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MOIN_05_2020_Titel_ePaper

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11 JA H R E DAS BUNTE INSEL-MAGAZIN NR. 5 // 2020 SCHUTZGEBÜHR = C 3,00

BÖRSEN-CRASH

AUF DER

INSEL

SCHACH-ASS

VON WERDER

BREMEN

HOCHZEITEN

MIT GEBREMSTEM

SCHAUM

BANKGEHEIMNIS


Wie das Land, so das Jever.


TITELFOTO: EVELYN GENUIT

COVERGIRL

Lola kommt aus Düsseldorf. Ihr Lieblingsplatz

auf Wangerooge ist die Bank aus

Stein, die direkt neben ihrem Arbeitsplatz,

der Schirmbar »Außenposten« am Diggers

gebaut wurde. Die junge Rheinländerin

wird Herbst und Winter nicht auf der Insel

verbringen. »Aber ich komme auf jeden

Fall wieder«, verriet sie, »denn wo kann ich

sonst dort arbeiten, wo so viele Urlaub machen.«

Mehr dazu auf den Seiten 14/15.

SCHACH MATT

Ein sportliches Highlight auf Wangerooge

ist das traditionelle Schachturnier. Im

Sommer 2020 kam es dabei auf dem Oberdeck

zum Duell Werder Bremen gegen Borussia

Dortmund. Der Deutsche Jugendmeister

Jari Reuker (19) spielt nämlich für

Werder Bremen, während Louis Borchert

(23) Mitglied beim BVB ist. Der Bremer gewann

erneut, der Dortmunder kam als Vize

aufs Treppchen. Schach auf der Insel – mehr

auf den Seiten 30 und 31.

CORONABRAUN

Die Modefarbe des Jahres. Selbst viele auf

der Insel tätige Frauen und Männer ließen

es sich nicht nehmen, in den Krisenmonaten

die Sonne zu genießen und sich zu bräunen.

Das konnten auch die Golfer und Tennisspieler,

die zum Teil weite Anreisen in Kauf

genommen und bei bestem Wetter um Titel

gespielt haben. Die meisten Zuschauer erlebten

die Fußball-Pokal-Sensation mit. Die

Inselkicker benötigten 15 verwandelte Elfer

beim 17:16 gegen Middelsfähr – Seiten 66/67.

MOIN VON

WANGEROOGE!

Für Sie und Euch, liebe Leserinnen und Leser, haben wir

diesmal nur erfreuliche Nachrichten. Kurz bevor ich diese

Zeilen in der Redaktion am Alten Deich schreibe, kam

die Bestätigung vom Inseldoc Frank Kortenhorn, dass

Wangerooge nach wie vor »Corona-frei« ist. Eine prima Info,

besonders für die älteren Menschen auf der Insel, die im

September zum ersten Mal in 2020 wieder ihren Senioren-

Nachmittag genießen und ihre MOIN in Empfang nehmen

konnten.

Erfreulich auch, dass wir für Ihr Inselmagazin sowohl

den Seitenumfang als auch die Auflage erhöhen konnten,

aber nicht die Preise.

Erfreulich auch, dass die meisten Unternehmer auf der

Insel durch den Top-Sommer für die ersten Krisenmonate

entschädigt wurden. Aber es gibt leider auch Hotel- und

Gastronomiebetriebe, die oft durch Marketingfehler schon

vor Corona in Insolvenzgefahr schweben.

Ein turbulentes Jahr geht langsam zu Ende. Mit einer

erfreulichen Nachricht für den Insel-Bürgermeister.

Die Gemeinde erhält 2020 vom Land Niedersachsen

eine Bedarfszuweisung in Höhe von 1,16 Millionen Euro.

Die Unterstützung erhält die Kommune zur Deckung

von Fehlbeträgen im kommunalen Haushalt, um die

Kassenliquidität zu stärken und aufgelaufene Fehlbeträge

zurückzuführen. Na bitte, geht doch.

Viel Spaß beim Lesen wünscht

MANFRED OSENBERG

EINATMEN 003


004 SOMMER(W)ENDE

EBBE UND FLUT

An den Gezeiten spüre ich den ewigen Wechsel

von Höhen und Tiefen,

Freude und Trauer,

Glauben und Zweifel.

Es wirkt wie Gewinn und Verlust,

doch nur der Wechsel von Einem zum Anderen.

In Wasser und Watt

grummelt das Leben.

Wie ein Atem und Herzschlag ist ein Wechsel in Allem.

Und wer lebendig bleiben will, muss auf Wechsel gefasst sein.

Ich gebe mich den Zeiten hin.

Und der Schönheit im nahen Osten von Wangerooge.

TEXT: STEFAN JÜRGENS / FOTO: EVELYN GENUIT



006 WUNDERSCHÖN

SCHIFFE IN SICHTWEITE

Immer mehr Besucher genießen bis in die

frühe Nacht hinein das wunderschöne

Bild. Dicke »Pötte« gucken – das gehört

zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen

auf Wangerooge, wie auch die beliebte

Fernsehreporterin Tamina Kallert

(siehe Seiten 34 und 35) feststellen konnte.

Die östlichste der Ostfriesischen Inseln

liegt in Sichtweite der großen Schifffahrtslinien.

Und hier geht es beschaulich

zu. Davon konnten sich auch weit mehr

als eine Million Zuschauer überzeugen.

90 Minuten Wangerooge, wie es wirklich

ist. Einfach »Wunderschön«.

FOTO: EVELYN GENUIT



008 INSELBAUTEN


ALLE JAHR WIEDER …

Dafür, dass bereits vor 30 Jahren von

einem Baustopp auf Wangerooge gesprochen

wurde, ist inzwischen viel zu viel

gebaut worden. Nun soll hinter dem Apparthotel

»Anna Düne« anstelle der Verwaltungsgebäuden

und dem »Diggers« ein

Grand-Hotel und noch ein weiteres gebaut

werden. Wieder einmal. Die Pläne wurden

vorgestellt. Aber es scheint so, dass einige

»Experten« nicht den richtigen Plan haben.

Zugegeben, die Gemeinde benötigt

Geld, um die leeren Kassen zu stopfen.

Aber dafür das Filetstück abgeben? Die

MOIN beteiligt sich ganz bewusst nicht an

den Diskussionen und hofft, dass der Gemeinderat

die richtige Entscheidung treffen

wird. Zum Wohle der auf Wangerooge

lebenden Bevölkerung.

TEXT: MANFRED OSENBERG / FOTO: EVELYN GENUIT


0010 WETTERDIENSTE

EIN HEISSER SOMMER

Zugegeben, die Temperaturen waren

in den Vorjahren etwas höher, dennoch

knackte auch der »Corona«-Sommer

2020 wieder Rekorde: Selten gab es so

viel Sonnenschein wie diesmal. Allerdings:

Auch wenn der Sommer 2020

wechselhafter war als seine beiden von

großer Hitze geprägten Vorgänger, war

er insgesamt zu warm und zu trocken.

Das geht aus der vorläufigen Bilanz des

Deutschen Wetterdienstes (DWD) für die

Monate Juni bis August hervor. Mit 18,2

Grad Durchschnittstemperatur lag der

Sommer 2020 um 1,9 Grad über dem Mittel

der international gültigen Referenzperiode

1961 bis 1990. Gegenüber der wärmeren

Vergleichsperiode 1981 bis 2010

betrug die positive Abweichung 1,1 Grad.


Dabei waren hochsommerliche Phasen in

den Monaten Juni und Juli eher selten.

Eine mehrtägige Hitzewelle mit Temperaturen

von mehr als 35 Grad heizte mit

einer landesweiten hohen bis extremen

Wärmebelastung nicht nur den Menschen

im Norden Deutschlands ein, sondern

brachte auch die Durchschnittstemperatur

des Sommers nach oben.

Übrigens: Die deutschlandweit höchste

Temperatur wurde am 9. August mit

38,7 Grad in Trier-Petrisberg gemessen;

die niedrigsten Frühtemperaturen wurden

am 1. Juni an der Station Oberharz

am Brocken-Stiege mit 0,5 Grad verzeichnet.

FOTO: EVELYN GENUIT


0 12 WEIBLICHES WANGEROOGE

ES WAR EIN TOLLER SOMMER –

KOMMT IHR ALLE WIEDER?

MOIN

Wir heißen Carlotta und Leonie, sind beste Freundinnen seit vielen

Jahren und kommen seit über zehn Jahren jedes Jahr nach Wangerooge.

Wir gehen gerne an den Strand und haben Spaß daran, immer

viele Fotos und Videos zu machen. Und natürlich gehen wir auch bei

kühlen Temperaturen immer wieder gerne ins Meer. Nächstes Jahr

sind wir wieder auf Wangerooge. Na klar.

Carlotta und Leonie kommen aus der Nähe von Bremen

NACHBARLICH

Seit 60 Jahren kommen wir im Sommer für zwei Wochen nach

Wangerooge. Zuerst mit den Eltern, dann mit eigener Familie. Wir –

das sind Mutter und Schwiegertochter. Und seit neuestem kommen

wir mit Enkelkind. Ich, Cathrin Wilkens, habe mir genau wie in der

Liebe etwas Langfristiges aufgebaut und es tut gut, ein zweites Zuhause

hier zu haben.

Cathrin Wilkens aus Bremen und Maike Schwitters-Wilkens aus

Wilhelmshaven

GENÜSSLICH

Natürlich kommen wir 2021 wieder nach Wangerooge. Auf die wunderschöne

Insel sind wir erst durch die MOIN gekommen. Schnelle

Anreise, Urlaub ab Fähre, dann schnell an diesen herrlichen Strand

im Osten mit Karibik-Feeling. Im Westen fehlt leider inzwischen

der Badestrand. Von dort können wir aber die Stelle fühlen, an der

die Asche meines Schwiegerpapas bei der Seebestattung ins Wasser

gegeben wurde. Er hat Wangerooge auch geliebt.

Sabine Drübert mit ihren Töchtern Lisa und Sophie aus Wuppertal

ENGLISCH

Ob mit Schiff oder Flieger, die Anreise nach Wangerooge ist bereits

der Anfang eines wunderschönen Wangerooge-Erlebnisses. Von

Fischbrötchen und Crêpes mit Zimt und Zucker, über stundenlange

Spaziergänge um den Osten, Sonnenuntergänge im Westen, barfuss

durch die autofreien Straßen laufen bis zum Genuss der Cocktails

auf der Promenade trinken – auf Wangerooge bleibt die Zeit einfach

stehen und ist eine wahre Perle, die wir niemals missen wollen.

Catrin Zenner und Victoria Ward aus Bristol/England


Wir sind

für Sie da!

Schlüsseldienst

Anfertigung von Zylinderschlüsseln

Reinigungsund

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Textilreinigung inkl. Leder und Teppiche

Wäschereiannahme

Hol- und Bring-Service

WESTFÄLISCH

Schon als Kleinkinder waren wir mit den Eltern auf der Insel. Seitdem

lässt uns Wangerooge nicht mehr los. Einen schöneren Urlaub

können wir uns nicht vorstellen, zumal wir auch am Tennisturnier

in den Dünen teilnehmen dürfen. Nun, mit dem Turniersieg hat es

noch nicht geklappt. Aber das kann ja noch werden.

Lisa und Alexandra Geißler aus Hagen/Westfalen

/Shop

Persönliche Beratung – Ganz einfach

von der Auswahl bis zur Auslieferung

/Paketannahme

Keine Annahme von Koffern und Fahrrädern

Wir sind für Sie da!

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UNBEGREIFLICH

Was ist das für eine Frage. Wir sind Familie Kräser aus Herford und

kommen immer wieder gemeinsam auf die Insel, seit wir 2009 auf

dem Alten Leuchtturm geheiratet haben. Unsere zehnjährige Tochter

Josephina und unsere Hündin Kuki, ein Havanese, fühlen sich

hier unheimlich wohl. Einziger Schönheitsfehler; Es ist uns unbegreiflich,

dass wir erst in diesem Sommer die MOIN kennengelernt

haben. Die werden wir jetzt regelmäßig kaufen.

Andrea Kräser aus Herford

Ferienoase GmbH

Wohnungsvermittlung auf Wangerooge

Im Dorfgroden 5 · 26486 Wangerooge

Telefon 04469-1455

info@ferienoase.de · ferienoase.de


0 14 TITELSTORY

LOLA RENNT NICHT WEG

Wangerooge, die östlichste der sieben bewohnten Ostfriesischen Inseln und mit 7,94

Quadratkilometern Fläche nach Baltrum die zweitkleinste bewohnte Insel, gehörte auch in diesem

Sommer zu den beliebten Reisezielen der Deutschen. Der Tourismus boomt! Nach wie vor. Trotz

Corona. Der Beweis: Alle Ferienwohnungen waren (angeblich) alle ausgebucht.

Lola (links) freut sich über den Besuch ihrer Freundin Diana aus Düsseldorf.

e

s ist ein offenes Geheimnis, dass

die Insel für junge Menschen

in Sachen Freizeit wenig zu

bieten hat. »Und im Winter ist

es besonders stürmisch und kalt. Das muss

man sich dauerhaft nicht antun«, sagt Tim

O., der nach dem Praktikum in einem der

zahlreichen Heime der freundlichen Leiterin

eine Absage erteilte.

Kein Einzelfall. Wangerooge befindet

sich in einem harten und ständigen Wettbewerb

um Fachkräfte, die länger als eine Saison

durchhalten. Nur rund 1250 Einwohner

leben dauerhaft dort. Viele Jobs bleiben

unbesetzt. Ein Problem, das seit Jahren besteht.

Vor allem bei den Kleinunternehmen,

die den jungen Leuten keine Wohnung oder

keinen längerfristigen Job anbieten.

Fachabiturientin Lola Sophie Mai Zeitler

(19) aus Düsseldorf kannte Wangerooge

nicht. Dennoch zog sie in der Sommersaison

für drei Monate auf die Insel, arbeitete

in einer der beliebtesten Strandbars als Servicekraft

und nippte zufrieden am Cocktail:

»Das hier beim Diggers und in der Schirmbar

fühlt sich trotz harter Arbeit wie Ferien

an.«

Hat sich für Lola das Vierteljahr am mit

Leben gefüllten Platz am Meer gelohnt?

»Ja«, lächelt die hübsche Lola mit den super

kurzen Haaren, »ich war zunächst etwas

skeptisch, aber schon nach zwei Tagen hier

am Diggers und in der Schirmbar wusste

ich: Das hier ist das richtige für mich. Arbeiten

bei herrlichem Wetter und mit Blick auf

das Meer – was will ich mehr?«

Vielleicht mehr Besuche von Freundinnen?

Diana, ihre Freundin aus dem Rheinland,

konnte sich bei ihrem Besuch auf

Wangerooge davon überzeugen, dass sich

Lola den richtigen Job ausgesucht hat.

Auch ihre Mutter hat Lola auf der Insel

besucht und war vom Ambiente an und

auf der Strandpromenade begeistert: »Ich

bin glücklich, wenn meine Tochter glücklich

ist.«

TEXT + FOTO: MANFRED OSENBERG


WER NOCH NIEMALS IM DIGGERS WAR –

WAR NOCH NIEMALS AUF WANGEROOGE

WRACKWASSER

(Sanddorn-Gin)

von uns hergestellt

für den perfekten

INSEL GIN TONIC.

Gibt es nur beim DIGGERS!

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0 16 GLOSSE

FRAGEN

ÜBER

FRAGEN

Die Sonne geht unter.

Der Sommer war wieder

ausgezeichnet. Habe ihn

genossen. Doch – wie viele gute

Sommer werde ich noch haben?

e

s ist die zentrale Frage des

mittelalten Lebens. Wann wird

aus »nachts zweimal raus«

Prostata-Krebs? Wann aus

Bluthochdruck der erste Herzinfarkt? Wann

aus der Schnappatmung nach dem Einkauf

im Insel- oder Frischemarkt eine Lungenkrankheit?

Dass wir hier alle nicht lebend rauskommen,

wissen wir, seit wir denken können.

Wir denken nur nicht gern daran. Würden

wir anders leben, wenn wir es täten? Achtsamer?

Dankbarer? Aufmerksamer für das

kleine Glück hinterm Deich?

Stress im Job, Streit mit der Frau, Sorgen

um die Kinder. Die Steuer muss auch noch

gemacht werden. Und wieso fährt die ältere

Frau mit ihrem Rad auf der Strandpromenade?

Warum trägt der lange Kerl da mit

der viel zu kurzen Hose keine Gesichtsmaske?

Wie oft lassen wir uns ablenken von den

wichtigen Dingen?

Was wollte ich nicht alles machen in den

letzten 20 Sommern. Auf der Ostsee segeln

bis Flensburg, oder wenigstens mal wieder

nach Kopenhagen. Oder noch mal mit dem

Schiff nach St. Petersburg, nach Südafrika

oder nach Israel.

Freunde wiederfinden. Meinen fünf Kindern

und meiner Enkelin viel öfter sagen,

wie sehr ich sie liebe. Die Stones noch mal

live sehen wie vor 55 Jahren in der Essener

Grugahalle. Mehr Bücher schreiben. Meine

Freunde in Griechenland besuchen.

Okay, einige Dinge haben geklappt. Mein

Traum, auf einer kleinen Insel leben zu dürfen,

ist schon vor knapp 30 Jahren in Erfüllung

gegangen. Neue Freunde gewonnen.

Alte aber fast verloren, sehe auch meine

Skatfreunde nur noch selten. Oder gar nicht

mehr. Die Einschläge kommen näher. Wie

beim seltenen Besuch auf dem Golfplatz. Die

Anderen müssen mit meinen verunglückten

Abschlägen leben.

Was nutzt mir die auf Djerba absolvierte

Platzreife, wenn ich die Schläger verrosten

lasse? Ich halte Abstand.

