22.12.2012 Aufrufe

neue bücher - DGG

neue bücher - DGG

neue bücher - DGG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

32<br />

B ERICHTE VON FACHTAGUNGEN, H INWEISE<br />

GEOWISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG, NEUE PROJEKTE<br />

Geologie und<br />

Europäische Normung<br />

Erkenntnisse aus der Normung von<br />

Schiefer, Natursteinen und Gesteinskörnungen<br />

Vorbemerkungen<br />

Die politische Proklamation des europäischen<br />

Binnenmarktes führte zu dem mehr<br />

oder weniger festen Entschluß, Handelsgrenzen<br />

und -hindernisse zu beseitigen. In<br />

diesem Zusammenhang nahm man auch<br />

gleich die nationale Normung ins Visier.<br />

Dies führte zu einem <strong>neue</strong>n Normungsschub,<br />

der praktisch alle bestehenden Normen<br />

in Frage stellte, egal ob sie nun mit<br />

guten oder schlechten Erfahrungen eingeführt<br />

waren. Praktisch kein Bereich wurde<br />

von einer <strong>neue</strong>n europäischen Normung<br />

ausgeschlossen, so auch der Bereich der<br />

Natursteine i.w.S. (Gesteinskörnungen, Natursteine,<br />

-werksteine und Schiefer) nicht.<br />

Die rechtliche Grundlage ist die Bauproduktenrichtlinie<br />

des Rates, die inzwischen als<br />

Bauproduktengesetz (BauPG) 1992 in nationales<br />

deutsches Recht überführt wurde.<br />

Vereinfacht gesagt ergibt sich die Rechtsgrundlage<br />

der Bauproduktennormung aus §<br />

4 (1) des BauPG, in dem für die Bauprodukte<br />

ein CE-Zeichen vorgeschrieben wird<br />

(Ausnahmen ergeben sich aber auch aus §<br />

4 (2) bis (4) ). Nach § 5 (2) gilt ein Bauprodukt<br />

dann als brauchbar, „ ... wenn es bekannt<br />

gemachten, harmonisierten oder anerkannten<br />

Normen entspricht oder von diesen<br />

nur unwesentlich abweicht.“<br />

Diese Anforderung sollte sicherlich ursprünglich<br />

einmal zur Verbesserung der<br />

Qualität von Bauprodukten beitragen. Da<br />

aber gleichzeitig kein in Europa produziertes<br />

Bauprodukt durch diese Gesetzgebung<br />

bzw. die Normung „diskriminiert“ werden<br />

darf, kann man sich leicht vorstellen, zu<br />

welchem Qualitätsniveau, tief oder hoch,<br />

die Normen eher tendieren werden.<br />

Um so wichtiger ist es, mindestens mit dem<br />

Prüfverfahren in einheitlicher Weise möglichst<br />

viele Aussagen zur Qualität und Haltbarkeit<br />

zu ermitteln, auch wenn nicht jedes<br />

Ergebnis gleich zu einer strikten Anforderung<br />

führen kann.<br />

Die Rechtslage zum Binnenmarkt schreibt<br />

eine gemeinsame europäische Norm unter<br />

Beteiligung aller Länder des CEN (außer<br />

EU noch die Schweiz, Norwegen und osteuropäische<br />

Staaten als assoziierte Staaten)<br />

vor. In zwei Abstimmungsverfahren stimmen<br />

alle nationalen Normungsinstitute über die<br />

jeweiligen Entwürfe ab. Es gibt aber kein<br />

Veto-Recht. Wird ein Land überstimmt, so<br />

wird die Norm dort trotzdem übernommen.<br />

Inzwischen konnten eine Reihe von Europäischen<br />

Normen zu Gesteinskörnungen<br />

(Zuschläge), Naturstein und Schiefer als<br />

Entwürfe fertiggestellt werden (vgl. Tabelle).<br />

Es handelt sich dabei um eine Veröffentlichung<br />

im Rosa-Druck (sog. prEN), die der<br />

Öffentlichkeit zur Stellungnahme innerhalb<br />

einer Frist vorgelegt wird. Aus den Eingaben<br />

und einem ersten Abstimmungsverfahren<br />

wird dann in einem Zeitraum von ca. 1<br />

Jahr ein Schlußentwurf erarbeitet, über den<br />

nochmals endgültig abgestimmt wird. Daraus<br />

ergibt sich dann der rechtsverbindliche<br />

Weiß-Druck der Norm.<br />

Mit Gesteinskörnungen, Natursteinen und<br />

Schiefer beschäftigen sich im CEN (Comitée<br />

Européen de Normalisation) die technischen<br />

Komitees TC 154 („Zuschläge“), TC<br />

246 („Natursteine“) und TC 128 SC8<br />

(„Schiefer und Naturstein für überlappende<br />

Verlegung“). Innerhalb des DIN-Institutes ist<br />

dafür der Normenausschuß Materialprüfung<br />

(NMP) zuständig (Referent H. SCHEER).<br />

Auch die veröffentlichten Normenentwürfe<br />

sind dort erhältlich (Beuth-Verlag, 10772<br />

Berlin).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!