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Friedenswege 2010 - Dolomitenfreunde

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Folge II/<strong>2010</strong><br />

DER DOLOMITENFREUND<br />

MITTEILUNGEN<br />

für unsere<br />

Vier Nationen (I, Rus, GB, E) – ein Ziel<br />

MITGLIEDER und FREUNDE<br />

INHALTSVERZEICHNIS Seite<br />

Die Aktion "<strong>Friedenswege</strong> <strong>2010</strong>" mit Beiträgen von Mitarbeitern ....................................................... 2<br />

Auszug aus dem Tagebuch-Bericht von A. Cabas ............................................................................... 13<br />

Aus dem Verein: Gratulationen, Spendeneingänge, Mitgliedsbeiträge. .............................................. 14<br />

Col di Lana - Berg der Freundschaft .................................................................................................... 17<br />

Von unserem Museum mit Bericht über die Sonderausstellung .......................................................... 18<br />

Monte San Gabriele und Umgebung (Schluss) .................................................................................... 27<br />

Oberst Georg Bilgeri ............................................................................................................................ 28<br />

Die Bücherecke ................................................................................................................................... 30<br />

Aus dem Kriegstagebuch des Josef Mörwald (10) .............................................................................. 33<br />

Nachruf für Dr. Magnago ..................................................................................................................... 35<br />

INDICE 2/<strong>2010</strong> pagina<br />

Pal piccolo - è sempre un piacere........................................................................................................... 8<br />

Dal nostro Museo; la mostra speciale .................................................................................................. 23<br />

Avviso ai nostri soci e collaboratori .................................................................................................... 25<br />

San Gabriele e dintorni (fine) ............................................................................................................... 26


DF II/<strong>2010</strong> -2-<br />

Die Aktion "<strong>Friedenswege</strong> <strong>2010</strong>"<br />

In diesem Jahr fand die Übersiedlung des Vereinsbüros von Wien nach Kötschach-Mauthen bereits Mitte<br />

April statt. Wie es dann weiterging, finden Sie im Beitrag „Von unserem Museum“. Nachdem der<br />

Bundesminister für Landesverteidigung unser Ansuchen um Unterstützung dankenswerter Weise auch heuer<br />

genehmigt hat, erhielten wir ein Fahrzeug der Fernmeldetruppenschule zum Transport der Exponate für die<br />

Sonderausstellung.<br />

Das Österreichische Bundesheer half uns in allen Belangen, wo uns die technischen und personellen<br />

Möglichkeiten fehlen, so wurde z.B. von Angehörigen des Pionierbataillons 1 die Zufahrtsstraße zum<br />

Basislager wieder saniert, der Cellonstollen samt Zugangsweg wurde vom Hochgebirgs-JgB 24 Lienz<br />

überprüft und wo nötig instandgesetzt, Pioniere des JgB 26 Spittal/Drau kamen zum jährlichen „MG-Nasen-<br />

Putzen“, und unsere Materialseilbahn wurde von unserem bewährten Bau-PiZug aus Bruckneudorf mit<br />

Unterstützung von Obstlt Linhard und seiner HS-Crew aus dem Winterschlaf geholt und für die Überprüfung<br />

durch die Behörde auf Vordermann gebracht. Seitens des Sachverständigen wurde sie als Musterseilbahn<br />

bezeichnet. Allen beteiligten Soldaten gilt unser aufrichtiger Dank für die wertvolle Hilfestellung!<br />

All diese Tätigkeiten fanden im Zeitraum zwischen Museums- bzw. Ausstellungseröffnung und der Ankunft<br />

unserer Freiwilligen statt. Da wir manchmal nicht an zwei Orten gleichzeitig sein konnten, möchten wir an<br />

dieser Stelle Christine Hörmann sowie Herrn und Frau Stangl danken, dass sie uns tageweise im Museum<br />

vertreten haben.<br />

Am 8. Juli ging dann das Basislager in Betrieb, das bedeutet im Klartext zunächst lüften, heizen, putzen .....<br />

Ein Teil des Büros wurde wieder in Kisten verpackt und ebenfalls auf die Hausalm übersiedelt. Jede Menge<br />

Getränkekisten, Mineralwasser- und Milchpackungen, die wir schon früher eingekauft und im Ort<br />

zwischengelagert hatten, mussten nun im Magazin verstaut werden. Unser „Starter-Team“ - Joe, Christine,<br />

Friedo und Bernhard - hatte alle Hände voll zu tun. Joe versuchte den Überblick zu behalten und gleichzeitig<br />

die Funkgeräte, Handy- und Batterieladestationen zu installieren, Christine fuhr zum Einkauf der<br />

Lebensmittelvorräte ins Tal, Friedo kümmerte sich um unsere Wasserleitung und den Waschraum, und<br />

Bernhard - heuer zum ersten Mal bei uns - verschaffte sich einen ersten Eindruck von den Werkzeugmagazinen<br />

und ließ sich von Karin als Seilbahnmaschinist einschulen.<br />

Pünktlich zum Aktionsbeginn kamen dann noch 2 Rekruten, die uns für alle anfallenden Hilfsarbeiten im<br />

Basislager zur Verfügung stehen sollten und - zu unserer großen Überraschung ... ein Feldkoch. Von unserem<br />

Chefkoch Gerhard, der sich wieder für 2 Wochen zur Verfügung gestellt und uns richtiggehend verwöhnt<br />

hatte, konnte er so manche Küchen-Geheimnisse erfahren.<br />

Für die 2. Augustwoche hatte sich unser Vereins-Rechnungsprüfer Werner als Hobbykoch angemeldet, und<br />

unser Vorstandsmitglied Erik als Küchenjungen verpflichtet. Das Team zauberte in der ungewohnten<br />

Umgebung so manche Köstlichkeit und Erik erhielt am Ende der Woche ein Zertifikat für 20 kg Zwiebel<br />

schneiden.<br />

Werner beim Erstellen des<br />

Menüplans<br />

Die beiden kümmerten sich<br />

auch selbst um den Einkauf<br />

anhand Werners (überdimensionaler) Einkaufsliste.<br />

Und das Ergebnis ließen sich alle Mitarbeiter schmecken!


-3- DF II/<strong>2010</strong><br />

Wir danken allen Chef- und Hobbyköchen und -köchinnen, die für das leibliche Wohl unserer Mitarbeiter so<br />

hervorragend gesorgt haben, herzlichst und hoffen, dass sie uns im nächsten Jahr kulinarisch wieder so<br />

verwöhnen werden.<br />

Besonders wichtig für unsere Freiwilligen am Berg ist<br />

natürlich das problemlose Funktionieren unserer<br />

Materialseilbahn, die ja nicht nur die Verpflegung und<br />

Trinkwasser, sondern auch das ganze Gepäck und<br />

Material transportieren muss. Für ein Gesamtgewicht<br />

von 11.817 kg wurden in den 6 Wochen 130 Fahrten<br />

benötigt. Allen unseren Seilbahnmaschinisten ein<br />

herzliches Dankeschön für ihre anstrengende und<br />

verantwortungsvolle Arbeit!<br />

Bernhard kümmerte sich auch um<br />

unsere Maschinen, schrieb dafür ein<br />

eigenes Programm und fotografierte<br />

jede einzelne.<br />

Unsere Mitarbeiter im Basislager mussten noch andere<br />

Aufgaben bewältigen, wie z.B. die Einteilung der<br />

Schlafplätze am Wochenende in der Hausalm oder die<br />

Organisation der Fahrten zum Bahnhof von Kötschach-<br />

Mauthen, um Freiwillige vom Zug abzuholen oder<br />

hinzubringen.<br />

Und nachdem die Subventionen leider von Jahr zu Jahr<br />

spärlicher werden, ist eine sparsame Planung auf allen<br />

Gebieten sehr wichtig.<br />

Gerd bei der komplizierten logistischen Planung<br />

Rosmarie half nicht nur beim Einkauf und in der<br />

Küche, sondern saß stundenlang vor ihrem<br />

Notebook und tippte anhand von Listen des<br />

Schwarzen Kreuzes 1856 Namen von Gefallenen<br />

ein, die hier am Plöcken in den Soldatenfriedhöfen<br />

ihre letzte Ruhe gefunden hatten.<br />

Bernhard erstellte dazu eine Datenbank und nun<br />

können wir Besuchern, die sich nach ihren<br />

gefallenen Angehörigen erkundigen, problemlos<br />

Auskunft geben.


DF II/<strong>2010</strong> -4-<br />

Neben den jährlich notwendigen Erhaltungsarbeiten auf der Hausalm gab es heuer auch schwierigere<br />

Aufgaben.<br />

Ernst, der für jedes Problem eine Lösung<br />

fand, beim Stopfen der undichten Stellen im<br />

Dach der Hausalm<br />

und bei der Reparatur einer gebrochenen<br />

Kupplung unserer Wasserleitung.<br />

Peter und Gerd überprüften den Zustand der Maschinengewehr-<br />

Nase, und reparierten oder befestigten lose Hinweisschilder neu.<br />

Freitag-Abend im<br />

Basislager:<br />

Unterhaltung auf<br />

italienisch,<br />

englisch, deutsch,<br />

spanisch und<br />

ungarisch.<br />

Die Berichte über die am Kleinen Pal durchgeführten Arbeiten<br />

überlasse ich gerne den jeweiligen Bauleitern oder Mitarbeitern.<br />

Heuer arbeiteten 80 Freiwillige aus 12 Nationen (A, CH, CZ, D, E,<br />

F, GB, H, I, LV, PL, Rus), darunter viele, die seit Jahren immer<br />

wiederkommen, aber dank der guten Zusammenarbeit mit dem SCI<br />

(Service Civil International) bzw. über‟s Internet melden sich auch<br />

jedes Jahr neue engagierte Mitarbeiter für die Arbeit an den<br />

“<strong>Friedenswege</strong>n”. Und so ist auch die heurige Aktion erfolgreich<br />

und vor allem unfallfrei verlaufen. Allen fleißigen Mitarbeitern ein<br />

herzliches Dankeschön!<br />

Ich möchte aber ebenso all jenen aufrichtig danken, die uns die<br />

Durchführung der Aktion "<strong>Friedenswege</strong>" auch heuer wieder<br />

ermöglicht haben, und sie ersuchen unsere Initiativen auch im<br />

nächsten Jahr zu unterstützen.<br />

Gabriele Schaumann


-5- DF II/<strong>2010</strong><br />

Campbericht „<strong>Friedenswege</strong> <strong>2010</strong>“<br />

18. Juli - 31. Juli<br />

von Barbara Huppmann 1<br />

Die Arbeit am Kleinen Pal ist seit über zwei Wochen beendet. Die Campteilnehmer sind alle nach Hause<br />

zurück gekehrt. Nach Russland, Polen und in die Tschechische Republik. Und ich sitze in Wien über den<br />

400 Fotos, die ich nicht umhin konnte während der Arbeit zu schießen und muss mir eingestehen, dass ich das<br />

Workcamp richtiggehend vermisse.<br />

Ich vermisse es, all die tollen Leute um mich zu haben, die in vier verschiedenen Sprachen ununterbrochen<br />

durcheinander redeten und trotzdem jeden Tag gemeinsam an einem neuen Projekt arbeiteten. Sei es das<br />

Instandsetzen einer alten Steinmauer, die nach fast hundert Jahren wieder in ihren ursprünglichen Zustand<br />

zurück versetzt wurde, das Anlegen eines neuen Weges für die Touristen, das Errichten von Bänken oder<br />

Schuppen, das Bergen von lang vergessenen Erinnerungsstücken… Ich vermisse das viele Lachen, die<br />

Workshops und die heißen Diskussionen, die ich mir mit den anderen Campteilnehmern lieferte. Das<br />

gemeinsame Schweigen angesichts von Dingen, die kaum mehr in Worte zu fassen sind. Ich vermisse die<br />

ausgedehnten und oft schweißtreibenden Wanderungen durch die Karnischen Alpen. Und ich vermisse das<br />

überwältigende Gefühl, mit einer dampfenden Tasse Kaffee in der Hand den neuen Morgen zu begrüßen, und<br />

dabei auf das atemberaubendste Panorama zu blicken, das ich mir vorstellen kann.<br />

Schon als wir im Basislager angekommen sind war klar, dass uns zwei außergewöhnliche Wochen bevor<br />

standen. Die <strong>Dolomitenfreunde</strong> sind für viele Volontäre schon zu einer Art zweiten Familie geworden.<br />

Manche haben dort in früheren Jahren ihre jetzigen Ehepartner getroffen und kommen mit ihren Kindern in<br />

regelmäßigen Abständen auf Besuch, um für einige Tage auszuhelfen und mit anzupacken. Ich bin als<br />

Campleiterin des SCI mit einer Gruppe von fünf Mädchen dazu gestoßen. Barrieren gab es keine- es war klar,<br />

dass unsere Aufgabe darin bestand eben jene einzureißen.<br />

Nachdem wir den mühsamen Anstieg über den Landsturmweg hinter uns gebracht hatten (600 Höhenmeter in<br />

ca. 1 Stunde!), bezogen wir Quartier in den zwei kleinen Hütten, die unser neues Zuhause werden sollten. Wie<br />

wohl wir uns dort bald fühlen sollten, wussten wir damals noch nicht. Wir hatten keine Ahnung, dass das<br />

Zusammensitzen im Kerzenlicht uns bald so lieb sein würde, dass niemand es mehr gegen Elektrizität<br />

eingetauscht hätte. Wir wussten auch nicht, wie viel Spaß es macht, sich die Haare in einem Kübel eiskalten<br />

Wassers zu waschen und dabei kopfüber dem Sonnenuntergang zuzusehen. Wir kannten noch nicht die<br />

Vorzüge einer gemeinsamen Schlafkoje auf dem Dachboden, die von der darunter liegenden Küche mit<br />

geheizt wird, und so manch einer vermisste später das malerische Ambiente unseres urigen Plumpsklos.<br />

Wenn ich zurück denke<br />

weiß ich nur noch, dass<br />

die erste Woche wie im<br />

Flug verging. Nachdem<br />

Martin, unser Bauleiter,<br />

uns herum geführt hatte,<br />

machten wir uns in Kleingruppen<br />

an die Erfüllung<br />

verschiedenster Aufgaben.<br />

Es gab so viel zu tun, dass<br />

jeder etwas finden konnte,<br />

das ihn forderte aber nicht<br />

überanstrengte. Der eine<br />

schleppte lieber Steine<br />

oder legte Wege frei,<br />

während andere die gelben<br />

Schilder auf ihre Vollständigkeit<br />

hin überprüften,<br />

Ausgrabungen vornahmen<br />

oder Feuerholz hackten.<br />

Ein Dritter wieder entdeckte seine Leidenschaft fürs Drahtkorbflechten. Während die Instandsetzung der alten<br />

Denkmäler und die Errichtung eines Freilichtmuseums 1915-1918 im Vordergrund unserer Arbeit standen,<br />

spielte das Zusammenleben und Arbeiten an den ehemaligen Kriegsschauplätzen eine nicht weniger wichtige<br />

Rolle. Die Touristen, die die „Via della Pace“, die <strong>Friedenswege</strong>, entlang kamen, blieben nicht selten stehen,<br />

um sich mit uns über unsere Arbeit zu unterhalten. Sie sahen die Freude, mit denen wir an die Arbeit gingen,<br />

1 Barbara Huppmann war Campleiterin beim 1. Turnus der Freiwilligen des SCI (Service Civil International)


DF II/<strong>2010</strong> -6-<br />

ohne je die Ernsthaftigkeit des Themas aus den Augen zu verlieren. „Wege, die einst Fronten trennten, sollen<br />

uns heute verbinden.“ Was sie sahen, war die österreichisch-italienische Grenze, die sich im Zickzack quer<br />

durch das ganze Lager zog. Was sie nicht sahen, aber vielleicht erahnten, war, dass wir abends alle<br />

gemeinsam um den Tisch saßen und uns gegenseitig einige Brocken der jeweils anderen Sprache beibrachten,<br />

dabei alle Nationalhymnen nacheinander durchsangen, die heimischen Tänze ausprobierten und uns von den<br />

Italienern mit Unmengen von selbstgemachter Salami, hauseigenem Parmigiano und echten Cantuccini füttern<br />

ließen.<br />

Am Wochenende stiegen wir ins Basislager ab, um in den Genuss von warmen Duschen zu kommen und uns<br />

mit unseren Kollegen auf der Hausalm auszutauschen. Diese hatten uns die ganze Woche über mit warmen<br />

Essen versorgt, das sie uns per Materialseilbahn auf den Kleinen Pal hochschickten. Sie verdienen unser<br />

besonderes Dankeschön!<br />

Nach einem Besuch im Schwimmbad<br />

und einem gemeinsamen<br />

Essen in Italien (nur 15 Minuten<br />

entfernt!) hieß es von einigen<br />

unserer Kollegen bereits Abschied<br />

nehmen. Die Volontäre des SCI<br />

sollten noch eine Woche bleiben,<br />

während das übrige Team sich neu<br />

zusammen setzen würde. Es fiel<br />

uns nicht leicht. Aus Fremden<br />

waren Freunde geworden. So ist<br />

es jedes Mal und jedes Mal bin ich<br />

neu überrumpelt davon, wie eng<br />

man sich in nur einer Woche<br />

gegenseitig ans Herz wachsen<br />

kann.<br />

Die zweite Woche verging nicht<br />

viel langsamer als die erste. Nur,<br />

dass sich allmählich doch ein<br />

anderer Ton in die Arbeit einschlich.<br />

Das Thema Krieg wurde greifbarer. Am Wochenende hatten wir das Museum 1915-1918 in<br />

Kötschach-Mauthen besucht. Die Bilder und Erlebnisberichte verschafften uns noch direkteren Zugang zu der<br />

Zeitgeschichte, mit der wir uns Tag für Tag befassten. Die Mauern waren nicht länger kunstfertige<br />

Konstruktionen aus Stein, sondern Stellungen, hinter denen Menschen einmal gekämpft haben und gestorben<br />

sind.<br />

Viele der Volontäre verbrachten nun etwas mehr Zeit mit sich selbst und ihren Gedanken. Sie suchten die<br />

Diskussion und stellten von sich aus kritische Fragen, die wir in den abendlichen Workshops bearbeiteten. Ist<br />

Aggression ein Teil von mir? Ist sie das gleiche wie Gewalt? Wie trage ich in meinem Leben dazu bei<br />

Konflikt zu schüren…? Wir besprachen Zitate berühmter Personen zum Thema Krieg, beschrieben Plakate<br />

über Plakate in stummen Diskussionen, spielten Konfliktsituationen in Form von Theaterstücken nach,<br />

befassten uns mit Psychologischen Theorien zur Kommunikation, wie dem Rosenberg-Modell, und<br />

versuchten uns mit allen möglichen Übungen und Anregungen in die Gruppendynamik zu vertiefen. Dennoch<br />

blieb der Hunger nach immer mehr Input und Auseinandersetzung mit dem Thema unstillbar. Ich war<br />

fasziniert, wie wissbegierig die Volontäre waren und wie wir vom Hundertsten ins Tausendste kamen, sobald<br />

die Diskussion ihren Gang nahm. Hätten wir noch zwei Wochen Aufenthalt dran gehängt, dann wäre uns das<br />

Material für abendliche Gespräche trotzdem nicht ausgegangen.<br />

Aber die Kräfte neigten sich allmählich dem Ende zu. So schön es auch war, jeder spürte für sich, dass die<br />

zwei Wochen körperlicher Arbeit sich bemerkbar zu machen begannen und sehnte sich im Stillen wieder nach<br />

regelmäßigen, warmen Duschen, weichen Federbetten und nach ein paar geruhsamen Tagen des Nichtstuns.<br />

Der Abschied kam dann doch überraschend schnell, wenn auch nicht anders erwartet. Unter vielen Tränen und<br />

noch mehr Lachen versprach man in Kontakt zu bleiben und sich gegenseitig zu besuchen. Es war ein<br />

würdiger Abschluss für ein Camp, das die internationale Verständigung und die Überwindung von Grenzen<br />

zum Ziel hatte. Die Volontäre konnten zu Recht stolz auf sich sein. Ich selbst reiste nach Hause mit einem<br />

Lächeln auf den Lippen, einem wohligen Gefühl im Bauch und mit dem Versprechen, dass ich einige der<br />

Volontäre im nächsten Jahr auf dem Kleinen Pal wiedersehen würde.


