neue bücher - DGG
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Die Freunde und Kollegen halten den Verstorbenen<br />
als einen unermüdlichen Geologen<br />
in Erinnerung, der seinem Fach und<br />
seiner Gesellschaft mit Hingabe und Zuverlässigkeit<br />
diente. Er war ein froher, verständnisvoller<br />
und hilfsbereiter, gleichwohl<br />
kritischer und zuweilen impulsiver Mann<br />
ohne jeden Falsch.<br />
Edwin KOCH, Hannover<br />
In memoriam:<br />
Karl Richard MEHNERT<br />
Am 12. April 1996 verstarb plötzlich und unerwartet<br />
Prof. Dr. Karl Richard MEHNERT<br />
wenige Wochen vor der Vollendung seines<br />
83. Lebensjahres. Mit ihm verlor die Fachwelt<br />
einen anerkannten Grundgebirgsforscher<br />
und tatkräftigen Mittler zwischen Mineralogie<br />
und Geologie, als der er im Jahre<br />
1967 von der Deutschen Geologischen Ge-<br />
PERSONALIA 61<br />
sellschaft mit der Hans-STILLE-Medaille ausgezeichnet<br />
worden ist.<br />
Karl Richard MEHNERT wurde am 19. Juni<br />
1913 in Berlin geboren. Sein Vater fiel bereits<br />
zu Beginn des 1. Weltkrieges und hinterließ<br />
eine ziemlich unbemittelte Witwe mit<br />
ihrem zweijährigen Sohn. Als Schüler trat<br />
Karl Richard MEHNERT sehr bald durch hervorragende<br />
Leistungen hervor und bestand<br />
1932 sein Abitur mit Auszeichnung. Mit starken<br />
Neigungen zu den Naturwissenschaften<br />
und zur Pädagogik begann er in Leipzig für<br />
das Höhere Lehramt die Fächer Physik,<br />
Chemie, Mineralogie und Geologie zu studieren,<br />
interessierte sich aber nebenher<br />
sehr stark für Philosophie, Psychologie und<br />
Kunstgeschichte.<br />
Unter dem Eindruck der brillianten Vorlesungen<br />
von K. H. SCHEUMANN, dem damaligen<br />
Ordinarius für Mineralogie in Leipzig,<br />
konzentrierte er jedoch ab 1935 sein Studium<br />
auf das Fach Mineralogie und promovierte<br />
1938 ”mit Auszeichnung” bei SCHEU-<br />
MANN mit einer Dissertation über die ‘Metakonglomerate<br />
im Erzgebirge’. Noch im gleichen<br />
Jahr ging er als Assistent zu Hans<br />
SCHNEIDERHÖHN nach Freiburg im Breisgau<br />
und fand dort eine kleine, gleichgesinnte<br />
Gruppe junger Petrographen vor, nämlich F.<br />
LEUTWEIN und D. HOENES. Es spricht noch<br />
heute für den bekanntermaßen ebenso berühmten<br />
wie eigenwilligen Lagerstättenkundler<br />
SCHNEIDERHÖHN, daß er (zwar kopfschüttelnd)<br />
seine jungen Leute gewähren<br />
ließ, die sich anschickten, das Grundgebirge<br />
des Schwarzwaldes, besonders aber die<br />
bis dahin vernachlässigten Gneise und Migmatite<br />
neu zu bearbeiten.<br />
Der Beginn des 2. Weltkrieges bereitete<br />
diesen Plänen 1939 ein vorläufiges Ende.<br />
Die Kriegszeit und den berüchtigten Bombenangriff<br />
auf Freiburg am 27.11.1944<br />
überstand Karl Richard MEHNERT als Soldat<br />
der Nachrichtentruppen. Trotz aller Erschwernisse<br />
in Kriegs- und anschließender<br />
Folgezeit war 1948 seine Habilitationsschrift<br />
abgeschlossen. Sie stellte eine Zu-