neue bücher - DGG

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22.12.2012 Aufrufe

40 als kompetente Ratgeber angesehen werden, ist sowohl für die Öffentlichkeit als auch für die Geologen schlecht. Für den Geologischen Dienst ergibt sich daraus die Aufgabe, politische, ökonomische, soziale und globale Entwicklungen zu beobachten, um sich auf hieraus resultierende Fragen vorbereiten zu können. Damit Geowissenschaftler zu Rate gezogen werden, wenn man sie braucht, muß man wissen, daß es sie gibt. Ihre Arbeiten und Entscheidungen müssen von Sachkenntnis geprägt sein und von den Beteiligten akzeptiert werden können. Hierzu sollte ein Geologischer Dienst als Autorität die notwendigen Standards entwickeln helfen und die Aufklärung und Ausbildung der Bevölkerung in Schulen und Bildungseinrichtungen unterstützen. Dazu gehört auch die Mitarbeit bei der Entwicklung von Unterrichtsmaterial und die Bereitschaft zur Lehre. Eine der Hauptaufgaben eines Geologischen Dienstes ist die Funktion als nationale Sammelstelle geowissenschaftlicher Informationen und Daten. Angesichts der Flut von neuen Erkenntnissen bedarf es moderner Instrumentarien, damit diese Daten nicht nur gesammelt, sondern reproduzierbar bleiben und wieder zur Verfügung gestellt werden können. Die Nutzung dieser Informationen durch die Öffentlichkeit muß zum zentralen Anliegen des Geologischen Dienstes werden, denn sie ist die Basis seiner Akzeptanz. Diese und zahlreiche andere Ziele aus dem strategischen Plan des USGS lassen sich nur mit einer motivierten und gut vorbereiteten Mannschaft erreichen. Damit sie motiviert und gut vorbereitet sein kann, braucht sie jedoch eine Organisationsstruktur, die flexibles und schnelles Reagieren auf wechselnde Anforderungen erlaubt. Sie braucht verstärktes Engagement im Aus- und Fortbildungssektor und eine moderne Infrastruktur. (Guter wissenschaftlicher Tradition folgend nennen die amerikanischen Kollegen Bibliotheken an erster Stelle). Das Beurteilungssystem für individuelle Leistungen soll weniger die wissenschaftliche Reputation A US DER W IRTSCHAFT (=Publikationstätigkeit) bewerten, sondern mehr die Kooperationsbereitschaft. Ein Geologischer Dienst ist vorrangig ein Dienstleister, und seine Mitglieder müssen diese Rolle auch für sich akzeptieren und ausfüllen. Offenbar ist dies selbst in den USA keine Selbstverständlichkeit und wird daher zu einem strategischen Ziel. Das ist bemerkenswert. Die Strategen vom USGS haben sich viel vorgenommen. Da die USA auch in der Geologie eine Großmacht sind, wird Erfolg oder Scheitern des USGS auch in Europa zu spüren sein. Ein Erfolg wäre mir lieber. Joachim GERSEMANN, Hannover Landesamt für Natur und Umwelt in Schleswig-Holstein Seit dem 1. Januar 1996 arbeiten in dem neu eingerichteten Landesamt für Natur und Umwelt in Flintbek bei Kiel (Kreis Rendsburg-Eckernförde) mehrere Landesbehörden unter einem Dach: das Geologische Landesamt, das Landesamt für Wasserhaushalt und Küsten, das Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege und die Untersuchungsstelle für Umwelttoxikologie. Die bisher selbständigen Ämter bilden nach dieser Zusammenlegung fünf Abteilungen • Allgemeine Dienste (Leiter: Regierungsrat Thomas ENGEL), • Geologie/Boden (Leiter: Geologiedirektor Dr. Sven CHRISTENSEN), • Naturschutz und Landespflege (Leiter: Wiss. Direktor Dr. Jürgen EIGNER), • Gewässer (Leiter: Regierungsbaudirektor Peter PETERSEN), • Abfall/missionen (Leiter: Regierungsbaudirektor Peter-Manfred POOS) mit insgesamt rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Durch die Zusammenführung der bisherigen Landesbehörden verspricht sich das Umweltministerium Schleswig-Holstein vor allem eine Stärkung und Effektivität der Arbeit

