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64<br />
Gedenkkolloquium für den Geologen<br />
Professor Dr. Walter HOPPE<br />
(1896 - 1976) in Weimar<br />
Walter HOPPE (um 1960)<br />
Als 1954 an der Hochschule für Architektur<br />
und Bauwesen Weimar ein Lehrstuhl für<br />
Geologie und Technische Gesteinskunde<br />
eingerichtet wurde, berief man den am<br />
21.07.1896 in Beedeln bei Rochlitz geborenen<br />
Geologen der Thüringischen Landesuntersuchung<br />
Jena, Dr. Walter HOPPE, zum<br />
ordentlichen Professor. In beinah allen Fragen<br />
der praktischen Geologie in Thüringen<br />
besaß er vorzügliche Kenntnisse. Er war ein<br />
begabter Geländegeologe, der dies vor allem<br />
in seinen Publikationen sowie auf Exkursionen<br />
unter Beweis stellte.<br />
Mit innerer Begeisterung vermochte er die<br />
geologischen Prozesse in und auf der Erde<br />
vorzustellen. Es gibt kaum ein Wasserwerk,<br />
kaum einen Steinbruch, kaum einen Salzund<br />
Kalischacht in Thüringen, an dem er<br />
nicht gutachterlich mitgewirkt hat. So verdankt<br />
zum Beispiel Weimar einen Teil seiner<br />
Wasserversorgung Walter HOPPE, nämlich<br />
die aus den Bohrbrunnen im Buntsandstein<br />
nahe Bad Berka geförderten Wässer<br />
guter Qualität. Er wurde einer der besten<br />
Spezialisten der natürlichen Gesteine bei<br />
PERSONALIA<br />
ihrer Verwendung als Bau- und Werkstein<br />
in Deutschland, ebenso einer der besten<br />
Kenner der mitteldeutschen Trias, besonders<br />
des Buntsandsteins. Walter HOPPE<br />
ist zu den bedeutendsten Geologen<br />
Thüringens zu zählen. Seine im Jahre 1974<br />
zusammen mit Gerd SEIDEL herausgegebene,<br />
tausendseitige ”Geologie von Thüringen”<br />
kann als das Lebenswerk Walter HOP-<br />
PEs bezeichnet werden. Er gehörte zu den<br />
Professoren, die das Profil der Weimarer<br />
Hochschule in den fünfziger Jahren und Anfang<br />
der sechziger Jahre maßgeblich auf<br />
den Weg zu einer modernen technischen<br />
Hochschule mit breiter universeller Ausbildung<br />
mit gestalteten. 1957 gründete er das<br />
Institut für Geologie und Technische Gesteinskunde,<br />
das 1960 in ein <strong>neue</strong>s Hochschulgebäude,<br />
dem Friedrich-August-Finger-Bau,<br />
einziehen konnte. Walter HOPPE<br />
wurde der erste Direktor dieses Lehr- und<br />
Forschungsinstituts, das er bis zu seiner<br />
Emeritierung im Jahre 1962 leitete und aus<br />
dem eine große Zahl von Doktoren hervorging.<br />
Nicht wenige seiner Schüler sind Professoren<br />
an Universitäten und arbeiten in<br />
leitenden Positionen an Instituten, Industrieunternehmungen<br />
und Museen.<br />
Walter HOPPE bei der Vorführung