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Genetische Untersuchung der Populationsstruktur ... - Die Schmellers

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8. DISKUSSION<br />

stanz korreliert ist. <strong>Die</strong>ses Ergebnis unterstützt deshalb die Hypothese, weil daraus<br />

geschlossen werden kann, daß <strong>der</strong> Isolationsgrad <strong>der</strong> Populationen einen bestimmten<br />

Wert nicht überschreitet. <strong>Die</strong> indirekte Schätzmethode, die <strong>der</strong> Berechnung von<br />

Nem zugrunde liegt, schätzt deshalb, wegen <strong>der</strong> genetischen Ähnlichkeit, die aus <strong>der</strong><br />

Artzugehörigkeit resultiert, immer eine gewisse Anzahl an migrierenden Individuen,<br />

unabhängig von <strong>der</strong> geographischen Distanz.<br />

<strong>Die</strong> nicht signifikante Beziehung führt auch dazu, daß die Populationen, trotz sehr<br />

großer geographischer Distanz, nicht isoliert zu sein scheinen. WRIGHT{ XE<br />

"WRIGHT" } (1943) empfiehlt, daß Populationen erst dann als isoliert voneinan<strong>der</strong><br />

angesehen werden sollten, wenn Nem viel kleiner als eins ist. Da Nem allerdings immer<br />

größer als eins war, sind alle untersuchten Populationen per definitionem nicht<br />

voneinan<strong>der</strong> isoliert.<br />

Ein so hoher Genfluß{ XE "Genfluß" } über mehr als 200 km erscheint kaum sinnvoll.<br />

Eine Erklärungsmöglichkeit bietet die Artzugehörigkeit (s.o.). Eine zweite Interpretation<br />

kann auf Basis von verbindenden landschaftlichen Strukturen gemacht werden,<br />

denn es bestehen durchaus an<strong>der</strong>e Gebiete zwischen dem Mittelrheintal und den<br />

Haßbergen, die als Stepping-Stones dienen könnten. <strong>Die</strong> milden Klimate des Maintals<br />

und des Rheintals bieten günstige Voraussetzungen für eine Kolonisierung durch<br />

P. albopunctata (DETZEL{ XE "DETZEL" } 1991{ XE "DETZEL 1991" }). In diesem<br />

Falle würden historische Prozesse den relativ hohen Genfluß erklären können. Bei<br />

<strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> Berechnung von Nem muß ebenfalls in Betracht gezogen werden,<br />

daß im Inselmodell die Annahme gemacht wurde, daß die Populationsgrößen<br />

gleich sind. Im Gegensatz dazu divergieren die Populationsgrößen <strong>der</strong> untersuchten<br />

Populationen sogar sehr stark, so daß <strong>der</strong> Effekt <strong>der</strong> genetischen Drift{ XE "Drift" }<br />

sehr unterschiedlich ausgeprägt ist.<br />

Dadurch kann es dazu kommen, daß die Populationen sich nicht durch hohen Genfluß<br />

genetisch sehr ähnlich sind, son<strong>der</strong>n durch den Einfluß <strong>der</strong> genetischen Drift, <strong>der</strong><br />

dazu führt, daß seltene Allele wie<strong>der</strong> aus dem Genpool verschwinden. <strong>Die</strong> Populationen<br />

sind sich dann deshalb genetisch sehr ähnlich, weil sie einen großen Anteil Loci<br />

besitzen, die im selben Allel fixiert sind.<br />

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