MOIN_05_2020_Titel_ePaper
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
11 JA H R E DAS BUNTE INSEL-MAGAZIN NR. 5 // 2020 SCHUTZGEBÜHR = C 3,00
BÖRSEN-CRASH
AUF DER
INSEL
SCHACH-ASS
VON WERDER
BREMEN
HOCHZEITEN
MIT GEBREMSTEM
SCHAUM
BANKGEHEIMNIS
Wie das Land, so das Jever.
TITELFOTO: EVELYN GENUIT
COVERGIRL
Lola kommt aus Düsseldorf. Ihr Lieblingsplatz
auf Wangerooge ist die Bank aus
Stein, die direkt neben ihrem Arbeitsplatz,
der Schirmbar »Außenposten« am Diggers
gebaut wurde. Die junge Rheinländerin
wird Herbst und Winter nicht auf der Insel
verbringen. »Aber ich komme auf jeden
Fall wieder«, verriet sie, »denn wo kann ich
sonst dort arbeiten, wo so viele Urlaub machen.«
Mehr dazu auf den Seiten 14/15.
SCHACH MATT
Ein sportliches Highlight auf Wangerooge
ist das traditionelle Schachturnier. Im
Sommer 2020 kam es dabei auf dem Oberdeck
zum Duell Werder Bremen gegen Borussia
Dortmund. Der Deutsche Jugendmeister
Jari Reuker (19) spielt nämlich für
Werder Bremen, während Louis Borchert
(23) Mitglied beim BVB ist. Der Bremer gewann
erneut, der Dortmunder kam als Vize
aufs Treppchen. Schach auf der Insel – mehr
auf den Seiten 30 und 31.
CORONABRAUN
Die Modefarbe des Jahres. Selbst viele auf
der Insel tätige Frauen und Männer ließen
es sich nicht nehmen, in den Krisenmonaten
die Sonne zu genießen und sich zu bräunen.
Das konnten auch die Golfer und Tennisspieler,
die zum Teil weite Anreisen in Kauf
genommen und bei bestem Wetter um Titel
gespielt haben. Die meisten Zuschauer erlebten
die Fußball-Pokal-Sensation mit. Die
Inselkicker benötigten 15 verwandelte Elfer
beim 17:16 gegen Middelsfähr – Seiten 66/67.
MOIN VON
WANGEROOGE!
Für Sie und Euch, liebe Leserinnen und Leser, haben wir
diesmal nur erfreuliche Nachrichten. Kurz bevor ich diese
Zeilen in der Redaktion am Alten Deich schreibe, kam
die Bestätigung vom Inseldoc Frank Kortenhorn, dass
Wangerooge nach wie vor »Corona-frei« ist. Eine prima Info,
besonders für die älteren Menschen auf der Insel, die im
September zum ersten Mal in 2020 wieder ihren Senioren-
Nachmittag genießen und ihre MOIN in Empfang nehmen
konnten.
Erfreulich auch, dass wir für Ihr Inselmagazin sowohl
den Seitenumfang als auch die Auflage erhöhen konnten,
aber nicht die Preise.
Erfreulich auch, dass die meisten Unternehmer auf der
Insel durch den Top-Sommer für die ersten Krisenmonate
entschädigt wurden. Aber es gibt leider auch Hotel- und
Gastronomiebetriebe, die oft durch Marketingfehler schon
vor Corona in Insolvenzgefahr schweben.
Ein turbulentes Jahr geht langsam zu Ende. Mit einer
erfreulichen Nachricht für den Insel-Bürgermeister.
Die Gemeinde erhält 2020 vom Land Niedersachsen
eine Bedarfszuweisung in Höhe von 1,16 Millionen Euro.
Die Unterstützung erhält die Kommune zur Deckung
von Fehlbeträgen im kommunalen Haushalt, um die
Kassenliquidität zu stärken und aufgelaufene Fehlbeträge
zurückzuführen. Na bitte, geht doch.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
MANFRED OSENBERG
EINATMEN 003
004 SOMMER(W)ENDE
EBBE UND FLUT
An den Gezeiten spüre ich den ewigen Wechsel
von Höhen und Tiefen,
Freude und Trauer,
Glauben und Zweifel.
Es wirkt wie Gewinn und Verlust,
doch nur der Wechsel von Einem zum Anderen.
In Wasser und Watt
grummelt das Leben.
Wie ein Atem und Herzschlag ist ein Wechsel in Allem.
Und wer lebendig bleiben will, muss auf Wechsel gefasst sein.
Ich gebe mich den Zeiten hin.
Und der Schönheit im nahen Osten von Wangerooge.
TEXT: STEFAN JÜRGENS / FOTO: EVELYN GENUIT
006 WUNDERSCHÖN
SCHIFFE IN SICHTWEITE
Immer mehr Besucher genießen bis in die
frühe Nacht hinein das wunderschöne
Bild. Dicke »Pötte« gucken – das gehört
zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen
auf Wangerooge, wie auch die beliebte
Fernsehreporterin Tamina Kallert
(siehe Seiten 34 und 35) feststellen konnte.
Die östlichste der Ostfriesischen Inseln
liegt in Sichtweite der großen Schifffahrtslinien.
Und hier geht es beschaulich
zu. Davon konnten sich auch weit mehr
als eine Million Zuschauer überzeugen.
90 Minuten Wangerooge, wie es wirklich
ist. Einfach »Wunderschön«.
FOTO: EVELYN GENUIT
008 INSELBAUTEN
ALLE JAHR WIEDER …
Dafür, dass bereits vor 30 Jahren von
einem Baustopp auf Wangerooge gesprochen
wurde, ist inzwischen viel zu viel
gebaut worden. Nun soll hinter dem Apparthotel
»Anna Düne« anstelle der Verwaltungsgebäuden
und dem »Diggers« ein
Grand-Hotel und noch ein weiteres gebaut
werden. Wieder einmal. Die Pläne wurden
vorgestellt. Aber es scheint so, dass einige
»Experten« nicht den richtigen Plan haben.
Zugegeben, die Gemeinde benötigt
Geld, um die leeren Kassen zu stopfen.
Aber dafür das Filetstück abgeben? Die
MOIN beteiligt sich ganz bewusst nicht an
den Diskussionen und hofft, dass der Gemeinderat
die richtige Entscheidung treffen
wird. Zum Wohle der auf Wangerooge
lebenden Bevölkerung.
TEXT: MANFRED OSENBERG / FOTO: EVELYN GENUIT
0010 WETTERDIENSTE
EIN HEISSER SOMMER
Zugegeben, die Temperaturen waren
in den Vorjahren etwas höher, dennoch
knackte auch der »Corona«-Sommer
2020 wieder Rekorde: Selten gab es so
viel Sonnenschein wie diesmal. Allerdings:
Auch wenn der Sommer 2020
wechselhafter war als seine beiden von
großer Hitze geprägten Vorgänger, war
er insgesamt zu warm und zu trocken.
Das geht aus der vorläufigen Bilanz des
Deutschen Wetterdienstes (DWD) für die
Monate Juni bis August hervor. Mit 18,2
Grad Durchschnittstemperatur lag der
Sommer 2020 um 1,9 Grad über dem Mittel
der international gültigen Referenzperiode
1961 bis 1990. Gegenüber der wärmeren
Vergleichsperiode 1981 bis 2010
betrug die positive Abweichung 1,1 Grad.
Dabei waren hochsommerliche Phasen in
den Monaten Juni und Juli eher selten.
Eine mehrtägige Hitzewelle mit Temperaturen
von mehr als 35 Grad heizte mit
einer landesweiten hohen bis extremen
Wärmebelastung nicht nur den Menschen
im Norden Deutschlands ein, sondern
brachte auch die Durchschnittstemperatur
des Sommers nach oben.
Übrigens: Die deutschlandweit höchste
Temperatur wurde am 9. August mit
38,7 Grad in Trier-Petrisberg gemessen;
die niedrigsten Frühtemperaturen wurden
am 1. Juni an der Station Oberharz
am Brocken-Stiege mit 0,5 Grad verzeichnet.
FOTO: EVELYN GENUIT
0 12 WEIBLICHES WANGEROOGE
ES WAR EIN TOLLER SOMMER –
KOMMT IHR ALLE WIEDER?
MOIN
Wir heißen Carlotta und Leonie, sind beste Freundinnen seit vielen
Jahren und kommen seit über zehn Jahren jedes Jahr nach Wangerooge.
Wir gehen gerne an den Strand und haben Spaß daran, immer
viele Fotos und Videos zu machen. Und natürlich gehen wir auch bei
kühlen Temperaturen immer wieder gerne ins Meer. Nächstes Jahr
sind wir wieder auf Wangerooge. Na klar.
Carlotta und Leonie kommen aus der Nähe von Bremen
NACHBARLICH
Seit 60 Jahren kommen wir im Sommer für zwei Wochen nach
Wangerooge. Zuerst mit den Eltern, dann mit eigener Familie. Wir –
das sind Mutter und Schwiegertochter. Und seit neuestem kommen
wir mit Enkelkind. Ich, Cathrin Wilkens, habe mir genau wie in der
Liebe etwas Langfristiges aufgebaut und es tut gut, ein zweites Zuhause
hier zu haben.
Cathrin Wilkens aus Bremen und Maike Schwitters-Wilkens aus
Wilhelmshaven
GENÜSSLICH
Natürlich kommen wir 2021 wieder nach Wangerooge. Auf die wunderschöne
Insel sind wir erst durch die MOIN gekommen. Schnelle
Anreise, Urlaub ab Fähre, dann schnell an diesen herrlichen Strand
im Osten mit Karibik-Feeling. Im Westen fehlt leider inzwischen
der Badestrand. Von dort können wir aber die Stelle fühlen, an der
die Asche meines Schwiegerpapas bei der Seebestattung ins Wasser
gegeben wurde. Er hat Wangerooge auch geliebt.
Sabine Drübert mit ihren Töchtern Lisa und Sophie aus Wuppertal
ENGLISCH
Ob mit Schiff oder Flieger, die Anreise nach Wangerooge ist bereits
der Anfang eines wunderschönen Wangerooge-Erlebnisses. Von
Fischbrötchen und Crêpes mit Zimt und Zucker, über stundenlange
Spaziergänge um den Osten, Sonnenuntergänge im Westen, barfuss
durch die autofreien Straßen laufen bis zum Genuss der Cocktails
auf der Promenade trinken – auf Wangerooge bleibt die Zeit einfach
stehen und ist eine wahre Perle, die wir niemals missen wollen.
Catrin Zenner und Victoria Ward aus Bristol/England
Wir sind
für Sie da!
Schlüsseldienst
Anfertigung von Zylinderschlüsseln
Reinigungsund
Wäscheannahme
Textilreinigung inkl. Leder und Teppiche
Wäschereiannahme
Hol- und Bring-Service
WESTFÄLISCH
Schon als Kleinkinder waren wir mit den Eltern auf der Insel. Seitdem
lässt uns Wangerooge nicht mehr los. Einen schöneren Urlaub
können wir uns nicht vorstellen, zumal wir auch am Tennisturnier
in den Dünen teilnehmen dürfen. Nun, mit dem Turniersieg hat es
noch nicht geklappt. Aber das kann ja noch werden.
Lisa und Alexandra Geißler aus Hagen/Westfalen
/Shop
Persönliche Beratung – Ganz einfach
von der Auswahl bis zur Auslieferung
/Paketannahme
Keine Annahme von Koffern und Fahrrädern
Wir sind für Sie da!
/Bestellannahme
UNBEGREIFLICH
Was ist das für eine Frage. Wir sind Familie Kräser aus Herford und
kommen immer wieder gemeinsam auf die Insel, seit wir 2009 auf
dem Alten Leuchtturm geheiratet haben. Unsere zehnjährige Tochter
Josephina und unsere Hündin Kuki, ein Havanese, fühlen sich
hier unheimlich wohl. Einziger Schönheitsfehler; Es ist uns unbegreiflich,
dass wir erst in diesem Sommer die MOIN kennengelernt
haben. Die werden wir jetzt regelmäßig kaufen.
Andrea Kräser aus Herford
Ferienoase GmbH
Wohnungsvermittlung auf Wangerooge
Im Dorfgroden 5 · 26486 Wangerooge
Telefon 04469-1455
info@ferienoase.de · ferienoase.de
0 14 TITELSTORY
LOLA RENNT NICHT WEG
Wangerooge, die östlichste der sieben bewohnten Ostfriesischen Inseln und mit 7,94
Quadratkilometern Fläche nach Baltrum die zweitkleinste bewohnte Insel, gehörte auch in diesem
Sommer zu den beliebten Reisezielen der Deutschen. Der Tourismus boomt! Nach wie vor. Trotz
Corona. Der Beweis: Alle Ferienwohnungen waren (angeblich) alle ausgebucht.
Lola (links) freut sich über den Besuch ihrer Freundin Diana aus Düsseldorf.
e
s ist ein offenes Geheimnis, dass
die Insel für junge Menschen
in Sachen Freizeit wenig zu
bieten hat. »Und im Winter ist
es besonders stürmisch und kalt. Das muss
man sich dauerhaft nicht antun«, sagt Tim
O., der nach dem Praktikum in einem der
zahlreichen Heime der freundlichen Leiterin
eine Absage erteilte.
Kein Einzelfall. Wangerooge befindet
sich in einem harten und ständigen Wettbewerb
um Fachkräfte, die länger als eine Saison
durchhalten. Nur rund 1250 Einwohner
leben dauerhaft dort. Viele Jobs bleiben
unbesetzt. Ein Problem, das seit Jahren besteht.
Vor allem bei den Kleinunternehmen,
die den jungen Leuten keine Wohnung oder
keinen längerfristigen Job anbieten.
Fachabiturientin Lola Sophie Mai Zeitler
(19) aus Düsseldorf kannte Wangerooge
nicht. Dennoch zog sie in der Sommersaison
für drei Monate auf die Insel, arbeitete
in einer der beliebtesten Strandbars als Servicekraft
und nippte zufrieden am Cocktail:
»Das hier beim Diggers und in der Schirmbar
fühlt sich trotz harter Arbeit wie Ferien
an.«
Hat sich für Lola das Vierteljahr am mit
Leben gefüllten Platz am Meer gelohnt?
»Ja«, lächelt die hübsche Lola mit den super
kurzen Haaren, »ich war zunächst etwas
skeptisch, aber schon nach zwei Tagen hier
am Diggers und in der Schirmbar wusste
ich: Das hier ist das richtige für mich. Arbeiten
bei herrlichem Wetter und mit Blick auf
das Meer – was will ich mehr?«
Vielleicht mehr Besuche von Freundinnen?
Diana, ihre Freundin aus dem Rheinland,
konnte sich bei ihrem Besuch auf
Wangerooge davon überzeugen, dass sich
Lola den richtigen Job ausgesucht hat.
Auch ihre Mutter hat Lola auf der Insel
besucht und war vom Ambiente an und
auf der Strandpromenade begeistert: »Ich
bin glücklich, wenn meine Tochter glücklich
ist.«
TEXT + FOTO: MANFRED OSENBERG
WER NOCH NIEMALS IM DIGGERS WAR –
WAR NOCH NIEMALS AUF WANGEROOGE
WRACKWASSER
(Sanddorn-Gin)
von uns hergestellt
für den perfekten
INSEL GIN TONIC.
Gibt es nur beim DIGGERS!
www.diggers.pub
Die gute Adresse auf der Strandpromenade. Lassen Sie sich verwöhnen!
DIGGERS STRANDBAR & AUSSENPOSTEN N O 1
STRANDPROMENADE 3 · 26486 WANGEROOGE · TEL. 04469 – 642 · INFO@DIGGERS-STRANDBAR.DE
0 16 GLOSSE
FRAGEN
ÜBER
FRAGEN
Die Sonne geht unter.
Der Sommer war wieder
ausgezeichnet. Habe ihn
genossen. Doch – wie viele gute
Sommer werde ich noch haben?
e
s ist die zentrale Frage des
mittelalten Lebens. Wann wird
aus »nachts zweimal raus«
Prostata-Krebs? Wann aus
Bluthochdruck der erste Herzinfarkt? Wann
aus der Schnappatmung nach dem Einkauf
im Insel- oder Frischemarkt eine Lungenkrankheit?
Dass wir hier alle nicht lebend rauskommen,
wissen wir, seit wir denken können.
Wir denken nur nicht gern daran. Würden
wir anders leben, wenn wir es täten? Achtsamer?
Dankbarer? Aufmerksamer für das
kleine Glück hinterm Deich?
Stress im Job, Streit mit der Frau, Sorgen
um die Kinder. Die Steuer muss auch noch
gemacht werden. Und wieso fährt die ältere
Frau mit ihrem Rad auf der Strandpromenade?
Warum trägt der lange Kerl da mit
der viel zu kurzen Hose keine Gesichtsmaske?
Wie oft lassen wir uns ablenken von den
wichtigen Dingen?
Was wollte ich nicht alles machen in den
letzten 20 Sommern. Auf der Ostsee segeln
bis Flensburg, oder wenigstens mal wieder
nach Kopenhagen. Oder noch mal mit dem
Schiff nach St. Petersburg, nach Südafrika
oder nach Israel.
Freunde wiederfinden. Meinen fünf Kindern
und meiner Enkelin viel öfter sagen,
wie sehr ich sie liebe. Die Stones noch mal
live sehen wie vor 55 Jahren in der Essener
Grugahalle. Mehr Bücher schreiben. Meine
Freunde in Griechenland besuchen.
Okay, einige Dinge haben geklappt. Mein
Traum, auf einer kleinen Insel leben zu dürfen,
ist schon vor knapp 30 Jahren in Erfüllung
gegangen. Neue Freunde gewonnen.
Alte aber fast verloren, sehe auch meine
Skatfreunde nur noch selten. Oder gar nicht
mehr. Die Einschläge kommen näher. Wie
beim seltenen Besuch auf dem Golfplatz. Die
Anderen müssen mit meinen verunglückten
Abschlägen leben.
Was nutzt mir die auf Djerba absolvierte
Platzreife, wenn ich die Schläger verrosten
lasse? Ich halte Abstand.
TEXT: MANFRED OSENBERG
FOTO: EVELYN GENUIT
AUSWÄRTSSPIEL
Gut essen und schnacken. Erzählen von
Erlebnissen, die nur auf Wangerooge passieren
konnten. Kevin Conboy (2. von links)
zum Beispiel, Weltenbummler in Sachen
Sport und bester Kenner der internationalen
Tennis- und Golferszene, erinnerte sich
ungern an die Riesenprobleme im Frühjahr
2020. Nur über Umwege durfte er am 15.
Mai auf die Insel zurückkehren, wo er seit einigen
Jahren als Golf-Pro tätig ist. Peo Post
(rechts vorne) und Sohn Jan Dirk (links) gehören
zu den besten Kennern der Inselszene,
waren bzw. sind viele Jahre in der Gastronomie
erfolgreich tätig. Ein Abend im »Kreta«
bei den gastfreundlichen Griechen. Für
Manfred Osenberg auch eine Art Vergangenheitsbewältigung
…
Darf es
ein bisschen
Meer sein?
www.moin-von-wangerooge.de
Auch auf
#moin_von_wangerooge
0 18 BÜCHERSEITEN
DIE SCHULE
AM MEER
Seit Wochen auf der SPIEGEL-
Bestsellerliste steht Sandra Lüpkes
mit ihrem neuen Roman »Die
Schule am Meer«. Da unter Corona-
Bedingungen nur sehr wenige
Gäste die Gelegenheit bekämen, die
sympathische Autorin zu erleben,
fand die Lesung im Kleinen Kursaal
Anfang August 2020 gleich
zweimal statt.
s
andra Lüpkes hat viele Jahre ihrer
Kinderzeit auf Juist verbracht.
