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Genetische Untersuchung der Populationsstruktur ... - Die Schmellers

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4 THEORETISCHE GRUNDLAGEN<br />

und die Größe von Ne auf ein zum Überleben ausreichendes Maß angehoben werden.<br />

Ein Ausgleich des Variationsverlustes durch Mutation geht im Vergleich mit <strong>der</strong><br />

Geschwindigkeit <strong>der</strong> Reduktion sehr langsam vor sich und benötigt eine ausreichend<br />

große Populationsgröße. Ne variiert von Art zu Art sehr stark, genaue Angaben liegen<br />

nur für wenige Tier- und Pflanzenarten vor.<br />

In natürlichen Populationen ist es schwer, den Genfluß{ XE "Genfluß" } und die effektive<br />

Populationsgröße direkt zu schätzen. Ein indirekter Weg, den Genfluß zwischen<br />

Populationen zu schätzen, erfolgt über den FST-Wert nach WRIGHT{ XE<br />

"WRIGHT" } (1951) o<strong>der</strong> WEIR und COCKERHAM (1984). Eine Grundannahme<br />

hierbei ist allerdings, daß die Allele wenig o<strong>der</strong> überhaupt nicht durch Selektion{ XE<br />

"Selektion" } beeinflußt werden. <strong>Die</strong>ser Punkt ist stark umstritten. SLATKIN{ XE<br />

"SLATKIN" } (1985) machte deshalb den Vorschlag, Nem aus <strong>der</strong> Verteilung seltener<br />

Allele zu schätzen, weil seltene Allele überall unvorteilhaft sein können und somit<br />

dann <strong>der</strong> Selektion unterliegen. Für die Berechung des Genflusses über private Allele<br />

wird aber von SLATKIN gefor<strong>der</strong>t, daß mindestens 20 Allele in die Berechnung eingehen.<br />

Alle Genflußmodelle{ XE "Genflußmodelle" } gehen von <strong>der</strong> Grundannahme<br />

aus, daß zwischen Migration{ XE "Migration" } und genetischer Drift{ XE "Drift" } ein<br />

Gleichgewicht herrscht.<br />

Aus dem FST-Wert (vgl. Kapitel 4.3.4) kann man die pro Generation migrierenden Individuen<br />

Nem abschätzen. Dabei können nur die genetisch erfolgreichen Migrationen<br />

nachgewiesen werden. WRIGHT (1951){ XE "WRIGHT" } wies unter <strong>der</strong> Annahme<br />

neutraler Allele nach, daß<br />

1<br />

FST<br />

=<br />

4Nm+ 1<br />

gilt. Daraus folgt, daß<br />

1 1<br />

Nm e = � −1�<br />

4 F<br />

Ist Nem viel kleiner als 1 gelten nach WRIGHT{ XE "WRIGHT" } (1978) die untersuchten<br />

Populationen als räumlich getrennt.<br />

Eine weitere Möglichkeit die Genflußrate über FST abzuschätzen, schlagen SLATKIN{<br />

XE "SLATKIN" } & VOELM (1991) vor. Dabei beziehen sie sich auch auf einen Vorschlag<br />

von CROW & AOKI (1984). <strong>Die</strong> Formel, die auf dem hierarchischen Island<br />

Modell basiert, lautet folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

F<br />

31<br />

e<br />

ST<br />

1<br />

≈ 2<br />

14 + N 2 m ( d−1)<br />

ST d

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