orienta.news 2/2020

Das Motto der OL‐WM 2003 in Rapperswil «Den OL zu den Leuten bringen» hat auch bei mir
die Wirkung nicht verfehlt. Als Zuschauer an der Staffel wurde ich wieder so richtig vom OL‐
Virus gepackt. Seither bin ich wieder regelmässig an den Wettkämpfen anzutreffen. Seit ich
pensioniert bin habe ich auch wieder mehr Zeit für das Training. Meine aktuellen Ergebnisse
sind also keine Zufälle.
Was fasziniert dich am OL?
OL bringt uns an Orte, welche wir ohne Wettkämpfe nie im Leben ansteuern würden. In
Erinnerung bleibt mir Tallin, die Hauptstadt von Estland. Nie wäre ich auf die Idee
gekommen, das Baltikum zu besuchen. Tallin ist für mich die schönste Stadt, die ich je bereist
habe. Und in diesem Sinne gibt es noch viele weitere Beispiele.
Was ist für dich die grösste Herausforderung bei einem OL‐Wettkampf?
Das Lauftempo in Einklang mit den kartentechnischen Herausforderungen zu bringen, ist an
jedem Wettkampf die zentrale Herausforderung. Je nach Gelände, läuferischer Form, Wetter
und weiterer Faktoren muss die Justierung von Lauf zu Lauf neu vorgenommen werden. Und
irgendwann im ganzen OL‐Leben gelingt vielleicht
DER perfekte Lauf. Ich warte immer noch darauf…
Mit der folgenden Herausforderung haben wohl nur
Wenige zu kämpfen: als ehemaliger Spitzensportler
leidet man stark unter der Krankheit, welche sich
Ehrgeiz nennt. Ich habe bis Heute kein Mittel
gefunden, wie ich diese Krankheit wegbringe. Ich
lasse mich gerne beraten.
Du bist in allen OL‐Disziplinen und in allen
Geländearten stark, wo fühlst du dich am wohlsten?
Aktuell kann ich mich auf jedes Gelände perfekt
einstellen. Die Frage möchte ich eher umgekehrt
beantworten. Nicht (mehr) wohl fühle ich mich in
unseren dornigen Mittellandwäldern. Da macht OL
einfach keinen Spass mehr. Je länger je mehr lasse
ich diese Läufe aus.
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