammt aus neun Lagen rund<br />

um das winzige Dorf, die namentlich auf dem Etikett<br />

aufgeführt werden: „Sorts“, „Coll de Falset“, „Capelles“,<br />

„Torrent“, „Planassos“, „Costa del Riu“, „L’Hort de<br />

L’Olivar“ sowie „Paratges de L’Ermita“ und „Costers<br />

de L’Ermita“ – die beiden letzteren verweisen auf den<br />

vermutlich berühmtesten aller Crus, die Weinlegende,<br />

die den Ruhm des Winzers begründete und das Priorat<br />

plötzlich zu einem Hotspot der Weinwelt machen<br />

sollte: L’Ermita! Der Gratallops, eine Cuvée aus 74 %<br />

Garnacha, 25 % Cariñena und 1 % weißen Rebsorten,<br />

der wie alle Palacios-Weine hier von den typischen<br />

Llicorella-Böden geprägt ist, wird in Eichenbehältern<br />

spontan vergoren und reift dann im Anschluss 15 Monate<br />

lang in großen Fuderfässern.<br />

Im Glas präsentiert sich der Vi de Vila in einem dunkelleuchtendem<br />

Purpurrot mit violetten Reflexen, das<br />

leuchtende „Dunkel“ findet sich auch in der Nase wieder:<br />

anfangs Graphit, feuchter, noch kühler Schiefer,<br />

reife Blaubeeren, dann Gewürznoten. Am Gaumen<br />

präsente, aber wunderbar geglättete, elegante<br />

Tannine, die im Wechselspiel mit bald<br />

süßlicher, bald säuerlicher Frucht (mit Luft:<br />

Erdbeeren, Maulbeeren) und eine an dunkle<br />

Schokolade, schwarze Walnüsse und Salbei<br />

erinnernde zarte Bittere, immer leichtfüßiger<br />

wirken. Ein herrlich schlanker Village mit tatsächlich<br />

ungemein burgundischer Anmutung,<br />

der dennoch klar seine Herkunft bezeugt:<br />

wunderbar mineralischer grip (Schiefer!) und<br />

eine den Nachhall gewissermaßen „nachhaltig“<br />

konturierende Säure, die dem Wein jegliche<br />

Schwere nimmt, ihm vielmehr eine fast<br />

tänzerische Eleganz verleiht. Robert Parker’s<br />

The Wine Advocate schrieb – bei gleicher<br />

Punktzahl! – über den Vorgängerjahrgang:<br />

„einer der bisher besten Gratallops“. Was wir<br />

für den 2018er mit großem Nachdruck und liebend<br />

gerne wiederholen!<br />

Schon jetzt groß (dringend belüften!), und bis sicherlich<br />

2035+.<br />

95 Punkte<br />

PEÑIN<br />

94 Punkte<br />

PARKER<br />

94 Punkte<br />

SUCKLING<br />

71


SPANIEN PRIORAT & BIERZO<br />

Palacios<br />

LES TERRASSES VELLES VINYES, TINTO 2017<br />

Die Wärme des Schiefers in die Flasche gebannt - Palacios’ Terrasses<br />

SPR010217 Les Terrasses Velles Vinyes, tinto 2017 14,5% Vol. 39,33 €/l 29,50 €<br />

Álvaro Palacios Les Terrasses trägt noch einen weiteren<br />

Beinamen: Laderas de Pizarra – die Schieferhänge.<br />

Und wer das Piorat einmal bereist hat, wird nie<br />

vergessen, wie dieser Boden mit den gebrochenen<br />

Schieferplatten die große Sonnenhitze dieser Region<br />

wieder abstrahlt. Die Arbeit in den Wein-Terrassen ist<br />

für Mensch und Tier (Esel und Pferde werden hier eingesetzt!)<br />

gleichermaßen mühselig. Doch wer Álvaro<br />

Palascios kennt, seinen Ehrgeiz, seine Akribie, seine<br />

Fähigkeit, alles einem überzeugenden Ergebnis unterzuordnen,<br />

zweifelt keine Sekunde, dass jegliche Mühe<br />

lohnt. Die Reben für diesen Wein, Garnacha und Cariñena,<br />

müssen tief wurzeln, um ein paar Tröpfchen<br />

Flüssigkeit zu finden. Und mitunter hängen an den<br />

alten knochigen Stämmen nicht mal eine Handvoll<br />

Trauben. Aber diese haben es wahrlich in sich.<br />

Das große Thema des Les Terrasses heißt<br />

Wärme: Dieser Tropfen strahlt sie vom ersten<br />

Moment an aus, schon bei der ersten Annäherung<br />

der Nase. Der Duft nach Pflaumen,<br />

dunklen Kirschen, Baumrinde, Süßholz und ein<br />

paar Schokosplittern ist absolut verführerisch.<br />

Am Gaumen ist seine weiche Würzigkeit so<br />

wohltuend und einnehmend wie eine warme<br />

Wolldecke an einem nasskalten Herbsttag.<br />

Dabei hat Les Terrasses nichts Beliebiges<br />

oder Einfaches – der Wein ist niemals<br />

schwammig, sondern jederzeit präzise<br />

und frisch. Es mag Menschen geben,<br />

die angesichts der berühmteren Weine<br />

von Álvaro Palacios (Gratallops,<br />

Dofí, L’Ermita) den Les Terrasses als<br />

Einstiegswein betrachten. Aber das<br />

trifft es nicht, denn der Wein ist ein<br />

eigenständiges Werk, das sich deutlich<br />

von seinen anderen Priorat-Weinen<br />

unterscheidet – und doch immer<br />

ein Palacios bleibt.<br />

Jetzt mit Genuss bis mindestens 2027+<br />

zu trinken.<br />

72 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Palacios<br />

PRIORAT & BIERZO SPANIEN<br />

96 Punkte<br />

PEÑIN<br />

96+ Punkte<br />

PARKER<br />

FINCA DOFÍ, TINTO 2018<br />

96+ Punkte: „Der Ursprung von allem hier und der erste Rotwein aus einer Einzellage,<br />

