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Genetische Untersuchung der Populationsstruktur ... - Die Schmellers

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8.7 ZUSAMMENFASSUNG<br />

8.7 Zusammenfassung<br />

<strong>Die</strong> vorliegende <strong>Untersuchung</strong> befaßt sich mit <strong>der</strong> <strong>Populationsstruktur</strong> <strong>der</strong> Heuschreckenart<br />

Platycleis albopunctata und darauf einflußnehmen<strong>der</strong> Umweltfaktoren.<br />

<strong>Die</strong> Heuschreckenart P. albopunctata wurde als Versuchstier ausgewählt, weil sie in<br />

Habitaten vorkommt, die vielerorts durch anthropogenen Einfluß zurückgehen. P. albopunctata<br />

ist sehr stark auf einen bestimmten Habitattyp, wie Trockenrasen, Silikatmagerrasen<br />

u.a., fixiert und ist deshalb beson<strong>der</strong>s gefährdet. <strong>Die</strong> populationsgenetische<br />

<strong>Untersuchung</strong> sollte Aufschluß über die <strong>Populationsstruktur</strong>, die Migration<br />

und mögliche Einflußfaktoren auf den Genfluß geben. Um eine Vergleichsmöglichkeit<br />

zu besitzen, wurden zwei relativ weit voneinan<strong>der</strong> entfernte Gebiete beprobt.<br />

Es wurden 28 Enzymloci mit <strong>der</strong> Cellulose-Acetat-Elektrophorese untersucht, wovon<br />

13 in die Auswertung eingegangen sind. Folgende Ergebnisse konnten gefunden<br />

werden:<br />

1. <strong>Die</strong> <strong>Untersuchung</strong>sgebiete Haßberge und Mittelrheintal unterscheiden sich im<br />

Heterozygotie{ XE "Heterozygotie" }- und Polymorphiegrad, wenn jeweils alle<br />

Subpopulationen{ XE "Subpopulationen" } zur Betrachtung herangezogen werden.<br />

Im Mittel zeigen beide Metapopulationen{ XE "Metapopulationen" } sehr ähnliche<br />

genetische Variabilitäten.<br />

2. <strong>Die</strong> Metapopulationen{ XE "Metapopulationen" } zeigen deutliche Unterschiede<br />

bezüglich <strong>der</strong> Allelfrequenz <strong>der</strong> polymorphen Enzyme und im Auftreten von privaten<br />

Allelen. <strong>Die</strong>se genetischen Divergenzen lassen eine Unterscheidung <strong>der</strong> Metapopulationen<br />

zu.<br />

3. <strong>Die</strong> F-Statistik zeigt eine Unterteilung in Subpopulationen{ XE "Subpopulationen" }<br />

an. Bei den untersuchten Populationsgruppen handelt es sich um Metapopulationen{<br />

XE "Metapopulationen" }, die dem Modell von WILSON{ XE "WILSON" } beson<strong>der</strong>s<br />

nahe kommen. Das Mittelrheintal zeigt Charakteristiken des Stepping-<br />

Stone-Modells und des Modells nach WILSON (1992), bedingt durch die beson<strong>der</strong>e<br />

landschaftliche Struktur des Mittelrheintals.<br />

4. Es konnte nachgewiesen werden, daß die genetische Divergenz zwischen den<br />

Subpopulationen durch die geographische Distanz und die Hauptwindrichtung zustande<br />

gekommen sein kann. Der Rhein und Höhendifferenzen zwischen den<br />

Subpopulationen konnten nicht als Isolationsbarrieren detektiert werden.<br />

5. Der Genfluß erreichte in beiden Gebieten relativ hohe Werte. In den Haßbergen<br />

könnten die geringen geographischen Distanzen dafür verantwortlich sein. Im<br />

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