Genetische Untersuchung der Populationsstruktur ... - Die Schmellers
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8.4 UMWELTFAKTOREN UND GENFLUß<br />
Divergenz. <strong>Die</strong>se Interpretation geht auf Vorschläge von WRIGHT{ XE "WRIGHT" }<br />
(1978) und SNYDER et al.{ XE "SNYDER et al." } (1985, vgl. auch Kapitel 4.3.5)<br />
zurück.<br />
Berechnet man FXY-Werte anhand einer hierarchischen Einteilung, errechnen sich<br />
unterschiedliche Isolationsgrade <strong>der</strong> Teilpopulationen vom Mittelrhein und den Haßbergen.<br />
Ein Standardfehler konnte bei diesem Rechenansatz nicht ermittelt werden,<br />
deshalb kann keine Aussage über die Signifikanz <strong>der</strong> Unterschiede gemacht werden.<br />
Es besteht jedoch auch hier die Möglichkeit, daß es keine signifikanten Unterschiede<br />
zwischen beiden <strong>Untersuchung</strong>sgebieten gibt. Unberücksichtigt davon zeigen die<br />
FXY-Werte bei<strong>der</strong> Totalpopulationen eine mittlere genetische Divergenz{ XE "genetische<br />
Divergenz" } zwischen den Einzelpopulationen an.<br />
Ein Vergleich <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> beiden Berechnungen zeigt im Grunde keine Diskrepanz<br />
an. Aus beiden FST bzw. FXY- Berechnungen geht eine mittlere genetische<br />
Divergenz{ XE "genetische Divergenz" } <strong>der</strong> Einzelpopulationen hervor. Vergleicht<br />
man die Nachbarschaften{ XE "Nachbarschaften" } mit dem ganzen Gebiet, zeigen<br />
sich FXY-Werte, die auf keinen o<strong>der</strong> nur einen sehr geringen Isolationsgrad hinweisen.<br />
Faßt man diese Ergebnisse zusammen, kommt man zu dem Schluß, daß <strong>der</strong><br />
größte Teil an genetischer Divergenz in den Einzelpopulationen zu finden ist. D.h.,<br />
daß die Migration{ XE "Migration" } bzw. <strong>der</strong> Genfluß{ XE "Genfluß" } zwischen benachbarten<br />
Einzelpopulationen wesentlich geringer ist, als zwischen den größeren<br />
Einheiten (Nachbarschaften) eines Gebiets.<br />
Ein Erklärung ist darin zu finden, daß die Berechnung <strong>der</strong> F-Statistik von gleich großen<br />
Populationen ausgeht, die in <strong>der</strong> Natur kaum zu finden sein werden. <strong>Die</strong> unterschiedlichen<br />
Populationsgrößen <strong>der</strong> Einzelpopulationen äußert sich aber in einem<br />
unterschiedlich hohen Einfluß <strong>der</strong> genetischen Drift{ XE "Drift" }. Dadurch kann es<br />
zwischen den Teilpopulationen zu einer größeren genetischen Divergenz kommen,<br />
als zwischen Gebieten höherer Ebenen (Nachbarschaften{ XE "Nachbarschaften" },<br />
Totalpopulation), weil die gesamte genetische Variabilität über alle Populationen einer<br />
Nachbarschaft bzw. einer Totalpopulation erhalten bleibt (WRIGHT{ XE<br />
"WRIGHT" } 1978{ XE "WRIGHT 1978" }).<br />
<strong>Die</strong>se Strukturierung <strong>der</strong> Totalpopulation findet sich in beiden <strong>Untersuchung</strong>sgebieten,<br />
obwohl die geographischen Entfernungen innerhalb dieser Gebiete sehr unterschiedlich<br />
sind. In den Haßbergen sind es wenige 100 Meter bis max. sechs Kilometer,<br />
im Mittelrheintal sind die weitaus meisten Populationen zwischen fünf und 20<br />
Kilometer voneinan<strong>der</strong> entfernt. Das Zustandekommen <strong>der</strong> genetischen Unterschiede<br />
innerhalb <strong>der</strong> Totalpopulation <strong>der</strong> Haßberge bzw. des Mittelrheintals kann deshalb<br />
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