Finca Dofí, übertrifft sich 2018 selbst“ – Luis Gutiérrez (Parker)<br />

SPR010518 Finca Dofí, tinto 2018 14,5% Vol. 92,00 €/l 69,00 €<br />

Finca Dofí: Parzelle für Parzelle, Schicht für Schicht<br />

eine Entdeckungsreise im Zentrum des Priorats<br />

Man muss schon sehr mutig oder ein wenig wahnsinnig<br />

sein – möglicherweise am besten beides, um das<br />

zu tun, was Álvaro Palacios getan hat: eine gottverlassene<br />

(das aus dem 12. Jahrhundert stammende Kloster<br />

Scala Dei, die Wiege des Weinbaus im Priorat, wurde<br />

1835 geplündert und kurze Zeit später niedergebrannt),<br />

für den Winzer unfassbar strapaziöse Gegend zu einer<br />

der Kult-Weinregionen Spaniens, im Grunde der Welt,<br />

zu machen. Die kaum zugänglichen, nur über schmale<br />

Feldwege in großen Höhen zu erreichenden Weinberge,<br />

knochentrockene, zum Teil kochend heiße Temperaturen,<br />

Nordostlagen (!) die hier sogar von Vorteil<br />

sind, da sie den Trauben Erholung verschaffen (denn<br />

der Schieferboden, hier llicorella genannt, strahlt die<br />

Hitze des Tages noch nachts zurück) – wer hätte vermutet,<br />

dass hier ein regelrechtes Weinparadies zu entdecken<br />

war?<br />

Finca Dofí, ursprünglich eine Einzellage, sind heute<br />

gut 10 Hektar mit unterschiedlichen Parzellen –Camp<br />

d’en Piqué, La Baixada und Coll de Falset – von an Mineralien<br />

und Erzen reichen Böden, die über Gratallops<br />

„gen Himmel stürmen“. Ein Löwenanteil Garnacha,<br />

8 % Cariña, der Rest Macabeo und Garnacha Blanca,<br />

streng selektioniert, entrappt, spontanvergoren und 16<br />

Monate in großen Eichenfässern (sogenannten bocoyes)<br />

ausgebaut; das Ergebnis ist zutiefst beeindruckend:<br />

Lassen Sie sich und dem Dofí Zeit, die Entwicklung im<br />

Glas ist schlicht phänomenal! Dunkle Beeren in rauen<br />

Mengen, florale bis leicht kräutrig-balsamische Noten,<br />

Graphit, Süßholz und Röstaromen, etwas später dann<br />

Gewürze (Zimt, ein Anflug von Kardamom), zartester<br />

Rauch. Hier gilt es (Schiefer-)Schicht für (Schiefer-)<br />

Schicht zu entdecken, der leicht salzigen Mineralität<br />

auf den Grund zu folgen, „Ich sehe, dass diese 2018er<br />

ziemlich transparent sind und den Stil dieser Zone<br />

widerspiegeln, die eisenhaltigen Lagen, die staubigen<br />

Straßen, die Wärme der Böden“, sinniert Parker-Verkoster<br />

Gutiérrez. Gerade im Nachhall lässt sich diese<br />

„Transparenz“ ausmachen, ein herrlicher Säurenerv<br />

(Granatapfel und leicht zitrische Anklänge), der von<br />

extrem weichen Tanninen umhüllt, aber nicht verdeckt<br />

wird, eine wunderbar „runde“, makellos polierte<br />

Anmutung, die in jedem Moment eine elegante Frische<br />

aufblitzen lässt – dass Parkers Spanienspezialist<br />

Luis Gutiérrez seine bisher höchste Note für den Finca<br />

Dofí vergibt, wundert uns nicht. Dieser Wein gehört<br />

zu den großen Weinerlebnissen des Priorat!<br />

Ab sofort bis 2040+.<br />

73


SPANIEN PRIORAT & BIERZO<br />

Palacios<br />

„PÉTALOS DE BIERZO”, TINTO 2018<br />

„Der Pétalos ist einer der besten Weinwerte nicht nur im Bierzo, nein,<br />

in ganz Spanien!“(DECANTER)<br />

SBI010118 „Pétalos de Bierzo”, tinto 2018 13,5% Vol. 19,93 €/l 14,95 €<br />

Bedarf es eines Belegs? Unter den „100 Weinen des<br />

Jahres”, der Bestenliste der WEINWIRTSCHAFT,<br />

landet der 2016er Petalos auf Platz 2 aller spanischen<br />

Rotweine! Im großen VINUM-Test der besten<br />

Bierzo-Weine erhält der 2017er Petalos die Auszeichnung<br />

‚Best Buy‘!<br />

Und jetzt 2018? Ein Überflieger!<br />

Welcher Wein geht zu fast jeder Speise? Welcher Wein<br />

kann Amateure wie Novizen gleichermaßen verblüffen<br />

und bleibt zudem noch höchst erschwinglich? Man würde<br />

nicht unbedingt einen derart eigenständigen Wein<br />

erwarten wie Álvaro Palacios Pétalos, der zudem noch<br />

die große Geschichte seiner Herkunft und des Terroirs<br />

erzählt. Man würde vielleicht an Australischen Shiraz<br />

denken, einen saftigen Merlot oder Ribera del Duero,<br />

der nirgends aneckt. Und dann kommt da dieser Wein<br />

aus der autochthonen Rebsorte Mencía um die Ecke,<br />

aus dem eher Kennern bekannten Anbaugebiet<br />

Nordwestspaniens, dem Bierzo. Doch ist dieser<br />

sensationelle Wein ein echtes Allround-Talent.<br />

Auf Schiefer und Kalkstein wachen hier die<br />

Reben, so wie wir es von den Steilhängen der<br />

Mosel bzw. Kalkstein aus dem Burgund kennen.<br />

Vor über zwei Jahrzehnten revolutionierte<br />

Álvaro Palacios im Priorat die Weinwelt<br />

und machte sich international einen Namen.<br />

Nachdem er das familiäre Weingut in der Rioja<br />

an die Spitze der Region katapultierte, führten<br />

ihn seine Wege ins nordwestlich gelegene<br />

Bierzo. Hier engagierte er sich gemeinsam mit<br />

seinem Neffen Ricardo, nachdem er sich in die<br />

autochthone Rebsorte dieser Region, Mencía,<br />

verliebte. Mit ihrer burgundischen Art und<br />

dem kühlen Klima bringt sie fein balancierte<br />

und stilvolle Weine hervor, wie sie ganz der<br />

Idealvorstellung Palacios‘ entsprechen. Dieser<br />

famose Wein zeigt, dass Álvaro, der begnadete Weinmacher,<br />

zu Recht als Doyen der spanischen Winzer gilt.<br />

Bereits die lila im Weinglas schimmernde Farbe deutet<br />

an, dass es sich hier um einen cool-climate Wein handelt.<br />

Tiefdunkel und doch nobel und lebendig strahlt<br />

der Pétalos aus dem aktuellen Jahrgang 2018. Dieser<br />

feine und präzise Mencía duftet charaktervoll, illustriert<br />

ausdrucksvoll die elegante Stilistik der Palacios-Weine,<br />

deren Kennzeichen eine – bei aller Komplexität! –<br />

stets animierende Frische ist. Ein intensives Potpourri<br />

aus Waldbeeren (Blaubeere und Brombeere besonders<br />

stark ausgeprägt), dahinter reife Pflaume, etwas frisch<br />

gegerbtes Leder und Veilchen als dezente Kopfnote –<br />

das alles unglaublich nobel, dabei duftig und charmant!<br />

Und genau so subtil geht es am Gaumen weiter. Mit<br />

dem ersten Schluck erkennen selbst Novizen die Erstklassigkeit<br />

der samtig-weichen Tanninstruktur. Das ist<br />

ein reifer, runder Wein, der von den Schieferböden erzählt,<br />

dem es an nichts fehlt. Dunkle Frucht wird hier<br />

von orientalischen Gewürzen begleitet, ein Hauch<br />

Schwarztee gibt eine besondere Tiefe, und mit schokoladigen<br />

Noten klingt dieser zart pfeffrige Bierzo dann<br />

am Gaumen aus, animiert zum nächsten Schluck!<br />

Pétalos ist ein Wein zum Genießen, dieser von alten<br />

Rebanlagen und Höhenlagen gewonnene reinsortige<br />

Mencía verführt in der Einstiegsklasse und gibt einen<br />

Vorgeschmack auf die großen Weine des Hauses. Ein<br />

genialer Tropfen, der einfach nur Spaß macht und wie<br />

James Suckling anmerkt, einfach höchst vielfältig zu<br />

allerlei Speisen einsetzbar ist. Völlig zu Recht einer der<br />

absoluten Lieblingsweine unserer Kunden und seit Jahren<br />

konstant gut, nein, laut Decanter sogar „einer der<br />

besten Weinwerte in ganz Spanien.“<br />

74 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Palacios<br />

PRIORAT & BIERZO SPANIEN<br />

„VILLA DE CORULLÓN“, TINTO 2018<br />

„Villa Corullón“ von Álvaro Palacios und Ricardo „Titín“ Pérez Palacios:<br />

fulminanter Mencía aus einem ebenso fulminanten Jahrgang!<br />

SBI010218 „Villa de Corullón”, tinto 2018 13,5% Vol. 49,33 €/l 37,00 €<br />

Die Rebsorte Mencía ist der ganze Stolz der Appellation,<br />

und der „Villa de Corullón“, der mit dem 2018er-<br />

Jahrgang erstmals, entsprechend der jüngst verabschiedeten<br />

Lagenklassifikation des Bierzo, den Zusatz<br />

„Vino de Villa“ trägt, machte sie in der ganzen (Wein)<br />

Welt bekannt (schon vor Jahr und Tag schrieb Robert<br />

M. Parker, Jr. höchstselbst: „The brilliant 2003 Corullon<br />

may be the finest wine of the appellation“). Daran<br />

hat sich bis heute nichts geändert, vor allem in diesem<br />

zu Recht gefeierten Jahrgang, das Jahr, das an Kritikerpunkten<br />

für diese unglaublich spannende Region, alle<br />

Rekorde zu knacken scheint. Álvaro Palacios erinnerte<br />

jüngst sein Publikum, dass man sich nicht zu weit aus<br />

dem Fenster lehne, wenn man den Bierzo für einem<br />

„absoluten weinbaulichen Schatz“ der alten Welt, des<br />

alten Europas halte. Für ihn heißt das: „Die besten<br />

Weinberge der Welt befinden sich … hier!“ – und er<br />

weiß aus Erfahrung, was es heißt hier Weine aus alten<br />

Reben zu vinifzieren: Der „Villa Corullón“, sein damals<br />

erster großer Mencía (mittlerweile vinifiziert er<br />

hier sechs (!) Einzellagen separat), stammt von 60- bis<br />

100-jährigen Rebstöcken, „die wir hoffentlich bewahren<br />

können. Es gibt hier Schätze auf dem Niveau der<br />

besten Grand Crus Frankreichs oder der Toplagen des<br />

Piemont – und plötzlich sind da Reben, wie von göttlicher<br />

Hand berührt.“.<br />

Es scheint zumindest die sprichwörtliche göttliche<br />

Vorsehung gewesen zu sein, die Álvaro Palacios ins<br />

verzauberte Königreich der Mencía-Traube geführt<br />

hat, denn er versteht diese Sorte wie kaum ein anderer<br />

Winzer (wenn man von Raúl Pérez einmal absieht,<br />

der ohnehin nicht von dieser Welt scheint, sondern<br />

ein eigenes Universum bevölkert …). Dem 2018er „Villa<br />

Corullón“ (ein übrigens nicht sortenreiner Mencía,<br />

der Anteil weißer Rebsorten beträgt 8 %) ist der eher<br />

„atlantische“ Jahrgang ausgezeichnet bekommen (Ricardo<br />

P. Palacios, der Neffe Álvaros beschreibt den<br />

Wein als „moderne Version“ des 2001ers bzw. eine Mischung<br />

aus 2001 und, ebenfalls „modern“ anmutend,<br />

2012): Eleganz pur! Im Duft florale Noten (Heckenrosen,<br />

ätherische Veilchen), zart säuerliche, von kühlen,<br />

salzhaltigen Winden gestreichelte Frucht (Kirsche und<br />

rote Johannisbeeren, ein Hauch Himbeere), dann eine<br />

Böe, und der Wein bewegt sich in Richtung Kraut, Farn<br />

und Unterholz (Harz!), Gewürze (weißer Pfeffer, Zimt,<br />

eine Winzigkeit Weihrauch) und Stein. Dunkler, kühler<br />

Stein. Da ist sie, die so häufig beschworene burgundische<br />

Eleganz! Ein Wein mit maximaler Trenn- und Tiefenschärfe,<br />

wunderbarer Balance und Struktur, ungemein<br />

dicht, dabei von geradezu vibrierender Energie!<br />

Im Nachhall dann noch einmal, Zeitraffer und Zeitlupe<br />

zugleich, Frucht und diesmal eine leicht zitrische Säure,<br />

die in seidenen Tanninen aufgeht. Himmel, was ein<br />

Wein!<br />

Die Spiritualität einer alten Kulturlandschaft, die faszinierenden<br />

Eigenheiten autochthoner Trauben, das<br />

atlantische Klima, die Schieferböden, die Hügellage,<br />

die biodynamische Landwirtschaft: All dies spiegelt<br />

sich gleichermaßen betörend in Frische, Duftigkeit<br />

und schierer Lebensfreude in diesem Manifest großer<br />

spanischer Winzerkunst wieder!<br />

Ab sofort bis 2034+.<br />

96 Punkte<br />

PARKER<br />

75


DEUTSCHLAND NAHE<br />

Schneider<br />

Weingut<br />

Jakob Schneider<br />

NIEDERHAUSEN<br />

2019: Traumhafte Riesling-Kollektion<br />

mit Spitzenwertungen!<br />

„Klamm, Felsensteyer, Dellchen und vor allem die Hermannshöhle<br />

– Schneider hat die ganze Glückseligkeit im<br />

Programm“ – Gault&Millau Weinguide 2020<br />

Außerdem: Unsere Exklusiv-Füllungen Weißburgunder und<br />

Riesling Cuvée Rote Erde 2019! Terroirweine pur zu unschlagbar<br />

günstigem Preis!<br />

Das kleine idyllische Anbaugebiet Nahe ist die Heimat einiger<br />

der besten Weingüter der Welt, deren Namen für Weinliebhaber<br />

– weltweit! – einen zum Teil mythischem Klang haben. Hier<br />

hat sich eine bodenständige, sympathische Familie, seit 1575 an<br />

der mittleren Nahe ansässig, in den letzten Jahren qualitativ in<br />

den Weinolymp katapultiert. Mit solch dramatisch guten Qualitäten,<br />

dass sie natürlich auch den Testern des Gault&Millau<br />

nicht verborgen geblieben sind. Sie kürten Jakob Schneider völlig<br />

zu Recht zum „Aufsteiger des Jahres 2017“ und verliehen ihm<br />

zusätzlich die vierte von fünf Trauben für einen der besten Betriebe<br />

Deutschlands.<br />

Die fulminanten Qualitäten dieses Traditionshauses sind der gemeinsame<br />

Erfolg einer weinbegeisterten Familie. Mit viel Liebe zu<br />

den Reben, großem Fingerspitzengefühl und aufwändiger Arbeit<br />

kümmert sich Jakob Schneider um die Weinberge, die zu den<br />

besten Steillagen Deutschlands gehören. Nachhaltigkeit ist bei<br />

ihm keine leere Worthülse, sondern gelebter Alltag. Jakob trägt<br />

die Verantwortung für den Ausbau der Weine im Keller und die<br />

76 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Schneider<br />

NAHE DEUTSCHLAND<br />

Pflege der Weinberge. Er besitzt enormes Feingefühl, weiß unendlich<br />

viel und trifft auch intuitiv aus dem Bauch heraus seine<br />

Entscheidungen, vor dem Hintergrund der jeweiligen Jahrgangsgegebenheiten.<br />

Es war eine große Freude, bei den Fassproben zu<br />

schmecken, mit wieviel handwerklicher Präzision er die Stilistik<br />

unterschiedlicher Terroirs kristallklar herausgearbeitet hat. Das<br />

ist ganz große Winzerkunst, die sich nicht einfach nur erlernen<br />

lässt, sondern die man auch im Blut haben muss!<br />

Und diese Traumqualitäten gibt es zu extrem fairen Preisen:<br />

„Mittlerweile haben sie sich in der Gebietsspitze etabliert ... viele<br />

Weine können mit den Kreszenzen von Kollegen mithalten,<br />

die das Doppelte oder noch mehr kosten“, stellt der Gault&Millau<br />

fest. Zwei Vorboten des hochspannenden Jahrgangs 2019<br />

haben wir Ihnen bereits im Frühjahr vorgestellt. Mittlerweile<br />

haben sich die beiden Exklusivfüllungen von der „Roten Erde“<br />

zu Ihren Lieblingsweinen entwickelt. Sowohl der saftige und<br />

tänzelnde Weißburgunder mit seinem starken mineralischen<br />

Fundament als auch der Riesling mit einer einzigartigen Komplexität<br />

und Tiefe haben Potenzial für den Titel „Gutswein des<br />

Jahres“! Beide Weine bieten ein schlichtweg irres Preis-Genuss-<br />

Verhältnis!<br />

Nun geht es weiter mit den frisch eingetroffenen Spitzen-<br />

Rieslingen aus dem Hause Jakob Schneider. Der darf sich in<br />

diesem Jahr gleich über mehrere Topwertungen freuen. So<br />

vergab Stuart Pigott für alle trockenen Lagen-Rieslinge sensationelle<br />

94 bis 96 Punkte. Diese Ausbeute in Kombination<br />

mit einem seinsationellen Preis-Genuss-Verhältnis lässt nur<br />

einen Schluss zu: Jakob Schneider 2019 – bunkern und sich an<br />

absoluten Juwelen erfreuen!<br />

WEISSBURGUNDER „ROTE ERDE“ TROCKEN 2019<br />

Weißburgunder auf den Punkt gebracht. Geheimtipp!<br />

DNA060119 Weißburgunder „Rote Erde” trocken 2019 DV 12,5% Vol. 10,60 €/l 7,95 €<br />

DNA060119P 12 x Weißburgunder „Rote Erde” tr. 2019 (11 + 1 Flasche gratis) statt 95,40€ nur 87,45 €<br />

Die Cuvée „Rote Erde“ zählt zu unseren erfolgreichsten<br />

Projekten. Dies liegt sicherlich auch daran, dass wir uns<br />

hier alljährlich gemeinsam mit Jakob über einen ganzen<br />

Nachmittag zusammensetzen, um zwei geniale Weine<br />

abzustimmen, dies es in sich haben. Diese exklusive<br />

Cuvée betrachten wir auch stets als eine persönliche<br />

Herausforderung, denn es gilt, für Sie, werte Kunden,<br />

die bestmögliche Qualität und stilistische Interpretation<br />

des Jahrgangs herauszuarbeiten.<br />

Schon vergangenes Jahr hatten wir aufgrund der perfekten<br />

Traubenqualität lediglich die Qual der Wahl,<br />

uns für einen Wein festzulegen. 2019 legt hier noch<br />

mal eins drauf, betont der Jahrgang doch bereits auf<br />

natürliche Weise die Eleganz und feinfruchtige Aromatik<br />

des Weißburgunders. Daher entschieden wir<br />

uns dieses Jahr für eine sehr klare und geradlinige<br />

Cuvée, die nur einen Hauch Holzfassanteil besitzt.<br />

Das zaubert die Rebsorte ungeschminkt ins Glas und<br />

betont die Finesse des bildhübschen Jahrgangs 2019<br />

an der Nahe.<br />

Unser Geheimtipp: ein klasse Wein für kleines Geld!<br />

Der Weißburgunder „Rote Erde“ stammt dieses<br />

Jahr überwiegend von Lagen aus Niederhausen, die<br />

durch Trauben von Laubenheimer Quarzitböden abgerundet<br />

werden. Letztere Lagen besitzen zudem<br />

einen Lehmanteil, der für volle Frucht sorgt und sich<br />

wunderbar mit den mineralischen Niederhausener<br />

Lagen vermählt. Lediglich ein Zehntel Ausbau im<br />

Holzfass sah unsere Cuvée „Rote Erde“, diese kleine<br />

Partie beschert dem Weißwein ein sensationell zartschmelziges<br />

Aufspiel und die nötige Nachhaltigkeit<br />

am Gaumen.<br />

Besonders beeindruckend ist dieses Jahr, mit welcher<br />

Intensität und Feinheit der Weißburgunder aus<br />

dem Glas duftet. Hier vermischt sich ein zart mineralisches<br />

Bouquet mit klar definierter Frucht in Form<br />

von duftigen Forellen-Birnen, saftigen Nektarinen<br />

und einem zarten Blüten- sowie Mandelduft. Die<br />

Frucht wirkt am Gaumen nobel und wird von einer<br />

subtilen Würze unterstützt. Das ist ein wunderbarer<br />

Muntermacher mit einer zitrisch-apfeligen Aromatik<br />

und höchst rebsortentypischer Frische, wie wir sie an<br />

einem Nahe-Weißburgunder so sehr schätzen und<br />

lieben. Dieser zartcremige Weißburgunder bringt<br />

mit seinen lediglich 12,5 Vol.-% deutlich mehr Qualität<br />

auf die Waage, als man von einem Wein dieser<br />

Preisklasse erwarten würde. Damit unterstreicht er<br />

Jakob Schneiders hohe Ambitionen, vom Guts- bis<br />

zum Spitzensegment mineralische und herkunftstypische<br />

Weine einzufangen, ohne für einen Einstiegswein<br />

jedoch zu karg und trocken daherzukommen.<br />

Der Weißburgunder „Rote Erde“ hat Charakter und<br />

Trinkfluss zu gleichen Teilen und dürfte auch im<br />

starken Jahrgang 2019 zu den schönsten Weißburgundern<br />

unter 10 Euro zählen. Sie werden begeistert<br />

sein!<br />

Ein charaktervoller Weißburgunder, der an lauen Sommerabenden<br />

auf der Terrasse genossen werden kann,<br />

solo oder als kongenialer Essensbegleiter überzeugt.<br />

Potenzial bis ca. 2023.<br />

77


DEUTSCHLAND NAHE<br />

Schneider<br />

11+1 gratis!<br />

Unser<br />

TOP-TIPP!<br />

RIESLING „ROTE ERDE“ TROCKEN 2019<br />

2019: Ein klarer Coup de Cœur!<br />

DNA060219 Riesling „Rote Erde” trocken 2019 DV 12% Vol. 10,60 €/l 7,95 €<br />

DNA060219P 12 x Riesling „Rote Erde” trocken 2019 (11 + 1 Flasche gratis) statt 95,40€ nur 87,45 €<br />

Jakob Schneider, „Deutschlands Aufsteiger des Jahres<br />

2017“ (Gault&Millau), überzeugt uns seit unserer Zusammenarbeit<br />

mit wunderbar regionstypischen und<br />

für ihre Qualität überdurchschnittlich preiswerten<br />

Weinen. Es lag daher auf der Hand, gemeinsam mit Jakob<br />

eine Exklusivfüllung zu erarbeiten, die mit enorm<br />

viel Wein fürs Geld zu überzeugen weiß. Die Cuvée<br />

„Rote Erde“ erarbeiten wir Jahr für Jahr gemeinsam<br />

mit dem bodenständigen Nahe-Winzer. Dabei handelt<br />

es sich mitnichten um eine emotionslose Händlerfüllung,<br />

sondern eine echtes Herzensprojekt, bei dem wir<br />

Jahr für Jahr über viele Stunden im Weingut die besten<br />

Partien für einen genialen Basiswein sichten. 2019<br />

stammt der Riesling wie auch im Vorjahr zum größten<br />

Teil aus der Niederhäuser Klamm, einer von Porphyrböden<br />

geprägten Lage, die mit ihrer steilen und felsigen<br />

Art, eine angenehm rotfruchtige und würzige<br />

Komponente in den Riesling bringt. Dabei<br />

stammen die Trauben aus unterschiedlichen Lesezeitpunkten,<br />

was die vielschichtige Aromatik<br />

und Spannung dieses Gutsrieslings erklärt. Eine<br />

gute Portion reifer Trauben aus dem Steinberg<br />

sorgt für eine stoffige und kräftige Aromatik, die<br />

in ihrer Preisklasse einzigartig ist.<br />

Jakob Schneiders Riesling „Rote Erde“ zählt zu jenen<br />

stolzen Einstiegsweinen, die als Visitenkarte eines<br />

Weinguts fungieren. Das bedeutet: Dieser Wein liefert<br />

einen jahrgangs- und regionstypischen Riesling,<br />

der darüber hinaus auch noch mächtig viel über den<br />

Winzer erzählt. Dieser feine Riesling duftet nach reifen<br />

Zitronen, Birnenspalten und Mandarinen. Ein rotwürziger<br />

Duft erhebt sich dabei aus dem Glas, eine<br />

Andeutung sowohl von der Spontanvergärung einiger<br />

Partien, als auch dem rötlichen Boden der Klamm. Uns<br />

gefällt am Jahrgang 2019, dass er gegenüber seinem<br />

Vorgänger nochmals rassiger (im Sinne von fokussierter)<br />

und noch feiner ausfällt. Er weiß sowohl mit filigraner<br />

Frucht zu überzeugen, als auch purem Trinkfluss<br />

(12,5 Vol.-%!), wie wir dies von einem Gutswein direkt<br />

im ersten Jahr erwarten dürfen. Dabei legt der Wein<br />

den Fokus auf Präzision und Feinheit, erscheint nobel<br />

und angenehm saftig am Gaumen, wie die allerbesten<br />

Nahe-Weine.<br />

Und dann ist da die fein herausgearbeitete Mineralität.<br />

Es knarzt und knackt am Gaumen (aber nicht<br />

schroff, sondern höchst angenehm!), da rollt die zitronige<br />

Frucht bildlich gesprochen übers nackte Gestein<br />

hinweg. So muss für uns ein genialer Nahe-Riesling<br />

schmecken.<br />

Werte Kunden, im Spitzenjahrgang 2019 entspricht die<br />

Exklusivfüllung „Rote Erde“ unserer Idealvorstellung<br />

eines Gutsweins in allen Belangen. Einen größeren<br />

Preis-Leistungs-Hit zu finden, halten wir für schlichtweg<br />

unmöglich. Einstiegswein dieser Preisklasse geht<br />

möglicherweise anders, aber nicht besser.<br />

Trinkspaß pur ab sofort bis 2024.<br />

78 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Schneider<br />

NAHE DEUTSCHLAND<br />

NIEDERHÄUSER HERMANNSHÖHLE, RIESLING TROCKEN 2019<br />

Die Weine aus der Hermannshöhle genießen Weltruf!<br />

DNA060419 Niederhäuser Hermannshöhle, Riesling trocken 2019 DV 12,5% Vol. 17,26 €/l 12,95 €<br />

