Genetische Untersuchung der Populationsstruktur ... - Die Schmellers
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8 DISKUSSION<br />
kann rein rechnerische nur etwa 1/3 <strong>der</strong> Mutation elektrophoretisch nachgewiesen<br />
werden.<br />
Ferner ist auch ein Informationsverlust auf den Ebenen Subpopulation und Population<br />
festzustellen, weil nur Stichproben gezogen werden, die nicht den vollständigen<br />
Allozympool darstellen können. Seltene Allele werden mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
durch die Stichprobe nicht repräsentiert.<br />
Mit feineren aber wesentlich aufwendigeren und teureren Methoden können die meisten<br />
genetischen Verän<strong>der</strong>ungen schon auf <strong>der</strong> niedrigsten Stufe nachgewiesen<br />
werden (z.B. DNA-RAPDS). <strong>Die</strong> genetischen Unterschiede, die anhand von DNA-<br />
Methoden gefunden werden, sind jedoch vergleichbar mit den Ergebnissen einer CA-<br />
Elektrophorese{ XE "Elektrophorese" } (vgl. Ergebnisse in PFAUMANN 1995). Für<br />
Studien an Insekten bietet sich demnach die CA-Elektrophorese geradezu an, weil<br />
genügend Tiermaterial in die <strong>Untersuchung</strong> eingebracht werden kann, die Durchführung<br />
kostengünstig ist und die Ergebnisse eine gute Aussagekraft besitzen.<br />
8.2 <strong>Genetische</strong> Divergenz<br />
<strong>Genetische</strong> und biochemische <strong>Untersuchung</strong>en an unterschiedlichen Enzymen zeigten,<br />
daß <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Variabilität, ausgedrückt in Polymorphie{ XE "Polymorphie" }<br />
und Heterozygotie{ XE "Heterozygotie" }, bei bestimmten Enzymgruppen unterschiedlich<br />
ausgeprägt ist. WARD et al.{ XE "WARD et al." } (1992) stellten fest, daß<br />
es einen Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Molekülmasse <strong>der</strong> Untereinheiten eines Enzyms<br />
und <strong>der</strong> Heterozygotie gibt.<br />
In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wurden zwölf Enzyme bzw. 13 Loci untersucht. Es konnten<br />
aber nur vier Loci, über alle untersuchten Populationen gesehen, als polymorph<br />
(95%-Niveau) bezeichnet werden. Es handelt sich dabei um die Loci IDH-2, MPI,<br />
PEP und PGM, die alle als dimere Enzyme vorlagen. In einzelnen Populationen<br />
konnten auch die Loci GA3PDH, GOT, ME und TPI als polymorph angesehen werden.<br />
Aus den genetischen Unterschieden, die alle auf unterschiedliche Allelfrequenzen zurückgeführt<br />
werden können, werden genetische Distanz{ XE "genetische Distanz"<br />
}en berechnet. Bei <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> genetischen Distanzen nach NEI (1972) bzw.<br />
REYNOLDS et al. (1983) muß aber berücksichtigt werden, daß die in dieser Arbeit<br />
untersuchten Enzyme nur einen kleinen Ausschnitt aus dem gesamten Enzympool<br />
eines Organismus´ darstellen. <strong>Die</strong> genetischen Unterschiede könnten durchaus unterschiedliche<br />
Werte annehmen, wenn mehr Enzyme untersucht würden. <strong>Die</strong>ser<br />
Sachverhalt soll nur verdeutlichen, daß diese Werte ebenfalls, wie Nem (Kapitel<br />
8.3.1), nur eine Tendenz bzw. ein quasi-dimensionsloses Maß verkörpern. Es werden<br />
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