Genetische Untersuchung der Populationsstruktur ... - Die Schmellers
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8 DISKUSSION<br />
3.1 EINSCHRÄNKUNGEN DER CA-ELEKTROPHORESE<br />
8.1 Einschränkungen <strong>der</strong> CA-Elektrophorese{ XE "Elektrophorese"<br />
}<br />
<strong>Die</strong> populationsgenetischen <strong>Untersuchung</strong>en basieren auf <strong>der</strong> Theorie, daß Verän<strong>der</strong>ungen<br />
des genetischen Materials eines Individuums sich auf alle weiteren Ebenen<br />
<strong>der</strong> Proteinsynthese auswirken und in Form von Allozymen mit <strong>der</strong> CA-<br />
Elektrophorese{ XE "Elektrophorese" } (vgl. Kapitel 6.3) nachweisbar sind. Daran an-<br />
Mutationen<br />
Aminosäurefrequenz<br />
Enzymstruktur<br />
Individuum<br />
Subpopulation<br />
Population<br />
schließend werden alle Unterschiede zwischen verschiedenen Populationen im Allozympool,<br />
<strong>der</strong> dann als Äquivalent zum Genpool verwendet wird, bestimmt und statistisch<br />
ausgewertet.<br />
Auf je<strong>der</strong> Hierarchieebene geht allerdings ein Teil <strong>der</strong> ursprünglichen genetischen<br />
Information verloren (vgl. Abbildung 8.1-1). Das heißt z.B., daß nicht jede genetische<br />
Verän<strong>der</strong>ung auch Auswirkungen auf die Aminosäuresequenz haben muß. Hier zu<br />
nennen wären z.B. Punktmutationen am dritten Basenpaar, die sich durch den degenerierten<br />
genetischen Code nicht weiter auswirken. Weiterhin kann es auch zu einem<br />
Informationsverlust kommen, weil sich nicht jede Aminosäure-Substitution auf die höheren<br />
Proteinebenen auswirkt. Das Allozym{ XE "Allozym" } kann dann das selbe<br />
Molekulargewicht zeigen und u.U. auch die selbe Nettoladung besitzen o<strong>der</strong> die Unterschiede<br />
sind so gering, daß sie mit Hilfe <strong>der</strong> Cellulose-Acetat-Gelelektrophorese<br />
nicht unterschieden werden können. AYALA{ XE "AYALA" } et al. (1974) vermerken<br />
hierzu, daß die mit elektrophoretischen Methoden gefundene genetische Differenzierung<br />
vermutlich geringer als die tatsächliche ist. Nach SEITZ{ XE "SEITZ" } (1989)<br />
96<br />
DNA-EBENE<br />
PROTEIN-EBENEN<br />
DEMOGRAPHISCHE EBENEN<br />
Abbildung 8.1-1: Hierarchieebenen <strong>der</strong> populationsgenetischen <strong>Untersuchung</strong>.<br />
Auf je<strong>der</strong> <strong>der</strong> angegebenen Ebenen geht ein Teil <strong>der</strong> Information<br />
<strong>der</strong> höheren Ebenen verloren. <strong>Die</strong> Abbildung stellt nur eine<br />
Auswahl an Ebenen dar. Näheres im Text.