So ganz lässt sie das Thema Insel
nicht los, auch wenn sie jetzt in
Berlin lebt.
Darum geht es in dem letzten Werk »Die
Schule am Meer«: Juist im Sommer 1925,
auf der Insel soll eine Schule gegründet werden,
die den Focus auf ein gleichberechtigtes
Miteinander und ein praktisches Lernen
im Einklang mit der Natur legen soll. Diese
Schule bietet dann auch verschiedenen Charakteren
eine Chance, die Insel ein Zuhause.
Doch nicht jeder ist ihnen wohlgesonnen,
das Internat bei den Einheimischen als Hort
für Kommunisten und Juden verschrien. Als
sich die politische Lage im gesamten Land
zuspitzt, droht alles, was die Gemeinschaft
sich mühsam aufgebaut hat, auseinander zu
brechen.
Eine große Geschichte von Wagemut
und Scheitern, Leidenschaft und Missgunst,
Freundschaft und Verrat.
WER NICHT DEICHEN WILL …
Es ist kein Geheimnis, dass das Leben an
der Nordseeküste jahrhundertelang von
den Naturgewalten des Meeres geprägt
wurde. Die MOIN hat schon oft darüber berichtet.
»Trutz, blanke Hans« war das eine
Schlagwort und »Wer nicht will deichen,
muss weichen« ein anderes. Der erste Ausspruch
bezog sich auf einen Deichgrafen, der
um 1600 einen Spaten in den gerade vollendeten
Deich steckte und sicher war, er würde
halten. Doch 1634 brachen die Deiche der
Insel Alt-Nordstrand und über 8000 Menschen
ertranken. Der zweite Ausspruch bezieht
sich auf den Kampf um die Bewahrung
der küstennahen Gebiete durch Landgewinnung
und Deichbau. Die Bedrohung ist
angesichts des steigenden Meeresspiegels
aktueller denn je. Lesen Sie von Naturkatastrophen
und Zerstörungen, die die Bewohner
am Meer noch immer in Angst und
Schrecken versetzen, aber auch von spektakulären
Strandungen, ausgeklügelten Rettungen
und technischen Weiterentwicklungen.
DER AUTOR
Georg Quedens, geb. 1934 in Norddorf auf
Amrum, lebt auf seiner Heimatinsel als
freiberuflicher Schriftsteller und Fotograf.
Bisher verfasste er über 50 Bücher zur Geschichte
und Natur der nordfriesischen Inselwelt,
über die Nordsee und das Wattenmeer
sowie zahlreiche Beiträge zu diesem
Themenkreis in Natur- und Jugendzeitschriften.
Im Ellert & Richter Verlag ist von
ihm unter anderem »Was man über Friesenhäuser
wissen sollte« und »Was man über
Föhr wissen sollte« erschienen.
TOP 10
Aktuelle Hitliste
der Buchverkäufe in der
Wangerooger Buchhandlung
01 Sandra Lüpkes
Die Schule am Meer
EIN BUCH
IST IMMER
DAS RICHTIGE
GESCHENK!
02 K P Wolf
Rupert undercover
03 Susanne Matthiessen
Ozelot und Friesennerz
04 Malte Goosmann
Mundtot auf Wangerooge
05 Carsten Dusse
Das Kind in mir will achtsam morden
06 Dora Heldt
Mathilda oder Irgendwer stirbt immer
07 Mary L. Trump
Zu viel und nie genug
08 Adeline Dieudonné
Das wirkliche Leben
WANGEROOGE –
EINE INSEL
ZUM VERLIEBEN
09 Mareike Fallwickl
Dunkelgrün fast schwarz
10 Anne Freytag
Das Gegenteil von Hasen
DER WSV
WIRD NIEMALS
UNTERGEHEN
ZUSAMMENGESTELLT VON RALF KEULEN,
WANGEROOGER INSELBUCHHANDLUNG
WANGEROOGE –
EIN WINTER-
MEERCHEN
SKANDAL
UM OSI
ROBERT ROTHER
Das Finanzgenie Robert Rother, dessen bewegtes Leben die
MOIN in der Ausgabe 2/20 vorstellte, lebt immer noch auf Wangerooge,
genießt mit seiner Freundin das Inselleben und denkt noch an
die siebeneinhalb Jahre im »China-Knast« zurück. Allerdings war
Rother einige Tage außer Gefecht gesetzt, nachdem er als Opfer eines
Überfalls auf der ZE verletzt worden war. Die Polizei schnappte
den bzw. die Täter. Die Ermittlungen laufen noch.
FOTO: ANTJE POLLEX
WANGEROOGE
UND DER REST
DER WELT
BÜCHER IM VERLAG OSENBERG
EINFACH BESTELLEN:
OSENBERGPRESSE@T-ONLINE.DE
MOBIL 0171-6803540
0 20 STÜRMISCH
Dr. Gerd Theobald, seit zehn Jahren MOIN-Mitarbeiter, hat dieses tolle Foto am letzten Tag im August 2020 an der Westspitze am
Deckwerk aufgenommen, als »uns das Tief Kirsten um die Nase pfiff …«
WENN DIE WINTER-
STÜRME KOMMEN
Erinnern Sie sich? In der Sturmnacht vom 1. auf den 2. Januar
2019 hat das Groß-Containerschiff MSC ZOE exakt 342 Container
vor den Nordseeinseln von Ameland bis Borkum verloren. Eine
Havarie, deren Folgen die Lebensräume Wattenmeer und südliche
Nordsee noch auf unabsehbare Zeit stark belasten wird.
i
n gut eineinhalb Jahren ist es deutschen,
niederländischen und panamaischen
Havarie-Experten mittlerweile
gelungen, einen Abschlussbericht zum
Unfall zu fertigen. Allerdings sind sich die
Experten demnach nicht in allen Punkten
einig geworden; insbesondere in der Frage,
ob eine mögliche Bodenberührung des Schiffes
bei starkem Wellengang eine wesentliche
Rolle gespielt habe. Der niederländischen
Küstenwache reicht allerdings schon der
Verdacht auf ein solches Risiko. Sie warnt
große Schiffe bereits seit Herbst letzten
Jahres davor, bei sehr schlechtem Wetter die
relativ flache küstennahe Route zu wählen.
Die zuständigen deutschen Behörden tun
das allerdings nicht. Man mache eine Entscheidung
über die Pflicht zur Nutzung des
Tiefwasserweges von einem entsprechend
eindeutigen Votum im Abschlussbericht der
deutschen Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung
(BSU) abhängig.
Und ein solches scheint es laut Ulf Kaspera,
Direktor BSU, nicht zu geben: »Es gibt
verschiedene Sichtweisen« und von daher sei
der Abschlussbericht ein »Kompromiss«, ist
der Nordwest Zeitung zu entnehmen. »Und
wieder einmal steht umsichtige Vorsorge für
die Umwelt mit kurzsichtigen Entscheidungen
im Widerstreit«, ärgert sich Bürgermeister
Gerd-Christian Wagner, Vorsitzender der
SDN. Als kommunaler Umweltverband setzt
sich die SDN unter anderen für die Interessen
der Landkreise und rund 200 Kommunen
entlang der deutschen Nordseeküste ein.
Dabei streitet sie insbesondere auch für eine
stete Minimierung des Gefährdungspotentials
durch den Schiffsverkehr.
»So werden vor allem die Küstenfischerei
und die Tierwelt der Nordsee noch sehr
lange mit den teilweise lebensbedrohlichen
Folgen der Havarie der MSC Zoe zu tun haben.«
Zudem sei es neben den Massen an Ladung
und Verpackungsmaterial immer noch
nicht sicher, wie viel Gefahrgut wirklich in
den 342 Containern verstaut war, die über
Bord gegangen sind. »Es ist einfach an der
Zeit, wirklich zum Wohle der Umwelt umzudenken!«,
appelliert Wagner an die präventive
Vernunft insbesondere der Verantwortlichen
in den Küstenländern und besonders
Berlin. Belegen doch verschiedene Studien,
dass viele Container nicht nur unkorrekt beladen,
sondern auch falsch deklariert sind.
Und zudem menschlicher Technik sei es
nun einmal nicht möglich, alle durch Menschen
verursachte Störungen wieder zu beheben,
geschweige denn erfolgte Schäden zu
beheben, ist Wagner überzeugt. So sei es aus
Sicht der SDN, neben einer umweltschutzgerechten
Routenplanung und nicht zu hoch
gestapelter Containerlagen an Deck, zwingend
geboten, die Nutzung geeigneter Verkehrstrennungsgebiete
mit größerer Wassertiefe
für Groß-Schiffe vorzuschreiben.
»Und die Seefahrernation Niederlande gibt
uns da ein gutes Beispiel!«, blickt Wagner
Richtung Westen.
PETER ANDRYSZAK (SDN E.V.)
MORGENSTUND 0 21
VERRÜCKT NACH MEER
Peter Tigges, Strandwärter genannt, ist auf Wangerooge
bekannt als Frühaufsteher. Diesen Schnappschuss von der
Artania, bekannt aus der Fernsehserie »Verrückt nach Meer«,
gelang dem langjährigen Inselfan morgens um 5:30 Uhr am
Oststrand. Die Artania war unterwegs nach Bremerhaven.
WUSSTEN SIE, DASS …
… es eine Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V.
(SDN) gibt? Sie ist ein überregionaler und gemeinnütziger
Umweltschutz-Dachverband, der 1973 ins Leben gerufen wurde
und sich seitdem sachlich-fachlich und partei-übergreifend
für den Schutz der Nordsee als Lebens-, Wirtschafts- und
Naturraum engagiert. Sie dient rund 200 Kommunen,
Landkreisen, Naturschutzvereinen, Instituten, Verbänden
und Einzelmitgliedern als Sprachrohr. Gemeinsames Ziel: die
Eigenarten und Schönheiten der Nordsee, des Wattenmeeres
und der angrenzenden Küste vor schädigenden Eingriffen durch
den Menschen zu schützen und Probleme des Nordseeschutzes
einer Lösung zuzuführen.
FOTO: PETER TIGGES
Wir sind
für Sie da!
Nietiedt
Wir sind für Sie jederzeit da – ob es um den Ausbau, das Sanieren
oder das Renovieren von Gebäuden auf den ostfriesischen Inseln geht.
Sprechen Sie gerne unsere Experten für Gerüstbau, Malerarbeiten,
Bodenbeläge, Putz und Wärmedämmung an!
Nietiedt – Mehr als Farbe!
Nietiedt-Gruppe
Zum Ölhafen 6 · 26384 Wilhelmshaven · Telefon 04421 - 3004-00
info@nietiedt.com · nietiedt.com
0 22 SERIE IX
s
chon im 1855 untergegangenen
Westdorf unterhielt Gerd
Carstens das Lokal »Zur Hohen
Börse«. Dessen Sohn Johann
Friedrich erbaute am Südrand des neuen
Dorfes 1873 ebenfalls eine Gaststätte, die er
in Erinnerung an seinen Vater »Zur Börse«
nannte. Bäcker Albert Claßen Ahmels war
der erste Betreiber des neuen Lokals, zu
dem auch eine Backstube gehörte. Bis zur
Schließung 2007 sollte die Gaststätte im
Familienbesitz bleiben.
Als 1906 der Inselbahnhof erbaut wurde,
hofften die Wirte des Süddorfes auf das
große Geschäft. 1909 erhielt die »Börse« sogar
eine schmucke Glasterrasse. Aber wie
heute immer noch, strömten die Gäste erst
einmal über die Zedeliusstraße dem Strand
entgegen.
Bis zum Ende des 1. Weltkriegs fanden
die Sitzungen des Insel- und des Kirchenrats
in Ahmels Gasthaus statt. Der Ofen
der Backstube jedoch blieb ab Kriegsbeginn
1914 kalt und wurde nie wieder angeheizt.
A.C. Ahmels Frau Hilke und deren Tochter
Clara Ahmels führten nach dem Tod des
Wirts 1922 die Gaststätte weiter. Sohn Paul
Ahmels kehrte vergebens in der Hoffnung
nach Wangerooge zurück, das Lokal übernehmen
zu können. Das sollte ihm erst gut
zwei Jahrzehnte später gelingen.
Wie fast die gesamte Infrastruktur des
Inseldorfes wurde auch die Börse beim großen
Bombenangriff im April 1945 komplett
zerstört.
Wally und Paul Ahmels kauften gleich
nach dem Krieg eine von den Bombern übersehene
Wehrmachts-Baracke, die sie am alten
Standort der Börse aufbauen ließen.
Nachts musste das Baumaterial bewacht
werden, damit die Baracke komplett blieb.
Eine Kuh, die törichterweise auf eine Mine
getreten war, versorgte die Arbeiter während
des Aufbaus mit Gulasch. Mit dem Wenigen,
das es damals gab, richteten Ahmels
das Lokal ein und tauften es wieder auf den
alten Namen »Zur Börse«. Es sollte der Beginn
eines weitere sechs Jahrzehnte dauernden
gastronomischen Erfolgs werden.
Als erstes erkor der Wangerooger Klootschießer-Verein
die Kneipe zu seinem Vereinslokal.
Die Vereinsflagge fand in einer
eigenen Vitrine ihren würdigen Platz. Alle
wichtigen Sitzungen wurden hier abgehalten
und endeten manchmal in etwas nebulösen
Erinnerungen.
Schon frühzeitig waren es die Brathähnchen,
die zur kulinarischen Spezialität der
Börse wurden. Und die Feste erst einmal!
Zum Bockbierfest am Faschingsdienstag
drängten sich die Feiernden nicht nur um
die Sektbar, die immer von Ingeburg Bruncken
bedient wurde.
Während der Zeit des Wirtschaftswunders
prosperierte mit der Insel auch die Börse.
Neben den vielen abendlichen Feiern
wurden schon mittags in zwei Schichten
täglich hundert bis hundertfünfzig Essen
ausgegeben.
Von ihren Eltern bzw. Schwiegereltern
übernahmen Ruth und Werner Fliegenschmidt
1960 die Gaststätte. Es waren
hauptsächlich Insulaner, Internatsschüler
und auf der Insel stationierte Soldaten, die
zum Stammpublikum der Börse zählten.
»Wenn wir abends nicht im Mittelpunkt
waren, dann waren wir in der Börse«, blickt
der frühere Internatsschüler Christian
Kornmesser auf seine Zeit im Inselgymnasium
während der 60er Jahre zurück. »Uns
blieb fast das Herz stehen, als ein Mitschüler,
der zu fortgeschrittener Stunde schon
pleite aber immer noch durstig war, den alten
Börsenwirt Fliegenschmidt anpflaumte:
ZUR BÖRSE
Wer kam bloß auf den Gedanken, einer Dorfkneipe, gelegen
zwischen Bahnhof, Leuchtturm und Kirche, den urbanen Namen
»Zur Börse« zu geben? Zumal sich die nächste Börse gut hundert
Kilometer entfernt von Wangerooge in Bremen befand. Die Antwort
ist, wie so häufig, in der Geschichte Wangerooges zu finden.
SERIE IX 0 23
Familie Ahmels 1916 mit Gästen in der Börse
»Zur Börse« 1925 vor dem Alten Leuchtturm
»Fliegenschiss lot anpinnen oder ick hau Dir
die Insel aufn Kopp«. Ganz so rabiat kam es
natürlich nicht, und die Drohung des Schülers
war sowieso nur adoleszierendes Imponiergehabe
eines vorlauten Jugendlichen.
Bernhard Voigt, ebenfalls ehemaliger
Schüler und Rettungsschwimmer, hat ganz
eigene Erinnerungen an die Börse: »Meine
Alma und ich haben 1968 in der Börse geheiratet.
Alma wurde, wie das damals so üblich
war, entführt und ich musste sie suchen. Gefunden
habe ich sie in der Kneipe von Mutter
Albrecht, die war etwa da, wo heute die Kogge
ist. Ich musste sie auslösen, um sie wieder
mit in die Börse zu unseren Gästen nehmen
zu dürfen. Dann erst durfte ich mit ihr zur
Quetschkommoden-Musik von Gerd Toben
tanzen und tüchtig feiern. Die Börse hatte,
wenn man zur Tür rein kam, links einen
Saal. Gaststätte und Saal waren an dem Tag
fest in unserer Hand. Von der Kirche aus hatten
wir einen sehr kurzen Weg in die Börse.
Während der Feierlichkeiten habe ich mich
für kurze Zeit abgesetzt, bin zum Preisboßeln
auf der Straße zum Westen gegangen,
habe den ersten Preis – ein Kaffeeservice –
gewonnen und dann wurde weitergefeiert
bis in die frühen Morgenstunden.«
»Zur Börse«, erinnert sich auch der ehemalige
Rettungsschwimmer Dirk Wischhusen,
»fallen mir sofort Edda und Amelie
Fliegenschmidt ein. Sie kamen häufig nach
Schulschluss ins Freibad und machten
0 24 SERIE IX
Hilke Maria Ahmels und Tochter Klara 1934
1949 Paul & Wally Ahmels, Uta Brunken, Tant’ Calli & Ruth Fliegenschmidt
die Jungs nervös. Abends gingen wir
dann gerne in die Börse, setzten uns in den
Saal und wurden dort meistens von Edda
bedient. Aber nur solange, bis Vater Fliegenschmidt
das bemerkte. Er behielt seine
Töchter immer im Auge, damit ihnen ja keiner
der Jungs vom Festland zu nahe kam«.
1974 wurde das benachbarte Haus Amelie
abgerissen und an seine Stelle ein moderner
Anbau mit Ferienwohnungen gesetzt.
Die Kneipe blieb jedoch, wo sie hingehörte:
In der alte Baracke.
Bis 1988 führte Werner Fliegenschmidt
das Lokal, nach dessen Tod gab seine Frau
Ruth es weiter an die nächste Generation.
Ihre Tochter Amelie und deren Mann Bernd
Fehring führten die Gaststätte ab 1989.
Anfänglich brummte der Laden noch
gewaltig. Mit viel persönlichem Engagement
wurden Skat- und Rommé-Abende
ausgerichtet, die Brathähnchen waren nach
wie vor der Renner und viele Wangerooger
Vereine trafen sich in dem beliebten Lokal.
»Meine persönliche Erinnerung an die Börse«,
fasst der Insulaner Lutz Lenze so zusammen:
»Die Hähnchen waren einfach
klasse.« Gemeinsam mit seinen Rettungsschwimmerkollegen
trafen sie sich regelmäßig
zum Hähnchen-Abend in der Börse. Für
alle möglichen Feiern gab es ausreichend
1937 noch steht das alte Backhaus 1946 wurde neben den Trümmern der Börse die Baracke errichtet
SERIE IX 0 25
1955 Ruth Fliegenschmidt, Uta Bruncken, Wally Ahmels 31.10.2007 bleiben die Fenster der Börse für immer geschlossen
Platz, von Jubiläen bis hin zu manchmal
ausschweifenden Vereins- und Weihnachtsfeiern.
Jedoch ging nicht nur die Zeit der
großen Insulanerfeste langsam zu Ende,
auch das insulare Dorfleben verlagerte sich
zu Beginn des Jahrhunderts immer mehr in
Richtung oberer Zedeliusstraße und Strandpromenade.
Wie so viele Lokale südlich des
Dorfplatzes wurde es auch für die Börse finanziell
immer enger. Nicht zuletzt durch
die schwere Erkrankung Amelies wurde das
Ende der Börse absehbar.