WI(E)DER VERGESSEN<br />

-7- DF II/<strong>2010</strong><br />

Mühsam quält sich mein etwas in die Jahre gekommenes Auto die letzten Biegungen der Passstraße hinauf,<br />

um dann alsbald am Plöckenhaus in Richtung Hausalm abzubiegen. Als dann auch die letzte Schranke<br />

überwunden ist, die noch von der Hausalm trennt, heißt es nach einem Jahr, das wie im Fluge vergangen zu<br />

sein scheint, endlich Wiedersehen zu feiern.<br />

Nach einer herzlichen Begrüßung und einer kurzen Phase der Akklimatisation (weniger wegen der Höhe<br />

sondern eher hauptsächlich aufgrund der unterschiedlichen Dialekte und Sprachen) auf der Hausalm werden<br />

bereits die Aktivitäten zur Inbetriebnahme des Höhenlagers abgestimmt. Danach trennt mich nur noch der<br />

Landsturmweg vom Höhenlager. Voller Ungeduld nehme ich diesen raschen Schrittes in Angriff und nach<br />

scheinbar nicht enden wollenden Kehren frage ich mich, ob da nicht seit dem letzten Jahr einige<br />

hinzugekommen sind. Doch auch die letzte Serpentine ist irgendwann bezwungen und endlich sehe ich das<br />

Bergpanorama aus meiner Erinnerung wieder. Ja selbst die Wetterschafe auf der Schulter des Cellon sind<br />

wieder da.<br />

Trotz der starken Bilder, die sich in der Erinnerung gehalten haben, wird mir bei einem Rundgang über den<br />

Kleinen Pal schnell klar, wie viele Erinnerugen innerhalb des kurzen Zeitraums von einem Jahr verblasst sind.<br />

Hier die versteckte Kaverne, deren Felswände mit Pflanzen ausgekleidet sind, dort der linke Flügel, der mit<br />

dem Trümmerfeld und den grün bewachsenen<br />

Einschnitten Assoziationen an Machu Picchu weckt,<br />

und natürlich die ganz besondere Verschworenheit<br />

unter den Leuten auf dem Berg.<br />

Diese stetig wieder an Farbe gewinnenden Erinnerungen<br />

und die neu hinzukommenden Bilder machen<br />

die Arbeit in diesem historischen Umfeld so<br />

besonders. Und mit jedem Besucher, der sich für die<br />

Hintergründe interessiert, wächst die Bedeutung des<br />

Erhaltens und Erweiterns dieses historischen Schauplatzes:<br />

die Arbeit ist eine Arbeit wider das<br />

Vergessen.<br />

Martin Horn 2<br />

2 Martin Horn war Bauleiter in den ersten beiden Aktionswochen


DF II/<strong>2010</strong> -8-<br />

Pal piccolo - è sempre un piacere<br />

di Alex Cabas<br />

Il Carso mi accoglie e mi avvolge con il proprio profumo aspro di timo e di mille essenze, sto camminando<br />

lungo la storia, a sinistra ed a destra del sentiero trincee, camminamenti, caverne feriscono la terra, terra<br />

sconvolta come il nostro Pal piccolo da eventi catastrofici che hanno privato del prezioso bene della vita<br />

milioni di giovani e seminato lutti in ogni contrada. I luoghi sono splendidi pur se pregni di tristi ricordi, la<br />

mente vaga e mi trovo a pensare ai 15 giorni splendidi trascorsi sul Pal piccolo in compagnia di gente<br />

eccezionale, ma procediamo per gradi:<br />

Venerdì 30/7 <strong>2010</strong><br />

Ho dormito poco, tanta era l‟eccitazione tant‟è che alle 3 e mezza sono già in viaggio, la strada scorre rapida<br />

ed ecco, nella nebbia, il Campo Base. Sono le 5.45 e tutti dormono ancora, sono padrone assoluto di tutto ciò<br />

che vedo, nella nebbia a pochi passi da me un capriolo sta brucando l‟erba timidamente, cerco di non far<br />

rumore ed alla fine la figura appena abbozzata scompare nella nebbia. Arriva Edy, a poco a poco il Campo<br />

base si anima, compaiono i cuochi poi il teleferista, carichiamo i nostri averi sul carrello poi Edy ed io ci<br />

avvìamo, sotto la pioggia, lungo il sentiero: Non finirò mai di ringraziare Edy per la pazienza dimostrata nel<br />

sopportare il mio lento incedere!<br />

Appare, in lontananza, la Buehne, Martin sta tirando su le nostre cose, dentro il container le lingue si<br />

sovrappongono dando l‟idea di una spinta internazionalità, ben presto, però, tutti se ne vanno lasciandoci soli<br />

… davanti ad un bel piatto di pastasciutta fumante! Durante il pomeriggio, è arrivato anche Daniele che però<br />

ci lascerà domenica sera. Il tempo si mantiene costantemente al brutto e la sera si alza un vento che definire<br />

impetuoso mi sembra riduttivo, ma il sonno ha la meglio su di noi e il sacco a pelo ci accoglie in un caldo<br />

abbraccio.<br />

Sabato 31/7<br />

Dopo una nottata di ottimo riposo, rinfrancati, saliamo a vedere i lavori, arriva Claudio, accolto da un<br />

profumino di … pastasciutta e patate al forno, dopo il pranzo la teleferica porta fino a noi i pacchi- viveri di<br />

Alessandro-Kellermeister e Francesca-Palkoga, dalla mole arguisco che, almeno per questa settimana non<br />

moriremo di fame. Nel pomeriggio arriva anche Klaus, la vecchia compagnia si va riformando, a sera<br />

chiacchiere condiscono l‟ennesima pastasciutta, poi Morfeo ci chiama ad uno ad uno e il rifugio si vuota<br />

mentre inizia il concerto per segheria ed orchestra.<br />

Domenica 1/8<br />

Dopo una notte stellata di quelle che solo quassù si possono ammirare, inizia una giornata caratterizzata da<br />

tempo splendido e calma di vento. Klaus, che ha portato su foto inedite si dà da fare per abbellire le pareti del<br />

container, mentre Edy e Claudio con i potenti mezzi che hanno portato con sé, riparano finestre, spaccano<br />

pietre e fanno tutti quei lavori di manutenzione che di solito si rimanderebbero all‟anno prossimo. Arrivano i<br />

“salvatori della Patria” Francesca ed Alessandro che si danno subito da fare, nel frattempo la comitiva si è<br />

allargata: è arrivato Bruno da Latina, una persona solare con tanta voglia di fare e dall‟entusiasmo<br />

comunicativo, poi delle voci annunciano l‟arrivo di Stefano e Tania. A pranzo risi con le verze e tris di<br />

bruschette vanno a stuzzicare i nostri villi intestinali.<br />

Il pomeriggio è dedicato a piantare, con<br />

opportuna cerimonia, un cartello indicatore onde<br />

indicare ai nuovi venuti la “Via dolens” ossìa la<br />

via che conduce alla “Nutellafabrik”, poi tutti a<br />

far qualcosa, Daniele ridipinge la Villa<br />

Tropfstein (ne aveva bisogno). Io mostro a<br />

Bruno e Stefano i muri da riparare, poi con<br />

nostro disappunto Daniele ci lascia brontolando,<br />

deve rientrare, suo malgrado al lavoro. Ma la<br />

giornata vola, il sole sta calando, lontano,<br />

sull‟Alpe di Mauthen si accendono le prime luci,<br />

i campanacci delle mucche si fanno sentire,<br />

sempre più fiochi, anche i belati delle greggi a<br />

spasso sul Cellon si fanno sempre più radi, le<br />

prime stelle iniziano a forare la volta celeste in<br />

un gioco eterno: è la magìa del Pal che si perpetra giorno dopo giorno sempre uguale ma ogni volta fonte di<br />

stupore per noi piccoli granelli di sabbia. Ma un certo profumino ci richiama alla realtà: Stasera lasagne di<br />

polenta, zucchine e carote e macedonia di frutta a volontà metteranno a tacere i nostri stomaci brontoloni, la<br />

serata vola via tranquilla e serena il resto è solo … un assolo di tromboni.


-9- DF II/<strong>2010</strong><br />

Lunedì 2/8<br />

Il vento da sud non ha dato tregua per tutta la notte, la mattina si presenta bella ma ventosa, lungo il sentiero<br />

sale una colonna di collaboratori guidati dal cuoco Wolfgang, sembrano esili, soprattutto le donne ma durante<br />

le 2 settimane si riveleranno una autentica macchina da lavoro. Wolfgang presenta a Francesca un omaggio<br />

floreale poi scende, sapremo 3 ore più tardi che ha compiuto uno scivolone di 30 metri rimanendo illeso, con<br />

numerose botte, ma illeso. A pranzo: Fusilli, pomodorini e rucola, torta salata alla peruviana, cappucci e<br />

carote.<br />

Nel pomeriggio la teleferica ci butta sulla piattaforma una stufa: con Stefano e<br />

Tania e spalleggiati da William la portiamo fina alla Villa Tropfstein. Il gruppo<br />

ora comprende Lorenzo, speleologo romano, Clara, ragazza di Madrid, William<br />

insegnante di storia a Londra, Anna che proviene da Mosca, Katherina<br />

simpatica ragazza ceca e Mike ragazzo lettone trapiantato a Vienna, tipo<br />

abbastanza chiuso ma avremo tempo per trovare la chiave di lettura del suo<br />

carattere, avrò, inoltre, tempo di stupirmi per gli enormi lavori portati a termine<br />

da questo micidiale sestetto!!! Il pomeriggio è dedicato a mostrare ai nuovi<br />

venuti i lavori e, soprattutto a metterli a proprio agio.<br />

Poi il rito della cena ci vede riuniti attorno alla tavola a consumare: Scaloppine<br />

al vino bianco, piselli e zucchine gialle e torta di mele mentre il cielo, fuori, si<br />

sta rapidamente coprendo, minacciosi nuvoloni avanzano promettendo pioggia<br />

a catinelle, ma questo è un discorso che non ci tocca nemmeno, il sacco a pelo è<br />

all‟asciutto e la solita corale notturna va a coprire i rumori di tuoni e vento.<br />

Martedì 3/8<br />

Giornata che inizia con pioggia battente, pioggia che ci accompagna fino a mezzogiorno: Un profumino ci<br />

annuncia: Crema di verdure, farinata di ceci ed una gigantesca macedonia di frutta, ma tutto ciò non placa<br />

Giove pluvio che fa continuare la pioggia anche al pomeriggio. La sera dopo una Dadolata di pollo al Curry,<br />

peperoni al forno e biscotti al cocco, con Stefano, Claudio e l‟inseparabile Edy intoniamo una nostalgica<br />

canzone di montagna, note profondamente sentite da 4 amici sinceri, sinceramente innamorati della montagna<br />

e della compagnia, poi l‟atmosfera degenera ed il solito ammiraglio si esibisce in un improbabile assolo per<br />

pianoforte piatti e bicchieri, quindi, alla spicciolata, ognuno raggiunge la propria postazione da sonno dando<br />

inizio a ben altre sonorità!”<br />

Mercoledì 4/8<br />

È stata una notte caratterizzata da forte vento accompagnata da raffiche violente di pioggia. Dopo colazione<br />

porto su i nuovi con Stefano e Tania a ricostruire i muri abbattuti dal generale inverno. I Leoni d‟Hermada,<br />

intanto, dopo aver messo in sicurezza il palco della stazione d‟arrivo della teleferica avvitando i controdadi<br />

sotto la piattaforma e assicurando la balaustra della piattaforma stessa, armati di colore e pennello, danno un<br />

saggio di arte pittorica … impregnando il gabinetto!<br />

Klaus, sotto la quota di mezzo, sta rimettendo<br />

a posto tutte le postazioni, ma il pranzo<br />

incombe e Zuppa di legumi, formaggi e salumi,<br />

pomodoro e cetrioli nonché macedonia di<br />

frutta vanno a calmare i nostri famelici istinti.<br />

Nel pomeriggio riceviamo la visita del<br />

proprietario Gressel con alcuni ospiti ma la<br />

visita dura poco e alla fine tutti raggiungono i<br />

rispettivi posti operativi: I muri del Trummerfeld sono finiti,<br />

lo scalino in legno sotto la scala dei Leoni, che aveva ceduto<br />

è stato sostituito, ora tutti, senza che nessuno glielo avesse<br />

detto puliscono i camminamenti, poi, mentre il sole inizia a<br />

nascondersi dietro alle cime e le ombre iniziano ad insinuarsi<br />

lungo gli anfratti della montagna le nostre narici ricevono un<br />

dolce messaggio: Orecchiette broccoli ed acciughe, fesa di<br />

tacchino alla senape, insalata e torta di mandorle sono già pronte sulla tavola per palati raffinati ed esigenti,<br />

poi tutto diviene vago e il sonno ci porta a considerare che tutto sommato dormire non è tanto disdicevole.


DF II/<strong>2010</strong> -10-<br />

Giovedì 5/8<br />

Nebbia che sfila lungo i pendii e pioggia a tratti, ciononostante Claudio, Edy e Mozy decidono di scendere: è<br />

sempre un dispiacere veder partire degli amici con cui si sono condivisi gioie, piaceri. Ma anche questi<br />

momenti purtroppo vengono! La pioggia diminuisce d‟intensità e tentiamo alcuni lavori in trincea ma un<br />

improvviso rinforzo di pioggia ci fa desistere. Dopo un pranzetto a base di minestra d‟orzo e fagioli, zucchine,<br />

crostini al formaggio e macedonia di frutta data l‟assoluta impossibilità di operare. Stefano e Tania si offrono<br />

di portare i nuovi venuti alla scoperta del territorio, cosa che ritengo basilare per gente venuta da così lontano,<br />

per lo meno potranno raccontare in patria le bellezze di un territorio che riserva sorprese anche a chi, come<br />

me, ci lavora da 21 anni.<br />

Intanto Yuri, ingegnere ungherese, che è salito sotto una pioggia scrosciante, viene con me a montare la stufa<br />

di Villa Tropfstein, alla fine lo accompagno fino al bivio per il Dosso del Cammello e torno, coi miei pensieri,<br />

verso il meraviglioso tepore del rifugio.<br />

A sera, dopo un buon risotto alle verdure accompagnato da melanzane in frittata, insalata mista e dalla famosa<br />

torta ASTEFRA, l‟atmosfera si riscalda ed anche i nuovi venuti contagiati da questi 4 scalmanati si adeguano<br />

e partecipano alla festa, poi piano, piano la folla si dirada e il rumore di segherie riunite si fa sempre più<br />

intenso.<br />

Venerdì 6/8<br />

Piove fino all‟una, poi vento e freddo la fanno da padrona, faccio ritirare tutti gli attrezzi, puliamo il container,<br />

poi inizio il turno di teleferica: Il vagoncino viaggia portando con sé bagagli misti a sogni e ricordi, il telefono<br />

gracchia ma il mio sguardo si perde nell‟infinito di una natura che più bella non potrebbe essere! A pranzo:<br />

Bruschette al pomodoro, zucchine sott‟olio, tacchino arrosto e macedonia di frutta solleticano i nostri palati,<br />

poi inizia la parte che non vorremmo ci fosse mai: I saluti, scendono tutti meno Klaus che scenderà stasera per<br />

andare da Ottone e per tornare su circa alle 10 in compagnia di Martin e Tatiana.<br />

E‟ il pomeriggio, sono solo con i miei pensieri, anche se fuori pioviggina, scendo alla teleferica, il telefono ora<br />

