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Neue Szene Augsburg 2020-11

Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung

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geRIllTes

EELS

Earth to Dora

(E Works Records)

Marc O. Everett hoff, dass die 12 neuen

Lieder von Eels beruhigend auf uns

wirken könnten, obwohl die meisten

davon schon vor der Pandemie entstanden

sind. Das tun sie allemal, denn

sie handeln von Dingen, die wir uns

erträumen, zu denen wir zurückkehren

wollen. Als Vorbote wurde „Are We

Alright Again“ ins Netz gestellt, der

als einer der zuletzt fertiggestellten

Tracks mitten in den ersten Tagen

der Pandemie entstand. Allein dieser

Quarantäne-Tagtraum hat eine so unverschämt

fröhliche Melodie, die wie

ein Orgel-Motiv aus einem alten Zeichentrickfilm

klingt und mit einigen

typischen Eels-Zutaten angereichert zu

einer gelungenen Mischung aus Freak-

Stoff und gloriosem Sound geworden

ist. (max)

HHHHHI

THE SMASHING PUMPKINS

Cyr

(Sumerian Records)

Dass die Kürbisse ein Album in der

Hinterhand haben, ist nicht erst seit

den Releases der beiden Songs „The

Colour Of Love“ und „Cyr“ klar. Aber

dass es gleich ein Doppeltes mit 20

Tracks werden würde, ist erstaunlich.

Mit zwei Jahren Wartezeit seit der

letzten Platte kommt das neue Material

nun deutlich schneller als zuvor, die

noch aktuelle LP von 2018 stellte immerhin

den ersten Output seit knapp

20 Jahren dar. Genau wie damals haben

Billy, James und Jimmy (fast in der

Originalbesetzung also) jetzt so lange

daran gearbeitet, dass Cyr zwar durch

eine umfassendere konzeptionelle

Basis und eine breitere Musikpalette

besticht, doch leider fehlt das Hitpotential.

(max)

HHHHII

YUNGBLUD

Weird!

(Universal)

Yungblud gilt als die Stimme der Post-

Brexit-Generation und lässt jetzt erneut

von sich hören. Sein Erfolgsrezept: Musik,

die zwischen Emo-Punk, Alternative

Rock, Hip Hop und knalligem Pop

hin- und herflippert. Vorgetragen wird

das Ganze mit großer Klappe, sozialkritischer

Haltung und wilden Outfits.

Man muss es ihm lassen, Yungblud ist

ein waschechter Millennial-Rockstar

und es macht einfach Spaß, ihm bei

der Arbeit zuzuhören. Seine zweite

LP ist eine wunderbar energiegeladene

Coming-of-Age-Platte, aber leider

weniger rebellisch und politisch als

sein Debütalbum. Die positiven Vibes

der neuen Songs kommen definitiv an,

lassen aber ein wenig die Angriffslust

früherer Tracks vermissen. (lina)

HHHHII

NICK CAVE

Idiot Prayer: Nick Cave Alone At Alexandra Palace

(AWAL/Rough Trade)

Ende Juli gab Nick Cave im berühmten

Alexandra Palace in London ein exklusives

Online-Konzert, ohne Publikum.

Am 05. November erscheint jetzt diese

düstere One-Man-Piano-Show auf

großer Leinwand in vielen deutschen

Kinos und parallel dazu wird Ende

November auch der Longplayer mit 22

Songs vom Stapel laufen. Mit an Bord

ist Liedgut vom aktuellen „Ghosteen“-

Album, aber auch viele Cave-Klassiker

wie etwa „The Mersey Seat“, „The Ship

Song“, „Jubilee Street“ oder „Waiting

For You“. Die Songs präsentieren sich

in einem neuen, intimen und minimalistischen

Gewand und sind knietief

in Melancholie und Schwermut

getränkt. Herbst, Corona, Nick Cave.

Halleluja! (ws)

HHHHII

Album des mONATs

lIeblINgs musIk

Bruce Springsteen

Letter To You

(Columbia records)

Ganz gespannt habe ich auf den Link gewartet, den mir Julia von Sony Music direkt aus den Staaten zur Rezension der

neuen Platte von Bruce Springsteen vermittelt hat. Als ich dann endlich hören durfte, was „The Boss“ mit seinen 12 Songs

auf Letter To You abgeliefert hat, war das wie eine wunderschöne, meine Seele erwärmende Reise in die späten 80er Jahre

direkt in ein Mädchenzimmer in Thierhaupten, in dem ich damals so oft zu Gast sein durfte. Eigentlich war mir das Image

von Springsteen vor 30 Jahren ein bisschen zu „oldschool“, deswegen habe ich außerhalb von Thierhaupten nie wirklich

damit angegeben, Fan des 20-fachen Grammy-Gewinners aus New Jersey zu sein. Aber heute ist es mir nicht mehr wichtig,

was die anderen über meinen Musikgeschmack denken und so hau ich es einfach mal raus: Bruce Springsteen ist einer

der Allergrößten und hat völlig zurecht weltweit 130 Millionen Tonträger verkauft! Ich unterschreibe vollumfänglich das,

was der Meister selbst über sein neues Werk sagt: „Ich liebe die Emotionalität von Letter To You. Und ich liebe den Sound

der E Street Band, die komplett live im Studio spielt, so wie wir es noch nie zuvor gemacht haben, ganz ohne Overdubs.

In nur fünf Tagen eingespielt stellte es sich als eines der größten Aufnahmeerlebnisse heraus, die ich je hatte.“

Das hört man dann auch am authentischen Sound der neun neuen Springsteen-Songs. Dazu kommen noch Aufnahmen

von drei legendären, jedoch zuvor unveröffentlichten Kompositionen aus den 70ern. Letztendlich ist es aber völlig egal,

was ich denke oder schreibe, denn Springsteen wird auch diesmal wieder Millionen von Menschen auf der ganzen Welt

mit auf seine Reise nehmen, auf der er sich unermüdlich für ein besseres Amerika einsetzt. Ein Amerika ohne Donald

Trump. (max)

ELEMENT OF CRIME

MITTELPUNKT DER

WELT

(uniVerSaL)

„Wenn die tage kürzer und

kälter werden, brauche

ich melancholische

novembermusik. Zeit, die

element of Crime-Platten

rauszukramen.“ (lina)

THE BYRDS

YOUNGER THAN

YESTERDAY

(CoLuMBia)

„nacht der großartigen

arte-Doku „Laurel

Canyon“ habe ich mich

wieder einmal im netz des

endsechziger Psychedelicfolk-rock

verfangen.“ (ws)

DÜSSELDORF

DÜSTERBOYS

NENN MICH MUSIK

(StaatSaKt)

„Die düsteren Boys von

der Düssel haben für ihren

psychedelischen folk aus

einer vergangenen Zeit

jetzt den Jahrespreis der

deutschen Schallplatten

Kritik einheimsen können.

Zurecht!“ (max)

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