2007 war dann endgültig Schluss, das
Gebäude musste verkauft werden. Die alte
Börse wurde abgerissen und wich einem
Neubau mit Ferienwohnungen. Nur der
Name »Residenz Zur Börse« erinnert noch
an die älteste und eine der urtümlichsten
Kneipen Wangerooges. Wenn man auf dem
kleinen Fußweg vom Dorfplatz, vorbei an
der Kirche, Richtung Bahnhof geht, spielt
ja vielleicht die Phantasie nur einen kleinen
Streich. Aber war da nicht gerade ganz leise
das Klacken von Würfeln zu hören, und liegt
nicht doch ein kaum wahrnehmbarer Duft
von würzigen Brathähnchen in der Luft?
Ach ja, unsere Phantasie …
TEXT: AXEL STUPPY
FOTOS: PRIVATARCHIV AXEL STUPPY
Paul Ahmels ca. 1957
Die Börse in den 1960er Jahren
0 26 TIERISCH
SOMMERSCHWIRREN
Es summt und schwirrt rund um das
Haus Ansgar. Anfang des Jahres ist dank finanzieller
Unterstützung und körperlichem
Einsatz vieler Gäste und Insulaner eine Blumenwiese
rund um das Gelände entstanden.
Unzählige Insekten fühlen sich in der Pracht
wohl.
Im August zeigten auch – nicht nur
bei St. Willehad – die Schmetterlinge ihre
prächtigen, bunten Flügel. »So können wir
der Natur ein Stück zurückgeben«, ist Pastor
Egbert Schlotmann vor allem von den vielen
Menschen angetan, die vor dem Garten
stehen bleiben und die Tierwelt beobachten:
»Schön anzusehen, wenn Mensch und Tier
sich so begegnen.«
Auch die wunderschönen, von Mandy
bunt bemalten Steine scheinen die Schmetterlinge
zu mögen, wie das Foto beweist.
FOTOS: ULRIKE ROLF + EGBERT SCHLOTMANN
+ MANFRED OSENBERG
ACTIV!GMBH
WIR SUCHEN
MACHER
AUF DER INSEL …
Werde Service-Mitarbeiter(in) in einem jungen Team auf Wangerooge
Unsere Dienstleistungen:
• Hausmeisterdienste
• Modernisierung von Ferienimmobilien
• Betreuung von Ferienwohnungen
• Gästebetreuung
Jetzt bewerben!
Telefon: 05371-5887839
Lokales Telefon: 0151-41812316
Mail: a.mueller@activgmbh.de
Web: www.activgmbh.de
Dienstleistungen zu erbringen ist unsere Intention
0 28 JUBLILÄUM
ZUM ABSCHIED.
Einhundertzehn Jahre.
Eine Instanz.
Ein Tor zur Welt.
Eine Freude jeden Monat.
Ein Lebenswerk.
Ein Inselbote.
Zwei Stenzels.
Ein großer Dank.
WIE JAN GERDES AUF DIE INSEL KAM
Auch der Alte Leuchtturm musste eine
durch Corona bedingte Pause einlegen.
Dass der Turm eines der Wahrzeichen
der Insel ist, wissen die meisten Besucher.
Aber, dass Jan Gerdes schon seit 30
Jahren als Leuchtturmwärter auf Wangerooge
tätig ist, wissen nur wenige Inselbewohner.
Tuschaquarell der Zeichnerin und
Grafik-Designerin Isa Fischer.
www.hug.immo/hausgezeichnet
Wie er zu diesem ungewöhnlichen
Ein-Mann-Job kam? »Nachdem mein
Vorgänger 1990 gestorben ist, habe ich
mich für diese Position beworben«, erzählte
Jan Gerdes, der nach der Grundschule
und acht Jahren Gymnasium auf
der Insel aufs Festland ging, dort die
höhere Handelsschule besuchte und danach
bei der Volksbank Wilhelmshaven
eine Banklehre absolviert hat. Über Gütersloh,
wo der kernige Ostfriese in der
Firma seines Schwiegervaters tätig war,
brachte ihn der Tod seines Vaters 1979
wieder zurück auf die Insel. Familie Gerdes
hat das Haus nahe des Leuchtturms
übernommen. Und elf Jahre später wurde
Jan Leuchtturmwärter. Mehr über ihn
erfahren die MOIN-Leserinnen und Leser
in den ersten Ausgaben 2021.
FOTO: EVELYN GENUIT
Haus Gutenberg - Inseldruckerei -
MEHRFACH AUSGEZEICHNET.
HAUS & GRUNDEIGENTUM Service ist nach einer
Analyse der Fachzeitschrift Capital seit Jahren einer der
besten und größten Vermittler für Wohnimmobilien.
Im Makler-Kompass 10/2019 wurden wir zum dritten
Mal in Folge als Top-Makler gewürdigt und erreichten
lokal die Bestbewertung in der Kategorie „Qualifikation“.
Unsere Leistungen:
Immobilienverkauf auf Wangerooge
Immobilienankauf auf Wangerooge
für unsere 12.000 Vereinsmitglieder
WEG-Verwaltung auf Wangerooge
Rechtsberatung in Immobilienfragen*
10/2017 10/2018
10/2019
Ihre Vorteile:
Unser Bonusprogramm: my hug.
Exklusiv für Immobilienverkäufer.
Unser Klimaversprechen: natürlich.
CO2-Kompensation nach Gold-Standard.
Vermietung von Ferienwohnungen
auf Wangerooge durch unseren
Partner Wangeroogehaus.
www.wooge.immo
Unser Gemeinschaftsbüro mit Wangeroogehaus:
Obere Strandpromenade 21
Dr. Oliver Kiaman
Geschäftsführer
*Kostenloses Angebot für die Vereinsmitglieder von HAUS & GRUNDEIGENTUM.
0 30 SCHACH MATT
PRIMA KLIMA
Früher spielte er am Wangerooger Strand im Sand, baute Burgen und Türme. Heute spielt er Schach
und bewegt Türme, Bauern und Damen auf dem Schachbrett: Jari Reuker. Beim diesjährigen,
traditionellen Wangerooger Schachturnier war er erneut nicht zu schlagen.
SCHACH MATT 0 31
b
undesliga – für viele junge Leute
ein Traum. Jari spielt in der
Bundesliga für Werder Bremen.
Nicht Fußball, sondern Schach.
Reuker trainiert eher wenig Schach, spielt
dafür aber im Internet gegen andere Kontrahenten.
Ein Stubenhocker ist der Gymnasiast
aber deswegen nicht. Er hat viele Hobbys.
Jari Reuker ist ein typischer Jugendlicher,
trifft sich gern mit Freunden, macht Sport
und spielt gern im Internet – da sind es dann
aber oft eben Schachpartien. Denn im Internet
findet Reuker Gegner, die auf seinem
Niveau sind. Der 19-Jährige ist schließlich
Deutscher Schachmeister in der Altersklasse
U18 geworden.
Seit einigen Jahren trainiere er kaum
noch richtig, erzählt Reuker, der seit seiner
vierten Schulklasse in Hasbergen lebt. Am
meisten spielt er im Internet gegen andere
Spieler – und das viel. »Aber als Training
kann man das nicht bezeichnen.« Computerprogramme
als Gegner mag er nicht. »Computer
spielen Welten besser als Menschen.«
Außerdem nutzt er das Internet, um Live-
Streams von Partien zu sehen, gerne mit englischem
oder französischem Kommentar.
Das Sprichwort »Stille Wasser sind tief«
trifft auf Reuker absolut zu. Mit vier Jahren
lernte er vom Vater Schachspielen. Seit Jahren
ist eine gemeinsame Partie nicht mehr
möglich – der Sohnemann ist zu stark. Bei
den Kinder-Turnieren war der Papa dabei.
Beim Turnier auf Wangerooge aber wurde
Jari von der Mutter Petra Adolph und dem
Hund begleitet. Und die waren mächtig stolz
auf ihren Jari, der sieben Mal antrat und sieben
Mal gewann. Die Folge: Seine unterlegenen
Gegner klopften dem zufriedenen Sieger
anerkennend auf die Schulter. Klasse gemacht.
Bei der Siegerehrung auf der sonnigen
Terrasse des Oberdecks, wo diesmal wegen
der Sicherheitsvorkehrungen das wieder von
Uwe Osterloh glänzend organisierte Turnier
stattfand, gab es auch für die Teilnehmer aller
Klassen Beifall und Ehrenpreise von Dr.
Oliver Kiaman aus Hannover (www.wooge.
immo), der nicht nur das erste Kinderturnier
gewonnen , sondern auch wieder die begehrten
Ehrenpreise zur Verfügung gestellt hatte.
»Es war wieder ein tolles Turnier«, betonte
Dr. Kiaman, der auch auf die wegen der
Corona-Pandemie erschwerten Verhältnisse
hinwies, »aber Uwe Osterloh hat alle Probleme
bewältigt.« Stimmt!
Vor zwei Jahren baute Jari nicht nur
sein Abitur mit 1,0, sondern wurde auch
Deutscher Jugendmeister. »Das war bisher
mein größter Erfolg«, erklärte Reuker beim
MOIN-Interview.
Das Siegerfoto zeigt von links Oliver Kiaman (Sponsor), René Borchert (2. Platz),
Jari Reuker (1. Platz), Björn Gorbauch (3. Platz), Uwe Osterloh (Organisation),
Max Otterpohl (Jugend 1. Platz) und Thomas Höpfner (Jugend 2. Platz).
DIE
RANGLISTE
01 Reuker, Jari
02 Borchert, Louis
03 Gorbauch, Björn
04 Weiß, Gerrit
05 Althoff, Guntram
06 Weiß, Berthold
07 Meyer, Thorsten
08 Borchert, Andreas
09 Wilkens, Dietrich
10 Kraft, Karl-Heinz
Beim Schachspiel sei er nicht nervös, habe
aber – wie jeder andere Spieler auch – Probleme
mit dem Zeitdruck. Doch er behält meistens
einen kühlen Kopf. Seinen Gegnern unterlaufen
stattdessen unter Zeitdruck fatale
Fehler. »Letztendlich hat mir das oft den Sieg
gebracht«, sagt Reuker.
»Die DM in Willingen war der Höhepunkt
meiner Jugendschachkarriere«, freut
sich Reuker über den Titel. Gleichzeitig war
dies das letzte Jugendturnier für ihn.
Denn nach dem Abitur stand für Reuker
ein Austauschjahr in Taiwan an. Dort war
er neben dem Schulbesuch auch beim einzigen
Schachclub in Taipeh als Trainer tätig.
Für die Inseljugend hat er noch einen Tipp.
Der Spaß am Schachspiel habe ihm auch in
der Schule geholfen. Es fördert die Konzentration,
das logische Denken und Rechnen.
Die meisten Schachspieler seien auch gute
Schüler.
TEXT: MANFRED OSENBERG / FOTOS: EVELYN GENUIT
Übrigens: Das Turnier 2021 findet vom
1. bis 6. August 2021 auf Wangerooge
statt. Wahrscheinlich wieder im Oberdeck.
Mit Blick auf die Nordsee.
0 32 FOTOWETTBEWERB
EINE STRAHLENDE GEWINNERIN
Sie fotografiert so wie sie schwärmt. Natürlich von ihrer Trauminsel. Birgit Wilde-Reisdorf hat sich
ihre Träume auf Wangerooge erfüllt. Wo sonst?
a
uch im Sommer 2020, den die
engagierte Hobby-Fotografin
für einen ganz besonders
nachhaltigen bezeichnet.
Warum? Weil sie vom MOIN-Herausgeber
die Preise für ihren Sieg im traditionellen
Fotowettbewerb des vergangenen Jahres in
Empfang nehmen konnte. »Ich möchte mich
noch einmal für den schönen Abend zur Siegerehrung
bedanken. Es war wirklich sehr
harmonisch, das Essen war lecker, auf das
Ansehen der Bücher freue ich mich zu Hause;
und der Blumenstrauß war wunderschön
und hat unser Einzimmerappartement
geschmückt. Er hat die Tage gut gehalten
…«, schrieb Birgit Wilde-Reisdorf.
Das Siegerfoto »Krebs« ist nur eines von
vielen preisverdächtigen Bildern der »wilden
Hilde«. Die drückt mit ihren Fotos aus,
was sie an Wangerooge so mag: ganz viel
Natur, immer eine Brise um die Nase – und
manchmal auch etwas mehr, viele wunderschöne
Farben, Weite, Meer und viel Ruhe
außerhalb des kleinen Örtchens.
FOTOS: EVELYN GENUIT
FOTOWETTBEWERB
2 0 2 0
Achtung! Bis zum 11.11.2020
können Sie Ihre Inselfotos für
den MOIN-Fotowettbewerb
2020 einschicken.
Bitte maximal drei Bilder in
höchster Auflösung an
osenbergpresse@t-online.de
INSELKUNST 0 33
MUSCHELMALEREI
Auch in (oder wegen) der Corona-Krise geben sich 2020 die
Malerinnen und Maler im Kleinen Kursaal die Klinke in
die Hand. Rund ein Dutzend von ihnen hat die MOIN in den
vergangenen Jahren vorgestellt. Diesmal nicht. Sorry.
Stattdessen stellen wir einige Hobbykünstler vor, die in der
Palette am beliebten und belebten Platz am Meer unter Anleitung
von Talke Annemarie »van Gogh« Heinken hervorragende Bilder
angefertigt und ihr Talent bewiesen haben.
Sensationell die Muschelmalereien von Helga aus Erlangen.
Finden Sie das nicht auch?
Die große
Vielfalt
auf der Insel
Regionale Spezialitäten
Als Andenken bestens
geeignet: Friesische Tees,
Sanddorn-Konfitüre & Co.
Bio & Feinkost
Mit Sorgfalt ausgesucht –
unsere Bio- und Feinkost-
Spezialitäten
Frei Haus
Lassen Sie sich Ihren
Einkauf kostenlos von
uns nach Hause liefern
Convenience & mee(h)r
Zu Saisonzeiten: Salate,
Kaffee, Suppen, belegte
Brötchen ... to go
mein frischemarkt Wangerooge
Charlottenstraße 20 | Telefon 04469 1432 | Fax 04469 9459807
Inhaber: Rüdiger Mann e. K. | E-Mail: frischemann@t-online.de
0 34 FILMREIF
WUNDERSCHÖN …
Na bitte, geht doch. Nach einigen schwachen Filmchen über
Wangerooge schaffte es der Westdeutsche Rundfunk (WDR), einen
ausgezeichneten Streifen zu produzieren, den am 9. August 2020
sage und schreibe 1,2 Millionen Zuschauer an den Bildschirmen
verfolgten. »Wunderschön« – Tamina Kallert schilderte
Wangerooge in den schillerndsten Farben.
i
n der Tat – das war beste Werbung
für die »Insel ohne Eile« an jenem
Sonntagabend. Da waren Profis am
Werk, die nicht nur nach Wangerooge
gekommen waren, um Kühe zu zeigen oder
Bahndienstleister, die schon mit dem Herzen
wieder längst zum Festland zurückgekehrt
waren. Nein, hier waren mit der Redakteurin
Christiane Möllers und der Autorin
Beate Höfener Frauen mit viel Herzblut bei
der Gestaltung dabei.
WANGEROOGE IN ALLEN FACETTEN
Dicke »Pötte« gucken – das gehört zu den
beliebtesten Freizeitbeschäftigungen auf
Wangerooge: Die östlichste der Ostfriesischen
Inseln liegt in Sichtweite der großen
Schifffahrtslinien. Und hier geht es beschaulich
zu. Keine Autos, dafür eine Schmalspurbahn
vom Fähranleger ins gemütliche Zentrum.
Auf der Insel ohne Eile nimmt sich
Tamina Kallert Zeit für Geschichten: beim
Bummel durch’s Dorf, wo die einzige Ampel
des Seebads an einem Gartencafé hängt; im
»Café Pudding«, das auf einen Bunker gebaut
wurde; am Hauptbadestrand, wo angeblich
mehr Strandkörbe stehen, als es Einwohner
gibt. Von oben sieht Wangerooge aus
wie ein Seepferdchen. Das entdeckt Tamina
Kallert bei einem Flug mit einem offenen
Tragschrauber über die Insel. Einen weiten
Blick auf die Nordsee und das Wattenmeer,
auf Sandwiesen, Dünen und lange Strände
hatte sie vom Westturm – und vom Standesamt
im Alten Leuchtturm.
Im Westen der Insel liegen die Salzwiesen
und mittendrin tiefe Seen. Die Bombentrichter
– entstanden bei schweren Luftangriffen
in den letzten Kriegstagen – sind
heute Lebensraum vieler Wasservögel. Im
Westen steht auch das Wahrzeichen von
Wangerooge: der 56 Meter hohe Westturm.
1932 wurde er als Jugendherberge gebaut,
allerdings ohne Aufzug. Eine exklusive Führung
mit Blick in den Himmel bekommt Tamina
Kallert in der nahen Schulsternwarte.
PURE ENTSPANNUNG –
UND WASSERACTION
Auf der familienfreundlichen Insel liegt
der Haupt-Badestrand direkt am Ort. Hier
können Feriengäste nicht nur gemütlich im
Strandkorb sitzen, sondern sogar im Schlafkorb
übernachten – und morgens direkt bei
der Frühgymnastik mitmachen. Vierbeiner
freuen sich über die »Hundebar« an der nostalgischen
Strandwärterbude. Unterhalb der
westlichen Strandpromenade findet Tamina
Kallert ein ideales Revier zum Stand-up-
Paddling.
Keine Strandkörbe, aber Ruhe und Entspannung
findet Tamina Kallert am flachen,
von Prielen durchsetztem Oststrand, den
sich die wenigen Badegäste mit Seehunden
teilen. Ein ehrenamtlicher Seehundretter
(Eilt Arnold) erzählt von kleinen Heulern,
die er zur Aufzuchtstation in Norddeich
bringt. Die Sanddünen und Salzwiesen gehören
zum Nationalpark Wattenmeer. Junge
Leute kümmern sich ehrenamtlich um den
Vogelschutz und genießen die Entschleunigung
auf der Insel.
»Wunderschön.« Ja, das beschreibt die
Bilder, die das WDR-Team auf unserer Lieblingsinsel
eingefangen hat, schon sehr treffend.
Sicherlich hätte das nicht so gut funktioniert,
wenn es auf Seiten der Crew nicht
schon vorher gewisse Affinitäten zur Nordsee
und den Inseln gegeben hätte. Allen voran
die Reisejournalistin Tamina Kallert
wusste die wunderschönen Filmsequenzen
mit Witz und Charme zu untermalen. Doch
was macht die 46-Jährige eigentlich, wenn
Sie nicht gerade vor der Kamera steht? Hier
ein paar Einblicke in das bewegte Leben der
Journalistin und Fernsehmoderatorin.
WER IST EIGENTLICH
TAMINA KALLERT?
Tamina Kallert besuchte in ihrer Geburtsstadt
Freiburg im Breisgau die Waldorfschule.
Nach ihrem Abitur studierte sie Anglistik
und Geschichte in Freiburg und Köln.
Nach Auslandsaufenthalten in den USA, der
Ukraine und Indien absolvierte sie 1995 ein
Praktikum beim WDR. Der Beginn einer
vielschichtigen TV-Karriere.
Als Reporterin arbeitete sie für das
WDR-Jugendmagazin Lollo Rosso, präsentierte
die Life-Style-Sendung Gimmi Feif,
das ARD-Sommerprogramm Mallorca Life
und das WDR-Magazin Boulevard Europa.
Im Herbst 1999 wechselte sie zu ProSieben
und arbeitete als Redakteurin und Reporterin
für »Die Reporter«.
