1997 – 2007 - Sektion Obergailtal-Lesachtal

Erinnerungen an die
Klamm-Feste der
Bergrettung
Seit Jahren schon gab es in der Ortsstelle eine kontinuierliche
Aufbauarbeit, die ihren ersten Höhepunkt in
der Fertigstellung des Vereinsheimes im neu errichteten
Rathaus im Jahre 1976 gefunden hatte.
Die Erweiterung des Funksystems
und hier vor allem die Installierung
einer Funk-Fixstation auf
dem Gendarmerieposten in Mauthen
und einer weiteren in der damaligen
Eduard Pichl Hütte beim
Wolayer See brachte die Ortsstelle
in arge finanzielle Bedrängnis, weil
die Kosten für alle Geräteanschaffungen
von dieser selbst zu tragen
waren.
Vor dreißig Jahren einen so
genannten Bank-Wechsel über
200.000,- Schilling zu unterschreiben,
nagte schon ein wenig am
Gemüt der verantwortlichen Funktionäre,
nämlich dem Ortsstellenleiter
und dem Kassier. Was lag
also näher als in der Hochkonjuktur
des Fremdenverkehrs in Kötschach-Mauthen,
wo es von Juni
bis September jedes Wochenende
ein Fest mit großartigen finanziellen
Erträgen gab, auch ein solches
zu veranstalten. Nur wann und wo
wusste man nicht so recht, weil uns
die etablierten Vereine des Ortes
ein solches nicht gönnten, das Geld
brauchten diese ja selber für ihre
mehrtägige Vereinsausflüge.
Unsere Sorgen waren denen egal,
wir wurden nur gebraucht, wenn es
wieder einmal galt, zu einem der
damals noch viel häufiger geschehenen
Bergunfälle auszurücken.
An einem der im Juni 1978
durchgeführten Ausbildungsabende
im gerade adaptierten Übungsgelände
beim Felsentor am Eingang
zur Mauthner Klamm blickte einer
aus luftiger Höhe auf die mit großen
Steinen durchsetzte Schotterbank
und sah in seinem geistigen Auge
eine kleine Schubraupe, die
durchs Felsentor passte,
hin und her fahren
und den Platz
einebnen.
„Weg vom
Zeltfest, hier
muss es sein!“
– Nach diesem
Ausspruch gab
es einige ungläubige
Gesichter, man
konnte oder wollte es
nicht glauben, dass da
was geht.
„Nein, kein großes Fest, eines
mit ein, zwei Fass Bier, einer Kiste
Wein und etwas Limo für die Kinder
sollte es werden, ein Spanferkel
und einige Würste müssten auch zu
verkaufen sein. Ach ja, und tan-
Polaroid-Fotos anschauen galt damals
als besonders fortschrittlich ...
80 kg Schwein auf einem Spieß, der
von Wasserkraft angetrieben wurde!
zen sollte man wohl auch können
und ein Frühschoppenkonzert der
TK Mauthen als Vorspann musste
schon dabei sein.“
Tatsächlich fuhr Anfang August
die Schubraupe, die
Plakate wurden per
Hand geschrieben,
für den Verleih
von Tischen und
Bänken sorgten
die Würmlacher
Vereine,
die Tanzmusik
bestand aus aktiven
und ehemaligen
Bergrettern,
der Tanzboden war
teilweise über das Wasser
ganz nahe dem großen
Wasserfall gebaut, der Wegweiser
für das WC war ein Plakat mit Pfeilen
in alle vier Himmelsrichtungen,
auf einem Nagel darunter hing die
Rolle mit Klopapier, für die Bedienungsbuden
hatte man Bretter
Die ersten „Wasser-Festspiele“
der TK Mauthen am späten Nachmittag
Mitgliederzeitung „IM BLICKPUNKT“ www.OeAV Obergailtal.at
REPORTAGE
vom Sägewerk Lederer geholt, die
jungen und älteren Bergretter und
einige ihrer Frauen waren als Personal
eingeteilt.
Das erste Fest wurde gestartet
und übertraf alle Erwartungen.
Drei weitere sollten folgen, bis uns
die Behörde mit den erteilten Auflagen
alle Lust, neben dem „Fest
der Sieger“ rund um den inzwischen
zur Tradition gewordenen Valentin-
Gletscherlauf auch im Sommer das
berühmte „Klammfest“ zu veranstalten,
nahm.
Klammfest-Revival:
21.07.2007
Heuer, dreißig Jahre danach, im
Jubiläumsjahr „60 Jahre Ortsstelle
Kötschach-Mauthen“, soll es am 21.
Juli 2007 wieder ein solches Fest
geben. Wir alle hoffen auf schönes
Wetter und sind selbstverständlich
wieder dabei!
Sepp Lederer
2007 SOMMER | 17