TEXT: MANFRED OSENBERG

FOTO: EVELYN GENUIT

AUSWÄRTSSPIEL

Gut essen und schnacken. Erzählen von

Erlebnissen, die nur auf Wangerooge passieren

konnten. Kevin Conboy (2. von links)

zum Beispiel, Weltenbummler in Sachen

Sport und bester Kenner der internationalen

Tennis- und Golferszene, erinnerte sich

ungern an die Riesenprobleme im Frühjahr

2020. Nur über Umwege durfte er am 15.

Mai auf die Insel zurückkehren, wo er seit einigen

Jahren als Golf-Pro tätig ist. Peo Post

(rechts vorne) und Sohn Jan Dirk (links) gehören

zu den besten Kennern der Inselszene,

waren bzw. sind viele Jahre in der Gastronomie

erfolgreich tätig. Ein Abend im »Kreta«

bei den gastfreundlichen Griechen. Für

Manfred Osenberg auch eine Art Vergangenheitsbewältigung


Darf es

ein bisschen

Meer sein?

www.moin-von-wangerooge.de

Auch auf

Instagram

#moin_von_wangerooge


0 18 BÜCHERSEITEN

DIE SCHULE

AM MEER

Seit Wochen auf der SPIEGEL-

Bestsellerliste steht Sandra Lüpkes

mit ihrem neuen Roman »Die

Schule am Meer«. Da unter Corona-

Bedingungen nur sehr wenige

Gäste die Gelegenheit bekämen, die

sympathische Autorin zu erleben,

fand die Lesung im Kleinen Kursaal

Anfang August 2020 gleich

zweimal statt.

s

andra Lüpkes hat viele Jahre ihrer

Kinderzeit auf Juist verbracht.

So ganz lässt sie das Thema Insel

nicht los, auch wenn sie jetzt in

Berlin lebt.

Darum geht es in dem letzten Werk »Die

Schule am Meer«: Juist im Sommer 1925,

auf der Insel soll eine Schule gegründet werden,

die den Focus auf ein gleichberechtigtes

Miteinander und ein praktisches Lernen

im Einklang mit der Natur legen soll. Diese

Schule bietet dann auch verschiedenen Charakteren

eine Chance, die Insel ein Zuhause.

Doch nicht jeder ist ihnen wohlgesonnen,

das Internat bei den Einheimischen als Hort

für Kommunisten und Juden verschrien. Als

sich die politische Lage im gesamten Land

zuspitzt, droht alles, was die Gemeinschaft

sich mühsam aufgebaut hat, auseinander zu

brechen.

Eine große Geschichte von Wagemut

und Scheitern, Leidenschaft und Missgunst,

Freundschaft und Verrat.

WER NICHT DEICHEN WILL …

Es ist kein Geheimnis, dass das Leben an

der Nordseeküste jahrhundertelang von

den Naturgewalten des Meeres geprägt

wurde. Die MOIN hat schon oft darüber berichtet.

»Trutz, blanke Hans« war das eine

Schlagwort und »Wer nicht will deichen,

muss weichen« ein anderes. Der erste Ausspruch

bezog sich auf einen Deichgrafen, der

um 1600 einen Spaten in den gerade vollendeten

Deich steckte und sicher war, er würde

halten. Doch 1634 brachen die Deiche der

Insel Alt-Nordstrand und über 8000 Menschen

ertranken. Der zweite Ausspruch bezieht

sich auf den Kampf um die Bewahrung

der küstennahen Gebiete durch Landgewinnung

und Deichbau. Die Bedrohung ist

angesichts des steigenden Meeresspiegels

aktueller denn je. Lesen Sie von Naturkatastrophen

und Zerstörungen, die die Bewohner

am Meer noch immer in Angst und

Schrecken versetzen, aber auch von spektakulären

Strandungen, ausgeklügelten Rettungen

und technischen Weiterentwicklungen.

DER AUTOR

Georg Quedens, geb. 1934 in Norddorf auf

Amrum, lebt auf seiner Heimatinsel als

freiberuflicher Schriftsteller und Fotograf.

Bisher verfasste er über 50 Bücher zur Geschichte

und Natur der nordfriesischen Inselwelt,

über die Nordsee und das Wattenmeer

sowie zahlreiche Beiträge zu diesem

Themenkreis in Natur- und Jugendzeitschriften.

Im Ellert & Richter Verlag ist von

ihm unter anderem »Was man über Friesenhäuser

wissen sollte« und »Was man über

Föhr wissen sollte« erschienen.


TOP 10

Aktuelle Hitliste

der Buchverkäufe in der

Wangerooger Buchhandlung

01 Sandra Lüpkes

Die Schule am Meer

EIN BUCH

IST IMMER

DAS RICHTIGE

GESCHENK!

02 K P Wolf

Rupert undercover

03 Susanne Matthiessen

Ozelot und Friesennerz

04 Malte Goosmann

Mundtot auf Wangerooge

05 Carsten Dusse

Das Kind in mir will achtsam morden

06 Dora Heldt

Mathilda oder Irgendwer stirbt immer

07 Mary L. Trump

Zu viel und nie genug

08 Adeline Dieudonné

Das wirkliche Leben

WANGEROOGE –

EINE INSEL

ZUM VERLIEBEN

09 Mareike Fallwickl

Dunkelgrün fast schwarz

10 Anne Freytag

Das Gegenteil von Hasen

DER WSV

WIRD NIEMALS

UNTERGEHEN

ZUSAMMENGESTELLT VON RALF KEULEN,

WANGEROOGER INSELBUCHHANDLUNG

WANGEROOGE –

EIN WINTER-

MEERCHEN

SKANDAL

UM OSI

ROBERT ROTHER

Das Finanzgenie Robert Rother, dessen bewegtes Leben die

MOIN in der Ausgabe 2/20 vorstellte, lebt immer noch auf Wangerooge,

genießt mit seiner Freundin das Inselleben und denkt noch an

die siebeneinhalb Jahre im »China-Knast« zurück. Allerdings war

Rother einige Tage außer Gefecht gesetzt, nachdem er als Opfer eines

Überfalls auf der ZE verletzt worden war. Die Polizei schnappte

den bzw. die Täter. Die Ermittlungen laufen noch.

FOTO: ANTJE POLLEX

WANGEROOGE

UND DER REST

DER WELT

BÜCHER IM VERLAG OSENBERG

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0 20 STÜRMISCH

Dr. Gerd Theobald, seit zehn Jahren MOIN-Mitarbeiter, hat dieses tolle Foto am letzten Tag im August 2020 an der Westspitze am

Deckwerk aufgenommen, als »uns das Tief Kirsten um die Nase pfiff …«

WENN DIE WINTER-

STÜRME KOMMEN

Erinnern Sie sich? In der Sturmnacht vom 1. auf den 2. Januar

2019 hat das Groß-Containerschiff MSC ZOE exakt 342 Container

vor den Nordseeinseln von Ameland bis Borkum verloren. Eine

Havarie, deren Folgen die Lebensräume Wattenmeer und südliche

Nordsee noch auf unabsehbare Zeit stark belasten wird.

i

n gut eineinhalb Jahren ist es deutschen,

niederländischen und panamaischen

Havarie-Experten mittlerweile

gelungen, einen Abschlussbericht zum

Unfall zu fertigen. Allerdings sind sich die

Experten demnach nicht in allen Punkten

einig geworden; insbesondere in der Frage,

ob eine mögliche Bodenberührung des Schiffes

bei starkem Wellengang eine wesentliche

Rolle gespielt habe. Der niederländischen

Küstenwache reicht allerdings schon der

Verdacht auf ein solches Risiko. Sie warnt

große Schiffe bereits seit Herbst letzten

Jahres davor, bei sehr schlechtem Wetter die

relativ flache küstennahe Route zu wählen.

Die zuständigen deutschen Behörden tun

das allerdings nicht. Man mache eine Entscheidung

über die Pflicht zur Nutzung des

Tiefwasserweges von einem entsprechend

eindeutigen Votum im Abschlussbericht der

deutschen Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung

(BSU) abhängig.

Und ein solches scheint es laut Ulf Kaspera,

Direktor BSU, nicht zu geben: »Es gibt

verschiedene Sichtweisen« und von daher sei

der Abschlussbericht ein »Kompromiss«, ist

der Nordwest Zeitung zu entnehmen. »Und

wieder einmal steht umsichtige Vorsorge für

die Umwelt mit kurzsichtigen Entscheidungen

im Widerstreit«, ärgert sich Bürgermeister

Gerd-Christian Wagner, Vorsitzender der

SDN. Als kommunaler Umweltverband setzt

sich die SDN unter anderen für die Interessen

der Landkreise und rund 200 Kommunen

entlang der deutschen Nordseeküste ein.

Dabei streitet sie insbesondere auch für eine

stete Minimierung des Gefährdungspotentials

durch den Schiffsverkehr.

»So werden vor allem die Küstenfischerei

und die Tierwelt der Nordsee noch sehr

lange mit den teilweise lebensbedrohlichen

Folgen der Havarie der MSC Zoe zu tun haben.«

Zudem sei es neben den Massen an Ladung

und Verpackungsmaterial immer noch

nicht sicher, wie viel Gefahrgut wirklich in

den 342 Containern verstaut war, die über

Bord gegangen sind. »Es ist einfach an der

Zeit, wirklich zum Wohle der Umwelt umzudenken!«,

appelliert Wagner an die präventive

Vernunft insbesondere der Verantwortlichen

in den Küstenländern und besonders

Berlin. Belegen doch verschiedene Studien,

dass viele Container nicht nur unkorrekt beladen,

sondern auch falsch deklariert sind.

Und zudem menschlicher Technik sei es

nun einmal nicht möglich, alle durch Menschen

verursachte Störungen wieder zu beheben,

geschweige denn erfolgte Schäden zu

beheben, ist Wagner überzeugt. So sei es aus

Sicht der SDN, neben einer umweltschutzgerechten

Routenplanung und nicht zu hoch

gestapelter Containerlagen an Deck, zwingend

geboten, die Nutzung geeigneter Verkehrstrennungsgebiete

mit größerer Wassertiefe

für Groß-Schiffe vorzuschreiben.

»Und die Seefahrernation Niederlande gibt

uns da ein gutes Beispiel!«, blickt Wagner

Richtung Westen.

PETER ANDRYSZAK (SDN E.V.)


MORGENSTUND 0 21

VERRÜCKT NACH MEER

Peter Tigges, Strandwärter genannt, ist auf Wangerooge

bekannt als Frühaufsteher. Diesen Schnappschuss von der

Artania, bekannt aus der Fernsehserie »Verrückt nach Meer«,

gelang dem langjährigen Inselfan morgens um 5:30 Uhr am

Oststrand. Die Artania war unterwegs nach Bremerhaven.

WUSSTEN SIE, DASS …

… es eine Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V.

(SDN) gibt? Sie ist ein überregionaler und gemeinnütziger

Umweltschutz-Dachverband, der 1973 ins Leben gerufen wurde

und sich seitdem sachlich-fachlich und partei-übergreifend

für den Schutz der Nordsee als Lebens-, Wirtschafts- und

Naturraum engagiert. Sie dient rund 200 Kommunen,

Landkreisen, Naturschutzvereinen, Instituten, Verbänden

und Einzelmitgliedern als Sprachrohr. Gemeinsames Ziel: die

Eigenarten und Schönheiten der Nordsee, des Wattenmeeres

und der angrenzenden Küste vor schädigenden Eingriffen durch

den Menschen zu schützen und Probleme des Nordseeschutzes

einer Lösung zuzuführen.

FOTO: PETER TIGGES

Wir sind

für Sie da!

Nietiedt

Wir sind für Sie jederzeit da – ob es um den Ausbau, das Sanieren

oder das Renovieren von Gebäuden auf den ostfriesischen Inseln geht.

Sprechen Sie gerne unsere Experten für Gerüstbau, Malerarbeiten,

Bodenbeläge, Putz und Wärmedämmung an!

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0 22 SERIE IX

s

chon im 1855 untergegangenen

Westdorf unterhielt Gerd

Carstens das Lokal »Zur Hohen

Börse«. Dessen Sohn Johann

Friedrich erbaute am Südrand des neuen

Dorfes 1873 ebenfalls eine Gaststätte, die er

in Erinnerung an seinen Vater »Zur Börse«

nannte. Bäcker Albert Claßen Ahmels war

der erste Betreiber des neuen Lokals, zu

dem auch eine Backstube gehörte. Bis zur

Schließung 2007 sollte die Gaststätte im

Familienbesitz bleiben.

Als 1906 der Inselbahnhof erbaut wurde,

hofften die Wirte des Süddorfes auf das

große Geschäft. 1909 erhielt die »Börse« sogar

eine schmucke Glasterrasse. Aber wie

heute immer noch, strömten die Gäste erst

einmal über die Zedeliusstraße dem Strand

entgegen.

Bis zum Ende des 1. Weltkriegs fanden

die Sitzungen des Insel- und des Kirchenrats

in Ahmels Gasthaus statt. Der Ofen

der Backstube jedoch blieb ab Kriegsbeginn

1914 kalt und wurde nie wieder angeheizt.

A.C. Ahmels Frau Hilke und deren Tochter

Clara Ahmels führten nach dem Tod des

Wirts 1922 die Gaststätte weiter. Sohn Paul

Ahmels kehrte vergebens in der Hoffnung

nach Wangerooge zurück, das Lokal übernehmen

zu können. Das sollte ihm erst gut

zwei Jahrzehnte später gelingen.

Wie fast die gesamte Infrastruktur des

Inseldorfes wurde auch die Börse beim großen

Bombenangriff im April 1945 komplett

zerstört.

Wally und Paul Ahmels kauften gleich

nach dem Krieg eine von den Bombern übersehene

Wehrmachts-Baracke, die sie am alten

Standort der Börse aufbauen ließen.

Nachts musste das Baumaterial bewacht

werden, damit die Baracke komplett blieb.

Eine Kuh, die törichterweise auf eine Mine

getreten war, versorgte die Arbeiter während

des Aufbaus mit Gulasch. Mit dem Wenigen,

das es damals gab, richteten Ahmels

das Lokal ein und tauften es wieder auf den

alten Namen »Zur Börse«. Es sollte der Beginn

eines weitere sechs Jahrzehnte dauernden

gastronomischen Erfolgs werden.

Als erstes erkor der Wangerooger Klootschießer-Verein

die Kneipe zu seinem Vereinslokal.

Die Vereinsflagge fand in einer

eigenen Vitrine ihren würdigen Platz. Alle

wichtigen Sitzungen wurden hier abgehalten

und endeten manchmal in etwas nebulösen

Erinnerungen.

Schon frühzeitig waren es die Brathähnchen,

die zur kulinarischen Spezialität der

Börse wurden. Und die Feste erst einmal!

Zum Bockbierfest am Faschingsdienstag

drängten sich die Feiernden nicht nur um

die Sektbar, die immer von Ingeburg Bruncken

bedient wurde.

Während der Zeit des Wirtschaftswunders

prosperierte mit der Insel auch die Börse.

Neben den vielen abendlichen Feiern

wurden schon mittags in zwei Schichten

täglich hundert bis hundertfünfzig Essen

ausgegeben.

Von ihren Eltern bzw. Schwiegereltern

übernahmen Ruth und Werner Fliegenschmidt

1960 die Gaststätte. Es waren

hauptsächlich Insulaner, Internatsschüler

und auf der Insel stationierte Soldaten, die

zum Stammpublikum der Börse zählten.

»Wenn wir abends nicht im Mittelpunkt

waren, dann waren wir in der Börse«, blickt

der frühere Internatsschüler Christian

Kornmesser auf seine Zeit im Inselgymnasium

während der 60er Jahre zurück. »Uns

blieb fast das Herz stehen, als ein Mitschüler,

der zu fortgeschrittener Stunde schon

pleite aber immer noch durstig war, den alten

Börsenwirt Fliegenschmidt anpflaumte:

ZUR BÖRSE

Wer kam bloß auf den Gedanken, einer Dorfkneipe, gelegen

zwischen Bahnhof, Leuchtturm und Kirche, den urbanen Namen

»Zur Börse« zu geben? Zumal sich die nächste Börse gut hundert

Kilometer entfernt von Wangerooge in Bremen befand. Die Antwort

ist, wie so häufig, in der Geschichte Wangerooges zu finden.


SERIE IX 0 23

Familie Ahmels 1916 mit Gästen in der Börse

»Zur Börse« 1925 vor dem Alten Leuchtturm

»Fliegenschiss lot anpinnen oder ick hau Dir

die Insel aufn Kopp«. Ganz so rabiat kam es

natürlich nicht, und die Drohung des Schülers

war sowieso nur adoleszierendes Imponiergehabe

eines vorlauten Jugendlichen.

Bernhard Voigt, ebenfalls ehemaliger

Schüler und Rettungsschwimmer, hat ganz

eigene Erinnerungen an die Börse: »Meine

Alma und ich haben 1968 in der Börse geheiratet.

Alma wurde, wie das damals so üblich

war, entführt und ich musste sie suchen. Gefunden

habe ich sie in der Kneipe von Mutter

Albrecht, die war etwa da, wo heute die Kogge

ist. Ich musste sie auslösen, um sie wieder

mit in die Börse zu unseren Gästen nehmen

zu dürfen. Dann erst durfte ich mit ihr zur

Quetschkommoden-Musik von Gerd Toben

tanzen und tüchtig feiern. Die Börse hatte,

wenn man zur Tür rein kam, links einen

Saal. Gaststätte und Saal waren an dem Tag

fest in unserer Hand. Von der Kirche aus hatten

wir einen sehr kurzen Weg in die Börse.