FILMREIF 035
Seit 2008 ist Kallert in vielen Ausgaben
des WDR-Reisemagazins »Wunderschön!«
zu sehen. Außerdem präsentierte sie beim
WDR von 2004 bis 2010 die Sendung »Tiergeschichten«
und seit 2015 »2 für 300«. Im
September 2016 moderierte sie zusammen
mit Daniel Hope die vom WDR organisierte
Veranstaltung Eurovision Young Musicians
2016 in Köln.
Aber Schluss mit Lebenslauf; viel interessanter
ist es doch, was die Journalistin
selbst über ihr Leben denkt, oder?
TRAUMBERUF
REISEJOURNALISTIN
»Jetzt mal ehrlich – Hand hoch: Wer denkt
beim Begriff Reisejournalistin nicht an
Traumberuf? Eben. Wenn ich Ihnen jetzt
noch verrate, dass ich diesen Beruf schon
seit über zehn Jahren ausübe, dürfen Sie
mich ruhig einen besonders großen Glückspilz
nennen. Denn das bin ich wirklich. Ich
reise für mein Leben gern. Ich bin ein neugieriger
Mensch, und für mich trifft der folgende
Satz ganz besonders zu: Menschen
interessieren sich vor allem für Menschen –
und für ihre Geschichten.
Ich liebe es, mich auf Neues einzulassen.
In Welten einzutauchen, die ich vorher nicht
kannte. Für die Sendung »Wunderschön«
habe ich bisher über 70 Länder bereist. Ich
klettere auf Vulkane, reite auf Kamelen, besuche
abgelegene Dörfer, einsame Inseln,
Millionenmetropolen, Strände, durchstreife
Wälder und Dschungel.
Ich fahre Zug, Rad, Auto, fliege, tauche,
laufe und wandere, springe von Brücken und
aus Flugzeugen – ok, das war früher. Als
zweifache Mutter bin ich angehalten, mich
etwas zurückzuhalten.
Ich spreche mit Weinbauern, Museumsleitern,
Musikern und Malern, Polizisten,
Piloten und Piraten. Habe ich eigentlich
schon erwähnt, dass es ein Traumjob ist?
Am Reisen mag ich das Ankommen genauso
wie das Wegfahren. Nach Hause kommen,
dahin, wo die Familie ist, die Freunde,
das Vertraute – das ist das Schönste.
Eben mit meinem Team noch auf großer
Reise in NRW, in Deutschland, der Welt –
freue ich mich immer wieder auf mein Freiburg.
Hier bin ich geboren und aufgewachsen,
hier habe ich Anglistik und Geschichte
studiert, von hier aus gelang mir 1995 der
Einstieg ins Fernsehen. Eine wunderschöne
Heimat und gleichzeitig die Welt durch die
Arbeit bereist … Da habe ich wohl alles richtig
gemacht.«
Derzeit liegt Tamina flach. Bei einem
Motorradunfall zog sie sich schwere Verletzungen
zu, unter anderem einen Kreuzbandriss.
Die MOIN wünscht gute Besserung!
TEXT: MANFRED OSENBERG / FOTO: WDR
Übrigens: Wer die Wangerooge-Folge
von Wunderschön verpasst hat, kann
dies in der WDR-Mediathek nachholen.
0 36 THEMA
MÜLL UND EIMER
Ein achtlos weggeworfener Zigarettenstummel, ein Kaffeebecher neben dem Mülleimer, eine
Plastiktüte im Gebüsch, volle Gläser neben den Containern: Die Entsorgung von Plastik- und
Verpackungsmüll aus Abfalleimern und Umwelt kostet den Gemeinden wie Wangerooge
Millionen Euro.
i
n Deutschland sind es allein für Einwegkunststoffe
und Zigarettenreste
700 Millionen Euro, wie eine Studie
des Bundesumweltministeriums und
des Verbands Kommunaler Unternehmen
berechnet hat. Geht es nach Umweltministerin
Svenja Schulze (SPD), soll künftig
auch die Wirtschaft hierfür blechen müssen.
»Ich möchte die Bürger entlasten und die
Einwegplastikhersteller stärker zur Kasse
bitten. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit.«
Gut so! Aber: Wie viel die Produzenten
genau zahlen sollten und wie das Geld eingesammelt
werden solle, könne sie im Detail
noch nicht sagen. Die Studie sei eine erste
Grundlage, um EU-Kunststoff-Richtlinie
vorzubereiten. Denn: Die Untersuchung
zeigt, wie groß der Plastikanteil im Müll
überhaupt ist.
Über ein Jahr hinweg wurden dazu Daten
aus 20 Städten gesammelt. Das Ergebnis:
Plastik- und Verpackungsmüll machen
im Volumen mehr als zwei Fünftel des Straßenkehrabfalls
aus. Am größten ist dabei
mit 22 Prozent der Anteil von Einwegkunststoffen,
wozu wegen des Plastiks im Filter
auch Zigaretten gehören. Metall-, Glas- oder
Papierverpackungen machen 17 Prozent aus.
Selten landen auch andere Kunststoffe, etwa
Spielzeuge, im Straßenmüll. Zum Vergleich:
Knapp die Hälfte des gesamten Mülls machen
Straßensplit, Sand und Grünabfälle
aus.
SHANTIES 037
FISHERMAN’S FRIENDS
Mit Seemannsliedern schafft es eine Gruppe von Fischern aus Cornwall 2010 in die britischen Charts.
Seitdem gehen die Hobbymusiker regelmäßig auf Tournee. Der Film »Fisherman’s Friends – Vom
Kutter in die Charts« basiert auf der Geschichte der gleichnamigen Band. Und war natürlich auch im
Wangerooger Inselkino zu sehen.
v
or zehn Jahren sorgte eine Gruppe
von Fischern aus dem englischen
Cornwall für eine Popsensation.
Die zehn Männer im Alter von
Mitte 30 bis Ende 60, die seit Jahren bei der
Arbeit und in ihrer Freizeit Shanty-Lieder
sangen, bekamen einen Plattenvertrag.
Später schafften sie es neben Stars wie
Lady Gaga, Florence & The Machine und
Paul Weller in die britischen Charts. Die Geschichte
der ungewöhnlichen Band, die danach
sogar beim berühmten Glastonbury
Festival auftrat, lieferte die Grundlage für
die sympathische Komödie »Fisherman’s
Friends – Vom Kutter in die Charts«.
Schauplatz ist das gemütliche Fischerdorf
Port Isaac an der Nordküste von Cornwall.
Eher widerwillig feiert der
zynische Musikmanager Danny
(Daniel Mays) aus London
dort den Junggesellenabschied
eines Kollegen mit zwei weiteren
Mitarbeitern der Firma. Im
Ort beobachten die vier Männer
eine Gruppe von singenden
Fischern, die sich Fisherman’s
Friends nennen. Dannys Boss
(Noel Clarke) beauftragt ihn
damit, die kernigen und kauzigen
Typen groß rauszubringen – allerdings
nur, um Danny gehörig zu veräppeln. Doch
Danny nimmt die Sache ernst. Er versucht
alles, um den Shanty-Chor unter Vertrag zu
nehmen. Außerdem hat er ein Auge auf die
alleinerziehende Alwyn (Tuppence
Middleton) geworfen,
die auch die Tochter des skeptischen
Bandleaders Jim (James
Purefoy) ist.
Die Macher um Regisseur
Chris Foggin haben die wahre
Geschichte der singenden Fischer,
die bis heute aktiv sind
und erst im März ein neues Album
veröffentlicht haben, als
Grundlage für eine sympathisch-britische
Komödie in der Tradition
von »Ganz oder gar nicht« genommen. Die
einzelnen Charaktere sind dabei fiktiv und
haben andere Namen als die echten Bandmitglieder,
die in Nebenrollen zu sehen sind.
0 38 SHANTIES
DE WANGEROOGERS
BLICKEN ZURÜCK
Lang, lang ist es her. Nicht nur auf »ihrer« Insel
beeindruckten »De Wangeroogers« mit ihren Shanties.
Auch auf den anderen Ostfriesischen Inseln bedauern
viele Insulaner, dass der von Klaus Brüggerhoff geleitete
Shantychor nicht mehr auftritt.
Erinnern Sie sich noch an die »Piraten der Meere«?
Das Foto zeigt oben von links Harald Petrus (verstorben),
Mike Spyrou, Hermann Schweer, Klaus Brüggerhoff,
Frank Zwick, Bernd Kubiak, Uwe Gebhard, Charly
Langhoop, Martin Gerdes, Werner Wilhelmi (verstorben),
Armin Kubiak, Ulf Grossek sowie unten Markus
Missmahl, Volker Metzig, Hermann Schröder, Hans-
Friedrich Stenzel und Hermann Goldschweer.
QUELLE: BUCH »WANGEROOGE UND DER REST DER WELT«
(OSENBERG-VERLAG)
DE WANGEROOGERS UND DER WANGEROOGE-ROCK
Von Wolken, Wind, Matrosen hebbt wi notgedrungen
dusend und noch een Leed gesungen,
von Sternen, die übern blauen Meer so schön funkeln
und von Walzertakt, denn der ist so schön zum Schunkeln.
Doch mit de Schunkele is dat nu vörbi
bi düsse Melodie
Refrain: Nu gifft dat Wangerooge Rock -
two – three – four Wangerooge Rock,
dat geiht nu düchtig aff mit Rock
just as bi »Rock around the Clock«
Nu kummt de Wangerooge Rock,
denn op Schunkeln hebbt wi kenen Bock!
Ihr Team
für alle Fälle!
Unser Serviceangebot für Sie:
Vermittlung von
Apartments, Ferienwohnungen
und Häusern
Wir organisieren Ihren stressfreien Urlaub
von der Anreise bis zur Abreise
Service für unsere Gäste
Wäschepaket pro Person –
von der Bettwäsche bis zum Geschirrtuch
Kinderbettgestellung,
Kinderhochstuhlgestellung
Bollerwagenverleih für den Strand
Betreuung von
Wohnungseigentum
Hausmeisterservice,
Garten- und Winter-Dienst
Für den Gast außerhalb
unserer Vermittlung
Bettwäscheund
Handtuch-Service
Vom blauen Meer und sanften Wind
singt doch heute jedes Kind,
und von den Möwen, den weißen,
die uns immer nur voll …!
Doch mit de Schetere is dat nu vörbi
bi düsse Melodie
Doch wollen wir auch weiter von Meer und Wellen singen.
Die schönen alten Lieder sollen hier auch weiter klingen.
Und sing’ »De Wangeroogers« auch mal ungewohnte Lieder,
auch die »Nordseewellen« kommen immer wieder,
und de Spoß geiht nie vörbi
bi düsse Melodie
Ferienoase GmbH
Wohnungsvermittlung auf Wangerooge
Im Dorfgroden 5 · 26486 Wangerooge
Telefon 04469-1455
info@ferienoase.de · ferienoase.de
0 40 STRANDHOTEL GERKEN
EINMAL WOOGE –
IMMER WOOGE
Einer wie er ist mit seinem Herzen dabei. Das spüren die
Mitarbeiter. Das spüren die Gäste. Thomas Schmidt, mit
38 Jahren ein ganz junger Chef des Wangerooger Vorzeige-
Strandhotels Gerken, hätte sich seinen ersten Sommer als
neuer Hoteldirektor auf »seiner« Insel eigentlich nicht besser
vorstellen können. Denn trotz Corona sorgen viele Gäste für
eine erfolgreiche Saison.
m
ein Wunsch hat sich
erfüllt.« Der gebürtige
Aachener Thomas
Schmidt rechnet auch
mit zahlreichen Gästen in Herbst und
Winter. Er selbst ist mit dem Strandhotel
Gerken praktisch aufgewachsen,
wie die Fotos zeigen. Seine Familie kam
erstmals 1935 auf die Insel, seine Großeltern
heirateten 1952 auf Wangerooge.
Thomas lernte mit Oma Marianne und
Mutter Hildegard als Zweijähriger den
Sand vor dem Hotel kennen und erlernte
1985 am Strand vor dem »Gerken« und
dem Nachbarhaus »Alexandra« das
Radfahren.
A5 Strandhotel Gerken
Strandhotel Gerken GmbH & Co. KG | Strandpromenade 21 | Tel. 0 44 69 - 87 60 | info@strandhotel-gerken.de | strandhotel-gerken.de
Nordsee-Feeling pur!
Ferien im traditionsreichen Strandhotel Gerken
Das Strandhotel Gerken liegt in einzigartiger Lage an der
Promenade und am feinen Sandstrand von Wangerooge.
In wenigen Schritten sind Sie direkt am Strand oder Sie
schlendern gemütlich über die Strandpromenade der Insel.
Das ist Nordsee-Urlaub von seiner schönsten Seite!
Unsere 81 behaglichen Zimmer bieten Singles, Paaren
und Familien alles, was man für einen erholsamen Urlaub
braucht. Unsere großzügigen Zimmer erwarten Sie mit Blick
auf den Ort Wangerooge, die Nordsee oder das Wattenmeer.
Nordsee-Urlauber wissen, dass das Wetter auch mal stürmisch
und regnerisch sein kann. Hier bietet das Strandhotel
Gerken mit seinem großzügigen SPA und Kosmetikbereich
eine willkommene Alternative. Mit unserem beheizten Hallenbad
brauchen Sie auf Ihren Badeurlaub nicht zu verzichten.
Oder Sie genießen nach einem stürmischen Strandspaziergang
unseren Saunabereich mit Finnischer Sauna,
Soft-Sauna, Dampfbad, Infrarotkabine, Erlebnisdusche und
Ruheraum.
Gastronomie mit
Meeres-Panorama
Auch kulinarisch gesehen,
bieten wir Ihnen
alles, was das Urlauberherz
begehrt. Neben
unserem abwechslungsreichen
Frühstück freuen
wir uns, Sie nachmittags
zur traditionellen
Teetied und abends zu
unserem Abendmenü
begrüßen zu dürfen.
+
n.t. H 20 ÜF
A B C
104-119 € 104-129 € 114-129 €
+
n.t. H 49 ÜF
A B C
84-109 € 84-119 € 94-119 €
n.t.
H
Suiten
12
+
A B C
114 € 114-124 € 124 €
ÜF
0 42 INSEL-TRAUUNGEN
MEYER IM MEER
Als sich Lutz Meyer und Claudia Pächtel aus Wuppertal am
16. Juli 2020 am Trauzimmer der Kurverwaltung einfanden,
um sich endlich das Ja-Wort zu geben, lief alles anders als
noch vor einem Jahr geplant, denn dies sollte nun schon der
dritte und somit der endgültige Termin für ihre Hochzeit auf
Wangerooge sein.
d
amals einigte man sich zunächst
auf den 8. Mai 2020.
Alles war komplett organisiert.
Trauzeugen, Familie und
Freunde sollten anreisen, das gemütliche
Trauzimmer im Alten Leuchtturm war
gebucht, denn schließlich hat Lutz seiner
Claudia vor einem Jahr genau dort oben den
Heiratsantrag gemacht. Doch dann kam
Corona. Wie jeder weiß, befanden sich die
Deutschen am 08. Mai noch im Lockdown.
Also wurde der 29. Mai vorgeschlagen, der
allerdings wegen der damals geltenden
Sieben-Tage-Regelung nicht in Frage kam.
Der Urlaub für den Juli war schon lang
geplant, also warum nicht dann? Dass die
Zwei komplett allein diesen Tag verbringen
werden, damit wurde sich rasch abgefunden,
lediglich die Fotografin durfte sie an
diesem Tag begleiten. Auch von der Traum-
Location Leuchtturm musste man sich gedanklich
verabschieden, aber positiv, wie die
beiden sowieso das ganze Dilemma mit Fassung
getragen haben, war letztendlich doch
der tolle Blick aufs Meer.
Lutz Meyer-Pächtel hat die Insel vor sieben
Jahren für sich entdeckt und zwar nachdem
er zuvor alle Ostfriesischen Inseln bereist
hatte. Wangerooge hatte er am meisten
in sein Herz geschlossen. Zufällig entdeckte
er im Buchhandel ein Bildband des Osinsel-
Verlages. Dahinter versteckte sich der Name
Osenberg und schon wurde ihm klar, dass
dies ein Zeichen war. Denn sein Vater Peter
Meyer arbeitete viele Jahre in den 80ern
als Sport-Fotograf, damals noch in schwarzweiß
und analog, für einige Magazine, wie
den FUSSBALL-REPORT und die BHZ, die
Manfred Osenberg heute noch immer herausgibt.
Auch der kürzlich verstorbene Fotograf
Kurt Keil und der ehemalige MOIN-
Mitarbeiter Friedemann Breuer sind ihm
seit Kindheitstagen bekannt.
Da war es doch naheliegend, dass er seine
Claudia schon seit sechs Jahren mit in den
Sommerurlaub nach Wangerooge bringt.
Zwar kennt das Paar sich nun schon seit
knapp 30 Jahren, damals noch als Kollegen
der Wuppertaler-Stadtwerke, wo beide auch
noch heute tätig sind. Zueinander gefunden
haben sie jedoch erst vor einigen Jahren.
Gemeinsamkeiten wie die Liebe zur Nordsee,
die auch Claudia aus Kindheitstagen in
sich trägt – ihre Eltern besitzen eine Ferienwohnung
in Neßmersiel – versprechen den
beiden eine glückliche Ehe, als entspanntes
Paar, das auch gern mal die gemeinsame
Leidenschaft des Rockabilly selbst zu ihrer
Hochzeit nach außen trägt.
TEXT UND FOTOS: ANTJE POLLEX
INSEL-TRAUUNGEN 0 43
ALLER GUTEN DINGE SIND DREI
EIN PAAR
AUS LÖHNE
Es war für sie die jeweils dritte Heirat. »Aber die passt bestimmt«,
lachten Pia und Gregor aus Bünde. Sie ließen sich zwar nicht auf
der Insel trauen, begingen aber auf Wangerooge ihre Flitterwochen,
wohnten Anna Düne und feierten im »Kreta«. Beim Griechen
genoss das Paar das leckere Essen. Beim Griechen? Natürlich.
Gregor stammt selbst aus Griechenland.
FOTO: MANFRED OSENBERG
Nicht weit hatten
es Raphaela und
Nico Fiedler, um auf
Wangerooge Hochzeit
zu feiern. Die beiden
überglücklichen, jungen
Menschen kamen im Juli
2020 aus Löhne. Es hat
sich gelohnt.
FOTO: EVELYN GENUIT
HOCHZEITSTAGE
Seit 2017, seit der Trauung auf dem Alten Leuchtturm, feiern
Gesa und Carsten Eickhoff auf Wangerooge im August ihren
Hochzeitstag. Jedes Jahr. Mit Freunden auf der Insel bei
Sonne, Sand und Meer. Und natürlich mit der leckeren Torte,
die zum Strand geliefert wird.
0 44 GESUNDHEIT
OASE ENDLICH GEÖFFNET?
Der Sommer klingt aus, der Herbst ist da. Zeit für Ruhe und Entspannung. Doch viele Urlauber
und Insulaner wollen auch im Herbst fit bleiben. Das Therapiebecken in der Oase steht seit Mitte
September wieder (eingeschränkt) für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Die strengen Auflagen zur
Öffnung von Schwimmbädern lassen sich weiterhin nicht mit den baulichen Voraussetzungen in der
Oase vereinbaren. Das Erlebnisbad und die Sauna bleiben daher weiterhin geschlossen.
d
as Therapiebecken wird vorrangig
für Anwendungen benötigt.