DNA060419P 6 x N. Hermannshöhle, Riesling tr. 2019 (5 + 1 Flasche gratis) statt 77,70 € nur 64,75 €<br />

„Ich bin wirklich nicht am Jammern, was die Quantität<br />

und Qualität 2019 angeht.“ – Jakob Schneider<br />

Jakob Schneider ist höchst angetan vom Jahrgang<br />

2019, denn er kann sich sowohl über wunderschöne<br />

Weine als auch ausreichende Mengen freuen. Eine<br />

Kombination, die doch eher selten auftritt. Anders als<br />

im etwas wärmeren Jahrgang 2018, so betont der Winzer,<br />

gab es 2019 immer wieder auch regnerische Phasen,<br />

diese sind wichtig für die Trauben, deren Gesundheit<br />

und ein langsames Heranreifen. In Verbindung mit<br />

einer guter Kompoststruktur und dem Ausbringen von<br />

Stroh zwischen den Zeilen (dies schützt den Boden in<br />

trockenen Zeiten vor Auslaugung), las er kerngesunde<br />

Trauben in der Hermannshöhle, die „eine gute Mineralität<br />

und guten Grip“ besitzen.<br />

Helmut Dönnhoff hat den Ruhm dieser einzigartigen<br />

Lage in die große weite Welt getragen! Und sein<br />

Nachbar Jakob Schneider vinifiziert aus einem der<br />

größten Rieslingterroirs dieses Planeten einen emotional<br />

berührenden Wein, der sicherlich nicht die schier<br />

unendliche Komplexität des Dönnhoff’schen Großen<br />

Gewächses besitzt (im Spitzenbereich stellt Jakob<br />

noch seinen Magnus auf, der im GG-Bereich anzusiedeln<br />

ist), der aber in seiner Preiskategorie weltweit die<br />

Konkurrenz in Achtung stellt! Diese traumhafte, weltberühmte<br />

Lage mit ihren bis zu 80 Jahre alten Reben<br />

bringt mineralische Weine hervor, die sehr komplex,<br />

ungemein konzentriert, dicht, mächtig, extraktreich,<br />

gleichwohl aber herrlich verspielt, elegant und tiefgründig<br />

daherkommen.<br />

Als die Trauben im Jahrgang 2019 rasant reifer wurden,<br />

wusste sich Jakob zu helfen, erhöhte die Lesemannschaft<br />

von 20 auf 35 Kräfte, um schlagkräftig agieren<br />

zu können und punktgenau zu lesen. Obwohl die Trauben<br />

ein hohes Mostgewicht besitzen, zeigen sie sich<br />

für uns nochmals deutlich frischer und klarer, als es<br />

2018 der Fall war. 2019 drückt sich in einer Hermannshöhle<br />

aus, die konzentriert und aromatisch ist, allerdings<br />

durch ihre trockene Aromatik und feine Säure<br />

bestens balanciert wird. „Wichtig ist mir bei diesem<br />

Wein auch, dass er nicht zu reif und kraftvoll daherkommt,<br />

dafür gibt es den Magnus, mein Spitzengewächs<br />

aus der Hermannshöhle.“<br />

bei diesem Wein alles um die kräftig ausgeprägte Mineralität,<br />

die in diesem Riesling bestens zum Ausdruck<br />

kommt. Am Gaumen dominiert eine klare Frucht statt<br />

mächtig tropischer Aromen. Das Schieferaroma der<br />

Hermannshöhle ist bestens ausgeprägt, ebenso wie<br />

die hauchfeine Phenolik, die den Wein leitet. „Die<br />

Hermannshöhle besitzt Grip“, strahlt Jakob bei unserer<br />

Verkostung in Niederhausen. Genau dieser Grip bringt<br />

den fantastisch preiswerten Riesling auf Spur und<br />

fängt die Frucht dabei bestens ein. Dabei stufen<br />

wir 2019 als echten Langstreckenläufer ein.<br />

Besonders die Riesling besitzen dieses Jahr und<br />

speziell an der Nahe, einer der Regionen, die auf<br />

unseren Reisen durch Deutschland in den vergangenen<br />

Jahren mit einer enormen Qualitätsdichte<br />

zu überzeugen wusste (wir denken an all<br />

unsere Spitzenwinzer- und innen, Caroline Diel,<br />

Cornelius Dönnhoff, Tim Fröhlich, Frank Schönleber),<br />

ein wunderbar stahliges Gerüst und eine<br />

ausgereifte, aber niemals überreife Frucht. 2019<br />

scheint perfekte Proportionen hervorgebracht<br />

zu haben. Jakobs „Hermannshöhle“ bildet hier<br />

keine Ausnahme. Ja, man muss sich sogar mit<br />

diesem Wein deutlich mehr beschäftigen,<br />

als man es in dieser Preisklasse gewohnt ist.<br />

Denn der Wein hat ein großes Potenzial, was<br />

nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass sich<br />

dieser Riesling schon jetzt in voller Pracht<br />

zeigt, dabei einen Trinkfluss (nur 12,5%-Vol.)<br />

besitzt, wie ihn unserer Meinung nach am<br />

besten Riesling aus Deutschland und dies<br />

speziell in den letzten wärmeren Jahrgängen<br />

liefert. Dieser betörende, im<br />

großen Holzfass ausgebaute Riesling ist<br />

eine Lehrstunde über das einzigartige<br />

Terroir des Nahetals.<br />

Wieder einmal ein ganz starker Wein,<br />

dessen einzigartige Lage unverkennbar<br />

aus dem Glas strahlt, wenn sie von<br />

handwerklich arbeitenden und ambitionierten<br />

Winzern wie Jakob Schneider<br />

eingefangen wird.<br />

Zu genießen ab sofort und Potential bis<br />

2028+!<br />

Jakobs Hermannshöhle ist dieses Jahr wunderbar feingliedrig<br />

und niemals laut. Sie duftet nach reifen Zitronen,<br />

strahlt eine typische Kräuterwürze aus und zeigt<br />

nur zarte Anklänge von Steinobst. Viel mehr dreht sich<br />

79


DEUTSCHLAND NAHE<br />

Schneider<br />

NIEDERHÄUSER KLAMM, RIESLING TROCKEN 2019<br />

95 Punkte: „Mit sehr langem, zitronig-mineralischem Nachhall,<br />

der den Himmel erleuchtet.“ – Stuart Pigott<br />

DNA061219 Niederhäuser Klamm, Riesling trocken 2019 13% Vol. 23,86 €/l 17,90 €<br />

95 Punkte<br />

PIGOTT<br />

Vulkanischer Porphyr von der steilsten Lage<br />

der Nahe!<br />

Angesichts der vor allem durch Helmut Dönnhoff<br />

weltweit bekannt gewordenen Hermannshöhle<br />

vergisst man schnell, dass Jakob Schneider<br />

aus Niederhausen ebenfalls einen weiteren<br />

Spitzenwein hervorbringt. Die Niederhäuser<br />

Klamm ist Jakobs zweite Paradelage. Sie ist die<br />

steilste Lage der Nahe und mit bis zu 70%iger Steigung<br />

eine echte Herausforderung in der Bearbeitung.<br />

Der porphyrhaltige Vulkanverwitterungsgestein mit<br />

hohem Erzanteil bietet ideale Bedingungen für einen<br />

gut strukturierten Riesling mit betonter Mineralität.<br />

Die Topografie des Geländes gleicht hier einem Parabolspiegel,<br />

der für warme Temperaturen sorgt und die<br />

Trauben bis in den Spätherbst langsam ausreifen lässt.<br />

wohl auch Stuart Pigotts Einschätzung entspricht, der<br />

diesem feinen Riesling satte 95 Punkte vergibt. Was<br />

macht den Wein aus? Seine unglaublich pikante und<br />

vibrierende Art über den Gaumen zu fegen! Aus dem<br />

hellgolden funkelnden Glas duftet es nach Ananas,<br />

Salbei und Kardamom. Auch ein Hauch Kokos liegt im<br />

Hintergrund. Und dann ist da diese feine Pikanz am<br />

Gaumen. Die Klamm verströmt hier Kraft und Würze.<br />

Der Riesling wirkt daher knochentrocken, besitzt eine<br />

Aromenbandbreite von Kernobst über Pampelmusen<br />

und Pomelos, um dann im Nachhall noch mit Mandeln,<br />

Quitten und Lindenblüten aufzutrumpfen. Dabei<br />

schwingt der Riesling federleicht über den Gaumen,<br />

bleibt seidig und klar. Das ist höchst animierend, mit<br />

feiner Feder interpretiert und damit ein Parade-Riesling<br />

der Nahe im Jahrgang 2019.<br />

So stark wie in diesem Jahr, haben wir die Klamm allerdings<br />

noch nicht erlebt. Schön zu sehen, dass dies<br />

Zu genießen ab sofort bei ausreichender Belüftung, bis<br />

nach 2036.<br />

NIEDERHÄUSER FELSENSTEYER, RIESLING TROCKEN 2019<br />

94 Punkte: „Willkommen im Rauchloch!“ – Stuart Pigott<br />

DNA060519 Niederhäuser Felsensteyer, Riesling trocken 2019 13% Vol. 18,53 €/l 13,90 €<br />

94 Punkte<br />

PIGOTT<br />

Der Felsensteyer befindet sich zwischen Niederhausen<br />

und Norheim. Verwitterte Melaphyrböden<br />

und ein hoher Feinerdeanteil prägen die lediglich<br />

rund sechs Hektar umfassende Lage. Die<br />

umliegenden Felsmassive strahlen hier Wärme<br />

ab, was für ausgewogene Tag-Nacht-Temperaturen<br />

des bis zu 60%ig steilen Berghangs sorgt.<br />

Jakobs Riesling vom „Felsensteyer“ stellt eine gelungene<br />

Mischung aus klarer Frucht und purem Terroir<br />

dar. Das Gestein bettet hier die Frucht, in etwa so<br />

wie ein gut passender Wanderstiefel, welcher sich an<br />

den Fuß schmiegt und ihn so zu ungeahnte Distanzen<br />

führt. Eine zart rauchige Note entströmt dem Glas,<br />

eine Mischung aus den wilden Porphyr-Noten und der<br />

Spontanvergärung des Rieslings. Sie bildet das Fundament<br />

des feinen Bouquets. Es duftet nach Grapefruitschalen,<br />

Quitten und mürben Äpfeln. Und dann ist da<br />

am Gaumen eine enorme Tiefe und dichte Struktur.<br />

Gegenüber dem tänzelnden aber etwas schrofferem<br />

Klamm-Riesling, zeigt sich der Felsensteyer tief und<br />

in sich ruhend. Er legt sich über den Gaumen, kleidet<br />

ihn aus, ohne cremig oder opulent zu sein. Eine weichere<br />

Säure verleiht ihm breitere Schultern, die Aromatik<br />

offeriert hier Streuobst, getrocknete Blüten und<br />

Pampelmusen. Das ist ein Riesling, dessen Potenzial<br />

nochmals eine größere Skala benötigt, denn er wird<br />

genial reifen. Ein berührendes Rieslingunikat, der seine<br />

wilde Porphyr-Mineralität – wie wir sie intensiver<br />

und stürmischer nur noch von den genialen Rieslingen<br />

Tim Fröhlichs gewohnt sind – auf großartige Weise<br />

demonstriert. Messerscharf macht sich das Vulkangestein<br />

auf der Zunge bemerkbar, aber eingebettet<br />

in eine traumhaft volle Textur, die einem Großen Gewächs<br />

ebenbürtig ist. Chapeau, lieber Jakob, dir ist<br />

2019 eine wunderschöne Riesling-Kollektion gelungen,<br />

bei der jede Lage einen wunderbar eigenständigen<br />

Charakter aufweist und ihre Geschichte erzählt. Der<br />

Felsensteyer gefällt uns ob seines enormen Tiefgangs<br />

und Aromenspektrums hier besonders.<br />

Zu genießen ab sofort bis 2038.<br />

80 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Schneider<br />

NAHE DEUTSCHLAND<br />

81


DEUTSCHLAND NAHE<br />

Schneider<br />

NORHEIMER DELLCHEN, RIESLING TROCKEN 2019<br />

Neu bei Pinard!<br />

DNA060619 Norheimer Dellchen, Riesling trocken 2019 13% Vol. 25,26 €/l 18,95 €<br />

96 Punkte<br />

PIGOTT<br />

96 Punkte: „Bewegt sich mit solcher Grazie über den<br />

Gaumen, dass es wirklich verführerisch ist“<br />

– Stuart Pigott<br />

Wir waren selbst überrascht, dass wir Ihnen, werte<br />

Kunden, bislang stets den Riesling aus dem Dellchen<br />

verwehrt haben. Vielleicht, weil man diese<br />

Lage so sehr mit dem Weingut Dönnhoff assoziiert<br />

und Jakob Schneiders Schwerpunkt auf der<br />

Hermannshöhle liegt, die er mit dem Magnus<br />

krönt? Jedenfalls sorgte eine Probe der aktuellen<br />

Kollektion in vollem Umfang für derartige<br />

Begeisterung, dass wir schnell zum Hörer gegriffen<br />

und uns die verbleibende Menge des Dellchens<br />

gesichert haben. Hier ist er nun also, „unser“ Debütjahrgang<br />

vom Norheimer Dellchen!<br />

Entlang der Nahe schlängeln sich je auf gleicher Seite<br />

von Niederhausen bis Norheim eindrucksvolle Lagen.<br />

Entlang dieser route des grands crus präsentiert sich das<br />

Gros des Who is who der Nahe. Die Hermannshöhle<br />

führt hier weiter zum Rosenheck, der Felsensteyer ebnet<br />

die letzte Biegung vor dem Norheimer Dellchen,<br />

eine Lage, die rund 6 Hektar umfasst. Vulkanisches<br />

Gestein und grauer Schiefer bilden hier eine Symbiose<br />

für den Riesling, der zum Oberhaus deutscher<br />

Rieslingkunst gezählt werden darf. Das Dellchen verströmt<br />

puren Charme, auch weil die Trauben hier seit<br />

jeher bestens ausreifen, die Terrassen und ihre Mauern<br />

für eine ideale Exposition sorgen. Hier besitzt Jakob<br />

Schneider einige Parzellen, die im Traumjahrgang 2019<br />

einen feinfühligen Riesling von enormer Fruchtintensität<br />

ergaben. Das Dellchen liegt hellgold mit hellen<br />

Reflexen im Glas, wirkt quitschfidel. Ein feines und<br />

komplexes Bouquet, von reifen Quitten, Quitten und<br />

weißen Blüten geprägt, steigt hier aus dem Glas. Das<br />

ist ein Riesling, der sofort zu einem ersten großen<br />

Schluck einlädt, ja regelrecht becirct. Er zeigt sich am<br />

Gaumen mit Aromen von grünen Äpfeln und gelben<br />

Pflaumen, die im weichen und runden Körper dieses<br />

Rieslings umherziehen. Das Dellchen besitzt Charme,<br />

Kraft und Potenzial. Ein Nachhall von rotschaligem<br />

Apfel und Pampelmusen sorgt für ein Fruchtpotpourri<br />

und doch zeigt sich bei jedem Schluck stets auch das<br />

zugrundeliegende Terroir, der verwitterte Schiefer im<br />

Glas. So kennen wir das Dellchen auch aus dem Hause<br />

Dönnhoff. Oder erkennen wir hier Dönnhoff im Glas,<br />

weil sich das Dellchen über die Weingüter hinweg als<br />

Unikat abzeichnet? Ein Gedankenspiel, das wir gerne<br />

mit einem weiteren Glas aufzulösen suchen …<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2022,<br />

