TRAUERNDE BEGLEITEN - Bestattungsdienst Rilling und Partner
TRAUERNDE BEGLEITEN - Bestattungsdienst Rilling und Partner
TRAUERNDE BEGLEITEN - Bestattungsdienst Rilling und Partner
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Trauernde begleiTen<br />
85 Jahre rilling & ParTner<br />
40 Jahre Weiß<br />
<strong>Bestattungsdienst</strong> Tübingen<br />
1923<br />
BESTATTUNGEN
<strong>Rilling</strong> & PaRtneR Weiß Bestattungen<br />
Unser Logo<br />
Es erzählt von der<br />
Unendlichkeit des Seins<br />
Von Geist <strong>und</strong> Ewigkeit<br />
Von Seele <strong>und</strong> Hoffnung<br />
Von einer andern Welt<br />
tRaueRnde Begleiten<br />
Unser Logo<br />
Es erzählt<br />
BESTATTUNGEN<br />
von Himmel <strong>und</strong> Erde<br />
von Zeiten des Lebens<br />
von Zeichen <strong>und</strong> Wegen<br />
von Gott <strong>und</strong> den Menschen
InhaLtsverzeIchnIs<br />
Editorial ....................................................................6<br />
Gr<strong>und</strong>sätze unseres Handels .....................................7<br />
Stationen einer Entwicklung ......................................8<br />
Haus des Übergangs ...............................................10<br />
Die Besonderheiten ........................................... 11<br />
Das Gebäude .................................................... 12<br />
Wilhelm Weiß Bestattungen GmbH ........................ 14<br />
Bestattungsarten ..................................................... 18<br />
Unsere Leistungen ...................................................20<br />
Im Einzelnen .....................................................22<br />
Versorgung der Verstorbenen ..................................24<br />
<strong>Bestattungsdienst</strong> Tübingen<br />
1923<br />
Handwerkerpark 5 · 72070 Tübingen<br />
Telefon 0 70 71 / 9 27 80<br />
Raum <strong>und</strong> Zeit für Trauernde ...................................26<br />
Die Schleusenzeit ® ............................................30<br />
Die Januszeit ® ................................................... 31<br />
Die Körbe der Trauer ® ......................................33<br />
Die Labyrinthzeit ® .............................................34<br />
Die Regenbogenzeit ® ........................................35<br />
Die Beendigung der aktiven Trauerzeit ..............36<br />
Beim Tod unserer Kleinen .......................................37<br />
Letzte Dinge rechtzeitig regeln ................................38<br />
Vorsorgevertrag .................................................39<br />
Finanzielle Vorsorge ..........................................40<br />
Was tun im Sterbefall ..............................................42<br />
Ökologie .................................................................46<br />
BESTATTUNGEN<br />
Herdweg 18 · 71131 Jettingen<br />
Telefon 0 74 52 / 70 42<br />
Wo wird einst des Wandermüden<br />
Letzte Ruhestätte sein?<br />
Unter Palmen in dem Süden?<br />
Unter Linden an dem Rhein?<br />
aus Heinrich Heine „Wo?“<br />
Inselstraße 1 · 72202 Nagold<br />
Telefon 0 74 52 / 15 55
Armin Kehrer<br />
Inhaber<br />
Markus Höhn<br />
Inhaber<br />
edItorIaL<br />
Sehr geehrte Leserin,<br />
sehr geehrter Leser,<br />
Trauernden zur Seite zu stehen, ist unsere Aufgabe.<br />
Eine Aufgabe, die wir gerne erfüllen. Wir<br />
stellen Ihnen Raum <strong>und</strong> Zeit, unser Wissen <strong>und</strong><br />
unsere Erfahrung zur Verfügung, damit Sie in dieser<br />
schweren Zeit bestmöglich betreut werden.<br />
Als Ausbildungsbetrieb zur Bestattungsfachkraft<br />
halten wir uns immer auf dem neuesten Stand<br />
der Trauerforschung <strong>und</strong> des Bestattungswesens.<br />
Unsere Mitarbeiter bilden sich kontinuierlich fort.<br />
Bei mehreren Wettbewerben erhielt unser Haus<br />
Auszeichnungen auf hohem Niveau: wir führen<br />
das Markenzeichen des Bestatterverbandes, erhielten<br />
den Umweltpreis <strong>und</strong> die Anerkennung<br />
der Aeternitas, sind „Bestatter 2004“ <strong>und</strong> auch<br />
unser Umwelt- <strong>und</strong> Qualitätsmanagement wurde<br />
ausgezeichnet. Wir stehen Ihnen in der Universitätsstadt<br />
mit dem „<strong>Bestattungsdienst</strong> Tübingen<br />
<strong>Rilling</strong> & <strong>Partner</strong>“ <strong>und</strong> dem „Haus des Übergangs“<br />
zur Verfügung. Seit 2007 sind wir mit der<br />
Firma „Wilhelm Weiß Bestattungen“ in Jettingen<br />
<strong>und</strong> Nagold vertreten.<br />
In der Ihnen vorliegenden 2. Auflage unserer Broschüre<br />
besprechen wir eine Fülle von Themen im<br />
Zusammenhang mit Sterben, Tod <strong>und</strong> Trauer <strong>und</strong><br />
zur Bestattungsvorsorge. Sollten dennoch Fragen<br />
offen bleiben, laden wir Sie gerne zu einem persönlichen<br />
Gespräch in eines unserer Häuser ein.<br />
Selbstverständlich stehen wir Ihnen auch telefonisch<br />
jederzeit zur Verfügung.<br />
Wir wünschen Ihnen interessante Einblicke.<br />
Armin Kehrer Markus Höhn
BESTATTUNGEN<br />
grUndsätze Unseres handeLns<br />
Unser handeLn Ist von<br />
vIer grUndsätzen bestImmt<br />
Unsere Priorität ist ein hohes Maß an Sensibi-<br />
lität gegenüber den Trauernden, verb<strong>und</strong>en<br />
mit dem Schaffen einer wohltuenden Atmo-<br />
sphäre in unserem Haus. Dazu gehört, dass<br />
wir Sie umfassend <strong>und</strong> kompetent beraten.<br />
Der würdige <strong>und</strong> sanfte Umgang mit Ver-<br />
storbenen ist für uns selbstverständlich.<br />
Offenheit <strong>und</strong> Transparenz<br />
Alles, was wir tun, soll für Sie transparent<br />
<strong>und</strong> nachvollziehbar sein. Daneben ist es<br />
uns wichtig, die Themen Sterben, Tod <strong>und</strong><br />
Trauer der Öffentlichkeit wieder näher zu<br />
bringen. Dazu gehört unsere Veranstaltungsreihe<br />
„Übergangskultur“ im „Haus des Übergangs“,<br />
der offene Dialog mit Hospizgruppen,<br />
Schulklassen, Pfarrgemeinden <strong>und</strong> allen<br />
Interessierten. Wir geben gerne Einblick in<br />
unsere Arbeit.<br />
Ökologie<br />
Das Arbeiten im Einklang mit der Natur ist<br />
uns ein besonderes Anliegen.<br />
Von der St<strong>und</strong>e von dem Orte<br />
reißt dich eingepflanzter Drang,<br />
Tod ist Leben, Sterben, Pforte,<br />
alles ist nur Übergang.<br />
Brückeninschrift in Wien
„Sargverkaufsstelle der<br />
Tübinger Schreinermeister“<br />
in der Lazarettgasse<br />
statIonen eIner entwIckLUng<br />
von der schreInereI zUm<br />
bestattUngsdIenstLeIster<br />
Im Jahr 1923 schlossen sich etliche Schreinermeister<br />
Tübingens – damals die Sarghersteller der<br />
Universitätsstadt – zusammen. Sie gründeten die<br />
„Sargverkaufsstelle der Tübinger Schreinermeister“<br />
in der Lazarettgasse 19.<br />
Dieser Zusammenschluss ist der Ursprung unseres<br />
Unternehmens. In der Lazarettgasse wurden<br />
Särge mit Leintüchern, Decken, Kissen <strong>und</strong><br />
Totenhemd für den Verstorbenen ausgestattet.<br />
Mit dem „Leuteschinder“, einem zweirädrigen<br />
Karren, brachten die Angestellten aus der Lazarettgasse<br />
die Särge zur Pathologie. Transportunternehmen<br />
überführten die Verstorbenen auf<br />
die jeweiligen Friedhöfe. Alles weitere lag in der<br />
Hand der Stadt <strong>und</strong> ihres städtischen Bestattungsordners.<br />
1975 gab die Stadt Tübingen ihren <strong>Bestattungsdienst</strong><br />
auf. Der bisherige Bestattungsordner<br />
Friedrich Kress wechselte zur Sargverkaufsstelle,<br />
worauf diese den Namen „<strong>Bestattungsdienst</strong> der<br />
Tübinger Schreinermeister“ erhielt.<br />
Mit Ernst <strong>Rilling</strong> († 1997) als Namenspatron<br />
entwickelte sich das Unternehmen 1986 zum<br />
„<strong>Bestattungsdienst</strong> Tübingen <strong>Rilling</strong> & <strong>Partner</strong><br />
GmbH“ mit einem stark erweiterten Dienstleistungsangebot.<br />
1993 zog die Firma zunächst nach Kusterdingen<br />
um. In Tübingen mietete das Unternehmen in der<br />
Fruchtschranne 4 gleichzeitig ihr „Stadtbüro“, bis<br />
die Firma in der Weststadt Tübingens einen geeigneten<br />
Bauplatz fand.<br />
Armin Kehrer <strong>und</strong> Markus Höhn haben 2006<br />
die Firmenanteile vollständig übernommen. Karl<br />
Kehrer, dessen Vater bereits Gesellschafter der<br />
ersten St<strong>und</strong>e war, <strong>und</strong> Frieder Kress sind der Firma<br />
weiterhin als stille Gesellschafter verb<strong>und</strong>en.
