Baden aktuell Magazin November 2020
Das Monatsmagazin für unsere Weltstadt Baden. Diesen Monat mit dem grossen Monatsthema "Baden wird Tourismusort". Dazu gehört natürlich auch die Geschichte der Orignial-«Spanischbrödlibahn», aber auch der Strassen-«Spanischbrödlibahn».
Natürlich wie immer mit den Sparten "Natur ganz nah", dem praktischen Stadtplan und dem grossen Veranstaltungskalender, der unter badenaktuell.ch immer brand-aktuell aufzufinden ist.
Das Monatsmagazin für unsere Weltstadt Baden. Diesen Monat mit dem grossen Monatsthema "Baden wird Tourismusort". Dazu gehört natürlich auch die Geschichte der Orignial-«Spanischbrödlibahn», aber auch der Strassen-«Spanischbrödlibahn».
Natürlich wie immer mit den Sparten "Natur ganz nah", dem praktischen Stadtplan und dem grossen Veranstaltungskalender, der unter badenaktuell.ch immer brand-aktuell aufzufinden ist.
Warme «Brödli» in Zürich Badener Stadtgeschichte 40 Die erste Eisenbahn hierzulande pendelte zwischen Zürich und Baden. Eigentlich war die Linie bis Basel geplant, aber der Bau stockte. So erhielt sie einen eigenen Namen: «Spanischbrödlibahn». Nun konnte das beliebte Badener Gebäck rasch und somit noch ofenwarm in die Limmatstadt transportiert werden. Die moderne Schweiz war noch nicht einmal geboren, als der erste Zug im Land fuhr: 1847 zwischen Zürich und Baden, Baden und Zürich, in 35 Minuten pro Weg. Und durch den ersten Eisenbahntunnel der Schweiz, den Schlossbergtunnel. Erst ein Jahr später unterzeichneten die «Landesväter» die Bundesverfassung. Eigentlich wollten die Unternehmer der Nordbahn die Linie bis Basel weiterführen, aber der Kanton Aargau und die beiden Basel erteilten vorerst die Konzessionen nicht. Dabei hätte eine Verbindung bis Basel den internationalen Anschluss ermöglicht: Die Elsässer hatten nämlich schon 1844 eine Linie Strassburg–Basel errichtet. Eigentlich wollten die Unternehmer der Nordbahn die Linie bis Basel weiterführen. Der Bau der Eisenbahnen war ab den 1840er-Jahren ein Feld für Investitionen, wie es heute die Digitalisierung ist. Bankiers und Industrielle schütteten grosse Summen in die Entwicklung neuer Projekte und als ab 1848 ein nationales Parlament bestand, konnten auch die Politiker in Bern mitwirken. Der Bund hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings erst wenige Mittel, man war also nach wie vor auf das Geld der Privaten angewiesen. Die Bewilligungen für den Bau von Bahnen mussten aber die Kantone und ab 1872 der Bund erteilen; nach und nach entstanden einzelne kantonal finanzierte Bahnabschnitte, 1898 wurde die SBB gegründet und auch kleinere Privatbahnen wurden verstaatlicht. Bis vor dem Ersten Weltkrieg baute man schliesslich das Eisenbahnnetz, das zum Hauptteil bis heute besteht. Weil die Bahn zwischen Baden und Zürich hin und her fuhr, nannte man sie bald «Spanischbrödlibahn». Zurück zur ersten Bahn der Schweiz: Die Linie Basel–Zürich war schon in den 1830er-Jahren diskutiert worden. Sie konnte ab 1845 schliesslich mit Investitionen der von Zürchern getragenen Schweizerischen Nordbahngesellschaft umgesetzt werden. Weil sie fortan nur zwischen Baden und Zürich hin und her fuhr, nannte man sie bald «Spanischbrödlibahn» – häufig wird das «Brödli» auch mit T geschrieben. Das Blätterteiggebäck «Spanischbrödli» galt als Spezialität aus der Kurstadt und sei, so die Legende, gerne nach Zürich bestellt worden. Dank der Bahn seien die «Brödli» noch warm gewesen bei deren Ankunft. Der Zürcher Liederdichter Martin Usteri nannte es «das herrlichste Gebäcke, das die Kochkunst je erfand!»
Der Bahnhof Baden wurde auf freiem Feld errichtet. Bild: Historisches Museum Baden, Foto Werner Nefflen, Q.01.15946, CC BY-SA 4.0 Die «Spanischbrödlibahn» verkehrte vormittags und nachmittags je zweimal, an Sonn- und Feiertagen «bei günstiger Witterung» ein weiteres Mal am Nachmittag. Unterwegs hielt die Dampflokomotive in Altstetten, Schlieren und Dietikon und der Fahrtpreis wurde nach drei Klassen unterschieden – das günstigste Billett kostete 80 Rappen pro Weg. Die Erinnerung an die Bahntradition Badens begann in den 1930er-Jahren. Man baute für die Badenfahrt 1937 eine orginaltreue «Spanischbrödlibahn» – und heute weiss jedes Kind in Baden, dass Baden eine wichtige Stadt war für die Eisenbahngeschichte der Schweiz. (wir)
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Der Bahnhof <strong>Baden</strong> wurde auf freiem Feld errichtet.<br />
Bild: Historisches Museum <strong>Baden</strong>, Foto Werner Nefflen, Q.01.15946, CC BY-SA 4.0<br />
Die «Spanischbrödlibahn» verkehrte vormittags<br />
und nachmittags je zweimal, an<br />
Sonn- und Feiertagen «bei günstiger Witterung»<br />
ein weiteres Mal am Nachmittag.<br />
Unterwegs hielt die Dampflokomotive in<br />
Altstetten, Schlieren und Dietikon und der<br />
Fahrtpreis wurde nach drei Klassen unterschieden<br />
– das günstigste Billett kostete<br />
80 Rappen pro Weg.<br />
Die Erinnerung an die Bahntradition<br />
<strong>Baden</strong>s begann in den 1930er-Jahren.<br />
Man baute für die <strong>Baden</strong>fahrt 1937 eine<br />
orginaltreue «Spanischbrödlibahn» – und<br />
heute weiss jedes Kind in <strong>Baden</strong>, dass<br />
<strong>Baden</strong> eine wichtige Stadt war für die<br />
Eisenbahngeschichte der Schweiz. (wir)