Potenzial bis 2036+.<br />

82 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Schneider<br />

NAHE DEUTSCHLAND<br />

„MAGNUS“ NIEDERHÄUSER HERMANNSHÖHLE,<br />

RIESLING TROCKEN 2019<br />

Magnus: Jakobs Spitzenwein aus einer 1939 gepflanzten Partie, die beste Selektion<br />

goldgelber Hermannshöhle-Trauben, ausgebaut im großen Holz.<br />

DNA060719 „Magnus” N. Hermannshöhle, Riesling t. 2019 13% Vol. 26,00 €/l 19,50 €<br />

94 Punkte: „Eindeutig für die Ewigkeit ausgelegt“<br />

– Stuart Pigott<br />

Der „Magnus“ ist ein echter Wein der Superlative.<br />

Qualitativ, nicht preislich! Nur die allerbesten, lockerbeerigen,<br />

kerngesunden Trauben des Jahrgangs<br />

werden für diesen außergewöhnlichen Riesling von<br />

der legendären Lage der mittleren Nahe mit seinem<br />

einzigartigen Terroir selektiert und mit sensibler Hand<br />

verarbeitet. Für den Magnus werden vollreife Trauben<br />

aus den ältesten Parzellen (eine Partie wurde bereits<br />

1939 gepflanzt), die Jakob in der Hermannshöhle besitzt,<br />

verwendet. Nur die beste Auswahl goldgelber<br />

und reifster Trauben fließt hier ein. Es ist eindeutig<br />

Jakobs Spitzenwein, sein Grand-Cru-Riesling von der<br />

Hermannshöhle, einer Lage, die schon 1904 als Nahe-<br />

Spitzenlage eingestuft wurde.<br />

Beim aktuellen Jahrgang stimmten viele Parameter,<br />

die letztendlich die Exzellenz dieses Weines, ja der<br />

gesamten Kollektion ausmachten. 2019 besticht durch<br />

eine – trotz der Wärme vergangener Jahre – enorme<br />

Pikanz und Frische am Gaumen, ohne an Geschmeidigkeit<br />

und feiner Frucht zu sparen. Und so duftet<br />

der Magnus nach gelben Pflaumen, Äpfeln und Zitrusfrüchten.<br />

Es ist der wohl kraftvollste Riesling der<br />

Kollektion, dessen saftige und fein ausgeprägte Frucht<br />

über den Gaumen fließt und immer neue Facetten<br />

offenbart. Zerstampfte Äpfel, etwas Quitten, auch<br />

Mandarinenspalten tauchen auf. Besonders beeindruckend<br />

ist aber die seidige Textur des Rieslings, dessen<br />

Potenzial sicherlich knapp zwei Dekaden bester Reifeentwicklung<br />

in Anspruch nehmen wird. Weil hier einfach<br />

alles stimmt. Der feine Extrakt, die finessenreiche<br />

und niemals plumpe Frucht, die geradlinige und klare<br />

Textur des Weins sowie eine ausgereift und fein verwobene<br />

Säure, die als Rückgrat dient, ohne jedoch<br />

herauszustechen. Ja, dieser Magnus beeindruckt<br />

durch eine kraftvolle Textur, die sicher in zwei bis<br />

drei Jahren zugunsten der Mineralität etwas in den<br />

Hintergrund rücken und dann den mineralischen<br />

und würzigen Charakter der Lage offenbaren wird.<br />

Diese traumhafte, weltberühmte Lage mit ihren bis<br />

zu 80 Jahre alten Reben bringt mineralische Weine<br />

hervor, sehr komplex, ungemein konzentriert, dicht,<br />

mächtig, extraktreich, gleichwohl aber herrlich verspielt,<br />

elegant und aristokratisch und extrem tiefgründig.<br />

Gegenüber der „normalen“ Hermannshöhle von<br />

Jakob Schneider zeigt sich der Magnus in allen Details<br />

nochmals vielschichtiger und fertiger. Opulenz und<br />

Kopflastigkeit sind Fremdwörter für diese stets noch<br />

detailverliebtere Version der Hermannshöhle. Das hat<br />

von allem deutlich mehr, ohne eben an Schwere zuzunehmen.<br />

Ein großer Riesling, der reifen kann, aber<br />

auch schon jetzt verständlich macht, warum Jakob ihn<br />

in seiner Kollektion ganz nach vorne stellt.<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl 2025 bis nach<br />

2038.<br />

94 Punkte<br />

PIGOTT<br />

83


DEUTSCHLAND NAHE<br />

Schneider<br />

NIEDERHÄUSER „KLAMM” RIESLING KABINETT SPONTI 2018<br />

Exklusiv bei Pinard de Picard!<br />

DNA061118 Niederhäuser „Klamm” Riesling Kab. Sponti 2018 10% Vol. 15,86 €/l 11,90 €<br />

Klamm 2018 ganz stark!<br />

Dieses Jahr brilliert die Niederhäuser Klamm wie selten<br />

zuvor. Jakob Schneider hat hieraus perfekte Träubchen<br />

für seinen Riesling Kabinett gelesen. Und auch<br />

im Hause Dönnhoff gibt es 2018 einen Kabinett aus<br />

der von beiden Winzern so hoch angesehenen Lage,<br />

die zum Glück für die Kunden bisher noch nicht ihr<br />

verdientes internationales Renommee erreicht hat<br />

und damit noch unter dem Radar schwebt. Doch die<br />

steilste Lage der Nahe (bis zu 70% Steigung!) mit ihrem<br />

porphyrhaltigen Vulkanverwitterungsgestein und<br />

Schiefer ist prädestiniert für große Rieslinge.<br />

Wir haben diesen Kabinett bei unserer Verkostung<br />

direkt ins Herz geschlossen und uns exklusiv gemeinsam<br />

mit Jakob Schneider das spontanvergorene Fass<br />

geteilt! Das kerngesunde Traubenmaterial veranlasste<br />

Jakob nämlich dazu, seinen Kabinett voll und ganz<br />

spontan vergären zu lassen, so wie wir es klassisch von<br />

der Mosel kennen. Das hat sich ausgezahlt! Die Klamm<br />

ist komplex und vielschichtig, dabei ein waschechter<br />

Kabinett, was für uns immer bedeutet, dass die Fruchtsüße<br />

nicht im Vordergrund steht, sondern so zart<br />

balanciert ist, dass Parameter wie Süße, Säure<br />

und Frucht keine Rolle mehr spielen. Es<br />

war die „große Kunst des Jahrgangs 2018,<br />

Finesse und Würzigkeit zu erhalten und<br />

keine fetten Weine zu erzeugen.“ sagt<br />

Jakob und meint damit speziell die fruchtsüßen<br />

Weine. Hohe Mostgewichte sind für<br />

ihn schon lange kein Qualitätskriterium mehr.<br />

Beim Kabinett geht es ihm stets um den Trinkfluss und<br />

so hat er die Trauben möglichst früh gelesen, um ihre<br />

Frische zu erhalten. Dieser Kabinett tänzelt geradezu<br />

über den Gaumen. Es fällt nicht schwer, nachdem<br />

er mit seinem charmant fruchtigen Bouquet und zart<br />

würzigen Spontanvergärungsnoten die pure Zugänglichkeit<br />

vermittelt, einen großen Schluck zu nehmen.<br />

Der „Kabi“ bedankt sich mit generöser Steinfrucht und<br />

gut integrierter Säure. Ein federleichter Riesling, der<br />

unbeschwert und doch komplex daherkommt. Ein klares<br />

Must-have des Jahrgangs!<br />

Zu genießen ab sofort bis 2030+<br />

NIEDERHÄUSER HERMANNSHÖHLE<br />

„EDITION EDITH ELISABETH”, RIESLING SPÄTLESE 2018<br />

Für die treue Seele des Hauses<br />

DNA061018 N. Hermannshöhle „Edition Edith Elisabeth”, R. Spätlese 2018 9% Vol. 18,53 €/l 13,90 €<br />

Oma Liesel ist die Seele des Hauses. Wer in der Probierstube<br />

in Niederhausen anklopft, dem wird aller<br />

Voraussicht nach Oma Liesel die Türe öffnen. Seit<br />

über 40 Jahren steht die Seniorchefin noch so gut es<br />

geht und fast jeden Tag im Weingut und hält Jakob<br />

und Laura Schneider den Rücken frei! Über sie hat die<br />

FAZ einen lieben Kommentar geschrieben: „Oma Liesel,<br />

eine Figur wie aus einem Brüder-Grimm-Märchen,<br />

quietschfidel und im Kopf so klar wie die Nahe an der<br />

Quelle.“ In besonderen Jahrgängen widmet Jakob ihr<br />

daher eine eigene Spätlese. Natürlich aus der Hermannshöhle!<br />

Die Niederhäuser Hermannshöhle ist zweifelsfrei ein<br />

gesegnetes Stück Erde. Vielleicht die legendärste Lage<br />

der Nahe, da sie es sowohl schafft, exzellente trockene<br />

Rieslinge als auch magische restsüße Weine zu erzielen.<br />

Diese Spätlese ist der Inbegriff expressiver Frucht,<br />

die viele 2018er Rieslinge besitzen, hier eingefangen<br />

im tänzelnden Prädikat der Spätlese. Sie duftet klar<br />

und fruchtbetont im Glas, nach Ingwer, reifen gelben<br />

Zitronen und Nektarinen, die sich hier neben nobler<br />

Schieferwürze und weißen Blüten tummeln. Am Gaumen<br />

hat die Spätlese die gewisse Substanz des warmen<br />

2018er Jahrgangs, bleibt allerdingt stets frisch und klar.<br />

Sie wirkt schon jetzt enorm zugänglich und stimmig<br />

ohne die Komplexität der großen Lage zu verdecken.<br />

Uns hat die Spätlese auf Anhieb derartig gefallen, dass<br />

wir überzeugt sind, dass nicht nur Oma Liesel in Niederhausen<br />

viele viele Kisten dieser so hedonistischen<br />

Spätlese mit Begeisterung verkaufen wird.<br />

Eine hedonistische Spätlese, die mit ihrer jugendlichen<br />

Schönheit zu verblüffen weiß. Die pure Rieslinglust!<br />

84 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Schneider<br />

NAHE DEUTSCHLAND<br />

85


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Breuer<br />

Weingut<br />

Georg Breuer<br />

RÜDESHEIM AM RHEIN<br />

86 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Breuer<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