Während der Feierlichkeiten habe ich mich

für kurze Zeit abgesetzt, bin zum Preisboßeln

auf der Straße zum Westen gegangen,

habe den ersten Preis – ein Kaffeeservice –

gewonnen und dann wurde weitergefeiert

bis in die frühen Morgenstunden.«

»Zur Börse«, erinnert sich auch der ehemalige

Rettungsschwimmer Dirk Wischhusen,

»fallen mir sofort Edda und Amelie

Fliegenschmidt ein. Sie kamen häufig nach

Schulschluss ins Freibad und machten


0 24 SERIE IX

Hilke Maria Ahmels und Tochter Klara 1934

1949 Paul & Wally Ahmels, Uta Brunken, Tant’ Calli & Ruth Fliegenschmidt

die Jungs nervös. Abends gingen wir

dann gerne in die Börse, setzten uns in den

Saal und wurden dort meistens von Edda

bedient. Aber nur solange, bis Vater Fliegenschmidt

das bemerkte. Er behielt seine

Töchter immer im Auge, damit ihnen ja keiner

der Jungs vom Festland zu nahe kam«.

1974 wurde das benachbarte Haus Amelie

abgerissen und an seine Stelle ein moderner

Anbau mit Ferienwohnungen gesetzt.

Die Kneipe blieb jedoch, wo sie hingehörte:

In der alte Baracke.

Bis 1988 führte Werner Fliegenschmidt

das Lokal, nach dessen Tod gab seine Frau

Ruth es weiter an die nächste Generation.

Ihre Tochter Amelie und deren Mann Bernd

Fehring führten die Gaststätte ab 1989.

Anfänglich brummte der Laden noch

gewaltig. Mit viel persönlichem Engagement

wurden Skat- und Rommé-Abende

ausgerichtet, die Brathähnchen waren nach

wie vor der Renner und viele Wangerooger

Vereine trafen sich in dem beliebten Lokal.

»Meine persönliche Erinnerung an die Börse«,

fasst der Insulaner Lutz Lenze so zusammen:

»Die Hähnchen waren einfach

klasse.« Gemeinsam mit seinen Rettungsschwimmerkollegen

trafen sie sich regelmäßig

zum Hähnchen-Abend in der Börse. Für

alle möglichen Feiern gab es ausreichend

1937 noch steht das alte Backhaus 1946 wurde neben den Trümmern der Börse die Baracke errichtet


SERIE IX 0 25

1955 Ruth Fliegenschmidt, Uta Bruncken, Wally Ahmels 31.10.2007 bleiben die Fenster der Börse für immer geschlossen

Platz, von Jubiläen bis hin zu manchmal

ausschweifenden Vereins- und Weihnachtsfeiern.

Jedoch ging nicht nur die Zeit der

großen Insulanerfeste langsam zu Ende,

auch das insulare Dorfleben verlagerte sich

zu Beginn des Jahrhunderts immer mehr in

Richtung oberer Zedeliusstraße und Strandpromenade.

Wie so viele Lokale südlich des

Dorfplatzes wurde es auch für die Börse finanziell

immer enger. Nicht zuletzt durch

die schwere Erkrankung Amelies wurde das

Ende der Börse absehbar.

2007 war dann endgültig Schluss, das

Gebäude musste verkauft werden. Die alte

Börse wurde abgerissen und wich einem

Neubau mit Ferienwohnungen. Nur der

Name »Residenz Zur Börse« erinnert noch

an die älteste und eine der urtümlichsten

Kneipen Wangerooges. Wenn man auf dem

kleinen Fußweg vom Dorfplatz, vorbei an

der Kirche, Richtung Bahnhof geht, spielt

ja vielleicht die Phantasie nur einen kleinen

Streich. Aber war da nicht gerade ganz leise

das Klacken von Würfeln zu hören, und liegt

nicht doch ein kaum wahrnehmbarer Duft

von würzigen Brathähnchen in der Luft?

Ach ja, unsere Phantasie …

TEXT: AXEL STUPPY

FOTOS: PRIVATARCHIV AXEL STUPPY

Paul Ahmels ca. 1957

Die Börse in den 1960er Jahren


0 26 TIERISCH

SOMMERSCHWIRREN

Es summt und schwirrt rund um das

Haus Ansgar. Anfang des Jahres ist dank finanzieller

Unterstützung und körperlichem

Einsatz vieler Gäste und Insulaner eine Blumenwiese

rund um das Gelände entstanden.

Unzählige Insekten fühlen sich in der Pracht

wohl.

Im August zeigten auch – nicht nur

bei St. Willehad – die Schmetterlinge ihre

prächtigen, bunten Flügel. »So können wir

der Natur ein Stück zurückgeben«, ist Pastor

Egbert Schlotmann vor allem von den vielen

Menschen angetan, die vor dem Garten

stehen bleiben und die Tierwelt beobachten:

»Schön anzusehen, wenn Mensch und Tier

sich so begegnen.«

Auch die wunderschönen, von Mandy

bunt bemalten Steine scheinen die Schmetterlinge

zu mögen, wie das Foto beweist.

FOTOS: ULRIKE ROLF + EGBERT SCHLOTMANN

+ MANFRED OSENBERG


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0 28 JUBLILÄUM

ZUM ABSCHIED.

Einhundertzehn Jahre.

Eine Instanz.

Ein Tor zur Welt.

Eine Freude jeden Monat.

Ein Lebenswerk.

Ein Inselbote.

Zwei Stenzels.

Ein großer Dank.

WIE JAN GERDES AUF DIE INSEL KAM

Auch der Alte Leuchtturm musste eine

durch Corona bedingte Pause einlegen.

Dass der Turm eines der Wahrzeichen

der Insel ist, wissen die meisten Besucher.

Aber, dass Jan Gerdes schon seit 30

Jahren als Leuchtturmwärter auf Wangerooge

tätig ist, wissen nur wenige Inselbewohner.

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Grafik-Designerin Isa Fischer.

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Wie er zu diesem ungewöhnlichen

Ein-Mann-Job kam? »Nachdem mein

Vorgänger 1990 gestorben ist, habe ich

mich für diese Position beworben«, erzählte

Jan Gerdes, der nach der Grundschule

und acht Jahren Gymnasium auf

der Insel aufs Festland ging, dort die

höhere Handelsschule besuchte und danach

bei der Volksbank Wilhelmshaven

eine Banklehre absolviert hat. Über Gütersloh,

wo der kernige Ostfriese in der

Firma seines Schwiegervaters tätig war,

brachte ihn der Tod seines Vaters 1979

wieder zurück auf die Insel. Familie Gerdes

hat das Haus nahe des Leuchtturms

übernommen. Und elf Jahre später wurde

Jan Leuchtturmwärter. Mehr über ihn

erfahren die MOIN-Leserinnen und Leser

in den ersten Ausgaben 2021.

FOTO: EVELYN GENUIT

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0 30 SCHACH MATT

PRIMA KLIMA

Früher spielte er am Wangerooger Strand im Sand, baute Burgen und Türme. Heute spielt er Schach

und bewegt Türme, Bauern und Damen auf dem Schachbrett: Jari Reuker. Beim diesjährigen,

traditionellen Wangerooger Schachturnier war er erneut nicht zu schlagen.


SCHACH MATT 0 31

b

undesliga – für viele junge Leute

ein Traum. Jari spielt in der

Bundesliga für Werder Bremen.

Nicht Fußball, sondern Schach.

Reuker trainiert eher wenig Schach, spielt

dafür aber im Internet gegen andere Kontrahenten.

Ein Stubenhocker ist der Gymnasiast

aber deswegen nicht. Er hat viele Hobbys.

Jari Reuker ist ein typischer Jugendlicher,

trifft sich gern mit Freunden, macht Sport

und spielt gern im Internet – da sind es dann

aber oft eben Schachpartien. Denn im Internet

findet Reuker Gegner, die auf seinem

Niveau sind. Der 19-Jährige ist schließlich

Deutscher Schachmeister in der Altersklasse

U18 geworden.

Seit einigen Jahren trainiere er kaum

noch richtig, erzählt Reuker, der seit seiner

vierten Schulklasse in Hasbergen lebt. Am

meisten spielt er im Internet gegen andere

Spieler – und das viel. »Aber als Training

kann man das nicht bezeichnen.« Computerprogramme

als Gegner mag er nicht. »Computer

spielen Welten besser als Menschen.«

Außerdem nutzt er das Internet, um Live-

Streams von Partien zu sehen, gerne mit englischem

oder französischem Kommentar.

Das Sprichwort »Stille Wasser sind tief«

trifft auf Reuker absolut zu. Mit vier Jahren

lernte er vom Vater Schachspielen. Seit Jahren

ist eine gemeinsame Partie nicht mehr

möglich – der Sohnemann ist zu stark. Bei

den Kinder-Turnieren war der Papa dabei.

Beim Turnier auf Wangerooge aber wurde

Jari von der Mutter Petra Adolph und dem

Hund begleitet. Und die waren mächtig stolz

auf ihren Jari, der sieben Mal antrat und sieben

Mal gewann. Die Folge: Seine unterlegenen

Gegner klopften dem zufriedenen Sieger

anerkennend auf die Schulter. Klasse gemacht.

Bei der Siegerehrung auf der sonnigen

Terrasse des Oberdecks, wo diesmal wegen

der Sicherheitsvorkehrungen das wieder von

Uwe Osterloh glänzend organisierte Turnier

stattfand, gab es auch für die Teilnehmer aller

Klassen Beifall und Ehrenpreise von Dr.

Oliver Kiaman aus Hannover (www.wooge.

immo), der nicht nur das erste Kinderturnier

gewonnen , sondern auch wieder die begehrten

Ehrenpreise zur Verfügung gestellt hatte.

»Es war wieder ein tolles Turnier«, betonte

Dr. Kiaman, der auch auf die wegen der

Corona-Pandemie erschwerten Verhältnisse

hinwies, »aber Uwe Osterloh hat alle Probleme

bewältigt.« Stimmt!

Vor zwei Jahren baute Jari nicht nur

sein Abitur mit 1,0, sondern wurde auch

Deutscher Jugendmeister. »Das war bisher

mein größter Erfolg«, erklärte Reuker beim

MOIN-Interview.

Das Siegerfoto zeigt von links Oliver Kiaman (Sponsor), René Borchert (2. Platz),

Jari Reuker (1. Platz), Björn Gorbauch (3. Platz), Uwe Osterloh (Organisation),

Max Otterpohl (Jugend 1. Platz) und Thomas Höpfner (Jugend 2. Platz).

DIE

RANGLISTE

01 Reuker, Jari

02 Borchert, Louis

03 Gorbauch, Björn

04 Weiß, Gerrit

05 Althoff, Guntram

06 Weiß, Berthold

07 Meyer, Thorsten

08 Borchert, Andreas

09 Wilkens, Dietrich

10 Kraft, Karl-Heinz

Beim Schachspiel sei er nicht nervös, habe

aber – wie jeder andere Spieler auch – Probleme

mit dem Zeitdruck. Doch er behält meistens

einen kühlen Kopf. Seinen Gegnern unterlaufen

stattdessen unter Zeitdruck fatale

Fehler. »Letztendlich hat mir das oft den Sieg

gebracht«, sagt Reuker.

»Die DM in Willingen war der Höhepunkt

meiner Jugendschachkarriere«, freut

sich Reuker über den Titel. Gleichzeitig war

dies das letzte Jugendturnier für ihn.

Denn nach dem Abitur stand für Reuker

ein Austauschjahr in Taiwan an. Dort war

er neben dem Schulbesuch auch beim einzigen

Schachclub in Taipeh als Trainer tätig.

Für die Inseljugend hat er noch einen Tipp.

Der Spaß am Schachspiel habe ihm auch in

der Schule geholfen. Es fördert die Konzentration,

das logische Denken und Rechnen.

Die meisten Schachspieler seien auch gute

Schüler.

TEXT: MANFRED OSENBERG / FOTOS: EVELYN GENUIT

Übrigens: Das Turnier 2021 findet vom

1. bis 6. August 2021 auf Wangerooge

statt. Wahrscheinlich wieder im Oberdeck.

Mit Blick auf die Nordsee.


0 32 FOTOWETTBEWERB

EINE STRAHLENDE GEWINNERIN

Sie fotografiert so wie sie schwärmt. Natürlich von ihrer Trauminsel. Birgit Wilde-Reisdorf hat sich

ihre Träume auf Wangerooge erfüllt. Wo sonst?

a

uch im Sommer 2020, den die

engagierte Hobby-Fotografin

für einen ganz besonders

nachhaltigen bezeichnet.

Warum? Weil sie vom MOIN-Herausgeber

die Preise für ihren Sieg im traditionellen

Fotowettbewerb des vergangenen Jahres in

Empfang nehmen konnte. »Ich möchte mich

noch einmal für den schönen Abend zur Siegerehrung

bedanken. Es war wirklich sehr

harmonisch, das Essen war lecker, auf das

Ansehen der Bücher freue ich mich zu Hause;

und der Blumenstrauß war wunderschön

und hat unser Einzimmerappartement

geschmückt. Er hat die Tage gut gehalten

…«, schrieb Birgit Wilde-Reisdorf.

Das Siegerfoto »Krebs« ist nur eines von

vielen preisverdächtigen Bildern der »wilden

Hilde«. Die drückt mit ihren Fotos aus,

was sie an Wangerooge so mag: ganz viel

Natur, immer eine Brise um die Nase – und

manchmal auch etwas mehr, viele wunderschöne

Farben, Weite, Meer und viel Ruhe

außerhalb des kleinen Örtchens.

FOTOS: EVELYN GENUIT

FOTOWETTBEWERB

2 0 2 0

Achtung! Bis zum 11.11.2020

können Sie Ihre Inselfotos für

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2020 einschicken.

Bitte maximal drei Bilder in

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INSELKUNST 0 33

MUSCHELMALEREI

Auch in (oder wegen) der Corona-Krise geben sich 2020 die

Malerinnen und Maler im Kleinen Kursaal die Klinke in

die Hand. Rund ein Dutzend von ihnen hat die MOIN in den

vergangenen Jahren vorgestellt. Diesmal nicht. Sorry.

Stattdessen stellen wir einige Hobbykünstler vor, die in der

Palette am beliebten und belebten Platz am Meer unter Anleitung

von Talke Annemarie »van Gogh« Heinken hervorragende Bilder

angefertigt und ihr Talent bewiesen haben.

Sensationell die Muschelmalereien von Helga aus Erlangen.

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0 34 FILMREIF

WUNDERSCHÖN …

Na bitte, geht doch. Nach einigen schwachen Filmchen über

Wangerooge schaffte es der Westdeutsche Rundfunk (WDR), einen

ausgezeichneten Streifen zu produzieren, den am 9. August 2020

sage und schreibe 1,2 Millionen Zuschauer an den Bildschirmen

verfolgten. »Wunderschön« – Tamina Kallert schilderte

Wangerooge in den schillerndsten Farben.

i

n der Tat – das war beste Werbung

für die »Insel ohne Eile« an jenem

Sonntagabend. Da waren Profis am

Werk, die nicht nur nach Wangerooge

gekommen waren, um Kühe zu zeigen oder

Bahndienstleister, die schon mit dem Herzen

wieder längst zum Festland zurückgekehrt

waren. Nein, hier waren mit der Redakteurin

Christiane Möllers und der Autorin

Beate Höfener Frauen mit viel Herzblut bei

der Gestaltung dabei.

WANGEROOGE IN ALLEN FACETTEN

Dicke »Pötte« gucken – das gehört zu den

beliebtesten Freizeitbeschäftigungen auf

Wangerooge: Die östlichste der Ostfriesischen

Inseln liegt in Sichtweite der großen

Schifffahrtslinien. Und hier geht es beschaulich

zu. Keine Autos, dafür eine Schmalspurbahn

vom Fähranleger ins gemütliche Zentrum.

Auf der Insel ohne Eile nimmt sich

Tamina Kallert Zeit für Geschichten: beim

Bummel durch’s Dorf, wo die einzige Ampel

des Seebads an einem Gartencafé hängt; im

»Café Pudding«, das auf einen Bunker gebaut

wurde; am Hauptbadestrand, wo angeblich

mehr Strandkörbe stehen, als es Einwohner

gibt. Von oben sieht Wangerooge aus

wie ein Seepferdchen. Das entdeckt Tamina

Kallert bei einem Flug mit einem offenen

Tragschrauber über die Insel. Einen weiten

Blick auf die Nordsee und das Wattenmeer,

auf Sandwiesen, Dünen und lange Strände

hatte sie vom Westturm – und vom Standesamt

im Alten Leuchtturm.

Im Westen der Insel liegen die Salzwiesen

und mittendrin tiefe Seen. Die Bombentrichter

– entstanden bei schweren Luftangriffen

in den letzten Kriegstagen – sind

heute Lebensraum vieler Wasservögel. Im

Westen steht auch das Wahrzeichen von

Wangerooge: der 56 Meter hohe Westturm.

1932 wurde er als Jugendherberge gebaut,

allerdings ohne Aufzug. Eine exklusive Führung

mit Blick in den Himmel bekommt Tamina

Kallert in der nahen Schulsternwarte.

PURE ENTSPANNUNG –

UND WASSERACTION

Auf der familienfreundlichen Insel liegt

der Haupt-Badestrand direkt am Ort. Hier

können Feriengäste nicht nur gemütlich im

Strandkorb sitzen, sondern sogar im Schlafkorb

übernachten – und morgens direkt bei

der Frühgymnastik mitmachen. Vierbeiner

freuen sich über die »Hundebar« an der nostalgischen

Strandwärterbude. Unterhalb der

westlichen Strandpromenade findet Tamina

Kallert ein ideales Revier zum Stand-up-

Paddling.

