DKV - Chronik des Karate

Stilrichtungen
Shito-Ryu Karate-Do im DKV Ausrichtung Genbu-Kai
Nach dem Tode Sensei Mabunis fächerte
sich das Shito-Ryu in mehrere große
Strömungen auf.
Eine dieser Strömungen ist das von Sensei
Ryusho Sakagami, einem der älteren Schüler
Sensei Mabunis, begründete Itosu-Kai. Vor
einiger Zeit wurde Itosu-Kai in Genbu-Kai
umbenannt. Genbu-Kai Shito-Ryu gehört
zum Nihon Karate-Do Genbu-Kai International,
welchem in der Person Shihan
Fumio Demura ein direkter Schüler Sensei
Sakagamis vorsteht. Sensei Fumio Demura
stammt aus Yokohama, einer der großen
Hafenstädte an Japans Westküste, aus einer
recht großen Familie mit 5 weiteren Brüdern
und drei Schwestern. Als Junge wurde er
zum Kendotraining geschickt um seine
damals noch schwächliche körperliche Verfassung
zu verbessern. Als sein damaliger
Lehrer wegzog, wechselte er zu einem
Dojo, das neben Kendo auch Karate und
Iaido anbot, jenes von Sensei Ryusho Sakagami.
Später auf der Universität in Tokyo belegte
er auch Aikido und Judo.
Besondere Unterweisungen im Schwertkampf
erhielt er außer von Sensei Sakagami
auch von Taizaburo Nakamura und Seiji
Ueki. Im Dojo von Sensei Ryusho Sakagami
begegnete er dem legendären Kobudoexperten
Sensei Kenshin Taira. Von ihm lernte
er den Umgang mit Bo, Sai, Tonfa und allen
anderen traditionell verwendeten Waffen
zur Verteidigung. Weitere Lehrer auf Okinawa
waren Yochoku Higa und Choshin Chibana,
beide Experten des Shorin-Ryu und
Schüler von Sensei Anko Itosu. Auf Grund
dieser Erfahrungen wurde Sensei Demura zu
einem weltweit anerkannten Experten für
das Kobudo. Der Umgang mit den traditionellen
Waffen Okinawas stellt daher auch
heute noch einen Eckpfeiler des Genbu-Kai
Shito-Ryu dar. 1961 gewann Sensei Demura
die japanische Meisterschaft im Kumite
(Freikampf) und befand sich auch in den darauf
folgenden Jahren unter den ersten Acht.
Unter Leitung von Axel Markner (5. Dan)
und Alexander Hartmann (3. Dan) fanden
an den ersten beiden Wochenenden im
Dezember wieder die beliebten Winter-
Camps statt.
Fast 100 Kinder kamen ins Sport- und
Leistungszentrum des Vereins für Traditionellen
Budosport nach Großsander, um sich
dort intensiv im Koreanischen Karate schulen
zu lassen (siehe Foto). Die Kinder wurden
von insgesamt sechzehn Übungsleitern
und Helfern betreut. Trainiert und getobt
wurde in einer nahe liegenden Turnhalle.
Die Räumlichkeiten des Sport- und
Leistungszentrums dienten als Aufenthaltsund
Übernachtungsmöglichkeit. Hier wurde
den Kindern auch in der Theorieeinheit
näheres Wissen über das Koreanische
Karate, wie zum Beispiel die geschichtliche
Entwicklung, vermittelt. Viel Spaß hatten die
kleinen und größeren Kinder bei den
Malwettbewerben und Nachtwanderungen.
Koreanisches Karate
1965 folgte der junge Meister einer
Einladung des zu der Zeit in Japan stationierten
U.S.-Army-Angehörigen und Kampfkunstexperten
Dan Ivan in die USA. Sensei
Demura eröffnete dort mehrere Dojos an
der Westküste und ist inzwischen längst
amerikanischer Staatsbürger. Sensei Demura
ist eine Persönlichkeit, welche sich in einer
Welt der Kleingeister durch große Offenheit
auszeichnet. Trotzdem würde er niemals
von seinen Grundwerten abrücken, denn in
der lockeren Welt des American Way of Life
lernt man bewährte Traditionen, seien es
japanische oder die anderer Länder und
Kulturen besonders schätzen. Man wird sich
seiner Wurzeln bewusst, welche man, so
Sensei Demura, unbedingt bewahren sollte.
So sind besonders der Respekt vor allen
Menschen mit ihren Stärken und Schwächen
sowie Toleranz und Hilfsbereitschaft für ihn
von großer Bedeutung. Insbesondere von
seinen Instruktoren und (höheren) Schwarzgurten
fordert er Verantwortungsbewusstsein
und vorbildliches Verhalten. Durch
Sensei Fumio Demura als Schüler von
Sensei Ryusho Sakagami werden das Karate
und die Tradition von Sensei Kenwa Mabuni
weiter getragen und erhalten. Auch ist es
Sensei Fumio Demura zu verdanken, das
Kobudo, wie er es von Sensei Kenshin Taira
erfahren hat, nicht in Vergessenheit gerät.
Hieraus erklärt sich, dass Karate-Do und
Kobudo in der Ausführung und der Forschung
nach alten Traditionen fest in unserem
Stil verankert sind. Sensei Demura hält
einmal im Jahr Wochen-endlehrgänge im
traditionellen Karate und Kobudo in
Deutschland ab. Meist finden diese
Lehrgänge in Schleswig-Holstein statt, da
dort der Grossteil seiner Schüler in Deutschland
angesiedelt ist. Gelegentlich finden
jedoch auch Lehrgänge mit ihm in Berlin
statt, wo ihn eine lange Freundschaft mit
Sensei Carlos Molina verbindet. Im DKV
arbeitet das Genbu-Kai Shito-Ryu sehr eng
Fast 100 Kinder beim Winter-Camp
Besondere Highlights waren die Zauberkünste
und das Feuerspucken von Matthias
Lux (aktiv im Kumite-Team des VTB,
Deutscher Hochschulvizemeister) sowie die
Kuscheltierparade vor dem zu Bett gehen.
Neben dem regulären Training wurde
außerdem ein Kata - Turnier durchgeführt.
Die Sieger der Wettbewerbe erhielten tolle
Preise und jedes Kind bekam am Ende des
Camps einen kleinen Nikolaus aus Schokolade
als Wegzehrung. Sie freuen sich schon
auf das nächste Jahr
und gaben dafür
bereits ihre Wünsche,
wie zum BeispielNachtwanderungen
und Sprungtechniktraining,
bei
den Trainern an.
Foto und Bericht
Dagmar Kersten
Sensei Demura
mit den anderen Shito-Ryu Gruppen zusammen.
Wir hoffen, dass der Erfahrungsaustausch
mit den anderen im DKV organisierten
Stilrichtungen noch intensiver wird.
Dirk Kather, Stilrichtungsreferent Shito-
Ryu Karate-Do in S-H Repräsentant
Genbu-Kai Deutschland
www.genbu-kai.de
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