Theresa Breuer steht für große trockene Rieslinge aus<br />

den Rüdesheimer und Rauenthaler Lagen.<br />

„Es sind Weine für die Kenner und Liebhaber des<br />

Unverfälschten – nicht plakativ, sondern tief.“<br />

– FALSTAFF Weinguide 2019<br />

„Theresa Breuer produziert weiterhin einige der feinsten,<br />

reinsten und elegantesten geradlinigen, aber komplexen<br />

trockenen Rieslinge des gesamten Rheingaus. Ihr legendärer<br />

Berg Schlossberg aus Rüdesheim ist dabei nicht mehr der einzige<br />

Super-Grand-Cru im Portfolio.“<br />

– Stephan Reinhardt (Parker)<br />

„Das Gut bleibt seinem Stil treu: gekonnter Holzeinsatz,<br />

Füllung im August, keine Primärfruchtbetonung, s<br />

ondern auf die weitere Reife in der Flasche setzend.“<br />

– VINUM Weinguide 2019<br />

„Alle Rieslinge sind ausdrucksstark und mineralisch,<br />

von den Gutsweinen bis zu den Spitzenweinen sitzt alles<br />

wie aus einem Guss.“ – EICHELMANN 2019<br />

„Ein Besuch bei Theresa Breuer ist regelmäßig auch<br />

eine Art Gute-Laune-Cocktail.“ – WEINWISSER<br />

„Weine von Georg Breuer sind vielleicht die langlebigsten<br />

aus den Rheingauer Spitzenlagen.“— VINUM<br />

„Wo immer wir können, tauschen wir flache gegen steile Lagen,“<br />

sagt Theresa Breuer. Wir befinden uns direkt im Ortskern<br />

von Rüdesheim, in einer „Garage“ neben einem alten Gutsgebäude.<br />

Theresa Breuer, Weingutsleiterin des Weinguts Georg<br />

Breuer, zeigt uns stolz ihr Reich auf der Kopie einer Katasterkarte,<br />

die einfach an eine Wand gepinnt ist: Über 150 Parzellen<br />

sind hier eingezeichnet, die zu Lesebeginn – die Karte dient<br />

dem Team als Ernteplan – erst stellenweise markiert sind. In<br />

den nächsten Tagen werden einige der großartigsten Weine<br />

Deutschlands aus den legendären Rüdesheimer und Rauenthaler<br />

Lagen eingefahren. Natürlich aus Rieslingtrauben. Denn das<br />

Weingut Georg Breuer steht wie kaum ein anderes in Deutschland<br />

für exzellente trockene Rieslinge. Theresas Vater, Bernhard<br />

Breuer, zählte zu den Vordenkern des Weinbaus in Deutschland,<br />

eine der prägenden Figuren dessen, was man heute mit Fug und<br />

Recht Weinhochkultur nennen kann. Er formulierte damals Ansprüche,<br />

etablierte Parameter, die auch heute nichts von ihrer<br />

Gültigkeit eingebüßt haben und die für eine neue Generation<br />

von erfolgreichen Winzern noch immer maßgeblich sind. Tief<br />

in den 1980ern, als in Deutschland viele, wenn nicht sogar die<br />

meisten Winzer noch hauptsächlich um größtmögliche Reife<br />

kämpften, setzte er auf Spitzenqualität, legte den Grundstein<br />

für die heutigen Großen Gewächse und vinifizierte nur kurze<br />

Zeit später einige der besten trockenen Rieslinge. Als überzeugter<br />

Botschafter der Qualität deutscher Weine galt seine Leidenschaft<br />

auch dem Reisen und kulturellen Austausch mit den verschiedenen<br />

Weinnationen.<br />

Heute (und das seit dem Jahrgang 2004) leitet seine Tochter<br />

Theresa mit großem Geschick und Erfolg das Weingut. Betriebsleiter<br />

ist seit vielen Jahren Hermann Schmoranz, Markus<br />

Lundén der Kellermeister. Gemeinsam mit Theresa Breuer prägen<br />

sie den Stil des Hauses, wie es schon bei Bernhard Breuer<br />

der Fall war („Nur wenige deutsche Winzer verstehen sich so<br />

gut auf lagerfähigen, trockenen Riesling wie dieses Team.“ VI-<br />

NUM Weinguide 2019). Eine nachhaltige Bewirtschaftung der<br />

Weinberge ohne Einsatz von Herbiziden und Pestiziden (das<br />

Weingut ist Mitglied im Verein Fair’n Green) sowie ein geduldiger<br />

und wenig invasiver Ausbau im Keller im Stück- und Doppelstückfass<br />

sind die wichtige Elemente der DNS des Weinstils.<br />

Bei den Rieslingen dreht sich für Theresa alles um die perfekte<br />

Balance – das Wetteifern um spätmögliche Lesetermine wäre<br />

der Gegenentwurf zu ihren Credo. Die charakteristische Eigenschaft<br />

der Breuer-Weine aus großen Lagen ist ihr Reifepotenzial.<br />

In der Jugend oft etwas verschlossen, fast minimalistisch,<br />

entwickeln sie sich auf der Flasche zu den größten trockenen<br />

Rieslingen Deutschlands. Wir haben es schon oft erlebt, dass<br />

auf 10-Jahresproben besonders die Weine aus dem Rüdesheimer<br />

Schlossberg und Rauenthaler Nonnenberg auf den Spitzenpositionen<br />

landeten, die wir in ihrer Jugend ob ihrer leisen<br />

Töne zunächst gar nicht so spektakulär wahrgenommen hatten.<br />

Rieslinge wie aus einer anderen Zeit! Sie wirken stilistisch wie<br />

losgelöst von marktwirtschaftlichen Zwängen oder Moden,<br />

strahlen eine innere Größe aus, die auf echten Qualitätsmaximen<br />

beruht. Und große Weine brauchen nun mal auch Zeit, um<br />

ihr enormes Potenzial auf höchstem Niveau zu beweisen. Der<br />

Gault&Millau beschreibt den Breuer’schen Stil wie folgt: „So<br />

souverän wie ihre Macherin zeigen sich die Weine: ungeheuer<br />

fein und zartgliedrig, doch zugleich mit Kraft und Substanz<br />

87


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Breuer<br />

für die lange Reife. Sie spielen das Register der leisen<br />

Töne, sind auf die Reife ausgelegt, brauchen Zeit und<br />

Luft. Mit stiller Kraft zeigen sie das Gesicht des Rüdesheimer<br />

Bergs.“<br />

Herzstück sind die vier großen Lagen des Betriebs,<br />

deren Gemeinsamkeit – neben Südexposition und<br />

Steilheit – die Schiefer- und Quarzitböden sind: in Rüdesheim<br />

der Berg Rottland, Berg Roseneck und Berg<br />

Schlossberg sowie die Monopollage in Rauenthal, der<br />

Nonnenberg. Mit dem Jahrgang 2019 sind nochmals<br />

einige Hektar aus familiärem Besitz in Lorch hinzugekommen.<br />

Unter Theresas Leitung entstanden mittlerweile<br />

legendäre Rieslinge wie der Berg Schlossberg<br />

2005, 2008 oder der weltweit gesuchte Nonnenberg<br />

von 2013. In den letzten Jahren reißen sich immer<br />

mehr Rieslingliebhaber um die raren Weine aus den<br />

vier Spitzenlagen.<br />

Doch auch in der Basis zeigen Theresas Rieslinge ihren<br />

unverkennbaren Stil. Die Ortsweine aus Rüdesheim<br />

und Rauenthal sind höchst gebietstypische Weine.<br />

Rüdesheim ist rauchig und kraftvoll, der Riesling aus<br />

Rauenthaler Lagen noch puristischer und karger. Und<br />

mit der eigenen Linie „GB“ verblüfft Theresa mit genialen<br />

Alltagsweinen, die ganz im Rheingauer Stil präzise<br />

und geschliffen daherkommen, dabei auch ohne<br />

längere Flaschenreife bereits allergrößtes Vergnügen<br />

bieten – und dies zu kleinem Preis.<br />

Schon lange gilt das Weingut als Inbegriff eines kühlen<br />

und geschliffenen Stils. Die frühe Lese, das herausragende<br />

Terroir in den atemberaubenden Steillagen und<br />

schonender Ausbau ohne Eingriffe sind Garanten für<br />

feine Weine, die selbst bei den großen Weinen und in<br />

warmen Jahren selten die 12-%-Alkohol-Marke überschreiten.<br />

Für viele (die meisten!) Weinliebhaber rangiert<br />

das Weingut Breuer unter „Weltklasse“, dabei<br />

finden sich Theresas bewusst leisen Weine nur selten<br />

auf den Spitzenplätzen aktueller Bewertungslisten.<br />

Befragt man indes Rieslingliebhaber, Sommeliers und<br />

Winzerkollegen nach der Güte der Weine, ist die Meinung<br />

einhellig: absolute Spitzenklasse, ohne wenn<br />

und aber – echte Trouvaillen (die Spitzengewächse<br />

sind leider vergleichsweise rar), die sich enormer<br />

Wertschätzung erfreuen.<br />

Das Weingut Georg Breuer als Juwel unserer Weinkultur<br />

zu betrachten, ist eine Selbstverständlichkeit.<br />

Und Selbstverständlichkeiten müssen weder erklärt,<br />

im Grunde kaum erwähnt werden. Giuseppe Lauria,<br />

Chefredakteur des Weinwisser schreibt über die Weine:<br />

„Die Breuer-Rieslinge sind für mich immer eine Art<br />

Lackmus-Test. Ihr klassischer Holzfassausbaustil, der<br />

allen Moden wie etwa dem bewusst herbeigeführten<br />

‚Reduktionsbouquet‘ trotzt, hat sich über die Jahre<br />

wenig verändert. Man schmeckt hier also auch immer<br />

unverfälscht erst den Jahrgang.“<br />

Werte Kunden: Es war uns schon viele Jahre lang ein<br />

großes Anliegen, Ihnen Theresa Breuers Weine näherbringen<br />

zu können, gehören sie doch (naturgemäß!)<br />

zu unseren privaten Lieblingsweinen. Mit ihrer ungekünstelten<br />

Art stehen sie wie die Winzerin selbst<br />

für eine echte, lebendige, „atmende“ Weinkultur, beruhend<br />

auf klaren Prinzipien, der Tradition verpflichtet,<br />

der unbekannten Zukunft die Stirn bietend. Oder<br />

wie der Falstaff, der Theresa zur Winzerin des Jahres<br />

2016 kürte, es treffend beschreibt: „Das begeisternde<br />

an Theresa Breuers Art, dieses Weingut zu führen, ist,<br />

wie kongenial sie dem Markenkern nachspürt, ihn aufnimmt<br />

und weiterträgt. Dabei verleiht ihre – wenn<br />

man so sagen kann – reflektierte jugendliche Unbekümmertheit<br />

der Tradition den höchsten Glanz, den<br />

diese bekommen kann: denjenigen einer Erfrischung.<br />

So, dass sich das Alte nicht überholt und dennoch mit<br />

einer neuen Epoche in Einklang gerät.“<br />

88 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Breuer<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

GB CHARM, RIESLING HALBTROCKEN 2018<br />

Charm-ant!<br />

DRG040118 GB Charm, Riesling halbtrocken 2018 DV 11,5% Vol. 13,33 €/l 10,00 €<br />

Theresa Breuers „GB“-Linie bildet die Basis des Weinguts.<br />

Bei diesem Riesling handelt es sich um Trauben<br />

aus allen drei Ortschaften, in denen das Weingut Lagen<br />

besitzt: Rüdesheim, Rauenthal und ab dem Jahrgang<br />

2019 auch Lorcher Lagen. Ausgebaut im Edelstahl,<br />

konzentriert sich bei diesem Wein alles auf<br />

das Wesentliche: den erfrischenden und leichtfüßigen<br />

Charakter der Riesling-Traube. Seine natürliche<br />

Fruchtsüße stellt sich bestens gegen die rieslingtypische<br />

Säure, ein herrlicher Pas de deux, der ihm – und<br />

dies ist Theresa besonders wichtig – die nötige Balance<br />

aus Frucht, Körper und Säure verleiht. Er duftet nur<br />

subtil nach Aprikosen und Grapefruit, wird von einer<br />

Kühle und Würze begleitet. Am Gaumen bleibt er zart<br />

cremig und schmeckt eher trocken, ohne allerdings<br />

kantig daherzukommen, ganz im Gegenteil, dieser<br />

„Charm“ ist fast unwiderstehlich trinkanimierend. Die<br />

tiefgründigen Böden aus Schiefer, Quarzit und Lehm<br />

verleihen ihm dabei bereits mineralische Tiefe, die<br />

man nur selten in dieser Preisklasse findet. Das ist ein<br />

in allen Belangen „fröhlicher“ Riesling mit lediglich 11,5<br />

Vol.- %, der seinen Name nicht von ungefähr trägt. Er<br />

eignet sich als genialer Aperitif und gibt einen vorzüglichen<br />

Konterpart zu schärferen asiatischen Speisen<br />

ab. Höchst charmanter Einstieg in die Welt der Breuer’schen<br />

Weine aus dem schönen Rheingau!<br />

Zu genießen ist dieser wunderbare Alltagswein ab sofort<br />

und bis mindestens 2022.<br />

GB SAUVAGE, RIESLING TROCKEN 2019<br />

Alles andere als spießig<br />

DRG041419 GB Sauvage, Riesling trocken 2019 DV 11,5% Vol. 14,66 €/l 11,00 €<br />

Mit ihren Ortsweinen spielt Theresa Breuer die Terroir-Karte<br />

und dekliniert die Ortschaften und Geologie<br />

des Rheingau. Bei ihrer „GB“-Linie geht es darum,<br />

den Charakter des Weinguts im Einstiegsbereich<br />

präzise abzubilden. Daher stammt dieser Gutsriesling<br />

auch aus allen drei Ortschaften, in denen das Weingut<br />

Georg Breuer Weinlagen besitzt. Das sind Rüdesheim,<br />

Rauenthal und Lorch. Ausgebaut im Edelstahl<br />

und trocken vergoren, zeigt dieser Riesling keinerlei<br />

Spießigkeit, sondern rückt einem mit seiner stahligen<br />

aber doch auch fruchtintensiven Art näher, ohne sich<br />

anzubiedern. Mit nobel zurückhaltenden 12 Vol.% zeigt<br />

sich der Riesling im Bouquet fruchtreduziert, wirkt<br />

komplex und kühl. Ein Hauch Aprikosen steigt aus<br />

dem Glas, dazu kühle und steinige Noten. Am Gaumen<br />

haben wir hier einen wunderbar klaren und vibrierend<br />

frischen Riesling, dessen feine Anklänge an Aprikosen<br />

und Mirabellen von der guten Grundreife des Jahrgangs<br />

2019 sprechen, aber eben auch von den hohen<br />

Extrakten und der distinkt griffigen Säure, die hier bestens<br />

integriert für ein langes Finale und Frucht-Säure-<br />

Spiel sorgt. Das ist präzise, kühl und stets markant in<br />

seiner wilden Art. Eben Riesling sauvage!<br />

Zu genießen ist dieser rassige Gutswein ab sofort und bis<br />

mindestens 2023.<br />

89


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Breuer<br />

RIESLING RÜDESHEIM „ESTATE“ 2019<br />

„Ein ziemlich ernsthafter Wein für die Ortswein-Kategorie, mit enormer Tiefe im<br />

Finish.“ – Stuart Pigott (93 Punkte)<br />

DRG040319 Riesling Rüdesheim „Estate” 2019 DV 12% Vol. 20,00 €/l 15,00 €<br />

Es ist jedes Jahr aufs Neue spannend, die beiden Breuer’schen<br />

Ortsweine „Estate Rauenthal “ und „Estate Rüdesheim“<br />

im direkten Vergleich zu probieren; denn der<br />

Ausbau ist identisch, sie reifen nach der Spontangärung<br />

in Edelstahl, dann im großen Holz. Doch unterscheidet<br />

sie das Terroir deutlich, also Mikroklima, vor allem der<br />

Boden sowie dessen Neigung und damit die Ausrichtung<br />

zur Sonne. Beim Rüdesheimer Wein nutzt Theresa<br />

Breuer die flacheren Lagen des Weinguts. Die sind von<br />

Schiefer, lehmigen Kiesböden wie auch von Quarzit geprägt,<br />

und genau der ist es, der dem Wein immer sein<br />

markantes rauchiges Markenzeichen verleiht.<br />

So auch im Jahr 2019, in dem sich der „Estate Rüdesheim“<br />

mit dieser sehr rauchigen Note öffnet, zu der<br />

sich dann nach und nach reife Kern- und Steinobstnoten<br />

gesellen sowie ein wenig steinige und kräutrige<br />

Würze. Beim Vergleich mit dem „Estate Rauenthal“<br />

zeigt sich dieser Wein von der wesentlich charmanteren<br />

und fruchtigeren Seite. Das bestätigt sich auch am<br />

Gaumen: Der „Estate Rüdesheim“ präsentiert sich<br />

ganz archetypisch als Rheingau-Riesling mit reifer,<br />

seidiger Säure und dieser ganz unnachahmlichen Verbindung<br />

aus Schiefer, Quarz und Frucht, die in einem<br />

leichten Petrolton aufgehen, zu der sich eine ganz feine<br />

Fruchtsüße gesellt, die dann von der Säure aufgefangen<br />

wird. Bei aller Trinkfreude, die der Wein jetzt<br />

schon bietet, sollte man sein exzellentes Reifepotenzial<br />

nicht unterschätzen. Für Stuart Pigott, der diese<br />

Weine für JAMES SUCKLING bewertet hat, erreicht<br />

der Wein 93 Punkte und damit einen Punkt mehr als<br />

der „Estate Rauenthal“. Wir würden es tendenziell genau<br />

anders herum sehen - was aber nur zeigt, dass sich<br />

die beiden Ortsrieslinge auf einem sehr hohen Niveau<br />

bewegen und die Entscheidung für den einen oder<br />

anderen im Grunde letztlich auf persönlichen stilistischen<br />

Vorlieben beruht.<br />

Dieser Riesling ist ab sofort zu genießen, erreicht seinen<br />

Höhepunkt aber sicher erst zwischen 2024 und 2029.<br />

93 Punkte<br />

PIGOTT<br />

90 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Breuer<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

RIESLING RAUENTHAL „ESTATE“ 2019<br />

Was für ein Ortswein! Klar, pur, präzise und kompromisslos. Das ist Terroirwein auf<br />