Keine Strandkörbe, aber Ruhe und Entspannung

findet Tamina Kallert am flachen,

von Prielen durchsetztem Oststrand, den

sich die wenigen Badegäste mit Seehunden

teilen. Ein ehrenamtlicher Seehundretter

(Eilt Arnold) erzählt von kleinen Heulern,

die er zur Aufzuchtstation in Norddeich

bringt. Die Sanddünen und Salzwiesen gehören

zum Nationalpark Wattenmeer. Junge

Leute kümmern sich ehrenamtlich um den

Vogelschutz und genießen die Entschleunigung

auf der Insel.

»Wunderschön.« Ja, das beschreibt die

Bilder, die das WDR-Team auf unserer Lieblingsinsel

eingefangen hat, schon sehr treffend.

Sicherlich hätte das nicht so gut funktioniert,

wenn es auf Seiten der Crew nicht

schon vorher gewisse Affinitäten zur Nordsee

und den Inseln gegeben hätte. Allen voran

die Reisejournalistin Tamina Kallert

wusste die wunderschönen Filmsequenzen

mit Witz und Charme zu untermalen. Doch

was macht die 46-Jährige eigentlich, wenn

Sie nicht gerade vor der Kamera steht? Hier

ein paar Einblicke in das bewegte Leben der

Journalistin und Fernsehmoderatorin.

WER IST EIGENTLICH

TAMINA KALLERT?

Tamina Kallert besuchte in ihrer Geburtsstadt

Freiburg im Breisgau die Waldorfschule.

Nach ihrem Abitur studierte sie Anglistik

und Geschichte in Freiburg und Köln.

Nach Auslandsaufenthalten in den USA, der

Ukraine und Indien absolvierte sie 1995 ein

Praktikum beim WDR. Der Beginn einer

vielschichtigen TV-Karriere.

Als Reporterin arbeitete sie für das

WDR-Jugendmagazin Lollo Rosso, präsentierte

die Life-Style-Sendung Gimmi Feif,

das ARD-Sommerprogramm Mallorca Life

und das WDR-Magazin Boulevard Europa.

Im Herbst 1999 wechselte sie zu ProSieben

und arbeitete als Redakteurin und Reporterin

für »Die Reporter«.


FILMREIF 035

Seit 2008 ist Kallert in vielen Ausgaben

des WDR-Reisemagazins »Wunderschön!«

zu sehen. Außerdem präsentierte sie beim

WDR von 2004 bis 2010 die Sendung »Tiergeschichten«

und seit 2015 »2 für 300«. Im

September 2016 moderierte sie zusammen

mit Daniel Hope die vom WDR organisierte

Veranstaltung Eurovision Young Musicians

2016 in Köln.

Aber Schluss mit Lebenslauf; viel interessanter

ist es doch, was die Journalistin

selbst über ihr Leben denkt, oder?

TRAUMBERUF

REISEJOURNALISTIN

»Jetzt mal ehrlich – Hand hoch: Wer denkt

beim Begriff Reisejournalistin nicht an

Traumberuf? Eben. Wenn ich Ihnen jetzt

noch verrate, dass ich diesen Beruf schon

seit über zehn Jahren ausübe, dürfen Sie

mich ruhig einen besonders großen Glückspilz

nennen. Denn das bin ich wirklich. Ich

reise für mein Leben gern. Ich bin ein neugieriger

Mensch, und für mich trifft der folgende

Satz ganz besonders zu: Menschen

interessieren sich vor allem für Menschen –

und für ihre Geschichten.

Ich liebe es, mich auf Neues einzulassen.

In Welten einzutauchen, die ich vorher nicht

kannte. Für die Sendung »Wunderschön«

habe ich bisher über 70 Länder bereist. Ich

klettere auf Vulkane, reite auf Kamelen, besuche

abgelegene Dörfer, einsame Inseln,

Millionenmetropolen, Strände, durchstreife

Wälder und Dschungel.

Ich fahre Zug, Rad, Auto, fliege, tauche,

laufe und wandere, springe von Brücken und

aus Flugzeugen – ok, das war früher. Als

zweifache Mutter bin ich angehalten, mich

etwas zurückzuhalten.

Ich spreche mit Weinbauern, Museumsleitern,

Musikern und Malern, Polizisten,

Piloten und Piraten. Habe ich eigentlich

schon erwähnt, dass es ein Traumjob ist?

Am Reisen mag ich das Ankommen genauso

wie das Wegfahren. Nach Hause kommen,

dahin, wo die Familie ist, die Freunde,

das Vertraute – das ist das Schönste.

Eben mit meinem Team noch auf großer

Reise in NRW, in Deutschland, der Welt –

freue ich mich immer wieder auf mein Freiburg.

Hier bin ich geboren und aufgewachsen,

hier habe ich Anglistik und Geschichte

studiert, von hier aus gelang mir 1995 der

Einstieg ins Fernsehen. Eine wunderschöne

Heimat und gleichzeitig die Welt durch die

Arbeit bereist … Da habe ich wohl alles richtig

gemacht.«

Derzeit liegt Tamina flach. Bei einem

Motorradunfall zog sie sich schwere Verletzungen

zu, unter anderem einen Kreuzbandriss.

Die MOIN wünscht gute Besserung!

TEXT: MANFRED OSENBERG / FOTO: WDR

Übrigens: Wer die Wangerooge-Folge

von Wunderschön verpasst hat, kann

dies in der WDR-Mediathek nachholen.


0 36 THEMA

MÜLL UND EIMER

Ein achtlos weggeworfener Zigarettenstummel, ein Kaffeebecher neben dem Mülleimer, eine

Plastiktüte im Gebüsch, volle Gläser neben den Containern: Die Entsorgung von Plastik- und

Verpackungsmüll aus Abfalleimern und Umwelt kostet den Gemeinden wie Wangerooge

Millionen Euro.

i

n Deutschland sind es allein für Einwegkunststoffe

und Zigarettenreste

700 Millionen Euro, wie eine Studie

des Bundesumweltministeriums und

des Verbands Kommunaler Unternehmen

berechnet hat. Geht es nach Umweltministerin

Svenja Schulze (SPD), soll künftig

auch die Wirtschaft hierfür blechen müssen.

»Ich möchte die Bürger entlasten und die

Einwegplastikhersteller stärker zur Kasse

bitten. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit.«

Gut so! Aber: Wie viel die Produzenten

genau zahlen sollten und wie das Geld eingesammelt

werden solle, könne sie im Detail

noch nicht sagen. Die Studie sei eine erste

Grundlage, um EU-Kunststoff-Richtlinie

vorzubereiten. Denn: Die Untersuchung

zeigt, wie groß der Plastikanteil im Müll

überhaupt ist.

Über ein Jahr hinweg wurden dazu Daten

aus 20 Städten gesammelt. Das Ergebnis:

Plastik- und Verpackungsmüll machen

im Volumen mehr als zwei Fünftel des Straßenkehrabfalls

aus. Am größten ist dabei

mit 22 Prozent der Anteil von Einwegkunststoffen,

wozu wegen des Plastiks im Filter

auch Zigaretten gehören. Metall-, Glas- oder

Papierverpackungen machen 17 Prozent aus.

Selten landen auch andere Kunststoffe, etwa

Spielzeuge, im Straßenmüll. Zum Vergleich:

Knapp die Hälfte des gesamten Mülls machen

Straßensplit, Sand und Grünabfälle

aus.


SHANTIES 037

FISHERMAN’S FRIENDS

Mit Seemannsliedern schafft es eine Gruppe von Fischern aus Cornwall 2010 in die britischen Charts.

Seitdem gehen die Hobbymusiker regelmäßig auf Tournee. Der Film »Fisherman’s Friends – Vom

Kutter in die Charts« basiert auf der Geschichte der gleichnamigen Band. Und war natürlich auch im

Wangerooger Inselkino zu sehen.

v

or zehn Jahren sorgte eine Gruppe

von Fischern aus dem englischen

Cornwall für eine Popsensation.

Die zehn Männer im Alter von

Mitte 30 bis Ende 60, die seit Jahren bei der

Arbeit und in ihrer Freizeit Shanty-Lieder

sangen, bekamen einen Plattenvertrag.

Später schafften sie es neben Stars wie

Lady Gaga, Florence & The Machine und

Paul Weller in die britischen Charts. Die Geschichte

der ungewöhnlichen Band, die danach

sogar beim berühmten Glastonbury

Festival auftrat, lieferte die Grundlage für

die sympathische Komödie »Fisherman’s

Friends – Vom Kutter in die Charts«.

Schauplatz ist das gemütliche Fischerdorf

Port Isaac an der Nordküste von Cornwall.

Eher widerwillig feiert der

zynische Musikmanager Danny

(Daniel Mays) aus London

dort den Junggesellenabschied

eines Kollegen mit zwei weiteren

Mitarbeitern der Firma. Im

Ort beobachten die vier Männer

eine Gruppe von singenden

Fischern, die sich Fisherman’s

Friends nennen. Dannys Boss

(Noel Clarke) beauftragt ihn

damit, die kernigen und kauzigen

Typen groß rauszubringen – allerdings

nur, um Danny gehörig zu veräppeln. Doch

Danny nimmt die Sache ernst. Er versucht

alles, um den Shanty-Chor unter Vertrag zu

nehmen. Außerdem hat er ein Auge auf die

alleinerziehende Alwyn (Tuppence

Middleton) geworfen,

die auch die Tochter des skeptischen

Bandleaders Jim (James

Purefoy) ist.

Die Macher um Regisseur

Chris Foggin haben die wahre

Geschichte der singenden Fischer,

die bis heute aktiv sind

und erst im März ein neues Album

veröffentlicht haben, als

Grundlage für eine sympathisch-britische

Komödie in der Tradition

von »Ganz oder gar nicht« genommen. Die

einzelnen Charaktere sind dabei fiktiv und

haben andere Namen als die echten Bandmitglieder,

die in Nebenrollen zu sehen sind.


0 38 SHANTIES

DE WANGEROOGERS

BLICKEN ZURÜCK

Lang, lang ist es her. Nicht nur auf »ihrer« Insel

beeindruckten »De Wangeroogers« mit ihren Shanties.

Auch auf den anderen Ostfriesischen Inseln bedauern

viele Insulaner, dass der von Klaus Brüggerhoff geleitete

Shantychor nicht mehr auftritt.

Erinnern Sie sich noch an die »Piraten der Meere«?

Das Foto zeigt oben von links Harald Petrus (verstorben),

Mike Spyrou, Hermann Schweer, Klaus Brüggerhoff,

Frank Zwick, Bernd Kubiak, Uwe Gebhard, Charly

Langhoop, Martin Gerdes, Werner Wilhelmi (verstorben),

Armin Kubiak, Ulf Grossek sowie unten Markus

Missmahl, Volker Metzig, Hermann Schröder, Hans-

Friedrich Stenzel und Hermann Goldschweer.

QUELLE: BUCH »WANGEROOGE UND DER REST DER WELT«

(OSENBERG-VERLAG)

DE WANGEROOGERS UND DER WANGEROOGE-ROCK

Von Wolken, Wind, Matrosen hebbt wi notgedrungen

dusend und noch een Leed gesungen,

von Sternen, die übern blauen Meer so schön funkeln

und von Walzertakt, denn der ist so schön zum Schunkeln.

Doch mit de Schunkele is dat nu vörbi

bi düsse Melodie

Refrain: Nu gifft dat Wangerooge Rock -

two – three – four Wangerooge Rock,

dat geiht nu düchtig aff mit Rock

just as bi »Rock around the Clock«

Nu kummt de Wangerooge Rock,

denn op Schunkeln hebbt wi kenen Bock!


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singt doch heute jedes Kind,

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die uns immer nur voll …!

Doch mit de Schetere is dat nu vörbi

bi düsse Melodie

Doch wollen wir auch weiter von Meer und Wellen singen.

Die schönen alten Lieder sollen hier auch weiter klingen.

Und sing’ »De Wangeroogers« auch mal ungewohnte Lieder,

auch die »Nordseewellen« kommen immer wieder,

und de Spoß geiht nie vörbi

bi düsse Melodie

Ferienoase GmbH

Wohnungsvermittlung auf Wangerooge

Im Dorfgroden 5 · 26486 Wangerooge

Telefon 04469-1455

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0 40 STRANDHOTEL GERKEN

EINMAL WOOGE –

IMMER WOOGE

Einer wie er ist mit seinem Herzen dabei. Das spüren die

Mitarbeiter. Das spüren die Gäste. Thomas Schmidt, mit

38 Jahren ein ganz junger Chef des Wangerooger Vorzeige-

Strandhotels Gerken, hätte sich seinen ersten Sommer als

neuer Hoteldirektor auf »seiner« Insel eigentlich nicht besser

vorstellen können. Denn trotz Corona sorgen viele Gäste für

eine erfolgreiche Saison.

m

ein Wunsch hat sich

erfüllt.« Der gebürtige

Aachener Thomas

Schmidt rechnet auch

mit zahlreichen Gästen in Herbst und

Winter. Er selbst ist mit dem Strandhotel

Gerken praktisch aufgewachsen,

wie die Fotos zeigen. Seine Familie kam

erstmals 1935 auf die Insel, seine Großeltern

heirateten 1952 auf Wangerooge.

Thomas lernte mit Oma Marianne und

Mutter Hildegard als Zweijähriger den

Sand vor dem Hotel kennen und erlernte

1985 am Strand vor dem »Gerken« und

dem Nachbarhaus »Alexandra« das

Radfahren.


A5 Strandhotel Gerken

Strandhotel Gerken GmbH & Co. KG | Strandpromenade 21 | Tel. 0 44 69 - 87 60 | info@strandhotel-gerken.de | strandhotel-gerken.de

Nordsee-Feeling pur!

Ferien im traditionsreichen Strandhotel Gerken

Das Strandhotel Gerken liegt in einzigartiger Lage an der

Promenade und am feinen Sandstrand von Wangerooge.

In wenigen Schritten sind Sie direkt am Strand oder Sie

schlendern gemütlich über die Strandpromenade der Insel.

Das ist Nordsee-Urlaub von seiner schönsten Seite!

Unsere 81 behaglichen Zimmer bieten Singles, Paaren

und Familien alles, was man für einen erholsamen Urlaub

braucht. Unsere großzügigen Zimmer erwarten Sie mit Blick

auf den Ort Wangerooge, die Nordsee oder das Wattenmeer.

Nordsee-Urlauber wissen, dass das Wetter auch mal stürmisch

und regnerisch sein kann. Hier bietet das Strandhotel

Gerken mit seinem großzügigen SPA und Kosmetikbereich

eine willkommene Alternative. Mit unserem beheizten Hallenbad

brauchen Sie auf Ihren Badeurlaub nicht zu verzichten.

Oder Sie genießen nach einem stürmischen Strandspaziergang

unseren Saunabereich mit Finnischer Sauna,

Soft-Sauna, Dampfbad, Infrarotkabine, Erlebnisdusche und

Ruheraum.

Gastronomie mit

Meeres-Panorama

Auch kulinarisch gesehen,

bieten wir Ihnen

alles, was das Urlauberherz

begehrt. Neben

unserem abwechslungsreichen

Frühstück freuen

wir uns, Sie nachmittags

zur traditionellen

Teetied und abends zu

unserem Abendmenü

begrüßen zu dürfen.

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0 42 INSEL-TRAUUNGEN

MEYER IM MEER

Als sich Lutz Meyer und Claudia Pächtel aus Wuppertal am

16. Juli 2020 am Trauzimmer der Kurverwaltung einfanden,

um sich endlich das Ja-Wort zu geben, lief alles anders als

noch vor einem Jahr geplant, denn dies sollte nun schon der

dritte und somit der endgültige Termin für ihre Hochzeit auf

Wangerooge sein.

d

amals einigte man sich zunächst

auf den 8. Mai 2020.

Alles war komplett organisiert.

Trauzeugen, Familie und

Freunde sollten anreisen, das gemütliche

Trauzimmer im Alten Leuchtturm war

gebucht, denn schließlich hat Lutz seiner

Claudia vor einem Jahr genau dort oben den

Heiratsantrag gemacht. Doch dann kam

Corona. Wie jeder weiß, befanden sich die

Deutschen am 08. Mai noch im Lockdown.

Also wurde der 29. Mai vorgeschlagen, der

allerdings wegen der damals geltenden

Sieben-Tage-Regelung nicht in Frage kam.

Der Urlaub für den Juli war schon lang

geplant, also warum nicht dann? Dass die

Zwei komplett allein diesen Tag verbringen

werden, damit wurde sich rasch abgefunden,

lediglich die Fotografin durfte sie an

diesem Tag begleiten. Auch von der Traum-

Location Leuchtturm musste man sich gedanklich

verabschieden, aber positiv, wie die

beiden sowieso das ganze Dilemma mit Fassung

getragen haben, war letztendlich doch

der tolle Blick aufs Meer.

Lutz Meyer-Pächtel hat die Insel vor sieben

Jahren für sich entdeckt und zwar nachdem

er zuvor alle Ostfriesischen Inseln bereist

hatte. Wangerooge hatte er am meisten

in sein Herz geschlossen. Zufällig entdeckte

er im Buchhandel ein Bildband des Osinsel-

Verlages. Dahinter versteckte sich der Name

Osenberg und schon wurde ihm klar, dass

dies ein Zeichen war. Denn sein Vater Peter

Meyer arbeitete viele Jahre in den 80ern

als Sport-Fotograf, damals noch in schwarzweiß

und analog, für einige Magazine, wie

den FUSSBALL-REPORT und die BHZ, die

Manfred Osenberg heute noch immer herausgibt.

Auch der kürzlich verstorbene Fotograf

Kurt Keil und der ehemalige MOIN-

Mitarbeiter Friedemann Breuer sind ihm

seit Kindheitstagen bekannt.

