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Genetische Untersuchung der Populationsstruktur ... - Die Schmellers

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8. DISKUSSION<br />

Inzucht{ XE "Inzucht" }, zu einer Differenzierung <strong>der</strong> Teilpopulationen innerhalb eines<br />

Gebietes und <strong>der</strong> Totalpopulationen <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong>sgebiete geführt haben (vgl.<br />

Kapitel 4.3.3). <strong>Die</strong>se Hypothese wird durch die teilweisen Abweichungen von <strong>der</strong><br />

HARDY-WEINBERG-Verteilung gestützt. <strong>Die</strong> Abweichungen von <strong>der</strong> HARDY-<br />

WEINBERG-Verteilung können aber auch durch einen Genfluß{ XE "Genfluß"<br />

} (vgl. Kapitel 8.3 und 4.3.5) verursacht sein. Falls die Abweichungen durch Genfluß<br />

hervorgerufen worden sind, muß es sich um Migrationen des letzten Jahres vor Probennahme<br />

handeln, weil sich eine HARDY-WEINBERG-Verteilung schon innerhalb<br />

einer Generation in Panmixie wie<strong>der</strong> einstellt (vgl. Kapitel 4.3.1).<br />

<strong>Die</strong> Isolation{ XE "Isolation" }-by-distance-Theorie von WRIGHT{ XE "WRIGHT" }<br />

(1943) führt zu <strong>der</strong> Hypothese, daß sich die Totalpopulationen <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong>sgebiete<br />

genetisch unterscheiden lassen. Statistisch signifikante Unterschiede konnten<br />

nur wenige ermittelt werden, weil die Stichprobengrößen vieler Haßbergpopulationen<br />

zu gering waren. Dennoch wird die theoretische Erwartung einer genetischen<br />

Divergenz zwischen den Totalpopulationen durch die ermittelten Werte bestätigt. <strong>Die</strong><br />

mittlere genetische Distanz{ XE "genetische Distanz" } zwischen den Populationen<br />

<strong>der</strong> beiden Gebieten ist höher, als die genetische Distanz innerhalb dieser Totalpopulationen<br />

(vgl. Tabelle 7.2-20). <strong>Die</strong> genetischen Unterschiede, die in die Berechnung<br />

<strong>der</strong> Distanzmaße{ XE "Distanzmaße" } nach NEI bzw. REYNOLDS eingehen,<br />

sind zwar nicht groß genug, um statistisch signifikant zu sein, aber sie sind durchaus<br />

erkennbar.<br />

Es ist bei <strong>der</strong> Beurteilung auch zu bedenken, daß die privaten Allele bei dem durchgeführten<br />

2î-Test kaum ins Gewicht fallen, weil sie eben privat sind und mit geringer<br />

Häufigkeit auftreten. Sie zeigen aber dennoch einen genetischen Unterschied zwischen<br />

<strong>der</strong> Totalpopulation <strong>der</strong> Haßberge und des Mittelrheintals an.<br />

<strong>Die</strong> Diversitätsparameter bestätigen auch eine Unterglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Totalpopulationen<br />

in kleinere Untereinheiten. Hier konnten vermehrt signifikante Unterschiede zwischen<br />

den Mittelrheinpopulationen gefunden werden, aber auch bei den Haßbergpopulationen<br />

sind deutliche, z.T. signifikante Unterschiede nachweisbar. <strong>Die</strong> folgenden<br />

Kapitel sollen klären, wie groß die Isolation{ XE "Isolation" } <strong>der</strong> Einzelpopulationen<br />

ist und welche Faktoren für die Isolierung verantwortlich sind, um dann eine Aussage<br />

über die Art <strong>der</strong> <strong>Populationsstruktur</strong> machen zu können.<br />

8.2.2 Homozygotenüberschuß<br />

In den weitaus meisten Populationen (88,5%) konnte ein Homozygotenüberschuß<br />

festgestellt werden, d.h. die beobachtete Heterozygotie{ XE "Heterozygotie" } war<br />

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