è muto, posso rilassarmi, pensare, lo sguardo si posa sugli Epilobi che, in folta macchia si agitano, come<br />

danzando, sotto di me, penso alla mia fortuna di essere nato in un periodo nel quale lo stare sul palco mi da la<br />

possibilità di sognare e di riempirmi gli occhi della immensa bellezza che ho di fronte al contrario di quei<br />

giovani disgraziati che in questi luoghi venivano per esser macellati senza pietà in un crudele gioco tra potenti<br />

di cui non capivano il perché, gioco così ben rappresentato dal grande poeta Franz Grillparzer che così si<br />

esprimeva nei confronti della guerra e dei modi di pensare correlati: Der Weg der neueren Bildung geht von<br />

Humanitaet durch Nationalitaet zur Bestialitaet. La strada dell„evoluzione moderna va dall„umanità/ attraverso<br />

la nazionalità/ alla bestialità!). La natura però ha preso, come sempre, dopo tanti anni, il sopravvento ed<br />

epilobi e rododendri hanno coperto con le proprie danze colorate le profonde ferite inferte dall‟uomo a questa<br />

terra. Sono assorto nei miei pensieri quando sento una voce amica: Sta arrivando Daniele, mangiamo assieme,<br />

poi facciamo il piano di azione per la settimana entrante ma la stanchezza è tanta e entrambi crolliamo (non<br />

sentiremo neanche arrivare Klaus, Martin e Tatiana.<br />

Sabato 7/8<br />

Il tempo ha virato al bello, per cui Klaus con Martin e Tatiana decidono di recarsi sul Freikofel, con Daniele<br />

andiamo a visionare i luoghi dei lavori di questa settimana, intanto il piazzale del Campo in quota si è riempito<br />

di turisti, ma ben presto se ne vanno lasciando il luogo immerso in una pace impareggiabile. Daniele finisce il<br />

tetto della postazione mentre io do abbondanti mani di olio di lino, dopo averle raschiate, alle tabelle<br />

dell‟ottavo Feldjaeger ed alla croce di Jòzsi. Nel frattempo Klaus, Martin e Tatiana sono tornati, con Daniele<br />

alziamo il livello del tavolo all‟esterno ed avviciniamo le panche. Partono Tatiana e Martin, noi buttiamo su<br />

una pastasciutta (mi si scusi la mancanza di fantasìa!!!), poi il sonno vince la battaglia ed il ricorso al sacco a<br />

pelo diviene necessità impellente.<br />

Domenica 8/8<br />

La giornata inizia con tempo splendido ma grosse formazioni di nubi a pecorelle lasciano presagire un<br />

cambiamento nell‟arco delle 24 ore. Klaus prende la via del Pal grande, a mezzogiorno arriva Sandro, giusto<br />

poco prima che il cielo ci doni una delle sue famose sfuriate, alla fine un bellissimo arcobaleno solca il cielo<br />

davanti a noi partendo dalla Valle del Valentin per finire nella Valle dell‟Anger. Da sotto la Gabi mi avvisa<br />

che i ragazzi sono in marcia alla volta della vetta, attraverso il Dosso del Cammello, a sera la teleferica ci<br />

porta la cena che viene divorata in un baleno poi complice una stanchezza biblica raggiungiamo tutti il mondo<br />

dei sogni.<br />

Lunedì 9/8<br />

Siamo in pieno sole pur navigando su un autentico mare di nuvole, nubi sfilacciate lambiscono le balze<br />

dell‟ala destra per poi dissolversi nel nulla su questi campi dove si è consumato un crudele quanto inutile<br />

gioco di prestigio militare.


-11- DF II/<strong>2010</strong><br />

Tutti sono saliti di buonora e da su<br />

giungono suoni di pietre che vengono<br />

accatastate, di colpi di piccone,<br />

vecchi muri offesi dal fuoco<br />

avversario riprendono vita: il Trummerfeld<br />

riprende forma, il lavoro<br />

prosegue a ritmi parossistici.<br />

Stamattina un elicottero della protezione<br />

civile è atterrato sull‟ala destra<br />

per poi salire lungo il Cellon, là ha<br />

prelevato delle persone, poi è giunta<br />

la notizia che il sentiero dalla parte<br />

italiana è chiuso, così come il passo,<br />

per frana, fino a mercoledì.<br />

Oggi dovrebbe venir su mia figlia<br />

Cristina con degli amici, la sento per<br />

telefono: sono partiti a piedi dai<br />

Laghetti di Timau, ma a pranzo sono<br />

su da noi insieme al nostro amico<br />

Francesco Forestale con la madre, nel pomeriggio riceviamo anche la visita della Palkoga e del Kellermeister:<br />

La festa è completa, ma come tutte le belle cose dura poco: Dopo un paio d‟ore sono già tutti via. Klaus ha<br />

dipinto la nuova tabella “Nutellafabrik” è giocoforza indossare l‟alta uniforme e scendere ad inaugurare il<br />

tutto, poi il lavoro riprende frenetico più che mai, a sera arrivano Sonia e Jenny, poi, dopo cena ricorriamo al<br />

sacco a pelo senza l‟ausilio del conto delle pecore.<br />

Martedì 10/8<br />

Il mattino si presenta con una nebbia fittissima che lascia il posto ad un tempo splendido verso le 9.30. Su nel<br />

Trummerfeld rimuovendo le pietre è saltato fuori un muretto che doveva delimitare una baracca, Sandro sta<br />

ricostruendo la scala in pietra che collegava questa “scodella” con il “fuori”, ma la pioggia che ci aveva<br />

risparmiato fino ad ora comincia a cadere fitta costringendo anche parecchi turisti a cercare rifugio dentro da<br />

noi. Ma anche le cose negative hanno una fine ed alle 4 la pioggia cessa e i nostri validissimi collaboratori<br />

decidono che quanto cominciato al mattino va assolutamente terminato, per cui raggiunto il pianoro terminano<br />

le coperture e quant‟altro. Dopo cena cantiamo tutti assieme fino ad un‟ora tardissima (9.30).


DF II/<strong>2010</strong> -12-<br />

Mercoledì 11/8<br />

Sono le 5, sono già in piedi ad ammirare questo incredibile, mutabile cielo che ci regala scenari da sballo ad<br />

ogni piè sospinto, l‟alba tinge di rosso le nubi a pecorelle, le balze rocciose, mette in evidenza dirupi, forre,<br />

declivi, pian piano il “Refugio Peccatorum” riprende vita ma solo per poco: tutti non vedono l‟ora di andar a<br />

lavorare per cui il rifugio si svuota e la montagna riprende vita.<br />

I lavori hanno subito un‟accelerazione esponenziale e, devo dirlo ad onor del vero, non ho mai visto in tanti<br />

anni una squadra lavorare con questi ritmi. Dal sentiero arriva una nostra vecchia conoscenza, Lùkacs è<br />

venuto per trascorrere un paio di giorni con noi in compagnia del nipote.<br />

Ora la compagnia è completa, a sera dopo cena intoniamo alcune canzoni ma la stanchezza è tanta e la voglia<br />

di coricarsi anche per cui …<br />

Giovedì 12/8<br />

Giornata nuvolosa ed assoluta assenza di vento, le previsioni danno temporale, i lavori vanno avanti a ritmo<br />

serrato, la prima linea del Trummerfeld sta assumendo le sembianze, a noi note, viste e riviste nelle foto del<br />

1916. La Palkoga e il Kellermeister sono di nuovo tra noi, nel pomeriggio ripetiamo l‟esperienza della<br />

settimana scorsa: Tutti a conoscere il territorio, poi faccio preparare quanto non indispensabile e lo faccio<br />

arrivare a valle. Stasera è Nudelfest per cui l‟ottimo Sandro si da da fare e oltre ad un pesto alla genovese di<br />

produzione propria prepara sul momento una salsa utilizzando tutto quanto gli capita a mano col risultato che<br />

presenta a tavola un piatto a due colori di gusto superottimo. Dopo cena, con Lukacs intono la canzone russa<br />

Stenka Razin, ma anche qua sonno e stanchezza ci obbligano al ricorso in maniera forte e decisa al sacco a<br />

pelo!<br />

Venerdì 13/8<br />

Stanotte il cielo ha dato il massimo in fatto di lampi, tuoni e pioggia mista a grandine, alle 8 sono tutti su, e io<br />

sono regolarmente sulla Buehne a mandar giù ciò che ancora è rimasto su, ad un certo punto mi si avvicina<br />

tutta la banda dei giovani e William, fattosi portavoce, mi legge un biglietto di ringraziamento in italiano:<br />

sono commosso (a mia volta scriverò un mio biglietto in inglese rivolto a questa splendida gioventù che verrà<br />

fatto girare stasera a cena!). Poi spariscono tutti e rimango solo con Klaus a riordinare il Campo ed a fare le<br />

pulizie. Devo ancora mandare giù due teleferiche, la valle fuma, una cavalletta verde e rossa si posa sul<br />

davanzale del palco, non ha paura, rimane a farmi compagnia mentre il falco cuculo femmina che di solito gira<br />

intorno a noi si posa sul cavo di corsa della teleferica: anche la natura ci accetta, ci tollera.<br />

Chiudiamo tutto e scendiamo per il Dosso del cammello, a valle ci attendono la Gabi, Erik ed i cuochi,<br />

mangiamo un boccone, poi prendo mestamente la via del ritorno, mi fermo alla sbarra e lancio col corno un<br />

ultimo struggente segno di saluto ai miei amici ed alle mie montagne.<br />

Quest‟anno in modo particolare, abbiamo progredito con i lavori in maniera esemplare, senza incidenti e<br />

questo grazie alla fattiva ed intelligente collaborazione di tutti, mi sento in dovere di ringraziare tutti ed in<br />

particolare Daniele per il suo intelligente e sapiente lavoro di ricostruzione.<br />

Al prossimo anno Amici!<br />

ARRIVEDERCI,<br />

AUFWIEDERSEHEN,<br />

GOOD BYE,<br />

NA SHLEDANOU,<br />

AU REVOIR,<br />

HASTA LA VISTA;<br />

VISONTLATASRO;<br />

ZA POCEBANJE!


Auszug aus dem Tagebuch-Bericht von Alex Cabas:<br />

-13- DF II/<strong>2010</strong><br />

Alex, unser ex Hafenmeister aus Triest, hat auch heuer wieder die ersten beiden Augustwochen als Bauleiter<br />

am Kleinen Pal übernommen. Seit Wochen freute er sich schon darauf und stieg nach seiner Ankunft im<br />

Basislager Freitag früh trotz Regen sofort mit Edy, einem langjährigen, trotz seines fortgeschrittenen Alters<br />

extrem konditionsstarken Mitarbeiter zum Höhenlager auf.<br />

Am Wochenende trafen dann schon einige Mitarbeiter ein, darunter auch die „Pal-Köchin“ Francesca, die in<br />

der ersten Augustwoche unter Mithilfe von Alessandro für die ganze Besatzung dreigängige Menues auf dem<br />

kleinen Hüttenherd zauberte.<br />

Am Montag stiegen auch die neuen Freiwilligen, darunter ein paar zarte Mädchen, zum Pal auf. Alex<br />

befürchtete zunächst, dass diese der schweren Arbeit nicht gewachsen sein könnten, wurde aber rasch eines<br />

besseren belehrt. Er war schwer beeindruckt von der Arbeitsleistung der jungen Leute und meinte, er hätte<br />

noch nie eine Gruppe gesehen, die so hart arbeitet.<br />

Natürlich erhielten die neuen Mitarbeiter auch eine genaue Geländeeinweisung und einen Überblick über die<br />

historischen Ereignisse. An den Abenden wurde mehrsprachig geplaudert und gesungen.<br />

Auch der Grundbesitzer, Ing. Carl Gressel-Plöckner, besuchte unsere Freiwilligen auf dem Kleinen Pal und<br />

führte auch einige Politiker durch das Freilichtmuseum.<br />

Trotz des oft schlechten Wetters mit Gewitter, Sturm, Regen und Hagel konnten nicht nur notwendige<br />

Reparatur- und Imprägnierarbeiten durchgeführt werden, sondern im „Trümmerfeld“ auch die vordersten<br />

österr. Stellungsanlagen entsprechend den historischen Fotos wieder freigelegt und begehbar gemacht werden.<br />

Alex blieb wie immer am Wochenende im Höhenlager. In den Momenten des Alleinseins genießt er die Natur,<br />

beschreibt seine Gedanken und Gefühle, die durch die Stille der Bergwelt in ihm ausgelöst werden.<br />

Unter anderem ist er unendlich dankbar, dass er in der heutigen Zeit leben darf, in der sich Nationen friedlich<br />

begegnen und nicht wie in der Vergangenheit junge Menschen aus ihren Familien gerissen wurden, um in<br />

einem grausamen Spiel der Mächte ihr Leben zu verlieren.<br />

Vor dem Abstieg bedankte sich die Jugendgruppe bei ihm auf italienisch. Alex war davon sehr ergriffen und<br />

verfasste daraufhin ein Dankschreiben auf englisch, das beim Abendessen herumgereicht wurde.


DF II/<strong>2010</strong> -14-<br />

Unglaublich, aber leider wahr!<br />

„Souvenirjäger“ und Vandalismus gibt es auch am Berg. Wenige<br />

Tage nach der Schließung des Basislagers fehlte bereits das an der<br />

Hauswand montierte Hinweisschild zum Kleinen Pal. Und sowohl<br />

auf der Mg-Nase als auch am Kleinen Pal werden immer wieder<br />

Schilder mutwillig beschädigt. Heuer hat man auf einem Schild<br />

sogar ein Hakenkreuz eingeritzt und uns als Nazis bezeichnet.<br />

Aus dem Verein<br />

Wir gratulieren<br />

Yolanda Alonso aus Spanien und Johannes Ritter aus Österreich haben sich vor 3 Jahren am Kleinen Pal kennengelernt<br />

und ineinander verliebt. Am 26. August <strong>2010</strong> haben sie nun in Valencia geheiratet. Wir wünschen dem jungen Paar alles<br />

Gute für die gemeinsame Zukunft!<br />

Wir möchten auch allen Vereinsmitgliedern, egal ob aktiv oder unterstützend, herzliche Glückwünsche zu allen nur<br />

erdenklichen freudigen Anlässen übermitteln. Auf Grund der immer mehr anwachsenden Büroarbeit ist es der Redaktion<br />

leider nicht möglich, jedem einzelnen zu gratulieren.<br />

Namentlich erwähnen möchten wir das Heeresgeschichtliche Museum unter der Leitung von Dir. Dr. M. Christian<br />

Ortner, das den wichtigen österreichischen Preis „Museum Online Award <strong>2010</strong>“ für das Projekt „Schalom, Salam,<br />

Servus“ gewonnen hat. Nähere Informationen finden Sie unter http://wien.mo10.museumonline.at<br />

Wir danken für Sachspenden:<br />

Marek Elisabeth, Wien: Schlafsack, Hand- u. Geschirrtücher<br />

Lauer Joe u. Christine, Wien: Kochgeschirr, Lebensmittel<br />

Daiser Rupert, Brannenburg: div. Werkzeug<br />

Dobernik Martin, Lienz: Polster, Leintücher, Fliesen, Tauchpumpe, Küchenkästchen<br />

Coerdt Rüdiger, Paderborn: Geschirr<br />

Gressel-Plöckner Carl, Schotter f. Weg zur Hausalm<br />

Koch Rosmarie u. Bernhard, Rosenheim: Küchengeräte, Geschirrtücher<br />

Klauss-Lanzer Wilfried, Kötschach: 4000 kW Freistrom f. Basislager<br />

Konsul Kern, Klagenfurt: 5,6 t Zement<br />

Jäger Friedo, Bad Ischl: Material für Waschraum<br />

Hentschel Gerd, Hannover: Büromaterial<br />

Pension Seiwald, Kötschach: Matratzen<br />

Bei allen Mitarbeitern besonders beliebt waren die Kuchenspenden!<br />

Unser herzlicher Dank geht an Frau Irmgard Hörmann und Frau Lisa Grübl!<br />

Wir danken auch allen Mitarbeitern für die mitgebrachten Lebensmittel und Getränke!<br />

Bei unserem Grafiker „Schurli“ Enöckl möchten wir uns nochmals herzlich für die grafischen Arbeiten anlässlich der<br />

Neuauflage der Broschüre „Freilichtmuseum“ und des Übersichtsplans „Kleiner Pal“ bedanken.