Da war es doch naheliegend, dass er seine

Claudia schon seit sechs Jahren mit in den

Sommerurlaub nach Wangerooge bringt.

Zwar kennt das Paar sich nun schon seit

knapp 30 Jahren, damals noch als Kollegen

der Wuppertaler-Stadtwerke, wo beide auch

noch heute tätig sind. Zueinander gefunden

haben sie jedoch erst vor einigen Jahren.

Gemeinsamkeiten wie die Liebe zur Nordsee,

die auch Claudia aus Kindheitstagen in

sich trägt – ihre Eltern besitzen eine Ferienwohnung

in Neßmersiel – versprechen den

beiden eine glückliche Ehe, als entspanntes

Paar, das auch gern mal die gemeinsame

Leidenschaft des Rockabilly selbst zu ihrer

Hochzeit nach außen trägt.

TEXT UND FOTOS: ANTJE POLLEX


INSEL-TRAUUNGEN 0 43

ALLER GUTEN DINGE SIND DREI

EIN PAAR

AUS LÖHNE

Es war für sie die jeweils dritte Heirat. »Aber die passt bestimmt«,

lachten Pia und Gregor aus Bünde. Sie ließen sich zwar nicht auf

der Insel trauen, begingen aber auf Wangerooge ihre Flitterwochen,

wohnten Anna Düne und feierten im »Kreta«. Beim Griechen

genoss das Paar das leckere Essen. Beim Griechen? Natürlich.

Gregor stammt selbst aus Griechenland.

FOTO: MANFRED OSENBERG

Nicht weit hatten

es Raphaela und

Nico Fiedler, um auf

Wangerooge Hochzeit

zu feiern. Die beiden

überglücklichen, jungen

Menschen kamen im Juli

2020 aus Löhne. Es hat

sich gelohnt.

FOTO: EVELYN GENUIT

HOCHZEITSTAGE

Seit 2017, seit der Trauung auf dem Alten Leuchtturm, feiern

Gesa und Carsten Eickhoff auf Wangerooge im August ihren

Hochzeitstag. Jedes Jahr. Mit Freunden auf der Insel bei

Sonne, Sand und Meer. Und natürlich mit der leckeren Torte,

die zum Strand geliefert wird.


0 44 GESUNDHEIT

OASE ENDLICH GEÖFFNET?

Der Sommer klingt aus, der Herbst ist da. Zeit für Ruhe und Entspannung. Doch viele Urlauber

und Insulaner wollen auch im Herbst fit bleiben. Das Therapiebecken in der Oase steht seit Mitte

September wieder (eingeschränkt) für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Die strengen Auflagen zur

Öffnung von Schwimmbädern lassen sich weiterhin nicht mit den baulichen Voraussetzungen in der

Oase vereinbaren. Das Erlebnisbad und die Sauna bleiben daher weiterhin geschlossen.

d

as Therapiebecken wird vorrangig

für Anwendungen benötigt.

Dennoch ist nun geplant

täglich zwei Schwimmzeiten

für Gäste und Insulaner anzubieten. Von

Montag bis Freitag gibt es zwei Zeiten um

14.00 Uhr und um 16.00 Uhr; am Sonntag

und Samstag um 10.00 Uhr und 12.00

Uhr. Es dürfen jeweils maximal 12 Personen

gleichzeitig das Bad nutzen. Die Schwimmzeit

beträgt anderthalb Stunden. Zwischen

den Terminen erfolgt eine gründliche Desinfektion

der Umkleiden und Duschen. Um

Warteschlangen zu vermeiden und die Aufnahme

der Kontaktdaten zu erleichtern, gibt

es eine Online-Reservierung der Schwimmzeiten

unter folgendem Link:

https://www.wangerooge.de/urlaubbuchen/erlebnisse-buchen/#/erlebniss

ZEIT FÜR THALASSO!

Herbst und Winter sind die richtige Zeit für

Thalasso! Seit 2014 ist Wangerooge als Thalasso-Nordseeheilbad

anerkannt. Damit ist

die kleine Insel Teil der ersten zertifizierten

Thalasso-Region Europas.

Thalasso? Was ist das überhaupt? Thalasso

ist abgeleitet von dem griechischen Wort

»thalassa« für Meer und steht für die Heilkraft

des Meeres. Es bezeichnet die Behandlung

von Krankheiten mit kaltem oder erwärmtem

Meerwasser, Meeresluft, Sonne,

Algen, Schlick und Sand.

Tatsächlich ist der Gesundheitstourismus

schon 200 Jahre alt. Damals schickte

man Bergleute auf die Insel und direkt an

die Waterkant. Doch bereits nach vier Tagen

ging es ihnen nicht besser, sondern schlechter

als vorher. Man müsse sich langsam an

das Reizklima gewöhnen. Daher sei es besser,

sich erst im Ort aufzuhalten und erst

später an das Meer zu gehen. Auch Kopfschmerzen

waren nicht ungewöhnlich. Das

habe weniger mit dem Klima zu tun: Das

Salz entzieht dem Körper Wasser. Die Menschen

müssen also mehr trinken.

In den Wintermonaten (Oktober bis

Mai) können Besucher beispielsweise täglich

am Strand mit einem Klimatherapeuten

in den Tag starten. Neben verschiedenen

Atem- und Bewegungsübungen gehören zu

der 30-minütigen Klimatherapie auch das

Schreiten durch das Meerwasser und ein

warmes Wasserbad. Daneben gibt es viele

weitere Thalasso-Angebote unter freiem

Himmel wie Strandgymnastik, eine Nordic-

Walking-Tour, eine Wattwanderung, eine

Spülsaumwanderung am Strand oder eine

Tour entlang der fünf sogenannten Therapiewege.

Thalasso bedeutet einfach das

Meer atmen, spüren und schmecken.

Der Aufenthalt direkt am Meer ist natürlich

eine wichtige Voraussetzung, um

dessen Wirkung auch zu spüren. Doch auch

drinnen lässt sich Thalasso erleben. Im Gesundheitszentrum

Oase an der Oberen

Strandpromenade bieten Therapeuten zum

Beispiel Meerwasser-Inhalationen und Thalasso-Meerwasserbäder

an. Empfehlenswert

ist die Schlickpackung mit anschließender

Massage. Ein angenehmes Gefühl auf

der Haut entsteht, wenn der anfänglich etwas

kühle Schlick langsam warm wird. Von

draußen dringt das Kreischen der Möwen

durch. Im Erlebnisbad lassen sich anschließend

ein paar Bahnen ziehen oder der Gast

setzt die Entspannung in der Sauna mit einem

Dampfbad fort.


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0 46 NACHTS AUF WANGEROOGE

NUR DIE STERNE WAREN ZEUGE

Sie heißt Renate Veit, kommt aus Ibbenbüren, ist glücklich verheiratet und hat einen 19-jährigen Sohn.

»Ich verbringe schon seit über 25 Jahren mit meiner Familie unsere Urlaube auf diesem wunderschönen

»Sandhaufen«, erklärt sie der MOIN und ergänzt: »Über die Preussag- Urlaubsverschickung, die

damals durchgeführt wurde, sind wir so auf die Insel gekommen. Die Urlaubswohnungen am Ende der

Charlottenstraße wurden zur Erholung für die Mitarbeiter gebaut und gehören nun der TUI.

Diese buchen wir auch heute noch.«

s

onne.

Strand. Wasser. Und sonst?

»Ich male schon jahrelang bei

Annemarie Heinken in der Palette

und dadurch hat sich eine

tolle Freundschaft entwickelt.« Früher hat

sie auch immer gerne am Strand geritten.

Sie liebt einfach den Strand über alles.

Natürlich auch in diesem Jahr. »Da habe

ich mir gedacht: Mensch, diesen tollen

Schlafstrandkorb, den die MOIN vorgestellt

hat, buchst du für eine Überraschung zum

50. Geburtstag für dein Mann Holger. Das

habe ich dann auch dieses Jahr im Juli

gemacht und wir haben eine wunderschöne,

unvergessliche Nacht am Strand im Schlafstrandkorb

verbracht.«

Renate Veit (47) gerät ins Schwärmen:

»Eine unbeschreibliche, ruhige Stimmung

am Strand, die schwierig zu beschreiben ist,

weil es so etwas Besonderes ist. Der Sonnenuntergang

war schon toll, aber überwältigt

waren wir vom Sonnenaufgang.«

Natürlich hatte sie den Fotoapparat

dabei: »Die Intensität der Farben, die sekündliche

Veränderung des Lichtes und die

Stimmung, die einen packt, ist und bleibt

unvergesslich. Einfach nur zu empfehlen,

dieses Erlebnis. Der Strandkorb ist klasse,

einfach zu bedienen und sehr geräumig, hätten

wir gar nicht gedacht. Ein tolles, neues

Highlight für Wangerooge.«

MAO


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0 48 INSEL-EVENTS

DRACHENZEIT

Corona? Absagen? Nein, auch in diesem Jahr mussten Inselgäste

nicht auf das Drachen- und Familienfest verzichten; allerdings auf

die Nachtflugshow, auf Pommes spezial aus dem Hause Lammers

und auf das erfrischende Jever. Trotz der aktuellen Situation zeigte

sich der Himmel am Wangerooger Strand wieder bunt und voller

Besonderheiten.

e

s

war das erste Drachenfest in

Deutschland in diesem Corona-

Jahr«, stellte Thomas von Ahn

fest. Nicht nur Kinder, die

wegen der Corona-Sicherheitsvorkehrungen

auf ein Rahmenprogramm verzichten mussten,

staunten beim Anblick der kreativen

Drachen, auch Erwachsene waren wieder

von diesem besonderen Himmelsauftritt

beeindruckt.

Drachenliebhaber warten immer gespannt

auf die Höhepunkte. Im vergangenen

Jahr hatte ein Pottwal-Drachen den Inselstrand

erobert. Diesmal waren es riesige

Meeresbewohner, Comicfiguren und ein gigantischer

Dinosaurier. Allerdings konnten

die größten Drachen erst nicht gestartet

werden: Es war nahezu windstill. Eine Wettererscheinung,

die an der Nordsee sehr ungewöhnlich

ist und Organisator Thomas von

Ahn (»999 Besucher kamen auf ihre Kosten«)

vor Probleme stellte. Erst nachmittags

erhoben sich eine Vielzahl von fantasievollen

Konstruktionen zur Freude der Urlauber

und Einheimischen in die Lüfte.

FOTOS: EVELYN GENUIT


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OPEN AIR AUSGEFALLEN

Typisch Nordsee-Wetter. Eigentlich ein Traumtag, der letzte

Samstag im August 2020. Sonne satt. Am Strand von Wangerooge

genießen die Gäste den Sommer. Einige gehen gut gelaunt zum

Rosengarten, wo Berthold Tutjer um 15 Uhr auftreten soll. Sollte.

Das Event war kurzfristig abgesagt worden. Wegen eines drohenden

Unwetters. Davon war um 15 Uhr nichts zu sehen. Doch eine halbe

Stunde später kam der Regen, Die Kurverwaltung als Veranstalter

der von Gästen und Bewohnern Wangerooges gut angenommenen

Rosengarten-Parties, behielten – wieder einmal – Recht.

Der Termin mit Berthold Tuitjer, der sich als ehemaliger Bürgermeister

und Kurdirektor der Insel Baltrum neben der Werbung

für den Nationalpark Wattenmeer sowie der Entwicklung eines

Biosphärenreservats dem Erhalt und der Pflege der plattdeutschen

Sprache verschrieben hat, interpretiert zu Gitarre und Cajon in

einem rund 90-minütigen Programm plattdeutsches Liedgut von

Hannes Flesner, Heinz und Hans Albers, Knut Kiesewetter, Torfrock,

Otto und Heidi Kabel und anderen. Die Moderation erfolgt

überwiegend auf Plattdeutsch, wobei Berthold für hochdeutsche,

akustische Untertitel sorgt. Ein Impulsvortrag für die plattdeutsche

Völkerverständigung.

Gepäckdienst

Hundorf & Tammen

Im Westen 2 • 26486 Wangerooge

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bereit. Späte Anreisen 20:00 Uhr und später, nur nach

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UND

DA WAR

NOCH

… der Hirsch von Jonas. Der begabte Junge ist erst 14 Jahre alt

und kommt mit seinen Eltern jedes Jahr aus Como/Italien. Das

Heimweh treibt die Familie immer wieder auf unsere herrliche

Insel. In der Palette am Platz am Meer kann Jonas bei Annemarie

sein Talent beweisen.

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0 50 RÜCKHANDSCHLÄGE

EIN HAUCH VON WIMBLEDON

Am Tag nach dem Abbaden auf Wangerooge feiert Arne Thoms seinen 50. Geburtstag, am 1. Januar

2021. Das bekannteste Tennis-Ass, das jemals für die erfolgreichen Herren des Wangerooger Tennis-

Clubs an den Start gegangen war, überstand in den Neunzigern beim Grand-Slam-Turnier in

Wimbledon nicht nur dreimal die erste Runde, sondern auch einige ernsthafte Verletzungen.

d

er am 1. Januar 1971 in Osnabrück

geborene Ex-Profi

und später der beste Punktesammler

des Wangerooger

Tennis-Clubs erreichte im Mai 1992 mit

dem 98. Platz seine höchste Platzierung in

der Weltrangliste. Bis dahin ist es für den

diesjährigen Sieger des mit 4.000 Euro

dotierten 46. Wangerooger Turniers noch ein

weiter Weg. Der Düsseldorfer Henri Squire

vom TC Kaiserswerth, der mit 20 Jahren zu

den größten Talenten in Deutschland zählt,

beeindruckte in den Dünen nicht nur durch

seine knallharten Aufschläge.

Der junge Mann mit der Kappe spielt

seit seinem dritten Lebensjahr Tennis, wird

hauptsächlich von seinem Vater, einem gebürtigen

Australier, trainiert. Zu seinen Stärken

gehören eine variable und gleichzeitig

offensive, mutige Spielweise. »Im Halbfinale

war ich besser als im Finale«, meinte der

1,95-Meter-Hüne, der vor zwei Jahren auf

sich aufmerksam machte und die U18-Konkurrenz

der Deutschen Jugendhallenmeisterschaften

in Essen gewann und im Januar

2018 bei der Jugendkonkurrenz der Australian

Open mitmischte.

Keine Frage: Das Turnier 2020 gehört zu

den besten der vergangenen Jahre. Gespielt

wurden die knapp 200 angesetzten Spiele

unter besten Bedingungen, war es am Montag

noch stürmisch, so verbesserten sich die

Bedingungen zusehends. Am Endspieltag

hatte der Wettergott alles für einen Traumabschlusstag

parat: kein Wind und Sonne

bei ca. 25’C. Die Besucher erlebten nach beeindruckenden

Halbfinals zwei spannende

DTB-Endspiele in einem Teilnehmerfeld, das

an zahlenmäßiger und spielerischer Klasse

zu gefallen wusste.

Der für den Bundesligisten Rochus Club

in Düsseldorf spielende Henri Squire vergab

im Endspiel gegen Laslo Urrutia Fuentes,

deutscher Ranglistenspieler mit chilenischen

Wurzeln vom TC Blau-Weiß Berlin, zweimal

eine sichere Führung, gewann aber die beiden

Sätze mit 7:5 und 6:2. Im gesamten Turnier

präsentierte sich Henri Squire als regelrechtes

Aufschlagwunder. Mit Aufschlägen

um die 200 bis 220 km/h erreichte der Ball

den rückschlagenden Fuentes, der wiederum

seelenruhig nach guter alter Boris Becker

Manier den Ball meist konnte.

Ein ähnliches Bild präsentierte sich beim

Endspiel der Damen. Leonie Möller vom TC

Vorwärts Nordhorn behielt die Oberhand gegen

die Vorjahressiegerin Nicole Rivkin vom

DTV Hannover nach hart umkämpften drei

Sätzen im Tiebreak mit 10:4. Beide Teilnehmerinnen

stehen ebenfalls in der Deutschen

Rangliste. In den Doppel und – Mixed-Konkurrenzen

gab es auch ein starkes Teilnehmerfeld

gespickt mit Ranglistenspielern. In

weiteren 14 LK-Konkurrenzen wurden weitere

Sieger in den Altersklassen von U10-Junioren

bis hin zur Herren und Damen Klasse

70+ ermittelt. Der älteste Teilnehmer mit

fast 80 Jahren war der mit Wangerooge seit

Jahrzehnten eng verbundene HNO-Arzt Peter

Tolsdorff aus Bad Honnef, der jüngste war

Max Perthold mit 8 Jahren aus Oldenburg.

Bewährt hat sich die neue Turnierleitung

mit Olaf Pickardt und Oliver Ellernbeck,

beide langjährig erfahrene Turnierleiter im

Dienste des TNB Niedersachsen/Bremen.

Sie sorgten mit ihrer Kompetenz und Ruhe

für einen problemlosen Turnierablauf. Erfreulich:

Das Organisationsteam um Erik

Gaudig, Daniel Greulich und Stefan Jung

aus Oldenburg sowie dem Bad Homburger

Ulf Hordorff und der Hamburgerin Corinna

Wittrin ist es gelungen, dieses Event unter erschwerten

Bedingungen zu organisieren.

TEXT + FOTO: MANFRED OSENBERG


WANGEROOGER TENNISWOCHE 0 51

BREMME, BIER

UND BREITE BÄNKE

Im Sommer vor exakt 30 Jahren war er

erstmals dabei, als einer von einem halben

Dutzend Teilnehmern aus dem Bergischen

Land. »Seitdem besuche ich jedes Jahr

das Tennisturnier in den Dünen«, erklärt der

ehemalige Wuppertaler Brauereibesitzer Dirk

Bremme (Foto links). Allerdings seit einigen

Jahren nur noch als interessierter Zuschauer:

»Meine Knochen machen nicht mehr mit«,

lacht der 70-Jährige.