hohem Niveau, ausgezeichnet mit 92 Punkten bei James Suckling.<br />

DRG040419 Riesling Rauenthal „Estate” 2019 DV 12% Vol. 22,00 €/l 16,50 €<br />

Wenn man im Weingut Georg Breuer in Rüdesheim auf<br />

der Suche nach dem Gutswein ist, forscht man vergeblich.<br />

Für Theresa Breuer ist Riesling vor allem Ausdruck<br />

des Terroirs, und das fängt bei ihr erst so richtig beim<br />

Ortswein an. Daher präsentiert sie davon gleich zwei,<br />

nämlich den „Estate Rüdesheim“ und den „Estate Rauenthal“.<br />

Wie viel Sinn das macht, wird schnell klar, wenn<br />

man die beiden nebeneinander probiert und feststellt,<br />

dass diese Weine sich einerseits vollkommen unterschiedlich<br />

präsentieren, und dass andererseits doch jeweils<br />

eine klare Handschrift zu erkennen ist.<br />

Der Rauenthaler Ortswein stammt von lediglich zwei<br />

Lagen, nämlich aus dem Rothenberg und jüngeren<br />

Reben Theresas Lieblingsweinberg, Nonnenberg. Ausgebaut<br />

wird der Wein nach der Spontangärung sowohl<br />

im Edelstahl als auch im Fuderfass. Was den „Estate<br />

Rauenthal“ prägt, ist der tiefgründige Phyllitschiefer<br />

in Verbindung mit Lehm und Kies. Diese besondere<br />

Bodenformation bedingt einen ebenso besonderen<br />

Wein, der schon einen deutlichen Vorgeschmack auf<br />

den „Nonnenberg“ liefert und sehr pur und mineralisch<br />

daherkommt. „Rauenthal ist immer eine Kombination<br />

aus Ruhe und Ausstrahlung“, so fasst es die Meisterin<br />

ihres Fachs zusammen. Er ist definitiv einer unserer absoluten<br />

Favoriten, wenn es in Deutschland um Riesling-<br />

Ortsweine geht, und er ist gleichzeitig so etwas wie die<br />

Verkörperung von Theresa Breuers Stilistik.<br />

Der „Estate Rauenthal“ zeigt sich im Glas hell und<br />

klar mit jeder Menge zitrischer Noten. Dieser Riesling<br />

erinnert an Limetten, Salzzitronen und noch unreife<br />

Ananas, an Gartenkräuter und an sehr viel Stein, der<br />

eine gewisse Rauchigkeit mit sich bringt. Am Gaumen<br />

präsentiert sich der Wein druckvoll und wiederum zitrisch<br />

wie auch steinig. Ja, er liefert im 2019er-Jahrgang<br />

eine bemerkenswert druckvolle Säure, wie sie sonst nur<br />

wenige andere Rieslinge aus dem Rheingau bieten.<br />

Dabei verbindet sich das Steinig-Karge mit einer<br />

wunderbar feinen Frucht von Birnen und weißen<br />

Pfirsichen sowie Kräutern. Diese Frucht schafft einen<br />

wunderbaren Gegenpol zum Puristischen und<br />

sorgt dafür, dass man von diesem Riesling gar nicht<br />

genug bekommen kann.<br />

Dieser Riesling ist ab sofort zu genießen, erreicht seinen<br />

Höhepunkt aber sicher erst zwischen 2024 und 2029.<br />

92 Punkte<br />

SUCKLING<br />

91


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Breuer<br />

RIESLING LORCH „ESTATE“ 2019<br />

Willkommen zurück in der Familie: Lorcher Spitzenterroir!<br />

DRG041319 Riesling Lorch „Estate” 2019 DV 12% Vol. 22,00 €/l 16,50 €<br />

Wir heißen einen neuen Wein willkommen, dessen<br />

Geschichte einfach ausführlich erzählt werden muss:<br />

Vor rund zwei Jahren sorgte Theresa für Furore, als<br />

sie sieben Hektar Lorcher Lagen übernahm. Ein Neuerwerb,<br />

der so nicht geplant war, da längst überfällige<br />

Investitionen in den über Jahrzehnte gewachsenen<br />

Keller und das Gutsgebäude anstanden. Doch jene<br />

Lagen kommen nicht von ungefähr, sie stammen vom<br />

Weingut Altenkirch und ihrer Eigentümerin, Franziska<br />

Breuer, der Ehefrau von Bernhard Breuers Bruder. Dieser<br />

gründete damals ein eigenes Weingut, nachdem<br />

klar war, dass die beiden Brüdern unterschiedliche<br />

Vorstellungen von der Zukunft des Weinguts hatten.<br />

Nachdem sich aber herauskristallisierte, dass sich für<br />

das Weingut Altenkirch kein Nachfolger finden würde,<br />

wandte sich Franziska Breuer an Theresa. Und so wurde<br />

eine Generation später wieder zusammengeführt,<br />

was zusammengehört – eine schöne Anekdote und<br />

noch glücklichere Fügung! Doch nicht nur historisch<br />

gibt es hier viel zu erzählen, das Lorcher Terroir hat<br />

auch ansonsten viel zu bieten. Denn Theresa reizte es<br />

enorm, hier eine andere Facette des Rieslings herauszuarbeiten.<br />

Der Boden ist hier, ähnlich wie in Rüdesheim,<br />

von kleinteiliger Struktur – die Cuvée aus den<br />

drei Lagen Krone, Kapellenberg und Schlossberg,<br />

stammt vom Schiefer und Quarzit-Terroir. Die Verteilung<br />

des Gesteins verhält sich hier ähnlich wie im<br />

Rüdesheimer Berg. „Die Lagen in der Nähe zum Wasser<br />

haben mehr Schieferanteil, jene höher gelegenen<br />

mehr Quarzit. Der Boden ist hier sehr steinig. Wir sind<br />

hier eben mehr im Mittelrheintal als im Rheingau.“<br />

Das ergibt einen feingewobenen Riesling mit mineralischer<br />

Note. Das Bouquet ist geprägt von Steinobst<br />

und etwas Ananas, bleibt aber kühl. Erst am Gaumen<br />

zeigt sich der Lorcher Ortswein saftig und mit deutlicher<br />

Steinobstaromatik, vor allem Pfirsich und Nektarine.<br />

Die Säure ist dabei fest und gut im seidigen, komplexen<br />

Riesling integriert, schwingt bis zum langen<br />

Ausklang mit. Das ist höchst charmant, aromatisch<br />

näher am Rüdesheimer Ortswein als am geradlinigen<br />

und in sich gekehrten „Rauenthaler“, aber eben doch<br />

grundverschieden. Ein wunderbarer Neuzugang, dessen<br />

steile Lagen für Dramaturgie im Glas sorgen, nicht<br />

zuletzt dank der faszinierenden und straffen Struktur<br />

des Weines.<br />

Dem Erstlingswerk aus Lorcher-Lagen trauen wir ein sicheres<br />

Potenzial von bis zu rund 10 Jahren zu. Wunderschöner<br />

Ortswein und eine echte Bereicherung im Hause<br />

Georg Breuer!<br />

92 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Breuer<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

RIESLING „TERRA MONTOSA“ 2019<br />

Für Stuart Pigott ist der „Terra Montosa“ ein „delikates Meisterwerk“.<br />

Er bewertet den Riesling für JAMES SUCKLING mit 95 Punkten!<br />

DRG040519 Riesling „Terra Montosa” 2019 12% Vol. 32,00 €/l 24,00 €<br />

Das Weingut Georg Breuer verfügt glücklicherweise<br />

über etliche Parzellen in einigen der besten und berühmtesten<br />

Lagen des Rheingaus. Das versetzt die<br />

Winzerin Theresa Breuer in die glückliche Lage, aus<br />

diesen Parzellen nicht nur einige des besten und begehrtesten<br />

trockenen Lagen-Rieslinge des Landes zu<br />

vinifizieren, sondern zudem mit dem „Terra Montosa“<br />

noch einen weiteren lagenübergreifenden Riesling,<br />

der die Quintessenz des Breuer’schen Lagenportfolios<br />

bildet. In den „Terra Montosa“, zu Deutsch „steiles<br />

Terrain“, fließt nichts weniger ein als die Frucht der<br />

Rüdesheimer Lagen Berg Roseneck, Berg Rottland<br />

und Schlossberg, ferner Trauben aus der Rauenthaler<br />

Monopollage Nonnenberg und mit dem Jahrgang<br />

2019 auch etwas Lorcher Lagen, auch hier lediglich die<br />

älteren aus Pfaffenwies und Bodental-Steinberg. So<br />

verwundert es nicht, dass auch der „Terra Montosa“<br />

mittlerweile Kult-Charakter besitzt und laut Carsten<br />

Sebastian Henn, dem heutigen Co-Chefredakteur des<br />

VINUM Weinguides und Autor zahlreicher Weinbücher,<br />

zu den „111 deutschen Weinen, die man getrunken<br />

haben muss“ zählt. Auch Stephan Reinhardt (Parker-Verkoster<br />

für Deutschland) zeigte sich bei einer<br />

seiner letzten Reisen begeistert vom „Terra Montosa“<br />

und schreibt:„Sie sollten es sich nicht entgehen lassen,<br />

den Terra Montosa zu probieren, den ich bisher noch<br />

nie in einer besseren Qualität verkostet habe. Er besitzt<br />

ein großartiges Preis-Leistungs-Verhältnis, da er<br />

leicht mit vielen GG-Rieslingen dieser Region konkurrieren<br />

kann.“ Diese Begeisterung dürfte im sensationell<br />

gelungenen Jahrgang 2019 kaum weniger euphorisch<br />

ausfallen. Einen Vorgeschmack gibt zumindest<br />

die Äußerung von Stuart Pigott, der die deutschen<br />

und österreichischen Weine in diesem Jahr für JAMES<br />

SUCKLING bewertet hat. Er vergibt 95 Punkte und bezeichnet<br />

den Wein als „delikates Meisterwerk“.<br />

Dem können wir uns nur anschließen. Tatsächlich<br />

bewegt sich der 2019er „Terra Montosa“ auf höchstem<br />

Niveau. Allerdings braucht der Wein momentan<br />

sehr viel Zeit, die man ihm unbedingt gönnen sollte.<br />

Drei Tage sind nichts für den Steillagen-Riesling, der<br />

sich dann mit einer kräuterduftigen Nase öffnet, die<br />

an Kamille, Verbene, Minze, Thymian und Sanddorn<br />

erinnert, in die ganz langsam ein wenig helle Frucht<br />

einfließt und ebenso ein wenig Gestein. Der „Terra<br />

Montosa“ wirkt tatsächlich, bei aller dargebotenen<br />

Komplexität, völlig schwerelos, schwebend<br />

hell und klar. Am Gaumen wird es dann noch beeindruckender;<br />

denn all das Helle verbindet sich<br />

dort mit einer seidigen Eleganz, die nicht zuletzt<br />

von der typischen reifen 2019er-Säure begleitet<br />

wird, die am Gaumen dann von Sekunde zu Sekunde<br />

immer präsenter wird. Und mit dieser Präsenz wird<br />

auch dieser Riesling immer tiefer und komplexer und<br />

bildet eine Balance aus dem zum Himmel Strebenden<br />

und der steinigen Verbundenheit mit der Erde. Dabei<br />

entspricht der „Terra Montosa“ genau Theresa Breuers<br />

Idealbild eines puren, finessenreichen, duftigen<br />

und doch absolut vielschichtigen Rieslingtyps. Das ist<br />

nichts weniger als Weltklasse, zumal wenn man diese<br />

herausragende Qualität mit dem dafür eigentlich unfassbar<br />

niedrigen Preis in Verbindung bringt.<br />

Dieser Riesling sollte, wenn man ihn öffnet, karaffiert<br />

werden. Eigentlich braucht er aktuell drei Tage, um wirklich<br />

präsent zu sein. Seinen Höhepunkt erreicht er sicher<br />

erst zwischen 2024 und 2033.<br />

95 Punkte<br />

SUCKLING<br />

93


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Breuer<br />

BERG ROTTLAND RIESLING 2019<br />

in Subskription, Lieferung vorauss. März 2021<br />

max. 2 Fl. pro Kunde<br />

97 Punkte: „Ein herausragendes GG-Äquivalent.“ – Stuart Pigott (JAMES SUCKLING)<br />

DRG040619 Berg Rottland Riesling 2019 65,33 €/l 49,00 €<br />

97 Punkte<br />

SUCKLING<br />

Der Berg Rottland befindet sich am westlichen<br />

Ortsrand von Rüdesheim. Er ist geprägt von<br />

tiefgründigen Lößlehm-Böden, die von Steinen<br />

durchzogen sind. In der Regel liefern die<br />

Reben hier nach vorausgegangener Selektion<br />

im Weinberg nur niedrige Erträge um 20 hl/ha,<br />

die allerdings aufgrund des idealen Kleinklimas<br />

des zum Rhein abfallenden Berges bestens ausreifen.<br />

Es handelt sich im Lagenportfolio Theresa Breuers<br />

um den wohl verspieltesten aller Rieslinge. Seine<br />

saftige Frucht und die griffige, mineralische Struktur<br />

versprühen den typischen Rheingauer Charme. Der<br />

Ausbau im großen Holz, wie bei allen Lagenweinen,<br />

verleiht dem Riesling seine abgründige Tiefe. Unserer<br />

Meinung nach hat Theresa in den letzten Jahren dieser<br />

berühmten Lage nochmals zu ganz neuem Glanz<br />

verholfen. Durch die bewusste Konzentration auf die<br />

steilsten Stücke im Rottland gewinnt der Riesling eine<br />

neue Vielschichtigkeit, die er in früheren Jahren noch<br />

nicht besaß. Die Reben haben hier im Schnitt ein Alter<br />

von knapp 40 Jahren.<br />

Der Jahrgang 2019 holt so ziemlich das Beste aus dieser<br />

großartigen Lage heraus, was wir für möglich halten.<br />

Pikanz, Reife und großes Potenzial zeichnen den Jahrgang<br />

aus, der jetzt nach dem generösen und runden<br />

2018er nochmals klar zeigt, wie schön Rheingau-Riesling<br />

sein kann, wenn die Frucht im Hintergrund bleibt.<br />

Denn dann kommt das pure Terroir zur Geltung. Und<br />

so duftet der Berg Rottland, wie eben nur Breuer-Weine<br />

duften, in sich gekehrt, mit reduzierter Frucht, steinig.<br />

Eine nicht zu reife Aprikose kristallisiert sich mit<br />

Belüftung heraus, auch etwas Mandelsplitter, die wohl<br />

vom langen Hefelager herrühren, dem Wein etwas<br />

Fülle geben. Am Gaumen zeigt sich die Lage verspielt<br />

und gewohnt druckvoll. Es ist der am frühsten zugängliche<br />

Lagenwein aus dem Hause Breuer, der immer<br />

ein wenig früher erzählt, wohin die Reise bei den<br />

beiden anderen Lagenweinen, dem Nonnenberg und<br />

Berg Schlossberg, hingehen wird. Die Intensität dieses<br />

Riesling zeigt die große Rheingau-Exzellenz, die wir so<br />

lieben. Hier vereinen sich Kraft und Eleganz, und bei<br />

allem jugendlichem Charme sei gesagt: Es lohnt sich,<br />

einige Flaschen bewusst im Keller zurückzuhalten, da<br />

auch der Berg Rottland mit einigen Jahren Reife nochmals<br />

eine ganz neue Dimension erlangt. Dann zählt<br />

dieser Riesling zu Recht zu den feinsten Gewächsen<br />

des Rheingaus.<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2023 bis 2038.<br />

PFAFFENWIES RIESLING TROCKEN 2019<br />

„Die Pfaffenwies ist schwer bewirtschaftbar, hat dafür alte Knorzen,<br />

echte Zauberstöcke!“ – Theresa Breuer<br />

in Subskription, Lieferung vorauss. März 2021<br />

DRG041519 Pfaffenwies Riesling trocken 2019 66,53 €/l 49,90 €<br />

Erster Jahrgang: Lorcher Spitzenlage aus über<br />

60-jährigen Reben<br />

Lorcher Pfaffenwies, das Erstlingswerk!<br />

Als wir Theresa im vergangenen Jahr trafen,<br />

war der Erwerb der Lorcher Lagen<br />

brandneu – wir konnten noch keinen Wein<br />

verkosten. Daher erinnern wir uns gut an Theresas<br />

Worte, dass es nun darum ginge das Terroir<br />

zu verstehen, und wenn die Zeit reif wäre, vielleicht<br />

in 5 bis 10 Jahren, würde es auch einen Lorcher Lagenwein<br />

geben. Keiner von uns hätte wohl gedacht, dass<br />

dies gleich im ersten Jahr der Fall sein würde. Doch<br />

2019 stimmte einfach alles, und wir möchten nicht unerwähnt<br />

lassen, dass vor allem auch Außenbetriebsleiter<br />

Hermann Schmoranz und Kellermeister Markus<br />

Lundén Theresa ermutigten, alle Pläne über Bord<br />

zu werfen und diesen Lagenwein separat zu füllen –<br />

vielen Dank!!! Denn er stach bei den Blindproben im<br />

94 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Breuer<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

Keller wohl derart heraus, wollte sich in keiner Cuvée<br />

verstecken, zeigte so starken Charakter, dass es fast<br />

frevelhaft gewesen wäre, diesen Wein als Ortswein<br />

zu füllen. „Für uns ist die Pfaffenwies auch die spannendste<br />

Lage unserer Lorcher Weinberge, weil hier<br />

die größte Vielfalt in den einzelnen Parzellen herrscht.<br />

Der Lorcher Berg funktioniert wie der Berg Schlossberg<br />

in Rüdesheim, den ja eben auch ausmacht, die<br />

ganze Varianz des Rheingaus zu verkörpern. Denn normalerweise<br />

arbeitet man im Rheingau stets in einem<br />

Korridor, im Schlossberg fassen wir aber die Dimension<br />

des ganzen Bergs in einem Wein zusammen.“ so<br />

Theresa. Beim Pfaffenwies hat man es Lagen mit einer<br />

enormen Nähe zum Rhein bis hoch unter den Wald<br />

zu tun. Eine Dimension mit 250 Metern Höhenunterschied<br />

wird hier eingefangen! Das äußert sich auch im<br />

Boden, denn im unteren Teil der Pfaffenwies, die keiner<br />

Flurbereinigung zum Opfer fiel – übrigens Rebstöcke,<br />

die im Kernstück in den 1960ern gepflanzt wurden<br />

– prägt Schiefer die Lage, in weiter oben dann Quarzit.<br />

„Die Pfaffenwies ist schwer bewirtschaftbar, hat dafür<br />

alte Knorzen, echte Zauberstöcke!“ schwärmt die<br />

glückliche Winzerin über ihr Erstlingswerk.<br />

Aus den rund zwei Hektar Besitz hat Theresa einen<br />

grandiosen, ja genialen Riesling gezaubert. Er duftet<br />

zunächst nach Anis, dann Quitten, gewinnt mit Luft<br />

an fruchtigen Aprikosennoten und zeigt sich am Gaumen<br />

enorm verspielt. Er besitzt keine harte Struktur,<br />

die von Maischestandzeiten geprägt ist, sondern wirkt<br />

„gletschern“ und rund, ja fast poliert in seiner angenehm<br />

unsperrigen Art. Eine feine Frucht, jene von eher<br />

säuerlichen Aprikosen, zieht sich durch diesen druckvollen<br />

und auch salzig-mineralischen Riesling. „Es ist in<br />

der Pfaffenwies morgens kühl, zudem hat man mehr<br />

Wasser im Weinberg, dies ergibt eine knackige Säurestruktur.<br />

Lorch ist immer gelbfruchtiger und saftig,<br />

hat aber auch etwas Salziges, weil die Rebstöcke, die<br />

hier älter als im Rüdesheimer Berg sind, niedrige Erträge<br />

liefern. Wir mussten hier gar nicht viel anders machen,<br />

konnten es aber auch nicht, weil der Weinberg<br />

bereits derartig gut eingestellt und selbstregulierend<br />

ist.“ Dieser Wein, liebe Kunden, ist die Verkörperung<br />

eines neuen Terroirs aus einem der besten Weingüter<br />

des Rheingaus, der Beginn eines neuen Kapitels und –<br />

unserer Meinung nach – eine Sternstunde im Hause<br />

Georg Breuer. Wir sind vollkommen sicher, dass wir,<br />

wenn wir dereinst, eine Zehn-Jahres-Vertikale genießen<br />

dürfen, aufs Genaueste nachvollziehen können,<br />

warum die Pfaffenwies schon im Premierenjahrgang<br />

2019 separat auf die Flasche gezogen wurde!<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2022 bis 2035.<br />