BESTATTUNGEN<br />
Das 1999 neu erbaute Gebäude im Handwerkerpark<br />
erfüllt nun die Kriterien eines modernen<br />
Bestattungshauses. Dazu gehören unter anderem<br />
eine eigene Druckerei <strong>und</strong> eigene klimatisierte<br />
Aufbahrungsräume.<br />
Das Gebäude ist eingebettet in einen ansprechenden<br />
Garten. Der Trauernde soll sich beim<br />
Betreten des Hauses geborgen <strong>und</strong> gut aufgehoben<br />
fühlen.<br />
Ein Leben,<br />
ein Tod,<br />
eine Chance.<br />
Andy Warhol<br />
<strong>Rilling</strong> & <strong>Partner</strong> GmbH<br />
im Handwerkerpark<br />
in Tübingen-West
10<br />
haUs des Übergangs<br />
Einmalig in seiner Architektur <strong>und</strong> Atmosphäre,<br />
umgeben von einer w<strong>und</strong>erschönen Gartenanlage<br />
mit Wassergarten, steht seit 2006 unser „Haus<br />
des Übergangs“ für individuelle Trauerfeiern <strong>und</strong><br />
Verabschiedungen bereit.<br />
Unabhängig von Glaubensrichtung, Konfession<br />
oder Weltanschauung sollen Trauernde sich hier<br />
angemessen von ihren Verstorbenen verabschieden<br />
können. Im „Haus des Übergangs“ wird kein<br />
Schlusspunkt gesetzt, sondern es werden entscheidende<br />
Weichen gestellt für den weiteren<br />
Trauerweg.<br />
Der Saal im<br />
„Haus des Übergangs“
BESTATTUNGEN<br />
dIe besonderheIten<br />
Fre<strong>und</strong>liche, offene, helle <strong>und</strong><br />
warme Atmosphäre mit Tageslicht;<br />
Akzente durch Glaskunst<br />
Individuell gestaltbar für eine<br />
Trauerfeier ohne Zeitlimit<br />
Installationsmöglichkeit für eine<br />
persönliche Bildergalerie<br />
Der angegliederte Aufbahrungsraum<br />
ist für die Trauerfamilie r<strong>und</strong> um<br />
die Uhr zugänglich<br />
Hervorragende Akustik<br />
Flexible Bestuhlung für 70 Personen,<br />
weitere 30 Stehplätze<br />
Dezente Beleuchtung, variabel dimmbar<br />
Voll klimatisiert <strong>und</strong> beheizbar<br />
Pfeifenorgel mit fünf Registern<br />
Musik- <strong>und</strong> Lautsprecheranlage<br />
für die Wiedergabe von Musik<br />
in Konzertraumqualität<br />
Beamer <strong>und</strong> Leinwand für die Projektion<br />
von Dias sowie DVD- <strong>und</strong> Videofilmen<br />
Filmaufnahme der Trauerfeier auf DVD<br />
(falls gewünscht)<br />
Raum für einen Gedenkkaffee mit<br />
den Trauergästen im Anschluss an<br />
die Trauerfeier<br />
Der Tod ist kein Untergang,<br />
sondern ein Übergang.<br />
Vom Erdenweg hinein in<br />
die Ewigkeit.<br />
Cyprian von Carthago<br />
11
12<br />
haUs des Übergangs<br />
das gebäUde<br />
Ein künstlerisch gestaltetes Glasband an der Außenseite<br />
des Hauses geleitet die Trauergemeinde<br />
zum Eingang. Das Werk des Heilbronner Künstlers<br />
Raphael Seitz zeigt das Auf- <strong>und</strong> Zugehen<br />
einer Blüte. Über Trittsteine queren die Besucher<br />
eine Teichanlage <strong>und</strong> betreten das Gebäude. Im<br />
Inneren öffnet sich vor ihrem Auge die Apsis, ein<br />
mit Glas, Licht <strong>und</strong> Stein gestalteter Raum. Im<br />
Zentrum dieses Halbr<strong>und</strong>es wird bei der Trauerfeier<br />
der Sarg mit dem Verstorbenen stehen.<br />
Bis zur Feier können die Hinterbliebenen im Aufbahrungsraum<br />
von ihrem Angehörigen Abschied<br />
nehmen. Farbige Lichteffekte erzeugen im Zusammenspiel<br />
mit der Sonne eine besondere Stimmung.<br />
Auf Wunsch bekommen Trauernde für die<br />
Zeit der Aufbahrung einen Schlüssel <strong>und</strong> haben<br />
somit jederzeit Zugang zum Trauerraum.<br />
Die Trauerfeier findet im großen Saal statt. In unserem<br />
Auftrag hat der Tübinger Architekt Michael<br />
Löffler eine würdevolle Stätte des Abschiednehmens<br />
geschaffen.<br />
Der Boden, Parkett aus amerikanischer Roteiche,<br />
gibt dem Raum eine warme Atmosphäre. Die<br />
Wände des Halbr<strong>und</strong>s erscheinen wie Hände,<br />
die sich um den Trauernden hüllen, beschützend<br />
<strong>und</strong> Halt gebend.<br />
Im Zentrum des Raumes steht der Sarg. Vor einer<br />
schlichten Sichtbetonwand ist der Verstorbene<br />
aufgebahrt. Im Halbkreis stehen 70 ihm zugewandte<br />
Stühle. Alle Blicke werden auf diesen<br />
Mittelpunkt gelenkt.
BESTATTUNGEN<br />
Architekt <strong>und</strong> Glaskünstler haben ein Zentrum<br />
von starker Ausdruckskraft gestaltet. Die über<br />
dem Boden schwebende Sichtbetonwand durchbricht<br />
an einem hellen Oberlicht die Decke. Über<br />
dem Dach ragt sie zwei Meter weit in den Himmel.<br />
Das einfallende Sonnenlicht wirft im Tagesverlauf<br />
farbige Reflexe auf den Boden. Das Far-<br />
benspiel wandert mit dem Lauf der Sonne durch<br />
den Raum, bis hinter dem Sarg eine aufgehende<br />
Blüte entsteht. Kurz bevor die Sonne das Fenster<br />
nicht mehr berührt, zeigt sich an der Wand hinter<br />
dem Sarg die Silhouette eines Schmetterlings.<br />
Das Bild einer Verwandlung.<br />
Auch das Licht, das im gesamten Saal durch die<br />
oberen Fenster fällt, lässt den<br />
Blick zum Himmel schweifen.<br />
Doch das überstehende Dach begrenzt<br />
den Blick. Noch ist nicht<br />
sichtbar, wohin die Reise geht.<br />
Nach der Feier bieten wir den<br />
Trauernden an, noch zu verweilen.<br />
In einer kleinen Küche können<br />
Kaffee <strong>und</strong> Tee für den Gedenkkaffee<br />
zubereitet werden.<br />
Rednern <strong>und</strong> Geistlichen steht im<br />
Übrigen die Sakristei zur Verfügung.<br />
Dort ist auch die Technik<br />
untergebracht.<br />
Ich bin die Auferstehung, <strong>und</strong> ich bin das Leben.<br />
Wer an mich glaubt, der wird leben,<br />
selbst wenn er stirbt.<br />
Jesus (Johannes 11,25)<br />
13
14<br />
dIe wILheLm weIss bestattUngen gmbh<br />
Wilhelm Weiß gründete sein Bestattungsunternehmen<br />
mit Sitz in Unterjettingen am 1. Januar<br />
1968. Im Lauf der vergangenen Jahrzehnte baute<br />
er es gemeinsam mit seiner Frau Margarethe <strong>und</strong><br />
seinen Mitarbeitern auf.<br />
Als Ansprechpartner für Trauernde stand die<br />
„Wilhelm Weiß GmbH“ in den vergangenen<br />
Jahrzehnten für einen pietätvollen <strong>und</strong> sensiblen<br />
Umgang mit Trauernden <strong>und</strong> Verstorbenen. Die<br />
Sorgfalt <strong>und</strong> Umsicht des Ehepaares Weiß <strong>und</strong><br />
seines Teams, mit der es sich der besonderen<br />
Situation Trauernder widmete, ist auch über die<br />
Grenzen seines Wirkungsbereiches Gäu – Nagold<br />
hinaus bekannt.<br />
Wilhelm Weiß<br />
Bestattungen GmbH<br />
in Jettingen
BESTATTUNGEN<br />
Die langjährigen geschäftlichen Verbindungen<br />
mit dem „<strong>Bestattungsdienst</strong> Tübingen <strong>Rilling</strong> &<br />
<strong>Partner</strong> GmbH“ führten in den Jahren 2000 bis<br />
2006 zu einer Intensivierung der Zusammenarbeit<br />
zwischen den Firmeninhabern. Daraus entwickelte<br />
sich ein f<strong>und</strong>iertes Vertrauensverhältnis.<br />
Nach 39 Jahren des ununterbrochenen Einsatzes<br />
trat Wilhelm Weiß zum Jahresende 2006 in den<br />
Ruhestand. Er verkaufte zum 1. Januar 2007 sein<br />
gleichnamiges Bestattungshaus in Jettingen mit<br />
der Filiale in Nagold altershalber an den „<strong>Bestattungsdienst</strong><br />
Tübingen <strong>Rilling</strong> & <strong>Partner</strong> GmbH“<br />
mit dem Wissen, sein Lebenswerk in gute Hände<br />
zu legen.<br />
Für die „<strong>Rilling</strong> & <strong>Partner</strong> GmbH“ bedeutet dies<br />
neben dem Ausbau des Einzugsgebietes ein Zugewinn<br />
an Expertise, wie zum Beispiel in der<br />
Grabmachertechnik. Das erweiterte Spektrum<br />
kommt der gesamten Firma <strong>und</strong> besonders allen<br />
Auszubildenden zu Gute. Die „Wilhelm Weiß<br />
