LERNEN MIT ZUKUNFT September 2020
Impulsmagazin für Erwachsene - Lebensraum: MENSCH
Impulsmagazin für Erwachsene - Lebensraum: MENSCH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
e<br />
r<br />
aber<br />
lig.<br />
istiker<br />
information & pädagogik<br />
Lernen & Motivation:<br />
(k)ein Widerspruch in sich?<br />
GANZ EHRLICH – WÜRDEN SIE SICH TÄGLICH AUF´S NEUE IN BRENNNESSEL<br />
SETZEN?<br />
sche<br />
war<br />
kt, aber<br />
alig.<br />
horistiker<br />
Susanne ZeiLer<br />
Lerne.Lieber.Leichter!<br />
Legasthenietherapie &<br />
Dyskalkulietraining<br />
Lerncoaching<br />
Workshops<br />
Familienberatung<br />
Der Herbst ist da und auch wenn<br />
der Frühling <strong>2020</strong> alles bisher<br />
Vertraute auf den Kopf gestellt<br />
hat – eines bleibt gleich: Schülerinnen<br />
und Schüler sowie Eltern starten<br />
in ein neues Schuljahr mit vielen guten<br />
Vorsätzen. Heuer werde ich wirklich jeden<br />
Tag meine Hausübungen erledigen,<br />
von Anfang an mitlernen. Eltern sind<br />
wild entschlossen, die Bemühungen der<br />
Kinder zu unterstützen.<br />
WAS KÖNNEN ELTERN TUN, DA<strong>MIT</strong><br />
ES HEUER WIRKLICH ANDERS WIRD?<br />
Denken wir zunächst nach, was die Lernmotivation<br />
fördert bzw. hemmt. Zweifelsfrei<br />
steigt diese, wenn das grundlegende<br />
Bedürfnis nach Anerkennung<br />
und Selbstwert befriedigt wird. Und die<br />
Motivation sinkt, wenn Lernen mit Frustration<br />
und Abwertung gekoppelt ist.<br />
In der Praxis erlebe ich häufig Resignation<br />
bei Kindern und Jugendlichen verbunden<br />
mit Überzeugungen wie zB. „Lernen<br />
ist fad“ oder „Mathe kapier ich nie“<br />
usw. Es ist zu beobachten, dass Kinder<br />
drei Stadien durchlaufen,<br />
bevor sich solche<br />
Gedanken festigen.<br />
Am Beginn der Schulzeit<br />
ist Lernen spannend,<br />
es herrscht Interesse<br />
und Neugier. Nach einigen Erfahrungen,<br />
die den Selbstwert bedrohen, zeigt sich<br />
Angst. „Lachen morgen wieder alle,<br />
wenn ich so langsam lese?“ In dieser<br />
Phase verstärkt das Kind seine Bemühungen<br />
um sich vor weiteren Frustrationen<br />
zu retten. Nehmen diese aber<br />
Wer mit Anerkennung<br />
knausert, spart am falschen<br />
Ort.<br />
Dale Carnegie<br />
weiter zu, wird das Bedürfnis nach Selbstwertschutz<br />
stärker und das Kind reagiert<br />
mit Ärger, Ablehnungen und Rückzug. Die<br />
Spirale dreht sich nach unten.<br />
Nun die gute Nachricht: Studien haben<br />
gezeigt, dass das Kompetenzgefühl<br />
und Selbstvertrauen der Kinder steigt,<br />
wenn ihnen eine hohe, aber realistische<br />
Erwartungshaltung entgegen gebracht<br />
wird. Dies wirkt sich unmittelbar auf die<br />
Leistungsbereitschaft aus. Dabei ist der<br />
Einfluss der Eltern größer als der der Lehrkraft.<br />
Was bedeutet das für Sie als Mutter<br />
oder Vater?<br />
UNTERSTÜTZEN SIE IHR KIND POSITIV,<br />
INDEM SIE<br />
• die Erwartungen an die Fähigkeiten<br />
des Kindes anpassen<br />
• die Aufmerksamkeit auf die Stärken<br />
lenken<br />
• dem Kind mit Wertschätzung und<br />
Anerkennung begegnen<br />
Das ist, zugegeben, nicht<br />
leicht. Die Aufmerksamkeit<br />
der Eltern ist gefordert, um<br />
dem Kind für die nächsten<br />
Schritte die Hand zu reichen.<br />
Dabei darf durchaus<br />
vermittelt werden, dass<br />
von ihm Kooperation erwartet wird. Die<br />
Bemühungen des Kindes zu sehen und<br />
anerkennend zum Ausdruck zu bringen,<br />
stärkt das Selbstvertrauen und somit seine<br />
zukünftige Selbstbestimmung.<br />
Foto: © Gerd Altmann | pixabay.com<br />
18 | SEPTEMBER <strong>2020</strong>