95


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Breuer<br />

NONNENBERG RIESLING 2019<br />

in Subskription, Lieferung vorauss. März 2021<br />

max. 2 Fl. pro Kunde<br />

Der Nonnenberg kämpft mit dem Berg Schlossberg alljährlich<br />

um die Krone des Rheingaus. Einer der größten Rieslinge Deutschlands!<br />

DRG040719 Nonnenberg Riesling 2019 83,86 €/l 62,90 €<br />

95 Punkte<br />

PIGOTT<br />

95 Punkte: „Dieses schlanke GG-Äquivalent ist eng<br />

verwoben, hat aber eine große nordische Frische<br />

und Präzision.“ – Stuart Pigott<br />

„Theresas Herzblut-Weinlage war immer schon der<br />

Nonnenberg in Rauenthal.“ – Stephan Reinhardt<br />

(Parker)<br />

Die wichtigste Info vorab: Für uns ist der Rauenthaler<br />

Nonnenberg seit einigen Jahren auf Augenhöhe<br />

mit dem legendären Berg Schlossberg, schneidet je<br />

nach Jahrgang in Blindproben sogar besser als der<br />

Kult-Nachbar aus Rüdesheim ab. Das ist kein Wunder,<br />

handelt es sich doch hierbei um eine etwas kühlere<br />

Lage, die gerade in warmen Jahrgängen weniger Stress<br />

erfährt und sensationelle Trauben hervorbringt. Beim<br />

Nonnenberg handelt es sich um eine Monopollage von<br />

5,6 Hektar, von denen Theresa Breuer allerdings nur<br />

die älteren Reben und steilsten Parzellen für ihren großen<br />

Lagen-Wein verwendet. Das Potenzial des Nonnenbergs<br />

erkannte bereits ihr Vater Bernhard Breuer,<br />

der in den 1980er-Jahren die Lage erwarb. Heute<br />

zählt dieser Riesling mit einigen Jahren Flaschenreife<br />

stets zu den besten des Jahrgangs. Wir erinnern uns<br />

an hochspannende 10-Jahres-Blindverkostungen der<br />

Großen Gewächse, bei denen auf den Spitzenplätzen<br />

oft mindestens ein Wein aus dem Hause Georg Breuer<br />

landete, und häufig sowohl Nonnenberg als auch Berg<br />

Schlossberg.<br />

2019: In einem Jahrgang von einer Perfektion wie dieser,<br />

präsentiert sich ein Nonnenberg, wie er nicht besser<br />

denkbar ist. Für uns reiht sich dieser junge Wein<br />

schon jetzt in die Riege der besten Nonnenberge ein.<br />

Da Theresa auf nennenswerte Maischestandzeiten<br />

verzichtet, strahlt auch dieser Wein mit enormer Frische<br />

und guter Säurestruktur. Der Nonnenberg bleibt<br />

in sich gekehrt, wie wir es von der großen Lage kennen,<br />

hat allerdings eine Substanz und Extrakt für eine<br />

mehrere Jahrzehnte umfassende Reife. Ein kühles, zitrisches<br />

Bouquet, der Duft nach nassem Gestein und<br />

Minze, auch Mandarinenschalen zeichnet hier den<br />

Charakter der Lage ins Glas. Wie aus einem Guss und<br />

mit monolithischer Ausstrahlung wandert der Wein<br />

über den Gaumen. Die Säure ist bestens integriert,<br />

umgeben von zarter Zitrusfrucht und Mandarinen.<br />

Das ist kein gelbfruchtiger Riesling, sondern karger<br />

und schroffer Rheingau-Riesling mit steiniger und fester<br />

Charakteristik und einer noch puristischeren Art<br />

als der Berg Schlossberg. Ein ganz großer Riesling, der<br />

stets von einigen Jahren der Flaschenreife profitiert,<br />

sich in fünf bis zehn Jahren zu einem der ganz großen<br />

Rieslinge des Jahrgangs entfalten wird. Und auch dann<br />

wird er mit seiner Geradlinigkeit, seinem puristischen,<br />

klaren Stil überzeugen. Breuer-Rieslinge sind eine<br />

Klasse für sich, und die beiden Lagen Nonnenberg und<br />

Berg Schlossberg die Speerspitze dieses an großen Lagen<br />

nicht mangelnden Vorzeigebetriebs.<br />

Idealerwiese zu genießen ab ca. 2023, Höhepunkt 2028<br />

bis wohl 2045.<br />

96 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020


Breuer<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

BERG SCHLOSSBERG RIESLING 2019<br />

98 Punkte für den Berg Schlossberg 2019: „Ein weiteres GG-Äquivalent von<br />

einem Erzeuger, der diese Kategorie Wein pionierte“ – Stuart Pigott<br />

DRG040819 Berg Schlossberg Riesling 2019 100,00 €/l 75,00 €<br />

„Der Berg Schlossberg, den ein jährlich wechselndes<br />

Künstleretikett ziert, ist ein echter Grand Cru. Kein<br />

anderer Wein besitzt eine vergleichbare Reife, Tiefe,<br />

Komplexität oder Länge.“ – Stephan Reinhardt, The<br />

Finest Wines of Germany<br />

in Subskription, Lieferung vorauss. März 2021<br />

max. 1 Fl. pro Kunde<br />

In einer Aufzählung der größten, mythischsten und<br />

bedeutsamsten Lagen Deutschlands wird gewiss niemals<br />

der Berg Schlossberg fehlen. Diese legendäre<br />

Rüdesheimer Lage, die ihren Namen der Ehrenfelser<br />

Schlossruine, einer im Jahr 1211 als Schutz- und Zollburg<br />

errichteten Festung (heute noch markanter Blickfang<br />

der Lage) verdankt, ist einzigartig. Bereits Theresas<br />

Vater Bernhard widmete sich intensiv dem Schlossberg<br />

und setzte hier neue Maßstäbe für trockene Rieslinge<br />

aus Deutschland. Schon in den 1990er-Jahren!<br />

Seinem unermüdlichen Einsatz zu Ehren kreierte der<br />

Gault&Millau eine eigene Kategorie für die besten gereiften<br />

Rieslinge: die Bernhard-Breuer-Trophy. Heute<br />

setzt hier Theresa Breuer eindrucksvoll die Gutshistorie<br />

fort.<br />

Seit dem 1980er-Jahrgang gestalten Künstler im jährlichen<br />

Wechsel das Etikett, ganz nach Gusto und Assoziationen<br />

mit Lage und Wein erfährt. Das macht<br />

diesen Riesling zum begehrten Sammlerobjekt, dessen<br />

Status in zahlreichen Jahresproben über viele Jahre<br />

kontinuierlich gewachsen ist, auch weil er stets die<br />

vordersten Plätze belegt. Kein Wunder, denn mit bis<br />

zu 70 % Steigung gibt es im ganzen Rheingau keinen<br />

steileren Hang, in dem noch Weinbau betrieben wird.<br />

Der aus Schiefer und Taunusquarzit bestehende Boden<br />

speichert die Tageswärme und gleicht somit kalte<br />

Nächte aus. Ein wichtiger Faktor, den viele der besten<br />

Lagen besitzen. Trotz der Sonneneinstrahlung sind die<br />

Reben hier sehr gut geschützt, müssen aber in warmen<br />

und trockenen Jahren umso mehr kämpfen. Dann erweist<br />

sich oft die kühlere und gut mit Wasser versorgte<br />

Rauenthaler Monopollage, der Nonnenberg, von<br />

Vorteil, ermöglicht er in solchen Jahren noch geschliffenere<br />

Rieslinge. Fest steht: In jedem Jahrgang fechten<br />

diese beiden großen Weine um die Vormachtstellung,<br />

die sich oft erst nach vielen Jahren der Reife herauskristallisieren<br />

wird. Theresa Breuer besitzt in der 35<br />

Hektar großen Lage immerhin 3,8 – und ihre Parzellen<br />

zählen zu den Besten!<br />

Berg Schlossberg 2019: Der Schlossberg, der<br />

nun auf der Flasche bis zu seiner Freigabe<br />

im kommenden Frühjahr ruht, ist ein Weißwein<br />

von monolithischer Ausstrahlung. Er<br />

zeigt sich geradlinig und steinig, bleibt in allen Facetten<br />

stets strahlend frisch. Allein im Abgang hallt dieser<br />

Rheingauer Spitzenriesling endlos nach, lässt Pampelmusen<br />

und Yuzu ausklingen. Ein ganz großer Riesling,<br />

für uns klar eine der schönsten Ausdrucksformen der<br />

Rebsorte. Auch wenn man sich dieses Jahr sehr gut an<br />

diesen großen Wein herantasten kann, handelt es sich<br />

beim Berg Schlossberg doch um einen Riesling, der<br />

zum Reifen angelegt ist, ja reifen muss. Wir freuen uns<br />

über den enormen Anklang, die weltweite Nachfrage<br />

und den mittlerweile legendenhaften Status dieses<br />

Weins – aber geben Sie diesem Grand-Cru aus dem<br />

Rheingau unbedingt Zeit. Er zählt zu jenen Meisterwerken,<br />

die ihr Potenzial, ihre ganze Klasse erst mit<br />

einigen Jahren der Reife offenbaren. Wer einmal das<br />

Glück hatte, einen gereiften Berg Schlossberg zu trinken,<br />

wird alle Hebel in Bewegung setzen, um dieses<br />

Erlebnis – mit einer gewissen Regelmäßigkeit! – zu<br />

wiederholen …<br />

Idealerwiese zu genießen ab ca. 2022, Höhepunkt 2029<br />

bis 2045.<br />

98 Punkte<br />

PIGOTT<br />

97


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Breuer<br />

RIESLING SEKT BRUT 2016<br />

Ein Aperitif-Sekt? Auch!<br />

DRG041216 Riesling Sekt Brut 2016 12,5% Vol. 24,00 €/l 18,00 €<br />

Was wäre das Weingut Breuer ohne einen Riesling-Sekt?<br />

Kaum eine andere Rebsorte eignet sich in<br />

unseren nördlichen Breitengeraden derart gut für die<br />

Erzeugung eines feinen und frischen Sekts wie der<br />

Riesling. Mit seiner natürlichen Säure, der mineralischen<br />

und präzisen Aromatik, bietet er einen idealen<br />

Grundwein. Dieser Brut-Sekt, der ganz nach traditioneller<br />

Methode (Flaschengärung!) produziert wurde,<br />

stammt ausschließlich aus südlich ausgerichteten<br />

Steillagen aus dem Rüdesheimer Berg Schlossberg<br />

und Rauenthaler Nonnenberg, den beiden Spitzenlagen<br />

des Weinguts! 2016 ist ein wunderbarer Jahrgang,<br />

dessen Frische und Präzision – übrigens typische Attribute<br />

eines Breuer-Weins – diesen für die Versektung<br />

geradezu prädestinieren. Der goldgelbe „Brut“ entwickelt<br />

ein feines Schaumkrönchen, das wunderbar<br />

geschmeidig und feinporig im Glas abschmilzt, um<br />

dann den intensiven Duft dieses Sekts preiszugeben:<br />

Noten von weißen Blüten, auch Quitten, Äpfeln und<br />

Aprikosen – Aromen, die sich so auch in einem Rheingau-Riesling<br />

finden. Und in der Tat erinnert dieser<br />

Sekt an die Schaumwein-Version eines Breuer-Gutsweins.<br />

Am Gaumen, dies überzeugt uns am meisten,<br />

ist die Perlage hauchfein – das Qualitätsmerkmal eines<br />

geduldigen Ausbau. Man nimmt sofort die intensive<br />

Rieslingaromatik wahr, die sich in diesem Jahrgangssekt<br />

zeigt. Ein Aperitif-Riesling-Sekt? Auch, würden<br />

wir sagen! Denn diesem gelingt der gekonnte Spagat<br />

zwischen anregender Frische und doch stoffigem Körper,<br />

intensive Aromatik inklusive, sodass man gleich<br />

mit dem Glas zum Essen übergehen kann. Oft fällt der<br />

Vergleich zu den wesentlich berühmteren Franzosen.<br />

Doch dies ist nicht nötig. Denn das hier, das gibt es<br />

so nur in Deutschland! Und besonders gelungen bei<br />

Theresa Breuer aus Rüdesheim – zudem zu einem fantastischen<br />

Preis-Genuss- Verhältnis!<br />

GEORG BREUER SEKT BRUT 2010<br />

Grandioser und hochkomplexer Jahrgangs-Sekt<br />

DRG040910 Georg Breuer Sekt Brut 2010 12,5% Vol. 48,00 €/l 36,00 €<br />

Bereits vor einigen Jahren erlebte dieser Sekt seinen<br />

Durchbruch, als ihn das Magazin FALSTAFF in einer<br />

Verkostung auf den 2. Platz wertete – gleich nach dem<br />

Sekt-Giganten Volker Raumland, der sich ausschließlich<br />

und seit mittlerweile vielen Jahren, der Sektherstellung<br />

widmet. Niko Rechenberg urteilte damals:<br />

„Das Kronjuwel unter den Sekten stammt aus dem<br />

Rheingau. Natürlich ist in erster Linie der Pinot aus<br />

der Magnum mit dem Porzellanetikett gemeint. Seine<br />

Mineralik und Länge, seine Cremigkeit und Seidigkeit<br />

überzeugen, Theresa Breuer macht einen Top-Job.“<br />

98 PINWAND °<strong>316</strong> | November 2020<br />

Mittlerweile gibt es diesen Spitzensekt nicht nur im<br />

Magnumformat, doch die Mengen bleiben weiterhin<br />

gering. Der Jahrgangssekt aus dem Jahr 2010 ist eine<br />

Cuvée aus Pinot Noir, Pinot Blanc und Pinot Gris, abgerundet<br />

durch eine Spur Riesling. Er lag bis Oktober 2018<br />

auf der Hefe und konnte so zu einem selten komplexen<br />

Sekt heran. Das duftet fein, nach Brioche, etwas Akazienhonig<br />

und reifen Birnen, wie man es aus Frankreich<br />

gewohnt ist. Diese Nase wird durch eine dezent blumige<br />

Komponente regelrecht aufgefächert. Ein hocharomatischer<br />

Sekt mit enormem Tiefgang, fast schon „feierlicher“<br />

Aromenintensität, die ganze Menüs begleiten<br />

kann – der Ausbau der Grundweine im Holzfass ergibt<br />

einen unglaublich facettenreichen Sekt. Seit 1987 gibt<br />

es im Weingut Georg Breuer Sekt, doch niemals zuvor<br />

war er so gut wie in den letzten Jahren!


