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Fuegetechnik_Schweisstechnik_LP

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1 Einleitung<br />

1.1 Wirtschaftliche Bedeutung der Fügetechnik<br />

In der Prozesskette bei der Herstellung von Produkten besitzt die Fügetechnik auch von einem wirtschaftlichen<br />

Blickpunkt betrachtet eine stetig zunehmende Bedeutung. Am besten darstellen lässt sich diese Bedeutung am<br />

Anteil der Füge- und Schweißtechnik an der gesamten Wertschöpfung, die bei der Produktfertigung beigetragen<br />

wird. Zwei allgemeine Effekte sind dabei zu unterscheiden: zum einen die Produktion von Gütern für die Fügetechnik<br />

und zum anderen die Anwendung der Fügetechnik in verschiedenen Branchen. Nachfolgend werden<br />

einige Zahlen für das Jahr 2007 erläutert.<br />

Produktion und Dienstleistungen der Fügetechnik<br />

Der erste Effekt: die Produktion von verbundenen Gütern und Dienstleistungen für das Fügen (Ausrüstungen,<br />

Füllstoffe, Hilfswerkstoffe, Gesundheit und Sicherheit sowie Schulung und Ausbildung) hat eine Auswirkung<br />

auf die gesamte Wertschöpfung und die deutsche sowie die europäische Wirtschaft. Die gesamte Wertschöpfung<br />

durch diesen Effekt beläuft sich auf 1,86 Milliarden € in Deutschland, die von 32.000 Beschäftigten geschaffen<br />

wird. In Europa beläuft sich die gesamte Wertschöpfung auf 6,60 Milliarden € und wird von 122.000<br />

Beschäftigten geschaffen. Der zweite Effekt: die Anwendung der Fügetechniken generiert eine Wertschöpfung<br />

in zahlreichen Branchen. Die Gesamt-Wertschöpfung durch diesen Effekt beläuft sich auf 22,50 Milliarden € in<br />

Deutschland und wird von 447.000 Beschäftigten geleistet. In Europa beläuft sich die von 2,5 Millionen<br />

Beschäftigten generierte Gesamt-Wertschöpfung auf 90,5 Milliarden €.<br />

Die Fügetechnik stellt eine Querschnittstechnologie dar, die in und für zahlreiche Sektoren eingesetzt wird.<br />

Im Hinblick auf die eingesetzten Werkstoffe und die angewandten Technologien bestehen enge Beziehungen<br />

zwischen den Herstellern, Zulieferern, Kunden und Anwendern.<br />

Anwendung der Fügetechnik<br />

In Deutschland führten die Herstellung und Anwendung der Fügetechnik in 2007 zu einer Wertschöpfung von<br />

24,4 Milliarden € bei Beschäftigung von 478.000 Menschen. Im Vergleich zu den vorherigen Zahlen für 2003,<br />

die eine Wertschöpfung von 22,8 Milliarden € feststellten, hat sich die Wertschöpfung inzwischen um fast 7 %<br />

erhöht. Der vorhergehende Expertenbericht gab eine Beschäftigtenzahl von 557.000 Personen an und somit<br />

80.000 Beschäftigte mehr als im jetzigen Expertenbericht. Die Beschäftigtenzahlen für 2007 und 2003 sind aber<br />

nur eingeschränkt vergleichbar. Im Prinzip spielten aber auch die gesteigerten Arbeitsproduktivitäten in den<br />

einzelnen Wirtschaftsbranchen und der technische Fortschritt eine Rolle.<br />

Wertschöpfung und Beschäftigtenzahlen in Europa und Deutschland<br />

Die Wertschöpfung durch die Herstellung und Anwendung der Fügetechnik in Europa belief sich auf ungefähr<br />

97 Milliarden € im Jahr 2007. Dies entspricht dem 4-Fachen des entsprechenden Werts in Deutschland. Mit<br />

dieser Wertschöpfung waren mehr als 2,6 Millionen Beschäftigte in Europa im Jahr 2007 verbunden. Die<br />

Beschäftigtenzahl in Verbindung mit der Herstellung und Anwendung der Fügetechnik in Europa ist fast<br />

fünfmal so hoch wie die entsprechenden Beschäftigtenzahlen für Deutschland.<br />

Nur ein sehr geringer Anteil (970 Millionen €) der Gesamt-Wertschöpfung in Deutschland durch die Fügetechnik<br />

(24,4 Milliarden €) war auf die Herstellung von fügetechnischen Geräten zurückzuführen. Etwa 16.000<br />

Menschen in Deutschland waren im Jahr 2007 in diesem Bereich beschäftigt. Die Herstellung der erforderlichen<br />

Zusatzgüter für die Fügetechnik ergab eine Wertschöpfung von 890 Millionen €, die von weiteren 16.000<br />

Beschäftigten in Deutschland im Jahr 2007 erwirtschaftet wurden. Der Hauptanteil der Wertschöpfung wurde<br />

jedoch nicht durch die Herstellung von Fügetechnik geschaffen, sondern durch die Anwendung der Fügetechnik<br />

in den fügeintensiven Sektoren. In der deutschen Volkswirtschaft kommt auf eine Wertschöpfungseinheit durch<br />

die Herstellung von fügetechnischen Geräten fast eine weitere Einheit durch die Herstellung von Zusatzgütern,<br />

aber nicht weniger als 23 Einheiten durch die Anwendung der Fügetechnik. Bei Betrachtung der Beschäftigungssituation<br />

ist die Hebelwirkung sogar noch ausgeprägter: Auf einen Mitarbeiter in der Herstellung<br />

von Fügetechnik kommt nicht weniger als ein Beschäftigter bei der Herstellung von Zusatzgütern sowie 30<br />

Beschäftigte, die mit der Anwendung der Fügetechnik befasst sind.<br />

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