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Bildungsprogramm 2021 - Akademie Schloss Liebenau

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Krankheitsbilder Fachbereich<br />

/ Förderung<br />

Bindung und Trauma<br />

Die Bindungsentwicklung von uns<br />

Menschen ist ein entwicklungslogischer<br />

Anpassungsprozess, Menschenkinder<br />

passen sich früh ihren Bindungsbedingungen<br />

an – auch an hoch unsichere. Ihre Anpassung<br />

ist neben einem psychosozialen<br />

vor allem auch ein neurophysiologischer<br />

Entwicklungsprozess. Unser Autonomes<br />

Nervensystem sorgt für Selbstregulation,<br />

Wohlbefinden und Zufriedenheit, jedoch<br />

auch für Verteidigung und Schutz. Biologisch<br />

festgelegte Verteidigungsreaktionen<br />

sind Fliehen, Kämpfen oder Erstarren.<br />

Bevor wir jedoch bei Gefahr fliehen oder<br />

kämpfen, wird ein System mobilisiert,<br />

das sowohl Beziehung, Bindung und<br />

Bindungsprozesse als auch unsere soziale<br />

Intelligenz steuert. Stephen Porges nennt<br />

dieses System das Soziale Kontaktsystem<br />

(Polyvagales Modell). Dieses System ist<br />

bei Kindern und Jugendlichen mit hochunsicheren<br />

Bindungserfahrungen noch<br />

nicht ausreichend entwickelt. So wirken<br />

sie in ihrer Beziehungsgestaltung abweisend<br />

oder ambivalent, unflexibel oder<br />

unabsehbar wechselhaft, erstarrt oder<br />

hochgradig emotional außer sich.<br />

Wie können Fachkräfte die Entwicklung<br />

des Sozialen Kontaktsystems fördern?<br />

Wie können sie stabile, haltgebende<br />

und einschätzbare Beziehungsangebote<br />

anbieten? Wie kann durch Co-Regulation<br />

eine Entwicklung der Selbstregulation<br />

unterstützt werden? Wie können Kinder<br />

und Jugendliche erleben, dass sie nicht<br />

alleine sind und dass sie Fähigkeiten in<br />

sich tragen, Verbindungen einzugehen?<br />

Anhand dieser Fragen lernen die Teilnehmenden<br />

die Selbstregulation des Bindungsverhaltens<br />

der Kinder und Jugendlichen<br />

zu stärken.<br />

Arbeitsform<br />

Impulsreferate, Kleingruppen, bindungsorientierte<br />

Ballspiele (zum Verstehen von<br />

Bindungsdynamiken), Fallarbeit, Erfahrungsaustausch<br />

– Nutzen der Ressourcen<br />

der Teilnehmenden, Übungen zur Selbstberuhigung<br />

und Stabilisierung<br />

Zielgruppe<br />

Fachkräfte in sozialpädagogischen oder<br />

psychosozialen Arbeitsfeldern, die mit<br />

(bindungs-)traumatisierten Kindern und<br />

Jugendlichen arbeiten.<br />

Leitung<br />

Thomas Lang, Diplomsozialpädagoge<br />

Zeit und Ort<br />

Montag, 25. Oktober bis Dienstag,<br />

26. Oktober <strong>2021</strong>,<br />

9 – 17 Uhr<br />

<strong>Schloss</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Kursgebühr<br />

240,00 €<br />

Kursnummer<br />

211115<br />

Anmeldung<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Schloss</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

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