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Genetische Untersuchung der Populationsstruktur ... - Die Schmellers

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6.2 Schätzung <strong>der</strong> Populationsgröße<br />

44<br />

6.3 ELEKTROPHORESE<br />

<strong>Die</strong> Populationsgröße <strong>der</strong> Haßberg-Populationen wurde von WALTERT{ XE<br />

"WALTERT" } (1994) mit einem einfachen Schätzverfahren nach JOLLY abgeschätzt.<br />

<strong>Die</strong> Mittelrheinpopulationen wurden von mir grob durch die beim Fangen und<br />

Abgehen des Habitats auffliegenden Tiere bestimmt und in Klassen eingeteilt. Dabei<br />

wurde die Größe des Habitats und die Länge <strong>der</strong> abgegangenen Transekte ins Kalkül<br />

gezogen. Damit konnte eine Einteilung <strong>der</strong> Populationen in ein Vier-Klassen-<br />

System vorgenommen werden (vgl. Kapitel 7.1.1).<br />

6.3 Elektrophorese{ XE "Elektrophorese" }<br />

Als Methode für populationsgenetische <strong>Untersuchung</strong>en hat sich die Elektrophorese{<br />

XE "Elektrophorese" } als geeignet gezeigt (VEITH & SEITZ 1995).<br />

Das Prinzip <strong>der</strong> Elektrophorese{ XE "Elektrophorese" } beruht auf <strong>der</strong> Eigenschaft<br />

von geladenen Teilchen sich in einem elektrischen Feld zu bewegen. Dadurch ist es<br />

möglich Proteine nach Ladung und Molekülgröße aufzutrennen.<br />

Proteine mit biokatalytischen Eigenschaften nennt man Enzyme. <strong>Die</strong>se kann man mit<br />

speziellen Färbemethoden (vgl. Kapitel 6.3.4) auf den Elektrophoreseplatten sichtbar<br />

machen. Es zeigen sich dann spezifische Bandenmuster{ XE "Bandenmuster" }. Für<br />

populationsgenetische und systematische <strong>Untersuchung</strong>en macht man sich vorallem<br />

die Variabilität <strong>der</strong> Enzyme, die dann als Allozyme (vgl. Kapitel 6.3.1) bezeichnet<br />

werden, zu Nutze (RICHARDSON{ XE "RICHARDSON" } et al. 1986, SPERLICH{<br />

XE "SPERLICH" } 1988{ XE "SPERLICH 1988" }).<br />

Zwischen <strong>der</strong> Basensequenz <strong>der</strong> DNA und <strong>der</strong> Aminosäuresequenz besteht Kolinearität,<br />

d.h. eine Mutation in <strong>der</strong> Basensequenz des codierenden DNA-Abschnittes<br />

kann sich unmittelbar auf die Aminosäuresequenz des Enzyms auswirken. Ausnahmen<br />

stellen Mutationen am 3. Basenpaar eines Tripletts dar, weil durch den degenerierten<br />

genetischen Code die Möglichkeit besteht, daß sich eine Mutation nicht auswirkt,<br />

weil das Triplett weiterhin für die selbe Aminosäure codiert. Mutationen<br />

solcherart können dann auch nicht mit <strong>der</strong> Allozymelektrophorese nachgewiesen<br />

werden. Mit <strong>der</strong> Allozymelektrophorese können zudem nur diejenigen Mutationen<br />

nachgewiesen werden, die eine Än<strong>der</strong>ung des Molekulargewichts o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nettoladung<br />

des Enzyms zur Folge haben. <strong>Die</strong>ses Enzym verhält sich im elektrischen Feld<br />

abweichend zum Ursprungsenzym. Nach elektrophoretischer Trennung und aktivitätsspezifischer<br />

Anfärbung kann das verän<strong>der</strong>te Enzym vom Ursprungsenzym unterschieden<br />

werden.

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