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Genetische Untersuchung der Populationsstruktur ... - Die Schmellers

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8.4 UMWELTFAKOREN UND GENFLUß<br />

Interessant ist auch hier, ähnlich den Verhältnissen in den Haßbergen, daß die Populationen,<br />

die am weitesten im Norden liegen, den größten Anteil an privaten Allelen<br />

besitzt. In <strong>der</strong> Population Ham1 und <strong>der</strong> Population Mr3 finden sich je drei private<br />

Allele (vgl. Tabelle 7.2-6). Es konnte allerdings kein signifikanter Zusammenhang<br />

zwischen <strong>der</strong> Windrichtung{ XE "Windrichtung" } und <strong>der</strong> Anzahl privater Allele in einer<br />

Population gefunden werden. Das könnte mit <strong>der</strong> geringen Anzahl an Wertepaaren<br />

(nur Mittelrheinpopulationen) erklärt werden (R = 0,601, p (R) = 0,166, N = 10).<br />

<strong>Die</strong> Hauptwindrichtung{ XE "Hauptwindrichtung" } könnte im Falle des Mittelrheintals,<br />

den in Kapitel 8.3.4 angesprochenen Kanalisationseffekt, <strong>der</strong> durch die steilen Talwände<br />

erklärbar ist, weiter intensivieren. Es wäre deshalb möglich, daß die Heuschrecke<br />

durch den Wind verstärkt entlang des Rheins verdriftet wird. Dadurch würde<br />

sich die Wahrscheinlichkeit, daß es zu einer Paarung zwischen näher verwandten<br />

Individuen kommt, erhöhen (vgl. Kapitel 8.3.4). <strong>Die</strong> genetische Zusammensetzung<br />

<strong>der</strong> Totalpopulationen könnte also sowohl durch die Hauptwindrichtung, als auch<br />

durch die beson<strong>der</strong>e landschaftliche Struktur des Mittelrheintals beeinflußt werden.<br />

<strong>Die</strong>se beiden Einflüsse verstärken sich u.U. gegenseitig.<br />

8.4.3 Höhendifferenz{ XE "Höhendifferenz" }<br />

In <strong>der</strong> Arbeit von SEITZ{ XE "SEITZ" } (1988) konnte ebenfalls ein signifikanter Einfluß<br />

<strong>der</strong> Höhendifferenz{ XE "Höhendifferenz" } auf die Migration{ XE "Migration" }<br />

bzw. genetische Divergenz{ XE "genetische Divergenz" } von Populationen <strong>der</strong><br />

Schmetterlingsart Argyresthia mendica, unter Berücksichtigung <strong>der</strong> topographischen<br />

Abstände, nachgewiesen werden.<br />

<strong>Die</strong> vorliegende <strong>Untersuchung</strong> lieferte keine Daten, die eine schlüssige Aussage über<br />

den Einfluß <strong>der</strong> Höhendifferenz ermöglichen{ XE "Höhendifferenz" }. <strong>Die</strong> im Mittelrheintal<br />

und den Haßbergen gefundenen Höhenunterschiede scheinen für P. albopunctata<br />

keine unüberwindbaren Hin<strong>der</strong>nisse darzustellen. Mit diesem Befund konform<br />

ist auch das Ergebnis <strong>der</strong> durchgeführten Tests über die Isolationswirkung <strong>der</strong><br />

sich aus <strong>der</strong> Hohen Wann, dem Rappberg und dem Altenberg zusammensetzenden<br />

Hügelkette in den Haßbergen. Es konnte dort gleichfalls keine Isolationswirkung<br />

nachgewiesen werden. Es ist aber dennoch nicht auszuschließen, daß größere Höhendifferenzen<br />

von P. albopunctata nicht o<strong>der</strong> nur selten überwunden werden können.

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