Dennoch ist nun geplant
täglich zwei Schwimmzeiten
für Gäste und Insulaner anzubieten. Von
Montag bis Freitag gibt es zwei Zeiten um
14.00 Uhr und um 16.00 Uhr; am Sonntag
und Samstag um 10.00 Uhr und 12.00
Uhr. Es dürfen jeweils maximal 12 Personen
gleichzeitig das Bad nutzen. Die Schwimmzeit
beträgt anderthalb Stunden. Zwischen
den Terminen erfolgt eine gründliche Desinfektion
der Umkleiden und Duschen. Um
Warteschlangen zu vermeiden und die Aufnahme
der Kontaktdaten zu erleichtern, gibt
es eine Online-Reservierung der Schwimmzeiten
unter folgendem Link:
https://www.wangerooge.de/urlaubbuchen/erlebnisse-buchen/#/erlebniss
ZEIT FÜR THALASSO!
Herbst und Winter sind die richtige Zeit für
Thalasso! Seit 2014 ist Wangerooge als Thalasso-Nordseeheilbad
anerkannt. Damit ist
die kleine Insel Teil der ersten zertifizierten
Thalasso-Region Europas.
Thalasso? Was ist das überhaupt? Thalasso
ist abgeleitet von dem griechischen Wort
»thalassa« für Meer und steht für die Heilkraft
des Meeres. Es bezeichnet die Behandlung
von Krankheiten mit kaltem oder erwärmtem
Meerwasser, Meeresluft, Sonne,
Algen, Schlick und Sand.
Tatsächlich ist der Gesundheitstourismus
schon 200 Jahre alt. Damals schickte
man Bergleute auf die Insel und direkt an
die Waterkant. Doch bereits nach vier Tagen
ging es ihnen nicht besser, sondern schlechter
als vorher. Man müsse sich langsam an
das Reizklima gewöhnen. Daher sei es besser,
sich erst im Ort aufzuhalten und erst
später an das Meer zu gehen. Auch Kopfschmerzen
waren nicht ungewöhnlich. Das
habe weniger mit dem Klima zu tun: Das
Salz entzieht dem Körper Wasser. Die Menschen
müssen also mehr trinken.
In den Wintermonaten (Oktober bis
Mai) können Besucher beispielsweise täglich
am Strand mit einem Klimatherapeuten
in den Tag starten. Neben verschiedenen
Atem- und Bewegungsübungen gehören zu
der 30-minütigen Klimatherapie auch das
Schreiten durch das Meerwasser und ein
warmes Wasserbad. Daneben gibt es viele
weitere Thalasso-Angebote unter freiem
Himmel wie Strandgymnastik, eine Nordic-
Walking-Tour, eine Wattwanderung, eine
Spülsaumwanderung am Strand oder eine
Tour entlang der fünf sogenannten Therapiewege.
Thalasso bedeutet einfach das
Meer atmen, spüren und schmecken.
Der Aufenthalt direkt am Meer ist natürlich
eine wichtige Voraussetzung, um
dessen Wirkung auch zu spüren. Doch auch
drinnen lässt sich Thalasso erleben. Im Gesundheitszentrum
Oase an der Oberen
Strandpromenade bieten Therapeuten zum
Beispiel Meerwasser-Inhalationen und Thalasso-Meerwasserbäder
an. Empfehlenswert
ist die Schlickpackung mit anschließender
Massage. Ein angenehmes Gefühl auf
der Haut entsteht, wenn der anfänglich etwas
kühle Schlick langsam warm wird. Von
draußen dringt das Kreischen der Möwen
durch. Im Erlebnisbad lassen sich anschließend
ein paar Bahnen ziehen oder der Gast
setzt die Entspannung in der Sauna mit einem
Dampfbad fort.
Fair gehandelt!
©www.tanner-werbung.de
Fotografie: Kees van Surksum
Onlinebuchung 100 % provisionsfrei
für Gastgeber und Gast!
Wie kommen Sie als Gastgeber zu Onlinebuchungen Ihrer Gäste …
• … 100 % provisionsfrei,
• … ohne großen Aufwand und Vertragsbindung,
• … mit einem vertrauenswürdigen Partner auf der Insel?
Der Verkehrsverein Nordseeheilbad Wangerooge e.V.
hat eine Lösung dafür!
… das geht nur
0 46 NACHTS AUF WANGEROOGE
NUR DIE STERNE WAREN ZEUGE
Sie heißt Renate Veit, kommt aus Ibbenbüren, ist glücklich verheiratet und hat einen 19-jährigen Sohn.
»Ich verbringe schon seit über 25 Jahren mit meiner Familie unsere Urlaube auf diesem wunderschönen
»Sandhaufen«, erklärt sie der MOIN und ergänzt: »Über die Preussag- Urlaubsverschickung, die
damals durchgeführt wurde, sind wir so auf die Insel gekommen. Die Urlaubswohnungen am Ende der
Charlottenstraße wurden zur Erholung für die Mitarbeiter gebaut und gehören nun der TUI.
Diese buchen wir auch heute noch.«
s
onne.
Strand. Wasser. Und sonst?
»Ich male schon jahrelang bei
Annemarie Heinken in der Palette
und dadurch hat sich eine
tolle Freundschaft entwickelt.« Früher hat
sie auch immer gerne am Strand geritten.
Sie liebt einfach den Strand über alles.
Natürlich auch in diesem Jahr. »Da habe
ich mir gedacht: Mensch, diesen tollen
Schlafstrandkorb, den die MOIN vorgestellt
hat, buchst du für eine Überraschung zum
50. Geburtstag für dein Mann Holger. Das
habe ich dann auch dieses Jahr im Juli
gemacht und wir haben eine wunderschöne,
unvergessliche Nacht am Strand im Schlafstrandkorb
verbracht.«
Renate Veit (47) gerät ins Schwärmen:
»Eine unbeschreibliche, ruhige Stimmung
am Strand, die schwierig zu beschreiben ist,
weil es so etwas Besonderes ist. Der Sonnenuntergang
war schon toll, aber überwältigt
waren wir vom Sonnenaufgang.«
Natürlich hatte sie den Fotoapparat
dabei: »Die Intensität der Farben, die sekündliche
Veränderung des Lichtes und die
Stimmung, die einen packt, ist und bleibt
unvergesslich. Einfach nur zu empfehlen,
dieses Erlebnis. Der Strandkorb ist klasse,
einfach zu bedienen und sehr geräumig, hätten
wir gar nicht gedacht. Ein tolles, neues
Highlight für Wangerooge.«
MAO
Immobilien-Service
Ob Bauen, Kaufen, Mieten oder Finanzieren.
IHR Partner für alle Immobilien-Fragen.
www.volksbank-jever.de
Wohnungen
Baugrundstücke
Alt- und Neubauten
Einfamilien-Wohnhäuser
Reihenhäuser
Eigentumswohnungen
Ferienhäuser
Wohn-/Geschäftshäuser
Seit über
50 Jahren -
Ihr Speziali st für
Inselimmobilien
Ihr Ansprechpartner für Küsten & Inselimmobilien
Holger Eden
Büro: 04461 915-1050
Mobil: 0172 4112538
Volksbank Jever
Immobilien GmbH
0 48 INSEL-EVENTS
DRACHENZEIT
Corona? Absagen? Nein, auch in diesem Jahr mussten Inselgäste
nicht auf das Drachen- und Familienfest verzichten; allerdings auf
die Nachtflugshow, auf Pommes spezial aus dem Hause Lammers
und auf das erfrischende Jever. Trotz der aktuellen Situation zeigte
sich der Himmel am Wangerooger Strand wieder bunt und voller
Besonderheiten.
e
s
war das erste Drachenfest in
Deutschland in diesem Corona-
Jahr«, stellte Thomas von Ahn
fest. Nicht nur Kinder, die
wegen der Corona-Sicherheitsvorkehrungen
auf ein Rahmenprogramm verzichten mussten,
staunten beim Anblick der kreativen
Drachen, auch Erwachsene waren wieder
von diesem besonderen Himmelsauftritt
beeindruckt.
Drachenliebhaber warten immer gespannt
auf die Höhepunkte. Im vergangenen
Jahr hatte ein Pottwal-Drachen den Inselstrand
erobert. Diesmal waren es riesige
Meeresbewohner, Comicfiguren und ein gigantischer
Dinosaurier. Allerdings konnten
die größten Drachen erst nicht gestartet
werden: Es war nahezu windstill. Eine Wettererscheinung,
die an der Nordsee sehr ungewöhnlich
ist und Organisator Thomas von
Ahn (»999 Besucher kamen auf ihre Kosten«)
vor Probleme stellte. Erst nachmittags
erhoben sich eine Vielzahl von fantasievollen
Konstruktionen zur Freude der Urlauber
und Einheimischen in die Lüfte.
FOTOS: EVELYN GENUIT
NEU: ANREISE
KOFFER ONLINE BUCHBAR!
OPEN AIR AUSGEFALLEN
Typisch Nordsee-Wetter. Eigentlich ein Traumtag, der letzte
Samstag im August 2020. Sonne satt. Am Strand von Wangerooge
genießen die Gäste den Sommer. Einige gehen gut gelaunt zum
Rosengarten, wo Berthold Tutjer um 15 Uhr auftreten soll. Sollte.
Das Event war kurzfristig abgesagt worden. Wegen eines drohenden
Unwetters. Davon war um 15 Uhr nichts zu sehen. Doch eine halbe
Stunde später kam der Regen, Die Kurverwaltung als Veranstalter
der von Gästen und Bewohnern Wangerooges gut angenommenen
Rosengarten-Parties, behielten – wieder einmal – Recht.
Der Termin mit Berthold Tuitjer, der sich als ehemaliger Bürgermeister
und Kurdirektor der Insel Baltrum neben der Werbung
für den Nationalpark Wattenmeer sowie der Entwicklung eines
Biosphärenreservats dem Erhalt und der Pflege der plattdeutschen
Sprache verschrieben hat, interpretiert zu Gitarre und Cajon in
einem rund 90-minütigen Programm plattdeutsches Liedgut von
Hannes Flesner, Heinz und Hans Albers, Knut Kiesewetter, Torfrock,
Otto und Heidi Kabel und anderen. Die Moderation erfolgt
überwiegend auf Plattdeutsch, wobei Berthold für hochdeutsche,
akustische Untertitel sorgt. Ein Impulsvortrag für die plattdeutsche
Völkerverständigung.
Gepäckdienst
Hundorf & Tammen
Im Westen 2 • 26486 Wangerooge
Telefon (0 44 69) 94 65 272
E-Mail: gepaeck@t-online.de
www.gepaeck-wangerooge.de
• Der Gepäckdienst steht am Bahnhofsvorplatz für Sie
bereit. Späte Anreisen 20:00 Uhr und später, nur nach
telefonischer Anmeldung (1 Tag vorher)
• Gepäcktransport mit Aufgabe nach Harlesiel
oder zum Flugplatz möglich.
• Abreise 1 Tag vorher anmelden.
Bürozeiten: Mo. – Sa. 8:30 – 12:00 und 15:00 – 17:00 Uhr
EIN BUCH IST IMMER DAS
RICHTIGE GESCHENK!
WANGEROOGE –
EINE INSEL
ZUM VERLIEBEN
WANGEROOGE –
EIN WINTER-
MEERCHEN
WANGEROOGE
UND DER REST
DER WELT
BÜCHER IM VERLAG OSENBERG BESTELLUNG UNTER:
OSENBERGPRESSE@T-ONLINE.DE · MOBIL 0171-6803540
UND
DA WAR
NOCH
… der Hirsch von Jonas. Der begabte Junge ist erst 14 Jahre alt
und kommt mit seinen Eltern jedes Jahr aus Como/Italien. Das
Heimweh treibt die Familie immer wieder auf unsere herrliche
Insel. In der Palette am Platz am Meer kann Jonas bei Annemarie
sein Talent beweisen.
WOLLEN SIE
IN DER
NÄCHSTEN
MOIN-AUSGABE
FÜR IHRE
FERIENWOHNUNG
WERBEN?
VERLAG OSENBERG
OSENBERGPRESSE@T-ONLINE.DE · MOBIL 0171-6803540
0 50 RÜCKHANDSCHLÄGE
EIN HAUCH VON WIMBLEDON
Am Tag nach dem Abbaden auf Wangerooge feiert Arne Thoms seinen 50. Geburtstag, am 1. Januar
2021. Das bekannteste Tennis-Ass, das jemals für die erfolgreichen Herren des Wangerooger Tennis-
Clubs an den Start gegangen war, überstand in den Neunzigern beim Grand-Slam-Turnier in
Wimbledon nicht nur dreimal die erste Runde, sondern auch einige ernsthafte Verletzungen.
d
er am 1. Januar 1971 in Osnabrück
geborene Ex-Profi
und später der beste Punktesammler
des Wangerooger
Tennis-Clubs erreichte im Mai 1992 mit
dem 98. Platz seine höchste Platzierung in
der Weltrangliste. Bis dahin ist es für den
diesjährigen Sieger des mit 4.000 Euro
dotierten 46. Wangerooger Turniers noch ein
weiter Weg. Der Düsseldorfer Henri Squire
vom TC Kaiserswerth, der mit 20 Jahren zu
den größten Talenten in Deutschland zählt,
beeindruckte in den Dünen nicht nur durch
seine knallharten Aufschläge.
Der junge Mann mit der Kappe spielt
seit seinem dritten Lebensjahr Tennis, wird
hauptsächlich von seinem Vater, einem gebürtigen
Australier, trainiert. Zu seinen Stärken
gehören eine variable und gleichzeitig
offensive, mutige Spielweise. »Im Halbfinale
war ich besser als im Finale«, meinte der
1,95-Meter-Hüne, der vor zwei Jahren auf
sich aufmerksam machte und die U18-Konkurrenz
der Deutschen Jugendhallenmeisterschaften
in Essen gewann und im Januar
2018 bei der Jugendkonkurrenz der Australian
Open mitmischte.
Keine Frage: Das Turnier 2020 gehört zu
den besten der vergangenen Jahre. Gespielt
wurden die knapp 200 angesetzten Spiele
unter besten Bedingungen, war es am Montag
noch stürmisch, so verbesserten sich die
Bedingungen zusehends. Am Endspieltag
hatte der Wettergott alles für einen Traumabschlusstag
parat: kein Wind und Sonne
bei ca. 25’C. Die Besucher erlebten nach beeindruckenden
Halbfinals zwei spannende
DTB-Endspiele in einem Teilnehmerfeld, das
an zahlenmäßiger und spielerischer Klasse
zu gefallen wusste.
Der für den Bundesligisten Rochus Club
in Düsseldorf spielende Henri Squire vergab
im Endspiel gegen Laslo Urrutia Fuentes,
deutscher Ranglistenspieler mit chilenischen
Wurzeln vom TC Blau-Weiß Berlin, zweimal
eine sichere Führung, gewann aber die beiden
Sätze mit 7:5 und 6:2. Im gesamten Turnier
präsentierte sich Henri Squire als regelrechtes
Aufschlagwunder. Mit Aufschlägen
um die 200 bis 220 km/h erreichte der Ball
den rückschlagenden Fuentes, der wiederum
seelenruhig nach guter alter Boris Becker
Manier den Ball meist konnte.
Ein ähnliches Bild präsentierte sich beim
Endspiel der Damen. Leonie Möller vom TC
Vorwärts Nordhorn behielt die Oberhand gegen
die Vorjahressiegerin Nicole Rivkin vom
DTV Hannover nach hart umkämpften drei
Sätzen im Tiebreak mit 10:4. Beide Teilnehmerinnen
stehen ebenfalls in der Deutschen
Rangliste. In den Doppel und – Mixed-Konkurrenzen
gab es auch ein starkes Teilnehmerfeld
gespickt mit Ranglistenspielern. In
weiteren 14 LK-Konkurrenzen wurden weitere
Sieger in den Altersklassen von U10-Junioren
bis hin zur Herren und Damen Klasse
70+ ermittelt. Der älteste Teilnehmer mit
fast 80 Jahren war der mit Wangerooge seit
Jahrzehnten eng verbundene HNO-Arzt Peter
Tolsdorff aus Bad Honnef, der jüngste war
Max Perthold mit 8 Jahren aus Oldenburg.
Bewährt hat sich die neue Turnierleitung
mit Olaf Pickardt und Oliver Ellernbeck,
beide langjährig erfahrene Turnierleiter im
Dienste des TNB Niedersachsen/Bremen.
Sie sorgten mit ihrer Kompetenz und Ruhe
für einen problemlosen Turnierablauf. Erfreulich:
Das Organisationsteam um Erik
Gaudig, Daniel Greulich und Stefan Jung
aus Oldenburg sowie dem Bad Homburger
Ulf Hordorff und der Hamburgerin Corinna
Wittrin ist es gelungen, dieses Event unter erschwerten
Bedingungen zu organisieren.
TEXT + FOTO: MANFRED OSENBERG
WANGEROOGER TENNISWOCHE 0 51
BREMME, BIER
UND BREITE BÄNKE
Im Sommer vor exakt 30 Jahren war er
erstmals dabei, als einer von einem halben
Dutzend Teilnehmern aus dem Bergischen
Land. »Seitdem besuche ich jedes Jahr
das Tennisturnier in den Dünen«, erklärt der
ehemalige Wuppertaler Brauereibesitzer Dirk
Bremme (Foto links). Allerdings seit einigen
Jahren nur noch als interessierter Zuschauer:
»Meine Knochen machen nicht mehr mit«,
lacht der 70-Jährige.
Familienfeste – ein Stichwort für Bremme.
Seine Ehefrau nimmt regelmäßig an den
Bridge-Turnieren im »Hanken« teil. Und
Sohn Christoph spielt mit beim Tennisturnier,
oft gemeinsam mit einem der starken
Söhne des erfolgreichen Ehepaar Tolsdorf.
HNO-Arzt Dr. Peter Tolsdorf, der diesmal
wegen fehlender Gegner nur zu zwei Kurzeinsätzen
kam, war vor ein paar Jahren auch
Schirmherr des Traditionsturniers. Diesmal
gab es mit Ecki Wittrin und Paul Gothe gleich
zwei Schirmherren, die allerdings wegen des
ausgezeichneten Wetters ihre Schirme nicht
aufspannen mussten. Alle Teilnehmer sowie
Zuschauer hielten sich an die Anweisungen
der Turnierleitung und des Wangerooger Tennisclubs,
die das Corona-Schutzkonzept in
enger Abstimmung mit dem Landkreis und
der Gemeinde festgelegt hatten. So konnte ein
traditionelles Turnier auch nicht vom Coronavirus
ausgebremst werden. Für die Disziplin
dankt der Vorstand des Wangerooger Tennisclubs
ausdrücklich allen Beteiligten. Um alles
auf Abstand zu halten, entschied sich die Gemeinde
kurzfristig, jede Menge Strandkörbe
an der Anlage aufzustellen. Dadurch erhielt
die ohnehin schon als Kultturnier in der Tennisszene
bekannte Veranstaltung eine zusätzliche
Attraktion. Stefan Jung war mit Recht
zufrieden: »Mit unseren in diesem schönen
Sommer erlebten Erfahrungen können wir
alle anderen Event-Veranstaltern Mut machen,
es hängt allerdings alles von einsichtigen
Besuchern ab, die wir hier auf Wangerooge
gehabt haben.«
ALLES
BLEIBT IN DER
FAMILIE!
SPEISELOKAL IN DEN DÜNEN
GRIECHISCHE SPEZIALITÄTEN
RESTAURANT
KRETA
Direkt an der Wangerooger Dünenhalle
Fußweg zum Westen 2
Täglich geöffnet!