Breuer<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

99


„Es sind Weine für die Kenner und Liebhaber des<br />

Unverfälschten – nicht plakativ, sondern tief.“<br />

– FALSTAFF WEINGUIDE 2019<br />

RIESLING „ESTATE“-PAKET 2019 (6 FLASCHEN)<br />

DRG041619P Riesling „Estate”-Paket 2019 (Paket) statt 96,00 € nur 91,00 €<br />

Das ’Terroir’-Paket von Theresa Breuer. Die ganze Vielfalt des Rheingaus<br />

in einem Paket. Für Sie zum reduzierten Probierpreis. Lernen Sie Theresas<br />

vorzügliche Estate-Linie kennen, Trinkgenuss garantieren wir Ihnen.<br />

Je 2 Flaschen der „Estate“-Ortsweine aus<br />

► Rüdesheim, (Quarzit, Schiefer, lehmiger Kies)<br />

► Rauenthal (Phyllit & Löß) und<br />

► Lorch (Rheinschiefer & Quarzit)


PinWand N° <strong>316</strong> Saarwellingen, im November 2020<br />

PinWand N° <strong>316</strong><br />

Liefern Sie mir bitte folgende Weine:<br />

Menge Artikel-<strong>Nr</strong>. Wein Einzelpreis<br />

FRANKREICH | Boudau – Roussillon<br />

FRO030619 Petit Closi, rosé 2019 7,95 €<br />

FRO030919 Le Clos BLANC 2019 8,95 €<br />

HUBERTUS VALLENDAR – MOSEL<br />

Ein wahrer Goldregen ist bei der Verleihung der diesjährigen World Spirits Awards auf Hubertus Vallendar und Sohn Mario niedergeprasselt.<br />

Gleich zwei Mal wurden sie mit der höchsten Auszeichnung „Distillery of the Year in Gold“ geehrt, sowohl für Brände als auch für Obst-Geiste!<br />

Und gleich zwei Brände erhielten die Auszeichnung Doppel-Gold! Was für ein Erfolg!<br />

Menge<br />

Doppelgold „World Spirits Awards 2020“ mit 96,7 von 100 möglichen Punkten! Hergestellt aus den Hefen des Weingutes<br />

Heymann-Löwenstein. Typische Rieslingnoten, feine Zitrus-Pfirsich-Aromatik, floral-fruchtiger Hefecharakter.<br />

Menge<br />

YVA2508 Hefebrand aus kaltvergorener Rieslinghefe (0,5l) 40% Vol. 68,00 €/l 34,00 €<br />

YVA4100 „Mister M's” London Dry Gin (0,5l) 47% Vol. 92,00 €/l 46,00 €<br />

Doppelgold „World Spirits Awards 2020“ mit 95,3 von 100 möglichen Punkten! Sehr elegant und gleichzeitig komplex. Schöne Würze<br />

der Wacholderbeeren, unterstützt durch feine Zitrusnoten, florale Komponenten wie Rieslingblüten, einem Hauch Lavendel und zarten<br />

Anklängen von japanischer Kirschblüte<br />

Salute!<br />

Bestellung per Fax: 06838 / 97950-30, Telefon: 06838 / 97950-0 oder auch per Post:<br />

PINARD de PICARD • Alfred-Nobe-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

Menge Artikel-<strong>Nr</strong>. Wein Einzelpreis<br />

FRANKREICH | Clos des Papes – Châteauneuf-du-Pape<br />

FRS170319 Le Petit Vin d’Avril rouge 2019 14,80 €<br />

FRS170118 Châteauneuf-du-Pape, rouge 2018 Dunnuck: 96 P 85,00 €<br />

FRS170118M Châteauneuf-du-Pape, rouge 2018 MAGNUM 175,00 €<br />

FRS170219 Châteauneuf-du-Pape, BLANC 2019 69,90 €<br />

FRO031219<br />

„Henri Boudau blanc“,<br />

Côtes du Roussillon blanc 2019<br />

11,95 €<br />

FRO030119 Le Clos, Côtes du Roussillon, rouge 2019 8,95 € FRANKREICH | Bel Air-Marquis d'Aligre – Bordeaux<br />

FRO030318<br />

Cuvée „Henri Boudau“, Côtes du Roussillon<br />

11,95 €<br />

Château Bel Air-Marquis d'Aligre,<br />

village, rouge 2018<br />

FBO490110<br />

Margaux rouge 2010<br />

59,00 €<br />

FRO030717 Padri, Côtes du Roussillon village 2017 14,95 € FRANKREICH | Mugnier – Burgund<br />

FRO030217<br />

Cuvée Patrimoine, Côtes du Roussillon<br />

17,95 €<br />

Nuits St. Georges 1er Cru „Clos de la<br />

Villages rouge 2017<br />

FBU050118<br />

Maréchale“, rouge 2018<br />

99,95 €<br />

FRO030519 VDN Muscat de Rivesaltes, blanc 2019 13,95 € FRANKREICH | Jacquesson – Champagne<br />

FRANKREICH | Jean-Louis Chave – Rhône<br />

FCH030115 Cuvée N°743, Extra-Brut WineEnthusiast: 94 P 56,00 €<br />

Côtes-du-Rhône „Mon Coeur“,<br />

FRN010118<br />

15,90 €<br />

FCH030115M Cuvée N°743, Extra-Brut, blanc MAGNUM 132,00 €<br />

J.L. Chave Selection rouge 2018<br />

Cuvée N°738, Extra-Brut Dégorgement Tardif<br />

FCH030610<br />

89,50 €<br />

Saint-Joseph „Offerus“,<br />

WineEnthusiast: 96 P<br />

FRN010217<br />

26,90 €<br />

J.L. Chave Selection rouge 2017<br />

FCH030209 Dizy „Corne Bautray“, Blanc de Blancs 2009 178,00 €<br />

FCH030309 Avize „Champ Cain“, Blanc de Blancs 2009 178,00 €


PinWand N° <strong>316</strong><br />

Liefern Sie mir bitte folgende Weine:<br />

Menge Artikel-<strong>Nr</strong>. Wein Einzelpreis<br />

FRANKREICH | Bouvet-Ladubay – Loire<br />

FLO011200 Bouvet Brut blanc 1851 9,90 €<br />

12 x Bouvet Brut blanc 1851<br />

FLO011200P 108,00 €<br />

(11 + 1 Flasche gratis) statt 118,80 € nur<br />

FLO011300 Bouvet Excellence Cremant de Loire brut blanc 11,90 €<br />

12 x Bouvet Excellence Cremant de Loire brut<br />

FLO011300P 130,90 €<br />

(11 + 1 Flasche gratis) statt 142,80 € nur<br />

FLO011400 Bouvet Rosé „Excellence“, Crémant de Loire Brut 11,90 €<br />

12 x Bouvet Rosé „Excellence“, Crémant de Loire<br />

FLO011400P 130,90 €<br />

(11 + 1 Flasche gratis) statt 142,80 € nur<br />

FLO010500 Cuvée „150“ 12,50 €<br />

FLO010500P 12x Cuvée „150“ (11 + 1 Fl. gratis) statt 150,00 € nur 137,50 €<br />

FLO010300 Cuvée Trésor Rosé Brut 16,50 €<br />

12x Cuvée Trésor Rosé Brut<br />

FLO010300P 174,90 €<br />

(11 + 1 Flasche gratis) statt 190,80 € nur<br />

FLO010300M Cuvée Trésor Rosé Brut MAGNUM 32,00 €<br />

FLO010216 Cuvée Trésor Blanc 2016 Weinwirtschaft: Platz 1 16,90 €<br />

FLO010216P<br />

12x Cuvée Trésor Blanc Brut 2016<br />

(11 + 1 Flasche gratis) statt 202,80 € nur<br />

185,90 €<br />

FLO010212M Cuvée Trésor Blanc Brut 2012 MAGNUM 35,00 €<br />

FLO019901P „Rendez-Vous Virtuell“-Paket (3 Fl.) statt 49,90 € nur 44,90 €<br />

DEUTSCHLAND | Jakob Schneider – Nahe<br />

DNA060119 Weißburgunder „Rote Erde“ trocken 2019 7,95 €<br />

12 x Weißburgunder „Rote Erde“ trocken 2019<br />

DNA060119P<br />

(11 + 1 Flasche gratis) statt 95,40 € nur<br />

87,45 €<br />

DNA060219 Riesling „Rote Erde“ trocken 2019 7,95 €<br />

12 x Riesling „Rote Erde“ (11 + 1 Flasche gratis)<br />

DNA060219P<br />

PdP: Coup de Coeur<br />

statt 95,40 € nur<br />

87,45 €<br />

DNA060419 Niederhäuser Hermannshöhle, Riesl. trocken 2019 12,95 €<br />

6 x Niederhäuser Hermannshöhle, Riesling 2019<br />

DNA060419P<br />

(5 + 1 Flasche gratis) statt 77,70 € nur<br />

64,75 €<br />

DNA060519 Niederh. Felsensteyer, Riesl. tr. 2019 Pigott: 94 P 13,90 €<br />

DNA061219 Niederhäuser Klamm, Riesl. tr. 2019 Pigott: 95 P 17,90 €<br />

DNA060619 Norheimer Dellchen, Riesl. tr. 2019 Pigott: 96 P 18,95 €<br />

„Magnus“ Niederhäuser Hermannshöhle,<br />

DNA060719<br />

Riesling trocken 2019<br />

Pigott: 94 P<br />

DNA061118<br />

Niederhäuser „Klamm“ Riesling Kabinett<br />

Sponti 2018<br />

exkl. bei PdP<br />

DNA061018<br />

Niederhäuser Hermannshöhle „Edition<br />

Edith Elisabeth“, Riesling Spätlese 2018<br />

19,50 €<br />

11,90 €<br />

13,90 €<br />

DEUTSCHLAND | Theresa Breuer – Rheingau<br />

DRG040118 GB Charm, Riesling halbtrocken 2018 10,00 €<br />

DRG041419 GB Sauvage, Riesling trocken 2019 11,00 €<br />

DRG040319 Riesling Rüdesheim „Estate“ 2019 15,00 €<br />

DRG040419 Riesling Rauenthal „Estate“ 2019 16,50 €<br />

Name / Firma<br />

Kunden-<strong>Nr</strong>. (falls zur Hand)<br />

Straße, <strong>Nr</strong>.<br />

PLZ, Ort<br />

Bestellung per Fax: 06838 / 97950-30, Telefon: 06838 / 97950-0 oder auch per Post:<br />

PINARD de PICARD • Alfred-Nobel-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

Menge Artikel-<strong>Nr</strong>. Wein Einzelpreis<br />

DEUTSCHLAND | Theresa Breuer – Rheingau * in Sub. Lieferung ab März 2021<br />

DRG041319 Riesling Lorch „Estate“ 2019 16,50 €<br />

DRG041619P Riesling „Estate“-Paket (6 Fl.) statt 96,00 € nur 91,00 €<br />

DRG040519 Riesling „Terra Montosa“ 2019 Suckling: 95 P 24,00 €<br />

DRG040619<br />

Berg Rottland Riesling 2019*<br />

max. 2 Fl./Kunde<br />

Suckling: 97 P<br />

49,00 €<br />

DRG040719 Nonnenberg Riesling 2019 * max. 2 Fl./Kunde 62,90 €<br />

DRG040819 Berg Schlossberg Riesling 2019* max. 1 Fl./Kunde 75,00 €<br />

DRG040910 Georg Breuer Sekt Brut 2010 36,00 €<br />

DRG041216 Riesling Sekt Brut 2016 18,00 €<br />

DRG041519 Pfaffenwies Riesling trocken 2019* 49,90 €<br />

ITALIEN | Chiara Condello – Emilia-Romagna<br />

IER020217<br />

Chiara Condello Predappio, rosso 2017<br />

Romagna DOC<br />

Guida Essenziale: 95 P<br />

IER020117<br />

Le Lucciole, rosso 2017 Romagna DOC<br />

Gambero Rosso: 3 Gläser<br />

13,90 €<br />

42,90 €<br />

IER020117M Le Lucciole, rosso 2017 Romagna DOC MAGNUM 93,50 €<br />

ITALIEN | Riecine – Toskana<br />

ITO040118 Chianti Classico DOCG 2018 Gardini: 99 P 18,80 €<br />

ITO040118M Chianti Classico DOCG, rosso 2018 MAGNUM 45,00 €<br />

ITO040217 Chianti Classico Riserva 2017 Gardini: 98 P 29,90 €<br />

ITO040615 Riecine di Riecine IGT, rosso 2015 Suckling: 94 P 43,90 €<br />

ITO040<strong>316</strong> La Gioia, IGT rosso 2016 Gamb.Rosso: 3 Gläser 49,00 €<br />

ITO040816 „TreSette“, Merlot rosso 2016 Suckling: 97 P 79,00 €<br />

ÖSTERREICH | Johannes Hirsch – Kamptal<br />

alle Bio<br />

OKA030119 „Hirschvergnügen“ Grüner Veltliner 2019 9,50 €<br />

OKA030219 Kammern Kamptal Grüner Velt. 2019 Falstaff: 92 P 13,90 €<br />

OKA030319 Zöbing Riesling 2019 14,50 €<br />

OKA031019 Ried Gaisberg, Gr. Velt. 1. Lage 2019 Suckling: 98 P 21,90 €<br />

OKA030619<br />

Ried Heiligenstein, Riesling 1. Lage 2019<br />

Suckling: 98 P<br />

31,50 €<br />

OKA030819<br />

Ried Gaisberg 1. Lage Zöbing, Riesling 2019<br />

Suckling: 97 P<br />

31,50 €<br />

OKA031119 Ried Grub, Gr. Velt. 1. Lage 2019 Suckling: 97 P 31,50 €<br />

OKA030419 Ried Lamm, Gr.r Velt. 1. Lage 2019 Suckling: 98 P 31,50 €<br />

OKA039919P „1. Lagen-Paket 2019“ (5 Fl.) statt 147,90 € nur 139,00 €<br />

SPANIEN | Palacios – Priorat & Bierzo<br />

SBI010118 „Pétalos de Bierzo“, tinto 2018 14,95 €<br />

SPR010319 Camins del Priorat, tinto 2019 Parker: 91 P 16,95 €<br />

SPR010217 Les Terrasses Velles Vinyes, Priorat tinto 2017 29,50 €<br />

SPR010418 Gratallops Vi de Vila, Priorat 2018 Peñin: 95 P 29,00 €<br />

SBI010218 „Villa de Corullón“, Bierzo 2018 Parker: 96 P 37,00 €<br />

SPR010518 Finca Dofí, Priorat tinto 2018 Peñin: 96 P 69,00 €<br />

SPANIEN | Bodega Lanzaga-Telmo Rodríguez – Rioja<br />

SRI020219 LZ, Rioja tinto 2019 (Bio) 8,90 €<br />

SRI020817 Corriente, Rioja tinto 2017 9,95 €<br />

SRI020115 Lanzaga, Rioja tinto 2015 (Bio) Suckling: 95 P 19,90 €<br />

SRI020417<br />

SRI020617<br />

SRI020517<br />

SRI020717<br />

El Velado, Rioja tinto 2017 (Bio)<br />

max. 1 Fl./Kunde<br />

Tabuerniga, Rioja tinto 2017 (Bio)<br />

max. 1 Fl./Kunde<br />

La Estrada, Rioja tinto 2017 (Bio)<br />

max. 1 Fl./Kunde<br />

Las Beatas, Rioja tinto 2017 (Bio)<br />

max. 1 Fl./Kunde<br />

Suckling: 96 P<br />

Parker: 97+ P<br />

Suckling: 96 P<br />

Parker: 98+ P<br />

59,00 €<br />

59,00 €<br />

66,00 €<br />

165,00 €<br />

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Telefon<br />

Freihaus ab 95,00 € oder 12 Flaschen (Wein, Spirituosen,Olivenöl). Unterhalb der<br />

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Versandkosten ins Ausland auf Anfrage oder einzusehen unter www.pinard.de<br />

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Widerrufsrecht: Sie haben das Recht, binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Die Widerrufsfrist beträgt 14 Tage ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht der<br />

Beförderer ist, die letzte Ware einer einheitlichen Bestellung in Besitz genommen haben bzw. hat. Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns (Pinard de Picard GmbH & Co.KG, Alfred-Nobel-Allee 28, 66793 Saarwellingen,<br />

Tel.: 06838/97950-0, Fax:-30, E-Mail: info@pinard.de) mittels einer eindeutigen Erklärung (z.B. ein mit der Post versandter Brief, Telefax oder E-Mail) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen, informieren.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden. Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen können Sie unter<br />

https://www.pinard-de-picard.de/geschaeftsbedingungen.html einsehen. Unsere Datenschutzerklärung finden Sie unter https://www.pinard-de-picard.de/kontakt/datenschutz.html. Gerne können Sie unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

sowie die Datenschutzerklärung auch in schriftlicher Form bei uns anfordern. Allgemeine Informationen über den Umfang der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten und über Ihre Datenschutzrechte<br />

finden Sie unter https://www.pinard-de-picard.de/kontakt/190111_Informationspflicht_Datenerhebung_V1.10.pdf

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