22.10.2020 Aufrufe

WiWi Career 2020

Mit dem Karriereführer erhalten Studierende der Wirtschaftswissenschaften wertvolle Tipps zum Studium, zur Jobsuche und zum Einstieg in den Beruf. Er bietet neben Informationen zu attraktiven Arbeitgebern auch Fachartikel von renommierten Professoren und Dozenten sowie Erfahrungsberichte aus dem In- und Ausland. Ergänzt wird das Ganze durch „Best-Practice-Beispiele“ sowie Angebote für Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Verteilung an die Studenten erfolgt über die Lehrstühle an den Hochschulen.

Mit dem Karriereführer erhalten Studierende der Wirtschaftswissenschaften wertvolle Tipps zum Studium, zur Jobsuche und zum Einstieg in den Beruf. Er bietet neben Informationen zu attraktiven Arbeitgebern auch Fachartikel von renommierten Professoren und Dozenten sowie Erfahrungsberichte aus dem In- und Ausland. Ergänzt wird das Ganze durch „Best-Practice-Beispiele“ sowie Angebote für Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Verteilung an die Studenten erfolgt über die Lehrstühle an den Hochschulen.

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Weiterbildung<br />

Arbeit, aber anders –<br />

Auf nach »New Work«<br />

Corinna Baldauf<br />

arbeitet bei dem Telekommunikations-<br />

und Softwareunternehmen<br />

sipgate, das als Paradebeispiel<br />

für neues Arbeiten gilt.<br />

Jedes Jahr besuchen über<br />

10.000 Menschen das Büro im<br />

Düsseldorfer Medienhafen. Bei<br />

sipgate wird gelernt, gelacht,<br />

gefeiert. Aber allem voran natürlich:<br />

gearbeitet. Die 180 Mitarbeiter<br />

organisieren sich lean und<br />

agil. Dabei wenden sie einfache<br />

Methoden an, die einen großen<br />

Unterschied machen.<br />

Lean, Agile und Scrum.<br />

Was versteht man unter »agilem Arbeiten«?<br />

Was verstehst Du darunter? Wenn wir uns<br />

über »Value«, »Selbstorganisation« oder<br />

»Kaizen« unterhalten, haben wir dann wirklich<br />

das gleiche Verständnis davon? Und<br />

wie werden die leanen und agilen Prinzipien<br />

bei sipgate gelebt? Diese und andere<br />

Fragen beschäftigen uns. Nicht nur, als wir<br />

damit ganz am Anfang standen, sondern<br />

auch heute noch.<br />

Wenn unsere neuen Kolleginnen und<br />

Kollegen bei uns starten, dann machen sie<br />

direkt mit und lernen von den anderen in<br />

ihrem Team. Manches erscheint aber nicht<br />

intuitiv, und während der täglichen Arbeit<br />

ist vielleicht nicht genug Zeit, um alles zu<br />

hinterfragen. Deswegen gibt es bei uns regelmäßig<br />

einen Workshop, in dem wir die<br />

Grundlagen von Lean, Agile und Scrum<br />

vermitteln. Dabei setzen wir uns damit auseinander,<br />

was das alles in der Praxis tatsächlich<br />

bedeutet.<br />

Der Workshop ist ein Mix aus Theorie und<br />

Praxis: von einer Geschichtsstunde über<br />

die Familie Toyoda (sic!) bis hin zu Legolympia,<br />

einem Spiel, das Einblick in das<br />

Scrum-Framework gibt. Der Workshop<br />

kommt ohne PowerPoint und lange Monologe<br />

aus. Stattdessen gibt es viel Spaß und<br />

jede Menge Erkenntnisse.<br />

Wir nehmen uns für alle Fragen viel Zeit.<br />

Antworten gibt es nicht nur von den Scrum<br />

Mastern, die den Workshop veranstalten,<br />

sondern auch von den anderen Teilnehmern.<br />

Meist geht es gar nicht um »richtig«<br />

oder »falsch«, sondern darum, welche Erfahrungen<br />

andere in konkreten Situationen<br />

gemacht haben, die in der Einsteigerliteratur<br />

selten thematisiert werden: Wie handhaben<br />

andere Teams den Umgang mit<br />

Tickets? Stört das nicht den Sprint? Entscheiden<br />

alle bei allem mit? Arbeiten die<br />

Teams, die nicht direkt an der Produktentwicklung<br />

beteiligt sind, eigentlich auch<br />

agil?<br />

Teilnehmer sind vor allem unsere »Newbies«,<br />

aber immer häufiger auch Interessierte<br />

aus anderen Firmen. Das gibt interessante<br />

Diskussionen und hilft beim<br />

Pers pek tivwechsel, sowohl unseren Gästen<br />

als auch uns.<br />

Cross-funktionale<br />

Teams.<br />

Wir möchten neue Funktionen schnell auf<br />

die Straße bringen. Das schaffen wir nicht,<br />

indem wir härter arbeiten, sondern indem<br />

wir Übergaben vermeiden – durch crossfunktionale<br />

Teams. Denn Übergaben führen<br />

zu Wartezeiten und Missverständnissen.<br />

Jedes Team ist deshalb für genau ein<br />

Produkt verantwortlich. Die Teammitglieder<br />

identifizieren sich mit ihrem »Baby« und<br />

bauen Produktwissen auf.<br />

An manchen Produkten arbeitet mehr als<br />

ein Team, jeweils mit unterschiedlichem<br />

Fokus. Kein Team arbeitet an mehr als einem<br />

Produkt.<br />

In cross-funktionalen Teams arbeiten<br />

bei spielsweise Entwickler, User Experience<br />

Designer, Product Owner und Scrum Master<br />

zusammen. So ein Team sitzt gemeinsam<br />

in einem Raum, arbeitet an gemeinsamen<br />

Aufgaben und kann ein komplettes<br />

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<strong>WiWi</strong><strong>Career</strong> <strong>2020</strong>/2021

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