GmbH“ bietet ebenfalls das gesamte Dienstleistungsspektrum.<br />
Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,<br />
nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.<br />
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?<br />
(Memento) Mascha Kaléko 1907 – 1975<br />
Johanna v.<br />
Bernstorff,<br />
Betriebsleiterin<br />
Weiß GmbH<br />
Empfang in Nagold<br />
15
1<br />
Sarg-Ausstellung<br />
Grabaushub<br />
dIe wILheLm weIss bestattUngen gmbh<br />
Das Einzugsgebiet des Bestattungshauses Weiß<br />
reicht von Tailfingen, Bondorf <strong>und</strong> Jettingen bis<br />
über Wildberg, Nagold <strong>und</strong> Haiterbach hinaus.<br />
Neben der Beratung Trauernder <strong>und</strong> Vorsorgender<br />
mit den dazugehörenden Dienstleistungen<br />
führt die „Wilhelm Weiß GmbH“ die Bestattungen<br />
inklusive Grabaushub auf den Friedhöfen<br />
in Jettingen, Gäufelden, Wildberg, Ebhausen,<br />
Rohrdorf, Ehningen, Mötzingen <strong>und</strong> Vollmaringen<br />
durch.<br />
Das Büro in Nagold, welches aus dem ehemaligen<br />
„Arbeitskreis der Nagolder Schreinermeister“<br />
hervorging, wurde von der Schwester des<br />
Firmenchefs Margret Gutekunst von 1983 bis<br />
2007 geführt. Seit Januar 2008 befindet sich<br />
dieses Büro in neuen Geschäftsräumen in der<br />
Inselstraße 1 in Nagold.<br />
Trauer-Bibliothek
BESTATTUNGEN<br />
Allein im Nebel tast ich todentlang<br />
<strong>und</strong> lass mich willig in das Dunkel treiben.<br />
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.<br />
Individuell gestaltete, hochwertige<br />
Särge <strong>und</strong> Urnenausstellung<br />
(Memento) Mascha Kaléko 1907 – 1975<br />
1
1<br />
bestattUngsarten<br />
erdbestattUng<br />
Nach wie vor die häufigere Bestattungsform in<br />
der Region. Die Trauerfeiern finden in der Regel<br />
auf dem jeweiligen Friedhof statt, in Ausnahmefällen<br />
auch im Haus des Übergangs oder einer<br />
Kirche. Anschließend erfolgt die Beerdigung.<br />
Grabauswahl, Grabnutzungszeiten <strong>und</strong> Ruhezeiten<br />
unterscheiden sich von Kommune zu<br />
Kommune.<br />
FeUerbestattUng<br />
Die Entscheidung zur Feuerbestattung sollte der<br />
Verstorbene zu Lebzeiten bereits geäußert oder<br />
schriftlich niedergelegt haben. Den Angehörigen<br />
die Entscheidung zu überlassen, führt manches<br />
Mal zu Konflikten in der Trauerfamilie. Trauerfeiern<br />
zur Feuerbestattung können im Haus des<br />
Übergangs, in einer Kirche oder auf dem Friedhof<br />
stattfinden. Wir raten dazu, die Trauerfeier mit<br />
dem Sarg durchzuführen. Damit gibt man auch<br />
den trauernden Verwandten <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en die<br />
Möglichkeit zur Verabschiedung. Die Trauerfeier<br />
mit der Urne <strong>und</strong> anschließender Beisetzung<br />
wird häufig als unpersönlich <strong>und</strong> abstrakt empf<strong>und</strong>en.<br />
Eine Verabschiedung im eigentlichen<br />
Sinn kann nicht stattfinden.<br />
Aus der Feuerbestattung heraus haben sich weitere<br />
Möglichkeiten der Beisetzung entwickelt.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt derzeit in Deutschland die<br />
Beisetzungspflicht für Aschen. Diese beschränkt<br />
sich nicht auf den Friedhof.<br />
FOlgenDe BeiSeTzUngSarTen kÖnnen<br />
wir DerzeiT anBieTen<br />
SeeBeSTaTTUng<br />
In allen Weltmeeren kann die Asche eines Verstorbenen<br />
beigesetzt werden. Deutsche Binnengewässer<br />
fallen nicht darunter. Am häufigsten<br />
sind die Seebestattungen in der Nord- oder Ostsee.<br />
In der Schweiz besteht die Möglichkeit der<br />
Bestattung im Zürichsee, im Lago Maggiore, im<br />
Luganersee, im Vierwaldstättersee oder auch im<br />
Bodensee (Schweizer Seite).
BESTATTUNGEN<br />
FrieDwalD, rUheFOrST,<br />
naTUrBeSTaTTUng<br />
Die Natur als Beisetzungsort – ohne begrenzende<br />
Friedhofsmauern – ist für viele Menschen<br />
die erste Wahl. Das Angebot dafür wächst stetig.<br />
So gibt es in Baden-Württemberg bereits an drei<br />
Standorten Friedwälder, nämlich in Schwaigern,<br />
Münsingen <strong>und</strong> Heiligenberg. In Jagsthausen<br />
wurde der erste „Ruheforst“ Württembergs eingeweiht.<br />
Unter Naturbestattung versteht man im<br />
engeren Sinne die Bestattung der Asche auf ausgesuchten<br />
Almwiesen, unter Bäumen, an Felsen<br />
oder in Bergbächen in den Schweizer Bergen.<br />
lUFTBeSTaTTUng<br />
Dem Himmel nahe kommen mit der Verstreuung<br />
der Asche aus der Luft. Möglich ist dies mit<br />
einem Heißluftballon über den Vogesen im Elsaß<br />
oder aus dem Flugzeug, dem Hubschrauber oder<br />
Heißluftballon über den Schweizer Voralpen –<br />
Toggenburg, Appenzell, der Zentralschweiz <strong>und</strong><br />
den großen Schweizer Seen.<br />
erinnerUngSDiamanT<br />
Ein Stückchen Ewigkeit: Ein Teil der Asche wird<br />
in einem aufwändigen Verfahren zu einem Diamanten<br />
umgeformt. Eine Erinnerung an den Verstorbenen,<br />
die wohl ewig besteht. Der größere<br />
Teil der Asche kann nach Wunsch beigesetzt<br />
werden.<br />
welTraUmBeSTaTTUng<br />
Den Traum, als Stern im Weltraum zu scheinen,<br />
versucht die Weltraumbestattung zu erfüllen.<br />
Mittels Rakete werden Kleinurnen mit 7 Gramm<br />
Asche in einem Bestattungssatelliten in die<br />
Erdumlaufbahn befördert, wo sie einige Zeit mit<br />
den Planeten kreisen. Beim Wiedereintritt in die<br />
Atmosphäre verglüht der Satellit als Sternschnuppe.<br />
Weitere Möglichkeiten sind die Bestattung<br />
auf dem Mond oder im Universum, wo die Asche<br />
verbleibt. Wie oben kann auch hier der größere<br />
Teil der Asche nach Wunsch beigesetzt werden.<br />
Die Beisetzung der vollständigen Urne im Weltall<br />
oder direkt auf dem Mond ist ebenfalls möglich.<br />
Alles ist letztlich auch eine Frage der Kosten.<br />
Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr;<br />
– <strong>und</strong> die es trugen, mögen mir vergeben.<br />
Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,<br />
doch mit dem Tod der andern muss man leben.<br />
(Memento) Mascha Kaléko 1907 – 1975<br />
1
20<br />
Ein von uns<br />
gedrucktes Banner<br />
Unsere LeIstUngen<br />
Das Leistungsangebot der beiden Häuser „<strong>Bestattungsdienst</strong><br />
Tübingen <strong>Rilling</strong> & <strong>Partner</strong>“ <strong>und</strong><br />
„Wilhelm Weiß Bestattungen“ geht weit über den<br />
traditionellen Rahmen hinaus.<br />
Wir möchten Trauernde in aller Form unterstützen,<br />
ihren persönlichen Trauerweg zu finden. In<br />
diesem Zusammenhang ist es uns wichtig, dass Sie<br />
die dafür notwendige Zeit zur Verfügung haben.<br />
In beiden Häusern können Sie Sarg, Wäsche, Kissen-<br />
<strong>und</strong> Deckengarnitur sowie Urne, Grabkreuz<br />
<strong>und</strong> Zubehör jeweils passend zum Charakter des<br />
Verstorbenen auswählen. Hierbei kommen wir<br />
Ihren Wünschen <strong>und</strong> Vorstellungen entgegen.<br />
Mit unseren modernen Drucksystemen sind wir<br />
in der Lage, individuelle Trauer- <strong>und</strong> Danksagungskarten<br />
in Schwarz-weiß oder in Farbe zu<br />
drucken. Die fertig gestalteten Anzeigen übermitteln<br />
wir sofort an die jeweiligen Zeitungen <strong>und</strong><br />
Gemeindeblätter.<br />
Das Bild des Verstorbenen im Großformat auf<br />
einem von uns gedruckten Banner oder gerahmt<br />
auf einer Staffelei neben dem Sarg verschafft eine<br />
noch größere Präsenz des Verstorbenen beim<br />
Abschied.<br />
Die Gestaltung der Trauerfeiern, Beerdigungen<br />
<strong>und</strong> Beisetzungen erfolgt in enger Zusammenarbeit<br />
mit Seelsorgern, Rednern, Musikern, Gärtnern,<br />
Floristen, Steinmetzen <strong>und</strong> Friedhofsverwaltungen.