Familienfeste – ein Stichwort für Bremme.

Seine Ehefrau nimmt regelmäßig an den

Bridge-Turnieren im »Hanken« teil. Und

Sohn Christoph spielt mit beim Tennisturnier,

oft gemeinsam mit einem der starken

Söhne des erfolgreichen Ehepaar Tolsdorf.

HNO-Arzt Dr. Peter Tolsdorf, der diesmal

wegen fehlender Gegner nur zu zwei Kurzeinsätzen

kam, war vor ein paar Jahren auch

Schirmherr des Traditionsturniers. Diesmal

gab es mit Ecki Wittrin und Paul Gothe gleich

zwei Schirmherren, die allerdings wegen des

ausgezeichneten Wetters ihre Schirme nicht

aufspannen mussten. Alle Teilnehmer sowie

Zuschauer hielten sich an die Anweisungen

der Turnierleitung und des Wangerooger Tennisclubs,

die das Corona-Schutzkonzept in

enger Abstimmung mit dem Landkreis und

der Gemeinde festgelegt hatten. So konnte ein

traditionelles Turnier auch nicht vom Coronavirus

ausgebremst werden. Für die Disziplin

dankt der Vorstand des Wangerooger Tennisclubs

ausdrücklich allen Beteiligten. Um alles

auf Abstand zu halten, entschied sich die Gemeinde

kurzfristig, jede Menge Strandkörbe

an der Anlage aufzustellen. Dadurch erhielt

die ohnehin schon als Kultturnier in der Tennisszene

bekannte Veranstaltung eine zusätzliche

Attraktion. Stefan Jung war mit Recht

zufrieden: »Mit unseren in diesem schönen

Sommer erlebten Erfahrungen können wir

alle anderen Event-Veranstaltern Mut machen,

es hängt allerdings alles von einsichtigen

Besuchern ab, die wir hier auf Wangerooge

gehabt haben.«

ALLES

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auf Ihren Besuch!


0 52 JUGENDARBEIT

Tennislehrer Nils Bäumer und Sohn

Max trumpften auf Wangerooge auf.

Der blonde Ben war auch während

des Endspiels mit seiner Mutter

Merle ein Highlight.

NILS BÄUMER UND SOHN MAX

»Wir brauchen Nachwuchs!« Die Hilferufe einiger Wangerooger Sportvereine sind seit Jahren nicht zu

überhören. Der Tennis-Club und die Inselkicker vom TuS machen jetzt endlich Nägel mit Köpfen und

verpflichteten zwei engagierte Übungsleiter.

w

ährend der TuS mit dem

Wangerooger Briefträger

Holger Grötschel

einen guten Mann für

die Fußballjugend gefunden hat, bot der

ehemalige WTC-Spieler Nils Bäumer in

den Sommerferien mehrere Lehrgänge auf

er Tennisanlage in den Dünen an. »Die 16

Jungen und Mädchen haben hervorragend

mitgemacht«, lobt der 52-jährige Bäumer

das Experiment, Kinder an den Tennissport

heranzuführen.

Bestes Beispiel dafür, dass schon in jungen

Jahren Erfolge erzielt werden können, ist

Bäumers Sohn Max. Der gemeinsame Sohn

von Nils und der ebenfalls Tennis-engagierten

Frederike Perthold spielte auch beim

diesjährigen Tennisturnier mit, beeindruckte

auch bei den Matches gegen ältere Jungs

(3. Platz) und erlebte wieder einmal »tolle

Ferien« auf Wangerooge. Max gewann mit

erst acht Jahren schon einige Turniere und

schaute sich auf Wangerooge einiges von den

Großen ab.

Noch nicht am Start, aber zur Belustigung

der Besucher, war ein kleiner, blonder Junge

namens Ben, der beim Mixed-Turnier den

Sportlern die Show stahl. Immerhin hatte

seine Mutter Merle das Endspiel erreicht

und schloss den temperamentvollen Ben

nach dem (verlorenen) Finale glücklich in

die Arme.

TEXT UND FOTOS: MANFRED OSENBERG


DIE EIS- UND CRÊPES-MANUFAKTUR

Im Bistro am Strand, der Eis- und Crêpes-Manufaktur auf Wangerooge,

wird seit fast 40 Jahren in der 2. Generation auf der Insel Eis

produziert. Die staatlich geprüften Speiseeishersteller pasteurisieren

und produzieren als einzige Eisdiele auf Wangerooge direkt vor Ort.

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VON MÄRZ BIS ENDE OKTOBER TÄGLICH 09:00 UHR BIS 21:00 UHR*

*Die Öffnungszeiten können sich witterungsbedingt verändern. Zitat Wilko Fokkena:

»Wenn das Fenster auf ist, gibt's was – wenn das Fenster zu ist, gibt's nichts!«

BISTRO AM STRAND · DIE EIS- UND CRÊPES-MANUFAKTUR

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0 54 LI C H T & S C H AT T E N

W’OOGE –

DAS HAWAII

DES NORDENS

Die Brandung am Wangerooger Strand ist im Sommer nicht nur

für die zahlreichen Badegäste ein Erlebnis. Unter Surfern gilt die

Insel als einer der besten Surfspots der Welt. Wenn der Wind einige

Tage in Folge kräftig aus westlichen Richtungen geweht hat, bauen

sich vom tiefen Fahrwasser der Jade aus Wellen auf, die erst auf der

vor der Insel gelegenen Sandbank geordnet und gebrochen werden.

Wenn dann, wie auf den vom Wuppertaler Fotografen Lutz Meyer-

Pächtel Ende Juli 2020 vom Wangerooger Windsurfer Jonas Zoecke

geschossenen Bildern, bei strahlend blauem Himmel ein knackiger

Südwestwind der Stärke 6 bis 7 aufkommt, erreichen die Wellen sogar

in Strandnähe zwei bis drei Meter Höhe – dann wird Wangerooge

für die Wind- und Kitesurfer zum »Hawaii des Nordens«.

Viele Gäste wurden allerdings auch in diesem wunderschönen

Sommer wieder enttäuscht. Denn schon ab 26. August standen sie

am Surfstrand vor verschlossenen Türen. Trotz besten Surf-Wetters,

trotz bester Bedingungen bis weit in den September hinein.


LI C H T & S C H AT T E N 0 55


0 56 HINGUCKER

BUNTE

STRANDKÖRBE

MIT INHALT

Viel Beifall gab es für die Maßnahme

der Insel-Verantwortlichen, auch an den

Straßenrändern Strandkörbe aufzustellen.

Auch Louisa und Marc, vor dem Treibsand,

nahmen das Angebot dankbar an und

genossen im Strandkorb den »Cosmopolitan«.

An einem Korb am Hauptstrand war

dieser »verkleidete« Strandkorb mit liebevoll

angefertigter »Gardine« zu sehen. Gute

Idee!

FOTOS: MANFRED OSENBERG + FRANZISKA NEUMANN

WENN ES

NACHT WIRD …

… glänzt der ebenso alte wie schöne Wangerooger

Bahnhof im Mondlicht. Leider

gab es nach Lob für die Bahn (Fähre beförderte

jeden Tag die Inselbewohner trotz Corona-Pandemie)

auch viel Kritik, weil nach

der Öffnung die Verstöße gegen die Sicherheitsvorkehrungen

nicht geahndet wurden.

»Wie haben in der Bahn gestanden wie die

Heringe«, war nicht selten von Gästen zu

hören.

FOTO: ULRIKE ROLF


Unser Leistungsspektrum:

Genehmigungsplanung

Betonarbeiten

Holzbauarbeiten

Dacharbeiten

Erd- und Pflasterarbeiten

Abbrucharbeiten

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0 58 STRANDKÖRBE

TREFFER

Dieser Schnappschuss gelang Ulrike Rolf, die zwar erst seit dem

Herbst 2018 auf Wangerooge lebt und arbeitet in der Mutter-

Kind-Klinik St. Willhad arbeitet. »Aber ich kenne und liebe die

Insel schon seit nunmehr 30 Jahren, da ich seit Mitte der 80er

jedes Jahr hier meinen Urlaub im Haus Ibbenbüren an der Anton-Günther-Straße

verbracht habe.«

Hobbies? In ihrer Freizeit fährt sie viel mit dem Fahrrad oder

wandert in der herrlichen Insellandschaft. Immer mit dabei

sind ihre Kamera und ihr Handy: »Durch die Corona-Krise habe

ich viel Zeit, um meinen Hobbies nachzugehen und bin oft auf

Motivjagd. Einige Ergebnisse findet sie dann »mit großer Begeisterung«

in der MOIN wieder.


Auch auf der Insel

Immobilienverwaltung

Wangerooge

Die Immobilienverwaltung auf Wangerooge stellt besondere Herausforderungen, die weit über

die normalen Anforderungen an eine Immobilienverwaltung auf dem Festland hinausgehen.

Sei es die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Dienstleistern,

sei es der erhöhte Aufwand, vor Ort Termine

wahrzunehmen oder auch die seltene Präsenz der Ferienwohnungs-Eigentümer

vor Ort.

Um diese Herausforderungen zu meistern, bieten wir die

optimale Immobilienverwaltung auf Wangerooge an.

In unserem Back-Office in Wilhelmshaven stellen wir eine

professionelle Immobilienverwaltung sicher. Die Firma Immobilien-Konzept,

vertreten durch die Geschäftsführerin

Uta Lach, verwaltet seit über 25 Jahren Immobilien und

betreut über 1600 Wohnungen.

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0 60 TIERISCH

SEEHUND-

RETTUNG

Es war am letzten August-Sonntag. Ein

Tag wie aus dem Bilderbuch. Sonne satt.

»Wir haben den Strandtag genossen«, lächelte

Sabine Drübert. Die Pädagogin und

ehemalige Rollhockey-Nationalspielerin aus

dem Bergischen Land berichtete von ihrem

Fund. In Höhe der Jever-Aussichtsdüne hatte

sie mit ihren Kindern und Hund einen

scheinbar kranken Heuler erblickt. Natürlich

hielten sie Abstand. Und verständigten

die Wangerooger Seenotretter, die den Seehund

mit dem neuen Mobil abholten.

PETERMÄNNCHEN

Der Name ist harmlos, der Fisch aber

nicht: Auch sechs Wangerooge-Urlauber

machten in diesem Sommer Bekanntschaft

mit dem giftigen Petermännchen.

Dabei gibt es einen einfachen Schutz:

Badeschuhe. Die 15 bis 50 Zentimeter

langen Fische mit giftigen Stacheln graben

sich im Frühjahr und Sommer zum

Laichen im flachen Wasser im Meeresboden

ein. Sie zählen zu den giftigsten

Tieren in Europa. Es gibt zwei typische

Wege, wie Menschen von dem Fisch gestochen

werden. Wattwanderer oder

Schwimmer treten im Flachwasser auf

Inseldoc Frank Kortenhorn musste mehr

als ein Dutzend Urlauber behandeln, die

die versteckten Petermännchen. Manchmal

landet der Fisch bei Anglern im Netz

sich einen Stich vom Petermännchen »abgeholt«

hatten.

oder am Haken. Fischer verletzen sich

an den Stacheln, wenn sie das Tier anfassen.

FOTO: HANS HILLEWAERT


70 Jahre Café Pudding

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0 62 STRANDGUT

SCHATZSUCHER IM HERBST

UND VIELE HERZMUSCHELN

Wenn die Blätter fallen… Was man so alles an unseren Stränden findet nach einem zünftigen

Herbststurm – von der geheimnisvollen Flaschenpost bis zum seltenen Bernstein und der Auster.

Inhaber Frank Eden …

… nennt zwei Gründe, weshalb das

Fahrradfahren auf der Insel besonders

den Kindern großen Spaß macht und

die Nerven der Eltern schont:

1.

2 .

Bis auf die Elektro-Karren sind

keine Autos unterwegs.

Auf der Insel existieren keine

Berge, die das Treten

anstrengend machen.

A

D

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STRANDGUT 0 63

d

arf man Strandfunde behalten?

Muscheln, Steine und Fossilien

dürfen nur in geringen Mengen

für private Zwecke gesammelt

werden. Dasselbe gilt für Sand. Viele Länder

und Inseln verbieten die Ausfuhr sogar

komplett.

Gehören Sie auch zur Spezies der Sucher

und Sammler? Dann raus an unsere traumhaften

Strände an Nord- und Ostsee! Jetzt

ist die beste Saison für Urlauber und Einheimische,

die Küste entlangzuwandern. Was

diesmal wohl dabei ist? Vielleicht eine alte

Flaschenpost? Ein bizarr geformtes Stück

Treibholz, das origineller als jedes Designobjekt

das Wohnzimmer schmücken wird?

Oder ein Fossil, das Einblick in längst vergangene

Zeiten gewährt, als Dinosaurier die

Welt bevölkerten? Auf der Insel kommen am

schnellsten die Muschelsammler auf ihre

Kosten; vor allem Herzmuscheln, der Inbegriff

von Strand und Urlaub, rufen quasi:

»Nehmt uns mit!« Die maritimen Kostbarkeiten

mit der geriffelten Oberfläche wecken

Kindheitserinnerungen in jedem.

Denn: Haben wir uns nicht schon immer

für alles Funkelnde begeistert? Genau

deshalb verlieren wir nie die Freude daran,

von Wasser Wind und Sand geformte und

zu Edelsteinen polierte Glassteinchen zu

sammeln, im englischen Sprachgebrauch

»mermaid’s tears«, »Nixentränen«. Und

wenn wir schon bei den Nixen sind – schon

mal ein Nixentäschchen gefunden? Hierbei

handelt es sich um Eikapseln von Rochen.

Ja, es gibt unendlich viele schöne

Steine. Wer mit Argusaugen unterwegs ist,

findet vielleicht sogar einen Hühnergott, einen

Feuerstein mit Loch, der geheimnisvolle

Kräfte haben soll, versteinerte Seeigel oder

Donnerkeile. Perfekte Mitbringsel oder ein

Souvenir für die eigene Sammlung.

FLASCHENPOST

Immer mal wieder wird Flaschenpost angespült,

die meisten drei bis fünf Tage, manche

aber ein bis zwei Jahre unterwegs. Einmal

wurde eine Ölsardinenbüchse aus dem

Jahr 1982 frei gespült, ein anderes Mal eine

Fakta-Spülmitteldose aus den 60er-Jahren.

Beim Strandspaziergang muss man sich also

über nichts wundern: Getreu dem Motto

»Das Meer gibt’s wieder her« werden auch

immer wieder rote Rosen angespült, wohl

von einer Seebestattung. Schön und traurig

zugleich. Bekanntlich wird nahe Wangerooge

die Asche vieler Verstorbenen ins Wasser

gelassen.

Wer suchet, der findet. In der Tat ist das

Finden doch das eigentliche Highlight. »Ein

erfolgreicher Suchprozess bedeutet immer

noch Glück«, meint der Psychologe Christian

Ambach. »Das Suchen selbst lehrt wichtige

Fähigkeiten wie Konzentration, Frustrationstoleranz

und Durchhaltevermögen.

Dazu noch Bewegung – gute Gründe sich auf

eine ausgiebige Schatzsuche zu begeben.«

TEXT: MAO / FOTOS: VERENA EGGERT + DIETER REINHARD


0 64 KINDERLACHEN

DAS LEGOPROJEKT VON WOOGE

Ein Flugplatz, ein rotweißer Leuchtturm

mit Strandleben, ein Hotel oder auch eine

Feuerwehr- und Polizeistation: Die coronabedingte

Belastung der Eltern führte auf

Wangerooge zu der Idee, in den Ferien ein

integratives Legoprojekt in der Schule anzubieten.

Mit Begeisterung bauten 21 Kinder

in ihrer letzten Ferienwoche von Montag

bis Donnerstag täglich drei Stunden lang

allein und in Teams an »Wangerlego-City«.

Unterstützung für das Lego-Projekt kam

von der Bildungsregion Friesland, weitere

Spenden vom Präventionsrat Meeresleuchten

und vom Förderverein der Grund- und

Inselschule sowie vom Ferienpass Wangerooge.

So konnten für 1800 Euro insgesamt

32 Bausätze zum Thema Lego City gekauft

werden. Ergänzt wurden die Stadtausbauten

von einem Jahrmarkt mit Achterbahn,

einem Karussell und einem Eiswagen. Im

freien Bauen entstanden auch ein Klas-

DIE HÖHLE

DER MÖWEN

Nicht nur für die Kinder ist die von Florian Munzel gesprayte

überdimensionale Möwe am Eisbistro an der Strandpromenade

ein Hingucker. Graffities sind die Spezialität des Oldenburgers, der

im Februar 2021 wieder nach Wangerooge kommt und sein Tattoo-

Studio in der »Anna Düne« aufbaut. Die Story des begehrten Künstlers

lesen Sie in der ersten MOIN-Ausgabe 2021.


KINDERLACHEN 0 65

senzimmer, ein Swimmingpool sowie viele

Fahrzeuge. Auf einer Tischtennisplatte

konnten alle Einzelteile zu einer Stadt zusammengeführt

werden. Betreut wurde das

Projekt von Petra und Uwe Osterloh, die von

Marco van Koten und Stefan Wünsche Unterstützung

erhielten. Fasziniert zeigten sich

die Betreuer von der Ausdauer, der Kreativität,

der Teamfähigkeit und Konzentration

der Teilnehmer.

Bereitwillige finanzielle Unterstützung

kam sofort von der Bildungsregion Friesland.

Weitere Spenden erhielt das Vorhaben

vom Präventionsrat Meeresleuchten

und vom Förderverein der Grund- und Inselschule.