Spendeneingänge 1.3. – 30.9.<strong>2010</strong> in €:<br />

Annewanter Michael .............................................. 10,00<br />

Anonym ................................................................. 80,00<br />

Bachmann Hans ..................................................... 20,00<br />

Becker Kathrina ..................................................... 10,00<br />

Bohrmann Frank .................................................... 50,00<br />

Bühler Rudolf ........................................................ 27,32<br />

Cabas A.+ Jurissevich R. ....................................... 73,50<br />

Daiser Rupert ......................................................... 35,00<br />

Del Frari Alessandro .............................................. 30,00<br />

Dirrigl Wolfgang ................................................... 60,00<br />

Engl Hans ................................................................ 5,00<br />

Enöckl Heinrich u. Edeltraud................................. 34,00<br />

Fellner Paul ............................................................ 30,00<br />

Frattnig Hanspeter ................................................. 10,00<br />

Frenzel Friedrich ................................................... 80,00<br />

Frigimelica Francesco ............................................ 14,00<br />

Groll Peter.............................................................. 10,00<br />

Guggenberger Franz .............................................. 10,00<br />

Haas Siegfried ........................................................ 12,00<br />

Haring Günter ........................................................ 50,00<br />

Hentschel Gerd .................................................... 100,00<br />

Horbach Thomas .................................................... 40,00<br />

Hürzeler Heinz ....................................................... 20,00<br />

Janda Günther ...................................................... 168,00<br />

Koch Bernhard u. Rosmarie................................... 50,00<br />

Kolmschlag Adolf .................................................. 30,00<br />

Korner Wolfgang, Entminungsdienst .................... 50,00<br />

Koutny Peter .......................................................... 34,00<br />

Kowar Leopold ........................................................ 5,00<br />

Kübeck Rainer ....................................................... 10,00<br />

Küsgens Volker ................................................... 100,00<br />

Lederer Sepp .......................................................... 20,00<br />

Lenardon Roberto .................................................. 24,00<br />

Lingelbach Gunther u. Bärbel .............................. 174,00<br />

Meier Robert .......................................................... 74,00<br />

Mörwald Helmut .................................................... 10,00<br />

Murbach Werner .................................................. 180,00<br />

Novacek Hans ........................................................ 20,00<br />

Oppitz Hans ........................................................... 80,00<br />

Mitgliedsbeiträge:<br />

Auch für 2011 bleiben die Mitgliedsbeiträge unverändert:<br />

-15- DF II/<strong>2010</strong><br />

Pirker Helmut ......................................................... 30,00<br />

Potzmader Friedrich ............................................... 10,00<br />

Roth Reiner ............................................................ 50,00<br />

Rothbart Matthias .................................................. 15,00<br />

Sabatino Bruno ...................................................... 25,00<br />

Salcher Elfi .......................................................... 127,00<br />

Santioli Stefan .......................................................... 8,00<br />

Schiffer Uwe ........................................................ 100,00<br />

Seidl Gerhard ......................................................... 30,00<br />

Seiwald Friedrich ................................................... 30,00<br />

Sinn Karl ................................................................ 50,00<br />

Spenden Basislager ................................................ 92,15<br />

Spenden Kl. Pal ................................................... 313,96<br />

Spendenbüchse Mg-Nase ....................................... 82,67<br />

Spendenkassa Museum ........................................ 492,97<br />

Streng Wolfgang .................................................... 20,00<br />

Todero Roberto ...................................................... 40,90<br />

Toth Gabor ............................................................. 10,00<br />

Vogelmann Ernst ................................................... 20,00<br />

Walder Stephan ...................................................... 75,50<br />

Wein Stefan ........................................................... 20,00<br />

Wein Udo ............................................................... 24,00<br />

Wiedemann Klaus u. Lisl ..................................... 100,00<br />

Wildermuth Gerd ................................................... 60,00<br />

Woyte Hans ........................................................... 20,00<br />

Zenobi Verein ........................................................ 38,00<br />

Subventionen:<br />

Kulturlandesrat Mag. Dobernik ........................... 500,00<br />

Amt d. Kärntner Landesregierung .................... 2.500,00<br />

Förderungen:<br />

Wirtschaftskammer Kärnten ............................. 1.000,00<br />

Marktgemeinde Kötschach-Mauthen ................ 2.000,00<br />

Volksbank Gailtal f. Sonderausstellung ............... 300,00<br />

Kärntner Sparkasse .............................................. 200,00<br />

Raiffeisenbank Kötschach ................................... 150,00<br />

Versicherungsbüro Gailer .................................... 136,00<br />

Herzlichen Dank!<br />

Ordentliches Mitglied € 20,-- Familienangehörige € 6,-- Förderer € 35,--<br />

Leider sind per 30.9.<strong>2010</strong> immer noch einige Mitgliedsbeiträge für <strong>2010</strong> offen! Wir ersuchen die säumigen Mitglieder um<br />

umgehende Überweisung! Bitte denken Sie daran, dass Ihr Beitrag ein wichtiger Baustein für die „<strong>Friedenswege</strong>“ ist.<br />

Achtung! Wichtige Mitteilung für unsere Mitglieder in der Schweiz und in Italien!<br />

Aufgrund diverser banktechnischer Probleme werden unsere Konten in der Schweiz und in Italien<br />

mit Jahresende aufgelöst!<br />

Wir bitten Sie, den Mitgliedsbeitrag in Zukunft entweder auf eines unserer Konten in Österreich oder in Deutschland zu<br />

überweisen. Oder - noch einfacher - den Beitrag anlässlich Ihrer Mitarbeit oder Ihres Besuches bei uns in Kötschach-<br />

Mauthen persönlich zu übergeben.<br />

Bitte werben Sie in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis neue Mitglieder!<br />

Jeder Mitgliedsbeitrag ist ein kleiner Baustein zur Fortsetzung der Aktion „<strong>Friedenswege</strong>“!


DF II/<strong>2010</strong> -16-<br />

Wir trauern um:<br />

Eugenio Secco<br />

Die Nachricht vom Ableben unseres langjährigen Mitarbeiters Eugenio<br />

infolge einer schweren Krankheit hat uns tief erschüttert. Seit Jahren kam er<br />

mit seinen Freunden immer zu Aktionsbeginn auf den Kleinen Pal, war bei<br />

Jung und Alt sehr beliebt, ein äußerst tüchtiger Mitarbeiter, ein guter<br />

Tischler, der aber auch die besten Trockenmauern bauen konnte. Wir haben<br />

mit ihm einen echten Freund verloren. Noch am Sterbebett nahm er seiner<br />

Gruppe das Versprechen ab, auch weiterhin an den „<strong>Friedenswege</strong>n“<br />

mitzuarbeiten.<br />

Helmut Egger<br />

Tief betroffen waren wir<br />

auch vom plötzlichen,<br />

unerwarteten Tod unseres<br />

ehemaligen „Chefkochs“<br />

Helmut. Er wurde 1987<br />

vom Österr. Bundesheer<br />

als Feldkoch in unser<br />

Basislager geschickt,<br />

wo er unsere Mitarbeiter<br />

kulinarisch verwöhnte.<br />

Am Ende der Aktion trat er<br />

den <strong>Dolomitenfreunde</strong>n bei<br />

und half u.a. 1992 auch<br />

beim Museumsbau mit.<br />

Obwohl ihn seine berufliche<br />

Karriere auch in<br />

fremde Länder führte,<br />

brach der Kontakt zu uns<br />

nie ab.<br />

Ebenfalls entbieten wir unsere aufrichtige Anteilnahme all jenen, die im Laufe des Jahres den Verlust eines Angehörigen<br />

hinnehmen mussten.<br />

�������<br />

Die Vereinsleitung wünscht<br />

allen unseren Mitarbeitern, Freunden und Förderern<br />

ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr !<br />

La Redazione augura a tutti i nostri soci,<br />

simpatizzanti e sostenitori unitamente alle loro famiglie<br />

un buon Natale ed un felice Anno nuovo!


-17- DF II/<strong>2010</strong><br />

Col di Lana - Berg der Freundschaft<br />

Traditionsgedenktag am 16. April <strong>2010</strong> beim Hochgebirgs-Jägerbataillon 24 in Lienz –<br />

ein neuer Weg zur gemeinsamen Geschichte Europas<br />

Als die "Freiwilligen"-Bergführerpatrouille der Lienzer Gebirgsjäger am 15. April <strong>2010</strong> aus den Dolomiten in die Garnison<br />

zurückkehrte, grüßte sie schon von weitem der festlich beflaggte Uhrturm der Haspinger-Kaserne und ein riesiges<br />

Transparent leuchtete mit der Aufschrift: "Kaiserjäger - treu bis in den Tod!"<br />

Das Hochgebirgs-Jägerbataillon 24, Lienz und St. Johann in Tirol, feierte seinen Traditionstag. Dem einzigen präsenten<br />

Jägerbataillon Tirols ist das 1. und 2. Regiment der Tiroler Kaiserjäger als Traditionstruppenkörper und der 17. April<br />

(1916) als Gedenktag zugewiesen.<br />

Am 17. April 1916 wurde der Col di Lana, nach 106 todesmutigen, aber vergeblichen Angriffen der Italiener, mitsamt<br />

seinen Verteidigern, der 6. Kaiserjägerkompanie vom 2. Regiment, in die Luft gesprengt. Das 2. Regiment war<br />

mehrsprachig, es bestand aus italienisch- und deutschsprachigen Tirolern.<br />

Der Col di Lana ist nur 69km Luftlinie von Lienz entfernt und steht im Herzen Ladiniens, zwischen dem Falzarego-Pass<br />

und dem Pordoi-Joch. Ein Kranz von Dreitausendern, Sella, Conturinus, Tofanen, Monte Pelmo, Civetta und die Königin<br />

der Dolomiten, die Marmolata, umringen den Schicksalsberg. Von Lienz erreicht man den Col di Lana über Cortina<br />

d'Ampezzo oder über Bruneck durch das Gadertal zum Valparola-Pass. Dies war zugleich die Hauptstoßrichtung des kgl.<br />

IX. ital. Korps.<br />

Die Durchbruchversuche am Col di Lana kosteten 12.000 Soldaten das Leben. Die Kämpfe endeten im November 1917 mit<br />

dem Abzug der ital. Armee, zurück zur Piave.<br />

Der Col di Lana gilt als einer der schönsten Aussichtsberge der Dolomiten. Dem schicksalshaften Ringen um diesen Berg<br />

gilt das Antreten der Hochgebirgsjäger zum Traditionsgedenktag <strong>2010</strong>.<br />

Die eingangs erwähnte "Freiwilligen"-Patrouille legte schon am Vortag gemeinsam mit den Alpini den Kranz des Lienzer<br />

Hochgebirgs-Jägerbataillons nieder. Begleitet vom stellvertretenden Bataillonskommandanten, Oberstleutnant Martin<br />

Lamprecht, trugen die Bergführer den Kranz von Schloss Andraz zum Monte Sief und erreichten nach der<br />

Winterüberschreitung des Siefgrates den Gipfel des Col di Lana.<br />

Die Patrouille II der Lienzer, unter der Führung von Vizeleutnant Stefan Mariacher, kämpfte sich mit den Alpini von Pieve<br />

di Livinallongo über die verschneiten Bergflanken zum Gipfel hoch. Hochgebirgsjäger und Alpini legten beim Gipfelkreuz<br />

gemeinsam die Kränze nieder. Stabswachtmeister der Miliz Hubert Mühlmann und Gefreiter der Reserve Lukas Reiter<br />

begleiteten mit ihren Trompeten das schlichte Ritual.<br />

Beim Festakt am nächsten Tag meldete die Col di Lana-Patrouille dem Bataillonskommandant Oberstleutnant Gerhard<br />

Pfeifer die Winterbesteigung des Col di Lana und die Durchführung der gemeinsamen Kranzniederlegung mit den Alpini<br />

am Gipfel.<br />

Im Anschluss übergab der Bataillonskommandant der Col di Lana-Patrouille die Feldstandarte des 2. Kaiserjägerregiments.<br />

Das auf einer erbeuteten, schwarzen, russischen Kosakenlanze befestigte Feldzeichen wurde am 23. Mai 1916 dem zum<br />

Angriff angetretenen Regiment beim Grenzstein Nr. 17, den Monte Pasubio vor Augen, übergeben. Zu den Klängen des<br />

Tiroler Kaiserjägermarsches trug dann die Col di Lana-Patrouille die Feldstandarte vor die Front der angetretenen Truppe<br />

und reihte sich beim Insignientrupp ein.<br />

Dann hörten Truppe und Gäste die Festrede der jungen Wissenschafterin, Dr. Isabelle Brandauer vom Ferdinandeum<br />

Innsbruck. Sie ist die Verfasserin des derzeit gültigen Standardwerkes über die Dolomitenfront, "Menschenmaterial<br />

Soldat", erschienen 2008. Dr. Brandauer ist die Tochter des bekannten Tiroler Vizeleutnants Adalbert Brandauer aus St.<br />

Johann i. Tirol.<br />

Der Col di Lana-Gedenktag fand in Anwesenheit des neuen Kommandanten der 6. Jägerbrigade, Brigadier Mag. Anton<br />

Waldner statt, der in seiner Rede feststellte, dass "in den langen Friedensjahren vor 1914 die österreichische Staatsführung<br />

die Armee vernachlässigte und zu wenig Geld für eine zeitgemäße Bewaffnung und Ausrüstung zur Verfügung stellte.<br />

Viele Kaiserjäger haben dieses Versäumnis mit Tod oder Verstümmelung bezahlt. Die Tradition des Geldmangels scheint<br />

den österreichischen Soldaten bis heute zu verfolgen."<br />

Am Ende des Festaktes feuerte das Gebirgsartillerieregiment "Kaiser" Nr. 14 aus Dölsach unter dem Kommando von<br />

Hauptmann in Tradition Eduard Moser mit einer 7cm-Gebirgskanone einen Ehrensalut ab. Teile der Reden wurden vom<br />

Gefreiten der Reserve Antonio La Regina zusammenfassend auf italienisch übersetzt.<br />

Als Abschluss erfolgte vor über 120 Ehrengästen, darunter der Kommandant der Alpinitruppen im Pustertal, Colonel Paolo<br />

Fidele, der Vorbeimarsch der ausgerückten Truppe und Traditionsverbände. Es waren unter dem exakten Kommando von<br />

Oberstleutnant Martin Lamprecht angetreten: die Militärmusik Tirol unter der Stabsführung von Vzlt Gerold Oberhauser,<br />

das Hochgebirgs-Jägerbataillon 24, die Gruppo Alpini aus Pieve di Livinallongo, Tiroler Kaiserjäger aus Nord- und<br />

Südtirol, die Abordnungen der Soldatenkameradschaft Osttirol und der Fahnenblock der Osttiroler Schützen sowie eine<br />

Abordnung der italienischen Polizei-Veteranen. Die Festrednerin Dr. Isabelle Brandauer sagt im Schlussatz: "Es scheint,<br />

dass nun der Blut- und Eisenberg, der Col di Lana, zum Berg der Freundschaft wurde," oder wie der<br />

Bataillonskommandant Oberstleutnant Pfeifer bei seiner Begrüßung vorgab: "Wir gehen gemeinsam Barrieren und Grenzen<br />

überschreitend den richtigen Weg in eine friedliche Zukunft!"<br />

In Treue Fest! - Wahlspruch 1. R T K J<br />

Es ist Zeit - Wahlspruch 2. R T K J<br />

Vizeleutnant Gottfried Kalser


DF II/<strong>2010</strong> -18-<br />

Von unserem Museum<br />

Osttiroler im „Auslandseinsatz“<br />

Seit der ersten Plakatausstellung von Dr. Eybl im Jahr 2005 „Krieg an der Wand“ glich unser Magazin – das<br />

gleichzeitig als Ausstellungsraum dient – eher einem Verkaufslager für Holzplatten. Immer wieder ist es uns<br />

gelungen, bei den nachfolgenden Ausstellungen die Holzstöße irgendwo verschwinden zu lassen. Da die<br />

Platten durch das ewige Hin- und Herschleppen nicht besser werden, mussten wir nach einer dauerhaften<br />

Lösung suchen. So manch ein männliches Wesen wurde bekniet, bis wir schließlich auf den Dölsacher<br />

Schmiedemeister trafen, der sich unserem Problem annahm. Kurzerhand rekrutierte er seine Freunde und kam<br />

Mitte April mit ihnen und dem vorgefertigten Lagergestell nach Kärnten. Im Nu wurde es zusammengebaut<br />

und die Platten darauf platzsparend gelagert. Für uns eine Sorge weniger ...<br />

Lieber Edi Moser, Dir und Deinen Freunden ein herzliches Dankeschön! Mach Dir keine Sorgen, wir melden<br />

uns sicher wieder ...<br />

Unsere heurige Sonderausstellung: „Die Bosniaken kommen!“<br />

Zunächst wollen wir einen kleinen Überblick über das Entstehen der Sonderausstellung geben:<br />

Die Idee für das Thema wurde schon in den Sommermonaten 2009 geboren, aber erst nach der Schließung des<br />

Museums im Oktober und der Übersiedlung des Büros nach Wien konnten wir mit den eigentlichen Vorarbeiten<br />

beginnen. Da die Ausstellung auf dem im Militaria-Verlag erschienenen Buch „Des Kaisers Bosniaken“ (siehe<br />

DF I/2009, Bücherecke) beruht, wurden zunächst mit den Buchautoren HR Univ.Doz. Erwin Schmidl und Mag.<br />

Christoph Neumayer sowie dem Verleger Stefan Rest erste Sondierungsgespräche geführt. Die bereits im<br />

Sommer vereinbarten Besprechungstermine mit Museumsdirektoren, Historikern und Sammlern wurden<br />

wahrgenommen, um Exponate, Fotos, Urkunden etc. zu erhalten. Auch das eigene Archiv wurde nach<br />

passenden Unterlagen durchforstet und schließlich ein Konzept erarbeitet. Um uns mit dem Thema besser<br />

vertraut zu machen, legten wir die Abendkrimis zur Seite und wälzten historische Bücher. Nach der endgültigen<br />

Fotoauswahl und der groben Planung für die Bildwände brachten wir die Fotos zur Ausarbeitung, die Karten<br />

und Dokumente zu den Fachgeschäften zum Kopieren. Die Texte zu den einzelnen Themen sowie die Legenden<br />

zu den Fotos und Exponaten mussten teilweise neu geschrieben werden, und wurden per mail an unsere<br />

Übersetzer von Österreich über Italien bis nach Kanada versandt. Hier möchten wir allen nochmals recht<br />

herzlich danken!<br />

Apropos Versenden: zwischendurch haben wir auch die Einladungen entworfen, gedruckt, kuvertiert, frankiert<br />

und zur Post gebracht. Und so nebenbei durften auch die Vorbereitungsarbeiten für die Aktion „<strong>Friedenswege</strong>“<br />

nicht ruhen.


