STADTMAGAZIN Bremen November 2020
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Foto: FR<br />
FAMILIE<br />
„Bremer Weihnachtsgeschichte“<br />
Erste Premiere im Spiegelzelttheater auf der Bürgerweide<br />
Ab Donnerstag, 19. <strong>November</strong>, wird die Hansestadt um eine Spielstätte<br />
reicher. Das neue Spiegelzelttheater <strong>Bremen</strong> öffnet erstmals<br />
seine Türen. Bis zum 27. Dezember halten verschiedene Produktionen<br />
aus den Sparten Theater, Musik und Artistik Einzug auf die<br />
Bühne. Den Auftakt macht ein echter Klassiker – und das im regionalen<br />
Gewand.<br />
Die „Bremer Weihnachtsgeschichte“ eröffnet die temporäre<br />
Spielzeit auf der Bürgerweide. Oliver Geilhardt und Markus Weise<br />
haben das Stück extra für das Spiegelzelttheater geschrieben und<br />
dabei den bekannten Charles-Dickens-Klassiker einigen Änderungen<br />
unterworfen. So wird das weltberühmte Abenteuer um einen<br />
Weihnachtshasser und drei Weihnachtsgeister ins <strong>Bremen</strong> des 19.<br />
Jahrhunderts verlegt. Die drei Geister sind zudem erstmals der lustig-chaotische<br />
Mittelpunkt der Handlung. Unter der Regie von Oliver<br />
Geilhardt spielen Sonja Hebestadt, Mandy Mahrenholz, Estrella<br />
Urban, Mark Derichs, Marcus Rudolph und Jochen Simon ein Stück,<br />
das sich an die ganze Familie richtet.<br />
Das Spiegelzelttheater ist eine alternative und temporäre Spielstätte<br />
vom Theaterschiff. Das nach originalen Bauplänen in Belgien<br />
konstruierte Zelt steht ganz im Zeichen einer Tradition. So waren<br />
Spiegelzelttheater waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein populärer<br />
Bestandteil von Jahrmärkten und dienten als mobile Tanzpaläste.<br />
Programmatisch planen die Veranstalter bis Ende Januar 2021. (SM)<br />
Tierische Kinderstuben<br />
„Junge Wilde“ im Übersee-Museum<br />
Wie erleben verschiedene Säugetiere und Insekten ihre<br />
Kindheit? Und welche Strategien ergreifen sie, um<br />
ihre Art zu erhalten? Mit diesen Fragen setzt sich das<br />
Übersee-Museum in seiner neuen Sonderausstellung auseinander.<br />
Unter dem Titel „Junge Wilde – Tierisch erwachsen werden“<br />
erwartet Besucher ein Rundgang, der Einblicke in tierische Kinderstuben<br />
gewährt.<br />
„Auf ihrem Rundgang haben Besucher Gelegenheit, Tiere<br />
aus aller Welt ganz nahe zu kommen“, sagt Professor Dr. Wiebke<br />
Arndt, Direktorin des Museums. Zugleich geht es auch darum,<br />
welche Gefahren und Hindernisse die Aufzucht eigener Arten<br />
mit sich bringt. „Das Zeugen von Nachwuchs ist die größte Herausforderung<br />
im Tierreich“, erklärt Dr. Michael Stiller, Leiter der<br />
Abteilung Naturkunde. „Nur die wenigsten Nachkommen erreichen<br />
das Erwachsenenalter, um sich selbst zu reproduzieren.“<br />
Aus diesem Grund findet die Natur eine Vielfalt an Strategien,<br />
um dieser Tatsache zu begegnen. Die Ausstellung gliedert sich<br />
in vier Teilbereiche. Während sich in den ersten Bereichen alles<br />
um den Eintritt ins Leben und die Pflege und Fürsorge von<br />
Elterntieren dreht, steht der dritte Bereich unter dem Motto<br />
„Lernen“. „Auch Tiere müssen zunächst lernen, sich in ihrer<br />
Umgebung zurechtzufinden, um zu überleben“, erklärt Stiller. In<br />
der Ausstellung gehe es vor allem darum, auf spielerische Weise<br />
Parallelen zum Menschen aufzuzeigen. Wie lange einzelne Arten<br />
dagegen brauchen, um das Erwachsenenalter zu erreichen,<br />
steht im Fokus des vierten Teilbereiches. Besucher erwartet dort<br />
eine 14 Meter lange „Tierkarawane“. „Sie ist wie ein Zeitstrahl<br />
aufgebaut und gibt wieder, wie lange es dauert, bis ein Tier<br />
nach Schlupf oder Geburt erwachsen wird“, erläutert Stiller. Die<br />
meisten Exponate der Ausstellung kommen aus der Sammlung<br />
des Übersee-Museums. Ergänzt durch Visualisierungen, Illustrationen,<br />
Videos und Hörstationen sollen Interessierte jeden<br />
Alters auf ihre Kosten kommen. (SM)<br />
Die Ausstellung „Junge Wilde“ ist bis einschließlich 11. April 2021 im<br />
Übersee-Museum zu sehen. www.uebersee-museum.de.<br />
Nähere Infos und Tickets: www.spiegelzelttheater-bremen.de<br />
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Foto: Übersee-Museum <strong>Bremen</strong> / Volker Beinhorn