Die Veröffentlichung erfolgte im

Rahmen des Ferienpasses Wangerooge, der

sich auch finanziell beteiligte. So konnten

für insgesamt ca. 1800€ 32 Elemente zum

Thema Lego City eingekauft werden.

Wir halten Ausschau nach der

perfekten Immobilie für Sie

Eine Vielzahl von Interessenten ist mit dem

Herzenswunsch nach einem Eigenheim für

sich und ihre Familie an uns herangetreten.

Wir freuen uns besonders über das entgegengebrachte

Vertrauen und suchen daher gezielt

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Wangerooge haben, nach familienfreundlichen

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0 66 INSELKICK

AUCH DER KAPITÄN

VERLÄSST DIE INSEL

Sieben Jahre alt ist dieses Foto unten, das Evelyn Genuit im Sommer 2013 am Wangerooger Strand

schoss. Ein Dutzend Kicker auf einem Boot. Nur zwei TuS-Spieler blieben übrig: Matz Rieger und

Tom Grunemann, die beide auch beim historischen 17:16-Pokalsieg am zweiten September-Sonnabend

gegen den Favoriten Middelsfähr dabei waren.

a

usverkauft meldete der

zum Türsteher beförderte

Schwimmmeister Frank Kurelbaum

schon zehn Minuten vor

Anpfiff des ersten Auftritts der Insel-Kicker

nach elf Monaten (!) Zwangspause. Ausverkauft

deshalb, weil nur 50 Zuschauer wegen

Corona zugelassen waren. Mehr als 100 wollten

rein ins bestens eingerichtete Stadion am

Flugplatz. »So viele Zaungäste hatten wir

noch nie«, stellte Hauke fest, der trotz Sicherheitsvorkehrungen

eine neue Bestmarke

beim Jever-Verkauf melden konnte.

Beim Pokalschlager nicht dabei waren

die ans Festland gezogenen und Familien gegründeten

Insel-Kicker wie Philipp Grunemann.

Der Kapitän, seit zehn Jahren Drehund

Angelpunkt im Team, schloss sich mit

seinem Bruder Jan und Ex-Leistungsträger

Sören Rieger dem höherklassigen Oldenburger

Klub Ohmstede an. Doch Philipp wurde

von seinem Spielführer-Nachfolger Dominik

Alarich (25 Jahre, knapp 100 Kilo) würdig

vertreten. Ala hatte das letzte Tor im letzten

Spiel im Oktober 2019 geschossen und war

auch für das 1:0 gegen die fairen Gäste aus

Mariensiel verantwortlich. Aus 23 Metern

jagte der Koloss mit der Binde das runde Leder

in die Maschen.

Dem schnellen Colin Gerdes (angeblich

100 m unter 11 Sekunden) war es vorbehalten,

auf 2:0 zu erhöhen und damit für Jubelstürme

am Bratwurstgrill zu sorgen. Doch

die Wangerooger freuten sich zu früh. 2:2

stand es nach 90 turbulenten Minuten. Elfmeterschießen.

Nur Radek Krajewski, in der

Abwehr der perfekte Abräumer (82 Prozent

gewonnene Zweikämpfe) verschoss. Doch

das Schwergewicht mit dem mächtigen Bart,

Torwart Matz Rieger (auf dem kleinen Foto

mit Bruder Michel), parierte den letzten

Strafstoß, wurde von seinen Mitspielern gefeiert

und entschied: »Jetzt bleibe ich doch

noch mindestens eine Saison. So was wie

hier auf der Insel werde ich bei keinem anderen

Klub finden« Stimmt!

MANFRED OSENBERG


INSELKICKER 0 67

DIE VERBOTENE

ROBBEN-NUMMER

Nach elf Monaten Pause durften die Inselkicker

des TuS Wangerooge endlich

wieder ran. Mit einigen »Spätheimkehrern«

gab es im Pokal gegen SW Middelsfähr/Mariensiel

ein 17:16 nach Elfmeterschießen.

Jetzt wartet die verschworene

Mannschaft und die immer mehr werdenden

Fans auf den nächsten Gegner (»Opfer«)

und die neuen MOIN-Trikots. Rechts TuS-

Fan, Sportjournalist (u.a. kicker-sportmagazin)

Manfred Osenberg mit »Comebacker«

Max Forst (musste schon nach zehn Minuten

verletzt raus) und links »Brotway«-Chef

Radek Krajewski auf dem Rücken des neuen

Kapitäns Dominik Alarich. Übrigens wollte

das Trikot mit der Nummer 10 keiner haben.

Währfend Leroi Sane beim Meister Bayern

München ganz wild auf den Dress von Arjen

Robben war, bleib die Robben-Nummer

unbesetzt.

FOTO: ERNST BOURSEAUX

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Jan Haack

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AN DER SCHULSTRASSE


AN DER SCHULSTRASSE


0 70 DIE GRÜNE INSEL

WANDERTAG

Tagelang brannte die heiße Sonne auf die Insel Wangerooge.

Aber heute riecht es wieder nach Salz und Tang bei kräftigem

Westwind. Zeit für eine Inselwanderung. Von der Peterstraße

geht es am Flutsaum lang Richtung Westen bis zum

Dünenübergang zwischen Saline und Deckwerk.

o

ben angekommen zeigt sich

eine überraschend liebliche

Landschaft mit würzigem Duft

und üppigem Grün. Auf dem

schmalen Fußweg nach Westen geht es zum

neuen Leuchtturm und von dort hoch aufs

beeindruckende Deckwerk. Einer militärischen

Festung gleich, zeugt es vom Kampf

des Menschen gegen die Urgewalt der Natur:

Stein gewordene und Beton verstärkte

Schutzanlage für das kleine Wooge.

Weiter Richtung Anleger besteht die

Welt nur noch aus steinigen Felswänden und

Abermillionen grauen, zerstoßenen Muschelschalen.

Selbst der Sand der großen

Randdüne wirkt grau und öde – eine Mondlandschaft

aus Kratern.

Am Anleger dann ein kleiner Abstecher

bis zum Ende des Stegs am Inselyachthafen

und ein Blick zurück auf die Yachten, die in

der sanften Brise leise schaukeln und miteinander

Seemannsgarn zu spinnen scheinen.

Vorbei am Westturm, zugleich Jugendherberge

der Insel mit der Laterne hoch

oben im Turm, geht es auf dem kleinen Fußpfad

am Deich Richtung Osten, vorbei an

Bauer Willms Kühen, die friedlich wieder-

»Unserer Insel hat ein so wunderschönes Medium noch gefehlt,

Alle Zeitschriften und Zeitungen werden bei uns entsorgt,

aber die MOIN sammeln wir!“

Kantor, Organist und Pädagoge Wolfgang Henseleit

Jahres-Abo:

5 x MOIN

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DIE GRÜNE INSEL 0 71

käuen; vorbei auch an vielen kleinen Wasserlöchern,

ehemaligen Bombentrichtern,

die an den heftigen Bombenhagel auf Wangerooge

im II. Weltkrieg erinnern.

Langsam rückt das Inseldorf mit seinem

markanten Wahrzeichen, dem Alten

Leuchtturm, ins Bild. Von rechts grüßt das

Wattenmeer, wo Surfer sich über eine Besonderheit

des Wangerooger Watts freuen:

Der Meeresboden ist hier fast so feinsandig

wie am offenen Meer. Steht also der Wind

am Wattenmeer günstiger, dann werden die

Bretter ins Watt befördert – Surfin’ Wooge!

Aus der Ferne grüßt die Ostspitze. Rasch

den Dünenübergang bei der Vogelwarte gequert

– und da liegt es wieder in seiner spiegelnden

Unendlichkeit: das offene Meer, von

kleinen, weißen Schaumkrönchen bedeckt.

Und davor dieser weiße, unglaublich feine

Sand!

Noch zwei letzte Kilometer bis zum

Hauptbadestrand. Dort darf festgestellt

werden: Punktlandung! Eine Dreiviertelstunde

vor Höchststand – ideale Badezeit

und eine erfrischende Wohltat für die müden

Füße.

Ein Spaziergang ist diese Inselwanderung

nämlich nicht. Wer sie antreten will, braucht

Kondition und Ausdauer. Inselgäste merken

schnell: Kräftiger Westwind und Stapfen

durch tiefen Sand sind mindestens so kräftezehrend

wie ein veritabler Anstieg in den

Bergen.

Drei Stunden strammer Marsch ohne

Pause – 18 zurückgelegte Kilometer. Heute

darf – ohne lästiges Kalorienzählen – nach

Herzenslust geschlemmt werden.

TEXT + FOTOS: IRMGARD THEOBALD

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0 72 INSELNAMEN

GARTEN-GOLF

STATT OLYMPIA

Ja, der Name Henseleit hat auf Wangerooge einen ganz besonders

guten Klang. Musik ist Trumpf bei Wolfgang Henseleit, seitdem

er denken kann. Im Juli 2021 feiert der in allen Satteln gerechte

Mann, der aus dem Osten kam, seinen 90. Geburtstag. Noch vorher,

im Mai, kommt seine bessere Hälfte Maria in den Neunziger-Club.

n

ein, den Taktstock würde der

stets gut gelaunte Vollblutmusikus

niemals mit dem

Golfschläger tauschen. Für seine

Namenscousine, die 21-jährige Profigolferin

Esther Henseleit, bleiben die wegen

Corona auf das nächste Jahr verschobenen

Olympischen Spiele in Tokio das große Ziel.

Die Varelerin kennt zwar Wangerooge gut,

aber die derzeit beste deutsche Golfproette

trainierte in diesem Sommer lieber im elterlichen

Garten im Kreis Friesland.

5. August 2020, Kasumigaseki Country

Club: Esther Henseleit zieht den Schwung

voll durch und startet mit einem perfekten

Drive in das olympische Golf-Turnier von

Tokio. Dieses Szenario hat Esther mit Sicherheit

immer wieder in Gedanken durchgespielt.

Doch dann kam das Corona-Virus.

Und Henseleit konnte, wie so viele andere

Profis auch, ihrem Beruf nicht mehr nachgehen.

Auch der Traum von Olympia platzte.

Vorerst.

»Ich bin derzeit noch bei meinen Eltern«,

erklärte die Proette, die für den Hamburger

Golfclub Falkenstein startet: »Ich

war schon hier in Friesland zu Besuch, als

die Kontaktbeschränkungen angefangen

haben, und habe dann beschlossen, hier

zu bleiben.« In Varel versucht sie, das Beste

aus der Situation zu machen. Die ungewohnte

Freizeit nutzt sie, um fit zu bleiben:

»Ich habe jeden Tag eine Sporteinheit auf

dem Programm, die aus Stabilisation, Ausdauer,

Schnellkraft und Kraft besteht. Alles

mit den Voraussetzungen, die die Natur und

mein ,Home-Gym’ so hergeben.«

HENSELEITS DURCHBRUCH

Im vergangenen Jahr war Henseleit der große

Durchbruch gelungen. Sie erspielte sich

die Berechtigung für die amerikanische LP-

GA-Tour, schloss das Jahr auf der Ladies

European Tour (LET) als Gesamtsiegerin

und »Rookie des Jahres« ab. Im Dezember

gelang in Kenia der erste Sieg bei einem

LET-Turnier, und sie wurde als Hamburger

Sportlerin des Jahres ausgezeichnet.

Das liegt nur vier Monate zurück: Regelmäßig

hat sie in diesen Tagen Kontakt

zu ihrem Trainer Christian Lanfermann. Er

gibt das notwendige Feedback, wenn Fragen

zum Training aufkommen. Im elterlichen

Garten in Varel wurde geputtet und gechipt,

da die Golfplätze lange Zeit geschlossen waren

und jetzt erst langsam in einigen Bundesländern

wieder öffnen.

Die Schließung war für Henseleit verständlich:

»Ich denke, es war auf jeden Fall

die richtige Entscheidung, Golfplätze wie

auch alle anderen Sportstätten zu behandeln

und diese aus Sicherheitsaspekten zu

schließen.«


INSELGOLF 0 73

Auch mit Mitspielerinnen steht die Sportmanagement-Studentin

im Austausch:

»Alle haben mit der Situation zu kämpfen,

und alle freuen sich, wenn es wieder losgeht.«

Man ist davon ausgegangen, dass

Ende Juli wieder Turniere gespielt werden

konnten.

Befürchtungen, dann nicht richtig in

Schwung zu kommen, hatte Henseleit nicht:

»Ich denke, man wird nach der Pause ganz

sicher die Wochen merken, in denen man

nicht richtig trainieren konnte. Aber nach

einigen Trainingseinheiten wird das Gefühl

auch wieder zurückkommen.«

Zum Zeitpunkt der Absage der Olympischen

Spiele hätte Henseleit nach Caroline

Masson (Gladbeck) als zweite deutsche Spielerin

ihren Startplatz sicher gehabt. Auch

wenn sie traurig über die Verlegung war,

steht für die 21-Jährige fest: »Die Absage

war alternativlos.« Nun hofft Henseleit darauf,

dass die bereits erspielten Punkte nicht

verloren gehen – und sie dann eben im Jahr

2021 bei Olympia auf dem Kasumigaseki

Country Club abschlagen kann.

TEXT: MANFRED OSENBERG

FOTO: OBS / DEUTSCHER GOLF VERBAND (DGV) /

EGA-GOLF.CH

CLUBMEISTER AUS MÜNCHEN

Strahlender Clubmeister: Ulf Weber

Ein Mann aus München ist neuer Wangerooger

Golfclub-Meister. Ulf Weber löste

Peter Fischer ab, der 2019 den Titel auf

der Anlage am Flugplatz gewonnen hatte.

Am ersten Augustwochenende hatten

die 33 Teilnehmer der diesjährigen Clubmeisterschaft

bei teilweise hochsommerli-

chen Temperaturen jeweils 9-Loch zu absolvieren.

Auf dem bestens vorbereitenden

Platz steigerten sich die Teilnehmer von

Runde zu Runde. »Und der Verbrauch an

Mineralwasser war enorm«, stellte Stefan

Martens augenzwinkernd fest.

Spannend, ja dramatisch ging es zu. Und

lange sah es so aus, dass in diesem Jahr Joachim

Bauer die Meisterschaft bei den Herren

gewinnen würde. Seine 38 Schläge auf

der letzten Runde führten zu 108 Gesamtschlägen

(35/35/38). Doch Weber (39/37/32)

aus München schaffte in Runde 3 die Einstellung

des Platzrekordes von 32 Schlägen

und konnte damit zu Jogi noch aufschließen.

Im Stechen auf Bahn 9 glänzte Ulf Weber

erneut mit einem Par, dabei schob er den

siegbringenden Putt aus drei Metern ein.

Danach war die Freude beim Sieger groß.

Übrigens: Bei den Frauen war es nicht

ganz so spannend. Claudia Splieth setzte

sich erwartungsgemäß durch. Den zweiten

Platz belegte Hanne Boetker.

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0 74 GEBURTSTAGE

WOLFGANG SCHÖNFELD

WIRD AM HEILIGEN ABEND

90 JAHRE ALT

Jeden Morgen fährt Astrid im Bademantel mit dem Rad zum Wangerooger Strand, um ihr

Gesundheitsbad zu genießen. Indessen macht ihr Mann im ehemaligen Zollhaus das Frühstück. Am

Morgen des Heiligen Abends wird er aber das Frühstück von seiner Astrid serviert bekommen. Denn

am 24. Dezember 2020 wird Wolfgang Schönfeld 90 Jahre alt.

d

er erfahrene Architekt, der

Jahrzehnte im westfälischen

Städtchen Schwelm und im

Zentrum des Bergischen

Landes erfolgreich tätig war, ließ sich auch

durch eine bei einem Sturz erlittene, schwere

Verletzung nicht davon abhalten, ehrenamtlich

für Wangerooge tätig zu sein; zum

Beispiel bei der Pflege des Tuunpads. Er

ließ es sich in diesem schönen Spätsommer

auch nicht nehmen, mit seiner Astrid einen

Urlaub auf Helgoland zu verbringen.

Am wohlsten aber fühlt sich Wolfgang

Schönfeld im ältesten Haus der Insel am

Ende der Robbenstraße. Ein wahres Kleinod,

das er im Winter vor 42 Jahren gekauft

hat. Älter als er ist dieses alte Haus, das auf

eine viel längere, wechselvolle Geschichte

zurückblicken kann. 1856 wurde es neben

dem Alten Leuchtturm und dem Brunnen

gebaut und war damals der östlichste Teil

der Insel. Heute liegt Schönfelds Haus im

Herzen Wangerooges.

Ein Beispiel dafür, wie sehr die Nordsee

ihre Inseln formt und verlagert, indem der

Sand im Westen weg- und im Osten wieder

angeschwemmt wird.

Bei Familie Schönfeld ist alles »alt«:

Die Robbenstraße ist die älteste Straße,

ihr Brunnen ist die älteste Wasserstelle von

Wangerooge, aus dem immer noch Wasser

geschöpft werden kann. Astrid und Wolfgang

Schönfeld sind seit 35 Jahren verheiratet

und glücklich, in dem Haus mit roten

Ziegeln und Holz, mit schmucken, grünweißen

Türen und weißen Fensterrahmen

wohnen zu können. Früher wohnte hier

ein aus einer alten Seemannsfamilie stammender

Insulaner namens Klotsch, für den

der Großherzog von Oldenburg die Paten-


GEBURTSTAGE 0 75

schaft übernommen hatte. Seine Mutter

war mit 25 Jahren bei einer Zwillingsgeburt

gestorben.

Sein Patenkind wurde nebenan angestellt,

als Leuchtturmwärter. Wolfgang

Schönfeld kann viele Geschichten erzählen,

ist er doch mit Inselhistoriker Hans-Jürgen

Jürgens befreundet.