-19- DF II/<strong>2010</strong><br />

Und wenn man in Wien mit der Straßenbahn schon unterwegs ist, schaut man noch bei unserem Grafiker im<br />

Studio Enöckl vorbei wegen der Gestaltung der Plakate und Folder. Denn auch diese müssen rechtzeitig<br />

gedruckt werden. Und um die Fahrkarte auszunutzen, statteten wir der Fa. WBS-Film einen Besuch ab.<br />

Wolfgang Bachschwell kopierte uns von der CD „ .. und die Kugel macht bum bum“ (siehe DF I/<strong>2010</strong>) eine<br />

Auswahl von Märschen und Dialogen auf MP3-Speicherkarten zur Vorführung in der Ausstellung. Herzlichen<br />

Dank!<br />

Die fertig ausgearbeiteten Fotos wurden wieder abgeholt, mussten dann zugeschnitten, mit doppelseitiger<br />

Klebefolie versehen und nach Themen vorsortiert werden. In der Zwischenzeit richteten wir schriftliche<br />

Anfragen an die künftigen Ehrengäste bezüglich ihrer Teilnahme.<br />

Und auch die Eröffnungsveranstaltung plant sich nicht von selbst. Die Kosten sollten überschaubar bleiben und<br />

so versuchten wir Sponsoren aufzutreiben.<br />

Schließlich begann das Einsammeln der Exponate bei den Leihgebern und am 15. April um 04.00 Uhr früh<br />

erfolgte die Abfahrt mit unserem voll gestopften Vereins-VW-Bus von Wien nach Kötschach-Mauthen.<br />

Nach der positiven Entscheidung des Herrn Verteidigungsministers<br />

auf unser alljährliches Ansuchen kamen vier Rekruten und ein<br />

Unteroffizier, um uns beim Aufbau der Bildwände und Aufstellen<br />

der schweren Vitrinen zu helfen.<br />

Gleichzeitig mit unserer Ankunft im Museum<br />

beglückte uns unser italienischer Mitarbeiter mit<br />

30 halbnackten, aus Kostengründen selbstgebauten<br />

Figurinen, die wir mühsam im Museum verstecken<br />

mussten, da die Ausstellungsräume noch nicht frei<br />

waren.


DF II/<strong>2010</strong> -20-<br />

Jedes Wochenende reisten unsere Freunde aus Italien an, um die Puppen in die passenden Uniformen zu stecken.<br />

Allerdings noch ohne Hände, aber in Reih und Glied angetreten zum Marsch in die Vitrinen.<br />

Samstag soll die Eröffnung sein? Zu Wochenbeginn wurden<br />

erst die Bilder mit den entsprechenden Legenden zu den<br />

einzelnen Fotowänden aufgeteilt, und Montag abends waren<br />

die ersten 6 der 64 Bildwände fertig. Am nächsten Morgen lag<br />

die Hälfte der Bilder auf Grund der hohen Feuchtigkeit wieder<br />

am Boden und musste mit einem neuen Klebeband versehen<br />

werden.<br />

In Akkordarbeit schafften wir - wie immer - doch<br />

rechtzeitig die Fertigstellung der Ausstellung.<br />

Die Eröffnungsfeier am 15. Mai fand aufgrund des<br />

unfreundlichen Wetters im großen, völlig neu gestalteten<br />

Veranstaltungssaal im Rathaus statt. Die Militärmusik<br />

Kärnten mit Kapellmeister Oberst Sigismund Seidl<br />

erfreute die zahlreichen Festgäste nicht nur zu Beginn mit<br />

einem Platzkonzert, sondern umrahmte auch die diversen<br />

Festansprachen. Vzlt Brunner, der sich dankenswerter<br />

Weise für die Moderation zur Verfügung gestellt hat,<br />

löste diese Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit.<br />

Nach der Begrüßung der Festgäste durch Bürgermeister<br />

Hartlieb beschrieb Brigadier Spath mit launigen und<br />

pointierten Worten seine Funktion als Vertreter von<br />

Verteidigungsminister Darabos, als Militärkommandant<br />

Kärntens und als Präsident des Vereins der <strong>Dolomitenfreunde</strong>.<br />

Mit der Ausstellung werde die europäische und österreichische Geschichte ins Gedächtnis gerufen.<br />

Gleichzeitig richte sich die Botschaft der Ausstellung auch an die Balkanvölker, unter denen es heute noch<br />

Zwist und Hader gäbe. "Vielleicht gelingt es auch dort in absehbarer Zeit <strong>Friedenswege</strong> wie am Plöckenpass zu<br />

errichten“, sagte Spath.<br />

Landeshauptmann Dörfler dankte den <strong>Dolomitenfreunde</strong>n für die zahlreichen Ausstellungen und betonte: "Es ist<br />

gut, dass die <strong>Dolomitenfreunde</strong> auch Rückschau mit solchen Sonderausstellungen halten. Aus vielen Blättern<br />

der Geschichte entstand eine Ausstellung, die auch ein wichtiger Beitrag für die Zukunft ist“.


-21- DF II/<strong>2010</strong><br />

"Man muss die Geschichte kennen um in der Gegenwart Lehren für die Zukunft zu ziehen. Viele Völker<br />

Europas haben ihre Lektion aus der Geschichte gelernt. Diese Sonderausstellung eignet sich dafür", stellte<br />

Landeshauptmannstellvertreter Kaiser fest.<br />

In einer charmanten Doppelconference informierten die beiden Kuratoren Hofrat Univ.Doz. Schmidl und Mag.<br />

Neumayer die Gäste über die verschiedenen Themen der Ausstellung.<br />

Botschafter Dr. Valentin Inzko, der Hohe Repräsentant für Bosnien-Herzegowina, beleuchtete die Lage<br />

Bosniens von damals und im Bezug auf die Gegenwart. Er erinnerte an den ehemaligen österreichischen<br />

Außenminister Alois Mock, der für die Unabhängigkeit Bosniens eingetreten war. Ab Juli <strong>2010</strong> werden 300<br />

österreichische Soldaten als Friedenstruppe im Land stationiert sein. Zu einer EU-Erweiterung meinte der<br />

Diplomat, dass sie für die Bosnier eine "Vollendung" wäre.<br />

Als Abschluss des Festaktes eröffnete Botschafter Inzko<br />

die heurige Sonderausstellung.<br />

Unter den zahlreichen Ehrengästen befanden sich u.a.:<br />

der in Wien akkreditierte Botschafter von Bosnien-<br />

Herzegovina Haris Hrle, die Präsidentin der<br />

Österreichisch-Bosnischherzegowinischen Gesellschaft<br />

Merima Milic-Alijagic sowie der Bezirkshauptmann von<br />

Hermagor Dr. Heinz Pansi.<br />

Nach der Führung durch die Ausstellung folgte der<br />

gemütliche Teil. Der Verein lud zu einer Gratisverkostung<br />

eines „Bosnischen Eintopfes“ ein. Den<br />

Ausschank übernahmen dankenswerter Weise<br />

Ordonnanzen der 2. Betriebsversorgungsstelle des<br />

Militärkommandos Kärnten.<br />

All jenen, die bei der Eröffnung anwesend waren, ein<br />

herzliches Dankeschön! Verzeihen Sie uns, dass wir<br />

nicht jeden persönlich begrüßt haben, aber wir waren<br />

schlichtweg total im Stress und todmüde.


DF II/<strong>2010</strong> -22-<br />

Gedanken einer Besucherin unseres Museums:<br />

Es ist schwer in Worte zu fassen, was ich fühle.<br />

Ich habe schon viele Museen besucht, doch keines<br />

hat mich emotional so angesprochen wie dieses.<br />

Die Fotographien, Briefe von der Front und die<br />

zahlreichen Fundstücke führen dem Besucher die<br />

Schrecken des Krieges genau vor Augen.<br />

Dieser „Wahnsinn des Krieges“ ist auf jeden<br />

Kriegsschauplatz der Welt übertragbar, auch heute<br />

noch. Überall sterben Bekannte, Freunde,<br />

Familienangehörige – und dies aus Gründen<br />

politischer und/oder wirtschaftlicher Interessen –<br />

die Bevölkerung dient als „Kanonenfutter“, unter<br />

Vorspiegelung falscher Tatsachen, für die sie ihr Leben lassen. Die großen<br />

Konzerne verdienen sich am Bau der Mord- und Verstümmelungswerkzeuge eine „goldene Nase“.<br />

Beim Betrachten der Fotos habe ich versucht mich in die Menschen an der Front hinein zu versetzen –<br />

die Schmerzen, Kälte, den Mangel und vor allen die permanent präsente Angst und den Lärm zu<br />

verkraften, sind ein psychisches Martyrium - da mag dem Einen oder Anderen der Tod als Erlösung<br />

erschienen sein.<br />

Alles im allem ist die Ausstellung sehr gut gelungen und sollte in dieser Form - wenn möglich - auch<br />

in anderen Ländern (als Wanderausstellung) zu sehen sein - ich würde sie in jeden Fall wieder<br />

besuchen.<br />

Vielen Dank dafür.<br />

Neuzugänge für das Museum:<br />

Pleunik Adelheid, Deutschlandsberg: Orden mit Spange<br />

Hr. Burgstaller , Salzburg: Gasser-Revolver<br />

Banaczak Paul, Bochum: 1 Carcano- und 1 Vetterli-Vitali-Gewehr<br />

Wolfgang Bachschwell hat für die Sonderausstellung Hörproben aus der CD „...und die Kugel macht<br />

bum bum“ sowie Ausschnitte aus historischen Filmaufnahmen angefertigt.<br />

Von Georg Enöckl erhielten wir zum Aufstellen 2 „Bosniaken“ im Maßstab 1:1<br />

Beiden Vereinsmitgliedern ein herzliches Dankeschön!<br />

Besucher:<br />

Es freut uns, dass wir jedes Jahr<br />

Besuch aus Tschechien bekommen –<br />

heuer passend zu unserer<br />

Sonderausstellung als „Bosniaken“<br />

Unser Besucherbuch zeigt uns auch<br />

heuer wieder die Vielfältigkeit der<br />

internationalen Gäste, die wir im<br />

Museum begrüßen durften.<br />

Österreich, Italien, Deutschland,<br />

Schweiz, Holland, Belgien, Ungarn,<br />

Großbritannien, USA, Russland,<br />

Finnland, Schweden, Frankreich,<br />

Slowenien, Kroatien, Bosnien, Polen,<br />

Tschechien und Spanien.


-23- DF II/<strong>2010</strong><br />

Dal nostro Museo<br />

La nostra mostra speciale di quest’anno aveva come tema: "Arrivano i Bosniaci!<br />

Vogliamo raccontarvi brevemente come è stata ideata, progettata e allestita la mostra speciale di quest‟anno.<br />

L'idea per il soggetto era già venuta durante l‟estate dell‟anno scorso ma solo da ottobre, dopo la chiusura del<br />

museo, con il trasferimento del nostro ufficio a Vienna, abbiamo potuto cominciare a svilupparla<br />

adeguatamente.<br />

La mostra si basa sul libro "I Bosniaci dell‟imperatore” (vedi I/2009 DF, angolo recensioni), delle edizioni<br />

Militaria-Verlag e pertanto abbiamo preso i primi contatti con gli autori del libro, il professor Erwin Schmidl e il<br />

dottor Christoph Neumayer, e con l‟editore Stefan Rest.<br />

Durante l‟estate avevamo già concordato con direttori di musei, storici e collezionisti il prestito di vari materiali<br />

necessari per la mostra. Abbiamo anche passato al setaccio i nostri archivi per trovare del materiale adatto ed<br />

infine abbiamo elaborato un progetto. Per conoscere meglio l'argomento, la sera abbiamo rinunciato alla lettura<br />

dei libri gialli e abbiamo preso in mano i testi storici sull‟argomento. Dopo la selezione finale delle foto, dei<br />

documenti, delle piantine e mappe e la loro collocazione di massima lungo il percorso della mostra, abbiamo<br />

dovuto portare tutto il materiale in copisteria per riprodurlo.<br />

I testi sui vari argomenti, così come le<br />

didascalie delle immagini e degli<br />

oggetti, dovevano essere in parte riscritti<br />

e sono stati inviati per posta elettronica<br />

ai nostri traduttori in Italia e in Canada.<br />

Cogliamo l‟occasione per ringraziarli<br />

nuovamente di cuore per la disponibilità.<br />

Poi è stato necessario preparare la bozza<br />

del manifesto, del depliant della mostra<br />

e dell‟invito all‟inaugurazione e, stampati<br />

gli inviti, imbustarli, timbrarli e<br />

portarli all‟ufficio postale.<br />

Contemporaneamente abbiamo portato<br />

avanti i preparativi per l‟azione delle<br />

"Vie della pace”.<br />

Quante volte abbiamo attraversato<br />

Vienna in tram per andare allo studio<br />

Enöckl per dare un'occhiata di controllo<br />

ai progressi del lavoro del nostro grafico<br />

e per decidere il formato di manifesti e depliant! Infatti, tutto questo materiale doveva essere stampato in tempo<br />

utile.<br />

E per sfruttare completamente i biglietti del tram, abbiamo contattato la ditta WBS-Film. Wolfgang<br />

Bachschwell ha copiato per noi dal CD "…e le pallottole fanno bum bum" (cfr. DF I/<strong>2010</strong>) una selezione di<br />

marce e dialoghi su schede di memoria MP3 per la guida alla mostra. Grazie!<br />

Abbiamo poi dovuto ritirare le foto stampate, ritagliarle, munirle di nastro biadesivo e preordinarle per<br />

argomento. Nel frattempo, abbiamo scritto gli inviti all‟inaugurazione per i futuri ospiti d'onore. E anche la<br />

scaletta della cerimonia di apertura non si è magicamente fatta da sola. I costi devono rimanere gestibili e così<br />

abbiamo dovuto trovare dei fondi e degli sponsor.<br />

Infine, abbiamo iniziato la raccolta degli oggetti che ci erano stati promessi in prestito e il 15 aprile alle quattro<br />

del mattino siamo partiti da Vienna per Kötschach-Mauthen con il furgoncino VW della nostra associazione<br />

pieno zeppo.<br />

Quasi contemporaneamente al nostro arrivo al museo, sono arrivati i nostri soci italiani su un furgone stracarico<br />

con trenta manichini autocostruiti per ragioni economiche, ancora mezzi svestiti. Abbiamo poi dovuto<br />

nascondere con difficoltà i manichini nelle sale del museo, in quanto gli spazi destinati alla mostra non erano<br />

ancora liberi. Il ministro della difesa aveva accolto positivamente la nostra richiesta e sono arrivati quattro<br />

reclute e un sergente per aiutarci a montare i pannelli e a spostare le vetrine più pesanti dove dovevano essere<br />

sistemate (vedi le foto a pag. 19).<br />

Ogni fine settimana i nostri amici italiani ci raggiungevano per vestire i manichini con le corrette uniformi.<br />

Ancora senza tutte le mani, la colonna dei manichini ha comunque cominciato a marciare ordinatamente verso<br />

le vetrine (foto pag. 20 sopra).


DF II/<strong>2010</strong> -24-<br />

Sabato prossimo riusciremo a inaugurare? All'inizio della settimana le fotografie e le immagini con le loro<br />

didascalie erano ancora sul pavimento davanti ai pannelli, e lunedì notte erano stati completati solo i primi sei<br />

dei sessantaquattro pannelli. La mattina successiva, a causa della forte umidità, metà delle fotografie erano di<br />

nuovo sul pavimento ed è stato necessario usare un nuovo nastro biadesivo (foto pag. 20 sotto).<br />

Nonostante tutto, siamo riusciti - come sempre - a preparare tutto il necessario<br />

per la mostra nel tempo stabilito.<br />

Il 15 maggio, a causa del tempo inclemente, l‟inaugurazione ha avuto luogo nella sala grande del palazzo<br />

municipale, completamente rinnovata. La banda militare della Carinzia, sotto la guida del suo maestro il<br />

colonnello Sigismund Seidl, ha rallegrato i numerosi ospiti intervenuti non solo con un concerto all'inizio della<br />

cerimonia ma con uno spazio musicale tra i vari interventi. Il vice tenente Brunner, che era incaricato della<br />

funzione di moderatore, ha svolto il suo compito nella soddisfazione generale.<br />

Dopo i saluti agli intervenuti del padrone di casa, il sindaco Hartlieb, il generale di brigata Spath ha parlato in<br />

maniera toccante e divertente nella sua doppia qualifica di rappresentante del ministro della difesa Darabos, in<br />

quanto comandante militare della regione Carinzia, e di presidente dell'associazione degli Amici delle Dolomiti.<br />

Con la mostra è stata riportata alla mente un pezzo spesso dimenticato della storia austriaca e allo stesso tempo<br />

europea. Il messaggio di pace della mostra è anche diretto ai popoli dei Balcani, tra i quali vi era ancora<br />

discordia e lotta. "Si può riuscire in un prossimo futuro a costruire la pace come sul Plöckenpass", ha detto<br />

Spath.<br />

Il capitano regionale Dörfler ha ringraziato gli Amici delle Dolomiti per le numerose mostre già allestite e ha<br />

sottolineato: "E' bene che gli Amici delle Dolomiti continuino a guardare indietro e allestiscano altre mostre del<br />

genere. Dalle pagine della nostra storia vengono stimoli e insegnamenti che sono anche importanti contributi per<br />

costruire il nostro futuro".<br />

"È necessario conoscere la storia del passato per trarre insegnamenti per il futuro. Molti popoli d'Europa hanno<br />

imparato la lezione dalla storia. La mostra speciale è un contributo in questa direzione", ha dichiarato il<br />

rappresentante del capitano regionale Kaiser.


