Fuegetechnik_Schweisstechnik_LP
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Mit der großtechnischen Erzeugung von Calciumcarbid durch Wilson (1892) und dem Bau von Acetylen-<br />
Großentwicklern (1897) verdrängte das Acetylen zunehmend den Wasserstoff als Brenngas, nachdem es Fouché<br />
1903 gelungen war, Acetylen-Sauerstoff-Brenner zu bauen. Die Entwicklung des Brennschneidens erreichte mit<br />
dem von Wiss patentierten Schneidbrenner mit zentraler Schneidsauerstoffdüse (1904) den technischen Durchbruch.<br />
Bis ca. 1920 war das Gasschweißen das dominierende Schmelzschweißverfahren, wurde anschließend jedoch<br />
durch das Lichtbogenschweißen zunehmend verdrängt. Demgegenüber stellt das Brennschneiden bis heute ein<br />
wichtiges Verfahren zum thermischen Trennen dar, insbesondere zum Vorbereiten der Werkstücke für das<br />
Schweißen.<br />
Aufbauend auf der Entwicklung des Autogenbrenners erfand Goldschmidt 1899 das aluminothermische<br />
Schweißen. Dieses Verfahren ermöglicht mit geringem gerätetechnischen Aufwand, flüssigen Stahl für das<br />
Gießschmelzschweißen zu erzeugen. Damit wird bis heute das Schweißen von Schienenstößen vorgenommen.<br />
Lichtbogenschmelzschweißen<br />
Bereits 1792 berichtet der Göttinger Professor Lichtenberg:<br />
„Ich habe in diesen Tagen mittels der künstlichen Elektrizität etwas angerichtet, was sich bisher nur der<br />
künstliche Blitz vorbehielt, nemlich eine Uhrfeder und eine englische Feder Messer Klinge so zusammen<br />
geschmoltzen, dass ein Theil der Uhrfeder und der Messer Klinge in einen Tropfen zusammenliefen.“<br />
Doch erst die Entdeckung des stationären Lichtbogens durch Petrow (1803) und Davy (1809) und die Entwicklung<br />
von leistungsfähigen Stromerzeugern von Siemens (1867) schufen die Voraussetzungen zum Lichtbogenschweißen.<br />
Dem Russen Benardos gelang es 1885, einen Lichtbogen zwischen nicht abschmelzender Kohleelektrode und<br />
Werkstück zum Schmelzschweißen von Metallen nutzbar zu machen. Dazu wurde die Kohleelektrode am Minuspol<br />
angeschlossen und eventuell benötigter Zusatzwerkstoff als stromloser Draht abgeschmolzen. Bis heute<br />
wird der Lichtbogen mit Graphitelektrode zum Lichtbogenfugen angewandt.<br />
Der russische Bergingenieur Slawjanow benutzte 1890 metallischen Zusatzdraht als Elektrode, so dass durch<br />
den Lichtbogen sowohl das Werkstück auf- als auch die Elektrode abgeschmolzen wurde. Die Verwendung<br />
einer Elektrodenumhüllung (Kjellberg 1907), einer Pulveraufschüttung (Unterpulverschweißen 1936) oder eines<br />
Schutzgases (Metall-Schutzgasschweißen 1948) führte zu verbesserter Luftabschirmung der Schweißstelle und<br />
damit zur vielseitigen Anwendung des Lichtbogenschweißens.<br />
Beim Verfahren von Zerener (1889) brannte der Lichtbogen zwischen zwei Kohleelektroden unter gleichzeitiger<br />
Zuführung eines stromlosen Zusatzdrahtes und unter Verwendung von Wasserstoff als Schutzgas. Zwar erlangte<br />
dieses Verfahren keine größere Bedeutung, kann jedoch als ein Vorläufer des Wolfram-Schutzgasschweißens<br />
(1937) angesehen werden.<br />
Widerstandsschweißen<br />
Der Amerikaner Thomson machte 1867 die beim Stromdurchfluss von Metall entstehende Widerstandserwärmung<br />
für das Pressstumpfschweißen nutzbar. Um 1888 erfand der Russe Bernados das Punktschweißen mit<br />
Graphitelektroden, die 1897 in den USA durch Kupferelektroden ersetzt wurden. Wenige Jahre später folgten<br />
bereits das Buckel- und Rollennahtschweißen (1907). Eine Weiterentwicklung für das Stumpfschweißen großer<br />
Querschnitte stellt das Abbrennstumpfschweißen (1913) dar.<br />
Neuzeitliche Schweißverfahren<br />
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden vielfältige neue Schweißverfahren. Eine Entwicklungsrichtung<br />
zum Schweißen in festem Zustand ohne oder mit nur geringer Wärmezufuhr führte auf das Kaltpress-,<br />
Spreng-, Rotationsreib-, Ultraschall- und Diffusionsschweißen. Eine andere Entwicklungsrichtung nutzte hochfokussierte<br />
Energiequellen wie den Plasma-, Elektronen- und Laserstrahl, um den Wärmeeinfluss beim Schweißen<br />
zu reduzieren. Die jüngsten Verfahren stellen das Laser-Hybridschweißen und der Cold-Metal-Transfer-<br />
Prozess dar.<br />
Schlussbemerkung<br />
Die stürmische Entwicklung auf dem Gebiet der Schweißtechnik führte schon in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts<br />
zu technisch-wissenschaftlichen Zusammenschlüssen, aus denen 1947 der Deutsche Verband für<br />
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