LERNEN MIT ZUKUNFT September 2020
Impulsmagazin für Erwachsene - Lebensraum: MENSCH
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information & nachhaltigkeit<br />
Trotz Corona-Krise:<br />
Kinder brauchen den Kindergarten<br />
DER BILDUNGSASPEKT VON KINDERGÄRTEN DARF NICHT IN DEN<br />
HINTERGRUND RÜCKEN<br />
Mag.a Alexandra Fischer<br />
Pädagogische Leitung<br />
der Wiener Kinderfreunde<br />
Foto: © WKF | C. Edinger<br />
Foto: © WKF | Lisi Specht<br />
Der Kindergarten versteht sich als<br />
familienergänzende Bildungseinrichtung.<br />
Die großen Lernschritte,<br />
die ein Kind in seinen ersten<br />
sechs Lebensjahren macht, werden in<br />
qualitativen Kindergärten kompetent und<br />
liebevoll begleitet.<br />
Tatsächlich werden hier viele Lebenskompetenzen<br />
erworben und die Basis für das<br />
spätere Lernen in der Schule gelegt, wie<br />
Lernmotivation, Konzentration, Begeisterungsfähigkeit<br />
usw.<br />
Im bundesländerübergreifenden Elementaren<br />
Bildungsplan des Unterrichtsministeriums<br />
und den ergänzenden<br />
Landesbildungsplänen werden die<br />
Bildungsbereiche beschrieben, in denen<br />
die Kinder im Kindergarten altersentsprechend<br />
Fähigkeiten erwerben sollen.<br />
Qualitative Kindergärten bieten den<br />
Kindern optimale Bedingungen für die<br />
Entwicklung dieser Fähigkeiten und ein<br />
pädagogisches Konzept dazu. Die Kinderfreunde<br />
haben darüber hinaus noch<br />
eigene Bildungsniveaus festgeschrieben.<br />
Die pädagogische Arbeit im Kindergarten<br />
soll die Kinder dabei unterstützen - je<br />
nach Entwicklungsstand - bestimmte<br />
Lernziele zu erreichen, z.B. seinen Platz<br />
in der Gruppe zu finden, seine Gefühle<br />
auszudrücken, anderen zuzuhören, Wissen<br />
zu erweitern, mit Sprachen, Schrift<br />
und Zahlen zu spielen, etc. Jedem Kind<br />
wird das in seinem individuellen Tempo<br />
ermöglicht. Ganz wichtig ist auch die<br />
Förderung der sprachlichen Entwicklung,<br />
für die das sogenannte „Sprachbad“ im<br />
Kindergarten und die vielen sprachlichen<br />
Lernimpulse durch die pädagogische<br />
Arbeit unabdingbar sind.<br />
DER LOCKDOWN UND SEINE<br />
FOLGEN<br />
Während des Lockdowns im Frühjahr<br />
waren unsere Kindergärten für alle<br />
Eltern offen, die in systemrelevanten<br />
Berufen arbeiten. Seit Mai sind sie<br />
ohne Pause im neuen „Normalbetrieb“.<br />
Damit waren – und sind! - auch unsere<br />
KollegInnen systemrelevante HeldInnen<br />
ohne Möglichkeit, sich vor Ansteckung<br />
zu schützen, denn zu Kleinkindern kann<br />
man weder Abstand halten noch ihnen<br />
Masken aufsetzen.<br />
Und sie sind qualifizierte ElementarpädagogInnen,<br />
die Kinder liebevoll und<br />
kompetent in den wichtigsten Entwicklungsjahren<br />
begleiten und fördern.<br />
Vertrauen und Beziehungsarbeit sind<br />
hierbei wichtige Aspekte – ebenso wie<br />
bei der Bildungspartnerschaft mit den<br />
Eltern.<br />
Für die Entwicklung eines Kindes im<br />
Kindergartenalter sind drei Monate<br />
eine enorme Zeit, in der – etwa im Vorschulalter<br />
– große Entwicklungsschritte<br />
gemacht werden.<br />
KINDER BRAUCHEN DIE BEGLEI-<br />
TUNG UND FÖRDERUNG<br />
All das zeigt, wie bedeutend es ist,<br />
dass in der medialen Diskussion um die<br />
Corona-Krise die Elementaren Bildungseinrichtungen<br />
und deren Bildungsarbeit<br />
stärker berücksichtigt werden.<br />
Denn Kinder brauchen die Begleitung<br />
und Förderung, die sie hier erfahren<br />
28 | SEPTEMBER <strong>2020</strong>