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GL&Lev kontakt - GL VERLAGS GmbH

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42<br />

<strong>GL</strong>&<strong>Lev</strong> seRVIce gastROnOmIe<br />

DEHOGA und Seniorenrat einigen sich auf Kriterien<br />

Der Seniorenteller alleine<br />

auf der Karte reicht nicht<br />

Eine immer älter werdende<br />

Gesellschaft gibt allmählich auch<br />

der Gastronomie zu denken.<br />

Der Hotel- und Gaststättenverband<br />

und Vertreter von Seniorenräten haben<br />

sich zusammengesetzt und gemeinsam<br />

Kriterien für seniorenfreundliche<br />

Betriebe in Hotellerie und Gastronomie<br />

entwickelt. Zumindest im Süddeutschen.<br />

Das kann aber durchaus auch für unseren<br />

Landstrich gelten. Hotels, Gasthöfe und<br />

Restaurants haben<br />

danach die<br />

Möglichkeit, sich<br />

bei der wachsenden<br />

Zahl älterer<br />

Menschen besonders<br />

zu profilieren.<br />

Hans-Jörg<br />

Eckardt, Presse-<br />

sprecher des<br />

Landessenioren<br />

beirats von<br />

Baden-Württemberg,<br />

sagt:<br />

„Ältere Gäste<br />

sind bereits heute<br />

eine wichtige<br />

Gruppe für Gastronomie<br />

und<br />

<strong>GL</strong>&<strong>Lev</strong> <strong>kontakt</strong> 03/09<br />

60 folgen deutlich vor den 15-49-Jährigen.<br />

Hoteliers und Gastronomen tun also gut<br />

daran, sich schon heute auf die Bedürfnisse<br />

von älteren Gästen einzustellen. Ein „Seniorenteller“<br />

auf der Speisekarte reicht da allein<br />

nicht aus, zumal dieses Wort auf viele<br />

Ältere eher abschreckend wirkt. Es lohnt<br />

sich vielmehr, die gesamte Dienstleistungskette<br />

im Betrieb konstruktiv-kritisch aus<br />

dem „Senioren- Blickwinkel“ zu analysieren:<br />

Ist die Speisekarte problemlos ohne Lupe<br />

lesbar? Sind Beschriftungen im Haus ausreichend<br />

groß und<br />

leserlich und die<br />

Laufwege für<br />

Menschen mit<br />

eingeschränkter<br />

Gehfähigkeit<br />

geeignet? Besonders<br />

wichtig:<br />

Viele – und nicht<br />

nur ältere – Gäste<br />

schätzen es,<br />

wenn Gerichte<br />

auch in kleineren<br />

Portionen angeboten<br />

werden.<br />

Auch bei den<br />

Hotelzimmern<br />

lohnt es sich,<br />

die Bedürfnisse<br />

Hotellerie. Viele<br />

S t a m m t i s c h e ,<br />

Die Gastronomie muss sich darauf einstellen,<br />

dass ihre Kundschaft älter wird.<br />

älterer Gäste im<br />

Blick zu haben.<br />

Stamm-Esser<br />

Haltegriffe in<br />

und der Städtetourismus belegen das. Auf Bad und Dusche, ausreichend hohe Bet-<br />

ihre besonderen Wünsche mehr Rücksicht ten und Nachttisch-Lampen, die nicht trü-<br />

zu nehmen, das lohnt sich.” Denn die Senibe „funzeln“, sind nur einige Beispiele. Das<br />

oren werden täglich mehr.<br />

Angebot, Gäste am Bahnhof abzuholen,<br />

Bis 2030 werden 35 Prozent älter als wird vielfach geschätzt. Generell gilt für<br />

60 Jahre sein (nicht nur in Baden-Württem- das Thema Service: Freundliche, hilfsbereite<br />

berg). Derzeit liegt dieser Anteil noch bei Mitarbeiter, die älteren Gästen das Gefühl<br />

24 Prozent. Und nun sagt die Gastronomie: geben, willkommen zu sein, sind das A und<br />

Das bietet große Chancen, denn die älteren O für den Betrieb, der die Chancen des de-<br />

Menschen sind heute viel gesünder und akmografischen Wandels nutzen möchte.<br />

tiver als früher. Und die gegenwärtige Ge- Auch dass die Vorliebe für den Urlaub im<br />

neration der Älteren ist noch auf einige Zeit eigenen Land mit steigendem Lebensalter<br />

finanziell gut ausgestattet. Sie können sich zunimmt, ist ein guter Grund für die gast-<br />

mehr leisten: Die Pro-Kopf-Kaufkraft der gewerblichen Betriebe im Land ihre Situa-<br />

50- bis 59-Jährigen ist am höchsten, die ab tion zu überdenken. eb<br />

FRaGEN aN dEN WEIN-ExPERTEN<br />

klaus Rüsing<br />

Thema heute:<br />

Der Jahrgang<br />

2008 in<br />

Deutschland<br />

Frage: Jetzt sieht man in den Geschäften<br />

die ersten Flaschen aus dem Jahr 2008. Wie<br />

ist Ihre Einschätzung?<br />

klaus Rüsing: Der Jahrgang war nicht einfach<br />

für die Winzer. Viel Regen und Kühle im<br />

Sommer, teils enorme Hagelschäden (Württemberg,<br />

Pfalz), trockener September und ein<br />

mittelprächtiger Oktober. Dies führte trotzdem<br />

zu gesunden säurestarken Trauben.<br />

Frage: Bei dem Wort Säure schrecken die<br />

meisten Menschen auf.<br />

klaus Rüsing: Also, die Säure ist ein Muss<br />

im Wein. Ohne Säure würde der Wein plump<br />

und schal schmecken. Die Säure braucht<br />

aber den Restzuckergehalt als Gegenspieler.<br />

Frage: Was bedeutet das jetzt für den Jahrgang<br />

2008 aus Deutschland?<br />

klaus Rüsing: Viele Weine haben gegenüber<br />

den letzten Jahren ungefähr 1 Vol.%<br />

weniger Alkohol, aber ein Gramm pro Liter<br />

mehr Säure. Das heißt, diese Weine sind<br />

frischer, sehr mineralisch mit kräftiger Säure<br />

und weniger Frucht.<br />

Frage: Viel Säure, wenig Frucht. Das klingt<br />

nicht gut, oder?<br />

klaus Rüsing: Die Weine brauchen Zeit.<br />

Die Säure wird sich in Frucht umwandeln.<br />

Dies wird besonders dem Riesling gut tun.<br />

Die Burgundersorten werden schneller genussvoll<br />

trinkfähig sein.<br />

Frage: Also sollte man den 2008er noch<br />

etwas Ruhe gönnen?<br />

klaus Rüsing: Der 2008er Riesling kommt<br />

erst Ende des Jahres groß raus. Bis dahin gibt<br />

es genügend 2007er. Der ist jetzt super gut.<br />

Etwas Säure, viel Frucht, elegante Struktur.<br />

Weine die Spaß auf mehr machen.

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