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Genetische Untersuchung der Populationsstruktur ... - Die Schmellers

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8.2 GENETISCHE DIVERGENZ<br />

geringer als die nach dem HARDY-WEINBERG-Gesetz erwartete. Ein beson<strong>der</strong>s<br />

hoher Homozygotenüberschuß konnte bei <strong>der</strong> Population Ham1 festgestellt werden.<br />

<strong>Die</strong>se Population macht deutlich, daß <strong>der</strong> WAHLUND-Effekt (vgl. Kapitel 4.3.1.1) bei<br />

<strong>der</strong> Entstehung eines Homozygotenüberschusses eine Erklärungsmöglichkeit bietet.<br />

<strong>Die</strong>se Population wurde aus zwei Stichproben kleiner Populationen zusammengesetzt<br />

(Ham1 und Mr1). <strong>Die</strong>s war wegen <strong>der</strong> geringen Stichprobengrößen notwendig<br />

und war wegen nicht signifikanter genetischer Unterschiede (2î-Test) auch zulässig.<br />

Ein Homozygotenüberschuß dieser zusammengesetzten Population war nach<br />

WAHLUND (vgl. HARTL & CLARK 1989) zu erwarten gewesen.<br />

Interessant ist auch, daß die Mittelrheinpopulationen im Mittel einen höheren Homozygotenüberschuß<br />

zeigen als die Haßbergpopulationen. Der Zusammenhang <strong>der</strong> Diversitätsparameter<br />

zu Populationsgrößenklasse ist signifikant (vgl. Tabelle 7.2-7).<br />

Der Umstand, daß die geographischen Distanzen zwischen den Mittelrheinpopulationen<br />

sehr hoch sind, macht es sehr unwahrscheinlich, daß <strong>der</strong> WAHLUND-Effekt<br />

(Ausnahme Ham1) eine Rolle spielt. Es wurden mit großer Sicherheit keine Stichproben<br />

zweier Populationen vermischt. Dennoch könnte eine Vermischung von Populationen<br />

auftreten, wenn ein hoher Genfluß{ XE "Genfluß" } (s.u.) und viele kleine Populationen,<br />

die nicht beprobt wurden, postuliert werden. Dadurch könnte es zu einem<br />

vermehrten Einwan<strong>der</strong>n von homozygoten Individuen kommen, die dann zu einem<br />

Homozygotenüberschuß führen.<br />

Der geringe Homozygotenüberschuß <strong>der</strong> Haßbergpopulationen kann dadurch bedingt<br />

sein, daß es wenig o<strong>der</strong> keine überlebensfähigen Kleinstpopulationen gibt, aus<br />

denen vermehrt homozygote Individuen immigrieren könnten.<br />

Der niedrige Heterozygotie{ XE "Heterozygotie" }- und Polymorphiegrad, bedingt<br />

durch den hohen Anteil an Homozygoten, kann auf das WAHLUND-Prinzip zurückgeführt<br />

werden. <strong>Die</strong> Populationen sind in Subpopulationen{ XE "Subpopulationen" }<br />

aufgeteilt, die eine Populationsgröße haben, bei denen Zufallsereignisse einen großen<br />

Effekt ausüben. <strong>Die</strong> Folge ist ein hoher Anteil an Homozygoten in <strong>der</strong> Gesamtpopulation.<br />

8.3 Genfluß{ XE "Genfluß" }<br />

<strong>Die</strong> <strong>der</strong> Genflußberechnung zugrundeliegende F-Statistik berücksichtigt auch Geschehnisse<br />

(z.B. Massenbewegungen in günstigen Jahren, gute Windverhältnisse<br />

u.a.), die einige Generationen zurückliegen können. Es liegen keine langjährigen<br />

Datenerhebungen zu dieser Thematik vor. GOTTSCHALK (pers. Mitteilung) gibt zu

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