der Natur- und Umweltschutzverwaltung auf Landesebene. Darüber hinaus soll durch die Integration und Vernetzung der bisherigen oberen Landesbehörden zu einer zen- Positive Entwicklung bei der Erdgas-Exploration in den Niederlanden im zweiten Halbjahr 1995. Im Jahre 1995 sind in den Niederlanden und dem niederländischen Teil der Nordsee insgesamt 18 Explorationsbohrungen niedergebracht worden (13 onshore und 5 offshore). War in den vergangenen Jahren die Exploration rückläufig, so ist in 1994 wieder eine positive Entwicklung festzustellen. Vor allem in der zweiten Hälfte des Jahres 1995 stiegen die Explorations-Aktivitäten - dieser Trend setzt sich weiterhin fort. Von den 1995 niedergebrachten Bohrungen waren Ende 1995 fünf Explorationsbohrungen in der Nordsee noch nicht abgeschlossen. Von den übrigen waren nur 22% erfolgreich; 40% onshore und 15% offshore. Vier neue Gaslagerstätten führten zu einer Zunahme der Gasreserven von 15 Mrd. m 3 (12 Mrd. m 3 onshore und 3 Mrd. m 3 offshore). Die Exploration konzentrierte sich in den Niederlanden auf drei Gebiete (Abb. 1), und zwar auf den nördlichen Landesteil, auf die südwestlichen Niederlande und das zentrale offshore-Gebiet. Elf Petroland meldete Gasfunde in den Nordsee-Bohrungen J6-A5 und L4-7. Onshore waren die Bohrungen Moddergat-1, -2 (MGT-1, -2) und Nieuw Roden-1 der NAM gasfündig. Keine Fündigkeiten meldeten die Amoco- Bohrung West Groet-1 (WGRT-1), die Clyde-Bohrungen Hilvarenbeek-1 (HVB-1) und P18-5, die Elf Petroland-Bohrung Huins-1 (HNS-1), die NAM-Bohrungen Boskoop-1 und Boskoop-1-sidetrack (BSKP-1, -1st), Varik-1 (VRK-1), Sauwerd-1 (SAU-1), Vierhuizen-2 (VHN-2), Witten-1 (WIT-1), die Occidental-Bohrung K9-7 und die Wintershall-Bohrung E18-3. A US DER W IRTSCHAFT 41 AUS DER WIRTSCHAFT tralen Arbeitseinheit die Verarbeitung von Informationen und Umweltdaten verbessert werden. Monika HUCH, Adelheidsdorf Die gesamte Erdgas-Förderung betrug in den Niederlanden im Jahre 1995 rund 78.3 Mrd. m 3 , im Vergleich zu 1994 ging die Produktion damit um etwa 0.1% zurück. Die Rohöl-Förderung sank auf 3.2 Mio m 3 - rund 20% weniger als 1994. Ende 1995 wurde nach einer Betriebszeit von mehr als 50 Jahren die Rohölförderung aus der Schoonebeek-Lagerstätte eingestellt. Im Jahre 1996 wird nun die Möglichkeit geprüft, die Lagerstätte mittels Horizontalbohrungen erneut produktiv auszubeuten. Offshore wurden 1995 1408 km 2 3D-Seismik geschossen, onshore 491 km 2 . Mark GELUK, Haarlem Quelle: Oil and Gas in the Netherlands, Exploration and Production 1995, Mining Division, Ministry of Economic Affairs, The Hague, May 1995, ISSN 0925-7993

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als kompetente Ratgeber angesehen werden,<br />

