WiWi Career 2020

Weiterbildung
Immer wieder kommen
wir im Leben an einen
Punkt, an dem wir uns
die Frage stellen,
was als nächstes kommt
Michael Lewrick
Das Studium ist für
viele der erste Schritt
in ein selbstbestimmtes
Leben.
Bestehende Bahnen
verlassen, die eigene
Identität festigen
und schließlich
herausfinden,
welchen Weg man
mit seinem Talent und
seinen Fähigkeiten
gehen möchte.
Die erste Herausforderung ist die Wahl
des passenden Studiums. Hier geht
es zum einen darum, eine Studienrichtung
zu identifizieren, die zukunftsfähig ist, und
zum anderen etwas zu wählen, das den
eigenen Interessen entspricht. Oftmals
haben Freunde und Familie einen großen
Einfluss, sodass in vielen Fällen nach dem
Gymnasium ein Studium gewählt wird, das
uns auf lange Sicht nicht erfüllt. Deshalb
sollte es das Ziel sein, vorab so viele Informationen
wie möglich zu sammeln, mit
Absolventen und Menschen, die in dem
angestrebten Beruf arbeiten, zu sprechen.
So erhalten wir tiefe Einblicke in die aktuellen
Umgebungsfaktoren eines Berufs und
es kristallisiert sich schnell heraus, ob wir
uns in diesem Umfeld zukünftig sehen.
Haben wir uns dann für ein bestimmtes
Studium entschieden, kommt mit dem
Semesterstart – in diesem neuen Le bensabschnitt
– viel Unerwartetes auf uns zu.
Es gibt einiges zu organisieren, ein neuer
Freundeskreis muss möglicherweise aufgebaut
und zwischenmenschliche Pro bleme
in der WG gelöst werden. Zudem muss
selbstverantwortlich zwischen verschiedenen
Optionen, die der Tag so mit sich
bringt, entschieden werden. Und wer kennt
diese ambivalenten Gefühle nicht, lieber
ins Freibad zu gehen oder doch lieber einen
Moment in die Statistik vorle sung reinhören?
Inzwischen sind Bache lor- und Master studiengänge
so gedrängt, dass es umso
wichtiger er scheint, sein Leben so zu gestalten
und zu organisieren, dass wir
abends möglichst zufrieden und erfüllt einschlafen.
Dies ist extrem wichtig, denn nur
so können wir das Studium erfolgreich
überstehen. Dein Ziel sollte also sein, trotz
Leistungsdruck, Prüfungen und Persönlichkeitsentwicklung
ein ausbalanciertes
Studentenleben zu führen. Dies gelingt,
wenn wir immer wie der reflektieren und
uns bewusst werden, was uns gut tut, wo
unsere Leistungsgren zen liegen und wie
wir am besten mit Situationen umgehen,
die uns herausfor dern, aber auch Teil von
einem Studium sind. Ein Beispiel dafür ist
die zuvor an gesprochene Statistikvorlesung,
die viele Studenten am liebsten ersatzlos
vom Stundenplan streichen würden. Jedoch
ist dieses Wissen fundamental wichtig,
denn spätestens im Rahmen einer Masterarbeit
werden nach den Erhebungen in
Form einer quantitativen Umfrage die
Auswertung und Interpretation der Daten
für den Erfolg der Abschlussarbeit entscheidend
sein.
Natürlich gibt es keinen »Blueprint«,
der uns aufzeigt, wie man das
»perfekte« (Studenten-)Leben führt,
da dies individuell total
unterschiedlich ist. Wann wir
uns wohlfühlen, hängt von der
persönlichen Situ a tion, der Lebenseinstellung
und den individuellen
Stärken und Interessen ab.
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WiWiCareer 2020/2021