Tischbestellungen unter
04469/946330
Vasiliki, Dimitri Paschalis
und ihre Kinder freuen sich
auf Ihren Besuch!
0 52 JUGENDARBEIT
Tennislehrer Nils Bäumer und Sohn
Max trumpften auf Wangerooge auf.
Der blonde Ben war auch während
des Endspiels mit seiner Mutter
Merle ein Highlight.
NILS BÄUMER UND SOHN MAX
»Wir brauchen Nachwuchs!« Die Hilferufe einiger Wangerooger Sportvereine sind seit Jahren nicht zu
überhören. Der Tennis-Club und die Inselkicker vom TuS machen jetzt endlich Nägel mit Köpfen und
verpflichteten zwei engagierte Übungsleiter.
w
ährend der TuS mit dem
Wangerooger Briefträger
Holger Grötschel
einen guten Mann für
die Fußballjugend gefunden hat, bot der
ehemalige WTC-Spieler Nils Bäumer in
den Sommerferien mehrere Lehrgänge auf
er Tennisanlage in den Dünen an. »Die 16
Jungen und Mädchen haben hervorragend
mitgemacht«, lobt der 52-jährige Bäumer
das Experiment, Kinder an den Tennissport
heranzuführen.
Bestes Beispiel dafür, dass schon in jungen
Jahren Erfolge erzielt werden können, ist
Bäumers Sohn Max. Der gemeinsame Sohn
von Nils und der ebenfalls Tennis-engagierten
Frederike Perthold spielte auch beim
diesjährigen Tennisturnier mit, beeindruckte
auch bei den Matches gegen ältere Jungs
(3. Platz) und erlebte wieder einmal »tolle
Ferien« auf Wangerooge. Max gewann mit
erst acht Jahren schon einige Turniere und
schaute sich auf Wangerooge einiges von den
Großen ab.
Noch nicht am Start, aber zur Belustigung
der Besucher, war ein kleiner, blonder Junge
namens Ben, der beim Mixed-Turnier den
Sportlern die Show stahl. Immerhin hatte
seine Mutter Merle das Endspiel erreicht
und schloss den temperamentvollen Ben
nach dem (verlorenen) Finale glücklich in
die Arme.
TEXT UND FOTOS: MANFRED OSENBERG
DIE EIS- UND CRÊPES-MANUFAKTUR
Im Bistro am Strand, der Eis- und Crêpes-Manufaktur auf Wangerooge,
wird seit fast 40 Jahren in der 2. Generation auf der Insel Eis
produziert. Die staatlich geprüften Speiseeishersteller pasteurisieren
und produzieren als einzige Eisdiele auf Wangerooge direkt vor Ort.
•
GROSSE AUSWAHL AN SPEISEEIS
AUS EIGENER HERSTELLUNG,
DIREKT AM PUDDINGRAND
•
CRÊPES-MANUFAKTUR
•
KAFFEESPEZIALITÄTEN
•
TÄGLICH WECHSELNDE
SPECIALS MIT REGIONALEN
PRODUKTEN, NEUHEITEN UND
LECKEREIEN FÜR JEDERMANN
Z.B. GESALZENES KARAMEL,
JOGHURT-SANDDORN ODER
RHABARBERSORBET U.V.M.
•
ÖFFNUNGSZEITEN
VON MÄRZ BIS ENDE OKTOBER TÄGLICH 09:00 UHR BIS 21:00 UHR*
*Die Öffnungszeiten können sich witterungsbedingt verändern. Zitat Wilko Fokkena:
»Wenn das Fenster auf ist, gibt's was – wenn das Fenster zu ist, gibt's nichts!«
BISTRO AM STRAND · DIE EIS- UND CRÊPES-MANUFAKTUR
OBERE STRANDPROMENADE 19 · 26486 WANGEROOGE · TELEFON: 0 44 69 – 17 18
WWW.FACEBOOK.COM/BISTRO.AM.STRAND.WANGEROOGE · MOIN@BISTRO-AM-STRAND.DE
0 54 LI C H T & S C H AT T E N
W’OOGE –
DAS HAWAII
DES NORDENS
Die Brandung am Wangerooger Strand ist im Sommer nicht nur
für die zahlreichen Badegäste ein Erlebnis. Unter Surfern gilt die
Insel als einer der besten Surfspots der Welt. Wenn der Wind einige
Tage in Folge kräftig aus westlichen Richtungen geweht hat, bauen
sich vom tiefen Fahrwasser der Jade aus Wellen auf, die erst auf der
vor der Insel gelegenen Sandbank geordnet und gebrochen werden.
Wenn dann, wie auf den vom Wuppertaler Fotografen Lutz Meyer-
Pächtel Ende Juli 2020 vom Wangerooger Windsurfer Jonas Zoecke
geschossenen Bildern, bei strahlend blauem Himmel ein knackiger
Südwestwind der Stärke 6 bis 7 aufkommt, erreichen die Wellen sogar
in Strandnähe zwei bis drei Meter Höhe – dann wird Wangerooge
für die Wind- und Kitesurfer zum »Hawaii des Nordens«.
Viele Gäste wurden allerdings auch in diesem wunderschönen
Sommer wieder enttäuscht. Denn schon ab 26. August standen sie
am Surfstrand vor verschlossenen Türen. Trotz besten Surf-Wetters,
trotz bester Bedingungen bis weit in den September hinein.
LI C H T & S C H AT T E N 0 55
0 56 HINGUCKER
BUNTE
STRANDKÖRBE
MIT INHALT
Viel Beifall gab es für die Maßnahme
der Insel-Verantwortlichen, auch an den
Straßenrändern Strandkörbe aufzustellen.
Auch Louisa und Marc, vor dem Treibsand,
nahmen das Angebot dankbar an und
genossen im Strandkorb den »Cosmopolitan«.
An einem Korb am Hauptstrand war
dieser »verkleidete« Strandkorb mit liebevoll
angefertigter »Gardine« zu sehen. Gute
Idee!
FOTOS: MANFRED OSENBERG + FRANZISKA NEUMANN
WENN ES
NACHT WIRD …
… glänzt der ebenso alte wie schöne Wangerooger
Bahnhof im Mondlicht. Leider
gab es nach Lob für die Bahn (Fähre beförderte
jeden Tag die Inselbewohner trotz Corona-Pandemie)
auch viel Kritik, weil nach
der Öffnung die Verstöße gegen die Sicherheitsvorkehrungen
nicht geahndet wurden.
»Wie haben in der Bahn gestanden wie die
Heringe«, war nicht selten von Gästen zu
hören.
FOTO: ULRIKE ROLF
Unser Leistungsspektrum:
Genehmigungsplanung
Betonarbeiten
Holzbauarbeiten
Dacharbeiten
Erd- und Pflasterarbeiten
Abbrucharbeiten
TT-Privatbau TT-Gewerbebau TT-Inselbau TT-Spezialbau
Torsten Thümler Bau GmbH · Klinkerstraße 42 · 26180 Rastede · Telefon: 04402 / 92 85 0 · E-Mail: info@tt-bau.de
www.tt-bau.de
0 58 STRANDKÖRBE
TREFFER
Dieser Schnappschuss gelang Ulrike Rolf, die zwar erst seit dem
Herbst 2018 auf Wangerooge lebt und arbeitet in der Mutter-
Kind-Klinik St. Willhad arbeitet. »Aber ich kenne und liebe die
Insel schon seit nunmehr 30 Jahren, da ich seit Mitte der 80er
jedes Jahr hier meinen Urlaub im Haus Ibbenbüren an der Anton-Günther-Straße
verbracht habe.«
Hobbies? In ihrer Freizeit fährt sie viel mit dem Fahrrad oder
wandert in der herrlichen Insellandschaft. Immer mit dabei
sind ihre Kamera und ihr Handy: »Durch die Corona-Krise habe
ich viel Zeit, um meinen Hobbies nachzugehen und bin oft auf
Motivjagd. Einige Ergebnisse findet sie dann »mit großer Begeisterung«
in der MOIN wieder.
Auch auf der Insel
Immobilienverwaltung
Wangerooge
Die Immobilienverwaltung auf Wangerooge stellt besondere Herausforderungen, die weit über
die normalen Anforderungen an eine Immobilienverwaltung auf dem Festland hinausgehen.
Sei es die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Dienstleistern,
sei es der erhöhte Aufwand, vor Ort Termine
wahrzunehmen oder auch die seltene Präsenz der Ferienwohnungs-Eigentümer
vor Ort.
Um diese Herausforderungen zu meistern, bieten wir die
optimale Immobilienverwaltung auf Wangerooge an.
In unserem Back-Office in Wilhelmshaven stellen wir eine
professionelle Immobilienverwaltung sicher. Die Firma Immobilien-Konzept,
vertreten durch die Geschäftsführerin
Uta Lach, verwaltet seit über 25 Jahren Immobilien und
betreut über 1600 Wohnungen.
Bismarckstraße 28, 26384 Wilhelmshaven, Tel. 04421 – 500 49 21, Fax 04421 – 500 49 28,
www.immobilien-konzept-gmbh.de, info@immobilien-konzept-gmbh.de
Bismarckstraße 28 · D-26384 Wilhelmshaven
Telefon +49-4421-500 49 21 · info@immobilien-konzept-gmbh.de
immobilien-konzept-gmbh.de
0 60 TIERISCH
SEEHUND-
RETTUNG
Es war am letzten August-Sonntag. Ein
Tag wie aus dem Bilderbuch. Sonne satt.
»Wir haben den Strandtag genossen«, lächelte
Sabine Drübert. Die Pädagogin und
ehemalige Rollhockey-Nationalspielerin aus
dem Bergischen Land berichtete von ihrem
Fund. In Höhe der Jever-Aussichtsdüne hatte
sie mit ihren Kindern und Hund einen
scheinbar kranken Heuler erblickt. Natürlich
hielten sie Abstand. Und verständigten
die Wangerooger Seenotretter, die den Seehund
mit dem neuen Mobil abholten.
PETERMÄNNCHEN
Der Name ist harmlos, der Fisch aber
nicht: Auch sechs Wangerooge-Urlauber
machten in diesem Sommer Bekanntschaft
mit dem giftigen Petermännchen.
Dabei gibt es einen einfachen Schutz:
Badeschuhe. Die 15 bis 50 Zentimeter
langen Fische mit giftigen Stacheln graben
sich im Frühjahr und Sommer zum
Laichen im flachen Wasser im Meeresboden
ein. Sie zählen zu den giftigsten
Tieren in Europa. Es gibt zwei typische
Wege, wie Menschen von dem Fisch gestochen
werden. Wattwanderer oder
Schwimmer treten im Flachwasser auf
Inseldoc Frank Kortenhorn musste mehr
als ein Dutzend Urlauber behandeln, die
die versteckten Petermännchen. Manchmal
landet der Fisch bei Anglern im Netz
sich einen Stich vom Petermännchen »abgeholt«
hatten.
oder am Haken. Fischer verletzen sich
an den Stacheln, wenn sie das Tier anfassen.
FOTO: HANS HILLEWAERT
70 Jahre Café Pudding
CAFÉ PUDDING
BESTENS GEEIGNET FÜR FEIERN ALLER ART
ZEDELIUSSTRASSE 49 · 26486 WANGEROOGE
TELEFON:04469-220
DER KUCHENLADEN
KUCHEN, TORTEN, SNACKS & KAFFEE ALLER ART
INHABER: THORN FOLKERTS · TELEFON: 04469-942040
WWW.CAFE-PUDDING.DE · CAFE.PUDDING@T-ONLINE.DE
0 62 STRANDGUT
SCHATZSUCHER IM HERBST
UND VIELE HERZMUSCHELN
Wenn die Blätter fallen… Was man so alles an unseren Stränden findet nach einem zünftigen
Herbststurm – von der geheimnisvollen Flaschenpost bis zum seltenen Bernstein und der Auster.
Inhaber Frank Eden …
… nennt zwei Gründe, weshalb das
Fahrradfahren auf der Insel besonders
den Kindern großen Spaß macht und
die Nerven der Eltern schont:
1.
2 .
Bis auf die Elektro-Karren sind
keine Autos unterwegs.
Auf der Insel existieren keine
Berge, die das Treten
anstrengend machen.
A
D
V
E
R
L
E
R
H
I
E
L
R
E
RADVERLEIH EDEN
Direkt am Bahnhof von Wangerooge
Zedeliusstraße 2a · Telefon 04469/266
V
D
I
H
A
R
STRANDGUT 0 63
d
arf man Strandfunde behalten?
Muscheln, Steine und Fossilien
dürfen nur in geringen Mengen
für private Zwecke gesammelt
werden. Dasselbe gilt für Sand. Viele Länder
und Inseln verbieten die Ausfuhr sogar
komplett.
Gehören Sie auch zur Spezies der Sucher
und Sammler? Dann raus an unsere traumhaften
Strände an Nord- und Ostsee! Jetzt
ist die beste Saison für Urlauber und Einheimische,
die Küste entlangzuwandern. Was
diesmal wohl dabei ist? Vielleicht eine alte
Flaschenpost? Ein bizarr geformtes Stück
Treibholz, das origineller als jedes Designobjekt
das Wohnzimmer schmücken wird?
Oder ein Fossil, das Einblick in längst vergangene
Zeiten gewährt, als Dinosaurier die
Welt bevölkerten? Auf der Insel kommen am
schnellsten die Muschelsammler auf ihre
Kosten; vor allem Herzmuscheln, der Inbegriff
von Strand und Urlaub, rufen quasi:
»Nehmt uns mit!« Die maritimen Kostbarkeiten
mit der geriffelten Oberfläche wecken
Kindheitserinnerungen in jedem.
Denn: Haben wir uns nicht schon immer
für alles Funkelnde begeistert? Genau
deshalb verlieren wir nie die Freude daran,
von Wasser Wind und Sand geformte und
zu Edelsteinen polierte Glassteinchen zu
sammeln, im englischen Sprachgebrauch
»mermaid’s tears«, »Nixentränen«. Und
wenn wir schon bei den Nixen sind – schon
mal ein Nixentäschchen gefunden? Hierbei
handelt es sich um Eikapseln von Rochen.
Ja, es gibt unendlich viele schöne
Steine. Wer mit Argusaugen unterwegs ist,
findet vielleicht sogar einen Hühnergott, einen
Feuerstein mit Loch, der geheimnisvolle
Kräfte haben soll, versteinerte Seeigel oder
Donnerkeile. Perfekte Mitbringsel oder ein
Souvenir für die eigene Sammlung.
FLASCHENPOST
Immer mal wieder wird Flaschenpost angespült,
die meisten drei bis fünf Tage, manche
aber ein bis zwei Jahre unterwegs. Einmal
wurde eine Ölsardinenbüchse aus dem
Jahr 1982 frei gespült, ein anderes Mal eine
Fakta-Spülmitteldose aus den 60er-Jahren.
Beim Strandspaziergang muss man sich also
über nichts wundern: Getreu dem Motto
»Das Meer gibt’s wieder her« werden auch
immer wieder rote Rosen angespült, wohl
von einer Seebestattung. Schön und traurig
zugleich. Bekanntlich wird nahe Wangerooge
die Asche vieler Verstorbenen ins Wasser
gelassen.
Wer suchet, der findet. In der Tat ist das
Finden doch das eigentliche Highlight. »Ein
erfolgreicher Suchprozess bedeutet immer
noch Glück«, meint der Psychologe Christian
Ambach. »Das Suchen selbst lehrt wichtige
Fähigkeiten wie Konzentration, Frustrationstoleranz
und Durchhaltevermögen.
Dazu noch Bewegung – gute Gründe sich auf
eine ausgiebige Schatzsuche zu begeben.«
TEXT: MAO / FOTOS: VERENA EGGERT + DIETER REINHARD
0 64 KINDERLACHEN
DAS LEGOPROJEKT VON WOOGE
Ein Flugplatz, ein rotweißer Leuchtturm
mit Strandleben, ein Hotel oder auch eine
Feuerwehr- und Polizeistation: Die coronabedingte
Belastung der Eltern führte auf
Wangerooge zu der Idee, in den Ferien ein
integratives Legoprojekt in der Schule anzubieten.
Mit Begeisterung bauten 21 Kinder
in ihrer letzten Ferienwoche von Montag
bis Donnerstag täglich drei Stunden lang
allein und in Teams an »Wangerlego-City«.
Unterstützung für das Lego-Projekt kam
von der Bildungsregion Friesland, weitere
Spenden vom Präventionsrat Meeresleuchten
und vom Förderverein der Grund- und
Inselschule sowie vom Ferienpass Wangerooge.
So konnten für 1800 Euro insgesamt
32 Bausätze zum Thema Lego City gekauft
werden. Ergänzt wurden die Stadtausbauten
von einem Jahrmarkt mit Achterbahn,
einem Karussell und einem Eiswagen. Im
freien Bauen entstanden auch ein Klas-
DIE HÖHLE
DER MÖWEN
Nicht nur für die Kinder ist die von Florian Munzel gesprayte
überdimensionale Möwe am Eisbistro an der Strandpromenade
ein Hingucker. Graffities sind die Spezialität des Oldenburgers, der
im Februar 2021 wieder nach Wangerooge kommt und sein Tattoo-
Studio in der »Anna Düne« aufbaut. Die Story des begehrten Künstlers
lesen Sie in der ersten MOIN-Ausgabe 2021.
KINDERLACHEN 0 65
senzimmer, ein Swimmingpool sowie viele
Fahrzeuge. Auf einer Tischtennisplatte
konnten alle Einzelteile zu einer Stadt zusammengeführt
werden. Betreut wurde das
Projekt von Petra und Uwe Osterloh, die von
Marco van Koten und Stefan Wünsche Unterstützung
erhielten. Fasziniert zeigten sich
die Betreuer von der Ausdauer, der Kreativität,
der Teamfähigkeit und Konzentration
der Teilnehmer.
Bereitwillige finanzielle Unterstützung
kam sofort von der Bildungsregion Friesland.
Weitere Spenden erhielt das Vorhaben
vom Präventionsrat Meeresleuchten
und vom Förderverein der Grund- und Inselschule.
Die Veröffentlichung erfolgte im
Rahmen des Ferienpasses Wangerooge, der
sich auch finanziell beteiligte. So konnten
für insgesamt ca. 1800€ 32 Elemente zum
Thema Lego City eingekauft werden.
Wir halten Ausschau nach der
perfekten Immobilie für Sie
Eine Vielzahl von Interessenten ist mit dem
Herzenswunsch nach einem Eigenheim für
sich und ihre Familie an uns herangetreten.
Wir freuen uns besonders über das entgegengebrachte
Vertrauen und suchen daher gezielt
für all jene, die ihren Lebensmittelpunkt auf
Wangerooge haben, nach familienfreundlichen
Einfamilienhäusern oder Doppelhäusern.
Dirk Rüngener freut sich darauf, Sie individuell
und fair zu beraten und unterstützt Sie
gerne mit einer professionellen Wertermittlung.
