STADTMAGAZIN Bremen November 2020
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den. So läuft der Datenfluss der DFI wie<br />
folgt: Die BSAG hat ein rechnergesteuertes<br />
Betriebsleitsystem, mit dem alle Fahrzeuge<br />
kommunizieren, um ihren aktuellen<br />
Standort sowie die Fahrplanlage hinsichtlich<br />
Pünktlichkeit oder Verspätung zu melden.<br />
Die Daten aus dem Betriebsleitsystem<br />
stehen wiederum im Austausch mit der<br />
zentralen Datendrehscheibe (ZDD) beim<br />
Verkehrsverbund <strong>Bremen</strong>/ Niedersachsen<br />
(VBN). „Die ZDD sammelt die Daten<br />
von sämtlichen Verkehrsunternehmen und<br />
verteilt diese an die Betriebsleitsysteme<br />
der anderen Verkehrsunternehmen sowie<br />
verschiedene Auskunftssysteme“, erklärt<br />
Krogmann und ergänzt: „Dazu zählen beispielsweise<br />
die VBN-Fahrplaner-App, die<br />
Monitore in den Fahrzeugen, die Fahrplanauskünfte<br />
auf verschiedenen Websites<br />
und eben auch unsere Digitalen Fahrgastinformationsanzeiger.“<br />
Besonders spannend:<br />
Die Daten machen zunächst einen<br />
Umweg nach Skandinavien. „Bevor die<br />
DFI-Light-Anzeiger die Fahrplandaten<br />
empfangen, werden sie von der ZDD auf<br />
einen schwedischen Server geschickt,“ sagt<br />
Krogmann und erklärt weiter, dass der Anzeigerhersteller<br />
Axentia ein schwedisches<br />
Unternehmen ist. Aus Schweden kommen<br />
die Daten mittels Mobilfunk direkt auf den<br />
jeweiligen DFI-Anzeiger an die entsprechende<br />
Haltestelle. „Die Daten müssen also<br />
erst einmal das Land verlassen, bevor sie<br />
unseren Fahrgästen an den Haltestellen zur<br />
Verfügung stehen“, schlussfolgert die Sachbearbeiterin<br />
schmunzelnd.<br />
„Viel Abstimmung erforderlich“<br />
Ein langwieriger und komplizierter Prozess?<br />
„So wirkt es“, sagt Krogmann. „In der<br />
Realität nimmt die Abfolge aber nur wenige<br />
Sekunden in Anspruch.“ Bevor Fahrgäste<br />
an den Haltestellen jedoch die Ankunftszeit<br />
ihrer gewünschten Verbindung ablesen<br />
können, muss jeder Anzeiger individuell<br />
eingerichtet und in allen beteiligten Systemen<br />
manuelle Einstellungen vorgenommen<br />
werden. An diesem Prozess ist Laura<br />
Krogmann maßgeblich beteiligt. „Es ist<br />
viel Abstimmung erforderlich, die ich mit<br />
den Datenversorgern unseres Betriebsleitsystems,<br />
den Kollegen beim VBN und<br />
Axentia in Schweden vornehme.“, sagt sie.<br />
„Liegen alle benötigten Daten vor, konfiguriere<br />
ich jeden Anzeiger mit einer spezifischen<br />
ID. Dafür nutze ich das Dashboard<br />
von Axentia mit dem ich außerdem den<br />
Zustand jedes einzelnen Anzeigers sehen<br />
kann. „ Der Ladezustand der Batterien, der<br />
insgesamt drei Jahre beträgt, gehört ebenso<br />
dazu, wie die Regulierung der Lautsprecher<br />
und die Anzeige von Fehlermeldungen.<br />
„Viele Fehler lassen sich online beheben,<br />
sodass man dafür nicht extra vor Ort sein<br />
muss.“<br />
„Etwa zwei Schilder pro Tag“<br />
Yvonne Otten: Industrielackiererin in der Malerei der BSAG-Werkstatt im Gespräch<br />
Damit Fahrgäste Informationen auf dem<br />
DFI ablesen können, müssen nicht nur<br />
Daten- und Informationsvermittlung gewährleistet<br />
sein. Zuvor muss der Anzeiger<br />
Teil des jeweiligen Haltestellenschildes<br />
werden. Hier kommt Yvonne Otten ins<br />
Spiel, die als Industrielackiererin bei der<br />
BSAG tätig ist.<br />
Sie sind Industrielackiererin. Was sind<br />
ihre alltäglichen zentralen Aufgaben in<br />
der Werkstatt?<br />
Ich bin im Wesentlichen für die Haltestellenschilder<br />
zuständig sowie für die Piktogramme<br />
und Beschilderungen der Busse und<br />
Bahnen. Außerdem kümmere ich mich um<br />
weitere Schilderanfertigungen und arbeite<br />
zu diesem Zweck mit Folien.<br />
Inwieweit sind Sie in Ihrem Beruf an der<br />
Ausstattung der Haltestellen mit den DFIs<br />
beteiligt?<br />
Ich kümmere mich darum, dass die Haltestellenschilder<br />
entsprechend beklebt werden<br />
und man das Ziel der jeweiligen Verbindung<br />
optisch gut erkennen kann. Da die<br />
Digitalen Fahrgastinformationsanzeiger im<br />
Haltestellenschild integriert sind, kommen<br />
sie zu mir in die Lackiererei und werden von<br />
mir zusammengebaut.<br />
Was sind die einzelnen Arbeitsschritte,<br />
bevor eine Anzeige Teil des Haltestellenschildes<br />
wird?<br />
Die Haltestellenschilder kommen zu mir<br />
in die Lackiererei, werden auseinandergenommen<br />
und neutralisiert, sprich: Die alte<br />
Folie wird entfernt. Danach werden sie von<br />
Kollegen geschliffen und neu lackiert und<br />
im Anschluss wieder von mir zusammengebaut.<br />
Ich klebe dann die neue Folie mit<br />
der Beschriftung auf das Schild und baue<br />
dabei auch gleich den Anzeiger mit ein. Wir<br />
rechnen zeitlich etwa zwei Schilder pro Tag.<br />
So werden es von Tag zu Tag mehr.<br />
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