ist sowohl für die Öffentlichkeit als<br />

auch für die Geologen schlecht. Für den<br />

Geologischen Dienst ergibt sich daraus die<br />

Aufgabe, politische, ökonomische, soziale<br />

und globale Entwicklungen zu beobachten,<br />

um sich auf hieraus resultierende Fragen<br />

vorbereiten zu können.<br />

Damit Geowissenschaftler zu Rate gezogen<br />

werden, wenn man sie braucht, muß man<br />

wissen, daß es sie gibt. Ihre Arbeiten und<br />

Entscheidungen müssen von Sachkenntnis<br />

geprägt sein und von den Beteiligten akzeptiert<br />

werden können. Hierzu sollte ein Geologischer<br />

Dienst als Autorität die notwendigen<br />

Standards entwickeln helfen und die<br />

Aufklärung und Ausbildung der Bevölkerung<br />

in Schulen und Bildungseinrichtungen unterstützen.<br />

Dazu gehört auch die Mitarbeit<br />

bei der Entwicklung von Unterrichtsmaterial<br />

und die Bereitschaft zur Lehre.<br />

Eine der Hauptaufgaben eines Geologischen<br />

Dienstes ist die Funktion als nationale<br />

Sammelstelle geowissenschaftlicher<br />

Informationen und Daten. Angesichts der<br />

Flut von <strong>neue</strong>n Erkenntnissen bedarf es<br />

moderner Instrumentarien, damit diese Daten<br />

nicht nur gesammelt, sondern reproduzierbar<br />

bleiben und wieder zur Verfügung<br />

gestellt werden können. Die Nutzung dieser<br />

Informationen durch die Öffentlichkeit muß<br />

zum zentralen Anliegen des Geologischen<br />

Dienstes werden, denn sie ist die Basis seiner<br />

Akzeptanz.<br />

Diese und zahlreiche andere Ziele aus dem<br />

strategischen Plan des USGS lassen sich<br />

nur mit einer motivierten und gut vorbereiteten<br />

Mannschaft erreichen. Damit sie motiviert<br />

und gut vorbereitet sein kann, braucht<br />

sie jedoch eine Organisationsstruktur, die<br />

flexibles und schnelles Reagieren auf wechselnde<br />

Anforderungen erlaubt. Sie braucht<br />

verstärktes Engagement im Aus- und Fortbildungssektor<br />

und eine moderne Infrastruktur.<br />

(Guter wissenschaftlicher Tradition folgend<br />

nennen die amerikanischen Kollegen<br />

Bibliotheken an erster Stelle). Das Beurteilungssystem<br />

für individuelle Leistungen soll<br />

weniger die wissenschaftliche Reputation<br />

A US DER W IRTSCHAFT<br />

(=Publikationstätigkeit) bewerten, sondern<br />

mehr die Kooperationsbereitschaft.<br />

Ein Geologischer Dienst ist vorrangig ein<br />

Dienstleister, und seine Mitglieder müssen<br />

diese Rolle auch für sich akzeptieren und<br />

ausfüllen. Offenbar ist dies selbst in den<br />

USA keine Selbstverständlichkeit und wird<br />

daher zu einem strategischen Ziel. Das ist<br />

bemerkenswert.<br />

Die Strategen vom USGS haben sich viel<br />

vorgenommen. Da die USA auch in der<br />

Geologie eine Großmacht sind, wird Erfolg<br />

oder Scheitern des USGS auch in Europa<br />

zu spüren sein. Ein Erfolg wäre mir lieber.<br />

Joachim GERSEMANN, Hannover<br />

Landesamt für Natur und Umwelt in<br />

Schleswig-Holstein<br />

Seit dem 1. Januar 1996 arbeiten in dem<br />

neu eingerichteten Landesamt für Natur und<br />

Umwelt in Flintbek bei Kiel (Kreis Rendsburg-Eckernförde)<br />

mehrere Landesbehörden<br />

unter einem Dach: das Geologische<br />

Landesamt, das Landesamt für Wasserhaushalt<br />

und Küsten, das Landesamt für<br />

Naturschutz und Landschaftspflege und die<br />

Untersuchungsstelle für Umwelttoxikologie.<br />

Die bisher selbständigen Ämter bilden nach<br />

dieser Zusammenlegung fünf Abteilungen<br />

• Allgemeine Dienste (Leiter: Regierungsrat<br />

Thomas ENGEL),<br />

• Geologie/Boden (Leiter: Geologiedirektor<br />

Dr. Sven CHRISTENSEN),<br />

• Naturschutz und Landespflege (Leiter:<br />

Wiss. Direktor Dr. Jürgen EIGNER),<br />

• Gewässer (Leiter: Regierungsbaudirektor<br />

Peter PETERSEN),<br />

• Abfall/missionen (Leiter: Regierungsbaudirektor<br />

Peter-Manfred POOS)<br />

mit insgesamt rund 330 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern.<br />

Durch die Zusammenführung der bisherigen<br />

Landesbehörden verspricht sich das Umweltministerium<br />

Schleswig-Holstein vor allem<br />

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