BESTATTUNGEN<br />
Je länger Du tot bist,<br />
um so mehr bist Du hier,<br />
je weiter Du fort bist,<br />
um so näher bei mir.<br />
Börries von Münchhausen<br />
Totenbretter<br />
21
22<br />
Unsere LeIstUngen<br />
Im eInzeLnen<br />
Wir beraten Sie bei der Wahl<br />
der Bestattungsart <strong>und</strong> der Gestaltung<br />
der Trauerfeier.<br />
Wir führen jede Bestattungsart an jedem<br />
beliebigen Ort (weltweit) durch.<br />
Wir überführen Verstorbene von <strong>und</strong><br />
zu allen Orten weltweit.<br />
Wir halten eine große Auswahl an Särgen,<br />
Urnen <strong>und</strong> Wäsche bereit.<br />
Wir betreuen auf Wunsch die Hausauf-<br />
bahrung der Verstorbenen <strong>und</strong> besorgen<br />
bei Bedarf die Aufbahrungs-Genehmigung.<br />
Wir erledigen für Sie die notwendigen<br />
Formalitäten beim Standesamt, bei<br />
Versicherungen <strong>und</strong> Rententrägern.<br />
Wir kümmern uns um die fachgerechte<br />
Versorgung, Einkleidung <strong>und</strong> Einbettung<br />
Verstorbener.<br />
Auf Wunsch fertigen wir eine Totenmaske,<br />
Handabgüsse oder Fingerabdrücke an.<br />
Wir stellen für Sie den Kontakt zum Pfarrer<br />
oder Trauerredner her, besprechen mit<br />
Ihnen die Gestaltung der Trauerfeier hin-<br />
sichtlich Musikbeiträgen <strong>und</strong> floristischer<br />
Gestaltung <strong>und</strong> bestellen Musiker, Blumen-<br />
schmuck, Kränze <strong>und</strong> Dekorationen.<br />
Auch Bildhauer erhalten über uns den<br />
Auftrag zur Entfernung eines Grabsteins<br />
<strong>und</strong> zu dessen Beschriftung.<br />
Wir gestalten <strong>und</strong> drucken für Sie Trauer-<br />
anzeigen oder -karten sowie Danksagungen<br />
in unserer hauseigenen Druckerei in<br />
Schwarz-weiß oder Farbe <strong>und</strong> übermitteln<br />
fertig gestaltete Anzeigen an die Zeitung<br />
Ihrer Wahl.<br />
Auf Wunsch zeichnen wir die Trauerfeier<br />
auf Video auf oder fertigen für Sie eine<br />
Fotodokumentation an.
BESTATTUNGEN<br />
Falls notwendig, beauftragen wir Fremd-<br />
sprachen- oder Gebärdendolmetscher <strong>und</strong><br />
besorgen amtlich beglaubigte Überset-<br />
zungen von Originaldokumenten.<br />
Wir buchen das Restaurant für den<br />
Gedenkkaffee, Brunch oder das Essen.<br />
Bei Trauerfeiern im „Haus des Übergangs“<br />
mit anschließendem Beisammensein<br />
bestellen wir die gewünschte Restauration.<br />
Auf Wunsch organisieren wir die Anreise<br />
der Trauergäste <strong>und</strong> buchen Hotels.<br />
Wir beraten Sie in der Bestattungsvorsorge.<br />
Bei uns können Sie sowohl eine inhaltliche<br />
wie auch finanzielle Vorsorge treffen.<br />
Herr,<br />
Du bist<br />
vertraut<br />
mit all meinen<br />
Wegen.<br />
Psalm 139,3<br />
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Franz Maier<br />
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Du wirst mir notwendiger,<br />
als das tägliche Brot ist –<br />
Du wirst lebendiger,<br />
je länger Du tot bist!<br />
Börries von Münchhausen<br />
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�����������������������������������������������������������<br />
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Franz Maier<br />
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Wir gestalten <strong>und</strong> drucken für<br />
Sie Traueranzeigen oder -karten<br />
sowie Danksagungen in unserer<br />
hauseigenen Druckerei.<br />
23
24<br />
versorgUng der verstorbenen<br />
Um eine würdige Aufbahrung <strong>und</strong> Verabschiedung<br />
zu ermöglichen, werden die Verstorbenen<br />
von uns im eigens dafür eingerichteten Versorgungsraum<br />
gewaschen, hygienisch versorgt,<br />
eingekleidet <strong>und</strong> in den Sarg gebettet. Der Verstorbene<br />
kann persönliche Kleidung tragen oder<br />
einen Sterbetalar aus unserem Sortiment.<br />
Ein Foto jüngeren Datums kann uns helfen, dem<br />
Verstorbenen ein möglichst authentisches <strong>und</strong><br />
natürliches Aussehen zu verleihen.<br />
Unfallopfer werden nach Möglichkeit so weit wiederhergestellt,<br />
dass eine Aufbahrung möglich ist.<br />
Für Auslandsüberführungen mit dem Flugzeug<br />
treffen wir alle notwendigen Vorkehrungen.<br />
Die Bettung des Verstorbenen in den Sarg erfolgt<br />
meist auf einem Kissen, zugedeckt von einer Decke,<br />
die die Wärme symbolisieren soll, die man<br />
vom Verstorbenen empfangen hat <strong>und</strong> ihm nun<br />
symbolisch wieder zurückgibt.<br />
Es ist auch eine schöne Geste, noch Unausgesprochenes<br />
in einem persönlichen Brief an den<br />
Verstorbenen zum Ausdruck zu bringen <strong>und</strong> diesen<br />
mit in den Sarg zu geben.
BESTATTUNGEN<br />
Ein Traum, ein Traum ist unser Leben<br />
auf Erden hier. Wie Schatten auf den Wolken schweben<br />
<strong>und</strong> schwinden wir. Und messen unsre trägen Tritte<br />
nach Raum <strong>und</strong> Zeit; <strong>und</strong> sind (<strong>und</strong> wissen’s nicht) in Mitte<br />
der Ewigkeit…<br />
Johann Gottfried Herder<br />
Unser »Zieglerraum«<br />
– für eine würdige<br />
Aufbahrung.<br />
25
2<br />
raUm Und zeIt FÜr traUernde<br />
Im Laufe eines Lebens wird der Mensch immer<br />
wieder mit Situationen eines Übergangs, Abschieds<br />
<strong>und</strong> Verlustes konfrontiert, die häufig<br />
von besonderen Handlungen oder Ritualen begleitet<br />
werden.<br />
Schon die Geburt bedeutet für Mutter <strong>und</strong> Kind,<br />
sich voneinander zu lösen, ein erstes Abschied<br />
nehmen. Der Heranwachsende nimmt Abschied<br />
von der Kindheit, von der Jugend, vom Elternhaus,<br />
der reife Mensch manches Mal von Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> <strong>Partner</strong>n.<br />
Für den Einen bedeuten diese Ereignisse Freude,<br />
für den Anderen ziehen Trauer <strong>und</strong> Gefühlschaos<br />
ein.<br />
Der Tod als die wohl stärkste Trennung ist ein<br />
Thema, mit dem letztlich alle Menschen konfrontiert<br />
werden. Doch in der westlichen Welt wird<br />
ungern bis gar nicht darüber gesprochen. Häufig<br />
beobachten wir eine große Hilflosigkeit im Angesicht<br />
des Todes <strong>und</strong> der Trauer. Viele wissen<br />
nicht, wie sie mit trauernden Angehörigen oder<br />
mit ihrer eigenen Trauer umgehen sollen.<br />
Der TraUer raUm geBen,<br />
ein Ausdruck, den wir wörtlich nehmen, wie Sie<br />
unter anderem an unserem „Haus des Übergangs“<br />
<strong>und</strong> den Aufbahrungsräumen sehen können.<br />
Der TraUer zeiT geBen<br />
Trauer hat kein Zeitlimit. Wir sollten trauernden<br />
Mitmenschen die Zeit zugestehen, die sie brauchen.<br />
Wenn sie es wünschen, sollten wir sie unterstützen<br />
<strong>und</strong> begleiten. Trauer ist keine Krankheit,<br />
sondern ein individueller Prozess. Sie spielt<br />
sich sowohl im emotionalen Bereich als auch im<br />
kognitiven, physischen, psychischen, sozialen <strong>und</strong><br />
spirituellen Bereich ab. Wenn jemand zum Beispiel<br />
nicht weint, muss das nicht bedeuten, dass<br />
er weniger Trauer empfindet. Möglicherweise findet<br />
bei dieser Person vieles im kognitiven Bereich<br />
statt. Andere werden plötzlich sehr aktiv oder<br />
handeln auf ganz ungewohnte Weise. Wieder andere<br />
werden körperlich krank. Trauerreaktionen<br />
sind so unterschiedlich wie wir Menschen.
