neue bücher - DGG
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hdrogeochemischen Typisierungen basieren<br />
wesentlich auf den Ergebnissen von hydraulischen<br />
Modellierungen sowie denen<br />
der Untersuchungen zur Prozeßanalyse<br />
und sollen als Grundlage einer langfristigen<br />
Meßnetzkonzeption in den betroffenen Gebieten<br />
dienen.<br />
Prozeßanalyse<br />
Im diesem Themenkomplex sind die Prozesse<br />
näher zu untersuchen, die eine Veränderung<br />
der Grundwassergüte maßgeblich<br />
beeinflußen. Zu diesem Zweck werden<br />
verschiedene Versuche zur Kinetik und<br />
zum Transport relevanter Einflußgrößen<br />
durchgeführt. Neben klassischen Batchtests<br />
kommen auch Lösungs- und dynamische<br />
Batchversuche zur Anwendung. Zur<br />
Untersuchung des Transportverhalten der<br />
verschiedenen geogenen Stoffe und ihres<br />
Einflusses auf die Veränderung des<br />
Lösungsinhaltes bzw. Mineralbestandes<br />
unter wechselnden physikochemischen<br />
Milieuzuständen werden Säulentransportversuche<br />
durchgeführt. Die Kenntnis der<br />
maßgeblichen Prozesse soll mögliche<br />
Einflußnahmetechniken erarbeiten helfen,<br />
die als Steuerungswerkzeug zur<br />
Grundwassergüteentwicklung Anwendung<br />
finden können. Darüber hinaus ist hier eine<br />
Optimierung bei der Erhebung von Feldmeßparametern<br />
sowie die Schließung regionaler<br />
hydrochemischer Datenlücken vorgesehen.<br />
Modellbetrachtungen<br />
Die Modellbetrachtungen umfassen die<br />
wasserungesättigte und die -gesättigte<br />
Zone. Flankierend untersetzen Altersdatierungen<br />
von Grundwässern die Modellkalibrierungen<br />
und helfen sowohl großräumige<br />
als auch tiefe Fließsysteme zu erkennen.<br />
Auf sechs Modellflächen werden die<br />
Stofflüsse und Grundwasserneubildungsraten<br />
in der ungesättigten Zone bei verschiedenen<br />
forst- bzw. landwirtschaftlichen Nutzungsarten<br />
untersucht. Dazu wurden Tensiometer<br />
und Saugkerzen installiert und regelmäßig<br />
beprobt. Diese exemplarisch erhaltenen<br />
Meßwerte sollen über Modellbetrachtungen<br />
validiert, in der ungesättigten<br />
Zone extrapoliert und auf möglichst viele<br />
B ERICHTE VON FACHTAGUNGEN, H INWEISE 27<br />
Standorte übertragen werden. Auf diese<br />
Weise soll eine Parameteroptimierung für<br />
die oberen Randbedingungen der Modellrechnungen<br />
im wassergesättigten Bereich<br />
erzielt werden. Als weiteres Ergebnis werden<br />
substrat- und nutzungsabhängige Karten<br />
der potentiellen Grundwasserneubildungen<br />
und Stofflüsse erstellt.<br />
Derzeit beruhen modellhafte Transportberechnungen<br />
in Bezug auf chemische Umsätze<br />
in erster Linie auf empirisch ermittelten<br />
Abbaufunktionen erster Ordnung, Retardationskoeffizienten<br />
oder thermodynamischen<br />
Gleichgewichtsprozessen. Der reaktionskinetische<br />
Aspekt bei sich ändernden<br />
physikochemischen Bedingungen und Aktivitätsverhältnissen<br />
der beteiligten Spezies<br />
aber wurde bisher nicht ausreichend berücksichtigt.<br />
Auf dem Gebiet der Modellierungen<br />
im wassergesättigten Bereich sollen<br />
daher Transportmodule entwickelt werden,<br />
die reaktionskinetische Prozesse unter Einbeziehung<br />
der Mineralgehalte und maßgebenden<br />
Spezies (z.B. H + , CaCO3, HCO3 - )<br />
sowie ihre Auswirkungen auf die Stoffmobilisierung<br />
berechnen und abschätzen lassen.<br />
Diese Module sollen dann in vorhandene<br />
mehrfach erprobte hydraulische Großraummodelle<br />
implementiert werden. Lauffähige<br />
Versionen dieser Module werden derzeit<br />
mit den Strukturdaten ausgewählter hydrogeologischer<br />
Großraummodelle verknüpft<br />
und erste Modellierungen zum Stofftransport<br />
unter besonderer Berücksichtigung<br />
der Kinetik durchgeführt.<br />
Geo-Monitoring<br />
Die „Richtlinie zur Planung, zur Errichtung<br />
und zum Betrieb des Grundwasser-Sondermeßnetzes<br />
Braunkohle“ ist fertiggestellt.<br />
Im Herbst 1996 steht nun die Vorlage und<br />
Abstimmung bei den Genehmigungsbehörden<br />
aus. Erste problem- und objektorientierte<br />
Defizite im Daten- und Meßstellennetz<br />
konnten herausgearbeitet werden, so daß<br />
die iterativ objekt- und problemorientierte<br />
Planung und Errichtung <strong>neue</strong>r Grundwassergüte-Meßstellen<br />
unter besonderer Berücksichtigung<br />
wirtschaftlicher Kriterien erfolgen<br />
kann.