Genetische Untersuchung der Populationsstruktur ... - Die Schmellers
Genetische Untersuchung der Populationsstruktur ... - Die Schmellers
Genetische Untersuchung der Populationsstruktur ... - Die Schmellers
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4 THEORETISCHE GRUNDLAGEN<br />
scheidet sich von diesem allerdings dadurch, daß alle Habitatinseln nur eine begrenzte<br />
Lebensdauer haben und an an<strong>der</strong>en Stellen wie<strong>der</strong> neu entstehen können.<br />
Ein Vorteil dieser Unterteilung in Subpopulationen ist die genotypische und phänotypische<br />
Variabilität innerhalb und zwischen den Subpopulationen{ XE "Subpopulatio-<br />
nen" } (LOESCHCKE{ XE "LOESCHCKE" } 1991{ XE "LOESCHCKE 1991" }). Ab-<br />
hängig von <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Koloniezusammensetzung, <strong>der</strong> Migration{ XE "Migration" },<br />
<strong>der</strong> Extinktion und <strong>der</strong> Rekolonisierung bilden sich unterschiedliche Grade <strong>der</strong> genotypischen<br />
und phänotypischen Variabilität heraus (MCCAULEY{ XE "MCCAULEY" }<br />
1992). Eine hohe genetische Variabilität kann nach LOESCHCKE (1988a und b) das<br />
Aussterberisiko{ XE "Aussterberisiko" } für Metapopulationen{ XE "Metapopulatio-<br />
nen" } drastisch verringern. Dabei ist das Austerberisiko nicht von <strong>der</strong> Zeit des Bestehens<br />
einer Population abhängig, son<strong>der</strong>n ist, bei gleicher Populationsgröße, immer<br />
gleich (LEWONTIN{ XE "LEWONTIN" } 1978{ XE "LEWONTIN 1978" }).<br />
Abbildung 4.2-1: Schema einer Metapopulation (nach<br />
SPERLICH{ XE "SPERLICH" } 1988{<br />
XE "SPERLICH 1988" }). Kreise stellen<br />
Subpopulationen{ XE "Subpopulationen"<br />
} dar A und B sind verschiedene<br />
pulation gründen.<br />
19<br />
<strong>Die</strong> Aufteilung in Subpopulationen{<br />
XE "Subpopulationen" } führt ferner<br />
zu einer Verteilung von Risiken. Extinktionsfaktoren<br />
wirken so nicht auf<br />
alle Individuen <strong>der</strong> Gesamtpopulation,<br />
son<strong>der</strong>n führen nur lokal zum<br />
Aussterben. Verbessern sich in diesem<br />
Habitat die Umweltbedingungen<br />
wie<strong>der</strong>, können von den an<strong>der</strong>en<br />
Subpopulationen Individuen<br />
einwan<strong>der</strong>n und eine neue Subpo-<br />
Nimmt die Distanz zwischen Subpopulationen{ XE "Subpopulationen" } zu verläuft eine<br />
Besiedlung langsamer, die Gefahren nehmen zu und die so erhöhte Extinktionsrate<br />
führt zu einem Rückgang <strong>der</strong> Individuenzahl <strong>der</strong> Metapopulation (WISSEL et al.<br />
1994).<br />
Durch das Auseinan<strong>der</strong>weichen von Habitaten und dem dadurch reduzierten Genfluß{<br />
XE "Genfluß" } kann es zu einer Isolation{ XE "Isolation" } einzelner Subpopula-<br />
tionen{ XE "Subpopulationen" } kommen und die Metapopulationsstruktur wird zerstört.<br />
<strong>Die</strong> jetzt voneinan<strong>der</strong> isolierten Subpopulationen (Patches) entwickeln sich<br />
durch genetische und (mikro-)evolutive Prozesse unterschiedlich. <strong>Die</strong> Wahrscheinlichkeit<br />
eines stetigen Genflusses nimmt mit kleiner werden<strong>der</strong> Populationsgröße und