Genetische Untersuchung der Populationsstruktur ... - Die Schmellers
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4 THEORETISCHE GRUNDLAGEN<br />
des <strong>der</strong> Individuen mit dem Inzuchtgrad <strong>der</strong> Subpopulation. Er gibt dabei die Wahrscheinlichkeit<br />
an, mit <strong>der</strong> die in einem Individuum vorhandenen Allele eines Locus<br />
von gleicher Abstammung (autozygot) sind.<br />
FST ist <strong>der</strong> Fixierungsindex. FST ist ein Maß für die Effekte <strong>der</strong> Populationsunterteilung<br />
in Subpopulationen{ XE "Subpopulationen" }. Der Fixierungsindex gibt<br />
die Zunahme des Homozygotiegrades, bezogen auf die Totalpopulation, in einer<br />
Subpopulation als Folge <strong>der</strong> Inzucht{ XE "Inzucht" } an. FST ist demnach ein Maß für<br />
die von <strong>der</strong> Unterteilung herrührenden Inzuchteffekte. Ist FST = 0, befinden sich alle<br />
Subpopulationen im HARDY-WEINBERG-Gleichgewicht und weisen die gleichen<br />
Allelfrequenzen auf. Nimmt FST den Wert 1 an sind in allen Subpopulationen<br />
unterschiedliche Allele fixiert. <strong>Die</strong> WRIGHT{ XE "WRIGHT" }´sche Formel von FST ist:<br />
F<br />
ST<br />
p<br />
=<br />
p( 1−<br />
p)<br />
,<br />
p entspricht <strong>der</strong> mittleren Frequenz eines Allels über alle Populationen und ∂p² steht<br />
für die Varianz dieser Allelfrequenz.<br />
Der Gebrauch von FST für die Berechnung des durchschnittlichen Genflusses beinhaltet<br />
die Annahme, daß <strong>der</strong> Genfluß{ XE "Genfluß" } konstant ist und nur geneti-<br />
sche Drift{ XE "Drift" } den genetischen Unterschied bedingt (vgl. Kapitel 4.3.5).<br />
Der FIT-Wert vergleicht die Abnahme <strong>der</strong> Heterozygotie{ XE "Heterozygotie" } eines<br />
Individuums mit <strong>der</strong> Abnahme in <strong>der</strong> Totalpopulation. Dabei werden die Effekte von<br />
selektiver Paarung in den Subpopulationen{ XE "Subpopulationen" } und die Unterteilung<br />
<strong>der</strong> Population in Subpopulationen einbezogen. FIT beinhaltet also FIS und FST.<br />
WRIGHT{ XE "WRIGHT" } definiert die Beziehung <strong>der</strong> drei Indizes zueinan<strong>der</strong> wie<br />
folgt:<br />
27<br />
∂ 2<br />
1− F = ( 1−F ) ⋅( 1−F<br />
)<br />
IT IS ST<br />
<strong>Die</strong> Berechnung von FST mit <strong>der</strong> Formel nach WEIR & COCKERHAM{ XE "WEIR &<br />
COCKERHAM" } (1984) beinhaltet mehrere Größen, die von WRIGHT{ XE<br />
"WRIGHT" } (1951) nicht berücksichtigt wurden. Es werden zusätzlich zu den<br />
Größen, die WRIGHT einbezieht, noch die mittlere Stichprobengröße, <strong>der</strong> mittlere<br />
Heterozygotieanteil eines Allel x und das Quadrat <strong>der</strong> Stichprobenvarianz in die<br />
Formel integriert. <strong>Die</strong> äußerst komplexe Formel hat als Grenzwert die WRIGHT´sche<br />
Formel, wenn die Stichprobengröße sehr groß ist.<br />
<strong>Die</strong> Divergenz zwischen den Subpopulationen{ XE "Subpopulationen" } kommt nach<br />
diesen Modellen nur durch genetische Drift{ XE "Drift" } und Inzucht{ XE "Inzucht" }