Shop Wangerooge • Dirk Rüngener • Telefon 04469 70 111
Wangerooge@engelvoelkers.com • www.engelvoelkers.com/ostfriesland
0 66 INSELKICK
AUCH DER KAPITÄN
VERLÄSST DIE INSEL
Sieben Jahre alt ist dieses Foto unten, das Evelyn Genuit im Sommer 2013 am Wangerooger Strand
schoss. Ein Dutzend Kicker auf einem Boot. Nur zwei TuS-Spieler blieben übrig: Matz Rieger und
Tom Grunemann, die beide auch beim historischen 17:16-Pokalsieg am zweiten September-Sonnabend
gegen den Favoriten Middelsfähr dabei waren.
a
usverkauft meldete der
zum Türsteher beförderte
Schwimmmeister Frank Kurelbaum
schon zehn Minuten vor
Anpfiff des ersten Auftritts der Insel-Kicker
nach elf Monaten (!) Zwangspause. Ausverkauft
deshalb, weil nur 50 Zuschauer wegen
Corona zugelassen waren. Mehr als 100 wollten
rein ins bestens eingerichtete Stadion am
Flugplatz. »So viele Zaungäste hatten wir
noch nie«, stellte Hauke fest, der trotz Sicherheitsvorkehrungen
eine neue Bestmarke
beim Jever-Verkauf melden konnte.
Beim Pokalschlager nicht dabei waren
die ans Festland gezogenen und Familien gegründeten
Insel-Kicker wie Philipp Grunemann.
Der Kapitän, seit zehn Jahren Drehund
Angelpunkt im Team, schloss sich mit
seinem Bruder Jan und Ex-Leistungsträger
Sören Rieger dem höherklassigen Oldenburger
Klub Ohmstede an. Doch Philipp wurde
von seinem Spielführer-Nachfolger Dominik
Alarich (25 Jahre, knapp 100 Kilo) würdig
vertreten. Ala hatte das letzte Tor im letzten
Spiel im Oktober 2019 geschossen und war
auch für das 1:0 gegen die fairen Gäste aus
Mariensiel verantwortlich. Aus 23 Metern
jagte der Koloss mit der Binde das runde Leder
in die Maschen.
Dem schnellen Colin Gerdes (angeblich
100 m unter 11 Sekunden) war es vorbehalten,
auf 2:0 zu erhöhen und damit für Jubelstürme
am Bratwurstgrill zu sorgen. Doch
die Wangerooger freuten sich zu früh. 2:2
stand es nach 90 turbulenten Minuten. Elfmeterschießen.
Nur Radek Krajewski, in der
Abwehr der perfekte Abräumer (82 Prozent
gewonnene Zweikämpfe) verschoss. Doch
das Schwergewicht mit dem mächtigen Bart,
Torwart Matz Rieger (auf dem kleinen Foto
mit Bruder Michel), parierte den letzten
Strafstoß, wurde von seinen Mitspielern gefeiert
und entschied: »Jetzt bleibe ich doch
noch mindestens eine Saison. So was wie
hier auf der Insel werde ich bei keinem anderen
Klub finden« Stimmt!
MANFRED OSENBERG
INSELKICKER 0 67
DIE VERBOTENE
ROBBEN-NUMMER
Nach elf Monaten Pause durften die Inselkicker
des TuS Wangerooge endlich
wieder ran. Mit einigen »Spätheimkehrern«
gab es im Pokal gegen SW Middelsfähr/Mariensiel
ein 17:16 nach Elfmeterschießen.
Jetzt wartet die verschworene
Mannschaft und die immer mehr werdenden
Fans auf den nächsten Gegner (»Opfer«)
und die neuen MOIN-Trikots. Rechts TuS-
Fan, Sportjournalist (u.a. kicker-sportmagazin)
Manfred Osenberg mit »Comebacker«
Max Forst (musste schon nach zehn Minuten
verletzt raus) und links »Brotway«-Chef
Radek Krajewski auf dem Rücken des neuen
Kapitäns Dominik Alarich. Übrigens wollte
das Trikot mit der Nummer 10 keiner haben.
Währfend Leroi Sane beim Meister Bayern
München ganz wild auf den Dress von Arjen
Robben war, bleib die Robben-Nummer
unbesetzt.
FOTO: ERNST BOURSEAUX
Ihr Maler vor Ort
Jan Haack
Klassische
Anstricharbeiten
· Anstriche innen / aussen
· Lackieren
· Tapezieren
· Spachtel- & Verputzarbeiten
· Schimmelbearbeitung
Malerarbeiten
Fußbodenverlegearbeiten
Tapezieren
Boden- und
Designbeläge
· Laminat
· Teppich
· Design- / Vinylboden
· PVC Belag
Dekorative
Wandgestaltung
· Dekoputz
· Dekotechniken
z.B. „Betonoptik“
· Fugenlose Duschen
· Fugenlose Beschichtung
Telefon 0174-9623671
Ökologische
Anstricharbeiten
· Kalk (Schimmel vorbeugend)
· Lehmputz für ein
besseres Wohnklima
· Silikatfarbe für
atmungsaktive Wände
Alles als Anstrich
oder Putz!
AN DER SCHULSTRASSE
AN DER SCHULSTRASSE
0 70 DIE GRÜNE INSEL
WANDERTAG
Tagelang brannte die heiße Sonne auf die Insel Wangerooge.
Aber heute riecht es wieder nach Salz und Tang bei kräftigem
Westwind. Zeit für eine Inselwanderung. Von der Peterstraße
geht es am Flutsaum lang Richtung Westen bis zum
Dünenübergang zwischen Saline und Deckwerk.
o
ben angekommen zeigt sich
eine überraschend liebliche
Landschaft mit würzigem Duft
und üppigem Grün. Auf dem
schmalen Fußweg nach Westen geht es zum
neuen Leuchtturm und von dort hoch aufs
beeindruckende Deckwerk. Einer militärischen
Festung gleich, zeugt es vom Kampf
des Menschen gegen die Urgewalt der Natur:
Stein gewordene und Beton verstärkte
Schutzanlage für das kleine Wooge.
Weiter Richtung Anleger besteht die
Welt nur noch aus steinigen Felswänden und
Abermillionen grauen, zerstoßenen Muschelschalen.
Selbst der Sand der großen
Randdüne wirkt grau und öde – eine Mondlandschaft
aus Kratern.
Am Anleger dann ein kleiner Abstecher
bis zum Ende des Stegs am Inselyachthafen
und ein Blick zurück auf die Yachten, die in
der sanften Brise leise schaukeln und miteinander
Seemannsgarn zu spinnen scheinen.
Vorbei am Westturm, zugleich Jugendherberge
der Insel mit der Laterne hoch
oben im Turm, geht es auf dem kleinen Fußpfad
am Deich Richtung Osten, vorbei an
Bauer Willms Kühen, die friedlich wieder-
»Unserer Insel hat ein so wunderschönes Medium noch gefehlt,
Alle Zeitschriften und Zeitungen werden bei uns entsorgt,
aber die MOIN sammeln wir!“
Kantor, Organist und Pädagoge Wolfgang Henseleit
Jahres-Abo:
5 x MOIN
für nur
25,– Euro*
Mail an »osenbergpresse@t-online.de« oder per Post
»MOIN, Am alten Deich 12/4, 26486 Wangerooge«
(Rechnung inkl. MwSt. kommt mit dem 1. Exemplar per Post)
DIE GRÜNE INSEL 0 71
käuen; vorbei auch an vielen kleinen Wasserlöchern,
ehemaligen Bombentrichtern,
die an den heftigen Bombenhagel auf Wangerooge
im II. Weltkrieg erinnern.
Langsam rückt das Inseldorf mit seinem
markanten Wahrzeichen, dem Alten
Leuchtturm, ins Bild. Von rechts grüßt das
Wattenmeer, wo Surfer sich über eine Besonderheit
des Wangerooger Watts freuen:
Der Meeresboden ist hier fast so feinsandig
wie am offenen Meer. Steht also der Wind
am Wattenmeer günstiger, dann werden die
Bretter ins Watt befördert – Surfin’ Wooge!
Aus der Ferne grüßt die Ostspitze. Rasch
den Dünenübergang bei der Vogelwarte gequert
– und da liegt es wieder in seiner spiegelnden
Unendlichkeit: das offene Meer, von
kleinen, weißen Schaumkrönchen bedeckt.
Und davor dieser weiße, unglaublich feine
Sand!
Noch zwei letzte Kilometer bis zum
Hauptbadestrand. Dort darf festgestellt
werden: Punktlandung! Eine Dreiviertelstunde
vor Höchststand – ideale Badezeit
und eine erfrischende Wohltat für die müden
Füße.
Ein Spaziergang ist diese Inselwanderung
nämlich nicht. Wer sie antreten will, braucht
Kondition und Ausdauer. Inselgäste merken
schnell: Kräftiger Westwind und Stapfen
durch tiefen Sand sind mindestens so kräftezehrend
wie ein veritabler Anstieg in den
Bergen.
Drei Stunden strammer Marsch ohne
Pause – 18 zurückgelegte Kilometer. Heute
darf – ohne lästiges Kalorienzählen – nach
Herzenslust geschlemmt werden.
TEXT + FOTOS: IRMGARD THEOBALD
moin von wangerooge
shirts, hoodies und vieles mehr.
jetzt einfach bequem online bestellen:
www.moin-von-wangerooge.de/shop
0 72 INSELNAMEN
GARTEN-GOLF
STATT OLYMPIA
Ja, der Name Henseleit hat auf Wangerooge einen ganz besonders
guten Klang. Musik ist Trumpf bei Wolfgang Henseleit, seitdem
er denken kann. Im Juli 2021 feiert der in allen Satteln gerechte
Mann, der aus dem Osten kam, seinen 90. Geburtstag. Noch vorher,
im Mai, kommt seine bessere Hälfte Maria in den Neunziger-Club.
n
ein, den Taktstock würde der
stets gut gelaunte Vollblutmusikus
niemals mit dem
Golfschläger tauschen. Für seine
Namenscousine, die 21-jährige Profigolferin
Esther Henseleit, bleiben die wegen
Corona auf das nächste Jahr verschobenen
Olympischen Spiele in Tokio das große Ziel.
Die Varelerin kennt zwar Wangerooge gut,
aber die derzeit beste deutsche Golfproette
trainierte in diesem Sommer lieber im elterlichen
Garten im Kreis Friesland.
5. August 2020, Kasumigaseki Country
Club: Esther Henseleit zieht den Schwung
voll durch und startet mit einem perfekten
Drive in das olympische Golf-Turnier von
Tokio. Dieses Szenario hat Esther mit Sicherheit
immer wieder in Gedanken durchgespielt.
Doch dann kam das Corona-Virus.
Und Henseleit konnte, wie so viele andere
Profis auch, ihrem Beruf nicht mehr nachgehen.
Auch der Traum von Olympia platzte.
Vorerst.
»Ich bin derzeit noch bei meinen Eltern«,
erklärte die Proette, die für den Hamburger
Golfclub Falkenstein startet: »Ich
war schon hier in Friesland zu Besuch, als
die Kontaktbeschränkungen angefangen
haben, und habe dann beschlossen, hier
zu bleiben.« In Varel versucht sie, das Beste
aus der Situation zu machen. Die ungewohnte
Freizeit nutzt sie, um fit zu bleiben:
»Ich habe jeden Tag eine Sporteinheit auf
dem Programm, die aus Stabilisation, Ausdauer,
Schnellkraft und Kraft besteht. Alles
mit den Voraussetzungen, die die Natur und
mein ,Home-Gym’ so hergeben.«
HENSELEITS DURCHBRUCH
Im vergangenen Jahr war Henseleit der große
Durchbruch gelungen. Sie erspielte sich
die Berechtigung für die amerikanische LP-
GA-Tour, schloss das Jahr auf der Ladies
European Tour (LET) als Gesamtsiegerin
und »Rookie des Jahres« ab. Im Dezember
gelang in Kenia der erste Sieg bei einem
LET-Turnier, und sie wurde als Hamburger
Sportlerin des Jahres ausgezeichnet.
Das liegt nur vier Monate zurück: Regelmäßig
hat sie in diesen Tagen Kontakt
zu ihrem Trainer Christian Lanfermann. Er
gibt das notwendige Feedback, wenn Fragen
zum Training aufkommen. Im elterlichen
Garten in Varel wurde geputtet und gechipt,
da die Golfplätze lange Zeit geschlossen waren
und jetzt erst langsam in einigen Bundesländern
wieder öffnen.
Die Schließung war für Henseleit verständlich:
»Ich denke, es war auf jeden Fall
die richtige Entscheidung, Golfplätze wie
auch alle anderen Sportstätten zu behandeln
und diese aus Sicherheitsaspekten zu
schließen.«
INSELGOLF 0 73
Auch mit Mitspielerinnen steht die Sportmanagement-Studentin
im Austausch:
»Alle haben mit der Situation zu kämpfen,
und alle freuen sich, wenn es wieder losgeht.«
Man ist davon ausgegangen, dass
Ende Juli wieder Turniere gespielt werden
konnten.
Befürchtungen, dann nicht richtig in
Schwung zu kommen, hatte Henseleit nicht:
»Ich denke, man wird nach der Pause ganz
sicher die Wochen merken, in denen man
nicht richtig trainieren konnte. Aber nach
einigen Trainingseinheiten wird das Gefühl
auch wieder zurückkommen.«
Zum Zeitpunkt der Absage der Olympischen
Spiele hätte Henseleit nach Caroline
Masson (Gladbeck) als zweite deutsche Spielerin
ihren Startplatz sicher gehabt. Auch
wenn sie traurig über die Verlegung war,
steht für die 21-Jährige fest: »Die Absage
war alternativlos.« Nun hofft Henseleit darauf,
dass die bereits erspielten Punkte nicht
verloren gehen – und sie dann eben im Jahr
2021 bei Olympia auf dem Kasumigaseki
Country Club abschlagen kann.
TEXT: MANFRED OSENBERG
FOTO: OBS / DEUTSCHER GOLF VERBAND (DGV) /
EGA-GOLF.CH
CLUBMEISTER AUS MÜNCHEN
Strahlender Clubmeister: Ulf Weber
Ein Mann aus München ist neuer Wangerooger
Golfclub-Meister. Ulf Weber löste
Peter Fischer ab, der 2019 den Titel auf
der Anlage am Flugplatz gewonnen hatte.
Am ersten Augustwochenende hatten
die 33 Teilnehmer der diesjährigen Clubmeisterschaft
bei teilweise hochsommerli-
chen Temperaturen jeweils 9-Loch zu absolvieren.
Auf dem bestens vorbereitenden
Platz steigerten sich die Teilnehmer von
Runde zu Runde. »Und der Verbrauch an
Mineralwasser war enorm«, stellte Stefan
Martens augenzwinkernd fest.
Spannend, ja dramatisch ging es zu. Und
lange sah es so aus, dass in diesem Jahr Joachim
Bauer die Meisterschaft bei den Herren
gewinnen würde. Seine 38 Schläge auf
der letzten Runde führten zu 108 Gesamtschlägen
(35/35/38). Doch Weber (39/37/32)
aus München schaffte in Runde 3 die Einstellung
des Platzrekordes von 32 Schlägen
und konnte damit zu Jogi noch aufschließen.
Im Stechen auf Bahn 9 glänzte Ulf Weber
erneut mit einem Par, dabei schob er den
siegbringenden Putt aus drei Metern ein.
Danach war die Freude beim Sieger groß.
Übrigens: Bei den Frauen war es nicht
ganz so spannend. Claudia Splieth setzte
sich erwartungsgemäß durch. Den zweiten
Platz belegte Hanne Boetker.
Auf mich können
Sie zählen.
Ich betreue Sie kompetent in allen Versicherungsund
Finanzfragen.
Generalagentur
Stephan Thomann
Ich bin
mehrfach im
Jahr persönlich
für Sie auf
Wangerooge!
Hagenstr. 23a
49661 Cloppenburg
Tel 04471 706230
stephan.thomann@ergo.de
www.stephan-thomann.ergo.de
0 74 GEBURTSTAGE
WOLFGANG SCHÖNFELD
WIRD AM HEILIGEN ABEND
90 JAHRE ALT
Jeden Morgen fährt Astrid im Bademantel mit dem Rad zum Wangerooger Strand, um ihr
Gesundheitsbad zu genießen. Indessen macht ihr Mann im ehemaligen Zollhaus das Frühstück. Am
Morgen des Heiligen Abends wird er aber das Frühstück von seiner Astrid serviert bekommen. Denn
am 24. Dezember 2020 wird Wolfgang Schönfeld 90 Jahre alt.
d
er erfahrene Architekt, der
Jahrzehnte im westfälischen
Städtchen Schwelm und im
Zentrum des Bergischen
Landes erfolgreich tätig war, ließ sich auch
durch eine bei einem Sturz erlittene, schwere
Verletzung nicht davon abhalten, ehrenamtlich
für Wangerooge tätig zu sein; zum
Beispiel bei der Pflege des Tuunpads. Er
ließ es sich in diesem schönen Spätsommer
auch nicht nehmen, mit seiner Astrid einen
Urlaub auf Helgoland zu verbringen.
Am wohlsten aber fühlt sich Wolfgang
Schönfeld im ältesten Haus der Insel am
Ende der Robbenstraße. Ein wahres Kleinod,
das er im Winter vor 42 Jahren gekauft
hat. Älter als er ist dieses alte Haus, das auf
eine viel längere, wechselvolle Geschichte
zurückblicken kann. 1856 wurde es neben
dem Alten Leuchtturm und dem Brunnen
gebaut und war damals der östlichste Teil
der Insel. Heute liegt Schönfelds Haus im
Herzen Wangerooges.
Ein Beispiel dafür, wie sehr die Nordsee
ihre Inseln formt und verlagert, indem der
Sand im Westen weg- und im Osten wieder
angeschwemmt wird.
Bei Familie Schönfeld ist alles »alt«:
Die Robbenstraße ist die älteste Straße,
ihr Brunnen ist die älteste Wasserstelle von
Wangerooge, aus dem immer noch Wasser
geschöpft werden kann. Astrid und Wolfgang
Schönfeld sind seit 35 Jahren verheiratet
und glücklich, in dem Haus mit roten
Ziegeln und Holz, mit schmucken, grünweißen
Türen und weißen Fensterrahmen
wohnen zu können. Früher wohnte hier
ein aus einer alten Seemannsfamilie stammender
Insulaner namens Klotsch, für den
der Großherzog von Oldenburg die Paten-
GEBURTSTAGE 0 75
schaft übernommen hatte. Seine Mutter
war mit 25 Jahren bei einer Zwillingsgeburt
gestorben.
Sein Patenkind wurde nebenan angestellt,
als Leuchtturmwärter. Wolfgang
Schönfeld kann viele Geschichten erzählen,
ist er doch mit Inselhistoriker Hans-Jürgen
Jürgens befreundet.
DER WILLE WAR DIE SEELE DER TAT
Dieser Spruch steht über dem Eingang und
erinnert daran, dass die Insulaner schon
immer erhebliche Charakterstärke beweisen
mussten, um den Gewalten des Meeres zu
trotzen. Das Schönfeld-Haus diente früher
auch als Zollhaus, als Kapelle und als Aufbahrungsstätte
für die toten Seemänner, die
der unbarmherzigen See als Schiffbrüchige
zum Opfer gefallen waren.
»In unserem Haus wurden auch Gottesdienste
abgehalten«, erklärt Wolfgang
Schönfeld, der vor etwas mehr als 20 Jahren
seinen Erstwohnsitz nach Wangerooge
verlegt hat und dort seinen 90. Geburtstag
feiern will. Mit seiner Astrid, versteht sich.
Aber erst wird am Heiligen Abend gefrühstückt
…
TEXT: MANFRED OSENBERG + FOTO: KURT KEIL
NEUE NEUNZIGER
Nach »Christkind« Wolfgang Schönfeld, der am 24. Dezember 2020 seinen Neunzigsten
feiert, sind es noch sieben auf Wangerooge lebende Frauen und Männer, die im
Jahr 2021 90 Jahre alt werden. Irmgard Tröndle feiert am 24. Januar, Anneliese Wiebach
(rechts neben Wilma Stubbmann) am 19. März, Maria Henseleit am 20. Mai, ihr Ehemann
Wolfgang Henseleit am 15. Juli, Irmgard Schröder am 9. August, Marlies Stenzel am 12. September,
Brigitte Anneliese Brüggerhoff am 6. Oktober den Ehrentag. Hoffentlich in bester
Gesundheit, wünscht die MOIN von Wangerooge (wird 2021 zwölf Jahre alt).