BESTATTUNGEN<br />
Die bekannte Trauerforscherin Dr. Ruthmarijke<br />
Smeding beschreibt Trauer anhand eines von ihr<br />
entwickelten Gezeitenmodells ® .<br />
Die Gezeiten der Trauer nennt<br />
Dr. Ruthmarijke Smeding:<br />
SchleUSenzeiT ® Die Zeit zwischen Tod <strong>und</strong><br />
Beerdigung/Beisetzung<br />
JanUSzeiT ® Im Rückblick ist alles in<br />
Ordnung, der Blick in die<br />
Zukunft zeigt nur Chaos,<br />
der Verlust macht sich in<br />
seiner vollen Tragweite<br />
bemerkbar.<br />
laByrinThzeiT ® Intensive Auseinander-<br />
setzung mit dem erlittenen<br />
Verlust. Der Trauernde<br />
erlebt sich wie in einem<br />
Irrgarten.<br />
regenBOgenzeiT ® Hinwendung zum<br />
eigenen Leben<br />
Aquarelle von Manfred Ziegler (1928 – 2003)<br />
Ich gehe ihm aus dem Weg<br />
laufe ihm in den Weg<br />
der lebenslang um mich wirbt<br />
mit schwarzer Magie<br />
Rose Ausländer<br />
»Alpha«<br />
»Omega«<br />
2
2<br />
raUm Und zeIt FÜr traUernde<br />
Um zu erläutern, auf welcher Gr<strong>und</strong>lage wir arbeiten,<br />
möchten wir den Ansatz von Dr. Ruthmarijke<br />
Smeding in Auszügen vorstellen:<br />
Gezeiten kennen wir von der Meeresk<strong>und</strong>e. Beeinflusst<br />
von den Mondphasen führen Gezeiten<br />
zu Ebbe <strong>und</strong> Flut. Dieses Bild der immerwährenden<br />
Bewegung, des Kommens <strong>und</strong> Entschwindens<br />
des Wassers, symbolisiert das Kommen <strong>und</strong><br />
Gehen der Trauer. Anders als bei natürlichen<br />
Gezeiten erlebt der Trauernde die Gezeiten der<br />
Trauer nicht in dieser Regelmäßigkeit.<br />
Smeding spricht deshalb von Zeiten, die sich abwechseln.<br />
Sie sind nicht beeinflussbar <strong>und</strong> können<br />
immer wiederkehren.<br />
Da der Trauernde nicht stehen bleibt, sondern<br />
sich beim Durchleben der Gezeiten verändert<br />
<strong>und</strong> weiter entwickelt, entsteht aus der kreisförmig<br />
gedachten Abfolge der Zeiten eine Spirale.<br />
Im Gezeitenmodell ® bewegt sich der Trauernde<br />
in Richtung der Mitte/Quelle: Ein vermeintlicher<br />
„Rückfall“ heißt, „ich bewege mich in die nächste<br />
Spirale.“<br />
Die Spirale dreht sich nicht streng nach einem<br />
bestimmten Muster. So können Elemente der<br />
Regenbogenzeit ® durchaus auch kurz in der<br />
Schleusenzeit ® aufleuchten, wie zum Beispiel<br />
das Lachen während der Beerdigung über eine<br />
Anekdote aus dem Leben des Verstorbenen.<br />
Der Trauernde gibt die Richtung an. Er hat den<br />
Faden in der Hand <strong>und</strong> muss seine eigene Befähigung<br />
entwickeln, mit dem Verlust zu leben.<br />
Jedem Menschen stehen eigene Ressourcen zur<br />
Verfügung. Diese zu entdecken, kann auch Aufgabe<br />
einer Begleitung sein. Oft schaffen die Betroffenen<br />
das selbst, vor allem, wenn sie gut in<br />
einem sozialen Netz eingeb<strong>und</strong>en leben. Wird<br />
dennoch eine Begleitung benötigt, sind hierfür<br />
Techniken entwickelt worden. Sie unterstützen<br />
den Trauernden, seine eigenen Ressourcen zu er-<br />
schließen <strong>und</strong> seine eigene Deutung zu finden.<br />
Der Trauerprozess als Lernprozess ist Inhalt des<br />
von Smeding geprägten Satzes:<br />
„DaS lOch, in DaS ich Fiel,<br />
wUrDe zUr QUelle, aUS Der ich leBe.“
BESTATTUNGEN<br />
Das Gezeitenmodell®<br />
www.trauer-erschliessen.de<br />
© Dr. Ruthmarijke Smeding<br />
Ich verwandle ihn<br />
in ein Wort<br />
drei Buchstaben<br />
der Wohlklang tut weh<br />
Rose Ausländer<br />
2
Trittsteine – der Eingang in<br />
das »Haus des Übergangs«<br />
30<br />
raUm Und zeIt FÜr traUernde<br />
dIe schLeUsenzeIt ®<br />
Als Bestatter begleiten wir Menschen vor allem<br />
durch die so genannte Schleusenzeit ® , die Zeit<br />
zwischen Tod <strong>und</strong> Beerdigung. In dieser Zeitspanne<br />
von drei bis zehn Tagen (in Ausnahmefällen<br />
auch länger) stehen wir den Hinterbliebenen<br />
beim Abschiednehmen bei. In dieser kurzen<br />
Zeit, sagt Dr. Smeding, sei der Verstorbene noch<br />
fassbar, begreifbar vorhanden. Alles, was in der<br />
Schleusenzeit geschehe oder nicht stattfinde,<br />
könne Auswirkungen auf die Trauer haben. Mit<br />
dem Tod, so die Forscherin, würden die Schleusentore<br />
geschlossen. Der Trauernde <strong>und</strong> der Tote<br />
würden in eine andere Daseinsform, eine andere<br />
Dimension gehoben.<br />
Erst mit der Beerdigung oder der Trauerfeier zur<br />
Kremation ist die Schleusenzeit ® beendet.<br />
Die Zeit bis dahin zu nutzen, kann entscheidend<br />
für die weitere Entwicklung sein. Abschied nehmen<br />
am Sarg heißt, bewusst zu begreifen, dass<br />
hier unwiderruflich ein Leben beendet ist. Am<br />
offenen Sarg ist die letzte Gelegenheit, Dinge zu<br />
sagen, die man versäumt hatte auszusprechen.<br />
Diese Zeit ist unwiederbringlich.<br />
Wahrgenommene Möglichkeiten können zu<br />
Trittsteinen auf dem Trauerweg werden. Sie werden<br />
im Nachhinein als hilfreich empf<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
können auf einem unbekannten Weg Halt geben.<br />
Als Bestatter möchten wir Sie so weit wie möglich<br />
dabei unterstützen.<br />
Das kann das behutsame Umgehen mit dem<br />
Verstorbenen sein, das Einbinden entfernt wohnender<br />
Familienangehöriger in ein Aussegnungsritual,<br />
das Ermöglichen der Verabschiedung nach<br />
einem Unfall, um nur einige Beispiele zu nennen.
