Genetische Untersuchung der Populationsstruktur ... - Die Schmellers
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I<br />
j<br />
=<br />
34<br />
xy<br />
i i<br />
2 2<br />
i i<br />
x y<br />
4.3 POPULATIONSGENETIK<br />
xi, yi sind die Häufigkeiten des i-ten Allels am j-ten Locus <strong>der</strong> Population x bzw. y.<br />
Da aber für eine Abschätzung <strong>der</strong> genetischen Differenzierung zwischen zwei Populationen<br />
mehrere Loci untersucht werden müssen ergibt sich für die genetische Iden-<br />
Jxy<br />
tität{ XE "genetische Identität" }: I =<br />
JJ<br />
x y<br />
Jxy, Jx und Jy sind die arithmetischen Mittelwerte von Σxiyi, Σxi² und Σyi² über alle Lo-<br />
ci. Aus <strong>der</strong> genetischen Identität errechnet sich die genetische Distanz{ XE "genetische<br />
Distanz" } D mit:<br />
D = -ln I<br />
Eine weitere genetische Distanz{ XE "genetische Distanz" } wurde von REYNOLDS<br />
et al.{ XE "REYNOLDS et al." } (1983) entwickelt. Während NEI sein Distanzmaß für<br />
das unendliche (infinite) Isoallel-Modell <strong>der</strong> Mutation formulierte, wurde bei <strong>der</strong><br />
REYNOLDS-Distanz ein reines Driftmodell zugrunde gelegt. Auch bei diesem Distanzmaß<br />
wird von einer Idealpopulation ausgegangen. Monomorphe Loci werden,<br />
neben <strong>der</strong> Mutation, ebenfalls nicht berücksichtigt, weil nicht mit Sicherheit gesagt<br />
werden kann, ob dieses Allel gerade entstand o<strong>der</strong> durch genetische Drift{ XE "Drift"<br />
} und/o<strong>der</strong> Inzucht{ XE "Inzucht" } am Verschwinden ist. <strong>Die</strong> REYNOLDS-Distanz<br />
wurde entwickelt um mikroevolutive Prozesse möglichst exakt analysieren und bestimmen<br />
zu können. Berechnet wurde das Distanzmaß nach folgen<strong>der</strong> Formel:<br />
D<br />
2<br />
ΣΣ<br />
Σ Σ<br />
( p1mi 2<br />
− p2mi)<br />
m<br />
=<br />
2<br />
i<br />
( 1−<br />
p ⋅p<br />
)<br />
m i<br />
1mi 2mi<br />
m ist die Anzahl <strong>der</strong> Loci, i ist die Anzahl des i-ten Allels am m-ten Locus und p1mi ist<br />
die Frequenz des i-ten Allels am m-ten Locus <strong>der</strong> Population 1. D² ist die mathematische<br />
Größe, die erwartungsgemäß linear mit steigen<strong>der</strong> genetischer Drift{ XE "Drift"<br />
} zunimmt (REYNOLDS et al.{ XE "REYNOLDS et al." } 1983).<br />
<strong>Die</strong> Genauigkeit <strong>der</strong> genetischen Distanzmaße{ XE "Distanzmaße" } nach NEI (1972)<br />
bzw. REYNOLDS et al.{ XE "REYNOLDS et al." } (1983) nimmt mit <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />
untersuchten Genorte und Individuen zu. Sind die Stichprobengrößen klein, sind große<br />
statistische Fehler zu erwarten und die genetischen Distanzen weniger aussage-