DER WILLE WAR DIE SEELE DER TAT

Dieser Spruch steht über dem Eingang und

erinnert daran, dass die Insulaner schon

immer erhebliche Charakterstärke beweisen

mussten, um den Gewalten des Meeres zu

trotzen. Das Schönfeld-Haus diente früher

auch als Zollhaus, als Kapelle und als Aufbahrungsstätte

für die toten Seemänner, die

der unbarmherzigen See als Schiffbrüchige

zum Opfer gefallen waren.

»In unserem Haus wurden auch Gottesdienste

abgehalten«, erklärt Wolfgang

Schönfeld, der vor etwas mehr als 20 Jahren

seinen Erstwohnsitz nach Wangerooge

verlegt hat und dort seinen 90. Geburtstag

feiern will. Mit seiner Astrid, versteht sich.

Aber erst wird am Heiligen Abend gefrühstückt

TEXT: MANFRED OSENBERG + FOTO: KURT KEIL

NEUE NEUNZIGER

Nach »Christkind« Wolfgang Schönfeld, der am 24. Dezember 2020 seinen Neunzigsten

feiert, sind es noch sieben auf Wangerooge lebende Frauen und Männer, die im

Jahr 2021 90 Jahre alt werden. Irmgard Tröndle feiert am 24. Januar, Anneliese Wiebach

(rechts neben Wilma Stubbmann) am 19. März, Maria Henseleit am 20. Mai, ihr Ehemann

Wolfgang Henseleit am 15. Juli, Irmgard Schröder am 9. August, Marlies Stenzel am 12. September,

Brigitte Anneliese Brüggerhoff am 6. Oktober den Ehrentag. Hoffentlich in bester

Gesundheit, wünscht die MOIN von Wangerooge (wird 2021 zwölf Jahre alt).

FOTO: MANFRED OSENBERG

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Ferienwohnung Krabbe · Peterstraße 16 · 26486 Wangerooge

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0 76 MOSAIK

KLAUS RIEGERS ABSCHIED

VON WANGEROOGE

Für zahlreiche Klein-Unternehmer geben

ihre Geschäfte auf Wangerooge auf,

machen Platz für neue Maler, Frieseure,

Gastronomen. Auch Klaus Rieger (Foto)

zieht es weg von der Insel ans Festland, wo

seine Kinder leben. Der langjährige Inselmaler

wechselt nach Barßel, wo er mit seiner

Ehefrau ein Haus gekauft hat, das er in diesen

Wochen selbst renoviert.

Während einige Gastronomen bereits

vor der Corona-Krise ihre möglichen Abschiede

von Wangerooge bekannt gaben,

wird die Insel-Frisörin Carola Flämig bleiben,

aber einen Teil ihres Salons auch einer

Kollegin zur Verfügung stellen, die bisher

die »Tanke« in Halver bei Wuppertal besaß.

Keine Tankstelle, sondern ein Salon, der

nicht nur Friseurgeschäft, sondern auch Galerie

und Kleinkunstbühne war.

HAARE UND KUNST

Martina Asbeck will ihren Hauptwohnsitz

von Halver nach Wangerooge verlegen, der

Salon auf der Insel wäre ihr dritter, in dem

auch nicht die Kleinkunst zu kurz kommen

soll. In welcher Form? Lassen wir uns überraschen.

Für die Kunst haben die Wangerooger

bekanntlich immer offene Ohren. Vor

knapp zehn Jahren hatte Martina Asbeck in

Halver die »Tanke« vom Künstler Marek Tomicki

übernommen. Die Friseurmeisterin

organisierte zahlreiche Events in ihrem Salon

und gilt als Frau mit vielen Ideen, die es

auch viermal mit ihrer »Tanke« ins Fernsehen

schaffte. Jetzt freut sie sich auf die neue

Aufgabe am Meer; mit ihrem Erfolgskonzept

»Haare und Kunst«. Und Carola Flämig

freut sich, dass sie auch in Zukunft den Insulanern

die Haare schneiden kann.

PROGNOSEN: WAS WIRD DAS NÄCHSTE JAHR BRINGEN

Alle Jahre wieder – auch 2020 geht mit dem Abbaden am Hauptstrand

ein Jahr zu Ende. Was wird uns 2021 bringen? Ein Impfstoff

gegen das Corona-Virus? Neue Sicherheitsvorkehrungen? Neue Bauten

auf Wangerooge? Wie die MOIN bereits im vergangenen Jahr berichtete,

soll der Bahnhof »vergrößert« werden, ein Minigolfplatz entstehen

und der Kiosk »Hangar 7« um einen Imbiss erweitert werden.

Umsetzen will diesen Plan das Unternehmen Frisia Luftverkehr,

das den Kiosk betreibt. Die Insulanerin Annerose Baldeus, früher Besitzerin

der »Düne 17« und Kiosk-Leiterin, will an der Hangar-Terrasse

einen Neubau errichten für einen erweiterten Imbiss.

Im angrenzenden Park, auf dem Hindenburgplatz, soll der lange

geplante Minigolf-Platz entstehen. Seit die frühere Anlage an der

Strandpromenade dem Neubau-Projekt »Anna Düne« zum Opfer gefallen

war, fehle dieses Freizeitangebot. Der Platz mit geplanten 13

Bahnen, so die auf dem Festland wohnende Anne Baldeus, soll das

Freizeitangebot auf der Insel erweitern und zu einem zusätzlichen

Anlaufpunkt werden. Angedacht seien unter anderem Nacht-Minigolfen,

kleinere Turniere und vieles mehr. Die vorhandenen Baumund

Buschbestände würden in dem Projekt miteinbezogen.

Der in diesem Jahr umgestaltete Bahnhofsvorplatz, den die Frisia

von der Gemeinde pachten will, sei ein guter Standort für die Vorhaben.

Die Investitionskosten? Die beziffert Annerose Baldeus für beide

Projekte zusammen auf einen hohen sechsstelligen Betrag.

UND DA WAR NOCH

Christel Meierling (Foto mit Bürgermeister

Marcel Fangohr), die mit 100 Jahren

(MOIN berichtete) ihren 87. Inselurlaub

auf Wangerooge verbrachte. 1921 begann

die Liebe zu ihrer Insel. Erste Ferien auf

Wangerooge, natürlich mit der ganzen Familie.

Die Verbundenheit zu ihrer kleinen

Insel wuchs mit den Jahren ständig; und bis

auf einige Kriegsjahre besuchte Frau Meierling

die Insel jährlich. Bereits seit einigen

Jahren schon bezieht sie im Sommer immer

ihr Urlaubsquartier im Kaiserhof auf Wangerooge.

Auf der Dachterrasse mit Meerblick

ist eine TeeTied einfach wunderbar. Bürgermeister

Fangohr versprach: »Zum 88. Inselurlaub

im nächsten Jahr mit 101 werden wir

uns natürlich auch was einfallen lassen.«


Inh.: Ralf Lammers

Charlottenstraße 22 (vom Hauptstrand nur 300 mtr.)

Unsere Inselfleischerei bietet an:

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Auswahl Frischfleisch aus

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In der

Dünenhalle


0 78 INSEL-MOSAIK

DAS NEUE TEEHUUS

Die auf Wangerooge recht bekannte

Kristin Stralmann (Gospelchor,

Gymnastik u.a.) hat es wahr gemacht,

dem Wunsch auch vieler Gäste

entsprochen und zwischen Biomarkt und

Haus Seeluft das neue Teehuus eröffnet.

Da werden Erinnerungen wach an das

Teeparadies der leider früh verstorbenen

Silke Schlichting. Auch im neuen,

wunderschön eingerichteten Teehuus gibt

es nicht nur Tee (Favorit: Sanddorn) in

allen Variationen, sondern auch andere

Delikatessen. Ein Hingucker: feines Bone-

China-Porzellan.

BÜRGERMEISTERIN

AUF WANGEROOGE

Mitte September auf der kleinen

Insel. Mit dem grandiosen Endspurt des

Sommers stehen alle Zeichen gut für einen

goldenen Herbst mit viel Sonnenschein, das

ideale Wetter, um Aktivitäten im Freien

unternehmen zu können. Ob Wandern,

Radfahren, Surfen, Segeln oder einfach

nur ausgiebiges Spazierengehen am weiten

Strand. Die Sonne lädt uns ein, ihre

letzten intensiven Strahlen zu genießen,

bevor es in Richtung Winter geht und die

Temperaturen sinken.

Ja, Urlaub auf Wangerooge steht für

Entspannung pur. Kurz: Entschleunigung.

Familie Alte aus Anzing war schon

mehrfach auf dem Eiland in der Nordsee.

Für Kathrin Alte die Gelegenheit,

ein wenig Abstand von ihrem neuen

Bürgermeisteramt in Anzing zu gewinnen,

das sie formell am 1. Mai 2020 übernahm.

Das mit dem Abstand habe zwar nicht

zu 100 Prozent geklappt, aber doch ganz

gut, verrät sie gleich mal. Das Handy

sei zumindest nur zeitweise am Tag

eingeschaltet gewesen. Wenigstens so lange,

dass man kurzzeitig ein paar Mails lesen

konnte oder in ganz dringenden Fällen auch

zurückrufen konnte.

WUSSTEN SIE, DASS …

… der Titelvogel der diesjährigen Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches

Wattenmeer der Säbelschnäbler ist? Zur inhaltlichen Einstimmung, aber vor

allem, um das aktuelle Wissen zu dieser Vogelart zusammen zu tragen, plante die

Nationalparkverwaltung in Kooperation mit der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft am

8. Oktober 2020 in Wilhelmshaven ein Symposium zum Thema »Der Säbelschnäbler als

Charaktervogel des Wattenmeeres«.

FOTO: ANDREAS TREPTE



0 80 ABSCHIED

SEASONS IN THE SUN

Ein Morgen im Sommer 2020. Ich sitze an der Strandpromenade und höre die immer noch

frische Single »Seasons in the Sun«, die der Kanadier Terry Jacks 1973 zu einem Welthit machte.

»Seasons in the Sun« ist die englischsprachige Adaption des Chansons »Le moribond«,

auf Deutsch: »Der Sterbende«.

s

easons in the sun« kling wie ein

Sommerhit. Ist er aber nicht.

Er erzählt die Geschichte eines

jungen Mannes, der im Sterben

liegt und sich von seinen engsten Freunden

verabschiedet. Für mich, der in diesem

Sommer innerhalb weniger Wochen gleich

drei Freunde verabschieden musste, ist es

kein melancholisches Sterbelied, sondern

ein Welthit, den ich auf »meiner kleinen

Insel« in vollen Zügen genieße, wie die

frische, oft raue Luft auf Wangerooge.

Erst mein Skatbruder Wolfgang Maass,

dann mein alter Fußballkumpel Hans-

Günter Kuckelsberg, jetzt auch noch mein

treuer Freund und Kollege Kurt Keil. Das

Schicksal schlug erbarmungslos zu und

hat nichts mit Corona zu tun. Erinnerungen

sind geblieben. Schöne Erinnerungen.

Feiern, Freude in der Nordsee. »Seasons in

the sun« eben. Der sarkastische Refrain des

Originals, der alle auffordert, sich zu freuen

und es zu feiern, wenn er in die Grube

geht, klingt aus dem Lautsprecher des »Diggers«

wie eine Aufforderung. Nicht an den

Tod, nicht an den Abschied in Wuppertal

denken, sondern sich nur an die schönen gemeinsamen

Erlebnisse erinnern.

ABSCHIED VON KUDDI

Gibt es etwas Schlimmeres, als über einen

der besten Freunde und Kollegen einen

Nachruf schreiben zu müssen? Über einen

ausgezeichneten Fotografen, der seit den

ersten Stunden der Bergischen Handballzeitschrift

(1977) dabei war und den Fußball-Report

seit 1983 mitgeprägt hat? Kurt

Keil lebt seit dem 8.8.2020 nicht mehr. Er

wurde von seinem schweren Leiden erlöst,

ist in der Klinik in Barmen friedlich eingeschlafen.

Anfang dieses Corona-Jahres feierte der

stets gut gelaunte Kurt Keil auf seiner Lieblingsinsel

Wangerooge den Achtzigsten seiner

geliebten Ehefrau Grete, besuchte die

Familie seiner Tochter Martina in München

und war voller Zuversicht. Doch schon vor

seinem 80. Geburtstag im Juni 2020 wurde

das intakte, familiäre und berufliche

(»Mit 80 macht man die besten Fotos…«)


ABSCHIED 0 81

Auf der kleinen Insel feierte Kurt Keil nicht nur Geburtstage, sondern auch

seine Goldene Hochzeit mit seiner geliebten Grete, die eigentlich Rosemarie

heißt und auf Wangerooge Anfang 2020 ihren 80. Geburtstag feierte.

Leben des »Meisters der Linse« durch seine

Krankheit arg getrübt.

Kurt Keil verlor den Kampf gegen den

Krebs, aber er verlor niemals seinen Humor

und seine Liebe zur Sportfotografie. Die Erinnerungen

bleiben. Unvergessen die Reisen

in den Siebzigern zu den Bundesligaspielen,

in den Neunzigern zu den Trainingslagern

des WSV. Mit »Kuddel« bei den dritten

Halbzeiten im Mittelpunkt, versteht sich.

Unvergessen auch die Diskussionen in

den Dunkelkammern. Bei der Auswahl der

ebenso aktuellen wie ausgezeichneten Fotos

für die WZ und Osis Sportfachzeitschriften

wurde viel gelacht. Wie bei den »feuchtfröhlichen

Sichtungen« der Keil-Fotos für

die Osenberg-Bücher. Das beste Werk gelang

ihm selbst mit dem Buch über den ehemaligen

Bundespräsidenten und Wuppertaler

OB Johannes Rau. Mit Recht war KK

stolz seine Foto-Ausstellungen.

Wir verlieren mit Kurt Keil einen treuen

Freund und einen hervorragenden Kollegen.

Wir trauern mit seiner Witwe Grete

und seinen Töchtern Martina und Marion

und werden unseren Kuddi niemals vergessen.

Übrigens hat sich Terry Jacks schon

längst aus dem Musikbusiness zurückgezogen.

»Seasons in the sun« war sein einziger

Hit als Solostar. Mittlerweile arbeitet

der Kanadier als Umweltaktivist und Dokumentarfilmer.

MANFRED OSENBERG

ONKEL WILLI LEBT

NICHT MEHR

Seinen letzten Auftritt hatte er bei

der legendären »Tenne-Fete« 2014.

Danach kam der auf der ganzen Insel

bestens bekannte Willi Kruse, auf dem

Foto mit MOIN-Mitarbeiterin Antje

Pollex (hatte das Fest organisiert), ins

Seniorenheim nach Wilhelmshaven.

Später wurde der Rollstuhlfahrer mit

dem mächtigen Bart nach Schillig

verlegt. In diesem Jahr verstarb er im

Alter von 69 Jahren.


0 82 AUSATMEN

Die nächste MOIN erscheint Anfang 2021.

FOTO: EVELYN GENUIT

TROCKENER HUMOR

Rettung, wenn die Wangerooger Kneipen geschlossen haben …

Gemalt von Zahnarzt Dr. Jürgen Hamann

ABSTAND

»Ich weiß jetzt, wie wir uns nicht anstecken«, sagt die ängstliche

Eva zu ihrem Mann. »Gegen das Coronavirus essen wir ab jetzt

täglich drei Knoblauchzehen. Das wirkt nicht gegen das Virus, aber

unsere Mitmenschen halten Abstand von eineinhalb Meter ein.«

STRANDKORBGEFLÜSTER

Unterhalten sich zwei

Männer. »Ich fürchte, meine

Frau geht fremd.« – »Quatsch,

warum denn?« – »Wir sind

von München nach Wuppertal

gezogen. Und wir haben immer

noch denselben Briefträger!«

SCHNELLE REAKTION

Sie: »Ich mag mutige Männer.«

Er: »Du hast zugenommen.«

TELEFONWITZ

Hein erzählt seinem Kumpel

am Telefon: »Drei Tage nicht

duschen, Ravioli essen und immer

leicht einen sitzen – andere

fahren dafür auf den Campingplatz!

Ich mach Homeoffice.«

WORTWITZ

Was mögen Fische nicht?

Antischuppen-Shampoo!

BÜROWITZ

Ein Mann kommt zum

Inselarzt: »Herr Doktor, ich

rede im Schlaf.« »Ist denn das

so schlimm?« »Ja, das ganze

Büro lacht schon darüber!«

FLACHWITZ

Warum darf ein Herzkranker

nicht Cola und Bier trinken?

Weil er sonst colabiert.

VERBRECHERWITZ

Frau warf zwei Eier aus dem

10ten Stock.

Strafe: 15 Jahre Gefängnis!

Ihr Mann hing noch dran …

IMPRESSUM

11 JAHRE

MOIN von Wangerooge

erscheint fünfmal im Jahr und

ist überall auf der Insel, wo sich

Menschen treffen, erhältlich.

Einzelpreis: 3,00 EUR.

www.moin-von-wangerooge.de

Herausgeber

OSInsel-Verlag Wangerooge

Manfred Osenberg

Am Alten Deich 12

26486 Wangerooge

Chefredaktion

Manfred Osenberg

Tel. 0171-6803540

osenbergpresse@t-online.de

Fotos

Evelyn Genuit

Kurt E. Keil †

Burkhard Rüdiger

Manfred Osenberg

Peter Tigges

Antje Pollex

Dr. Jürgen Hamann

Axel Stuppy

Renate Zerhusen

Reportagen

Axel Stuppy

Friedemann W. Bräuer

Druck

Häuser KG, Köln

Anzeigenpreisliste

Nr. 2 Februar 2019

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