BESTATTUNGEN<br />
dIe JanUszeIt ®<br />
Die auf die Beerdigung folgende Januszeit ® ist<br />
nach dem doppelgesichtigen römischen Gott Janus<br />
benannt. Teils zurückblickend, teils nach vorne<br />
gerichtet durchlebt der Trauernde ein wahres<br />
Gefühlschaos.<br />
Der Tod des Angehörigen macht sich jetzt in<br />
seiner vollen Tragweite im Alltag bemerkbar.<br />
Handlungen, die vor dem Tod alltäglich waren,<br />
wie etwa zu Bett gehen, das morgendliche Aufstehen,<br />
die Körperpflege oder auch Essen <strong>und</strong><br />
Trinken können jetzt zu fast unüberwindlichen<br />
Hindernissen werden.<br />
Es erschreckt uns,<br />
unser Retter, der Tod.<br />
Sanft kommt er<br />
leis im Gewölke des Schlafs,<br />
aus Klopstocks Ode „Die Zukunft”<br />
31
32<br />
raUm Und zeIt FÜr traUernde<br />
Die vermeintliche Sinnlosigkeit des Lebens ohne<br />
den Verstorbenen <strong>und</strong> der Gedanke, „mit ihm<br />
oder ihr wäre alles wieder gut“, kennzeichnet diese<br />
Zeit des „Entweder – Oder“: Entweder: „Du<br />
bist da, dann kann ich weiterleben“, oder: „Du bist<br />
nicht da, dann geht nichts mehr.“<br />
Im Rückblick ist scheinbar alles in Ordnung. In der<br />
Vergangenheit, wohin die eine Gesichtshälfte des<br />
Janus blickt, besteht noch die alte Ordnung, hat<br />
alles noch seinen Sinn. Aber dem Blick in die Zukunft<br />
muss sich der Trauernde erst stellen.<br />
Während „im Außen“ die Kalenderzeit chronologisch<br />
weiterläuft, nimmt „im Innen“ die Trauerzeit<br />
für den Hinterbliebenen ihren ganz eigenen Verlauf.<br />
Die vor dem Todesfall bestehende (scheinbare)<br />
Sicherheit ist jetzt völlig aufgelöst.<br />
Die gewohnten Alltagsstrukturen wiederherzustellen,<br />
könnte in dieser Zeit Halt bieten. Darüber<br />
hinaus kann auch das Gefühl <strong>und</strong> das Wissen<br />
sehr hilfreich sein, das Bestmögliche für den Sterbenden<br />
<strong>und</strong> später für den Verstorbenen gemacht<br />
zu haben.
BESTATTUNGEN<br />
dIe körbe der traUer ®<br />
Im Zusammenhang mit dem, was in einem Trauerfall<br />
an Herausforderungen auf den Trauernden<br />
zukommt, spricht Frau Smeding von fünf Körben<br />
der Trauer: Aushalten, Verwandeln, Loslassen,<br />
Tragen lernen, Neu lernen.<br />
Die Körbe stehen als Sinnbilder für die Fähigkeiten<br />
der Trauernden. Sie werden bewusst mit<br />
zwei Henkeln dargestellt, um deutlich zu machen:<br />
für den Trauernden ist immer einer da, der<br />
vielleicht helfen kann.<br />
Trauernde lernen auf schmerzhafte Weise, diese<br />
Körbe einzusetzen. Mit ihnen kann aufgesammelt<br />
<strong>und</strong> getragen werden, man kann in ihnen Erinnerungen<br />
aufbewahren oder sie zum Wegwerfen<br />
nutzen. Sie dienen nicht zum Aufbewahren von<br />
Gefühlen der Trauer, denn Tränen können nicht<br />
aufbewahrt werden.<br />
Sich um sich selbst liebevoll zu kümmern, kann<br />
helfen, diese schwere Zeit auszuhalten. Dazu<br />
gehört zum Beispiel, seine Sinne zu nähren, bewusst<br />
in die Natur hinauszugehen, schöne Musik<br />
zu hören, neue Dinge zu tun <strong>und</strong> zu erleben.<br />
Denn wenn sich etwas Neues mit dem Bestehenden<br />
verbindet, können Trauernde einen neuen<br />
Sinn <strong>und</strong> einen neuen Lebensinhalt entdecken.<br />
Im Idealfall führt der Trauerweg hin zu einer eigenen,<br />
neuen Lebensmitte.<br />
Aber er bleibt fürchterlich, <strong>und</strong> wir sehen nur<br />
nieder ins Grab, ob er gleich uns zur Vollendung<br />
führt aus Hüllen der Nacht hinüber<br />
in der Erkenntnis Land.<br />
aus Klopstocks Ode „Die Zukunft”<br />
33
34<br />
raUm Und zeIt FÜr traUernde<br />
dIe LabyrInthzeIt ®<br />
Der Eintritt in die Labyrinthzeit ® ist das „Sichbewusst-auf-den-Weg-machen“.<br />
Auch in dieser Zeit kann es immer wieder zu Erfahrungen<br />
aus der Januszeit ® kommen, genauso<br />
wie es auch bereits Vorboten aus der Regenbogenzeit<br />
® geben kann.<br />
Mit Beginn der Labyrinthzeit ® steht der Trauernde<br />
vor einer neuen Herausforderung. Aus<br />
dem früher gültigen „uns <strong>und</strong> wir“ <strong>und</strong> „ich <strong>und</strong><br />
du“ muss wieder ein „Ich“ entstehen, jetzt aber<br />
in anderer Form als vorher.<br />
Der Trauernde kommt sich vor wie in einem Irrgarten<br />
<strong>und</strong> muss sich intensiv mit dem erlittenen<br />
Verlust auseinandersetzen. Eine Aufgabe, die sich<br />
ihm so noch nie stellte. Der jetzt zu beschreiten-<br />
de Weg geht zunächst über die Vorstellungskraft<br />
des Trauernden hinaus. Verzweiflung <strong>und</strong> Angst<br />
sind daher für viele ein ständiger Begleiter. Dabei<br />
kann die Trauer durch frühere, bereits erlebte<br />
Verluste noch verstärkt werden. Zum Beispiel<br />
scheinen Verhaltensweisen, die damals gepasst<br />
haben, jetzt nicht mehr unbedingt hilfreich. So<br />
erlebt der Trauernde ein Hin <strong>und</strong> Her seiner Gefühle<br />
<strong>und</strong> muss die Kontrolle über sein eigenes<br />
Ich erst wieder finden.<br />
Mit neuen Fähigkeiten in einem neuen Lebenskontext<br />
können neue Perspektiven für das Weiterleben<br />
entstehen, wenn der Trauernde langsam<br />
beginnt, die in die Beziehung zum Verstorbenen<br />
gelegten Samen zu ernten.
BESTATTUNGEN<br />
dIe regenbogenzeIt ®<br />
In der Regenbogenzeit ® erfolgt schließlich die<br />
Hinwendung zum eigenen Leben. Aus dem<br />
„Entweder – Oder“ wird ein „Und – Und“: „Ich<br />
gehe meinen Weg weiter <strong>und</strong> ich trage dich in<br />
meinem Herzen.“<br />
Der Trauernde lebt jetzt mit der Erkenntnis, dass<br />
es nie wieder so sein wird, wie es einmal war.<br />
Der Verstorbene erhält einen festen Platz im Leben<br />
der Angehörigen. Gleichzeitig können diese<br />
ihren eigenen Lebensweg weiter beschreiten.<br />
Dr. Smeding drückt das so aus: „Die Beziehung<br />
zur verstorbenen Person hat sich in einen inneren<br />
Zufluchtsort verwandelt, an dem man nach<br />
Bedarf noch verweilen oder zu dem man freiwillig<br />
zurückkehren kann.“<br />
Trotzdem können auch in dieser Zeit noch<br />
schwere Trauerreaktionen auftreten. Eine gute<br />
Trauerbegleitung kann diese Erfahrungen auf der<br />
zuvor beschriebenen Spirale einordnen. Diese<br />
professionelle Hilfe kann den Trauernden dabei<br />
unterstützen, für sich selbst herauszufinden, wie<br />
weit er auf seinem Weg schon gekommen ist,<br />
dass solche Reaktionen völlig normal sind <strong>und</strong> er<br />
zwischenzeitlich alles Notwendige gelernt hat,<br />
solche Trauerausbrüche auszuhalten <strong>und</strong> diese<br />
für sein Leben fruchtbar zu machen.<br />
Es erschreckt uns,<br />
unser Retter, der Tod.<br />
Sanft kommt er<br />
leis im Gewölke des Schlafs.<br />
aus Klopstocks Ode „Die Zukunft”<br />
35
3<br />
Weitere Informationen zu<br />
dem Gezeitenmodell von<br />
Dr. Ruthmarijke Smeding<br />
finden Sie in ihrem Buch<br />
„Trauer erschließen –<br />
eine Tafel der Gezeiten“,<br />
erschienen im Hospiz<br />
Verlag, 29,90 Euro<br />
(ISBN 3-980-835-170).<br />
raUm Und zeIt FÜr traUernde<br />
dIe beendIgUng der aktIven traUerzeIt<br />
In der Trauerforschung spricht man von drei Möglichkeiten,<br />
die aktive Trauerzeit zu beenden:<br />
riTUaliSieren<br />
Der Verstorbene wird an speziellen Jahresfesten<br />
oder Gedenktagen auf besondere<br />
Weise (durch Rituale) mit in die Feier eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Dadurch wird die Beziehung zum<br />
Verstorbenen am Leben erhalten, ohne diese<br />
jedoch ins tägliche Leben mitzunehmen.<br />
inTegrieren<br />
Der Verstorbene wird ins tägliche Leben<br />
miteinbezogen. Es werden „Gespräche“ mit<br />
dem Verstorbenen geführt (durchaus im Bewusstsein,<br />
dass dieser Mensch kein realer<br />
Teil des Alltags mehr ist). Das Gedenken an<br />
den Toten beschert den Angehörigen nun<br />
vor allem angenehme Gefühle wie Freude<br />
oder schöne Erinnerungen.<br />
aBSchlieSSen<br />
Der Trauernde schließt mit dem Verlust ab.<br />
Trauer ist so individuell wie Menschen <strong>und</strong> ihre<br />
Beziehungen. So gibt es viele unterschiedliche<br />
Mischformen, die aktive Trauerzeit zu beenden.