-25- DF II/<strong>2010</strong><br />

In una interessante conferenza tenuta a due voci i curatori, il professor Schmidl e il dottor Neumayer, hanno<br />

illustrato agli ospiti i vari temi della mostra.<br />

L‟ambasciatore dott. Valentin Inzko, Alto Rappresentante per la Bosnia-Erzegovina, ha illustrato la situazione<br />

in Bosnia a quell‟epoca e in relazione al presente. Ha ricordato l'ex ministro degli Esteri austriaco Alois Mock,<br />

che aveva operato per l'indipendenza della Bosnia. Dal luglio <strong>2010</strong> trecento soldati austriaci sono di stanza nel<br />

paese come forza di pace. Il diplomatico ha detto che l'allargamento dell'UE sarebbe per i Bosniaci un<br />

"completamento".<br />

A conclusione della cerimonia, l'ambasciatore Inzko ha dichiarato aperta la mostra speciale.<br />

Tra i tanti ospiti d'onore citiamo tra gli altri: l'ambasciatore accreditato a Vienna della Bosnia-Erzegovina Haris<br />

Hrle, la presidentessa della società austro-bosniaca Merima Milic-Alijagic e il capitano provinciale dott. Heinz<br />

Pansi.<br />

Alla visita guidata alla mostra ha fatto seguito un appetitoso intermezzo. L'associazione ha offerto una<br />

degustazione gratuita di “gulasch bosniaco”, preparato e servito con grande professionalità e gentilezza dai<br />

militari appartenenti al secondo reparto mobile della sussistenza del comando militare della Carinzia.<br />

Un grande ringraziamento a tutti coloro che hanno presenziato all'inaugurazione.<br />

Chiediamo scusa a coloro che<br />

non abbiamo salutato personalmente,<br />

ma dopo tutto il lavoro<br />

per la mostra speciale eravamo<br />

completamente distrutti.<br />

(Traduzione: R. Lenardon)<br />

Avviso ai nostri soci e collaboratori<br />

L’associazione culturale<br />

“F. Zenobi” di Trieste<br />

in visita alla mostra<br />

Quote associative<br />

Per il 2011 rimangono invariate: Socio: € 20,-- / Socio fam.: € 6,--/ Socio sostenitore € 35,--.<br />

Purtroppo alcuni soci non hanno ancora versato la loro quota per il <strong>2010</strong> e li preghiamo quindi di provvedere<br />

rapidamente.<br />

Attenzione!<br />

Alla fine dell‟anno il conto dell'associazione in Italia verrà chiuso.<br />

I soci italiani potranno versare la loro quota sul conto in Austria o pagare direttamente<br />

al Campo Base o alla cassa del Museo.<br />

Attualmente il nostro Museo è chiuso (fino a Pasqua)<br />

Si porta a conoscenza ai nostri collaboratori che è possibile effettuare presso il nostro museo visite guidate per<br />

gruppi di persone (minimo 10 persone) in lingua italiana, anche quando il museo é chiuso, con prenotazione<br />

anticipata presso la nostra segreteria, al numero telefonico 0043/04715/8513-32 (segreteria telefonica) oppure<br />

inviando una e-mail all'indirizzo museum@dolomitenfreunde.at


DF II/<strong>2010</strong> -26-<br />

San Gabriele e dintorni<br />

di Alex CABAS (fine)<br />

Lasciamo la cima del San Gabriele e per discendere prendiamo il sentiero che attraversando il bosco ci porta diretti alla<br />

sella di Grgar, subito appaiono ricoveri, caverne; trincee e camminamenti si rincorrono senza soluzione di continuità<br />

finendo chissà dove, mentre la natura tenta, senza riuscirci, di stendere un velo pietoso su questa dolorosa pagina di storia:<br />

in questi luoghi il sangue è scorso a fiumi: Sogni, desideri, pensieri, capacità lavorative, che forse avrebbero reso, ad un<br />

mondo in pace, servizi impagabili, furono macinati senza senso né pietà; più di 20.000 giovani e meno giovani persero la<br />

vita in modo tragico nel giro di pochi giorni. Un lungo muro divide il monte a metà, dietro il muro si aprono profonde<br />

doline dove ancora adesso pericolosi proiettili d‟artiglieria, gavette, borracce, ed altre testimonianze della presenza di una<br />

umanità sofferente, incorniciano entrate di profonde caverne umide fumanti, al tempo unico comodo riparo contro un<br />

autentico inferno di fuoco.<br />

Delle dodici battaglie dell‟Isonzo due, in particolare, hanno coinvolto la zona: Dopo la conquista di Gorizia, gli italiani<br />

tentarono di impossessarsi anche di questa altura, questo tentativo però fallì e per 2 anni la zona rimase parzialmente<br />

pacifica, gli italiani, nel frattempo, fortificarono la cima del Sabotino, posizionando nelle ampie caverne una grande<br />

quantità di cannoni con obiettivo San Gabriele - Monte Santo - Bainsizza, da queste caverne, oggi, l‟escursionista,<br />

l‟appassionato di fotografia può ritrarre il Santuario di Monte Santo e la splendida valle dell‟Isonzo, incorniciate dagli<br />

enormi finestroni di roccia delle cannoniere. Il tentativo degli italiani di conquistare la cima del San Gabriele dovette essere<br />

tutt‟altro che facile: il saliente da salire risulta ripidissimo ed a volte fortemente dirupato, e, doverlo fare con zaino,<br />

buffetterie, armamento per di più sotto tiro doveva essere un‟esperienza allucinante. Tuttavia, anche la vita di trincea degli<br />

austriaci non doveva essere il massimo. Sempre sottoposti a pesanti bombardamenti, in continuo allarme: Come sempre in<br />

guerra nessuno dei due contendenti ha vita comoda. Dal libro del nostro indimenticabile Professor Schaumann “Isonzo, là<br />

dove morirono” si evince che nei giorni immediatamente successivi al 26 agosto 1917 circa 700 bocche da fuoco<br />

riversarono contemporaneamente il proprio carico di morte su questo fazzoletto di terra, un terribile mattatoio per non<br />

approdare praticamente a nulla!!<br />

Numerosi cimiteri militari, disseminati su tutto l‟altipiano della Bainsizza, raccolsero salme e quanto rimaneva di una follia<br />

pianificata. In direzione sud-est si osserva una grossa torre attorniata da tre più piccole: il Sacrario-ossario di Oslavia,<br />

disegnato dall‟architetto Ghino Venturi nel 1938 raccoglie ciò che rimane di 57.740 caduti italiani di cui 36.000 ignoti, 539<br />

caduti imperiali e le spoglie del Generale Papa, caduto sulla Bainsizza.<br />

La guerra ha lasciato anche qualcosa di positivo su questo<br />

arido altipiano: a Ravne, nel corso del conflitto fu ritrovata una<br />

sorgente di ottima acqua di considerevole portata, i genieri<br />

austriaci la incorniciarono con una monumentale fontana in<br />

stile secession intitolata alla imperatrice Zita di Borbone<br />

Parma.<br />

Dopo la fine della prima guerra mondiale la popolazione ebbe<br />

giusto il tempo di organizzarsi un po‟ e di tirare un sospiro di<br />

sollievo: Nuovamente nuvole oscure e venti di guerra<br />

dovevano avvolgere il mondo e questo piccolo lembo di terra,<br />

di nuovo la popolazione subì la voce profonda dei cannoni,<br />

l‟irritante crepitìo delle armi leggere, nuovamente su questa<br />

terra giacquero salme, desideri, sogni spezzati capacità mai<br />

dimostrate, poi gli anni delle divisioni delle insicurezze poi la<br />

caduta dei confini e finalmente il San Gabriele diventa punto<br />

d‟incontro per gente che desidera avere un pacifico proficuo<br />

scambio di idee, un luogo dove i dialoghi si intreccino dando<br />

luogo ad amicizie e collaborazioni sempre più profonde,<br />

prodromo di un futuro costruito insieme, futuro improntato a<br />

collaborazione comprensione e rispetto reciproco.<br />

Una fisarmonica suona in lontananza, note ora allegre, ora<br />

malinconiche volano sopra i boschi, accarezzano trincee vuote,<br />

vere e proprie ferite inferte alla terra, attraversano i confini<br />

umani e mentali e penetrano profondamente nel cuore. Pace,<br />

dopo tanto tempo, non barriere di lingua né mentali, solamente<br />

il sano piacere di vivere assieme: Nihil difficile volenti.


-27- DF II/<strong>2010</strong><br />

Monte San Gabriele und Umgebung<br />

von Alex Cabas, deutsche Überarbeitung Dr. Erika Kanduth (Schluss)<br />

Verlassen wir den Gipfel des M. San Gabriele; zum Abstieg nehmen wir den Pfad, der durch den Wald direkt zum Sattel<br />

von Grgar führt, wo bald Deckungen und Kavernen erscheinen; Lauf- und Schützengräben folgen einander ohne<br />

Verbindung und enden Gott weiß wo, während die Natur erfolglos versucht, einen pietätvollen Schleier über diese<br />

schmerzvolle Seite der Geschichte auszubreiten. An diesen Orten floss das Blut in Strömen; Träume, Wünsche, Gedanken,<br />

Arbeitskraft, die vielleicht in einer Welt des Friedens unbezahlbaren Dienst geleistet hätte, wurden sinn- und pietätlos<br />

zermalmt; mehr als 20.000 junge und weniger junge Leute verloren auf tragische Weise ihr Leben binnen weniger Tage.<br />

Eine lange Mauer trennt den Berg in zwei Hälften, hinter der Mauer öffnen sich tiefe Dolinen, wo noch jetzt gefährliche<br />

Artilleriegeschoße, Essgeschirr, Feldflaschen und andere Zeugnisse der Anwesenheit einer leidenden Menschheit die<br />

Eingänge zu tiefen, feuchten, dampfenden Kavernen andeuten, zu jener Zeit einziger bequemer Schutz gegen ein wahres<br />

Höllenfeuer.<br />

Von den zwölf Isonzoschlachten haben zwei im<br />

besonderen die Gegend in Mitleidenschaft gezogen:<br />

Nach der Eroberung von Görz versuchten die<br />

Italiener, auch von dieser Höhe Besitz zu ergreifen;<br />

dieser Versuch misslang und zwei Jahre lang blieb<br />

die Zone teilweise friedlich; die Italiener<br />

befestigten inzwischen den Gipfel des Sabotino und<br />

stellten in den weiten Kavernen eine große Anzahl<br />

von Kanonen auf mit Zielrichtung M. San Gabriele<br />

- Monte Santo - Bainsizza; aus den enormen<br />

Felsfenstern der Kanonenanlage kann heute der<br />

Ausflügler, der Fotobegeisterte das Heiligtum des<br />

Monte Santo und das prächtige Isonzotal<br />

aufnehmen.<br />

Der Versuch der Italiener, den Gipfel des M. San Gabriele zu erobern, musste alles andere als einfach sein: der Aufstieg,<br />

den es zur überwinden galt, war überaus steil und zuweilen sehr gefährlich, und, ihn mit Rucksack, Verpflegung und<br />

Gerätschaft zu bewältigen, noch dazu im Feuer, musste sich als beängstigendes Erlebnis erweisen. Doch auch das Leben<br />

der Österreicher im Schützengraben war nicht besser: stets den schweren Angriffen ausgesetzt, ständig in<br />

Alarmbereitschaft: Wie immer im Krieg hat keiner der beiden Gegner ein einfaches Dasein. Aus dem Buch unseres<br />

unvergesslichen Professors Schaumann „Isonzo, Krieg ohne Wiederkehr“ erfährt man, dass in den Tagen, die unmittelbar<br />

auf den 26. August 1917 folgten, ungefähr 700 Geschütze gleichzeitig ihre Todesladung auf dieses Stück Erde entluden, ein<br />

schreckliches Schlachten, das zu nichts führte!!<br />

Auf zahlreichen Soldatenfriedhöfen, über das gesamte Hochplateau von Bainsizza zerstreut, ruhten die Leichen und was<br />

vom dann besänftigten Wahnsinn übrig geblieben war. In Richtung Süd-Ost sieht man einen großen Turm, der von drei<br />

kleineren Türmen umgeben ist: Das Beinhaus von Oslavia, vom Architekten Ghino Venturi geplant, beherbergt seit 1938<br />

was von 57.740 italienischen Gefallenen, davon 36.000 unbekannten, und 539 kaiserlichen Gefallenen verblieben ist, sowie<br />

die sterbliche Hülle des auf der Bainsizza gefallenen Generals Papa.<br />

Der Krieg hat auf diesem dürren Plateau auch etwas Positives hinterlassen: in Ravne wurde im Verlauf der<br />

Auseinandersetzungen eine Quelle ausgezeichneten Wassers in beträchtlichem Ausmaß wiedergefunden; österreichische<br />

Pioniere bauten sie zu einem monumentalen Brunnen im Sezessionsstil aus, der nach der Kaiserin Zita von Bourbon-Parma<br />

benannt wurde.<br />

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges hatte die Bevölkerung just die Zeit, um sich zu erholen und einen Seufzer der<br />

Erleichterung auszustoßen: Neuerdings kamen dunkle Kriegswolken und -winde auf, um diesen kleinen Erdenfleck zu<br />

bedrohen und wieder hörte die Bevölkerung das tiefe Dröhnen der Kanonen, das irritierende Explodieren der leichteren<br />

Waffen, wieder lagen auf dem Boden die Leichen, die Wünsche, die zerbrochenen Träume, nicht ausgenützte Fähigkeiten,<br />

dann die Jahre der Spaltungen, der Unsicherheiten, dann die gefallenen Grenzen; und schließlich wird der S. Gabriele zu<br />

einem Treffpunkt der Leute, die sich nach einem friedlichen, nutzbringenden Ideenaustausch sehnen, zu einem Ort, wo der<br />

Dialog stattfindet und immer tiefere Freundschaften und Zusammenarbeit fördert, als Vorboten einer gemeinsam<br />

aufgebauten Zukunft, die aus Zusammenarbeit, Verständnis und gegenseitiger Achtung besteht.<br />

Eine Ziehharmonika spielt in der Ferne, bald heitere, bald melancholische Töne klingen durch den Wald, streichen über<br />

leere Schützengräben; echte und wahre Wunden, die der Erde zugefügt worden waren, gehen über menschliche und<br />

geistige Grenzen hinaus und dringen tief ins Herz. Frieden, nach so langer Zeit, und weder sprachliche noch geistige<br />

Barrieren, nur die gesunde Freude zusammen zu leben: Nihil difficile volenti.


DF II/<strong>2010</strong> -28-<br />

Fonti d‟informazione:<br />

Guida del Friuli Vol.V° di Michele Gortani edizione<br />

1930<br />

La sfida turca contro gli asburgo e Venezia di Arduino<br />

Cremonesi arti grafiche friulane 1976<br />

Transalpina; Edizioni la laguna 1997<br />

Storia del Friuli di Mons. Pio Paschini arti grafiche<br />

friulane 1975<br />

Isonzo, là dove morirono di Walther Schaumann/Peter<br />

Schubert, Ghedina Tassotti 1990<br />

Desidero inoltre ringraziare per l‟apporto significativo<br />

dato alle mie ricerche:<br />

Roberto Lenardon, Monfalcone, Mojca Rutar consulente<br />

per il turismo presso l‟Unità amministrativa Tolmin,<br />

Egon Valantic e David Erik Pipan (Soska fronta), e tutti<br />

coloro che mi hanno aiutato con ricordi personali riferiti<br />

verbalmente nel corso di lunghe chiacchierate.<br />

Informationsquellen:<br />

Michele Gortani, Guida del Friuli, Vol. V, Edition 1930<br />

Arduino Cremonesi, La sfida turca contro gli Asburgo e<br />

Venezia, Arti grafiche friulane 1976<br />

Transalpina; Edizioni la Laguna 1997<br />

Mons. Pio Paschini, Storia del Friuli, Arti grafiche<br />

friulane 1975<br />

Walther Schaumann/Peter Schubert, Isonzo, Krieg ohne<br />

Wiederkehr, Ghedina Tassotti,1990<br />

Ferner möchte ich für wesentliche Beiträge zu meinen<br />

Recherchen Dank sagen an:<br />

Roberto Lenardon, Monfalcone, Mojca Rutar,<br />

Konsulentin für den Tourismus bei der Administration<br />

Tolmin, Egon Valantic und David Erik Pipan (Soska<br />

fronta), und allen jenen, die mir mit persönlichen, in<br />

langen Gesprächen mitgeteilten Erinnerungen geholfen<br />

haben.<br />

Oberst Georg Bilgeri<br />

Zusammengestellt anlässlich seines 75 Todestages am 4. Dez. 2009 von Oberst Manfred Schullern<br />

Bilgeri wurde am 1. Okt. 1873 als sechstes Kind des Fischers und Gastwirtes Josef Bilgeri in Bregenz geboren.<br />

Er besuchte die Volks- und Bürgerschule in Bregenz. Später wechselte er in die Handelsschule. 1894 rückt<br />

Bilgeri in Linz bei einem Kaiserjäger-Bataillon (später dem 4. TKJR 3 zugeschlagen) ein. 1897 Versetzung nach<br />

Hall in Tirol und Einteilung als Kommandant des Nachrichten- und Schidetachements des KJ-Baons.<br />

Spitzname: „der verrückte Leutnant". Sein Enthusiasmus bringt ihm ein Disziplinarverfahren ein.<br />

1901 Versetzung nach Salzburg, Beförderung zum Oberleutnant und Errichtung einer kleinen Schiwerkstatt im<br />

Keller der Kaserne.<br />

1903 leitet er den ersten großen Schikurs mit 130 Soldaten des 14. Armeekorps.<br />

1905 in St. Christoph Schikurs vom 14.-18.02. mit 1. TKJR; anschließend Infanterieregiment Nr. 14 „Hessen".<br />

1908 Herausgabe einer kurzen Anleitung zur Erlernung des Schilaufes für das Heer; Leitung von Sommerkursen.<br />

1909 Beginn der Auseinandersetzung mit Mathias Zdarsky (Vertreter einer anderen Technik des Schilaufes 4 )<br />

1910 fordert Bilgeri Zdarsky zum Duell und wird zur 66. Infanteriebrigade nach Komárom (Ungarn)<br />

strafversetzt.<br />

1913 Versetzung nach Klagenfurt (4. Infanterieregiment); Ausbildung von Schitruppen in den Karpaten und in<br />

der Tatra. Freiwillige Versetzung nach Tirol; Bestrebungen zur Aufstellung eines Freiwilligen Alpen- und<br />

Schiläuferkorps (von höherer Stelle abgeblockt).<br />

1914 wegen eines chronischen Nierenleidens vom Frontdienst suspendiert;<br />

eingeteilt als Auto- und Alpinreferent im k.u.k. Landesverteidigungskommando<br />