FOTO: MANFRED OSENBERG
Strandnah wohnen in der Krabbe.
Stilvoller Urlaub für 2 Personen. Gerne mit Hund oder Kleinkind.
Moin! Die 2020 frisch renovierte „Krabbe“ im Haus Strandblick
freut sich auf Ihren Besuch. Auf kleinen aber feinen 46m²
Wohnfläche und zusätzlichen 50m 2 Terrasse haben Sie einen Ort
zum Entspannen – nur 30 Meter vom Strand entfernt.
Modern und großzügig ausgestattet, mit separatem Schlafzimmer
und einem Wohn-Essbereich.
Für noch mehr Einblicke, ausführliche Informationen und die
Verfügbarkeit besuchen Sie uns im Internet.
Ferienwohnung Krabbe · Peterstraße 16 · 26486 Wangerooge
www.ferienwohnung-krabbe.de info@ferienwohnung-krabbe.de
woogekrabbe
ferienwohnung-krabbe
0 76 MOSAIK
KLAUS RIEGERS ABSCHIED
VON WANGEROOGE
Für zahlreiche Klein-Unternehmer geben
ihre Geschäfte auf Wangerooge auf,
machen Platz für neue Maler, Frieseure,
Gastronomen. Auch Klaus Rieger (Foto)
zieht es weg von der Insel ans Festland, wo
seine Kinder leben. Der langjährige Inselmaler
wechselt nach Barßel, wo er mit seiner
Ehefrau ein Haus gekauft hat, das er in diesen
Wochen selbst renoviert.
Während einige Gastronomen bereits
vor der Corona-Krise ihre möglichen Abschiede
von Wangerooge bekannt gaben,
wird die Insel-Frisörin Carola Flämig bleiben,
aber einen Teil ihres Salons auch einer
Kollegin zur Verfügung stellen, die bisher
die »Tanke« in Halver bei Wuppertal besaß.
Keine Tankstelle, sondern ein Salon, der
nicht nur Friseurgeschäft, sondern auch Galerie
und Kleinkunstbühne war.
HAARE UND KUNST
Martina Asbeck will ihren Hauptwohnsitz
von Halver nach Wangerooge verlegen, der
Salon auf der Insel wäre ihr dritter, in dem
auch nicht die Kleinkunst zu kurz kommen
soll. In welcher Form? Lassen wir uns überraschen.
Für die Kunst haben die Wangerooger
bekanntlich immer offene Ohren. Vor
knapp zehn Jahren hatte Martina Asbeck in
Halver die »Tanke« vom Künstler Marek Tomicki
übernommen. Die Friseurmeisterin
organisierte zahlreiche Events in ihrem Salon
und gilt als Frau mit vielen Ideen, die es
auch viermal mit ihrer »Tanke« ins Fernsehen
schaffte. Jetzt freut sie sich auf die neue
Aufgabe am Meer; mit ihrem Erfolgskonzept
»Haare und Kunst«. Und Carola Flämig
freut sich, dass sie auch in Zukunft den Insulanern
die Haare schneiden kann.
PROGNOSEN: WAS WIRD DAS NÄCHSTE JAHR BRINGEN
Alle Jahre wieder – auch 2020 geht mit dem Abbaden am Hauptstrand
ein Jahr zu Ende. Was wird uns 2021 bringen? Ein Impfstoff
gegen das Corona-Virus? Neue Sicherheitsvorkehrungen? Neue Bauten
auf Wangerooge? Wie die MOIN bereits im vergangenen Jahr berichtete,
soll der Bahnhof »vergrößert« werden, ein Minigolfplatz entstehen
und der Kiosk »Hangar 7« um einen Imbiss erweitert werden.
Umsetzen will diesen Plan das Unternehmen Frisia Luftverkehr,
das den Kiosk betreibt. Die Insulanerin Annerose Baldeus, früher Besitzerin
der »Düne 17« und Kiosk-Leiterin, will an der Hangar-Terrasse
einen Neubau errichten für einen erweiterten Imbiss.
Im angrenzenden Park, auf dem Hindenburgplatz, soll der lange
geplante Minigolf-Platz entstehen. Seit die frühere Anlage an der
Strandpromenade dem Neubau-Projekt »Anna Düne« zum Opfer gefallen
war, fehle dieses Freizeitangebot. Der Platz mit geplanten 13
Bahnen, so die auf dem Festland wohnende Anne Baldeus, soll das
Freizeitangebot auf der Insel erweitern und zu einem zusätzlichen
Anlaufpunkt werden. Angedacht seien unter anderem Nacht-Minigolfen,
kleinere Turniere und vieles mehr. Die vorhandenen Baumund
Buschbestände würden in dem Projekt miteinbezogen.
Der in diesem Jahr umgestaltete Bahnhofsvorplatz, den die Frisia
von der Gemeinde pachten will, sei ein guter Standort für die Vorhaben.
Die Investitionskosten? Die beziffert Annerose Baldeus für beide
Projekte zusammen auf einen hohen sechsstelligen Betrag.
UND DA WAR NOCH
Christel Meierling (Foto mit Bürgermeister
Marcel Fangohr), die mit 100 Jahren
(MOIN berichtete) ihren 87. Inselurlaub
auf Wangerooge verbrachte. 1921 begann
die Liebe zu ihrer Insel. Erste Ferien auf
Wangerooge, natürlich mit der ganzen Familie.
Die Verbundenheit zu ihrer kleinen
Insel wuchs mit den Jahren ständig; und bis
auf einige Kriegsjahre besuchte Frau Meierling
die Insel jährlich. Bereits seit einigen
Jahren schon bezieht sie im Sommer immer
ihr Urlaubsquartier im Kaiserhof auf Wangerooge.
Auf der Dachterrasse mit Meerblick
ist eine TeeTied einfach wunderbar. Bürgermeister
Fangohr versprach: »Zum 88. Inselurlaub
im nächsten Jahr mit 101 werden wir
uns natürlich auch was einfallen lassen.«
Inh.: Ralf Lammers
Charlottenstraße 22 (vom Hauptstrand nur 300 mtr.)
Unsere Inselfleischerei bietet an:
• Grillspezialitäten in großer
Auswahl Frischfleisch aus
kontrollierter Aufzucht und
Fütterung – aus der Region
für die Region
• Schinken-, Wurst-, Aufschnitt- und
Käse-Spezialitäten international
• Obst und Gemüse täglich frisch
• Salat-Bar zum Selbstaussuchen
• SB-Fisch im Sortiment
• SB-Fleisch zu
Dauerniedrigpreisen
• Blumen
• Partyservice mit Warm- und
Kaltspeisen
• Molkereiprodukte
• Tiefkühlkost
• Die größte Auswahl an
Lebensmitteln auf der Insel
• Getränke, Spirituosen, Weine
• Lieferservice
Es erwartet Sie ein freundliches Team
Insel-Markt Wangerooge e.K.
Tel. 0 44 69 - 94 66 07 · Fax 94 66 08
Liefer-Service
0 44 69 - 94 598 54
Insel-Fleischerei Wangerooge e.K.
Tel. 0 44 69 - 94 66 09 · Fax 94 66 08
Ihr
CATERER auf der Insel Wangerooge
In der
Dünenhalle
0 78 INSEL-MOSAIK
DAS NEUE TEEHUUS
Die auf Wangerooge recht bekannte
Kristin Stralmann (Gospelchor,
Gymnastik u.a.) hat es wahr gemacht,
dem Wunsch auch vieler Gäste
entsprochen und zwischen Biomarkt und
Haus Seeluft das neue Teehuus eröffnet.
Da werden Erinnerungen wach an das
Teeparadies der leider früh verstorbenen
Silke Schlichting. Auch im neuen,
wunderschön eingerichteten Teehuus gibt
es nicht nur Tee (Favorit: Sanddorn) in
allen Variationen, sondern auch andere
Delikatessen. Ein Hingucker: feines Bone-
China-Porzellan.
BÜRGERMEISTERIN
AUF WANGEROOGE
Mitte September auf der kleinen
Insel. Mit dem grandiosen Endspurt des
Sommers stehen alle Zeichen gut für einen
goldenen Herbst mit viel Sonnenschein, das
ideale Wetter, um Aktivitäten im Freien
unternehmen zu können. Ob Wandern,
Radfahren, Surfen, Segeln oder einfach
nur ausgiebiges Spazierengehen am weiten
Strand. Die Sonne lädt uns ein, ihre
letzten intensiven Strahlen zu genießen,
bevor es in Richtung Winter geht und die
Temperaturen sinken.
Ja, Urlaub auf Wangerooge steht für
Entspannung pur. Kurz: Entschleunigung.
Familie Alte aus Anzing war schon
mehrfach auf dem Eiland in der Nordsee.
Für Kathrin Alte die Gelegenheit,
ein wenig Abstand von ihrem neuen
Bürgermeisteramt in Anzing zu gewinnen,
das sie formell am 1. Mai 2020 übernahm.
Das mit dem Abstand habe zwar nicht
zu 100 Prozent geklappt, aber doch ganz
gut, verrät sie gleich mal. Das Handy
sei zumindest nur zeitweise am Tag
eingeschaltet gewesen. Wenigstens so lange,
dass man kurzzeitig ein paar Mails lesen
konnte oder in ganz dringenden Fällen auch
zurückrufen konnte.
WUSSTEN SIE, DASS …
… der Titelvogel der diesjährigen Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches
Wattenmeer der Säbelschnäbler ist? Zur inhaltlichen Einstimmung, aber vor
allem, um das aktuelle Wissen zu dieser Vogelart zusammen zu tragen, plante die
Nationalparkverwaltung in Kooperation mit der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft am
8. Oktober 2020 in Wilhelmshaven ein Symposium zum Thema »Der Säbelschnäbler als
Charaktervogel des Wattenmeeres«.
FOTO: ANDREAS TREPTE
0 80 ABSCHIED
SEASONS IN THE SUN
Ein Morgen im Sommer 2020. Ich sitze an der Strandpromenade und höre die immer noch
frische Single »Seasons in the Sun«, die der Kanadier Terry Jacks 1973 zu einem Welthit machte.
»Seasons in the Sun« ist die englischsprachige Adaption des Chansons »Le moribond«,
auf Deutsch: »Der Sterbende«.
s
easons in the sun« kling wie ein
Sommerhit. Ist er aber nicht.
Er erzählt die Geschichte eines
jungen Mannes, der im Sterben
liegt und sich von seinen engsten Freunden
verabschiedet. Für mich, der in diesem
Sommer innerhalb weniger Wochen gleich
drei Freunde verabschieden musste, ist es
kein melancholisches Sterbelied, sondern
ein Welthit, den ich auf »meiner kleinen
Insel« in vollen Zügen genieße, wie die
frische, oft raue Luft auf Wangerooge.
Erst mein Skatbruder Wolfgang Maass,
dann mein alter Fußballkumpel Hans-
Günter Kuckelsberg, jetzt auch noch mein
treuer Freund und Kollege Kurt Keil. Das
Schicksal schlug erbarmungslos zu und
hat nichts mit Corona zu tun. Erinnerungen
sind geblieben. Schöne Erinnerungen.
Feiern, Freude in der Nordsee. »Seasons in
the sun« eben. Der sarkastische Refrain des
Originals, der alle auffordert, sich zu freuen
und es zu feiern, wenn er in die Grube
geht, klingt aus dem Lautsprecher des »Diggers«
wie eine Aufforderung. Nicht an den
Tod, nicht an den Abschied in Wuppertal
denken, sondern sich nur an die schönen gemeinsamen
Erlebnisse erinnern.
ABSCHIED VON KUDDI
Gibt es etwas Schlimmeres, als über einen
der besten Freunde und Kollegen einen
Nachruf schreiben zu müssen? Über einen
ausgezeichneten Fotografen, der seit den
ersten Stunden der Bergischen Handballzeitschrift
(1977) dabei war und den Fußball-Report
seit 1983 mitgeprägt hat? Kurt
Keil lebt seit dem 8.8.2020 nicht mehr. Er
wurde von seinem schweren Leiden erlöst,
ist in der Klinik in Barmen friedlich eingeschlafen.
Anfang dieses Corona-Jahres feierte der
stets gut gelaunte Kurt Keil auf seiner Lieblingsinsel
Wangerooge den Achtzigsten seiner
geliebten Ehefrau Grete, besuchte die
Familie seiner Tochter Martina in München
und war voller Zuversicht. Doch schon vor
seinem 80. Geburtstag im Juni 2020 wurde
das intakte, familiäre und berufliche
(»Mit 80 macht man die besten Fotos…«)
ABSCHIED 0 81
Auf der kleinen Insel feierte Kurt Keil nicht nur Geburtstage, sondern auch
seine Goldene Hochzeit mit seiner geliebten Grete, die eigentlich Rosemarie
heißt und auf Wangerooge Anfang 2020 ihren 80. Geburtstag feierte.
Leben des »Meisters der Linse« durch seine
Krankheit arg getrübt.
Kurt Keil verlor den Kampf gegen den
Krebs, aber er verlor niemals seinen Humor
und seine Liebe zur Sportfotografie. Die Erinnerungen
bleiben. Unvergessen die Reisen
in den Siebzigern zu den Bundesligaspielen,
in den Neunzigern zu den Trainingslagern
des WSV. Mit »Kuddel« bei den dritten
Halbzeiten im Mittelpunkt, versteht sich.
Unvergessen auch die Diskussionen in
den Dunkelkammern. Bei der Auswahl der
ebenso aktuellen wie ausgezeichneten Fotos
für die WZ und Osis Sportfachzeitschriften
wurde viel gelacht. Wie bei den »feuchtfröhlichen
Sichtungen« der Keil-Fotos für
die Osenberg-Bücher. Das beste Werk gelang
ihm selbst mit dem Buch über den ehemaligen
Bundespräsidenten und Wuppertaler
OB Johannes Rau. Mit Recht war KK
stolz seine Foto-Ausstellungen.
Wir verlieren mit Kurt Keil einen treuen
Freund und einen hervorragenden Kollegen.
Wir trauern mit seiner Witwe Grete
und seinen Töchtern Martina und Marion
und werden unseren Kuddi niemals vergessen.
Übrigens hat sich Terry Jacks schon
längst aus dem Musikbusiness zurückgezogen.
»Seasons in the sun« war sein einziger
Hit als Solostar. Mittlerweile arbeitet
der Kanadier als Umweltaktivist und Dokumentarfilmer.
MANFRED OSENBERG
ONKEL WILLI LEBT
NICHT MEHR
Seinen letzten Auftritt hatte er bei
der legendären »Tenne-Fete« 2014.
Danach kam der auf der ganzen Insel
bestens bekannte Willi Kruse, auf dem
Foto mit MOIN-Mitarbeiterin Antje
Pollex (hatte das Fest organisiert), ins
Seniorenheim nach Wilhelmshaven.
Später wurde der Rollstuhlfahrer mit
dem mächtigen Bart nach Schillig
verlegt. In diesem Jahr verstarb er im
Alter von 69 Jahren.
0 82 AUSATMEN
Die nächste MOIN erscheint Anfang 2021.
FOTO: EVELYN GENUIT
TROCKENER HUMOR
Rettung, wenn die Wangerooger Kneipen geschlossen haben …
Gemalt von Zahnarzt Dr. Jürgen Hamann
ABSTAND
»Ich weiß jetzt, wie wir uns nicht anstecken«, sagt die ängstliche
Eva zu ihrem Mann. »Gegen das Coronavirus essen wir ab jetzt
täglich drei Knoblauchzehen. Das wirkt nicht gegen das Virus, aber
unsere Mitmenschen halten Abstand von eineinhalb Meter ein.«
STRANDKORBGEFLÜSTER
Unterhalten sich zwei
Männer. »Ich fürchte, meine
Frau geht fremd.« – »Quatsch,
warum denn?« – »Wir sind
von München nach Wuppertal
gezogen. Und wir haben immer
noch denselben Briefträger!«
SCHNELLE REAKTION
Sie: »Ich mag mutige Männer.«
Er: »Du hast zugenommen.«
TELEFONWITZ
Hein erzählt seinem Kumpel
am Telefon: »Drei Tage nicht
duschen, Ravioli essen und immer
leicht einen sitzen – andere
fahren dafür auf den Campingplatz!
Ich mach Homeoffice.«
WORTWITZ
Was mögen Fische nicht?
Antischuppen-Shampoo!
BÜROWITZ
Ein Mann kommt zum
Inselarzt: »Herr Doktor, ich
rede im Schlaf.« »Ist denn das
so schlimm?« »Ja, das ganze
Büro lacht schon darüber!«
FLACHWITZ
Warum darf ein Herzkranker
nicht Cola und Bier trinken?
Weil er sonst colabiert.
VERBRECHERWITZ
Frau warf zwei Eier aus dem
10ten Stock.
Strafe: 15 Jahre Gefängnis!
Ihr Mann hing noch dran …
IMPRESSUM
11 JAHRE
MOIN von Wangerooge
erscheint fünfmal im Jahr und
ist überall auf der Insel, wo sich
Menschen treffen, erhältlich.
Einzelpreis: 3,00 EUR.
www.moin-von-wangerooge.de
Herausgeber
OSInsel-Verlag Wangerooge
Manfred Osenberg
Am Alten Deich 12
26486 Wangerooge
Chefredaktion
Manfred Osenberg
Tel. 0171-6803540
osenbergpresse@t-online.de
Fotos
Evelyn Genuit
Kurt E. Keil †
Burkhard Rüdiger
Manfred Osenberg
Peter Tigges
Antje Pollex
Dr. Jürgen Hamann
Axel Stuppy
Renate Zerhusen
Reportagen
Axel Stuppy
Friedemann W. Bräuer
Druck
Häuser KG, Köln
Anzeigenpreisliste
Nr. 2 Februar 2019
Achtung! Die von uns
gestalteten und veröffentlichten
Texte und Anzeigen
dürfen nur mit Zustimmung
des Verlages reproduziert und
nachgedruckt werden.
Abo 5 Ausgaben pro Jahr €25
(inkl. Steuern, Porto, Verpack.)
Einfach online bestellen bei
osenbergpresse@t-online.de
„
WENN KÜCHE,
„
DANN
MÖBEL BUSS!
Wir beraten Sie gerne!
Vereinbaren Sie jetzt Ihren
persönlichen Beratungstermin:
WSM: 04944 -960 - 101
OL: 0441 - 99 90 - 465
KOSTENLOSER SHUTTELSERVICE
für WIESMOOR. Vereinbaren Sie jetzt einen
Termin. Wir holen Sie direkt AM ANLEGER ab,
bringen Sie zu unserem Einrichtungshaus und auch
wieder zum Anleger zurück. Rufen Sie uns an:
04944 - 960 0. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
MÖBEL BUSS GmbH
Kanalstr. II 1a · 26639 Wiesmoor · Tel. 04944 960 - 0
Neue Öffnungszeiten: möbel-buss.de
Maximieren
IhreBuchungen
mit minimalem
Risiko
Sie
Unser Partner-Makler für Immobilienkauf
und -verkauf: www.wooge.immo
Für Sie vor Ort:
Obere Strandpromenade 21
26486 Wangerooge
Tel. +49 4469 988 95 95
service@wangeroogehaus.de