STADTMAGAZIN Bremen November 2020
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GASTRO<br />
Wiederbelebt!<br />
Second-Hand-Shop „Defibrillator“ ergänzt Drittel Bar<br />
Kaffee trinken und in Kleidung stöbern – die Betreiber der Drittel Bar Lucas Konradt (links) und Andreas Friedrich erweitern ihr Angebot.<br />
Fotos: Drittel Bar / Defibrillator<br />
Als die Fläche während des Gastro-Shutdowns<br />
ungenutzt blieb und<br />
die Pacht weiter bezahlt werden<br />
musste, begannen die Drittel-Bar-Betreiber<br />
eine Idee zu verwirklichen, mit der sie<br />
schon länger geliebäugelt hatten. Kurzerhand<br />
improvisierten Andreas Friedrich<br />
und Lucas Konradt in Do-it-Yourself-Manier<br />
Kleiderstangen und Regale, die sich<br />
schnell mit Spenden und eingekaufter<br />
Second-Hand-Ware füllten. Fehlte nur<br />
noch ein passender Name für den Shop. Das<br />
Rennen machte „Defibrillator“, jenes medizinische,<br />
schockgebende Gerät zur Wiederbelebung,<br />
das die meisten zum Glück nur<br />
aus Arztserien kennen. „Der Name passt im<br />
zweifachen Sinn – er erweckt unsere Bar<br />
zu neuem Leben und rettet Klamotten vor<br />
dem Container“, erklärt Andreas Friedrich,<br />
als wir bei einem Cappuccino im Außenbereich<br />
der Drittel Bar über das Nebenprojekt<br />
sprechen.<br />
Was zunächst als Zwischennutzung anvisiert<br />
war, hat sich zu einem gut laufenden<br />
Kombimodell aus Biergartenbetrieb und<br />
Shopping entwickelt. „Da Kulturveranstaltungen<br />
bei den derzeit geltenden Abstandsregeln<br />
nicht möglich sind, wollten<br />
wir einen anderen Mehrwert schaffen – und<br />
den haben wir in der Second-Hand-Branche<br />
gefunden“, sagt Lucas Konradt. Denn<br />
wer gebrauchte Kleidung kauft, trage einen<br />
kleinen Teil dazu bei, dass weniger Neuware<br />
produziert wird, schone also Ressourcen.<br />
Friedrich und Konradt gehen aber noch<br />
einen Schritt weiter. Sie spenden einen Teil<br />
ihrer Einnahmen, um soziales Engagement<br />
in <strong>Bremen</strong> zu unterstützen. Erste Ausschüttungen<br />
kamen etwa dem CSD <strong>Bremen</strong> und<br />
der Klimawerkstadt zugute.<br />
Eine weitere Intention der beiden ist<br />
es, mit Tabus rund um das Thema Second-<br />
Hand aufzuräumen. „Zu uns kommen Studierende,<br />
Nachbarn und Laufkundschaft,<br />
die ganz unterschiedliche Motive antreibt.<br />
Es können die niedrigen Preise sein, der<br />
Wunsch, nachhaltig einzukaufen, aber<br />
auch die Suche nach verborgenen Vintage-<br />
Schätzen der 70er bis 90er Jahre“, so<br />
Friedrich. Er ergänzt: „Second-Hand ist für<br />
alle da!“<br />
Im Sortiment des Ladens finden sich<br />
unter anderem Jacken und Hosen, Hemden<br />
und Blusen, Kleider, Taschen, Schuhe,<br />
Kinderbekleidung sowie Liebhaberstücke<br />
mit besonderen Details. Ein Großteil der<br />
gebrauchten Waren ist zu erschwinglichen<br />
Preisen erhältlich. Das gastronomische Angebot<br />
aus Kaffee, Limonaden und alkoholischen<br />
Getränken ist derzeit auf den Außenbereich<br />
beschränkt. (KW)<br />
Die aktuellen Öffnungszeiten sind dienstag bis<br />
freitags, 13 bis 19 Uhr, und samstags, 11 bis 19<br />
Uhr. Bei gutem Wetter sind Shop und Biergarten<br />
parallel bis 23 Uhr geöffnet.<br />
Nacht der Hotellerie<br />
Die Nacht der Hotellerie <strong>2020</strong> muss aufgrund<br />
der aktuellen Situation abgesagt<br />
werden. Alternativ kann man sich zu einer<br />
Individualführung im Hotel Munte bei<br />
Detlef Pauls und seinem Team anmelden<br />
und dabei die Berufsbilder, Menschen<br />
sowie auch die Perspektiven in der Hotellerie<br />
kennenlernen. Bei einer Führung<br />
trifft man auf die Auszubildenden und die<br />
Mitarbeiter, blickt hinter die Kulissen und<br />
erhält wichtige Informationen zu Praktikum<br />
sowie Ausbildung. (SM)<br />
Anmeldung zur Terminvereinbarung unter:<br />
bewerbung@hotel-munte.de.<br />
Foto: F.T. Koch<br />
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