Tirol;<br />

1916 wird er Alpinreferent des 20. Korps (Heeresgruppenkommando FM<br />

„Erzherzog Eugen"); Überstellung in den Präsenzstand und Transferierung<br />

nach Südtirol für Alpine Ausbildung der Truppen; Organisation der<br />

Bergführerabteilungen.<br />

1917 Beförderung zum Major, leitet einen Schikurs für eine Kompanie der<br />

ottomanischen Armee. Bilgeri folgt Zdarsky als Alpinreferent der 10. Armee<br />

nach.<br />

1918 neuerliche Zuteilung zum Militärkommando Tirol.<br />

3 Tiroler Kaiserjäger Regiment<br />

4 Einstocktechnik<br />

Hptm. Bilgeri beim Aufstieg auf die Rotwand, Sextener Dolomiten


-29- DF II/<strong>2010</strong><br />

1920 Versetzung in den Ruhestand als Oberstleutnant. In den folgenden Jahren widmet er sich hauptsächlich der<br />

Alpinausbildung im In- und Ausland und verfasst Ausbildungsvorschriften und Handbücher.<br />

1928 im März wird er zum Oberst a.D. ernannt.<br />

1930 Gründung der Schischule am Patscherkofel<br />

1930-34 trotz angegriffener Gesundheit Leitung zahlreicher Schikurse<br />

1934 Besuch beim "Ski Club of Great Britain" in London; auf der Heimfahrt<br />

Audienz bei Otto Habsburg<br />

Am 4. Dezember 1934 bei einem Schikurs am Patscherkofel, wo er<br />

Junglehrern vorfuhr, brach er plötzlich zusammen und starb wenige Minuten<br />

später an einer Lungenblutung, hervorgerufen durch einen Arterienriss. Er soll<br />

noch kurz zu Bewusstsein gekommen sein und gesagt haben: „Was ist?" (A-<br />

KJC 1934)<br />

In einer fröhlichen Runde in Bregenz habe er einmal gesagt: „Krank werden<br />

möchte ich nicht, alt werden möcht ich nicht, und sterben möchte ich im<br />

Schnee“.<br />

Am 6. Dezember begleitete ein großer Trauerzug Bilgeri vom Westfriedhof durch die Maximilian- und Maria-<br />

Theresienstraße über den Marktgraben zum Platz vor der Johanneskirche, wo eine Ehrenkompanie des<br />

Landesgendarmeriekommandos bereits Aufstellung genommen hatte. Der Trauerzug wurde durch die<br />

Militärmusik und eine Abteilung Alpenjäger eröffnet. Ihnen folgte ein Blumenwagen mit unzähligen Kränzen,<br />

dann der Leichenwagen, der von ehemaligen Offizieren und Unteroffizieren der Tiroler Kaiserjägerregimenter<br />

in der alten Paradeuniform und einigen alten Militärbergführern begleitet wurde.<br />

Das schwarze Samtkissen mit seinen vielen Auszeichnungen wurde von einem alten Kaiserjäger getragen. Im<br />

langen Zuge der Trauergäste befand sich auch neben den politischen und militärischen Vertretern auch eine<br />

stattliche Abordnung des Alt-Kaiserjäger-Clubs sowie des Kaiserjäger-Bundes.<br />

Die Beisetzung erfolgte am 8. Dez. 1934 in Bregenz.<br />

Bilgeri war Schipionier und Sportlehrer. Er hat versucht den Schilauf in der Armee einzuführen nach dem<br />

Beispiel Schwedens, Frankreichs, Russlands und Italiens.<br />

Er hat viele Werke und Anleitungen für den Bergsport verfasst (Doppelstockeinsatz). Seine Leistung ist auch<br />

durch seine Erfindungen dokumentiert: Brille, Bindung, Felle, Harscheisen, Wachs, Schierzeugung<br />

Was erinnert heute noch an ihn?<br />

Straßenbezeichnungen in Wien XXII, Igls bei Innsbruck, Bregenz, Maria Zell,<br />

Bad Hofgastein: Sprungschanze; Monte Piano: Bilgeri Gedächtnissteig<br />

Gedenkstein am Patscherkofel: 1937 durch A-KJC und Tiroler Schivereine mit Bronzetafel errichtet<br />

Kaiserjägermuseum: Büste und Bild (Bouvard); Bilgeri-Kaserne in Bregenz: Gedenkstein<br />

Gedenktafel am Geburtshaus in Bregenz; Ehrengrab der Stadt Bregenz<br />

Diese Original-Bilgeri-Bindung ist in unserem<br />

Museum ausgestellt und wäre noch voll<br />

funktionsfähig.


DF II/<strong>2010</strong> -30-<br />

Die Bücherecke<br />

Dr. György Sagvari<br />

Die ungarische Honvéd<br />

Uniformierung und Ausrüstung der<br />

ungarischen Landwehr von 1868 bis 1918<br />

Farbbildband, 672 Seiten, ca. 2000 Fotos und Abb., Leinen gebunden<br />

mit Schutzumschlag. Format: 29,5 × 26 cm; Gewicht 3,50 kg; € 99,00<br />

ISBN<br />

978-3-902526-30-4 (Deutsch)<br />

978-3-902526-31-1 (Englisch)<br />

978-3-902526-32-8 (Ungarisch)<br />

Als Folge des österreichisch-ungarischen Ausgleichs bestand die gesamte<br />

bewaffnete Macht der Donaumonarchie seit 1868 aus drei Teilen: Neben der gemeinsamen k.u.k. Armee gab es<br />

zwei voneinander getrennte Landwehren, die in den jeweiligen Reichshälften – der österreichischen und der<br />

ungarischen – aufgestellt wurden. Die königlich ungarische Landwehr, umgangssprachlich auch „Honvéd“<br />

genannt, entwickelte sich bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 zu einer in fast allen Waffengattungen<br />

detailgetreuen magyarischen Version „en miniature“ der gemeinsamen Armee. Unter dem Motto „Für König<br />

und Vaterland“ fanden in ihr Traditionen ungarischen Soldatentums Eingang, die sich aus dem Revolutionsjahr<br />

1848, aber auch aus den Napoleonischen Kriegen und den ruhmreichen Husarenmythen herleiteten.<br />

Diese kleine ungarische Armee der „zweiten Linie“, ihr historischer Hintergrund und ihre politische Bedeutung<br />

sowie die Gliederung, Uniformierung und Ausrüstung werden in diesem Bildband von ihrer Entstehung bis zum<br />

Zusammenbruch Österreich-Ungarns im Jahr 1918 vorgestellt. Die feinen Unterschiede und Nuancen der<br />

Uniformierung gegenüber der gemeinsamen k.u.k. Armee werden an einer Vielzahl von Kopfbedeckungen,<br />

Uniform- und Bekleidungsstücken im Detail aufgezeigt. Anhand zahlreicher bisher unveröffentlichter Originalbilder<br />

und Farbfotos aus den Beständen des Museums für Militärgeschichte in Budapest sowie aus Privatsammlungen<br />

wird ein lebendiger und farbiger Einblick in das Leben und Wirken der „Honvéd“ vermittelt.<br />

Robert Peters<br />

Wahnsinn Gebirgskrieg<br />

Dieses Buch ist in deutscher, englischer und ungarischer Sprache ab sofort in unserem Museum erhältlich.<br />

124 Seiten, 412 s/w-Fotos; Selbstverlag, <strong>2010</strong>; € 27,95<br />

Vom Autor der Karnisch-nostalgischen Bilderbücher ist nun ein weiteres Werk<br />

erschienen. Robert Peters hat in Zusammenarbeit mit dem Museum 1915-1918 und der<br />

Familie Kogler die Bilder aus der privaten Sammlung des Klagenfurters Herwig<br />

Hobisch zu einem Bildband geformt, der in über 400 Bildern den schrecklichen<br />

Gebirgskrieg zwischen Hochweißstein, Plöckenpass und Nassfeld zeigt.<br />

Die Fotos stehen als Zeitzeugen eines erbarmungs- und gnadenlosen, aber auch<br />

sinnlosen Kampfes, der seine Opfer vor allem durch Naturgewalten wie Lawinen<br />

forderte.<br />

Mit diesem Bildband ist es dem Autor gelungen, anhand der zahlreichen historischen Fotos nochmals einen<br />

Blick zurückzuwerfen auf die Ereignisse, die nunmehr über neunzig Jahre zurückliegen. Die Bilder von damals<br />

sollen zum Nachdenken anregen, welche Werte wir heute in Europa zu bewahren haben.<br />

Dieses Buch ist ab sofort in unserem Museum erhältlich.


Hans Haugeneder<br />

Gestern noch auf stolzen Rossen …<br />

Tagebuch eines Kriegsteilnehmers 1916-1918<br />

-31- DF II/<strong>2010</strong><br />

144 Seiten, einige hist. s/w Aufnahmen, 13,5 x 21 cm, gebunden,<br />

Hermagoras <strong>2010</strong> ISBN: 978-3-7086-0554-8 € 21,00<br />

Der Erste Weltkrieg, das Ende des alten Europa, begann vor fast 100 Jahren. Trotzdem ist seine Geschichte<br />

noch immer nicht gänzlich erforscht und dargestellt. Noch immer gibt es Bereiche, die zum Großteil von der<br />

offiziellen und einseitig gefärbten Geschichtsschreibung der Zwischenkriegszeit dominiert werden.<br />

Hans Haugeneders Erlebnisbericht aus dem Ersten Weltkrieg ist seit Jahrzehnten der erste authentische, der<br />

sowohl die Ostfront in Russland als auch die Front gegen Rumänien und die Isonzofront beschreibt.<br />

Der Einjährig-Freiwillige Haugeneder kommt mit einer Marschkompanie des k.u.k. IR 70 an die Front und hat<br />

dabei noch Riesenglück. Fast zwei Jahre furchtbaren Massakers sind vorüber und eben auch die Brussilow-<br />

Offensive. Aus Galizien kehrt er krank zurück und wird später in Rumänien eingesetzt. Er erlebt und beschreibt<br />

auch die 11. Isonzoschlacht sowie den Durchbruch von Flitsch-Tolmein und den Siegeszug bis an den Piave.<br />

Das Schicksal erspart ihm die beiden letzten Schlachten in Oberitalien.<br />

Isonzofront 1915-1917: Die Kultur des Erinnerns<br />

Herausgeber: Univ.Doz. Dr. Vincenc RAJŠP, Direktor des Slow. Wissenschaftsinstituts in Wien, <strong>2010</strong><br />

ISBN: 978-961-254-188-0 € 24,--<br />

An den Kampfhandlungen an der Isonzofront 1915 -1917 war eine große Zahl von Soldaten der<br />

mitteleuropäischen Völker beteiligt. Im vorliegenden Buch behandeln Historiker und Autoren anderer<br />

Fachgebiete das damalige Kriegsgeschehen aus den verschiedensten Blickwinkeln. Einen besonderen<br />

Stellenwert finden die Erinnerungen der Bevölkerung, die am Frontgeschehen nicht unmittelbar beteiligt war,<br />

aber das ganze Ausmaß des Leidens im Ersten Weltkrieg zu spüren bekam. Also finden sich im Buch Beiträge<br />

über Frauen und Flüchtlinge ebenso wie Schilderungen des Umgangs der Kriegsmächte mit der<br />

Zivilbevölkerung und mit dem Klerus. Von großer Bedeutung sind auch die kritische Rezeption der<br />

Erinnerungskultur und ihre Transformation durch die zeitliche Distanz zu den ursprünglichen Ereignissen. Eine<br />

visuelle Abrundung findet das Buch durch die Publikation von 83 thematisch ausgewählten Kriegspostkarten.<br />

16 Autorinnen und Autoren ist es gelungen, anlässlich eines international besetzten Symposiums über die<br />

Isonzofront 1915-1917 beachtenswerte Forschungsergebnisse vorzulegen.<br />

Rupert Stummer<br />

Erzherzog Eugen 1863 – 1954<br />

320 Seiten, Paperback, viele farbige Abb.,<br />

Salzburg 2009 ISBN 978-3-901185-39-7 € 39,80<br />

Feldmarschall - Hochmeister des Deutschen Ritterordens - Kunstmäzen. Habsburgs<br />

edelster Ritter des 20. Jh's. Bekannte und unbekannte Lebensbilder. Er entstammte der<br />

Habsburg-Teschener Linie und wurde am 21. Mai 1863 in Großseelowitz (Mähren) als<br />

Sohn von Erzherzog Karl Ferdinand geboren. Eugen war ein Enkel des legendären<br />

Siegers von Aspern. Erzherzog Eugen war vorrangig Offizier und war für die damalige<br />

Zeit von sehr großem Wuchs. Als Offizier stieg er bis zum Feldmarschall auf und wurde im 1. Weltkrieg<br />

größtenteils an der Isonzofront eingesetzt. Seine zweite Laufbahn war die des Hoch- und Deutschmeisters,<br />

vorerst Koadjutor und ab 1894 Hochmeister des Deutschen Ritterordens bis zu seinem freiwilligen Rücktritt<br />

1923 nach dem Untergang der Monarchie. Als Privatmann war er sehr kunstsinnig und ein großer Sammler von<br />

Waffen, Büchern, usw. und außerdem ein versierter Kunstkenner. Nach der Rückkehr aus dem Exil lebte er in<br />

der Deutschordensniederlassung in Gumpoldskirchen, die Nationalsozialisten konfiszierten aber diese 1938 und<br />

er musste die Kriegszeit in Wien verbringen. Bei Kriegsschluss floh er nach Tirol, war dann in Igls bei<br />

Innsbruck ansässig und verbrachte dort seinen Lebensabend. Er verstarb 1954, im 92. Lebensjahr.


DF II/<strong>2010</strong> -32-<br />

Erik Eybl:<br />

Information.Propaganda.Kunst.<br />

Österreichisch-ungarische und französische Plakate des Ersten<br />

Weltkrieges.<br />

208 Seiten, Format 30x36,5 cm, 2,30 kg; Verlag Militaria, Wien.<br />

Unser Vorstandsmitglied Dr. Erik Eybl hat sich als Sammler von<br />

politischen und militärischen Plakaten sowie Dokumenten nicht<br />

zuletzt durch seine Sonderausstellungen im Museum 1915-1918 in<br />

Kötschach-Mauthen bereits einen Namen gemacht. Nun legte er sein<br />

erstes Buch zu diesem Thema vor. Der von einer in Österreich tätigen<br />

französischen Firma in Auftrag gegebene großformatige und vom<br />

Wiener Verlag Militaria wie gewohnt gediegen editierte Band zeigt<br />

160 österreichisch-ungarische und französische Plakate im Vergleich.<br />

Auch wenn das Bild im Zentrum des Buches steht, erhält man darüber<br />

hinaus eine Einführung in die Plakatgeschichte und viele Informationen<br />

über die verschiedensten Aspekte des Ersten Weltkrieges.<br />

Plakate sind für Eybl Quellen ersten Ranges: Bis zum Siegeszug des Radios war das Plakat das bedeutendste<br />

Massenmedium, das größte durch Plakate gesteuerte Ereignis der Erste Weltkrieg. Die Organisation des<br />

Hinterlandes wäre ohne Plakate undenkbar gewesen. In erster Linie waren sie Informationsmittel, aber auch der<br />

propagandistische Nutzen wurde bald erkannt. In Österreich führte das bereits im August 1914 zur Gründung<br />

des „Kriegspressequartiers“. Es war entgegen seinem Namen für die gesamte staatliche Propaganda, nicht nur<br />

für die Presse zuständig. Frankreich entwickelte zu Kriegsbeginn ähnliche Pläne, vollzog sie aber erst ab<br />

Februar 1916 mit der Gründung der "Maison de la Presse". Doch die Bilder, die man an den Plakatwänden<br />

sahen, dienten weniger staatlicher Propaganda, als mehr ganz handfesten Zwecken. Während auf britischen und<br />

US-amerikanischen Plakaten die Werbung von Freiwilligen für das Heer dominierte, ging es in Österreich-<br />

Ungarn und Frankreich schlicht um‟s Geld.<br />

Beide Staaten finanzierten einen beträchtlichen Teil der Kriegskosten über Anleihen. Die Werbung dafür<br />

besorgten vor allem die Anleihe-Banken. Um ausreichend Aufmerksamkeit in dem Plakatmeer zu gewinnen,<br />

setzten sie auf künstlerisch anspruchsvolle Bildsprache. Die Sujets wurden oft in Wettbewerben ermittelt, an<br />

denen auch bedeutende Künstler teilnahmen. So waren viele Plakate eben nicht bloß Informationsträger und<br />

Propagandainstrumente, sondern auch Kunstwerke. Dabei ist wieder der Vergleich von französischen und<br />

österreichisch-ungarischen Werken besonders reizvoll. Die Künstler beider Staaten verwendeten auch für ganz<br />

ähnliche Themen eine unterschiedliche Plakatsprache, um wiederum die gleichen Ziele zu erreichen. Ob<br />

Mobilisierung, Abschied, Schmähung des Gegners, pathetisches Heldentum und Waffenbrüderschaft zwischen<br />

Verbündeten, Lebensmittelnot, moderne Waffentechnik, Geldaufbringung, Verwundung, Krankheit und Tod<br />

aber auch Heimkehr und Wiederaufbau – all‟ das fand auf den Plakaten beider Seiten seinen Niederschlag.<br />

Durch die direkte Gegenüberstellung je eines österreichisch-ungarischen und französischen Werkes – mit<br />

wenigen Ausnahmen ist jedem Plakat eine eigene Seite gewidmet – kann dies gut nachvollzogen werden.<br />

Versteckte und den Betrachter nur im Unterbewussten ansprechende Details werden dabei genauso<br />

kommentiert, wie Umstände und Ereignisse, die die Künstler bei der Wahl ihrer Sujets und Ausführung ihrer<br />

Werke beeinflusst haben mögen.<br />

Eines ist sicher: Nach der Lektüre dieses Buches wird man Plakate mit anderen Augen sehen – und vielleicht<br />

auch seine Französischkenntnisse aufgefrischt haben, ist es doch durchgehend zweisprachig verfasst.<br />

Das Buch ist im Handel nicht erhältlich, wir können es aber unseren Mitgliedern um € 47,- (für Nicht-<br />

Mitglieder: € 57,-; jeweils zuzüglich Versandkosten) anbieten, solange der Vorrat reicht. Bestellungen bitte mit<br />

mail an museum@dolomitenfreunde.at, per Post an Museum 1915-1918, Rathaus, 9640 Kötschach-Mauthen<br />

oder telefonisch an +43 (0)4715/8513-32 bzw. 0664/8725787.