BESTATTUNGEN<br />
beIm tod Unserer kLeInen<br />
Stirbt ein Baby oder Kind, erfahren wir den Tod<br />
in einer ganz besonders unbarmherzigen Härte.<br />
In dieser Situation verantwortungsvoll handeln<br />
zu können, ist für Eltern, Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Begleiter<br />
äußerst wichtig. Dazu müssen sie die Möglichkeiten<br />
kennen.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich können alle Kinder beigesetzt<br />
werden, auch wenn die Bestattungspflicht erst ab<br />
einem Gewicht von 500 g <strong>und</strong> mehr besteht.<br />
Die örtlichen Gegebenheiten sind allerdings<br />
recht unterschiedlich.<br />
Deshalb beschränken<br />
wir die folgenden Erläuterungen<br />
auf Tübingen.<br />
Die Stadt Tübingen bietet,<br />
mit Ausnahme des<br />
Stadtfriedhofes, auf<br />
allen Friedhöfen<br />
Erdbestattungs-<br />
oder Urnenreihengräber<br />
für Kinder bis zu einem Alter von 10 Jahren an.<br />
Diese Gräber können bepflanzt <strong>und</strong> mit einem<br />
Grabstein oder Kreuz versehen werden.<br />
Auf allen Tübinger Friedhöfen ist die Beisetzung<br />
auch in bestehenden oder neuen Wahlgräbern<br />
möglich. Die Trauerfeier kann ganz nach den<br />
Wünschen der Eltern gestaltet werden. Es empfiehlt<br />
sich sehr, einen kirchlichen Seelsorger<br />
oder einen unabhängigen Trauerbegleiter einzubeziehen.<br />
Die Kindergrabanlage „Schmetterling” auf dem<br />
Bergfriedhof Tübingen steht all denen offen, die<br />
ihr in Tübingen verstorbenes Kind in Tübingen<br />
beisetzen möchten (bis zum ersten Lebensjahr).<br />
Durch die Gemeinschaftsinitiative der Universitäts-Frauenklinik,<br />
des Pathologischen Instituts,<br />
der Friedhofverwaltung Tübingen, der Kirchen<br />
<strong>und</strong> unseres Bestattungshauses werden hier auch<br />
die nicht bestattungspflichtigen Föten nach einer<br />
ökumenischen Trauerfeier beigesetzt.<br />
Du kamst, du gingst mit leiser Spur,<br />
ein flüchtiger Gast im Erdenland.<br />
Woher? Wohin?<br />
Wir wissen nur: Aus Gottes Hand in Gottes Hand!<br />
Ludwig Uhland<br />
3
3<br />
Letzte dInge rechtzeItIg regeLn<br />
Individuelle Wünsche verwirklichen<br />
Verantwortung in eigener Sache<br />
übernehmen<br />
Die Finanzierung der Bestattung sichern<br />
Angehörige entlasten<br />
„Auch der Tod gehört zum Leben“ – ein Slogan,<br />
der von Bestattern gerne benutzt wird. Der<br />
Spruch klingt zunächst paradox, ist doch der<br />
Tod die absolute Größe, die unser biologisches<br />
Leben auf der Erde endgültig beendet. Gemeint<br />
ist jedoch, dass die Auseinandersetzung mit dem<br />
Thema „Sterben <strong>und</strong> Tod“ zu einem bewussten<br />
Leben dazugehört.<br />
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Überlegungen<br />
in der Frage „Wie stelle ich mir meine<br />
Beerdigung vor?“ den Blick weiten können. Die<br />
Beschäftigung mit der eigenen Vergänglichkeit<br />
kann durchaus ganz neue Dimensionen im Leben<br />
erschließen. Häufig hören wir die Sorge:<br />
„Was passiert eigentlich, wenn ich einmal sterbe?<br />
Wer kümmert sich dann um mich? Was kostet<br />
das Ganze?“<br />
In einem ausführlichen Gespräch informieren wir<br />
Sie über die unterschiedlichen Bestattungsarten<br />
<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Kosten. Wir suchen<br />
mit Ihnen zusammen nach der passenden Lösung<br />
<strong>und</strong> beraten Sie auch in der Form einer finanziellen<br />
Vorsorge. Diese Beratung ist für Sie kostenlos<br />
<strong>und</strong> dauert ca. 1 bis 1 ½ St<strong>und</strong>en. Deshalb ist<br />
es sinnvoll, vorher einen Beratungstermin zu vereinbaren,<br />
denn wir möchten uns Zeit für Sie <strong>und</strong><br />
Ihre Anliegen nehmen.
BESTATTUNGEN<br />
vorsorgevertrag<br />
Im Vorsorgevertrag mit uns legen Sie die Einzelheiten<br />
fest. Dazu kann gehören:<br />
Die Bestattungsart <strong>und</strong> der Bestattungsort<br />
Die Grabart (Reihen- oder Wahlgrab,<br />
Gemeinschaftsgrabstätte etc.)<br />
Der Sarg <strong>und</strong> dessen Ausstattung<br />
Ihre Kleidung<br />
Der Blumenschmuck <strong>und</strong> die Dekorationen<br />
Musik <strong>und</strong> Texte für die Trauerfeier<br />
Bestimmung eines kirchlichen oder<br />
konfessionell nicht geb<strong>und</strong>enen Redners<br />
Texte für Todesanzeigen, Danksagung <strong>und</strong><br />
Kartendruck<br />
Adressaten für die Trauerkarten etc.<br />
Dabei bestimmen Sie selbst, wie weit Sie gehen<br />
möchten <strong>und</strong> welche Details Sie festlegen. Vielleicht<br />
werden auch die Gefühle Ihrer Angehörigen<br />
zu bedenken sein.<br />
Möglicherweise möchten diese, entgegen Ihrer<br />
Annahme, doch noch am offenen Sarg Abschied<br />
nehmen. Oder sie können vielleicht mit einer<br />
anonymen Beisetzungsform nicht leben. Wer<br />
möchte, kann daher seinen Angehörigen hier<br />
noch Spielraum lassen. Nicht immer lässt sich alles<br />
schon im Vorfeld klären oder festlegen.<br />
Am Ende des Gesprächs erhalten Sie auf Wunsch<br />
eine Zusammenstellung der voraussichtlichen<br />
Kosten <strong>und</strong> einen Vorsorgeordner, in welchem<br />
Sie all Ihre wichtigen Dinge wie Vollmachten,<br />
Urk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> den Bestattungsvorsorgevertrag<br />
hinterlegen können. Für unsere Vorsorgek<strong>und</strong>en<br />
ist es immer ein sehr beruhigendes Gefühl, alles<br />
Notwendige geregelt zu haben, was mit der eigenen<br />
Bestattung zusammenhängt.<br />
Werd ich wo in einer Wüste<br />
Eingescharrt von fremder Hand?<br />
Oder ruh ich an der Küste<br />
Eines Meeres in dem Sand?<br />
aus Heinrich Heine „Wo?”<br />
3
40<br />
Letzte dInge rechtzeItIg regeLn<br />
FInanzIeLLe vorsorge<br />
Um Ihre Vorsorge finanziell abzusichern, bieten<br />
wir Ihnen die Anlage eines Treuhandkontos bei<br />
der Deutschen Bestattungsvorsorge Treuhand<br />
AG, oder eine Sterbegeldversicherung an.<br />
Durch die Zweckbindung der Gelder an die<br />
Bestattung akzeptieren in aller Regel auch die<br />
Sozialämter diese Formen der finanziellen Bestattungsvorsorge;<br />
in welcher Höhe, hängt wiederum<br />
von den örtlichen Gegebenheiten ab.<br />
Wichtig ist dieser Gesichtspunkt für eine eventuell<br />
notwendig werdende Unterbringung in einem<br />
Wohn- oder Pflegeheim. In Folge der hohen anfallenden<br />
Kosten wird das vorhandene Vermögen<br />
möglicherweise aufgebraucht, das Sozialamt<br />
müsste Kosten übernehmen. Bis auf das so genannte<br />
Schonvermögen müssten in diesem Fall<br />
alle anderen Vermögensanlagen aufgelöst werden.<br />
Ausgenommen sind die für die Bestattung<br />
geb<strong>und</strong>enen Gelder oder Versicherungen bis zu<br />
einer bestimmten Höhe. Das Bezugsrecht liegt<br />
bei beiden Anlageformen beim Bestattungshaus.<br />
TreUhanDkOnTO<br />
Die Vorteile auf einen Blick:<br />
Das Treuhandkonto bietet die Gewähr<br />
der langfristigen Absicherung der Bestat-<br />
tungskosten ohne Zugriffsmöglichkeit<br />
durch Dritte.<br />
Doppelte Absicherung der Einlagen<br />
durch Bürgschaften der Treuhand AG <strong>und</strong><br />
der <strong>Partner</strong>bank<br />
Einmalzahlung oder mehrere Zahlungs-<br />
termine möglich<br />
Ehepartner können ein gemeinschaftliches<br />
Konto anlegen
BESTATTUNGEN<br />
Die VOrTeile einer STerBegelD-<br />
VerSicherUng<br />
Abschluss unabhängig von Ihrer<br />
ges<strong>und</strong>heitlichen Situation<br />
Aufnahme bis zum 90. Lebensjahr<br />
günstige Beiträge<br />
ohne großen bürokratischen Aufwand<br />
mit anteiliger Überschussbeteiligung<br />
keine Wartezeit im Leistungsfall*<br />
mit Monats-, Jahres- oder Einmalzahlung<br />
*Bei Tod im ersten Versicherungsjahr erfolgt eine<br />
12tel-Staffelung der Versicherungssumme (Abschlussalter<br />
60 bis 90), jedoch sofortiger Versicherungsschutz<br />
bei Unfalltod.<br />
Für weitere Informationen stehen wir jederzeit<br />
zu einem persönlichen Gespräch zur Verfügung<br />
(Terminvereinbarung erbeten).<br />
Immerhin! Mich wird umgeben<br />
Gotteshimmel, dort wie hier,<br />
Und als Totenlampen schweben<br />
Nachts die Sterne über mir.<br />
aus Heinrich Heine „Wo?”<br />
41
42<br />
»Sargregal«<br />
was tUn Im sterbeFaLL<br />
Stirbt ein nahe stehender Mensch, spielen in der<br />
ersten Zeit die durcheinander geratenen Emotionen<br />
die Hauptrolle. Zusätzlich zur Trauer über<br />
den Verlust kommt jetzt die Aufgabe, die Beerdigung<br />
oder Trauerfeier zu gestalten.<br />
wichtig:<br />
Der Tod eines Menschen kann von einem Laien<br />
nicht immer eindeutig festgestellt werden. Deshalb<br />
ist der Anruf beim Hausarzt oder beim<br />
Notarzt unter der Telefonnummer 112 der erste<br />
Schritt. Stellt der Arzt den Tod fest, muss das von<br />
ihm in Form einer Todesbescheinigung, die beim<br />
Verstorbenen verbleibt, dokumentiert werden.<br />
Danach können Sie uns zu jeder Tages- <strong>und</strong><br />
Nachtzeit in Tübingen unter der Telefonnummer<br />
0 70 71 / 9 27 80, in Jettingen <strong>und</strong> Nagold unter<br />
der Telefonnummer 0 74 52 / 70 42 persönlich<br />
sprechen. Bei diesem Telefonat klären wir dann<br />
die weitere Vorgehensweise.<br />
Sie entscheiden, wann die Überführung des<br />
Verstorbenen durchgeführt werden soll – baldmöglichst<br />
oder erst zu einem späteren Zeitpunkt.<br />
Denn der Verstorbene kann noch bis zu 36 St<strong>und</strong>en<br />
nach Feststellung des Todes im Sterbehaus<br />
verbleiben. Den weiteren Ablauf der Bestattung<br />
besprechen wir gemeinsam. Gerne auch bei<br />
Ihnen zuhause.
