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Genetische Untersuchung der Populationsstruktur ... - Die Schmellers

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8.6 POPULATIONSSTRUKTUR<br />

nete Clusteranalysemethode ist. Sie stellt sowohl die topographischen wie die populationstrukturellen<br />

Verhältnisse besser dar, als die UPGMA-Analysen.<br />

8.6 <strong>Populationsstruktur</strong><br />

<strong>Die</strong> vorherigen Kapitel sollten dazu dienen, die Verhältnisse in den <strong>Untersuchung</strong>sgebieten<br />

zu verdeutlichen und zu einer schlüssigen Aussage über die <strong>Populationsstruktur</strong><br />

<strong>der</strong> untersuchten Totalpopulationen führen. <strong>Die</strong> in Kapitel 4.2 behandelten<br />

Populationsmodelle{ XE "Populationsmodelle" } stellen Idealfälle dar, die nur bedingt<br />

die natürliche Gegebenheiten <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong>sgebiete wie<strong>der</strong>geben. Eine eindeutige<br />

Zuordnung zu einem dieser Modelle kann nicht gemacht werden. Anhand <strong>der</strong><br />

landschaftlichen Beschaffenheit und <strong>der</strong> genetischen Daten scheidet das Festland-<br />

Inselmodell jedoch aus.<br />

Im Mittelrheintal und den Haßbergen bieten sich vielfältige Möglichkeiten <strong>der</strong> Ausbreitung<br />

für P. albopunctata, weil immer wie<strong>der</strong> Weinberge bzw. Hangabschnitte aus<br />

<strong>der</strong> Nutzung herausfallen, die dann zu potentiellen Lebensräumen werden. In beiden<br />

<strong>Untersuchung</strong>sgebieten finden sich viele Stellen, die für eine Kolonisierung durch P.<br />

albopunctata geeignet erscheinen. Im Mittelrheintal sind diese Habitate allerdings<br />

wesentlich größer und bieten wesentlich mehr Tieren Überlebensmöglichkeiten, als<br />

dies in den Haßbergen <strong>der</strong> Fall ist.<br />

<strong>Die</strong> Zahl dieser potentiellen Habitate eröffnet P. albopunctata auf <strong>der</strong> einen Seite ein<br />

großes Ausbreitungsgebiet, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite nimmt <strong>der</strong> dichter werdende Bewuchs<br />

<strong>der</strong> Heuschrecke an an<strong>der</strong>en Stellen die Möglichkeit, ihr Wärmebedürfnis zu<br />

decken, und sie stirbt lokal in diesem Habitat aus o<strong>der</strong> geht in ihrem Bestand stark<br />

zurück (bottleneck). <strong>Die</strong> Metapopulation ist deshalb in ständigen Kolonisierung und<br />

Rekolonisierungsprozessen begriffen, wie es auch die Definition einer Metapopulation<br />

verlangt.<br />

Mit dieser Hypothese deckt sich ferner die Tatsache, daß nicht an allen Stellen, an<br />

denen noch ein Jahr zuvor (GOTTSCHALK, SANDER{ XE "SANDER" }, pers. Mitteilungen)<br />

P. albopunctata beobachtet wurden, Tiere gesichtet werden konnten. Das<br />

Metapopulations-Modell <strong>der</strong> ephemeren Habitatinseln (WILSON{ XE "WILSON" }<br />

1992{ XE "WILSON 1992" }) kann auf beide Totalpopulationen angewendet werden.<br />

In beiden Metapopulationen{ XE "Metapopulationen" } stehen lokale Extinktion und<br />

Rekolonisierung scheinbar im Gleichgewicht. Ob diese Prozesse jährlich ablaufen<br />

und ob die Migration{ XE "Migration" } in je<strong>der</strong> Generation in etwa die gleiche Stärke<br />

erreicht, kann anhand <strong>der</strong> genetischen Daten nicht ausgesagt werden.<br />

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