-33- DF II/<strong>2010</strong><br />

Aus dem Kriegstagebuch des Josef Mörwald<br />

K.u.k. 47 mm Marinebatterie Oblt Schmid 10. Fortsetzung<br />

AUGUST 1916<br />

Die ersten paar Tage über nichts Besonderes. Am Abend des 3. kam Befehl: “Strenge Bereitschaft“. Wir glaubten,<br />

die fdl. Artillerie werde uns beschießen, aber sie blieb die ganze Nacht ruhig, während unsere fast die ganze<br />

Nacht hindurch ein langsames Feuer auf die gegnerische unterhielt.<br />

4.8. Um 6 Uhr früh, nachdem wir Kaffee getrunken, durften wir uns wieder niederlegen. Um 8 Uhr wurden wir<br />

auch schon wieder geweckt. Es heißt, der Feind greift an. Erst schien mir nicht viel los zu sein, nur die Schulter<br />

wurde vom Feind heftig beschossen. Das dauert bis gegen 9 Uhr. Da kommt telephonische Meldung: „Fdl.<br />

Infanterie greift vom Zelon aus die Schulter an!“ Zugleich begann auf 3 Seiten ein heftiges Infanterie- und MG-<br />

Feuer. 20min. später die Meldung: „Die Italiener sind schon auf der Schulter“. Gleich darauf wurde die<br />

Telephonverbindung unterbrochen. Ein Gefreiter kommt herunter, blutend, zerfetzt und voll Schmutz, bittet um<br />

sofortige Verstärkung, da nur mehr ein Leutnant und 2 Mann sich in der Kaverne halten. Hptm. ..... schickte<br />

sofort Korp. ...... mit 2 Mann von der Feldwache hinauf und orderte auch schnell weiteren Nachschub an.<br />

Die Schulter in den Händen des Feindes! Das war ein Schlag für uns, denn wenn es nicht gelang, ihn wieder<br />

zurückzuwerfen, wären wir, unsere Stellung und damit auch der Paß verloren. Schöne Aussichten! Bald wird<br />

der Feind auch uns angreifen, und richtig: Um 10 Uhr fängt unsere vorderste Feldwache an zu feuern. Der Feind<br />

kommt von der Sperre, er bläst Sturmsignal. Nun eröffnen auch wir das Feuer. Es blitzt aus den Schützengräben,<br />

die MG rasseln und dazu der Donner unserer beiden Geschütze, mit denen wir sofort ein rasendes<br />

Schnellfeuer auf den Feind eröffneten. Furchtbar hallt das Knattern und der furchtbare Geschützdonner durch<br />

die Berge. Das dauert so 10 Minuten. Dann Befehl: „ Feuer einstellen“. Der Angriff ist abgeschlagen; der Feind<br />

hat wohl einsehen müssen, daß er bei solchem Feuer nicht vorwärts kann. Gott sei Dank! Bei unserem Geschütz<br />

ist das Fundament zerrissen, durch den starken Rückstoß. Es ist unbrauchbar. Das gibt nun wieder schwere<br />

Arbeit für uns, bis wir einen neuen Sockel aus Beton herstellen und das Geschütz wieder feuerbereit wird. Nun<br />

setzt das Feuer unserer Artillerie ein. Auch die Schulter wird heftig unter Feuer genommen. Wie wird es wohl<br />

da oben ausschauen? Jeder fragt sich das. Es geht ja auch um uns. Fdl. Artilleriefeuer setzt ein, aber schwach.<br />

Um 12 Uhr ist die Verbindung mit Schulter wiederhergestellt. Die Meldung: „ Der Feind ist unter schweren<br />

Verlusten zurückgeworfen“ nimmt allen von uns einen Stein vom Herzen. Nun konnten wir einstweilen ruhig<br />

sein.<br />

Raiffeis und ich hatten uns, nachdem das eine Geschütz unbrauchbar geworden, mit Stutzen bewaffnet, um ja<br />

nicht müßige Zuschauer vom Kampfe zu sein. Da aber der Feind schon zurückging, verlangsamte auch die<br />

Artillerie das Feuer und bald hörte es fast ganz auf. Unsere Artillerie aber beschoß noch lange sehr heftig die<br />

rückwärts stehenden fdl. Reserven.<br />

Nachmittags ging wieder Verstärkung auf die Schulter. Nun kam auch Korp. Zap(?) mit den 2 Mann herunter,<br />

die von uns weg als Verstärkung hinauf gegangen waren. Die drei hatten sich als wahre „Helden“ gezeigt: als<br />

sie hinaufkamen, verteidigten sich nur mehr ein Leutnant und ein Sappeur in der Kaverne. Sie besetzten nun die<br />

am nächsten und zugleich sehr günstig liegende Feldwache Nr.4, während alle übrigen Feldwachen in den<br />

Händen des Gegners waren. Von hier aus eröffneten die drei ein Schnellfeuer gegen den Feind. Dieser hatte,<br />

3 Kompagnien stark, die Stellung wohl im ersten Anlaufe nehmen und zirka 30 Mann von der Besatzung<br />

gefangen nehmen können, wurde aber durch das sofort auf ihn konzentrierte Feuer unserer Artillerie, die ihm<br />

furchtbare Verluste beibrachte, gezwungen, den größten Teil seiner Kräfte zurückzuziehen. Es blieb nur eine<br />

starke Besatzung zurück, welche nun der Korp. so stark unter Feuer nahm, daß sie flüchteten. Nur 6 Mann<br />

hielten noch Stand, gegen diese ging er mit dem Bajonett vor, nahm 2 gefangen, während die Anderen<br />

entkamen. Jetzt kam auch schon die Verstärkung, eine ganze Komp. herauf. Aber die Schulter war schon wieder<br />

Unser, frei vom Feinde, wiedererobert von den 3 heldenmütigen Infanteristen, die eine gewiß 30fache Übermacht<br />

siegreich bekämpft hatten. Von unserer Seite waren auf der Schulter einige Tote, mehrere Schwerverwundete.<br />

25 Mann kamen zurück und ebensoviel dürfte der Gegner gefangen haben.<br />

Nachmittags war lebhaftes Artilleriefeuer. Während der Nacht wurden die Verwundeten heruntergeschafft. Erst<br />

mit der Seilbahn, als aber diese, wahrscheinlich schon vorher durch ein Sprengstück beschädigt, entzweiriß und<br />

der Wagen mit einem Verwundeten in die Tiefe stürzte, wurden die Übrigen mittels Tragbahre herunter<br />

geschafft.<br />

5.-6. 8. Wir entfernten die Betonstücke aus unserer Deckung. Warten nun auf das nötige Material, um das<br />

Geschütz wieder einbauen zu können.<br />

Die Nächte hindurch werden immer Leichen von unsrigen und italienischen Soldaten, die auf der Schulter<br />

gefallen sind, heruntergebracht. Da oben, wo durchwegs Felsen ist, können keine Gräber geschaufelt werden.


DF II/<strong>2010</strong> -34-<br />

7.8. Gegner belegte während der Nacht unsere Stellung mit einigen Granaten, doch ohne einen Treffer zu<br />

erreichen. Fdl. Infanterie greift unsere Stellungen am Wolayersee an, besetzte 2 Feldwachen.<br />

Tagsüber Feuer unserer Artillerie, das von der fdl. nur schwach erwidert wird. Spät abends Trommelfeuer<br />

unsererArtillerie gegen den Feind.<br />

8.8. Vormittags sehr starke Beschießung des Zelon durch unsere schweren Mörser. Am Abend war in der fdl.<br />

Stellung großes Geschrei, dessen Ursache wir uns erklären konnten, als die telephonische Meldung kam: „Die<br />

Italiener haben Görz genommen.“ Es war also Siegesjubel da drüben.<br />

11.8. Während der letzten Tage hatten wir harte Arbeit, um das nötige Material für die neue Geschützbettung<br />

herbeizuschaffen. Heute früh trugen wir die letzten Säcke Sand herauf und begannen gleich mit dem Einbau.<br />

Infanteristen mussten Wasser tragen, jeden Tropfen weit unten im Tal holen. Um 4 Uhr nachmittags waren wir<br />

fertig, alle schon todmüde.<br />

12.8. Mittags ging ich nach W. hinunter um frische Wäsche und sonstige Kleinigkeiten zu besorgen. Man sieht<br />

unten überall die Spuren der Beschießung von der schweren fdl. Artillerie. Da eine schöne, mondhelle Nacht<br />

war, ging ich schon nach 11 Uhr nachts wieder ab und war um 3 Uhr wieder hier oben, bin aber nun furchtbar<br />

müde, die Füße schmerzen bei jedem Tritt.<br />

15.8. Nachmittags starker Regen, auf welchem dichter Nebel folgte. Ich benützte ihn um nochmals Edelweiss zu<br />

bekommen.<br />

16.8. Nachmittags sprengten wir Steine in dem zum oberen Geschütz führenden Laufgraben. Dies ist notwendig,<br />

da der Graben in dem jetzigen Zustand bei einem starken Infanteriefeuer eine recht ungenügende Deckung<br />

bietet.<br />

Abends war ich bei der Batterie unten.<br />

17.8. Nachmittags im Laufgraben gearbeitet. Die Post, welche Raiffeis abends von der Batterie holte, brachte<br />

mir wieder eine erschütternd traurige Nachricht aus der Heimat: Nanni teilte mir mit, daß nun auch der zweite<br />

und letzte Bruder sein junges Leben für‟s Vaterland geopfert; mir tut es selbst furchtbar leid um Viktor, er war<br />

so ein lieber, guter Mensch, jung und schön wie ein Adonis, machte der heimtückische Typhus seinem Leben<br />

ein Ende. Die glorreichen Schlachten in Südtirol hat er mitgemacht, aber als diese geschlagen waren, war auch<br />

Viktor am Ende seiner Kräfte angelangt. Der 2.August ist sein Todestag. Wie groß wird der Schmerz seiner<br />

Angehörigen sein! Beide Söhne im Krieg verloren, ist ein schweres Opfer und Nanni, mein teures Lieb„ , was<br />

mußt Du nicht noch alles erdulden!<br />

18.8. 86. Geburtstag seiner Majestät unseres obersten Kriegsherrn. Punkt 12 Uhr nachts war die ganze Infanterie<br />

im Laufgraben stellig gemacht. Eine Leuchtrakete wird abgeschossen, von der Feldwache vorn eine zweite,<br />

dann mehrere auf einmal, die die finstere, stürmische Nacht taghell beleuchten, und nun schallt ein brausendes,<br />

dreifaches Hoch auf unseren geliebten Kaiser hinüber zum Feinde. Kurz und einfach war diese Kaiserfeier und<br />

doch so erhaben schön. Gott erhalte.....so hat wohl ein jeder heute gedacht und gewünscht.<br />

Nach Mitternacht ging ein sehr starkes Gewitter nieder mit schwerem Regen, gegen Morgen folgte ein zweites,<br />

noch viel heftigeres, begleitet von einem förmlichen Wolkenbruch. Von der Zelonschlucht, die sonst vollkommen<br />

trocken ist, sauste das Wasser mit furchtbarer Gewalt hernieder, alles was ihm im Weg lag, mit sich<br />

reissend. Es hätte wohl nimmer viel gebraucht, und auch um unsere Hütten wär‟s geschehen gewesen. Bei Tage<br />

sahen wir staunend, was das Wasser alles mit heruntergerissen hatte. Unsere Feldwachhütte war weggerissen,<br />

die Mannschaft hatte sich glücklicherweise noch retten können. Vom fdl. Zelon herunter hat das tobende<br />

Element wohl eine ganze italienische Feldwache mitgenommen. Unten, bei der Straße, war ein ganz<br />

zertrümmerter Leichnam angeschwemmt worden, die ganze Schlucht war angestreut mit Teilen von menschlichen<br />

Körpern: dort ein Fuß, dann wieder eine Hose, in welcher noch ein Stück Oberschenkel verwickelt war,<br />

Hände, Ausrüstungsgegenstände, alles Mögliche in buntem Durcheinander. Eine Sanitätspatrouille sammelte<br />

abends die Leichenteile.<br />

19.8. Wir haben nun schon ein paar Tage recht schlechtes Wetter. Viel Regen und Nebel. Der Sommer ist<br />

vorbei, nimmer lange wird es dauern und der schreckliche Winter ist wieder da.<br />

20.8. Korp. Brettmeister, der, nachdem er von Villach zurück und wieder zu unserer Batterie gekommen, gleich<br />

14 Tage Urlaub bekommen hatte, kam heute abends wieder zu uns herauf und wird nun wieder hier bleiben.<br />

Gegner beschoß die M.G.A. mit Artillerie, hatten 3 Verwundete und 1 in der Sperre.<br />

22.8. Vorm. Raiffeis geht zur Batterie ab, da wir hier für 5 Mann nicht Platz haben, wird in einigen Tagen auf<br />

Urlaub fahren. Mitterbauer, unser Kommandant hier, wird zum Zugsführer befördert.<br />

Gegner beschoß eine unserer Batterien auf Kl. Pal. Ein Volltreffer, 3 Tote, 7 Verwundete, ein Geschütz<br />

demoliert.<br />

Fortsetzung folgt


Dr. Silvius Magnago gestorben.<br />

-35- DF II/<strong>2010</strong><br />

Am 25. Mai <strong>2010</strong> verstarb der Südtiroler Alt-Landeshauptmann im 97. Lebensjahr.<br />

Mit keinem anderen ist die Durchsetzung der Südtirol-Autonomie so verbunden, wie mit dem 1914 in Meran<br />

geborenen Silvius Magnago.<br />

Magnago stammte aus einer für die k.u.k. Monarchie typischen Familie: Sein Vater war österreichischer<br />

Oberlandesgerichtsrat und ethnischer Italiener, seine Mutter stammte aus Vorarlberg.<br />

Nach dem Jusstudium hatte Magnago in der Deutschen Wehrmacht zu dienen und verlor an der Ostfront ein<br />

Bein.<br />

Ab 1957 Obmann der „Südtiroler Volkspartei“ erfüllte er das Amt des Landeshauptmanns von 1960 bis 1989.<br />

Als politischer Realist akzeptierte Magnago den Verbleib seiner Heimat bei Italien, um gleichzeitig unter dem<br />

Motto „Los von Trient“ unermüdlich für eine höchstmögliche Autonomie zu kämpfen. Auch wenn die<br />

Umsetzung des von ihm 1964 ausverhandelten „Südtirolpakets“ fast 30 Jahre dauern sollte, so brachte es den<br />

Südtirolern schließlich doch einen für Europa und Österreich vorbildlichen Minderheitenschutz.<br />

In seiner zielorientierten, aber immer wieder um Ausgleich bemühten Art, begrüßte Magnago das Wirken der<br />

<strong>Dolomitenfreunde</strong> besonders. Nur wenige Jahre nachdem Südtiroler in ihrer Verzweiflung vermeint hatten, die<br />

Durchsetzung der von Rom versprochenen, aber nicht umgesetzten Autonomiebestimmungen mit Gewalt<br />

erzwingen zu müssen, setzte ja Walther Schaumann mit den „<strong>Dolomitenfreunde</strong>n“ in der Fanes ein<br />

spektakuläres Zeichen österreichisch-italienischer Freundschaft und Zusammenarbeit. Silvius Magnago<br />

besuchte die Arbeiten am Monte Piano und verfocht die Idee eines von den <strong>Dolomitenfreunde</strong>n zu errichtenden<br />

Museums in der Festung Landro. Während das Freilichtmuseum Monte Piano aber ein ganz besonders<br />

attraktives Besucherziel geworden ist, waren die Pläne um Landro leider nicht umzusetzen.<br />

Wir werden Dr. Silvius Magnago stets ein ehrendes Angedenken wahren, als „Vater der Südtirol-Autonomie“,<br />

als einem großen Europäer und einem Freund der <strong>Dolomitenfreunde</strong>.<br />

Auf dem Monte Piano<br />

Unser Museum bleibt bis Ostern 2011 geschlossen.<br />

Gruppenbesuche mit und ohne Führung ab 10 Personen sind bei Voranmeldung bis spätestens<br />

drei Tage vor dem geplanten Termin auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.<br />

Telefon: 04715 / 8513 - 32 (Anrufbeantworter, wir rufen Sie zurück!) oder 0664/8725787<br />

e-mail: museum@dolomitenfreunde.at


DF II/<strong>2010</strong> -36-<br />

I M P R E S S U M<br />

Offenlegung gemäß Paragraph 25 Abs. 1 Mediengesetz<br />

Medieninhaber u. Hersteller: <strong>Dolomitenfreunde</strong>, 1030 Wien, Ungargasse 71/5/7; DVR 0581747<br />

Vorstand: Präs.: Bgdr Mag. G. Spath; Gf. VzPräs.: G. Schaumann<br />

Dr. E. Eybl, B. Gasperlin, Ing. C. Gressel-Plöckner, Bgm. W. Hartlieb, Vzlt F. Kalser,<br />

R. Lenardon, K. Schmid, Obst M. Schullern, Ch. Tietze, Mag. W. Tietze, S. Walder, K. Wiedemann.<br />

Grundlegende Richtung: Vereinsmitteilungen mit der Zielsetzung, durch Befassung mit dem Raum und den<br />

Geschehnissen des Ersten Weltkrieges zwischen Italien und Österreich-Ungarn zur Erhaltung des Friedens,<br />

Verbesserung der Völkerverständigung sowie zum Abbau überkommener Ressentiments ehemaliger Gegner<br />

und einer möglichst objektiven historischen Dokumentation beizutragen.<br />

Redaktion: Gabriele Schaumann, Karin Schmid<br />

1030 Wien, Ungargasse 71/5/7; Telefon 0664/3045689<br />

Erscheinungsort: Wien<br />

Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: G. Schaumann, 1030 Ungargasse 71/5/7<br />

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben ausschließlich die Meinung des Autors wieder.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausführlichem Quellennachweis.<br />

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