BESTATTUNGEN<br />
BiTTe zUm geSpräch miTBringen<br />
Geburts-, Heirats-, Scheidungs-,<br />
Sterbedaten, evtl. Familienstammbuch<br />
Kleidung für den Verstorbenen<br />
evtl. ein Foto des Verstorbenen<br />
Falls wir Abmeldungen für Sie erledigen sollen<br />
(kann auch nachgereicht werden):<br />
Rentennummern zur Abmeldung oder<br />
Beantragung des Sterbevierteljahres<br />
Krankenkassenkarte zur Abmeldung bei<br />
der Krankenkasse<br />
Sterbegeldversicherungen (Police) zur<br />
Verrechnung mit den Bestattungskosten<br />
Versicherungsnummern zur Um- oder<br />
Abmeldung<br />
Mitgliedsnummern, Abonnementsnummern<br />
Man sieht nur mit<br />
dem Herzen gut.<br />
Das Wesentliche ist für<br />
die Augen unsichtbar.<br />
A. de Saint-Exupéry<br />
43
44<br />
was tUn Im sterbeFaLL<br />
im geSpräch werDen FOlgenDe DeTailS<br />
BeSprOchen UnD aUSgearBeiTeT<br />
Bestattungsart<br />
Grabwahl (bei vorhandenem Grab:<br />
Entfernung des Grabsteins)<br />
Termine<br />
Auswahl von Sarg, Kissen <strong>und</strong> Decke,<br />
Kleidung, Urne<br />
Aufbahrung<br />
Gestaltung der Trauerfeier, Kondolenzbuch<br />
Todesanzeige <strong>und</strong> Danksagung<br />
Trauerkarten <strong>und</strong> Danksagungskarten<br />
Bildbannerdruck<br />
Floristik <strong>und</strong> Dekorationen<br />
Musikalische Gestaltung
BESTATTUNGEN<br />
waS zeiTnah FOlgT<br />
Gespräch mit dem Pfarrer oder Redner<br />
Musikauswahl<br />
Benachrichtigung der Angehörigen,<br />
Bekannten <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e<br />
Kartendruck <strong>und</strong> Versand<br />
Benachrichtigung des Arbeitgebers<br />
evtl. Räumung des Zimmers im Pflegeheim<br />
individuelle Erledigungen<br />
waS längerFriSTig FOlgT<br />
Grabpflege<br />
Bank: Vorlegen einer Sterbeurk<strong>und</strong>e<br />
Erbschein kommt vom zuständigen Notariat<br />
Rente: Beantragung der Rente<br />
Ab- oder Ummeldungen:<br />
Versicherungen<br />
GEZ<br />
Telefon<br />
Abonnements<br />
Gas, Wasser, Strom<br />
Kfz<br />
Gerne können Sie von uns eine ausführliche<br />
Checkliste anfordern!<br />
Und meine Seele spannte weit Ihre Flügel aus,<br />
Flog durch die stillen Lande,<br />
Als flöge sie nach Haus.<br />
Joseph von Eichendorff<br />
45
4<br />
ökoLogIe<br />
Als erstes deutsches Bestattungsunternehmen<br />
haben wir uns an dem EU-weiten System für Umweltmanagement<br />
<strong>und</strong> Umweltbetriebsprüfung<br />
nach EMAS 2 beteiligt.<br />
Unsere Umwelterklärung 2002 im vollen Wortlaut<br />
können Sie sich unter www.rilling-<strong>und</strong>-partner.de<br />
herunterladen.<br />
Präambel – „Wir sind uns unserer hohen Verantwortung<br />
gegenüber unseren Mitarbeitern, K<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> der Gesellschaft bewusst. Aus dieser<br />
Verantwortung, auch für die nachfolgenden Generationen,<br />
verpflichten wir uns zu einem schonenden<br />
Umgang mit den natürlichen Ressourcen<br />
<strong>und</strong> legen Wert auf einen nachhaltigen <strong>und</strong> sozialverträglichen<br />
Umgang mit unserer Umwelt.<br />
Wir denken <strong>und</strong> handeln sowohl unternehmerisch<br />
als auch umweltbewusst. Die Umwelt wird<br />
bei jeder Entscheidung im Rahmen unserer wirtschaftlichen<br />
Möglichkeiten miteinbezogen.<br />
Das Engagement unserer Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter ist die Basis für umweltbewusstes<br />
Handeln. Informationsaustausch, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsmaßnahmen,<br />
regelmäßige Supervision<br />
sowie die Übertragung von Verantwortung<br />
sollen zu ihrer Motivation beitragen.<br />
Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, die<br />
aktuellen umweltrelevanten Rechtsvorschriften<br />
einzuhalten. Darüber hinaus sind wir bestrebt,<br />
kontinuierlich an der Verbesserung der Umweltverträglichkeit<br />
unseres Handelns <strong>und</strong> unserer<br />
Produkte zu arbeiten.<br />
Wir wollen hierin ein Vorbild für andere Betriebe<br />
unserer Region sein.“
BESTATTUNGEN<br />
Niemals geht man so ganz,<br />
irgendwas von dir bleibt hier,<br />
es hat seinen Platz immer bei mir.<br />
Bei uns ist auch die Umwelt<br />
in guten Händen.<br />
Trude Herr<br />
4
ImpressUm<br />
herausgeber & copyright:<br />
<strong>Bestattungsdienst</strong> Tübingen<br />
RILLING & PARTNER GmbH<br />
Handwerkerpark 5, 72070 Tübingen<br />
Telefon 0 70 71 / 9 27 80<br />
info@rilling-<strong>und</strong>-partner.de<br />
www.rilling-<strong>und</strong>-partner.de<br />
Wilhelm Weiß Bestattungen GmbH<br />
Herdweg 18, 71131 Jettingen<br />
Telefon 0 74 52 / 70 42<br />
Inselstraße 1, 72202 Nagold<br />
Telefon 0 74 52 / 15 55<br />
info@weiss-bestattungen.de<br />
www.weiss-bestattungen.de<br />
Fotos: <strong>Rilling</strong> & <strong>Partner</strong>, Uhland2, Archiv<br />
Texte: <strong>Rilling</strong> & <strong>Partner</strong><br />
auflage: 2009, 10.000 Exemplare
<strong>Bestattungsdienst</strong> Tübingen<br />
BESTATTUNGEN<br />
1923<br />
Handwerkerpark 5 · 72070 Tübingen<br />
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Herdweg 18 · 71131 Jettingen<br />
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Telefax 0 74 52 / 7 62 70<br />
Inselstraße 1 · 72202 Nagold<br />
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Telefax 0 74 52 / 62342<br />
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